Knight in shining armor von jonglicious (OnKey, JongTae) ================================================================================ Kapitel 3: 三 | Drei ------------------- Titel: Knight in shining armor Autor: jonglicious Chapter: O3 / ?? Genre: Romantik, Fantasy, Humor Warnungen: AU!, OOC, Sap Rating: PG-13 - NC-17 Pairings: OnKey, JongTae A/N: >w< Wurde jetzt schon Zeit, dass ich die FF hier weiter hochlade~ Raptor beansprucht mich wohl zu sehr xD da vergess ich gleich alles andere. Aber wie auch immer, weiter geht's! xD Viel Spaß! --- Seit Jinkis Rückkehr war nun bereits eine Woche vergangen und obwohl Jonghyun und Taemin auf ihn eingeredet und ihm erklärt hatten, dass sie bereits Bescheid wussten, weigerte er sich darüber zu sprechen. Generell zog der Prinz es vor so wenig wie möglich zu sprechen und zurückgezogen in seinen Gemächern stumm zu leiden. Oft dachte er darüber nach die Reise erneut auf sich zu nehmen, nach seiner verwunschenen Prinzessin zu suchen und sie mit in sein Königreich zu nehmen, doch Taten folgten nie. Kibum hatte deutlich gemacht, dass er seine Hilfe nicht wollte, ihn nicht wollte. Was für einen Sinn hätte es da schon gehabt, wäre er aufgebrochen und hätte nach ihm gesucht? Er war nicht derjenige, an den Kibum sein Herz verlieren wollte. Ein Räuspern, welches von der Tür her zu ihm durchdrang, ließ Jinki aufblicken. Kaum hatte er erkannt, dass es sich um seinen Vater, den König, handelte, sprang er auf und neigte seinen Kopf. „Vater, was verschafft mir die Ehre?“ „Ich muss mit dir reden, Jinki“, antwortete sein Vater sofort, wobei er sich nicht weiter mit Begrüßungen aufhielt. „Jonghyun und Taemin haben mich endlich ins Vertrauen gezogen und ich werde nicht länger mit ansehen, wie mein einziger Sohn an Liebeskummer zugrunde geht.“ Jinki holte Luft um sich zu verteidigen, kam jedoch nicht dazu etwas zu sagen. „Dein Pferd wird in diesem Moment für die Reise vorbereitet und nein, ich dulde keine Widerrede.“ Langsam trat er auf seinen Sohn zu und legte seine Hände an dessen Oberarme. Tief blickte der König Jinki dabei in die Augen. „Ich möchte, dass du glücklich wirst, Jinki. Wenn du es nicht versuchst, wirst du dir wahrscheinlich für immer Vorwürfe machen.“ „Das Königreich braucht eine richtige Königin, es -“ „Was unser Volk vor allem braucht, ist ein König, der es führen kann. Kannst du dieser König werden, wenn du tief unglücklich bist?“ Vorsichtig schloss der König seinen Sohn in die Arme, ehe er ihm auf den Rücken klopfte. „Das Volk wird deine Entscheidung verstehen und die Person an deiner Seite akzeptieren, Jinki.“ Jinki blickte seinen Vater daraufhin einen Moment lang schweigend, fast schon ungläubig an, dann breitete sich ein kleines Lächeln auf seinen Zügen aus. Zu wissen, dass sein Vater ihn unterstützte und ihn sogar geradezu dazu drängte seinem Herzen zu folgen, ließ ihn nach seiner Jacke greifen und geradewegs zur Tür laufen. „Danke, Vater, ich bin bald zurück.“ „Achte auf dich, mein Sohn“, hörte der Prinz seinen Vater noch sagen, ehe die Tür ins Schloss fiel und er sich auf den Weg zu den Stallungen machte. Er hatte ohnehin schon viel zu viel Zeit verloren. * Jinki bereute es vor seinem Aufbruch nicht noch einmal mit den beiden Magiern gesprochen zu haben. Zwar hatte er keine nennenswerten Probleme damit den Weg erneut zu finden, jedoch war Liebe Neuland für ihn und er wusste nicht, wie er Kibum gegenüber treten sollte. Er hatte den jüngeren Prinzen mit seiner Unachtsamkeit unnötig gekränkt und ihm Kummer bereitet. Noch einmal sollte dies nicht geschehen und es würde auch nicht noch einmal geschehen. Der Prinz hatte sich bereits ein paar Dinge zurecht gelegt, die er Kibum sagen wollte. Ob er, wenn es erst einmal so weit war, dazu dann auch tatsächlich in der Lage war, konnte er nicht sagen. Langsam führte der Prinz sein Pferd an den Fuß des Turmes heran und rutschte dann auch von diesem auf den Boden. Sein Herz schlug ungewöhnlich schnell in seiner Brust und ließ Jinki für einen Moment lang innehalten. Kibum hatte keinen Grund ihn noch zu empfangen, aber vielleicht würde er sich ja doch ein Herz fassen und ihn zumindest anhören. Jinki wünschte sich nichts sehnlicher, als zumindest eine Chance zu bekommen. „Wünsch mir Glück“, flüsterte Jinki dem Pferd zu, während er seinen Umhang abstreifte und sich anschließend erneut an den Aufstieg machte. Es war ungewohnt anstrengend und einmal rutschte er beinahe ab, als ein Stein unter seiner Hand zu bröckeln begann. Unter Verwendung seiner letzten Kräfte allerdings, schaffte er es dann doch sich empor zu ziehen und sich durch das Fenster zu zwängen. Es war unerwartet dunkel in dem kleinen Turmzimmer und Jinki brauchte einen Moment, um seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. „Kibum? Ich bin es, Jinki, du musst dich nicht verstecken“, redete er ins Dunkel, wobei er gleichzeitig nach ein paar Kerzen suchte, welche er anzünden konnte. „Kibum? Wo bist du?“ Langsam begann der Prinz sich Sorgen um den Jüngeren zu machen. Es konnte doch nicht sein, dass in der Zwischenzeit ein anderer Prinz gekommen und Kibum befreit hatte? Jinki schüttelte ob dieser Gedanken den Kopf. So etwas wollte er nicht denken. Es mochte egoistisch wirken, doch Jinki wollte Kibum für sich; er wollte derjenige sein, der den Blonden mit sich nahm. „Kibum?“, versuchte er es erneut und hob die Kerze, welche er mittlerweile angezündet hatte, weiter an. Das Bild, das sich ihm bot, ließ ihn daraufhin erschrocken aufatmen und beinahe die Kerze auf den Boden fallen. Kibum lag kaum zwei Meter von ihm entfernt auf seinem Bett, hatte die Augen fest geschlossen und bewegte sich keinen Zentimeter. Selbst als Jinki zu ihm eilte und sein Gesicht in seine Hände nahm, war keine Reaktion zu bemerken. Kibum schlief tief und fest. „Du musst aufwachen, Kibum“, flehte Jinki leise, „bitte, wach auf!“ Verzweifelt legte der Prinz seine Hände an die zierlichen Schultern Kibums und rüttelte ihn sachte. Wie konnte es sein, dass Kibum nicht aufwachte, noch nicht einmal auf ihn reagierte? Was war ihm während Jinkis Abwesenheit nur zugestoßen? Hatte er am Ende versucht sein Leben zu beenden? Und, Jinki konnte deutlich spüren, dass ihm bei diesem Gedanken mulmig zumute wurde, war es ihm vielleicht auch gelungen? Zitternd, jedoch so vorsichtig, als wäre Kibum aus Porzellan, legte Jinki seinen Kopf an seine Brust. Kibums Herzschlag war schwach und doch gestattete der Prinz es sich erleichtert auszuatmen. Immerhin war der Blonde noch am Leben und nicht etwa tot. „Wenn ich doch nur wüsste, wie ich dir helfen kann“, flüsterte er und ließ seine Finger durch das seidige Haar des Jüngeren gleiten. Es war Jinki unbegreiflich wie er erst jetzt, nun da es vermeintlich zu spät war, erkennen konnte, wie wunderschön Kibum doch war. „Es ist alles meine Schuld, Kibum. Ich hab so viel falsch gemacht und dir wehgetan. Dabei habe ich es doch schon von Anfang an gespürt“, Jinki wischte sich kurz über die feuchtgewordenen Augen, „ich wusste, dass du etwas Besonderes bist. Es war so einfach mich in dich zu verlieben …“ Erneut stockte er und legte schließlich erneut seine Hände an Kibums Wangen, um sich dann über ihn zu beugen. „Ich liebe dich, Kibum.“ Zärtlich drückte Jinki seine Lippen auf die Kibums und übte dabei einen sachten Druck auf diese aus. Es war besser, als er es sich jemals vorstellen hätte können. Kibums Lippen waren weich und anders als Jinki erwartet hatte, auch warm. „Hm …“ Ein Geräusch ließ Jinki seine Augen wieder öffnen und im nächsten Moment leise vor Glück auflachen. Kibum hatte seine Augen ebenfalls aufgeschlagen; Verwirrung stand deutlich in ihnen geschrieben, doch gleichzeitig war da auch noch etwas anderes. Etwas, das Jinki nur mit einem liebevollen Lächeln kommentierte, ehe er seine Prinzessin in seine Arme zog. Sagen konnte er im Moment nichts. Und selbst wenn er es gekonnt hätte, so hätte er nicht gewusst, was er sagen sollte. Kibum im Arm zu halten und zu spüren, wie dieser die Umarmung erwiderte und sich geradezu an ihn schmiegte, reichte vollkommen aus. * „Jinki?“ Kibum streichelte in langsamen, kreisenden Bewegungen über die Brust Jinkis. Es war immer noch schwierig für ihn zu verstehen, was eigentlich geschehen war. Kurz nachdem Jinki gegangen war, hatte ihn eine unbändige Müdigkeit erfasst, die ihn sofort einschlafen hatte lassen. Aus diesem Schlaf allerdings hatte er nicht mehr aus eigener Kraft aufwachen können. Kibum schauderte, als er daran dachte wie hilflos er sich gefühlt und wie sehr er gehofft hatte, dass Jinki zurückkommen würde. „Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll … Ich-“ Kibum wurde jäh unterbrochen, als Jinki einen Finger an seine Lippen legte und ihm ernst in die Augen blickte. „Komm mit mir in mein Königreich und heirate mich.“ „HM?“ Kibum befreite sich von Jinkis Finger. „Aber-“ „Nein, Kibum, kein aber“, fiel Jinki ihm sofort wieder ins Wort, „Ich habe jede Sekunde an dich gedacht, mir gewünscht, wieder in deiner Nähe sein zu können. Ich will und kann mir niemand anderen mehr an meiner Seite vorstellen. Ich liebe dich wirklich.“ Behutsam ergriff der Prinz Kibums Hand und drückte einen kleinen Kuss auf deren Handrücken. „Sei mein, bitte.“ Hoffnungsvoll, gleichzeitig aber auch nervös, da Kibum die ganze Zeit keine Miene verzogen hatte, musterte Jinki den Jüngeren. Es war ihm unmöglich Kibums Gedanken zu erraten, geschweige denn zu erahnen, wie dessen Antwort ausfallen würde. Innerlich flehte er geradezu darum, dass Kibum ihn erhören und mit ihm kommen würde, doch umso mehr Zeit verging, desto mehr schwand auch die Hoffnung des Prinzen dahin. Gerade als Jinki überlegte sich zurückzuziehen, konnte er spüren, wie Kibum seine Hand drückte und näher zu sich zog. Offensichtlich hatte er erst ein wenig Zeit gebraucht um die Worte zu verarbeiten, die er von Jinki gehört hatte? „Ja, Jinki“, kam es schüchtern von Kibum, während sich gleichzeitig ein Lächeln auf seinen Zügen ausbreitete, „ich will dein sein, unbedingt.“ „Dann-“ „Ich liebe dich auch“, antwortete der Blonde, noch bevor Jinki die Chance gehabt hatte, seine Frage zu Ende zu formulieren. „Ich habe die ganze Zeit gehofft, dass du zurückkommst. Ich wollte so sehr, dass du es bist, der mich befreit.“ Schnell wischte Kibum über seine feuchten Wangen. Nach all der Zeit, die er in diesem Turm verbracht und gewartet hatte, war es endlich geschehen: Ein Prinz war gekommen, sie hatten sich verliebt und endlich, endlich!, würde Kibum den Turm wieder verlassen können. Es war schon beinahe zu schön um wahr zu sein. „Bring mich hier weg, Jinki. Bitte.“ „Nichts lieber als das.“ Lächelnd schob der Prinz seine Arme unter Kibums zierlichen Körper, um ihn geradewegs zu dem schmalen Fenster zu tragen. Kibum würde nicht selbst klettern müssen, auch wenn Jinki noch keine gute Idee hatte, wie er den Blonden möglichst sicher hinunter transportieren konnte. „Du musst auf meinen Rücken klettern und dich an meinen Schultern festhalten, Kibummie. Schaffst du das?“ „Ich denke schon“, antwortete Kibum und versuchte dabei seine Unsicherheit zu überspielen. Er machte sich selbst nichts vor; er hatte praktisch keine Muskeln und auch, wenn er nicht gerade schwer war, so wusste er nicht, wie lange seine Arme und Beine sein Gewicht halten können würden. Eine andere Wahl hatten sie allerdings nicht, also mussten sie es ausprobieren. „Ich mach dabei einfach die Augen zu und sobald wir unten sind, sagst du mir Bescheid.“ „Gut.“ Jinki nickte langsam und drehte Kibum dann den Rücken zu, damit dieser aufsteigen konnte. So mit dem Blonden auf dem Rücken, zwängte Jinki sich durch das schmale Fenster. Beinahe erwartete er schon, dass die gleiche Magie, die Kibum im Turm hielt, ihnen nun einen Strich durch die Rechnung machen würde, doch nichts dergleichen geschah. Kibum hatte das Zimmer problemlos verlassen können; darüber schien er selbst ebenso überrascht und erleichtert zu sein wie Jinki, denn der Prinz konnte deutlich spüren, wie Kibum erleichtert ausatmete. „Wir sind gleich auf dem Boden, nur noch ein paar Meter.“ Kibum zog es vor keine Antwort zu geben. Er musste seine Kräfte sparen und vor allem dafür verwenden, sich an Jinki festzuhalten. Erst als der Prinz einen kleinen Satz machte, wagte Kibum es seine Augen einen Spalt breit zu öffnen und sich umzusehen. Direkt neben ihnen tat sich der Turm auf, in welchem er die letzten 20 Jahre verbracht hatte, und dann war da noch die Wiese, welche Kibum vom Fenster aus gesehen hatte. „Möchtest du nicht absteigen? Kibummie?“ „Ich hab Angst, dass es nicht echt ist und ich gleich aufwache.“ Vorsichtig streckte Kibum sich ein wenig und berührte mit seinem Fuß schließlich das weiche Gras. Es fühlte sich gut an und ließ den jüngeren Prinzen leise seufzen. „Na? Ist es echt?“ „Ja, ist es.“ Lächelnd rutschte Kibum von Jinkis Rücken und tapste vorsichtig um ihn herum. Jinki beobachtete ihn dabei nur schweigend. Kibum sah wahnsinnig süß aus, wie er einen Fuß vor den anderen setzte und sich dabei immer wieder genau umsah. Nach all den Jahren in dem kleinen Turmzimmer musste ihn so viel Bewegungsfreiheit direkt ein bisschen erschrecken. „Wir sollten uns auf den Weg machen, Kibum. Wenn du möchtest, machen wir einen kleinen Umweg und ich zeige dir mehr von meinem Königreich?“ „Das würde mir gefallen!“ Fast schon kindlich strahlte Kibum zu Jinki hinauf und ließ sich dann auch ohne weitere Widerworte auf Jinkis Pferd heben. Jinki selbst würde das Tier führen und dafür sorgen, dass es nicht vielleicht noch mit seiner hübschen Prinzessin durchging. So bewegten sie sich auf den Wald zu und warfen sich dabei immer wieder verliebte Blicke zu. Jinki konnte sich kaum satt sehen an Kibums Lächeln und die Gewissheit, dass er dieses nun jeden Tag sehen konnte, beflügelte seine Schritte noch. Erst ein lautes Grollen ließ die kleine Truppe innehalten und zurückblicken. Sie konnten gerade noch sehen, wie der Turm in sich zusammenbrach und schließlich in einer gewaltigen Staubwolke versank. Offensichtlich hatte die Magie ihn zusammen gehalten und nachdem diese verschwunden war, war es auch um ihn geschehen gewesen. * Mit nur einem Pferd und Jinki, der den gesamten Weg zu Fuß zurücklegen musste, war es nicht allzu schnell vorangegangen, weswegen sie auf einer Lichtung ihr Lager aufgeschlagen hatten. Jinki hatte Kibum umgehend in seinen Umhang gewickelt und außerdem sein bestes gegeben ein kleines Feuer zu entfachen. Gut funktioniert hatte es nicht, weswegen sie sich im Endeffekt mit einer kleinen Flamme begnügen mussten, in deren Glut der Prinz immer wieder mit einem Ast herum stocherte, damit sie auch ja nicht erlosch. Damit Kibum auch wirklich nicht fror, hatte Jinki seinen Arm um ihn gelegt und ihn eng an sich gezogen. Gesprochen hatten sie während der Zeit, in der sie sich nun auf der Lichtung aufhielten nicht viel. Beide hingen ihren Gedanken nach und vor allem für Kibum gab es viele Dinge, über die er nachzudenken hatte. Auf der einen Seite war da Jinki, der sich letzten Endes in ihn verliebt und ihn gerettet hatte, auf der anderen jedoch fürchtete der Prinz sich immer noch vor den Magiern, die ihn verflucht hatten. Über die Jahre hinweg war seine Erinnerung verblasst und er konnte sich nicht mehr an deren Gesichter, geschweige denn an ihre Namen erinnern. Die Angst davor nun zufällig auf die beiden Männer zu treffen war groß und ließ Kibum automatisch näher an Jinki heran rutschen. Dieser drückte ihn daraufhin beschützend an sich und ließ den Blonden einen Moment lang aufblicken. Ob er seinen zukünftigen Ehemann wohl ins Vertrauen ziehen sollte? Jinki und er würden kurz nach ihrer Rückkehr wohl heiraten und schon vor der Ehe Geheimnisse vor dem Prinzen zu haben, erschien Kibum als nicht sonderlich intelligent. „Jinki“, begann er vorsichtig und griff dann selbst nach dem Ast, um mit ihm in den dürren Blätter und Zweigen zu stochern, „es gibt da etwas, das …“ Kibum brach ab und räusperte sich leise. „Es gibt da etwas, worüber wir sprechen sollten.“ Jinki hatte den Jüngeren besorgt angesehen, als ihm dessen verängstigter Tonfall aufgefallen war. „Und das wäre, Kibummie?“ „Die beiden Magier, die mich in den Turm gesperrt haben, ich kann mich nicht mehr an sie erinnern. Es ist einfach zu lange her und ich hab wohl ihre Namen vergessen.“ Kibum versteckte sein Gesicht ängstlich in der Halsbeuge Jinkis. „Was ist, wenn wir ihnen irgendwann begegnen und sie sich an mich erinnern? Was würde sie daran hindern, mich sofort wieder zu verfluchen?“ „Das ist einfach, Liebling.“ Zärtlich streichelte Jinki über Kibums Hinterkopf. „Ich würde sie daran hindern.“ „Aber du-“ „Ich würde alles für dich tun, Kibum“, versicherte der Prinz und nahm Kibums Gesicht vorsichtig in seine Hände. „Außerdem gibt es in meinem Königreich auch zwei Magier. Die beiden sind meine besten Freunde und so wie ich die beiden kenne, werden sie dich lieben.“ Beruhigend drückte Jinki Kibum einen Kuss auf die Nasenspitze. „Du brauchst keine Angst mehr zu haben, dir kann nichts passieren. Nie mehr.“ Kibum lächelte zögerlich, jedoch auch deutlich beruhigt. Wenn Jinki ihn beschützen würde und er dabei auch noch selbst von Magie unterstützt wurde, dann konnte doch gar nichts mehr schief gehen. „Danke“, flüsterte er noch, ehe er vorsichtig auf den Schoß seines zukünftigen Ehemannes kroch und sich von diesem in den Schlaf wiegen ließ. * Vom darauffolgenden Tag bekam Kibum nicht sonderlich viel mit. Jinki hatte es irgendwie geschafft ihn so auf dem Pferd zu positionieren, dass er erst weit nach Mittag seine Augen aufschlug. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie mehr als die Hälfte des Waldes hinter sich gelassen und hin und wieder, an den Stellen, an welchen sich der Wald lichtete, konnte man sogar das Schloss durchblitzen sehen. Kibum gefiel es nicht sonderlich, dass er die ganze Zeit reiten durfte, während Jinki selbst lief und dabei das Pferd führte. Der Prinz wollte sich in dieser Beziehung allerdings nicht auf eine Diskussion einlassen, weswegen Kibum nach einigem Hin und Her kurzerhand aus dem Sattel gerutscht war, Jinkis Hand ergriffen hatte und nun zufrieden neben ihm herlief. Jinki hatte ob der leicht kindischen Aktion nur amüsiert den Kopf geschüttelt, Kibum nichtsdestotrotz jedoch einen Kuss auf den Handrücken gegeben und war weiter marschiert. „Sind wir bald da?“, kam es von Kibum, nachdem die Sonne untergegangen war und sie es sich auf einem umgefallenen Baum bequem gemacht hatten, um dort ein wenig zu rasten. „Morgen Abend sollten wir das Schloss erreichen“, antwortete Jinki nachdenklich, während er seine Füße ein wenig massierte. Er hatte natürlich nicht daran gedacht wandertaugliche Stiefel anzuziehen, weswegen ihm nun dementsprechend alles wehtat. „Vielleicht schaffen wir es auch früher, wenn wir weniger Pausen einlegen.“ „Ich musste mich eben frisch machen“, brummte Kibum daraufhin nur beleidigt. Er hatte den leicht vorwurfsvollen Ton sofort wahrgenommen und wollte das nicht auf sich sitzen lassen. „Ich bin vielleicht ein Mann, aber ich möchte keinesfalls wie einer riechen.“ Damit schielte der jüngere Prinz unauffällig zu Jinki hinüber und rümpfte die Nase. Es war nicht so, als hätte ihm Jinkis männlicher Geruch nicht zugesagt, aber unter diesem müffelte der Prinz nun einmal wie ein alter Stier. „Willst du damit andeuten, dass ich stinke?“ „Nein, natürlich nicht …“ „Kibum …“ Gespielt drohend blickte Jinki zu Kibum hinüber und zog ihn dann auch auf seinen Schoß, um seine Finger grinsend in seinen Seiten zu vergraben. Kibum, der mit so etwas nicht gerechnet hatte, quietschte daraufhin laut und schlang seine Arme lachend um Jinki. „Gib zu, dass du denkst, dass ich stinke!“ „Neeeeein!“ Lachend schüttelte Kibum den Kopf und schaffte es schließlich Jinki aus dem Gleichgewicht zu bringen. So fielen sie beide zurück auf den weichen Waldboden, wobei Kibum auf dem Älteren zum Liegen kam. Schweratmend, gleichzeitig aber immer noch kichernd, blickte Kibum zu Jinki hinunter. Die Atmung des Prinzen ging genauso schnell wie die Kibums, jedoch lag dabei ein liebevolles Lächeln auf seinen Zügen. „Ich liebe dich, du kleiner Verrückter“, flüsterte er und streichelte Kibum dabei zärtlich über die Wangen. „Ich dich auch“, antwortete Kibum und schmiegte sich dabei gegen Jinkis warme Handflächen, „da macht es auch nichts, dass du stinkst.“ * Anders als Jinki es vorhergesagt hatte, erreichten sie das Schloss am nächsten Tag um die Mittagszeit herum. Es war amüsant zu beobachten gewesen wie Kibum nach und nach immer ruhiger und unsicherer wurde. Offensichtlich war er doch ein wenig nervös und konnte sich nicht recht vorstellen, was noch alles auf ihn zukommen würde. Er musste Jinkis Vater kennenlernen und auch den beiden Magiern würde er begegnen. Auf die beiden war Kibum schon gespannt. Vor allem nachdem Jinki ihm so viel erzählt und immer wieder beteuert hatte, dass sie sehr gute Freunde waren. Kibum konnte sich das noch nicht ganz vorstellen; dafür hatte die Magie ihm schon zu übel mitgespielt. Allerdings war er gerne bereit den Magiern eine Chance zu geben und sich davon überzeugen zu lassen, dass sie gute Menschen waren. „Wir sind da“, bemerkte Jinki überflüssigerweise, nachdem sie bei den Ställen angekommen waren und er Kibum vom Pferd gehoben hatte. „Kümmert euch bitte um Minho und sorgt dafür, dass er sich ausruhen kann.“ Lächelnd tätschelte Jinki den Hals seines Pferdes, nachdem ein paar Stallburschen heran geeilt waren und sich dem Tier sofort angenommen hatten. Nach all den Strapazen hatte es sich Pflege und Ruhe mehr als verdient. „Wie findest du es denn bis jetzt?“ Neugierig blickte Jinki seine Braut von der Seite her an. Kibum hatte sich noch nicht weiter zu dem Schloss geäußert und auch sonst verhielt er sich eher ruhig. Die Nervosität schien doch größer zu sein, als Jinki am Anfang noch geglaubt hatte. „Liebling, entspann dich ein bisschen. Das ist jetzt dein neues Zuhause.“ Jinki vollführte mit seinem rechten Arm eine ausladende Geste, stockte dann aber fast, als ihm zwei Gestalten auffielen, die auf sie zukamen. Es war ungewöhnlich für die beiden Magier sich zu Fuß fortzubewegen, aber vermutlich nahmen sie Rücksicht auf Kibum, konnte Jinki sich zumindest vorstellen. „Jinki! Endlich!“, rief Taemin ihm entgegen und musste sich dann schwer zusammenreißen, um dem Prinzen nicht noch um den Hals zu fallen. „Wir haben schon angefangen uns Sorgen zu machen. Du hast lange gebraucht“, äußerte auch Jonghyun sich zu dem Ganzen, ehe er Kibum anblickte. Der Prinz hatte sich all die Jahre wirklich nicht verändert. Noch nicht einmal seine Haare schienen in all der Zeit länger geworden zu sein. In solchen Momenten war sogar jemand wie Jonghyun, der mit der Magie aufgewachsen war und auch schon lange mit ihr lebte, überrascht, was ein Zauber alles bewirken konnte. Es blieb nun nur noch die Frage offen, ob Kibum sich an sie erinnern können würde, oder nicht. „Hätte ich daran gedacht noch ein zweites Pferd mitzunehmen, wäre es bestimmt schneller gegangen, aber immerhin sind wir überhaupt angekommen.“ Jinki zuckte grinsend mit den Schultern. „Wie auch immer, ich möchte euch jemanden vorstellen.“ Sachte ergriff der Prinz die Hand Kibums und hauchte einen kleinen Kuss darauf. „Das ist Kibum. Ich muss euch ja nicht sagen, dass er die Prinzessin im Turm war, oder? Ich könnte mir vorstellen, dass ihr von Anfang an wusstet, dass da kein Mädchen in dem Turm auf mich wartet.“ Jonghyun und Taemin warfen sich schuldbewusste Blicke zu. Natürlich hatten sie das gewusst. Das und noch sehr viel mehr! „Wir wussten es“, bestätigte der ältere Magier ruhig, „und es gibt da noch ein paar andere Dinge, die wir wissen, von denen ihr keine Ahnung habt.“ „Was meinst du?“ Verwirrt hob Jinki eine Augenbraue an, wandte sich dann aber wieder schnell an Kibum. „Liebling, das sind Jonghyun und Taemin. Die Magier, von denen ich dir schon erzählt habe. Wie du siehst, sind sie ganz harmlos und-“ „Die beiden waren es.“ „Bitte?“ Jinki blinzelte verwirrt. „Sie haben mich in den Turm gesperrt.“ tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)