Sweet Dream von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 5: Dream Five --------------------- Dream Five Am nächsten Tag beim Training will Kojiro mit Genzo reden, was sich jedoch als schwieriger herausstellt, als er gedacht hat. Als Kojiro beim Trainingsplatz ankommt, ist Genzo zwar auch schon da, aber im Gespräch mit dem Trainer, weshalb Kojiro sich vornimmt später mit ihm zu reden. Kojiro geht schon mal in die Umkleidekabine, in der Hoffnung, dass auch Genzo gleich kommt und er die Chance hat mit ihm zu reden, ehe die Anderen kommen. Doch so viel Glück hat Kojiro nicht, denn direkt nach ihm kommen Tsubasa, Misaki und Ishizaki in die Kabine. „Morgen Kojiro.“, grüßt ihn Taro lächelnd. „Und waren du und Genzo gestern noch lange hier?“ „Nein, wir sind unsere Runden gelaufen und haben dann auch Schluss gemacht.“, antwortet Kojiro und wundert sich ein wenig über die Frage. „Das ist gut zu hören. Ich hatte schon Sorge, dass ihr euch noch danach geprügelt habt.“, meint Misaki und lächelt erleichtert. Dachte der wirklich, ich prügle mich mit Genzo? Na ja, ist ja nicht weiter verwunderlich, so wie wir uns gestern wieder gestritten haben. „Nein, die Abreibung hebe ich mir für das Training auf. Immerhin habe ich noch immer das Ziel ein Tor gegen Wakabayashi zu schießen.“, antwortet Kojiro und zieht sich sein T-Shirt aus. Genau in dem Moment öffnet sich die Tür zur Umkleidekabine und Wakabayashi kommt rein. Sein Blick bleibt kurz an Kojiro hängen, doch dann schaut er zu den anderen. „Morgen.“, meint er und stellt seine Tasche an seinem Platz neben Misaki ab. „Morgen, Genzo.“, grüßt dieser ihn sogleich. „Machen wir erst einige Trainingseinheiten oder direkt wieder ein Trainingsspiel?“, fragt Misaki den Keeper, während dieser sich seine Klamotten auszieht. „Ich habe dem Trainer vorgeschlagen erst einige Trainingseinheiten zu machen.“, antwortet Genzo und zieht sich seine Sporthose an. Kojiro versucht Wakabayashis Anwesenheit so gut es geht zu ignorieren. Ich sollte schauen, dass ich schnell nach draußen komme. Dann kann ich vielleicht draußen noch mit Genzo reden, ehe das Training anfängt. denkt sich Kojiro und bindet seine Schuhe zu. Er steht auf und geht zur Tür. „Trödelt mal nicht so rum, ihr Waschweiber.“, meint er provozierend und grinst dabei vor allem Wakabayashi an, der gerade sein Shirt anzieht. Kurz trifft sich ihr Blick. Doch lange hält der Blickkontakt nicht, den Kojiro geht aus der Tür hinaus auf den Flur vor den Umkleiden. Draußen kommen Ken und Sawada gerade auf ihn zu. „Hey Kojiro.“, meint Sawada und lächelt ihm zu. „Morgen, Jungs.“, erwidert Kojiro und schaut immer wieder zur Umkleidetür. „Du hast also noch nicht mit ihm geredet, was?“, fragt Ken nach und schaut Kojiro an. „Würde ich mir sonst hier die Beine in den Bauch stehen?“, blafft Kojiro ihn an, wobei er sich auch direkt wieder entschuldigt: „Sorry, ich bin einfach nur etwas aufgekratzt.“ Ken legt ihm freundschaftlich eine Hand auf die Schulter. „Das wird schon.“, meint er und lächelt ihn aufmunternd an. „Takeshi und ich, wir gehen uns schnell umziehen und kommen dann nach, okay?“ „Alles klar.“, meint Hyuga und geht dann den Gang entlang hinaus zum Trainingsplatz. Kurz nach ihm kommen auch die Anderen aus der Kabine. Und wieder habe ich keine Chance mit Genzo zu reden. denkt Kojiro frustriert und betrachtet Genzo, wie er sich mit Misaki unterhaltend auf ihn zukommt. Ken und Sawada gesellen sich zu ihm, wobei Ken ihn unbemerkt in die Seite knufft, was Kojiro als Hinweis darauf versteht, dass er Genzo schon wieder zu lange angestarrt hat. Das wird bestimmt ein ganz beschissenes Training. Und tatsächlich wurde das Training zu Härteprüfung für Kojiro. Zwar provozierte Wakabayashi ihn nicht mehr, aber Kojiro fiel es dennoch schwer die Konzentration zu behalten, weshalb er es auch nicht schaffte den Ball nur annähernd in Richtung Tor zu bringen. „Mensch Kojiro was ist denn los mit dir?“, schnauzt ihn Taki an, der dieses Mal mit ihm in einem Team spielt. Kojiro übergeht einfach den Kommentar, denn er hat definitiv keine Lust heute wieder Strafrunden zu laufen. Kojiro steht heute echt neben sich. denkt Wakabayashi und erinnert sich an sein Gespräch vorhin mit Taro. ~flashback~ Genzo geht den Gang entlang in Richtung Trainingsplatz. „Genzo.“, wird er von hinten gerufen, woraufhin er stehen bleibt und sich umschaut. Hinter ihm kommt Taro. „Was gibt es Taro?“, fragt der Keeper ihn. „Ich wollte noch mal mit dir reden.“, beginnt Taro und läuft neben dem Keeper in Richtung Trainingsplatz. „Ich denke, du solltest einfach mal mit Hyuga reden. Ihr zwei wolltet doch eh nach dem normalen Training noch zusammen trainieren. Das wäre dann doch der ideale Zeitpunkt.“, schlägt Taro vor, was ihn einen verärgerten Seitenblick von Wakabayashi einbringt. „Ich werde mit Hyuga darüber nicht reden.“, gibt er dem Mittelfeldspieler nur zur Antwort. „Also willst du es totschweigen? – Glaubst du wirklich, dass Hyuga einfach so tun wird, als sei nichts gewesen?“, fragt Taro ihn nun etwas verärgert, aber dennoch darum bemüht seine Stimme so leise wie nur möglich zu halten. „Genzo, wir reden hier von Kojiro Hyuga. Der gibt nicht einfach so auf.“ „Ich weiß.“, zischt Genzo, langsam verärgert darüber das Misaki ihn unbedingt darauf ansprechend musste. „Ich kriege das schon hin.“, mit diesen Worten verschwindet Wakabayashi in Richtung Tor. ~flashback end~ Taro hat eigentlich Recht – Ich muss mit Kojiro reden. Genzo wird aus seinen Gedanken gerissen, als Tsubasa auf das Tor zuläuft und schießt. Wakabayashi springt ab und fängt den Ball sicher mit beiden Händen. Kinderspiel. denkt er und landet auf den Füßen, sofort nimmt er Anlauf und schlägt den Ball wieder ab – direkt auf Hyuga zu. Komm schon Tiger, oder hast du deinen Biss verloren. Kojiro nimmt den Ball von Wakabayashi mit der Brust an. Forderst du mich etwa heraus? Doch lange Zeit, darüber nachzudenken hat Kojiro nicht. Mit schnellem Antritt stürmt er auf das Tor von Wakabayashi zu, dieser rüstet sich gegen den Angriff des Stürmers. Komm schon. Vorm 16 – Meter – Raum stellen sich Kojiro Jito und Ishizaki in den Weg, doch Kojiro entdeckt eine Lücke zwischen den Beiden. Jetzt oder nie. denkt Kojiro und bringt sich in Schussposition. Genzo ist überrascht. Er will es wirklich mit einem Distanzschuss versuchen? Lange bleibt Genzo nicht darüber nachzudenken, denn Kojiro zieht seinen Schuss durch – genau auf Wakabayashi zu. Dieser steht bereit und kriegt den Ball direkt vor die Brust. Die Wucht, mit der der Ball ihn trifft, schiebt ihn ein wenig nach hinten. Der Ball dreht sich noch immer in seinen Händen, doch er dreht sich immer leichter und letztlich bewegt er sich gar nicht mehr. Gehalten. denkt Wakabayashi erleichtert und sinkt mit einem Bein auf die Knie. Erleichtert atmet er aus. Ihm ist gar nicht aufgefallen, dass er die Luft angehalten hat. Alle Achtung, Kojiro, der Schuss hatte es echt in sich. Wenn du den im Strafraum abgegeben hättest, weiß ich nicht ob ich den hätte halten können. Mit diesen Gedanken steht er wieder auf und lächelt Kojiro leicht an. „Guter Schuss, Hyuga.“, ruft er ihm zu. Hat Genzo mich gerade etwa gelobt? denkt Kojiro überrascht, doch dann lächelt er leicht. „Pass auf, Genzo. Der Nächste geht auf jeden Fall rein.“, meint er und grinst ihn an. Der Trainer pfeift das Training ab. „Das war es für heute.“, ruft der Trainer und alle versammeln sich um ihn herum. „Sehr gut, ihr habt heute gut zusammengearbeitet und als Team funktioniert, genauso wie ich es sehen wollte.“, erklärt der Trainer. „Ich bin sehr zufrieden mit ihnen. Mit ihnen allen und aus diesem Grund haben sie den Rest des Tages frei.“ Diese Nachricht wird mit einem lauten Jubelschrei der Mannschaft quittiert. Sogleich, nachdem der Trainer sie entlassen hat, geht die ganze Mannschaft in Richtung Umkleidekabine. „Hey Kojiro.“, wird der Stürmer gerufen, als er gerade dabei ist mit Ken und Sawada in Richtung Umkleide zu gehen. Sofort bleibt er stehen und schaut Wakabayashi an, der in gerufen hat. „Wollen wir noch ein wenig bleiben und ein paar Tore schießen?“, fragt Genzo ihn und wirft ihm dabei einen Fußball zu, den Kojiro fängt. Das ist die beste Möglichkeit, um mit ihm zu reden. „Klar, wieso nicht.“, meint Kojiro und grinst leicht. „Ich hab eh nichts Besseres zu tun, da kann ich dir noch ein, zwei Bälle zwischen die Pfosten donnern.“ Verdammt, reis dich zu zusammen. schellt sich Kojiro innerlich selbst. Noch so ein anzüglicher Spruch und du verpasst wohlmöglich die Chance alleine mit Wakabayashi zu sein und mit ihm zu reden. Doch Wakabayashi grinst ihn nur frech an. „Das schaffst du eh nicht, nur in deinen Träumen vielleicht.“, meint er und schaut dann Ken und Sawada an. „Wollt ihr Zwei auch noch bleiben und mit uns trainieren?“ „Klar wieso nicht.“, meint Ken sogleich, was ihm einen bösen Blick von Kojiro einbringt, immerhin kann er so nicht mit Wakabayashi reden. „Schön, dann würde ich sagen, spielen wir Zwei gegen Zwei. Am besten drüben auf dem Bolzplatz, da stehen die Tore nicht so weit auseinander.“, schlägt Wakabayashi lächelnd vor. „Das ist eine gute Idee.“, meint Sawada und gemeinsam gehen die Jungs rüber auf dem Bolzplatz. „Wer spielt mit wem in einer Mannschaft?“, meldet sich nun Hyuga zum ersten Mal zu Wort. Eigentlich kann ich Ken und Sawada nur dankbar sein, dass sie mit hier sind, immerhin halten sie mich davon ab, etwas dummes zu tun. „Ich dachte mir, du und ich gegen Genzo und Takeshi.“, schlägt Ken vor. „Immerhin haben wir dann den größtmöglichen Trainingserfolg. „Klingt vernünftig.“, meint Kojiro und somit ist es beschlossen. Nach etwa zwei Stunden Training und unzähligen Toren gehen die Jungs gemeinsam in die Umkleidekabine. „Also ihr Zwei müsst eine Runde ausgeben.“, meint Sawada grinsend. „Wieso das?“, fragt ihn Ken und zieht sich gerade seine Trainingsklamotten aus. „Na, weil du und Kojiro verloren habt, also müsst ihr eine Runde ausgeben.“, erklärt Sawada und geht Richtung Dusche. „Von mir aus.“, meint Kojiro ein wenig abwesend und mustert Genzo, der ihm gerade den nackten Rücken zugewandt hat. Doch Ken wirft ihm seine Trainingshose an den Kopf. „DU spinnst wohl.“, meint Ken und Kojiro ist ihm dankbar für die Ablenkung. „Immerhin war das vorher nicht abgesprochen.“ „Ist doch egal.“, meint Wakabayashi und geht auch in Richtung Dusche, nur mit einem Handtuch um die Hüfte gebunden. „Sagen wir einfach wir gehen gleich zusammen in eine Bar, trinken was und machen uns einen lustigen Abend und jeder von uns gibt mal eine Runde aus.“ „Klingt gut, Wakabayashi, damit kann ich leben.“, meint Ken und geht zusammen mit Kojiro den anderen Beiden nach. „Ich kenn eine schöne Bar, wo nicht so viel los ist. Da hätten wir unsere Ruhe.“, schlägt Sawada vor, während er den Wasserhahn seiner Dusche abstellt. „Von mir aus, können wir dahin gehen.“, meint Genzo und schlingt sich das Handtuch um die Hüfte. Wassertropfen perlen an seinem Haar ab. „Okay, abgemacht.“, meint Ken und geht zusammen mit Takashi und Genzo schon zurück in die Umkleide, während Kojiro sich noch eine eiskalte Dusche gönnt. Wenig später sitzen die Vier in einer kleinen Bar zusammen an einem Tisch. Sawada kichert verlegen, als Ken ihnen gerade erzählt, dass Sawada in ein Mädchen namens Rika verliebt ist und es ihm zu peinlich ist sie anzusprechen. „Wo ist genau dein Problem?“, fragt Kojiro ihn grinsend und trinkt sein Bier aus. Sawada schlägt die Augen nieder und murmelt vor sich hin: „Ich weiß einfach nicht wie ich sie ansprechen soll.“ „Geh einfach zu ihr hin und lad sie zu einem Eis ein.“, schlägt Genzo vor und schaut ihn sein Glas. „Will jemand noch etwas?“ „Klar, ich nehme noch ein Bier.“, meint Kojiro und lächelt Genzo an, der sein Lächeln erwidert. „Ähm, Jungs, ich glaube ihr habt genug getrunken.“, meint Ken und nimmt den beiden ihre Gläser weg. „Rede nicht so einen Blödsinn, Ken.“, murrt Kojiro und will Ken sein Glas wieder abnehmen. „Ich habe nicht mal drei Bier getrunken.“ „Ist egal, ihr Zwei habt genug getrunken.“, meint Ken entschieden. „Denn wenn ich euch erlauben würde, weiter zu trinken, würdet ihr wohlmöglich etwas tun, was ihr beide hinterher bereuen würdet.“ „Spaßbremse.“, murrt Kojiro, während Genzo nur leise kichert. „Was sollten wir den bereuen?“, fragt er und dreht Kojiros Kopf zu sich. Andächtig streichelt er ihm mit der Hand über die Wange. „Das hier etwa?“, fragt er, während er sich Kojiros Gesicht immer mehr nähert. Kojiro ist zu benebelt und schließt ein wenig die Augen. Schnell überbrückt Genzo den Abstand zwischen ihnen und versiegelt Kojiros Lippen mit seinen. Mit deiner Hand fasst er Kojiro in den Nacken, wo er ihn leicht krault, während er etwas Druck aus dem Kuss nimmt und mit seiner Zunge zwischen Kojiros Lippen schlüpft. Ein feuriges Zungenspiel beginnt zwischen den Beiden. Kojiro gibt ein leises und ersticktes Stöhnen von sich, während er sich immer tiefer in den Kuss fallen lässt. Seine Hände ruhen im Nacken des Keepers und verhindern so, dass er den Kuss lösen kann, doch Wakabayashi denkt gar nicht daran, den Kuss zu beenden. In seinem Körper breitet sich eine immer stärker werdende Wärme aus, die langsam in seinem Körper nach unten fließt und sich dort staut. Auch Kojiro wird immer heißer und seine Erregung immer stärker. Ein plötzlicher Knall lässt die beiden keuchend auseinanderfahren. Erschrocken schauen sie sich um und entdecken Ken, der vor dem Tisch steht und mit der flachen Hand auf die Tischplatte geschlagen hat. „Wir sollten jetzt langsam mal gehen.“, meint er zu den Zwei gerichtet, die schlagartig wieder ein wenig nüchtern werden und realisieren, was sie gerade getan habe. Himmel noch eins, was habe ich mir dabei gedacht, Kojiro in aller Öffentlichkeit zu küssen. geht es Genzo durch den Kopf. Genzo hat mich geküsst. mit einem Lächeln auf den Lippen schaut Kojiro Genzo an. Ob er doch etwas für mich empfindet? Ich meine, wie soll ich den Kuss sonst deuten. Genzo steht von seinem Platz auf und zieht sich seine Jacke über. „Ken hat Recht, wir sollten gehen. Der Abend war sehr nett mit euch, Jungs.“, meint Genzo und geht zum Tressen, um seine Rechnung zu bezahlen. Das hätte nicht passieren dürfen. Nachdem er bezahlt hat, dreht er sich noch mal zu den anderen um. „Wir sehen uns morgen beim Training.“, meint Genzo und verlässt die Bar, ohne auf eine Antwort von den anderen zu warten. Draußen atmet Genzo die kalte Nachtluft ein. Ich sollte mich von Kojiro fernhalten. denkt er und geht die Straße runter. „Genzo warte!“, ruft Kojiro ihm nach und holt ihn ein, wobei Wakabayashi stehen bleibt, als er Kojiros Stimme vernimmt. „Was willst du, Hyuga?“, fragt er in mit genervter Stimme. „Ich will mit dir reden.“, beginnt Kojiro. „Über das was gestern zwischen uns war und …“ Doch er wird von Wakabayashi unterbrochen: „Da war gestern nichts zwischen uns und das gerade war ein Versehen, kapiert.“ Mit diesen Worten dreht sich Wakabayashi um und will gehen, Kojiro einfach stehen lassen und vergessen was gewesen ist. „Glaubst du das wirklich?“, fragt ihn Kojiro und rennt ihm nach. „Ist das dein Ernst? Du willst einfach ignorieren was gewesen ist? Bist du wirklich so feige?“ „Ich bin nicht feige.“, meint Genzo und bleibt stehen und schaut Kojiro herausfordernd an. „Ach ja und wieso haust du dann einfach ab und verleugnest was gewesen ist?“, fragt ihn Kojiro wütend, was Genzo noch wütender macht. „Misch dich einfach nicht in mein Leben ein. Es geht dich nämlich überhaupt nichts an, was ich denke oder tue.“ Wieder macht Wakabayashi Anstalten zu gehen, doch Kojiro will ihn nicht einfach gehen lassen. Er packt ihn am Arm und zieht in mit sich in eine schmale Seitenstraße, wo sie niemand sehen kann und drückt ihn dort gegen die Wand. „Lass mich sofort …“, will Wakabayashi protestieren, doch er kommt nicht weiter, den Kojiro küsst ihn auf den Mund und verseigelt somit seine Lippen. Zuerst wehrt Wakabayashi sich, doch sein Wiederstand wird immer schwäche und erstirbt letztlich ganz. Verdammt, Kojiro, was machst du nur mit mir? Wakabayashi schließt halb seine Augen und gibt sich dem Kuss hin, erwidert ihn sogar zaghaft. Der Kuss ist scheu und auf eine bestimmte Art von Unschuld und Unsicherheit geprägt. Nach einigen Momenten, die den beiden ewig vorkommen, lösen sie den Kuss. „Jetzt sag mir nicht, dass das auch eine Verirrung war.“, flüstert Kojiro mit schwacher und etwas zittriger Stimme, was Genzo dazu veranlasst den Kopf wegzudrehen, nur damit er Kojiro nicht in die Augen sehen muss. Doch Kojiro erwartet auch gar keine Antwort von ihm. Er weiß nicht wieso, doch aus einem Grund, den Kojiro nicht kennt, sträubt sich der Keeper gegen seine Gefühle für ihn. „Lass uns zu mir gehen, da können wir in Ruhe über alles reden.“, meint Kojiro und tritt einen Schritt zurück. Zuerst befürchtet er, dass Wakabayashi wieder auf stur stellt und sagt, dass es nichts zu bereden gibt, doch dann gibt der Keeper ihm mit einem Nicken zu verstehen, dass er einverstanden ist. Gemeinsam machen sich die beiden auf den Weg zu Kojiros Haus. Auf dem Weg dahin sprechen sie nicht viel miteinander und hängen jeder ihren eigenen Gedanken nach. Als sie bei Kojiro durch die Haustür treten, kommt Kojiros Mutter aus dem Wohnzimmer. „Oh, du bist ja schon zu Hause.“, meint sie und lächelt ihren Sohn an, ehe ihr Blick auf Wakabayashi fällt. „Guten Abend, Frau Hyuga.“, begrüßt Wakabayashi sie freundlich. „Guten Abend.“, erwidert sie lächelnd und schaut dann ihren Sohn an. „Soll ich euch noch rasch etwas zu Essen kochen. Ihr Zwei habt gewiss Hunger.“ „Das ist nicht nötig Mutter, wir haben unterwegs etwas gegessen.“, lehnt Kojiro dankend ab, während Wakabayashi das ganze einfach nur unangenehm ist. Er kennt so viel mütterliche Fürsorge nicht. Seine Eltern sind immer viel auf Reisen und waren das auch schon, als er noch ein Kind war. Seine Kindermädchen und Privatlehrer haben sich um ihn gekümmert und seine Privattrainer sorgten dafür, dass sein Talent im Fußball voll zur Entfaltung kam. Doch solche mütterliche Fürsorge, wie sie Kojiros Mutter gerade zeigt, ist ihm fremd, ja fast schon unangenehm. In genau solchen Momenten wird ihm immer wieder aufs Neue bewusst, wie sehr seine Eltern ihn doch eigentlich vernachlässigt haben und ihn zugleich mit Geld, Geschenken und allen Privilegien, die sich ein Kind nur wünschen kann, überschüttet haben. „Deine Geschwister schlafen bereits oben in ihren Zimmern, also seid bitte nicht so laut, damit ihr sie nicht aufweckt.“, meint Kojiros Mutter noch lächelnd, ehe sie zurück ins Wohnzimmer geht. Kojiro und Genzo gehen derweil hoch in den ersten Stock, wo Kojiro sein Zimmer hat. „Deine Mutter ist eine sehr freundliche Frau.“, beginnt Wakabayashi, nachdem er sich auf den Stuhl gesetzt hat, der vor Kojiros Schreibtisch steht. Der Stürmer nimmt auf seinem Bett, Wakabayashi gegenüber Platz. „Ja, das ist sie. Sie hat früher immer viel gearbeitet, nur damit es uns gut ging. In der schlimmsten Zeit, hatte sie drei Jobs gleichzeitig, nur damit wir über die Runden kommen. Sie sagte dann immer: ‚Ich möchte, dass ihr es eines Tages besser habt und dafür braucht ihr eine anständige Schulausbildung.‘“, erzählt Kojiro ihm und lächelt. „Verstehe.“, meint Genzo leise und betrachtet seine Hände, die er ineinander gefaltet hat. Ein unbehagliches Schweigen breitet sich zwischen den beiden aus. „Genzo, wegen dem was geschehen ist.“, beginnt Kojiro und ist nun doch etwas nervös. Ich darf es auf keinen Fall verbocken, sonst war es das vielleicht endgültig für mich. „Du brauchst nichts sagen, Kojiro.“, unterbricht ihn Wakabayashi, ohne dabei von seinen Händen aufzuschauen. „Ich habe darüber nachgedacht und mich die ganze Zeit gefragt, wieso du keine Angst davor hast dich als schwul zu outen.“, beginnt Wakabayashi, während Kojiro ihn schweigend betrachtet. „Doch gerade, als wir herein gekommen sind und ich deine Mutter kennen gelernt habe, habe ich begriffen wieso.“ Ein kurzes Seufzten verlässt seine Lippen. „Deine Familie steht hinter dir und würde dich niemals dafür ächten, wenn du ihnen sagst, dass du einen Mann liebst. Du hast also nichts zu befürchten, denn deine Familie wird dir immer Halt geben.“ Seid sie in seinem Haus sind, hat Wakabayashi Kojiro nicht einmal angesehen, doch nun schaut er auf und Kojiro zerbricht das Herz bei seinem Anblick, denn in Genzos Augen schimmern Tränen. Doch das ist noch nicht mal das Schlimmste für Kojiro, viel schlimmer ist es die Angst, die Hilflosigkeit und die Verzweiflung in seinen Augen zu sehen. Am liebsten würde Kojiro jetzt aufstehen und ihn in den Arm nehmen. In einfach nur halten und ihm sagen, dass alles wieder gut wird. „Doch meine Familie ist anders, Kojiro.“, flüstert Wakabayashi leise, dass was ihn die ganze Zeit belastet. „Sie würden es niemals verstehen oder gar akzeptieren.“ Kojiro kann nicht anders und geht zu ihm. Vor Genzo fällt er auf die Knie, nimmt sein Gesicht in seine Hände und küsst seine Tränen fort. „Wein nicht.“, flüstert er beruhigend und kämpft selbst damit nicht gleich zu weinen. Ihre Lippen berühren sich, kurz und flüchtig, dann inniger und viel länger. Reine Liebe und Verzweiflung liegen in diesem Kuss, denn alles was sich die Zwei erhoffen, wird es niemals geben. Und mit jeder erneuten Berührung ihrer Lippen, wird den Zweien das mehr und mehr bewusst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)