Wandel der Zeit von mathi (Wenn Träume wahr werden) ================================================================================ Kapitel 5: Doch noch wahre Freunde 2 ------------------------------------ Hallo, da ist ein weiteres Kapitel :) Zwar mit etwas Verspätung, aber das geht auf meine Kappe. Bin einfach nicht früher zum Schreiben gekommen. Aber nun wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen mathi --------------------------------------------------------------------------------- Doch noch wahre Freunde 2 Raus! Raus hier! Raus aus diesem Wahnsinn! Er wollte nur noch raus, nichts mehr darüber wissen. Zu viel hatte er erfahren, was er womöglich nie hatte wissen dürfen. Mit klopfenden Herzen löste er sich aus seiner Position des Kronleuchters und rauschte aus dem Raum der Wünsche. Verwirrt, nicht glauben könnend was er da gehört hatte. Seine Flügel führten hinab in die Finsternis der Kerker, dort direkt in seine Quartiere! Es durfte doch alles nicht wahr sein! Das war doch absurd. Was dachte sich diese Ravenclaw denn dabei?! Potter konnte, nein, durfte nicht sein Sohn sein! Sie hassten sich! Wieso ausgerechnet er? Hatte sich denn die Welt so gegen ihn verschworen, um ihn damit zu bestrafen?! Verzweifelt und voller Wut riss er seine Habe vom Schreibtisch. Das Tintenfässchen landete an der Wand, während Pergamente über Pergamente durch die Luft stoben. Dass er sich dabei geschnitten hatte, ignorierte er. Er tobte, zerstörte und wirbelte durch sein Büro, zertrümmerte es regelrecht. Es durfte doch alles nicht wahr sein! Potter… Warum ausgerechnet Potter. Wieso? Es war so unfair, warum er. Warum? Hoffnung keimte in ihm auf, die er zu gern unterdrücken wollte. Sein Sohn... er konnte noch am Leben sein. Aber… Er? Wie hatten die Potters das geschafft? Fertig mit der Welt, sank er an einer Wand hinab, vergrub seinen Kopf in den Händen und schrie. All seine Verzweiflung, Trauer und Hilflosigkeit kam in ihm hoch und er konnte sich nicht zurückhalten, als die ersten Tränen seine Wangen hinab liefen. Alles, einfach alles was er vergessen und verdrängt hatte überkam ihn mit einer Wucht, die ihn fast den Atem raubten. *Wieso jetzt?*, fragte er sich verzweifelt. Er hatte sich doch damit abgefunden, seinen Sohn nie wieder sehen zu können. Dass er tot war, dass er verschleppt und ermordet wurde war! Was sollte er nur tun? Wieso musste man ihm jetzt die Hoffnung geben, dass sein Sohn vielleicht doch noch lebte? Dass er nur entführt und von Anderen aufgezogen wurde. Warum ausgerechnet jetzt?! Er verstand es nicht, wollte es nicht verstehen und war einfach nur noch ratlos. Warum Potter? Ausgerechnet, derjenige der ihn am meisten hasste. Und den er selbst nicht wirklich leiden konnte. Verständnislos schüttelte er den Kopf. Dass durfte alles nicht wahr sein, wie sollte er sich denn ihm gegenüber verhalten? Und was wenn diese Träume, die die Ravenclaw da erwähnte, nicht wahr waren und er sich zu sehr hineingesteigert hatte? Die Enttäuschung würde groß sein… Er musste es unbedingt in Erfahrung bringen, ob Potter tatsächlich sein Sohn sein könnte oder nicht. Doch was tun wenn es so wäre? Was wenn Harry Potter sein Sohn war? Was sollte er dann tun? Alles beim Alten belassen, mit dem Gewissen sein einziges Kind zu quälen? Oder sollte er ihn ansprechen, Frieden zwischen ihnen vorschlagen und einen Neuanfang erbitten? Würde der Gryffindor das Angebot annehmen? Würde er sein Sohn sein wollen? Fragen über Fragen und doch keine Antworten, es herrschte einfach nur noch Chaos in der Gedankenwelt des Tränkemeisters. Denn an alles was er nun noch denken konnte, war sein Sohn. Er wusste nicht, ob er es wagen sollte und alles daran zu setzen nachzuforschen ob Potter wirklich sein eigen Fleisch und Blut war. Es war zum verrückt werden! So verwirrt war er schon lange nicht mehr gewesen. So hilflos und allein. Was wünschte er sich seine Nicole bei ihm zu haben. Jetzt in diesem Moment war das Verlangen nach seiner Verlobten so groß, dass er sich am liebsten zu ihr begeben hätte. Doch er konnte und wollte nicht mehr vor die Tür treten, nicht so und nicht jetzt. Es war ein Albtraum für ihn! Wieso musste seine Neugierde so enorm gewesen sein? Wieso musste er erfahren, dass sein Sohn vielleicht noch lebt? Er konnte es nicht beschreiben, dieses Gefühl der Hoffnung welches er verspürte. Ein Kribbeln, welches bis in seine Fingerspitzen reichte und ihn wie paralysiert am Boden festhielt. Er traute sich nicht aufzusehen, sein verwüstetes Büro. Er merkte wie seine Hand brannte, dort wo er sich am Papier geschnitten hatte. Es war einfach schwer zu verdauen geschweige denn zu glauben. Sich zu überwinden, seinen Hass auf James bei Seite zu legen und den Jungen hinter der Fassade zu sehen. Potter beobachten und Merkmale finden, die er dessen Vater nicht zuordnen konnte. Seine damalige beste Freundin, musste er ebenfalls in Potter suchen, doch die schlechten Erlebnisse durch James, würden machten dies nicht besonders einfach machen. Doch würde er es versuchen! Er würde, den Jungen beobachten. Und erst wenn er sicher war, dass er keinerlei Ähnlichkeiten zu James und Lily Potter hatte, würde er einen Test wagen. Er wollte sich keine Hoffnungen machen! Das ging einfach nicht. Besonders weil er Angst davor hatte was passieren würde, wenn herauskam dass alles nur eine Lüge war. Leider konnte er nicht einschätzen, was Lovegood für eine Persönlichkeit war, nur dass sie eigenartig war, sie wusste viel, war verschlossen und schien tagtäglich zu träumen. Sie war ein Mädchen mit dem man sich nicht wirklich gern einließ, allein weil sie so abwesend, ja fast schon verrückt schien. Er seufzte. Was tat er hier nur? Seit wann heulte ein Severus Snape zusammengesunken in seinem Büro, welches er zuvor noch verwüstet hatte? Er würde ihn beobachten, sich keinerlei Hoffnungen machen und sein Leben einfach normal weitermachen! Ja genau! So würde er es machen und nicht anders. ER würde sich nicht unterkriegen lassen, nicht von so einer lächerlichen Vermutung, die womöglich nicht einmal wahr war! Gedankenverloren saß Harry auf dem Speicher der Eulerei. Hier zog es ihn oft her, wenn er das Schloss nicht mehr sehen konnte. Wenn ihm alles zu viel wurde. Dumbledore mit seinem unmöglichen Verhalten und den Gryffindors. Doch jetzt eher, um in Ruhe nachdenken. Lunas Vermutung geisterte in seinem Kopf herum und hatten ihn die letzten Tage nicht schlafen lassen. Deswegen war er ja auch so schnell weggerannt, hatte die Rufe von Luna gehört, aber er wollte nachdenken. Sich mit der Vermutung auseinandersetzen. Er musste, es blieb ihm ja nichts anderes übrig. Seine Träume hatten ihn selbst bis hin in die Krankenstation verfolgt. Da musste doch etwas dran sein, oder? Auch wenn er es nicht wahr haben wollte, er glaubte Luna so langsam. Ihm widerstrebte der Gedanke, Snapes Sohn zu sein. Er hasste den Tränkemeister nicht wegen seiner Art oder weil er den Gryffindors Punkte abzuzog. Sondern, weil er ihn mit James Potter verglich. Er konnte sich nicht erinnern, welche Eigenschaften er von seinem Vater übernehmen hätte sollen. Viele würden wohl sagen, das Fliegen. Aber das war eine Leidenschaft, die er mit Sicherheit auch so erfahren hätte. Dass er nun nicht mehr fliegen durfte, war für ihn Horror. Das Quidditchspielen war nebensächlich. Dass war doch nur ein Teamspiel, wo man auch als Team zusammenarbeiten musste. Kein Wunder dass die Löwen verloren, wenn sie sich gegenseitig fertig machten. Ja er selbst war der, den sie oft beschuldigten, beleidigten und anspuckten, wenn etwas nicht so lief wie es sollte. Dass sie selbst nicht merkten, wie schlecht sie alle waren. Harry konnte bei so etwas nur den Kopfschütteln. Wenn er ehrlich zu sich war, machte ihm das Verbot in der Qudditchannschaft zu spielen, nicht viel aus. Er war sogar froh drum, endlich eine Sache wo nichts mehr von ihm verlangt wurde. Er musste nicht den Pokal holen und sich für sein Team nicht schämen. Selbst das Gryffindor ihn mied, empfand er als angenehm. Er hatte somit keine Verpflichtungen ihnen gegenüber und selbst wenn, dann konnte er sie für sich selbst erledigen. Das einzige, was ihm wirklich fehlte, waren seine ‚Freunde‘. Er vermisste es mit ihnen zu reden, lachen oder zu scherzen. Mit ihnen nach Hogsmead zu gehen, Butterbier zu trinken und sich einfach vom Schulalltag zu entspannen. Aber selbst das war ihm nicht mehr vergönnt. Ron und Hermine, unweigerlich musste er tiefdurchatmen. Seine eigentlich besten Freunde, wie sehr man sich doch täuschen konnte. Nicht einmal waren sie bei ihm in der Krankenstation gewesen, nicht einmal hatten sie ihn besucht, nach ihm gefragt oder sonst was. Da war nur Luna. Die ihm vor einigen Tagen ihre Hand hingestreckt hatte und Freundschaft mit ihm wollte. Er hatte die Hoffnung nicht aufgegeben, weswegen er es noch einmal versucht hatte. Er wollte mit Luna befreundet sein, mit dem kleinen verrückt, träumenden Mädchen, welche ihn wohl besser kannte, als der ganze Rest von Gryffindor. Niemand außer ihr hatte bemerkt wie es ihm ging, wie er sich zurückzog. Selbst als sie ihm wegen den Träumen zuhörte, hatte sie still dagesessen und tatsächlich nach einem Weg überlegt. Sie hatte sogar versucht hinter seinen Träumen etwas zu sehen, was für ihn verborgen war. Oder den Traum einfach zu deuten, was wirklich und was falsch war. Und er glaubte ihr, vertraute ihr und könnte sich selbst jetzt den Kopf abschlagen, wenn er daran dachte das Snape sein Vater sein sollte!! „Argh!“ Wie um alles in der Welt, schaffte ein einziger Mensch es bitteschön ihn so feige werden zu lassen. Natürlich hatte er nicht vor, einfach zu Snape zu gehen und zu sagen: ‚Hallo Snape! Es könnte sein dass Sie mein Vater sind!‘ Was hatte er davon, außer einem Rausschmiss von der Schule und Punkteverlust bis ins Nächste Jahrhundert? Snape hasste ihn, hasste ihn wegen dem Mann der ihn schikaniert und erniedrigt hatte! Wegen der Frau, die seine Freundschaft in den Wind geschossen hatte. Alles Gründe für die er nichts konnte! Egal wie sehr die Trauer um Frau und Kind sein mochte und selbst wenn er der Sohn war, konnte Snape sicherlich nicht hinter die Maskerade von James Potters Ebenbild blicken und den echten Harry dahinter zu sehen. Die Entfernung und all der Hass standen dem Mann im Weg, weswegen er einfach nicht glaubte auch nur die geringste Chance zu haben zu ihm durchzubrechen. Er wurde plötzlich aus seinen Gedanken gerissen, als eine dunkelbraune Eule durch eine der Fensteröffnungen flog und sich vor ihm niederließ. Er kannte sie nicht, dennoch hielt sie ein Brief für ihn im Schnabel. „Wer bist du denn?“, fragte er leise und streichelte ihr liebevoll durch das Gefieder. Sie lehnte sich in die Berührung hinein und gurrte etwas, bevor sie den Brief vor seinen angezogenen Füßen niederließ. Harry nahm den Brief auf, öffnete ihn und fing an die Eule erneut zu kraulen. „Hey Harry, wir hoffen es geht dir gut. Wir haben zu lange nichts mehr von uns hören lassen, dass tut uns wirklich aufrichtig leid. Wir hatten so viel um die Ohren, mit unserer Familie und dem Geschäft, da hatten wir kaum Zeit dir zu schreiben. Dabei bist du doch wie ein Bruder für uns! Wir wissen wie du bist und wir hoffen du hast dich bis jetzt noch nicht in den Abgrund gestürzt. Wir machen uns Sorgen um dich, weißt du? Ach ja, wenn du denn möchtest könnten wir uns ja morgen treffen. Soweit wir wissen, ist morgen wieder Hogsmeadwochenende und wir könnten wieder etwas miteinander reden. Wir würden uns echt freuen, Kumpel. Wir deine dich liebende Brüder Fred und George“ Harry lächelte, ließ den Brief sinken und sah zu der braunen Eule. Diese gurrte zufrieden, hatte sich sogar an ihn angelehnt und klackerte fröhlich mit ihrem Schnabel. „Du gehörst als Fred und George, was? Na dann bekommst du natürlich auch einen Keks.“ Er griff in seine Hosentasche, holte einen Eulenkeks heraus, die Hedwig so liebte. Er brach ihn in zwei Hälften und gab die eine der dunkelbraunen. Seine liebe Freundin, kam auch schon angeflattert, hatte sich neugierig auf seine Schulter gesetzt und rieb ihren gefiederten Kopf an seiner Wange. Leise lachte er auf und gab Hedwig die andere Hälfte des Kekses. Er beobachtete die beiden Vögel wie sie ihren Leckerbissen verspeisten und seufzte tief. Dabei hob er etwas seinen Kopf und blickte hinaus in den wolkenlosen Himmel. Konnte er sich den Zwillingen anvertrauen? Konnte er ihnen sagen, was er Luna bereits gesagt hatte. Würden sie ihn verstehen, ihm helfen oder wie Ron und Hermine einfach nur abfertigen? Er wusste es nicht, hoffte nur inständig dass er wenigstens die beiden, noch seine Freunde geblieben waren. Der nächste Morgen kam schnell und für Harry viel zu früh. Er hatte noch eine Weile in der Eulerei gesessen, bis er sich endlich dazu aufgerafft hatte zurück in den Gryffindorgemeinschaftsraum zu gehen. Natürlich waren die Reaktionen seiner Mitschüler wie die letzten Wochen gleich geblieben, sie ignorierten ihn strikt. Es macht ihm nicht viel, mit den Meisten hatte er sowieso nichts am Hut. Trotzdem verwirrte es ihn, wieso ignorierten sie ihn? Was hatte er ihnen getan, dass sie alle nichts mehr mit ihm zu tun haben wollten? Doch dann war er bei Ron und Hermine angekommen. Natürlich ignorierten auch sie ihn, schienen nicht mal seine Präsenz wahrgenommen zu haben, denn sie küssten und fummelten ohne Rücksicht auf Verluste. Doch dann hatten sie plötzlich miteinander gesprochen. Er hatte nicht viel hören können, da sie sich gegenseitig so ins Ohr gestöhnt hatten, dass kaum etwas zu ihm hinübergedrungen war. Das Einzige was ihn daran so beschäftigte war, dass sein Name dabei gefallen war! Sie hatten irgendetwas besprochen, wohlweißlich dass er in der Nähe war! Was war das denn bitteschön?! Allein wenn er an den gestrigen Abend noch dachte, könnte er vor Wut schäumen. Er hasste es, wenn man etwas hinter seinem Rücken bespricht. Es hatte ja wohl eindeutig mit ihm zu tun gehabt! Er könnte jetzt schon wieder ausflippen dabei, doch er konnte sich gerade noch beherrschen, denn sofort drangen die ruhigen Worte welche in seinem Traum gesprochen waren in seinen Geist. Er wusste nicht wieso, doch mit einem Mal überfiel ihn eine Gänsehaut und er dachte für einen kurzen Augenblick etwas auf seine Schulter gespürt zu haben. Rasch wand er seinen Kopf zur Seite, das ungute Gefühl, langsam verrückt zu werden immer im Hintergrund. Was zum Teufel war das gerade eben?! Nein… das konnte er sich nur eingebildet haben, langsam wurde er tatsächlich verrückt. Bildete er sich schon ein, Berührungen wahr zu nehmen, die gar nicht sein konnten! Langsam schwang er seine Füße aus dem Bett und stand auf, vorsichtig blickte er noch einmal über seine Schulter, ob er nicht vielleicht doch etwas übersehen hatte. Doch da war nichts, gar nichts. Also schlurfte er lustlos ins Bad. Nach einer Katzenwäsche später, stand er dann unten an den Toren der großen Halle und wartete dort auf Luna. Sie wollte unbedingt mit ihm nach Hogsmead, dass hatte sie oft genug betont als er noch im Krankenflügel gelegen hatte. Er hatte natürlich zugestimmt und seit gestern, hatte er sogar noch mehr Gründe das Dorf aufzusuchen. Fred und George würden da sein und er konnte vielleicht herausfinden, was mit Ron los war oder mit Hermine. „Harry“, erklang die sanfte Stimme der Ravenclaw hinter ihm und er wand sich lächelnd um. „Morgen Luna. Bereit um aufzubrechen?“, fragte er und hielt ihr seinen Arm hin, dass sie sich einharken konnte. Das Mädchen lachte leise und trat näher. „Du siehst besser aus. Konntest du endlich durchschlafen?“ Er seufzte. „Leider nein. Ich hatte heute eher das Gefühl mich hätte jemand berührt…“ „Deine Mutter vielleicht?“, murmelte Luna nachdenklich und sah hinauf in den Himmel. Als ob sie da oben eine Antwort finden würde, dachte sich Harry und schüttelte den Kopf. „Das glaube ich weniger. Ich weiß ja noch nicht mal mehr wer meine Eltern hätten sein können. Snape oder Potter. Dass macht mich noch ganz wahnsinnig!“, jammerte er und hielt sich den Kopf. Es war zum verrückt werden. „Du hast Angst. Angst nicht angenommen zu werden, wenn die Wahrheit aufgedeckt wird“, stellte sie neutral fest und blieb stehen. Sie wand sich zur Seite und sah den Potter nun direkt in die Augen. „Aber das wird nicht passieren, Harry.“ „Und da bist du dir so sicher? Du weißt wer ich bin und dass jeder das sieht was er sehen will. Er wird auch nicht anders sein!“, meinte er bitter. Ihn beschlich das Gefühl Luna wüsste ganz genau, was sie da sagte. Aber wieso war sie sich so sicher? Was konnte sie sehen, was er nicht zu sehen vermag? „Meinst du? Ich glaube er wird sich wohl sehr darüber freuen. Selbst Rivalitäten kann man niederlegen und mit dir persönlich hatte es ja nie zu tun.“ „Denkst du das weiß ich nicht?! Ich bin nicht James Potter und trotzdem sieht er ihn in mir! Was soll ich denn dagegen machen? Ihm sagen ich sei Harry, nur Harry?“ „Nein, dass vielleicht nicht. Aber du könntest in deiner Art und Weise ihm gegenüber dich anders verhalten. So wie du bist, nicht wie alle dich wollen. Schließlich bist du ein einzigartiger Mensch und keine Maschine die für andere zu funktionieren hat“, entgegnete sie und lächelte ihn aufmunternd an. „Ich versteh dich nicht, Luna“, war das Einzige was Harry zu sagen hatte, während er den Kopf schüttelte. Wie schaffte sie das? Wie um alles in der Welt schaffte sie es ihn so nachdenklich zu stimmen?! Jetzt wollte er sich auch noch Gedanken darüber machen, wie er sich Snape gegenüber verhalten soll. Als ob der ihn beobachten würde, der glotzte doch nur nach seinen Slytherins und Neville. Den er ja ebenfalls auf seiner Abschussliste hatte. „Es kommt alles mit der Zeit, Harry. Vertrau mir.“ Beschwingt und nun wieder gutgelaunt, hopste sie in Richtung Dorf. Harry konnte ihr nur mit offenem Mund hinterher starren, bevor er sich langsam selbst wieder in Bewegung setzte. Aus diesem Mädchen soll einer schlau werden, dachte er sich und streckte seine Hände in seine Hosentaschen. Der Wind wehte durch seine Haare und er genoss die Ruhe, die er mit einem Mal verspürte. Lang war es her, dass er wieder in Hogsmead war. Die letzten Jahre hatte er kaum Zeit gehabt. Musste er sich gegen Ministeriumsangestellte, Betrüger und alte Männer verteidigen und schützen. Dass er dabei den Großteil Gryffindors trainiert hatte, fiel wohl niemanden mehr ein. „Harry nun komm schon!“ Er sah auf und lächelte. Dort unten stand eine lachende Luna, die ihm entgegen winkte und nur auf ihn zu warten schien. Vielleicht war auch Luna die Einzige auf die er sich nun verlassen konnte. Sie schien ihm von allen noch ein Hirn zu besitzen. „Ich bin schon unterwegs!“, rief er hier zu und beschleunigte seine Schritte. Ob er allein überhaupt nach Hogsmead gegangen wäre? Wohl kaum, es machte einfach keinen Sinn ohne jemanden hierher zu kommen. „Was wollen wir als erstes machen?“, fragte Luna. „Zum Honigtopf?“ „Auja, da können wir gleich ein paar extra Süßigkeiten kaufen. Ich weiß auch schon, für wen ich etwas mitnehmen werde“, flötete sie, langte nach Harrys Hand und zog ihn mit sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)