Mit Schlangen spielt man nicht! von EsistJuli (Katie Bell x Marcus Flint) ================================================================================ Kapitel 2: Niederlage --------------------- Niederlage Schon früh am nächsten Morgen ging ich zum Frühstück. Das war sonst gar nicht meine Art, ich schlafe sonst lieber lange, schließlich ist Wochenende. Aber ich hatte heute Nacht eh kein Auge zu bekommen. Ich meine, was sollte das gestern? Wieso wollte dieser dämliche Flint, dass ich ihn küsse? Vermutlich, um mich zu demütigen. Und genau das war der Punkt! Er würde mich demütigen! Er würde die Sache sicher nicht auf sich beruhen lassen. Und, auch wenn das lächerlich klingt, ich hatte eine Riesenangst davor! Was würden die anderen sagen, wenn sie wüssten, dass ich gegen Flint gespielt und verloren hab! Seufzend ging ich in die große Halle. Es war noch nicht viel los. Ich setzte mich an unseren Tisch und begann lustlos zu frühstücken. Schließlich kamen meine Mädels und sahen mich sehr verwundert an. „Oh Süße, du bist aber früh wach!“, Alicia setzte sich mit einem sehr mitfühlenden Gesichtsausdruck neben mich. „Wir haben es erst gestern erfahren, tut uns so Leid! Oliver ist so ein Arsch!“, murmelte Angelina und setzt sich auf die andere Seite. Ich seufzte, das hatte mir grade noch gefehlt! „Hey, mir geht’s gut!“ Daraufhin fingen beide an mitfühlend zu lächeln und zu nicken, tauschten aber einen wissenden Blick aus, der mich tierisch nervte. „Wirklich!“, beteuerte ich, „es ist doch im Grunde besser so. Die letzten paar Monate war das eh keine richtige Beziehung mehr. Es war ja sowieso eine Frage der Zeit und ehrlich gesagt, wollte ich das eigentlich schon lange beenden.“ „Ja Süße, ganz bestimmt... Verlassen werden ist immer so doof. Natürlich wolltest du da schon lange Schluss machen!“ Das durfte ja echt nicht wahr sein. Ich wusste natürlich genau, worauf Alicia raus wollte, aber irgendwie hatte ich keine Lust sie eines besseren zu belehren. Die beiden würden mir ja eh nicht glauben! Zudem betrat gerade jemand die große Halle, den ich echt nicht gebrauchen konnte. Ich saß plötzlich auf glühenden Kohlen. Nervös blickte ich zu Alicia und Angelina, doch beide widmeten sich jetzt ihrem Frühstück und dem neusten Klatsch. Flint ging an seinen Tisch, ohne mich eines Blickes zu würdigen. Hatte er mich vielleicht nicht gesehen? Das musste es sein! „HEY, NA MÄDELS?“, polterten die Weasley-Zwillinge, als sie die große Halle betraten und am liebsten hätte ich sie stumm gehext! Jetzt wusste also ganz Hogwarts, dass wir da waren. Doch Flint schaute nicht mal auf. Das fand ich dann noch viel komischer. „Leute, nehmts mir nicht übel, aber ich glaube, ich geh mal raus. Frische Luft und so.“ Kaum war ich in der Eingangshalle, da stürme mir Oliver entgegen. Na klasse. Ich ging einfach durch das Portal, in der Hoffnung, er würde mich in Ruhe lassen. „Hey, Katie, warte mal!“ Konnte ein Wochenende denn so beschissen beginnen? Na gut, der Start gestern war ja schon mies. „Oliver, was willst du, ich hab grade echt keine Lust auf dich!“ Er starrte überlegen und vor allem verlegen auf den Boden. Schließlich schien er Mut zu fassen. „Okay, also, es ist das Richtige. Ich werde dich vermutlich aus dem Team nehmen!“ „Was?!“, entfuhr es mir total geschockt. „Oliver, was soll das?“, fuhr ich ihn an. Er hob abwehrend die Hände: „Katie, ich denke, wir können als Team nicht funktionieren. Ich merke, dass du... mir nicht verzeihen kannst und wohl noch sehr an mir hängst. Deine Gefühle könnten unseren Sieg gefährden. Es ist mein letztes Wort!“ Damit ging er. Völlig verdattert stand ich draußen. „MEINE GEFÜHLE?“, brüllte ich schließlich hinter ihm her. Doch er kam nicht zurück. Ich konnte das alles einfach nicht glauben. Oliver wollte mir wohl alles nehmen! Moment mal, war da nicht jemand am See? Tatsächlich, schon wieder Flint. Vielleicht wollte er, dass ich jetzt meine Wettschulden einlöse... Eilig lief ich ins Schloss. Ein Bad, ich würde ein Bad nehmen! Und bevor Flint zu mir kommen konnte, verschwand ich. ~~~~~~~~*~~~~~~~~ Ich reihte mich in die Menschenmassen ein, die runter zum Stadion gingen. Das war mein erstes Quidditch-Spiel seit Jahren, bei dem ich wieder zusehen musste. Und es war so deprimierend. Egal, was die anderen aus dem Team gesagt hatten, Oliver ließ sich nicht umstimmen. Alicia und Angelina wollten auch aussteigen, aber letztendlich konnte ja nicht das ganze Team aufhören. Das machte ich ihnen dann auch klar. Aber sie hatten wohl trotzdem ein ziemlich schlechtes Gewissen, denn sie betüddelten mich noch mehr, als sonst. Und das war einfach zum schreien. Mühsam kämpfte ich mich durch die Menge. Moment. Hatte da jemand meinen Namen gerufen? „Katie“ Tatsächlich! „Katie, warte mal!“ Ich drehte mich um und Oliver stürmte auf mich zu. Er warf mir einen Bündel Stoff zu. „Zieh dich um und komm!“ „Ich.. was... Oliver, was soll das. Du hast mich aus dem Team geschmissen, schon vergessen?“ „Ja, und jetzt nehm ich dich wieder auf!“ Also, das kapierte ich jetzt gar nicht. Völlig verblüfft starrte ich ihn an. Und dann fiel mir etwas auf, nämlich, dass Oliver gar nicht so aussah, als würde er mich aufnehmen wollen. „Bist du sicher, dass du das willst?“, hakte ich also nach. Gezwungen lächelte er: „Klar!“ Er drehte sich um und ging und völlig überwältigt folgte ich ihm. Ich wusste zwar nicht, woher dieser Sinneswandel kam, aber es war mir auch vollkommen egal. Ich durfte wieder Quidditch spielen und heute waren die Schlangen dran, super! ~~~~~~~*~~~~~~~~ Ich konnte es nicht fassen, wir hatten gewonnen! Und ich hatte nicht unerheblich dazu beigetragen, wenn ich mal so bescheiden sein durfte. Endlich ging es wieder bergauf. Selbst Alicia und Angelina waren so happy, dass sie total vergaßen, mich behutsam zu behandeln und einfach mit mir feierten. Da heute so tolles Wetter war, hatten die Gryffindors keine Lust, im Turm zu feiern und so zogen wir an den See und machten es uns in der Sonne gemütlich. Missmutig stiefelten die Slytherins an uns vorbei und was konnte unsere Laune wohl mehr heben? Und so wurde es immer später und wir alle tranken etwas, plantschen im See oder sonnten uns einfach. Plötzlich packte Fred mich und schmiss auch mich in den See und sofort entbrannte eine wilde Wasserschlacht im See. So viel Spaß hatte ich wirklich ewig nicht mehr. Plötzlich erstarrte Fred. „Da kommen die Slytherins!“ Verdutzt drehten wohl alle Gryffindors gleichzeitig ihren Kopf in Richtung Eingangsportal. Und wirklich, da kamen die Slyterins. Flint voran. Und das fand ich komisch. Und plötzlich fiel mir unsere Wette wieder ein. Und wo konnte er mir mehr demütigen, als vor allen Gryffindors, die einen Höhenflug hatten? „Hey, Bell!“, sprach er mich auch sofort an. Schützend sprangen die Zwillinge sofort vor mich. Das war ja super. Triefnass im See sitzend, die Klamotten klebten an mir und ich hatte zwei Bodyguards, die noch nichts von meiner Wette wussten. „Was willst du von ihr?“, fuhr George ihn sofort an. Flint grinste so breit, dass ich wirklich dachte, er könnte mit seinen Mundwinkeln seine Ohren berühren. „Ich will, dass Bell bezahlt“ Sofort sprangen die Zwillinge aus dem Wasser und gingen drohend auf ihn zu. „Typisch Slytherin, nur weil ihr verloren habt. Katie ist eben besser als du und deswegen willst du sie jetzt fertig machen?“, fauchte Fred. „Das ist so arm!“ „So, Katie... ist also besser als ich?“, grinste Flint weiterhin. „Offensichtlich!“, polterte George. „Ach, ihr wisst gar nichts von unserem.. kleinen Training?“; konnte das Grinsen von ihm echt noch breiter werden. „Ich muss weg!“, versuchte ich es, doch inzwischen sahen mich alle fragend an. Genervt verdrehte ich die Augen. „Okay, okay. Auch wenn es euch alle NICHTS angeht! Ich hab letztens mit Flint gewettet und gegen ihn gespielt. Und verloren!“, verlegen blickte ich zu Boden. Schockiert schauten mich alle an. „Und...?“, hakte Flint nach. Ich glaube, noch verwirrter konnten die anderen gar nicht aussehen. Ich holte tief Luft: „Ich wollte das Feld für mich alleine. Wenn ich gewonnen hätte, wär er verschwunden. Da aber er gewonnen hat... Mein Einsatz war ein Kuss.“ Überall hörte ich Menschen die Luft anhalten. Oder Gemurmel, das verdächtig nach „Wie konntest du nur“ oder „Wie eklig“ klang. Die Slytherins jedoch grinsten und johlten. Sie hatten uns die gute Stimmung echt versaut. „Also Bell, Zeit die Wettschulden zu begleichen. Denn Wettschulden sind Ehrenschulden!“ Die Weasley-Zwillinge zuckten mit den Schultern. Und auch Oliver sagte komischerweise nichts. Na toll, ich dachte, die Jungs würden sagen, Flint soll sich zum Teufel scheren. Taten sie aber nicht! Also ging ich auf Flint zu. Ich wollte es einfach hinter mich bringen. Sonst würde er mich sicherlich verfolgen! Ich straffte die Schultern, stapfte zu Flint, schloss die Augen und drückte ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen. Dann drehte ich mich um und rannte Richtung Schloss, das fassungslose Stöhnen der Gryffindors und das ausgelassene Gröhlen der Slytherins noch in den Ohren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)