True Story von Night_Baroness (How I Met Your Mother & Detektiv Conan Crossover) ================================================================================ Kapitel 1: Ein legendärer Job ----------------------------- Als der junge Mann, die etwas heruntergekommene Bar mitten in New York City betrat, ahnte er nicht, dass dies sein Leben für immer verändern würde. Er hatte den Tipp von einem zwielichtigen Kerl bekommen, um den vermutlich jeder vernünftige Mensch einen Bogen gemacht hätte, aber die Neugierde hatte ihn doch dazu getrieben, einen flüchtigen Blick hineinzuwerfen. Wer nichts wagt, der nichts gewinnt. Womöglich war dieser Schuppen randvoll mit wunderbaren jungen Mädchen, die nur auf ihn warteten? Auf Barney Stinson, den König des erfolgreichen Single-Lebens. Außerdem gab es da ja noch diese Sache, die einer gewissen Klärung bedurfte. Also schlüpfte er wie jeden Tag in einem seiner Anzüge, die zwar nicht teuer, aber immerhin elegant geschnitten waren und verließ sein kleines Appartement, das ihm das Gefühl gab, es wollte ihm die Luft abdrücken, so klein und verschachtelt war es. Bald schon werde ich Geld ohne Ende haben, dachte er, bald schon werde ich sie alle übertreffen. Das wird legendär. Drinnen schlug ihm ein leicht modrig-schwefeliger Geruch in die Nase, gemischt mit Marihuana und diversen anderen Drogen, die er nicht genau benennen konnte. Auch hatte man beinahe das Gefühl, der Alkohol hätte die Luft durchtränkt und man müsste nur ein Glas in die Höhe halten und warten, bis es voll war, obgleich man auch ohne diese lächerlich absurde Geste schnell betrunken werden würde. Etwas verunsichert sah er sich um, fing sich aber schnell wieder, als er eine hübsche Blondine an der Bar sitzen sah, die ihm mit einem geheimnisvollen Lächeln auf den rotbemalten Lippen zuwinkte. Lässigen Schrittes ging er auf sie zu und setzte sich neben sie, den Mund zu seinem typischen kecken Aufreißer-Grinsen geformt. „Na? Tat es weh, als du vom Himmel gefallen bist?“ Nur nichts anbrennen lassen. Die Frau verzog keine Miene und steckte sich nur mit einer langsamen, geschmeidig-katzenhaften Bewegung eine Zigarette an, deren Rauch sie mit herausfordernder Eleganz in die verruchte Luft des Nachtclubs blies. „Du bist also tatsächlich gekommen.“ Er nickte. Woher kam ihm diese Frau nur bekannt vor? Hatte er sie etwa schon mal angebaggert? Aus Angst seine Chancen zu mindern, verkniff er sich die Frage lieber und lächelte nur. „Selbstverständlich. Also, was ist das für ein Job, von dem du am Telefon gesprochen hast?“ Wieder war da dieses kokette Lächeln, das ihr ein aufregendes und gleichzeitig gefährliches Aussehen verlieh. Sie gefiel ihm. Woher kenne ich dich bloß? „Nun ja, wie ich bereits angedeutet habe, arbeite ich für eine bestimme Organisation.“ Auf einmal schien die Luft im Raum noch ein bisschen dicker zu werden, sofern es überhaupt möglich war und Barney hatte das Gefühl, als würden ihn tausend wissende Augen anstarren, doch er ignorierte es wagemutig und folgte weiterhin den Worten der jungen Frau, weshalb er auch nicht die scharfen Augen eines älteren Mannes bemerkte, der etwas abseits von ihnen saß und mit starr gemeißeltem Gesicht herübersah. Nachdem sie sich diskret geräuspert hatte – vielleicht auch nur, um die seltsame Anspannung zu unterbrechen – fuhr sie fort. „Und wie du weißt, will ich etwas Bestimmtes loswerden. Und da das dein Job ist…“ Sie zwinkerte ihm verschwörerisch zu und nahm einen Martini von einem adretten jungen Barmann entgegen, den sie trotz seiner Flirtversuche jedoch nicht beachtete. Sie war ganz auf ihn konzentriert. Unter normalen Umständen hätte Barney sich gefreut, da er bei ihr leichtes Spiel zu haben schien, doch jetzt wurde ihm langsam unwohl. Was meinte diese Frau mit Job? Wieso sollte er ihr dabei helfen können, etwas loszuwerden? Jetzt fiel ihm auch wieder ein, dass das Telefongespräch schon ähnlich merkwürdig verlaufen war. War er am Ende in eine Sache reingeraten, der nicht mal er, der legendäre Barney Stinson, gewachsen war? „Hallo, wer dran?“ „Ich bin es. Wir hatten uns ja unterhalten, weshalb Sie schon über die Umstände informiert sein dürften. Für die Einzelheiten würde ich Sie gerne im Black Dragon treffen, geht das für sie in Ordnung?“ Das Black Dragon. Hatte ihm davon nicht ein irgendein Typ erzählt? Sollte ja ein richtiger Verbrecherladen sein, voll mit bewaffneten Mafiosi und heißen Gangsterbräuten. Genau das richtige für ihn also. Außerdem war die Frau am anderen Ende der Leitung dem Klang ihrer Stimme nach zu urteilen jung und scharf. Also, warum sollte er es nicht riskieren? Er konnte das mit der Verwechslung immer noch aufklären… nachdem er sie genagelt hatte. „Ja klar, genau… Treffen wir uns dann heute Abend um 23 Uhr?“ „Einverstanden.“ Ohne ein weiteres Wort legte sie auf und ließ nichts als brodelndes Verlangen und darunter vollkommen verschwindendes Unbehagen zurück. Ich habe mich gar nicht mit meinem Namen gemeldet. Dieser Gedanke schoss ihm plötzlich durch den Kopf. Sonst waren seine ersten Worte, sobald er den Telefonhörer abgenommen hatte, doch immer „Barney Stinson hier“ gewesen. Wieso hatte er es diesmal nicht getan? Barney glaubte nicht an Vorhersehung oder Schicksal, auch wenn er sich später immer wieder bei dem Gedanken daran ertappte, so eigenwillig sollte das sein, was gleich geschehen würde. „Was genau soll ich jetzt nochmal für dich machen?“ Ein Runzeln verunzierte ihre jugendliche Stirn und sie blies den Rauch ihrer halb verglühten Zigarette haarscharf an seinem Gesicht vorbei. Wobei der Gestank in dieser Suppe an giftigen Gerüchen vermutlich auch keinen Unterschied mehr gemacht hätte. „Du sollst meinen Boss umlegen, habe ich mich das letzte Mal nicht klar ausgedrückt?“ Im nächsten Augenblick hatte die Frau eine Waffe im Nacken. „So ist das also.“ Der alte Mann, der bis eben noch an einem etwas entfernten Tisch gesessen hatte, war aufgestanden und hatte viel zu schnell für seine gebrechliche Statur eine Waffe gezogen. Entsetzt stellte Barney fest, dass er ihn nicht einmal hatte kommen sehen. Wie war das möglich? „Du kleine Schlampe willst mich also tot sehen, wie? Willst du am Ende selbst die Organisation übernehmen, du Närrin? Gin hatte recht, als er sagte, ich solle dich besser überwachen.“ Mit einem Klicken entsicherte er die Waffe. Gin? Oh mein Gott, wo bin ich hier bloß hingeraten? „Äh… ja, ich geh dann mal, danke für den schönen Abend und so. Adiós Muchachos!“ „Hier geblieben, du Köter!“ Barney spürte, wie die Kugel an seinem Ohr vorbeizischte und neben ihm in der Wand einschlug. Die anderen Gäste, die nun bemerkt hatten, was vor sich ging, schrien und hetzten panisch auf den Ausgang zu. „Komm sofort zurück.“ Mit erhobenen Händen ging Barney zitternd auf den Mann zu, der nun überhaupt nicht mehr gebrechlich und alt, dafür aber umso bedrohlicher wirkte und verfluchte innerlich seine Naivität. „Bitte, ich hab mit der Sache nichts zu tun, ich kenn die da gar nicht!“ Er nickte mit dem Kopf in Richtung der Frau, die dafür nur ein Schnauben übrig hatte. „Na schön, dann machts dir sicher nichts aus, wenn ich sie zuerst töte und du zusehen darfst.“ Er legte die Waffe erneut zum Schuss an, doch die Frau war darauf vorbereitet und trat mit halsbrecherischem Mut mit einem ihrer High Heels nach seinen Weichteilen. Der Mann jaulte auf und ging zu Boden, nicht allerdings, ohne dabei die Waffe zu heben und einen Schuss in Richtung der Frau zu feuern. Diese duckte sich weg, doch der Mann schoss erneut und Barney wusste, dass er handeln musste. Ohne Nachzudenken, griff er nach einer Bierflasche, die ein Gast wohl an der Bar stehen hatte lassen und drosch sie dem Mann mit voller Wucht über den Kopf. Dieser sah ihn überrascht mit schreckensgeweiteten Augen an, als hätte er gerade eine göttliche Offenbarung und könne nicht glauben, was er gerade sah. Dann ging er zu Boden und blieb voll kommen regungslos liegen, während sich von seinem Kopf ausgehend ein kleines, blutiges Rinnsal ausbreitete und seinen Weg durch den mittlerweile leeren Raum suchte. Einen Moment lang starrten er und die Frau sich fassungslos an, dann lächelte sie. Bevor er reagieren konnte, kam sie auf ihn zu und küsste ihn auf die Wange. „Gute Arbeit.“ „Wie, aber ich… Ich bin nicht der, für den du mich hältst. Es sei denn, du willst mit mir schlafen, dann natürlich schon.“ Sie lachte laut und glockenklar. „Mittlerweile habe ich auch eins und eins zusammengezählt. Es ist wohl so gekommen, dass ich die falsche Nummer bekommen habe und dich dadurch mit unserem neuen Auftragskiller verwechselt habe. Ich hatte ihn noch nie zuvor getroffen und wusste nur, dass er Amerikaner war. Eure Stimmen klangen sehr ähnlich.“ „Auftragskiller? Teufel, was seid ihr für ein kranker Verein?“ Sie seufzte. „Nun, wir sind etwas speziell.“ „Ihr seid Verbrecher!“ „Ja.“ Sie sah erst ihn an und ließ ihren Blick dann auf den Boden zu ihrem ehemaligen Boss wandern, der inzwischen ziemlich tot aussah. „Und du jetzt auch.“ Auch das noch. Soviel zu, wer nichts wagt, der nichts gewinnt. „Und... Was machen wir jetzt?“ Er machte sich nicht einmal mehr die Mühe die Verzweiflung in seiner Stimme zu verbergen. Er war sich nicht einmal mehr sicher, ob er diese verrückte Frau überhaupt ins Bett kriegen wollte und das war schon etwas Außergewöhnliches. Genauso außergewöhnlich wie dieser bescheuerte Tag. „Zunächst sollten wir wohl verschwinden, weil sicher jemand die Polizei gerufen hat, die wohl gleich hier sein dürfte.“ Sie verschwand kurz in die Küche und kam einen Augenblick später mit einem Lappen zurück, den sie dazu verwendete, alles was sie berührt hatten, akribisch abzuwischen. Dann steckte sie ihn ein und warf die Reste der Glasflasche in den Mülleimer. „Los jetzt.“ Bevor er protestieren konnte, griff sie nach seiner Hand und zog ihn nach draußen. Die kühle Nachtluft dort bildete einen angenehmen Kontrast zu dem stickigen Brei, der das Lokal erfüllt hatte. Jetzt konnte er sogar ihr zart nach Lilien duftendes Parfum wahrnehmen – und Polizeisirenen, die sich langsam und bedrohlich durch die Reste des abendlichen Verkehrs schlängelten. Allerdings blieb ihm nur ein kurzer Moment zum Verschnaufen, denn sie zog ihn unerbittlich weiter, bis sie schließlich eine kleine Seitenstraße erreichten, die weit genug weg war, um der Polizei nicht mehr aufzufallen. Barney keuchte. Ob vor Anstrengung oder vor Schock, hätte er wohl selbst nicht sagen können. „Was hast du jetzt mit mir vor? Du willst mich doch nicht zum Schweigen bringen? Bitte, ich hab eine Frau und Kinder, die brauchen ihren Daddy!“ Er schluchzte gespielt. Außer du willst mit mir schlafen, natürlich. Doch seine schauspielerischen Glanzleistungen schienen sie nicht im Geringsten zu beeindrucken. Sie setze nur wieder dieses geheimnisvolle Lächeln auf und ihre blauen Augen blitzten amüsiert. Keine Spur von Verzweiflung, die Frau war die pure Ruhe. Eiskalt, schoss es ihm durch den Kopf. „Keine Sorge, ich töte dich nicht.“ Sie ging einen Schritt auf ihn zu. „Aber ich brauche dich noch.“ „Wofür?“ Er wich zurück, doch hinter ihm war nur eine Wand, sodass er sich schließlich entschied stehen zu bleiben. Die Polizei war gleich um die Ecke, er konnte immer noch um Hilfe rufen. Ja, tu das Barney und was dann? Du hast einen Menschen umgebracht… „Mein Boss ist tot und jetzt muss jemand seinen Platz einnehmen, ist doch klar.“ „Was in aller Welt soll das heißen?“ Er sprach so laut, dass eine Krähe, die bis eben im Müll herumgepickt hatte, aufgescheucht wurde und laut krächzend davonflog. „Ich habe noch einen Job für dich.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)