Mit Schlangen spielt man nicht! von EsistJuli (Katie Bell x Marcus Flint) ================================================================================ Kapitel 7: Unverhoffte Freundschaft ----------------------------------- Unverhoffte Freundschaft Ich war unendlich froh, dass die Schule wieder losging. Alicia und Angelina waren keine besonders angenehme Gesellschaft gewesen die letzten Tage. Beide waren irgendwie ruhig und grimmig. So kannte ich sie gar nicht. Auch mir spukte die Sache mit Flint immer noch durch den Kopf. Doch ich hatte nichts weiter unternommen. Wenn er meinte, sich wie ein Vollpfosten aufführen zu müssen, dann war es doch wohl sein Problem! Die Tage verflogen nur so und ich schlug mich mit Unmengen an Hausaufgaben rum. Die Lehrer drehten langsam wirklich durch, dabei schien es noch eine Ewigkeit, bis die Prüfungen an der Reihe waren. So wurde es bereits langsam Frühling und alles hatte wieder seinen gewohnten Gang inne. Alicia und Angelina waren wieder ganz die Alten, auch wenn Alicia komischerweise immer mal wieder verschwand. Sobald ich sie darauf ansprach, nuschelte sie immer nur „Bibliothek“. Ich fand es bemerkenswert, dass sie plötzlich so strebsam war, das war sonst gar nicht ihre Art. Aber die Prüfungen machten uns wohl alle nervös. Ich sehnte mich nach dem Wochenende, denn ich hatte langsam wirklich die Schnauze voll von der Lernerei. Ich hatte das Gefühl, dass wirklich nichts mehr in meinen Kopf passte, doch es kam immer noch mehr Stoff dazu... Endlich war Freitag Nachmittag und der Unterricht endete. Abends sollte eine Frustparty im Raum der Wünsche stattfinden. Genau das brauchte ich jetzt! Ablenkung. Auch meine Mädels waren schon ganz happy. Angelina und ich betrachteten den Klamottenberg, der vor uns auf dem Bett lag. Denn es stellte sich die schwierige Frage, was wir wohl anziehen würden. Ich schmiss ein Shirt nach dem anderen weg. Ich hasste sowas. Ich achtete zwar auf mein äußeres, doch sich stundenlang darüber Gedanken zu machen, was man nun anzog, erschien mir unglaublich ermüdend. Aber Angelina hatte darauf bestanden; auch ich solle mal etwas chices anziehen. Naaa gut! „Wo bleibt eigentlich Alicia?“, wandte sich Angelina an mich. Ich blickte auf: „Keine Ahnung!“ Just in diesem Moment stürmte sie in den Schlafsaal und wirkte sehr abgehetzt. „Sorry, ich bin zu spät!“, schnaufte sie. Stirnrunzelnd sah ich sie an. „Wo warst du?“, fragte Angelina. „Bibliothek“, hauchte sie, während sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. „Alicia, also wirklich! Findest du nicht, dass du langsam übertreibst? Es ist Wochenende, da kannst du doch nicht ständig lernen?!“ Doch sie zuckte nur mit den Schultern und begann, ihren Schrank mit beiden Händen auszuräumen. Wir betraten den Raum der Wünsche. Alle blickten uns an und ich genoss zum ersten Mal dieses Gefühl. Ja, wir drei sahen richtig hübsch aus! Oliver kam auf mich zugestürzt: „Katie, wow! So hab ich dich ja noch nie gesehen. Möchtest du ein Butterbier?“ Ich achtete jedoch kaum auf Oliver, denn im Hintergrund sah ich Flint, der aussah, als würde er jeden Moment in die Luft gehen. Doch jetzt wedelte Oliver penetrant mit dem Bier vor meiner Nase rum. „Danke auch!“, fauchte ich und ließ ihn einfach stehen. Doch bevor ich Flint erreichen konnte, tauchten die Zwillinge vor mir auf. „Wow, Katie! Ihr seht toll aus. Aber Butterbier?“, und prompt wurde mir mein Getränk wieder entrissen. „Hier, Goldlackwasser!“ Skeptisch schaute ich auf das Glas. Ich bekam es immerhin von den Zwillingen und jeder in Hogwarts wusste, dass man da besser vorsichtig ist! „Du kannst uns vertrauen!“, beide grinsten. Das beruhigte mich nicht gerade. Ich schnaubte abfällig, nippte aber trotzdem an dem Drink. Er brannte zwar im Hals, schmeckte aber nicht grade ungewöhnlich. Doch genau in diesem Moment ging ein Raunen durch die Menge und ich hörte Angelina schreien: „Was zum...? FRED!! GEORGE!!“ ein goldenes Schimmern umgab sie und es war so strahlend hell, dass ich blinzeln musste. Es dauerte einen Augenblick, bis ich begriff, dass Angelina komplett golden war. Fred und George gackerten. Angstvoll blickte ich auf meinen Drink. Aber nichts passierte. „Okay, bei dir war die Dosis wohl zu niedrig. Bei Angelina war sie ausreichend. Notier das, Fred!“, sagte George in hervorragendem Geschäftston. Ich war stinkwütend. „Wir sind hier doch nicht eure Versuchskaninchen!“, brüllte ich sie an. „Beruhig dich Katie. Wir dachten nur, unseren drei Gryffindorengeln würde Gold ausgezeichnet stehen!“ Ich drehte mich um und stapfte an die Bar. Der Abend wurde lauter und bunter, alle hatten Spaß. Nur ich saß hier und blies trübsal, da mich alle mieden. Anscheinend hatte jeder Angst, dass ich plötzlich explodieren würde, denn ich hatte ja einen komischen Drink von Fred und George angenommen. Angelina war verschwunden und Alicia konnte ich auch nicht entdecken. Dafür sah ich, wie Flint und Pucey in der Ecke stritten. Das fand ich sehr ungewöhnlich; wir waren immerhin auf einer Party und sonst waren beide von Mädchen umringt. Seufzend wandte ich mich von diesem ungewöhnlichen Anblick ab. Was ging mich das ganze schon an. Ich überlegte, ob ich gehen sollte. Denn meine erhoffte Ablenkung trat hier nicht grade ein. Also stand ich auf und ging auf den Ausgang zu. Grade als ich im Korridor vor dem Raum der Wünsche stand, packte mich jemand an der Schulter. „Katie, warte bitte einen Moment. Kann ich kurz mit dir reden?“ Also, dass mich eine Schlange beim Vornamen nannte, war schon mehr als ungewöhnlich, aber gleich zwei? Ich blickte mich um und erkannte, wie ich schon an der Stimme vermutet hatte, Pucey. „Was gibt’s, Pucey?“, dabei betonte ich seinen Nachnamen extra. Irritiert schaute er mich an, ging aber nicht weiter drauf ein, sondern schlenderte neben mir her. „Ich... Ich wollte nur...“, er brach stotternd ab. Ich blickte ihn an und zog eine Augenbraue hoch: „Wenn das alles ist, würde ich jetzt gehen.“ „Nein, warte! Okay, ich hoffe, er bringt mich nicht um, aber was läuft da zwischen dir und Marcus?“ Fassungslos starrte ich Pucey an. Mir stand sogar der Mund offen. Er schaute etwas verlegen drein, doch auch durchaus wartend auf eine Antwort. „Wie bitte?“, mehr brachte ich grade nicht zustande. „Naja... Seit der Silvesterparty ist er einfach nicht mehr der Alte. Er grummelt nur noch und... Lebt... wie soll ich sagen. Enthaltsam. Und ich dachte, es muss schon seinen Grund haben, warum er Wood bedroht, dich wieder ins Team aufzunehmen...“ „Ich... das war... Flint? Aber wieso... warum..?“ Na toll, jetzt stammelte ich schon so wie Pucey. Aber ich war echt verwirrt. Flint hatte dafür gesorgt, dass mir Quidditch nicht genommen wurde? Wieso? Was versprach er sich davon? Pucey sah verlegen aus: „Das wusstest du nicht?“ „Ehrlich gesagt hatte ich seit Silvester keinen Kontakt mehr mit Flint. Wir hatten zwar mal ein Date, aber es endete in einem Fiasko. Zwischen uns ist gar nichts. Also sorry, ich bin wohl nicht der Grund für seine miesen Launen. Schönen Abend, Pucey.“ Ich wollte schon gehen, als er mich erneut aufhielt: „Weißt du... Ich hab nachgedacht. Und eigentlich ist diese ganze Rivalität zwischen den Häusern doch total doof. Ich meine, wir sind doch alle erwachsen. Und wenn irgendwas ist, kann man doch drüber reden, oder?“ Ich starrte ihn wieder an. „Pucey, was willst du eigentlich?“ Flirtete er mich grade an? „Ach bitte, sag Adrian.“ Ich bekam langsam echt Angst. „Ich wollte dir nur sagen, ich wäre nicht böse wenn du mit Marcus zusammen wärst. Ich würde euch auch decken. Ich dachte, du solltest das wissen.“ Er lächelte mich an. „Okay, das ist nett, aber wir sind nicht zusammen.“, ich sah ihn immer noch zweifelnd an. Plötzlich kam er auf mich zu und umarmte mich. „Freundschaft?“, fragte er. Ich war so perplex, dass ich tatsächlich mit „Ja“ antwortete. Genau in diesem Moment rief jemand: „PUCEY!“ Er sprang von mir weg und voller Verwunderung sah ich, dass es Alicia war, die gerufen hatte. „Schon gut, Al. Wir haben nur...“ „Oh, schon okay! Tut euch keinen Zwang an!“, höhnte Alicia kalt und rannte an uns vorbei. Ich starrte ihr völlig verwirrt nach. Pucey rief: „Warte!“ und lief ihr hinterher, was mich noch viel mehr verwirrte. Plötzlich war mir klar, dass ich alleine im Korridor rumstand. Kopfschüttelnd begab ich mich in Richtung Schlafsaal. Was hatte das alles zu bedeuten? Warum sorgte Flint dafür, dass Wood mich wieder im Team aufnahm? Wieso fragte Pucey, ob wir zusammen waren? Warum wollte er plötzlich eine Freundschaft mit mir? Wieso war Alicia so sauer? Und warum zum Teufel rannte Pucey ihr hinterher? Während meine Gedanken Karussell fuhren, legte ich mich ins Bett. Ich musste unbedint mit Angelina reden! Vielleicht verstand sie das ja! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)