Let the rain pass by von JuneValentine (Lysander x OC) ================================================================================ Kapitel 8: Chapter nine ----------------------- Am nächsten Morgen in der Schule wurde ich sofort von einer älteren Dame aufgehalten. "Huh?", ich glubschte die Direktorin komisch an. "Im Moment sind leider nur noch die Garten-AG und die Basketball-AG frei." "Hm ... Was hätte es sonst noch für welche gegeben?", fragte ich neugierig. "Entscheide dich für die zwei, andere gibt es nicht mehr zur Auswahl.", meinte sie flüchtig und verschwand kurz daraufhin. Wie angewurzelt stand ich da und überlegte, bei was ich am besten mithelfen sollte. Basketball war eigentlich nicht schlecht, denn mit Blumen kannte ich mich nicht wirklich gut aus. Aber gab es denn hier nichts wie eine Schwimm-, Kunst- oder Musik-AG? Gäbe es hier tatsächlich eine Musik-AG, würde ich unbedingt hinein wollen ... Vielleicht konnte ich ja mit wem wechseln. Als ich durch den Flur ging, sah ich plötzlich Castiel."Morgen!", rief ich, er grummelte nur ein müdes 'Morgen' hervor. "Du? Ich hab mal ne Frage an dich ..." "Hm? Was? Ob ich die Hausaufgaben hab? Nee, kennst mich doch", gab er nur patzig von sich. Ich schüttelte seufzend den Kopf. "Du solltest mal echt früher ins Bett gehen, vielleicht würdest du dann nicht immer so mies gelaunt in der Früh sein...", sagte ich mit einem befürmütterlichen Ton. Daraufhin zischte er nur und verdrehte die Augen. "Du bist nicht meine Mutter! Also, was wolltest du von mir?!" "Naja, du bist doch schon etwas länger hier auf der Schule. Kannst du mir sagen, welche AGs es noch gibt, außer die für Basketball und Garten?" "Achso. Naja, nicht viele. Die meisten haben zu wenig Schüler gehabt und haben sich deswegen aufgelöst. Aber es gibt noch Kunst und Musik.", sagte er grummelnd. Eine Musik-AG gab es also doch noch? Ich wollte da unbedingt mit rein ... "Hm okay... Und du weißt nicht zufällig, wie ich da hinein komme?" Genervt schüttelte er den Kopf. "Nein und jetzt lass mich in Ruhe. Ich will schlafen!", fuhr er mich an, ging ins Klassenzimmer, setzte sich auf seine Bank und legte seinen Kopf auf den Tisch. Ich fragte mich innerlich ernsthaft, wieso sie immer so lang bis in die Nacht hinein proben mussten ... So weitergehen konnte es doch nicht? Aber ... Moment mal, machte ich mir da gerade wirklich Sorgen um Castiel? Ich war doch nicht seine Mutter! Wie er gerade eben selbst auch sagte ... Seufzend ging ich weiter ziellos durch den Flur und entschied mich dazu, einfach Basketball zu nehmen. Kurz darauf wie gerufen rannte die Direktorin fast an mir vorbei, blieb aber dann noch kurz stehen, als sie mich sah. "Und mein Kind? Hast du dich entschieden?", fragte sie. "Ja, ich nehm Basketball." Sie nickte und sprach weiter. "Gut. Dann kannst du ja mal drüben nach der Schule vorbeisehen und mithelfen. Und jetzt, Abmarsch zum Unterricht", meinte sie mit ihrer netten liebevollen Stimme. Und hier war ich nun, sitzend auf einer Bank und wartete, bis ich eingesetzt wurde. Neben mir war Castiel. "Na wenigstens hast du dir Basketball ausgesucht.", meinte er klagend. "Wieso? Ist es denn so langweilig hier?" "Wenn man niemanden zum reden hat, ja" Wir sahen der anderen Gruppe zu, die gerade spielte. Nach einer Weile Schweigen, öffnete ich aber wieder meinen Mund. "In welcher AG ist eigentlich Lysander?" "Musik", antwortete er knapp und verschränkte die Arme, während ich meinen Mund zu einem Schmollen verzog. "Hat der ein Glück", sagte ich beleidigt. Doch Castiel grinste nur. "Und was wäre, wenn du mit jemanden in der Musik-AG wechseln würdest?" Ich hielt inne. "Daran hatte ich auch zuerst gedacht ... Aber ich glaube kaum, dass da jemand mit mir tauschen wird..." "Naja, die Basketball-AG ist ja jetzt auch voll. Vielleicht hat es sich trotzdem jemand anders überlegt." Wollte er mich jetzt aufmuntern? Mir eine Hoffnung darauf geben? "Hm ... ich kann ja mal herumfragen. Also Lysander glaube ich kaum, dass er wechseln wollen würde ..." "Ja, den bringst du davon nicht so schnell weg, so fasziniert wie er von Musik ist ... Dabei spielen die dort noch nicht einmal das ab, was er gerne hört." Fragend sah ich ihn an. "Wieso bist du eigentlich nicht in Musik gegangen?" "Na, meinst du ich will mir die bescheuerten Lieder da drüben reinziehen? Wenn es kein Rock ist, will ich davon nichts wissen." Er schien ziemlich hartnäckig dabei zu sein. Aber wenn er meinte ... Schließlich war es seine Entscheidung. "Und außerdem ist Basketball eigentlich auch nicht so schlecht.", sprach er weiter. "Verstehe ... Spielst du sonst noch was gerne? Wie Fußball, Badminton oder anderes?" Schockiert starrte er mich an. Was hatte er denn jetzt auf einmal? "Spinnst du? Ich und Fußball?! Nie im Leben! Der Scheiß regt mich auf. Wie die einem Ball hinterherrennen und letztendlich immer nur mit dem Fuß wie wild drauf eintreten..." Verwundert sah ich ihn an. Er war der erste Junge, den ich kannte, der kein Fußball mochte. Meine Sympathie für ihn gegenüber ihm stieg somit um weiteres. "Schön, dass du es auch so siehst ... Ich persönlich mag eigentlich meistens nur Basketball, Badminton oder ab und zu Volleyball", meinte ich, während ich zu Boden starrte. "Gut so, Mädel. Fußball verblödet nur und macht die Leute ohne Grund um einiges aggressiver." Er lächelte und und ich stutzte nur. Ich fragte mich trotzdem, wieso er so abneigend dagegen war. Plötzlich ein Pfiff. Nun waren wir dran und wir standen auf. Nach dem Training mussten wir die ganzen Bälle aufheben und in die Kisten wieder hineinlegen. Nach dieser Arbeit konnten wir endlich nach Hause gehen. Castiel und ich gingen ein paar Straßen zusammen, während wir uns unterhielten. Danach musste er aber sofort in eine andere Richtung abbiegen und ich ging nach Hause. Kaum wie ich Zuhause ankam, klingelte mein Handy. Als ich mit einem "Hallo?" ranging, ertönte Melodys Stimme. "Hey, Caro!" "Hey, Melody." "Ich wollte dich anrufen, weil ich in ein paar Tagen Geburtstag habe und wollte dich zu meiner Pyjamaparty einladen. Kannst du kommen? Ich würd' mich wirklich sehr freuen...", hörte ich ihre sanfte und weibliche Stimme ertönen. "Ja, natürlich! Ich komm' gerne.", sagte ich mit einem Lächeln auf den Lippen. "Super! Dann bis Montag, tschau!" Ich verabschiedete mich eben so und wir legten auf. Eine Pyjamaparty? Das würde interessant werden. Denn bis jetzt hatte ich noch bei niemandem übernachtet gehabt. Als erstes duschte ich erst einmal und zog mir danach ein graues Top mit einem schwarzen Totenkopf darauf und eine kurze schwarze Jogginghose mit zwei goldenen Gerade, als ich mich mit einer kleinen Schüssel Kartoffelsalat auf die Couch hinsetzte, klingelte es. "Hm?" Meine Tante hatte normalerweise immer ihre Schlüssel dabei. Trottend ging ich zur Haustür und öffnete sie. "Lysander?" Er hielt mir dann etwas vor die Nase. "Das hier hattest du heute im Unterricht vergessen ..." "Oh ...", kam es von mir und nahm mein Mathematik- und das Hausaufgabenheft. "Danke ...", sagte ich und er nickte. Ruhig sprach ich weiter. "Willst du noch ein wenig bleiben? Ich kann ja Kaffee oder Tee machen" Leicht legte er den Kopf schief und lächelte mich an. "Wenn ich nicht störe ... Gerne." "Du störst nicht! Meine Tante ist sowieso noch in der Arbeit", meinte ich und öffnete die Tür so weit, dass er neben mir eintreten konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)