Wandel der Zeit von mathi (Wenn Träume wahr werden) ================================================================================ Kapitel 11: Weihnachten ----------------------- Hallo, Erst einmal wünsche ich ein frohes neues Jahr! Zum Jahreswechsel das neue Kapitel - es hat etwas länger gedauert, aber es ist auch viel passiert. So freue ich mich jetzt, dass neue Kapitel endlich hochstellen zu können. Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen mathi ----------------------------------------------------------------------------------------------- Weihnachten Es waren schon einige Tage seit ihrem Gespräch vergangen. Harry hatte sich einige Gedanken machen können und war zu dem Schluss gekommen, dass ihm die Seite des dunklen Lords eindeutig besser gefiel. Natürlich verzieh er die Taten des Mannes, allein schon wegen seines Vaters. Er war so froh einen zu haben – etwas dass er sich nie erträumt hatte. Dumbledores Seite hatte er gesehen und gespürt, so dass sie ihn regelrecht in Voldemorts Arme getrieben hatte. Die Zeit in Slytherin war, zum Beispiel eine Erfahrung die er so nicht kannte. Sie waren so herzlich zu ihm, nahmen ihn auf und er fühlte sich wie ein Teil von ihnen. In Gryffindor dagegen, war es von Anfang an nicht so gewesen. Dort war er nur der Held, der nicht so war wie sie es sich wünschten. Es war so, als habe er die helfende Hand einfach genommen, die ihm gereicht wurde und er fand, dass es sich wirklich gut anfühlte! Auch hier, bei Tom war es so, als gäbe es Harry Potter den Helden nicht. Und er war froh darum. Schließlich konnte er hier normal sein, so wie er war und nicht so wie ihn einige wollten. Egal wie riesig dieses Anwesen auch sein mochte, so lud es ihn mehr ein, es war angenehmer als bei den Dursleys. Dort war alles ziemlich spießig gehalten, alles musste pingelig genau an Ort und Stelle stehen und das war hier nicht so. Hier konnte man einmal etwas verschieben und man wurde nicht gleich zusammengestaucht. Er hatte auch erfahren, dass Tom Arbeit und Privates auf jeden Fall gut trennte. Durch einen gewissen Bannkreis, wurde ein bestimmter Teil immer von Todessern genutzt werden können, zu Besprechungen, Versammlungen oder einfach für neue Aufträge. Der private Teil dagegen, war gut abgeschirmt. Zwar immer noch recht groß, dennoch geräumiger als im restlichen Teil. Schließlich mussten ja die Anhänger nichts davon mitbekommen, wie man lebte oder feierte. Das war sowieso das was er am besten fand. Er hätte nie zu denken gewagt, dass der dunkle Lord tatsächlich Feste feierte. Die Malfoys, ja okay. Doch bei Tom und seinem Vater hätte er es nicht erwartet. Aber gut, es war eh schon alles verwirrend genug. Noch kam es ihm so vor, als lebte er in einem Traum. Er hatte einen Vater, Freunde die ihn mochten und sich mit ihm verstanden und er hatte sich sogar verliebt. Ja auch das war so eine Sache. Ihm war natürlich schon aufgefallen, dass er ein großes Interesse am Lord hatte. Doch dass das Interesse zu Liebe geworden war, konnte er bis jetzt noch nicht richtig wahrnehmen. Seine Gedanken drehten sich von früh bis spät um diese roten Augen, den gutgebauten Körper und diese wohlklingende Stimme. Ihm war jedoch klar, dass er nie eine Chance bei Tom haben würde. Allein ihn schon ansehen zu dürfen, machte ihn glücklich. Schließlich war er darin auch schon geübt. Als er mehr oder weniger sich eingebildet hatte in Cho verliebt zu sein, war es ja nicht anders gwesen. Zwar kam ihm diese Schwärmerei zu diesem Mädchen ziemlich dumm vor. Allein schon wenn er sie mit den Gefühlen zu Tom verglich. So kraftvoll hatte es sich noch nie angefühlt, es war als würde ihm jede Sekunde das Herz zerspringen wenn er ihn sah. Seine Taten oder Sätze ergaben keinen wirklichen Sinn, wenn er in Toms Nähe war und er konnte sich nicht vorstellen, wie es wäre wenn es ihn nicht geben würde. Auch wenn er nicht sehr viel von ihm mitbekam, so war er viel zu begeistert über den Menschen selbst. Dennoch war er die letzten Tage, nach ihrem Gespräch, Tom ausgewichen. Er hatte seine Zeit mit Fred und George verbracht oder war mit Draco draußen im Garten unterwegs. Auch bei seinem Vater hatte er vorbei geschaut und von ihm etwas mehr über den Menschen hinter der Schlangenmaske erfahren. Sein Dad hatte ihm erzählt, dass Tom nicht immer so war wie jetzt. Es gab damals eine ziemlich graue Zeit, in der er grausam und ungerecht gehandelt hatte. Es schien wohl eine Phase gewesen zu sein, die zum Glück vorbei war und einige Jahre danach nicht wieder auftauchte war. Natürlich hatte das sein Denken dem Lord gegenüber nicht verändert. Er selbst war zwar noch vollends verwirrt, dennoch hatte es gereicht sich über einige Dinge klar zu werden. Unter anderem wohin er gehörte und was er da eigentlich tat. Dass sein Vater an ihm festhielt, ihn wohl in ziemlich schlechten Zeiten verteidigen wollte, so gut es ging, überraschte ihn da wenig. Er konnte es sogar verstehen. Das war ja auch der Grund wieso er Tom so schnell verziehen hatte. Der Lord verteidigte das was er liebte und wenn er irgendwann, es musste nicht jetzt sein, ein Teil davon werden würde, würde es ihn unglaublich glücklich machen. Dass er ihm auswich, war auch nur, weil er ihn mittlerweile sogar in seinen Träumen verfolgte. Er sah noch jetzt den nackten Oberkörper, die langen Finger der starken Hand die ihn hielt. Nie würde es aus seinem Geist verschwinden, was Tom mit ihm in seinem Traum anstellte. Es war einfach zu skurril um darüber weiter nachzudenken. Allein schon die Vorstellung war verwirrend. Genauso wie seine Gefühle, es passte nicht zu ihm, sich mir nichts, dir nichts einfach so zu verlieben. Dennoch war es passiert und er würde es nicht leugnen, würde man ihn fragen. „Harry?“, fragte völlig unerwartet eine Stimme an seiner Zimmertür. Kurz zuckte er vor Schreck zusammen, bevor er vom Bett aufstand, sich den Pulli - den er in der Hand hielt überzog - und zur Tür lief. Er öffnete sie und musste kurz stocken. „Ja?“, fragte er überrascht und blickte in die roten Augen seines Gegenübers. Das schwarze Haar umrahmte das schöne Gesicht, während die Lippen ihn freundlich anlächelten. „Ich wollte dich zum Essen abholen.“ Verwundert öffnete er den Mund, wollte etwas sagen, dennoch kam nichts heraus. Also schloss er ihn wieder. Dass er dadurch leicht rötlich im Gesicht wurde, bemerkte er nicht. Auch dass er sich fast in den Augen vor ihm verlor, bekam erst mit nachdem Tom ihn noch einmal ansprach. „Harry?“ Er bemerkte zwar, dass er angesprochen wurde, doch so wirklich darauf reagieren tat er nicht. Sein Tun war damit beschäftigt sich die Kleidung genauer anzusehen um ein weiteres erotisches Bild in seinen Kopf zu brennen. Dummerweise gelang es ihm auch, als er das dunkelblaue Hemd, welches die beiden oberen Knöpfe offen hatte und die dunkelblaue Stoffhose erblickte. Das Hemd war etwas nach oben gekrempelt, so dass man das Lederband am Handgelenk gut sehen konnte. Erst als er eine Berührung an seiner Schulter spürte, regte sich alles in ihm. Seine Musterung wurde je unterbrochen, als er spürte wie die Finger sanft seine rechte Schulter drückten. Das Gefühl welches an dieser Stelle entstand, war so unglaublich dass er ein kurzes japsen regelrecht unterdrücken musste. An seiner Schulter breitete sich ein geradezu verrücktes Kribbeln aus, welches seinen ganzen Körper erfüllte. Sein Bauch schien fast explodieren zu wollen, da die Schnatze keinen Ausweg fanden. Erst als Tom ihn ein drittes Mal ansprach, reagierte er. Zwar etwas unerwarteter für den Lord, umso peinlicher jedoch für ihn. „Äh hi Tom!“ Innerlich schlug er sich wegen diesen Wörtern mit der flachen Hand an die Stirn! Wie dumm musste man sein?! Er wollte gerade lieber in Grund und Boden versinken, als mit seinem Schwarm hinunter in den Speisesaal zu gehen. Errötend wand er sein Gesicht ab, trat durch die Tür durch und schloss sie geräuschvoll hinter sich. Schweigsam schritten sie nebeneinander her, was für Harry auf der einen Seite unerträglich schien auf der anderen ein unglaublicher Moment war. Allein die Gegenwart dieses Menschen neben sich zu haben, machte ihn unsagbar glücklich. Die Stille und Präsenz dieses Mannes genießend, führten ihre Schritte sie zum Speisesaal. Immer wieder stahlen sich seine grünen Augen zu Tom um ihn nur ein wenig mehr erhaschen zu können. Ihm war das peinlich genug wie er sich benahm, besonders wenn es darum ging, wie alt er eigentlich war. Er sollte Mädchen aufreißen, sie umgarnen und sie flachlegen, wie es wohl der Rest seiner Klassenkameraden tat. Doch er ließ sich regelrecht von einem Mann verzaubern, bei dem er nicht mal er selbst war und wohl peinlichere Dinge tun würde, würde man es von ihm verlangen. „Gefällt es dir hier? Ich weiß es ist ziemlich groß für einen Menschen, aber man lebt gut darin.“ Diese unangekündigte Frage brachte ihn ein wenig aus dem Konzept, dennoch fing er sich wieder und musste etwas lachen. „Ja es ist wirklich groß hier und ich frage mich auch warum. Dennoch finde ich es wirklich schön. Die Atmosphäre ist umso vieles besser als bei mir zu Hause“, antwortete er freundlich, ihm machte es nicht wirklich viel aus über die Dursleys zu sprechen. Sie waren zwar nicht seine Familie und hatten ihn nicht wirklich gut behandelt, aber es war nichts was ihn prägen würde. „Das freut mich, manchmal hab ich hier Besuch von engeren Freunden und denen gefällt es hier absolut nicht. Sie raten mir oft ein anderes Heim zu suchen, da dieses hier einfach zu groß ist.“ Es schien als ob Tom etwas reden wollte, also machte er mit, vielleicht bekam er gerade eine Chance ihn besser kennenzulernen. „Darf ich mir die Frage erlauben, was dieses Manor so mit sich bringt? Wieso ist es so besonders?“ Natürlich wusste Harry schon etwas, dennoch war es etwas anderes es vom Besitzer zu hören. „Dieses Anwesen hat einen großen Wert für mich. Salazar Slytherin, mein Vorfahr, hat dieses Manor nach dem Bau von Hogwarts errichten lassen. Hier lebte er mit Godric Gryffindor, weit abgeschieden von den Menschen in Ruhe. Es hängen hier Erinnerungen alter Zeit und viele Erlebnisse der Geschichte, welche es mir unmöglich machen dieses Manor einfach sich selbst zu überlassen. Ein Schloss welches keinen bedeutenden Hintergrund hat, ist auch für mich wertlos, doch das hier, ist etwas anderes“, erklärte ihm Tom, er schien dabei tief in Erinnerungen versunken, was ihn leicht wunderte. Dennoch verstand er noch immer nicht so recht, wieso dieses Anwesen so viel Wert besaß. Ja natürlich zwei der vier Gründer hatten hier gelebt, wohl auch viel erlebt, doch es sagte ihm nicht das was er wissen wollte. Es schien auch so, als ob Tom das merkte, denn er sprach weiter. „ Dir, als junger Teenager, mag es vielleicht etwas seltsam vorkommen, dass ein Mann wie ich an so einem alten Gemäuer hänge. Doch fiel es mir schon immer schwer, mich von Dingen zu trennen die mir etwas bedeuten. So viel hier auch passiert war, tief in diesen Mauern, spüre ich die Seelen meiner Vorfahren. Salazar und Godric waren hier glücklich vereint. Es heißt, sie haben sich in einem verlassenen und versteckten Zimmer zu Bette gelegt und seien friedlich und ewig eingeschlafen. Dieses Zimmer habe ich noch nicht gefunden, es ist wie eine Aufgabe die mich hieran bindet.“ Gut, das erklärte zumindest wieso das Manor so wichtig für ihn ist. Auch wenn es nur um ein Zimmer gehen mochte, dass hier versteckt war. Okay, das Anwesen war riesig, aber wie lange lebte Tom hier schon? Seit seiner Kindheit oder erst sein einigen Jahrzenten? Er wusste es nicht, würde wohl auch nicht wirklich nachfragen. „Und bis jetzt noch kein Anhaltspunkt?“, fragte er daher und blickte hoch. Tom blieb daraufhin stehen, seufzte und wand sein Blick zu ihm. Die roten Augen fixierten die seinen und ließen ihn erschauern. „Leider nein, diesen Teil hier habe ich schon fast durchsucht. Es scheint mir, als sei es nur eine Legende die ein Dichter frei erfunden hat.“ „Man sollte nie die Hoffnung aufgeben. Aufgeben bedeutet Schwäche zu zeigen, aber auch dass man es nicht ernsthaft will. Verfolge deine Ziele, am Ende kann selbst ein Türschloss großen Erfolg versprechen.“ Mit diesem Satz, drehte sich Harry um und öffnete die Tür zum Speisesaal, an dem sie angekommen waren. Er setzte sich zu seinem Vater, begrüßte ihn und nickte auch den Malfoys zu. Erst dann ließ er sich von Fred und George umarmen bevor er auch Draco lächelnd entgegen blickte. Erst nachdem ihn die Zwillinge wieder losließen bemerkte er, dass der Raum völlig anders aussah. So war es dann auch, dass er zum ersten Mal am heutigen Tag den in der Luft glitzernden Feenstaub sah, welcher mit dem Zimmer verschmolz. Statt den üblichen Zimmerpflanzen waren kleinere Weihnachtsbäume aufgestellt, die auch ein wenig geschmückt waren. Dann wanderte sein Blick zu Tafel. Diese war noch reichlicher als in Hogwarts gedeckt. Mit vielerlei Köstlichkeiten, die wohl fast eine Armee verköstigt hätte. Noch nie, ausgenommen in der Schule, hatte er so etwas gesehen. Selbst bei den Dursleys, gab es das nicht. Zwar war der Tisch dort auch gut und voll beladen, aber so sah es nicht aus. Dabei war das lustige ja auch, die drei Dursleys schafften ihren Berg zu vertilgen. Doch diesen würden selbst Dudley und Vernon zusammen nicht schaffen, das schwor er sich! Als er aus seinem Staunen rauskam, bemerkte er im Augenwinkel, dass Tom sich in Bewegung setzte. Erst als er saß, blickte er erst in die Runde, bevor er dann lächelnd das Dinner eröffnete. Das Essen verlief recht ruhig und angenehm. Sie unterhielten sich über die verschiedensten Themen, eines davon war Silvester. Hier jedoch verstummte Tom, da er sowohl auf Neujahr als auch von seinem Geburtstag nicht wirklich begeistert war. Laut seinem Vater, sprach Tom nicht gern darüber. Eigentlich traute sich es auch niemand zu erwähnen, der es wusste. Doch da die Zwillinge darüber gesprochen hatten, war es mit einem Mal Still. Niemand getraute sich auch nur mit der Wimper zu zucken, doch selbst das fiel Fred und George nicht wirklich auf, sie freuten sich auf das Feuerwerk, das Essen und auch über die vielen Farben. Sie überlegten laut welchen Scherzartikel sie vielleicht noch erfinden könnten um dieses Fest noch prunkvoller zu machen. Sie merkten nicht, wie Tom etwas mit seiner Braue zuckte. Die anderen warteten dagegen schon, ein anderes Feuerwerk zu erleben! „Meine Herren, lasst uns doch zum einen erst einmal das Weihnachtsfest überstehen, bevor wir uns auf Silvester vorbereiten.“ Ruhig traten die Worte über Toms Lippen und woben im herrlichen Klang zu allen beteiligten. Sofort verstummten die Zwillinge und sahen auf ihren Gastgeber. Sie schienen überrascht darüber. Doch dann lachten sie und stimmten Tom zu, während sie sich weiter über ihr Festmahl hermachten. Die Anderen dagegen, waren mit dieser Reaktion völlig überfordert. So kannten sie Tom nicht. Doch die ruhige und entspannte Haltung des Lords ließ auch sie sich wieder beruhigen, so dass das Abendessen im Frieden ausklang. „Na dann“, meinte Tom, legte sein Besteck zur Seite und sah sich in der Runde um, „ich würde mal sagen, wenn alle fertig sind, können wir uns langsam ins Kaminzimmer begeben.“ Natürlich war das eine stille Aufforderung selbst auch das Essen einzustellen und fertig zu werden. So sahen dass auch die Gäste, denn nach knappen zehn Minuten, waren alle fertig und die Hauselfen begannen die Tafel abzuräumen. Tom selbst war schon aufgestanden, stand sogar schon an der Tür zum Flur. Er wartete bis alle bei ihm waren und geleitete sie durch mehrere Gänge ins Kaminzimmer. Dort musste Harry erneut kurz innehalten. Dieser Raum war etwas Unglaubliches! Ein großer, geschmückter Baum stand in einer nahen Ecke direkt neben dem Kamin, in welchem schon ein herrlich warmes Feuer prasselte. Vor dem Kamin stand eine lange Couch, rechts und links davon jeweils zwei Sessel. An den Wänden waren große Landschaftsgemälde aufgehängt und große schwere Vorhänge über den Fenstern angebracht. Dabei wurden die Farben warm und dunkel gehalten. Verschiedene Schränke und Bücherregale standen noch an Wänden gelehnt und neben den Sesseln. „Bitte, setzt euch.“ Tom zeigte auf die Sitzgelegenheiten vor dem Kamin, während dessen Blick kurz an ihm hängen blieb. Leicht musste er schlucken, es war als würden die Augen in seine Seele blicken, etwas was er unmöglich zulassen konnte! Rasch wandte er sein Gesicht gen Boden und nahm neben seinem Vater auf der Couch Platz. Seine Gefühle fuhren dabei Achterbahn, so dass er kaum ruhig sitzen konnte. Ihm war heiß und kalt zugleich und sein Herz raste. Nie hatte er gedacht solche Gefühle zu verspüren. Auf seinen Armen hatte sich, unter seinem Pulli eine Gänsehaut gebildet, so dass er rasch über seine Arme fuhr. Etwas unbeholfen sah er wohl aus, denn er spürte kurz darauf eine Hand auf seiner Schulter. „Alles in Ordnung, Harry?“, fragte ihn sein Vater mit leichter Sorge in der Stimme. Er gab sich Mühe zu lächeln und nickte beruhigend. Ihm fehlte ja nichts, er war nur so überrascht von seinen Gefühlen, dass er nicht wusste wohin damit! Ihm nicht wirklich glaubend, ließ sein Vater ihn los, bevor er sich dem Geschehen wieder zuwandte. Er selbst hatte seine Hände fest im Blick. Er wollte nicht aufsehen, egal was nun passierte. Seine Gedanken drehten sich nur um den Mann in diesem Zimmer, der ihn mit so einem tiefgründigen Blick betrachtete, dass ihm Schauer den Rücken hinab jagten. Nachdem sich wohl alle gesetzt hatten, traute er sich doch aufzusehen. Sein Blick wanderte umher, suchte den des Lords um leicht enttäuscht und doch erleichtert zugleich zu bemerken, dass er mit seinem Vater sprach. Also ging er seinem Drang nach sich ebenfalls mit jemanden zu unterhalten, etwas Ablenkung tat ihm bestimmt gut. Allein die Tatsache dass er noch einige Tage hier verbrachte, bis die Schule wieder begann, bereitete ihm leichte Magenschmerzen. So wand er sich den Zwillingen zu, die schon feurig an einer neuen Geschäftsidee forschten und ihn liebend gern an ihrer Überlegung teilnehmen ließen. Natürlich verstand er kein einziges Wort und hörte den Beiden stumm zu. Er hatte keine Ahnung was die Beiden da schon wieder ausheckten und auch dass es etwas mit Silvester zu tun hatte, ließ ihn etwas unwohl werden. Wenn Tom diesen Tag eh schon hasste, wie würde er wohl auf einen Scherzartikel oder gar Streich reagieren? „Jungs, wollt ihr dass wirklich durchziehen?“, fragte er daher leise und runzelte etwas mit der Stirn. Er verstand es zwar nicht, aber bei den Zwillingen konnte man ja nie wissen. Diese hielten für einen Moment inne, bevor sie ihm jeweils einen Arm um die Schulter legten und ihm ins Ohr flüsterten. „Das, Harry, lass mal unsere Sorge sein. Es wird schon klappen, du wirst schon sehen!“ Das jedoch bezweifelte er, aber er ließ sie machen. Die Beiden von etwas abzuhalten, war schwieriger als Draco in ein Kleid zu zwängen! So, also beließ er es und hörte nur noch mit halbem Ohr zu, während sein Blick erneut durch den Raum wanderten und bei Tom anhielten. Er konnte nicht aufhören ihn anzusehen, diese schöne Gestalt, das pechschwarze Haar und diese roten Augen. Egal wie oft er es sich im Geiste für sich wiederholte, dieser Mann raubte ihm den Atem. Vergessen waren die Tage in denen er sich ihm noch ‚normal‘ gegenüber verhalten hatte. Vergessen war die Tatsache dass es der dunkle Lord war. Wenn er könnte, wie er wollte und es sich auch trauen würde… er würde diesen Mann bespringen! „Harry?“ Kaum merklich schüttelte er den Kopf, woran bitte hatte er gerade gedacht?! Wieso musste so etwas ausgerechnet ihm passieren? Hätte es denn wenigstens jemand sein können, der für ihn erreichbar war? Er seufzte… „Harry?“ Eine Stimme unterbrach seinen inneren Zwiespalt und er schrak auf. „Ja?“ Verwirrt sah er in das Gesicht vor ihm. Sofort, als er diese Augen erkannte, errötete er. „Ich wollte dich fragen, ob du vielleicht die nächsten Tage noch einmal für ein Gespräch unter vier Augen zugänglich bist.“ Toms Frage war freundlich formuliert, dennoch, konnte man etwas nachdenkliches darin wieder finden. Ob es an dem lag, was er zuvor im Korridor erwähnte? „Harry?“ Erneut erklang die sanfte Stimme, diesmal jedoch mit leichter Sorge. „Natürlich“, murmelte er, dennoch war er noch leicht über diese Frage verwirrt. „Gut, ich werde dich im Laufe der Woche mal ‚entführen‘.“ Toms Gesicht war ziemlich nah an seinem, er konnte schon fast den Atem spüren, doch dann zog er sich mit einem Lächeln zurück und unterhielt sich mit den Malfoys. Er blieb mit klopfendem Herzen zurück und konnte gerade noch ein mädchenhaftes Seufzen unterdrücken. Er war verliebt… Nach weiteren zwanzig Minuten ertönte ein Klatschen. Sofort wandten sich alle Köpfe in die Richtung woher es kam. „So meine Lieben, ich denke wir haben lang genug gewartet. Wir sollten anfangen.“ Tom hatte derweil seinen Sessel näher ans Feuer geschoben, so dass er ihn noch besser sehen konnte. Doch der Lord beobachtete mit amüsiertem Ausdruck das bunte Treiben. Fred, George und er hielten sich fürs erste zurück, sie kannten diese Tradition nicht und würden erst einmal warten. Dabei mussten aber auch sie belustigt mit ansehen, wie Draco freudenstrahlend das Packet entgegen nahm, welches sein Vater ihm reichte. Mit flinken Fingern hatte er es geöffnet und hechtete mit freudigem Ausruf in die Arme seiner Eltern. Er hatte ein Pflegeset für seinen Nimbus bekommen, den er seit ihrem zweiten Jahr hegte wie sein Augapfel. Viele hatten wohl gedacht, dass er alles bekam was er wollte, doch dem war nicht so. Auch Draco kannte seine Grenzen und selbst wenn er verwöhnt war, mit Geld spielte selbst er nicht! Das war etwas, dass Harry auch früh genug erfahren hatte. Er war auch der Meinung gewesen die Malfoys würden sich alles erlauben können durch Geld und Einfluss, doch auch sie waren ganz normale Menschen die einkaufen gingen und sich um ihren Sohn sorgten. Etwas das er bis vor einige Monate wohl für unmöglich gehalten hatte. In der Schule lernte man Draco um einiges anders kennen. Hochnäsig und dennoch für seine Kameraden immer zur Stelle. „Harry.“ Unvorbereitet wurde er angesprochen und er zuckte erschrocken zusammen. Als er sich umwand, erblickte er seinen Vater, der ihn mit weichem Blick entgegen sah. Strahlend erwiderte er den Blick, als der ihm auch schon ein Geschenk übergab. „Das wäre nicht nötig gewesen“, meinte Harry bescheiden. Dennoch freute er sich riesig darüber! Dass war sein erstes Weihnachten mit seiner Familie, etwas das er nicht mehr zu hoffen wagte! „Nun mach schon!“, drängte ihn sein Dad und er riss das fein, säuberlich eingepackte Geschenk auf. Zum Vorschein kam ein Fotoalbum, mit einer schwarzhaarigen Frau und Mann auf der Vorderseite. „Seid… seid dass etwa ihr?“ Überwältigt über dieses Geschenk ließ er zitternd seine Finger über das Bild gleiten, bevor er das Album aufmachte. „Es ist… danke.“, nicht wissend was er am besten sagen sollte, umarmte er seinen Vater und vergrub sein Gesicht in dessen Halsbeuge. Tief zog er den Geruch frischer Kräuter ein, bevor er sich von ihm löste und lächelte. Er freute sich sehr über dieses Geschenk. „Es ist die einzige Art, dir deine Mutter ein wenig nah zu bringen“, seufzte sein Dad wehmütig und strich ebenfalls über das Bild, doch seine Finger blieben einige Sekunden länger an dem seiner verstorbenen Verlobten liegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)