Candy from a Stranger von MC-T ================================================================================ Kapitel 25: Unverhofft kommt oft -------------------------------- Kapitel 22: Unverhofft kommt oft Eigentlich war es hier bei Zorro nicht schlecht, wäre da nicht das schlechte Gewissen und die Sorge, dass Zorro etwas für die Schönheit empfinden könnte. Zum Glück war die nachdenkende Person unter der Dusche. Sich von den Sorgen rein waschen, wie man so schön zu sagen pflegt. Aber es brachte rein gar nichts. Baden sollte eigentlich Körper und Seele reinigen, aber warum kamen Sanji, dann so trübe Gedanken? Er verstand es nicht. Vielleicht sollte er Zorro die Sache mit dem Brief sagen, denn schlimmer als es jetzt schon war, konnte es nicht werden. Wäre Zorro in der Lage ihn einfach so vor die Tür zu setzten? Vielleicht, denn dieser Junge schien echt unberechenbar zu sein. Aber warum ließ er Sanji überhaupt hier bleiben? Hatte er etwa Mitleid mit ihm? Wenn ja, dann wäre Sanji doch lieber bei Crocodile, denn dort würde er kein erniedrigendes Mitleid erfahren müssen. Oder versuchte sich Zorro für später einen Vorteil zu verschaffen, um etwas bei Sanji gut zu haben? Das machte alles irgendwie keinen Sinn oder ließ sich in irgendeiner Weise zusammen knüpfen. Eine männliche Stimme riss ihn aus seinen Gedanken, und bevor er antworten konnte, öffnete sich die Tür einen dünnen Spalt. „Blondi! Ich bin weg. Gegen Abend sollte ich spätestens wieder da sein...“, hörte er Zorro sagen. Der Duschhahn wurde ausgedreht, als sich die Tür wieder verschloss, und er hörte wie jemand die Wohnung verließ. Vielleicht war es besser jetzt zu gehen und nie wieder zu kommen. Wohin er wohl gehen würde? Nachdenklich stieg Sanji aus der Badewannendusche aus, griff nach einem rauen Handtuch, fing an sich abzutrocknen, entfernte danach die Plastiktüte von seiner Hand und betrachtete sich im Spiegel. Dünner war er geworden, wenn nicht schon fast mager, aber nicht nur das. Sein Spiegelbild widerte ihn nur noch an, schlimmer als in Gustavos Anwesen. Und doch wollte er hier nicht weg. Seinen Blick von sich selber abwendend, schlüpfte er in Sachen, die Zorro ihm zur Verfügung gestellt hatte, da sie dem Mooskopf viel zu klein und kurz waren. Aber Sanji waren sie definitiv zu groß. Den Kapuzenpulli überzeihend schlenderte er durch die wieder völlig vom Chaos beherrschte Wohnung. Wie schaffte es ein verblödetes... Kamel die Wohnung innerhalb von einer halben Stunde ins Chaos zu stürzen?! Wo er wohl hingegangen ist? Zu dieser Schönheit vielleicht... Schon allein dieser Gedanke ließ in Sanji einen Schmerz aufleuchten, den er nicht wirklich wahrhaben wollte. Was war nur los mit ihm? Warum konnte er den Gedanken nicht ertragen, dass Zorro sich mit jemand anderem trifft? Wütend fing er an die Wohnung aufzuräumen. Diese Person wird ihm nicht zum Ballast, nein bei der kann er sich mal verwöhnen lassen, sein jetzt schon nicht all zu kleines Ego aufpumpen lassen, wenn nicht sogar mit ihr die Zukunft planen!? Dass Sanji solche Gedanken im Kopf herum sausten, konnte er nicht mehr kontrollieren. Was aber, wenn diese Schönheit was dagegen hat, dass er bei ihrem Freund wohnt? Was, wenn sie über die Sache mit Sanji bescheid wusste? Würde sie ihn tolerieren oder doch am liebsten zum Teufel jagen? Letzteres erschien ihn logischer im Falle wenn. Ob er sich eine Arbeit suchen sollte? Wäre vielleicht nicht schlecht, denn ganz auf Kosten Zorros zu leben, war nicht fair. Außerdem würde es Sanji mit Sicherheit von all dem ablenken. Die Müllsäcke nach unten bringend, hielt er kurz inne, als er die letzten Treppenstufen tätigte. Hier haben sie die ersten Worte miteinander gewechselt. Nein, hier hat der ganze Albtraum für Zorro begonnen. Und es war seine Schuld. Den Müll endlich beseitigt habend, stieg er die Treppen hinauf und merkte erst jetzt in was für einer Bruchbude Zorro eigentlich hauste. Zwar beinhaltete sie das nötigste, aber dennoch. Es war unangenehm schwül, die Dielen knarrten unter jedem Schritt, den man tat, und eine Klimaanlage hatten sie auch nicht. Wenn es weiterhin so warm sein würde, würde Sanji eingehen. Also hier drin würde es mit Sicherheit so warm werden, wie in einem Ofen. Obwohl er den Sommer liebte. Besser als die Eiseskälte im Winter. Wie kalt es hier wohl dann werden würde? Schon allein bei dem Gedanken überkam ihn ein Frösteln. Kurz die Hände über die Oberarme rubbelnd, lenkte er seine Gedanken wieder auf das wesentliche. Das Chaos. Die Schmutzwäsche in die Waschmaschine packend merkte er, wie eine schleichende Müdigkeit sich in seinen Knochen hoch fraß und ließ ihn sich kurz abstützen. Nicht mal aufräumen konnte er richtig...aber dennoch zwang sich Snaji weiter an die Afrbeit. Die Wohnung war schnell vom Chaos befreit, auf dem kleinen Herd kochte ein Eintopf während Sanji gelangweilt auf der Couch, mit einer Zigarette im Mund, saß und seine Hausaufgaben machte. Wie lange er nicht in der Schule gewesen war, hätte ihn eigentlich in Rückstand versetzten müssen, doch es fiel ihm nicht all zu schwer Japanisch oder Englisch zu machen. Aber bei Mathe hatte er gewaltige Probleme. Diese Aufgaben wollten einfach nicht, wie er wollte. Das Buch zur Seite legend stand er auf um den Eintopf vom Herd zu nehmen. Diese blöden Hausaufgaben plagten sein Gewissen, wo andere Sorgen auch schon ihre Kreise zogen, und so setzte er sich wieder auf die Couch, versuchend diese störrischen Aufgaben in Mathe zu lösen. Müde und erschöpft öffnete ein Grünhaariger seine Wohnungstür in der Hoffnung, dass Blondi sich nicht aus dem Staub gemacht hat. Denn ohne ihn hätte all dies keinen Sinn mehr... Die Schuhe grob in die Ecke werfend, trat er humpelnd ein und freute sich nur noch auf sein gemütliches Bett. Der Tag war der reinste Horror gewesen und einen wirklichen Erfolg hatte er nicht landen können, aber es war wieder ein Fünkchen Hoffnung zu sehen. Doch bevor er sich unter die Dusche stellen würde, brauchte seine Kehle etwas zu trinken. Am besten Sake oder Bier, aber ein Wasser tat’s auch, als er den mageren Kühlschrank sah, ehe er sich von diesem abwandte und auf den gedeckten Tisch samt Eintopf starrte. Es war ziemlich spät geworden und er selber war hundemüde, aber sein Blick wanderte durch seine kleine Wohnung und blieb an der auf der Couch schlafenden Person hängen. Ein nervtötendes Geräusch riss Sanji aus seinem gemütlichen Schlaf und er drehte sich murrend auf die andere Seite. Das hatte er definitiv nicht vermisst! Und so vergrub er sein Näschen in etwas, was sich auf den ersten Blick weich und dann hart anfühlte. Perplex öffnete er die Augen und fand sich im Zimmer seines Kameraden wieder, welcher noch selenruhig im Reich der Träume war und schlafend so unbekümmert aussah, wie Sanji ihn noch nie gesehen hatte. Verdammt, Mathe hat er noch nicht zu Ende gemacht?! Scheiße, das würde er nie rechtzeitig vor der Schule schaffen! Seine Hand fiel auf den störenden Wecker, ehe er sah, dass sie beide völlig verschlafen hatten und Zorro somit aus dem Reich der Schlafenden riss, indem er laut aufbrüllte. „Mensch Blon-“, doch Zorro wurde vom hysterischen Blonden so zu getextet, dass er nicht mal in der Lage war zu antworten, ehe er sah, dass sie beide zu spät kommen würden, wenn sie sich nicht beeilen würden. „Verdammter Mist!“, fluchend sausten beide ins Badezimmer - was bei Zorro etwas fragwürdig aussah – kämpften sowohl um die Dusche als auch um den Spiegel, machten sich aber in Rekordzeit fertig und verließen die Wohnung in einem für den Grünen mit Krücke schnellst möglichen Tempo. Zur selben Zeit saßen Ruffy und Ace am Frühstückstisch, hörten Radio, welches nur dasselbe wie die Zeitung wiedergab. Ruffy wieder empört darüber, dass es nur Cornflakes zum Frühstück gab, stocherte nur so in seiner Schüssel rum, während Ace versuchte seine Hausaufgaben noch schnell zu machen, ohne dass Shanks es mitbekam. Dieser hatte sich hinter einem Wall von Zeitung versteckt und leichter Zigarettenqualm bahnte sich einen Weg nach oben zur Decke. „Shanks?“ „Was?", kam es leicht gereizt von dem Einarmigen wieder, dabei nicht einmal die Mauer von Zeitung absenkend. „Shanks?" „Shanks?" „Shanks?" „Shanks?“ „Shanks?“ „WAS?!" „Darf ich dich was fragen?" „NEIN?!" „Aber ich muss dich was fragen..." „Chance verpasst!" „Bitte..." „Argh...was denn?" „Darf ich heute die Schule schwänzen??" Mit großen Welpenaugen wurde jener Ziehvater begutachtete, beziehungsweise bestochen und sah hinüber zu seinem Sohn, der hin und her rutschend auf seinem Stuhl saß. „Ich will spielen... mit Zorro...", kam es jämmerlich klagend von Ruffy, der seine Schüssel hin und her schob. Stille. Wie oft Ruffy diesen Satz in den letzten Stunden nur gesagt hatte, ganz zu schweigen davon, dass dieser kleine Bengel wahrlich behauptete, dass ein gewisser Marimo wieder da sei, trieb Shanks an den Rande des Wahnsinns. Wie oft hatte Ruffy morgens am Fenster gesessen, darauf hoffend, dass sein bester Freund ihn abholen würde... Und das müsste schon was heißen, denn er –Sahnks- selber war nicht halb so vernünftig, wie er sich manchmal gab. Es glich eigentlich einem Wunder, dass er diese zwei Blagen bei sich aufnehmen konnte. Garp sei dank! Doch dann klingelte es an der Tür und Shanks stand auf, mit der Zeitung in der Hand. Langsam lief er an Ruffy und Ace vorbei, hielt inne. Bevor Ace noch den Gedanken in Erwägung ziehen konnte, dass Shanks so was wirklich tun würde, bekam er mit Schmackes eines mit der Zeitung über gebraten. „ACE!? WAS ZUM BARZILIONSTEN MAL MUSS ICH NOCH MACHEN, DAMIT DU DEINE HAUSAUFGABEN NICHT BEIM FRÜHSTUCK MACHST!? HAT DIR NICHT EINE EHRENRUNDE GEREICHT?!... NEIN ICH WILL KEINE ANTWORT!?" Draußen vor einer Tür stand Sanji mit Zorro und musste irgendwelches Schreien vernehmen. Wo waren sie nur gelandet? Im Irrenhaus? Gut möglich... „Sicher, dass wir hier richtig sind, Mooskopf?", fragte Sanji nach und wollte die Antwort eigentlich nicht wissen. Aber seine Frage wurde durch eine aufgerissene Tür beantwortet, wo ihnen ein entsetztes Augenpaar anblickte. Rote Haare, ein Arm, Narben über ein Auge, Zigarette im Mund. So stand ein etwas aufgebrachter Mann mittleren Alters vor deren Nase und schien über den Besuch wenig erfreut zu sein. „WAS DENN NOCH!?? WIR KAUFEN NICHTS!?", mit diesen Worten knallte Shanks die Tür zu und ließ die Gäste etwas verdattert draußen stehen. Shanks knallte aufgebracht die Tür, hoffte nur noch seine Nerven, die durch eine Drei - Monats - Folter gegangen sind, -Ruffys Verdienste...- irgendwie zu beruhigen, ehe er realisierte, wer da draußen vor der Tür stand. Grüne Haare + Groß + Braun gebrannt + Grimmige Miene + Verschlafen = Zorro! Abrupt riss der nervlich Gefolterte die Tür wieder auf. Entsetzt, schockiert und erleichtert starrte er das schief grinsender Gesicht an, welches ihn mit einem normalen „Hi!" guten Morgen wünschte. Der Blonde neben ihm sah irgendwie wie ein kleiner Frauenschwarm aus, der jedoch eine gewisse weibliche Ausstrahlung hatte, die sowohl Mann als auch Frau anziehen müsste. Sanji sah nur noch, wie die Kippe aus dem Mund des Mannes fiel, die Kinnlade auf dem Boden aufschlug und diesem jegliche Gesichtszüge entgleisten. „Einmal Ruffy zum mitnehmen bitte!", kam es laut von Zorro, sodass es jeder im Haus hören musste und ehe er von einem schwarzen wild gewordenem Meerschweinchen erwischt und zu Boden gerissen wurde. „ZORRO!!!!!!!" Dieser ließ nicht mehr von seinem Freund ab, klammerte sich feste an ihn, als ob dieser gleich wieder davon brausen würde. Shanks, der die Welt nicht mehr verstand, hatte Gesellschaft von Ace bekommen, auf dessen Schädel sich eine große, beachtliche Beule abzeichnete. Ja, so kannte man diesen Haufen von Chaoten. „Geh' doch zur Schule, Shanks!" Mit diesen Worten sauste der Kleine an ihm vorbei und hatte im Nu seine Sachen gepackt. Ace grinste nur, schnappte auch seine Sachen und legte einen Arm um Zorro. „Meine Rettung!“ Zorro sah Ace nur schief an, ehe er wirklich verstand, was der Knallkopf von ihm wollte. „Zeig gleich mal Mathe...“ Kaum war Ruffy wieder da, liefen sie auch schon los und daheim bleib Shanks mit offener Kinnlade und einem großen Schock. Es dauerte noch eine Weile und ein paar Wodkaflaschen bis dieser überhaupt wusste, was passiert war und wer da vor ihm gestanden hat. „Sir, wir haben Sichtkontakt zum Zielobjekt...“, sprach ein unauffälliger Mann, versteckt in einem verdunkelten Wagen vor der Schule, in sein Mirko und genehmigte sich einen Schluck Dosenkaffee. „Er geht gerade mit drei weiteren Personen in die High School. Sollen wir ihn nach der Schule abfangen?“ „Nein“, kam der Befehl. „Aber er scheint noch geschwächt zu sein... Wäre das nicht die optimale Gelegenheit?“ „Nein, das wäre noch zu früh. Weiter beobachten!“ „Aye Sir!“ Damit war das Gespräch für den Boss beendet, welcher in seinem Büro saß. „Sir“, einer seiner Butler war zu ihm ins Zimmer gekommen, servierte ihm seinen Kaffee und gab ihm einige wichtige Dokumente. „Verschwinde!“, war das einzige, was aus dem Mund des Bosses kam, ehe er sich den Dokumenten widmete. Die Einnahmen stiegen, doch kamen immer noch Anfragen für diesen Sekujai Bengel, was ihn daran hinderte, noch mehr Geld zu kassieren. Diese Tatsache machte ihn so wütend, dass er am liebsten jetzt diesen Bengel zu sich bringen lassen würde, aber das würde nur halb so viel Spaß machen, als wenn er mitspielen würde. Mensch, dieser Grünschnabel musste noch so viel lernen, besonders wenn es darum ging, wann man besser aufgeben sollte und wann nicht. Ihm war es recht. Das würde nur seinen all so tristen Alltag etwas versüßen. Wie gesagt nur etwas... Ein groß gewachsener Mann schleppte einige Kisten an Getränken in seine alte und dennoch gemütlich umgebaute Sporthalle. In die Halle, wo er seinen Kids das MMA Fighting beibrachte und sie trainierte. Bei dem immer wärmer werdenden Wetter spürte man, dass der Sommer jetzt erst so richtig angefangen hatte, und das bedeutete, dass die Halle vergleichbar mit einem Ofen sein wird. Und das Gejammer wird dann erst richtig groß sein. Aber irgendwie konnte er nur noch lächeln. Er kannte den Grund. Sein vielversprechendster Schüler war nun endlich wieder da. Lebend. Oft hatte er sich die Regel gemacht, sich nicht in die Angelegenheiten seiner Schüler einzumischen, aber irgendwie klappte das bei Zorro nicht so ganz. Solange er ihn nicht bevorzugte, konnte niemand ihm einen Vorwurf machen. Mit einem Handtuch sich den Schweiß von der Stirn abwischend, ging er wieder nach draußen um die nächsten Kästen Wasser und Toilettenpapier in die Halle zu tragen. „Hat man dafür nicht Personal?“, fragte eine Männerstimme, als Kid gerade die letzten drei Kisten hochhob und verwundert über die Schulter schaute. Wenn dass wieder so ein Schriftsteller oder Journalist war, dann würde er ihn zum Teufel jagen. Als Zorro seine Neiderlage hatte, wurde er nur noch so von diesen Humanoiden belagert, was ihm fragwürdig vorkam, denn bis dahin hatte niemand gewusst, wer er einst gewesen war oder hätte sein können. Der gefallene Champ trainiert einen Schwächling oder so was in der Art hätte sicher in der Zeitung gestanden, wenn er den Interviews zugestimmt hätte, aber er genoss sein eigentlich ruhiges Leben. Mehr oder weniger. „Das hält einen Fit...“, antworte er und blickte einen unauffällig gekleideten älteren Mann an. Das einzige auffällige war ein modischer Hut und eine Sonnenbrille. „Wie sie sehen, bin ich gerade beschäftigt.“ Mit diesen Worten verschwand er in die Halle, gefolgt vom Fremden. Als er die Kisten abgestellt hatte, gönnte er sich eine kalte Flasche Wasser, den Fremden begutachtend, welcher sich die Halle anschaute. „Nicht schlecht, diese Halle...“, kam es eher trocken vom Fremden. „Was kann ich für sie tun?“, fragte Kid schließlich. So schnell würde er diese neugierige Nase wohl nicht los werden, und eine kleine Pause kam ihn grad recht. Der Fremde wandte sich dem Trainer zu. Ein Journalist war dieser Mann nicht, nein, dass konnte Kid riechen, aber dennoch war ihm dieser Mann nicht ganz geheuer. Angezogen in schlichter Kleidung, bei der man beim genauerem Hinsehen erkennen konnte, dass es sich um wahrlich teure Markenkleidung handeln musste, ließen Kid jenen etwas skeptisch mustern. „Es geht um einen ihrer Schüler...“ Damit hatte er Kid geködert. Das Wetter wurde immer schwüler und das Denken fiel vielen immer schwerer, besonders in der Mathestunde, die gleich beginnen würde. Sanji hatte einen Platz ganz hinten zugewiesen bekommen, direkt zwischen dem Vollzeitchaoten Ace und dem dauerschlafenden Zorro. Irgendwie musste er noch Mathe fertig kriegen, bevor die Mathestunde anfing, doch die ‚Unterhaltung’ mit dem grünhaarigen Neandertaler - die eigentlich zu nichts führte, da es nur darum ging, wer das letzte Wort hatte – schien in jenem Moment mehr Priorität zu haben als alles andere auf der Welt. Ace - der Auslöser dieser ‚Unterhaltung’ - hatte sich unauffällig an seinem Platz gesetzt, war unglaublich auffällig ruhig, was man von den beiden Streithähnen nicht behaupten konnte, und schien fleißig etwas zu schreiben. Selbst die wenigen Mädchen in der Klasse staunten nicht schlecht, als sich die beiden Streithähne in den Haaren hatten und Sanji doch recht Angst einflößend sein konnte. Aber sie mussten schmunzeln, als sich die beiden immer näher kamen, sich gegenseitig an den Kragen packten und nur noch wenige Zentimetern sie trennten. Als sie merkten wie nahe sie sich gekommen waren, wichen sie wieder auseinander, aber den Beschuss auf den anderen nicht unterlassend. Nein, der Streit wurde noch sinnloser. „So seh’ ich Zorro zum ersten Mal...“, flüsterte Lysopp zu Ruffy, die das ganze Geschehen von der Klassentür aus beobachten. Eigentlich wollten sie zu den drein, da Ace neuerdings bei Zorro und Sanji im Mathekurs war, und mit ihnen die 15 Minuten Pause verbringen. Ruffy nickte nur. „Stimmt...“, kam es von einem Mädchen was sich zu ihnen gesellt hatte. Sie hatte kurze grüne Haare und ein irre süßes Lächeln. „Der macht mir meistens nur Angst, da er immer so grimmig und finster schaut, aber jetzt guckt er etwas weniger böse. Aber Angst machen tut er mir trotzdem...“ „Hi Caimie!“, begrüßten die beiden Jüngeren das leicht naive Mädchen. Sie ging mit ihnen in dieselbe Klasse, doch mied meistens den Umgang mit Ruffy, da dieser mit dem „Bösegucker“ abhing. „Ich sollte euch holen kommen, damit ihr nicht schon wieder zu spät zum Unterricht kommt.“, erklärte sie sich, worauf hin Lysopp und Ruffy eher widerwillig sich von der Stelle bewegten, da das Schauspiel gerade erst anfing. Wenn sich die beiden Streithähne nicht jede Sekunde an die Gurgel springen würden, würden deren Köpfe platzen. Doch die wunderbare Klingel ließ beide inne halten, Sanji realisieren, dass er die eigentlich verplante Zeit für Mathe mit Streiten verbracht hatte und Zorro merkte, dass sein Matheheft immer noch fehlte. „Toll, wegen dir habe ich Mathe nicht machen können!“, schmollte Sanji und warf seinem nervenden Nachbarn einen scharfen Blick zu. „Che... nur weil du nix kannst außer flirten, beschuldige andere nicht für deine geringen Fähigkeiten...“ Sanji grub sein Heft aus seiner Schultasche. Das wird der Marimo ihm noch büßen. Erst ihn als Schwächling bezeichnen, dann in sein neues Geschichtsbuch reinkritzeln, da jener sein eigenes vergessen hatte, und jetzt auch noch das. Das schreit förmlich nach Rache. „Ace! Wirf mein Hef-“, brüllte Sanjis Sitznachbar ziemlich angefressen, doch bevor dieser auch nur etwas sagen konnte wurde die Tür vom Lehrer geöffnet, welcher kurz darauf von einem schwarzen Heft getroffen wurde, was dazu führte, dass dessen Brille einen kostenlosen Rundflug machte. Auf einmal wurde es ganz still, besonders wurde der eben Gerufene ganz still, und würde am liebsten unter seinem Tisch kriechen. „Ace!“, zischte Zorro flüsternd zu jenem hinüber. „Ich sitze neben dir!?!“ Ace schaute auf seinen Tisch, dann seinen Kumpanen an, und grinste schief. „Sorry Bro...“ „Mister Lorenor!“, sofort zuckten alle in der letzten Reihe zusammen. Der Lehrer, mahnend das Heft des eben genannten Schülers in der Hand haltend, schien weniger darüber erfreut auf solch eine Art begrüßt worden zu sein. „Mister Lorenor, sind sie anwesend, oder darin vertieft sich noch mehr Ärger einzuhandeln?!“, dies reichte Zorro um aufzustehen, versuchend die Sache so zu erklären, dass weder Ace noch er selber Ärger bekommen würden. Doch dem Anschein nach war alles vergebens. „Und wenn es der Weihnachtsmann war, ändert es nichts daran, dass ich ihr Heft hier halte und sie für ihre Sachen die Verantwortung tragen müssen. Vor die Tür! Der Rest: Ruhe!“ Sanji konnte sich das Grinsen kaum verkneifen, musste achten, dass es der Lehrer nicht sah, als Zorro nach draußen vor die Tür ging, und schaute ihn nur noch schadenfroh hinterher. Ja, Schadenfreude war die größte Freude. Das stimmte tatsächlich! Doch es änderte nichts an der Tatsache, dass er immer noch keine Hausaufgaben hatte und zu Ace hinüber linste, der gerade noch versuchte unbemerkt irgendwo noch ein paar Fehler einzubauen. Im Falle eines Falles, dass er an die Tafel musste oder so. Denn er war anscheinend dementsprechend ‚gut’ in der Schule. „Guten Morgen Schüler!“, begann der Lehrer minder erfreut oder gut gelaunt, ehe er seine Tasche laut auf seinem Pult platzierte und musternd in die Klasse schaute. Heute Verstand Mr. Beckman wohl wenig Spaß, denn gestern wurde fast die ganze Stunde nur gelacht. „Hefte auf!“ Der Lehrer begann die Hausaufgaben zu kontrollieren und kam Sanji immer näher. Er musste sein Heft öffnen, wenn nicht jetzt dann gleich, spätestens wenn Beckman bei ihm stehen würde. Kurz rüber zu Ace schauend, der einen erleichterten Gesichtsausdruck hatte, merkte er, dass es besser wäre das Heft zu öffnen und Beckman zu erklären, dass er die Aufgaben einfach nicht verstanden hatte. Jetzt war er bei Ace, und Sanji hatte immer noch nicht sein Heft geöffnet, was er aber in jenem Moment tat. Beckman musterte inzwischen Ace Hyroglyphen und hakte die ab. Hauptsache dieser Bengel hatte etwas da stehen. Ob es richtig war oder nicht, interessierte Beckman schon lange nicht mehr. Er war froh, dass Ace nicht auf die Idee kam während des Unterrichts irgendetwas abzufackeln oder sonst der gleichen. Der Blonde stutze. Sein Heft. Die Hausaufgaben. Alles war gemacht und jeder Rechenweg erschien plausibel und korrekt. Wenn man diese Wege so betrachtete, könnte man meinen, Mathe sei leicht. Che... Mathe und leicht... Bestimmt nicht diese beschissenen e-Funktionen. Wie... Er war doch gestern Abend auf dem Sofa eingeschlafen, während er seine Hausaufgaben gemacht hatte, dabei beinahe das Buch gepflegt aus dem Fenster geworfen hätte, da er schon bei der ersten Aufgabe zum x-ten Mal scheiterte. Indirekt hatte er eigentlich gehofft, dass Zorro nicht all zu spät nach Hause kommen würde und sie gemeinsam essen könnten. Und heute morgen ist er im weichem Bett neben Zorro aufgewacht. Scheiße fühlte er sich gerade mies. Richtig mies. Hatte dieser Trottel wohl doch was in der Birne. „So, ich hoffe du konntest uns gestern etwas folgen Mr. Sekujai!“ Beckmans Stimme riss Sanji aus seinen Gedanken, betrachtete die gemachten Aufgaben und musste schmunzeln. „E...es ging, Mr. Beckman.“, Sanji nahm sein Heft entgegen, während Beckman nach vorne ging und mit seinem Unterricht fortfuhr. Zorros Heft war immer noch in Besitz von Beckman und wurde jenem erst gegen Ende der Stunde wieder gegeben, samt einem bissigen Kommentar von Seitens seines Lehrers. Doch davor konnte Sanji sich kaum auf den Unterricht konzentrieren, ertappte sich immer wieder dabei, wie seine Gedanken zu jenem abdrifteten und dass seine Schuldgefühle immer größer wurden. Endlich war die Schule vorbei, die Taschen voller Hausaufgaben und die zwei jungen Menschen machten sich gerade auf dem um Weg nach Hause zu gehen. Mehr oder weniger. Der eine wollte unbedingt etwas loswerden, doch konnte nichts mehr sagen, seid die Mathestunde ihr Ende gefunden hatte, und der andere würde sicherlich nicht freiwillig heute noch großartig Kommunikation tätigen. Als sie das Schultor erreichten, fing Zorro an in eine andere Richtung zu humpeln, nachdem er Sanji ohne Kommentar den Wohnungsschlüssel in die Hand gedrückt hatte. „Äh...Zor-“ „Komm später nach!“, mit diesen Worten verschwand Zorro langsam aus Sanjis Sichtfeld, welcher nicht ganz verstand, was der Grüne damit meinte. Würde er wieder zu ihr gehen? Ob er überhaupt zu ihr ging, war dann die nächste.... Er musste etwas tun, denn Geld wächst nicht an Bäumen, und woher Zorro das Geld hatte um seine Wohnung zu finanzieren, blieb auch noch offen. Definitiv musste Sanji sich einen Job suchen, in dem man gut verdiente und nicht für einen Hungerlohn ausgebeutet wurde. Dank Crocodile war es Sanji unmöglich, unbemerkt auf seine Konten zurück zu greifen. Also musste das Geld durch Arbeit her. „Danke...“, auch wenn Zorro es nicht hören konnte, sagte es Sanji leise vor sich hin. „Hey! SANJI!“, eine ihm zu bekannte, wenn auch nervende Stimme ertönte, riss ihn aus den Gedanken und schon landete ein Arm um seine Schulter. Hey! SANJI!“, eine ihm zu bekannte, wenn auch nervende, Stimme ertönte, riss ihn aus den Gedanken und schon landete ein Arm um seine Schulter. „Na...Wie sieht’s aus? Lust auf ein Imbiss? Gestern bist du erst mega spät aus dem Knast raus gekommen, da konnten wir nichts mehr unternehmen...“, begann Ruffy mit einem breiten Lächeln bis zu den Ohren, und sah Sanji erwartungsvoll an. „Wo ist Zorro?“, riss es Sanji aus den Gedanken. Ja, genau... Wo war Zorro nun? „Woher soll ich das wissen?“, fragte Sanji zurück, wusste nicht wirklich was er antworten sollte. War Zorro wieder zur Schönheit gegangen? Wenn ja, dann... Dann würde es wieder Sanji unergründliche Kopfpiraten verschaffen, ihn unergründlich ein mulmiges Gefühl im Magen verschaffen, ihn den auch so schon kaum vorhandenen Hunger gänzlich vertreiben. Unmerklich biss er sich auf die Unterlippe, hoffend, dass all seine Befürchtungen nicht der Wahrheit entsprechen würden. „Na dann...“ Ace Stimme unterbrach die etwas merkwürdige Stimme, die bald von Ruffy Genörgel wo denn sein großer denn Freund bleibe, abgelöst wurde. Aber Ace... Seid gestern war der irgendwie etwas anders. Ace stand nur da und musterte ihn. Seid gestern war der irgendwie etwas anders. Aber wie sollte er sonst sein? Er kannte Sanji ja nicht einmal und es wäre gut möglich, dass er es nicht mochte, dass sein kleiner Bruder sich schon so gut mit Sanji verstand. Und stimmt, nachdem Sanji endlich aus diesem scheiß Gespräch kam, waren alle schon weg – sogar Zorro – und nun ja irgendwie hatte er es dennoch zu dem Grünkopf nach Haus geschafft. Irgendwie war ihm die Einsamkeit auch angenehmer, aber so sicher hatte er sich auch nicht gefüllt. Vielleicht wurde Sanji paranoid oder verlor langsam den Verstand... Nun denn, Ruffy wartete auf eine Antwort und Sanji musste sich da irgendwie elegant heraus winden, denn Zorro wollte definitiv nicht, dass die anderen von deren Zusammenleben wissen. Das würde nur Unmengen von Fragen aufwerfen und Zorro war da eher redefaul. Was Sanji anging... er war froh wenigstens etwas von sich geben zu können. „-ji? Sanji? Hörst du mir zu?“, fragte der kleinere mit großen Augen, worauf Sanji nur nickte und unwissend dem zustimmte, was Ruffy von sich gab. Zu sehr war der Blonde mit seinen Gedanken beschäftigt um zu bemerken, wie Lysopp ihnen Gesellschaft leistete, wie Ruffy ihn mit sich zog – wohin auch immer – und wie sie durch die halbe Stadt marschierten. Und dennoch überkam ihn das Gefühl wieder nicht allein mit den anderen zu sein. „Und was willst du, Buby?“ Eine gelangweilte Kaugummikauende Kellnerin, mit recht üppigen Dekollete - verpackt in einer recht enganliegenden hellblauen Rockuniform – ihr Gesicht umrandet von pinken langen Haar, sowie verziert mit einem gelben Piercing unterm rechten Auge, tippte gelangweilt mit ihrem Kulli auf ihrem Bestellblock rum. Zur Krönung trug sie eine kleines typisches Hütchen, was sie sich mehr oder weniger freiwillig auf den Kopf gesetzt hatte. Das nervende Geräusch half Sanji auch nicht sich zu entscheiden was er nehmen sollte. Oder ob er überhaupt was nehmen sollte, da er kein Geld bei sich hatte. Da er der ganzen Truppe nicht ansatzweise zugehört hatte, sondern eher seinen Gedanken nach hing, hatte er keine Ahnung wo es hing ging, oder was diese Kindsköpfe vor hatten. So saß er nun in einem kleinen Dinner – zu seinem Leiden in der Nähe von Zorros Wohnung – und lauschte den Gesprächen der anderen abwesend. „Also Gedanken lesen kann ich nicht Schätzelein...“, kommentierte die Bedienung, auf dessen Namensschild „Bonney“ stand. Der Angesprochene blickte in ihr ziemlich genervtes Gesicht. Anscheinend machte sie den Job nicht gerade gerne, aber sicherlich brachte der genug Kohle um diesen zu behalten. „Nichts, danke...“ abwinkend wandte er sich wieder den Blicken er anderen zu, noch hörend wie die Kellnerin leicht zähneknirschend von dannen ging und ein „Dafür hab ich also gewartet...“ murmelte. Seine Antwort mit einem Schulterzucken kommentierend, gaben sich die anderen damit zufrieden und verfielen wieder ihren Wochenendsplänen, die sich mehr als fragwürdig anhörten, jedoch auch nicht zu bescheuert klangen um abgelehnt zu werden. Aber Sanjis Blicke galten der etwas tristen und dennoch in der Sonne glänzenden Passage. Erhaschten Menschen die wie Ameisen ihren Zielen treu blieben, beschäftigt durch die Gegend schwirrten, oder aber Eltern mit ihren Kindern in ganz normalen Alltagssituationen. Kinder die von ihren Vätern oder Müttern getröstet wurden, oder aber ihre Eltern in den Wahnsinn trieben. Wie lange hatte er so etwas nicht mehr gesehen? So ganz ohne unangenehme Leibwächter, so ganz ohne Freier, so ganz ohne Sir Crocodile. Doch seine Augen fingen etwas. Etwas womit er gar nicht gerechnet hatte. Etwas was sich mit einem mal in seinen Augen fest brannte.... Das... „Also, Samstags Schaf??“, fasste Ruffy unter lautem Schmatzen zusammen, ehe er sich wieder dem Schokoeisbecher XXL widmete. „Sagt jemand Zorro bescheid?“, fragte Lysopp nach und blickte ihren stummen nachdenklichen blonden Schulkameraden an. „Sanji?“ Dieser nickte nur Abwesend, stand abrupt auf, und rannte aus dem Laden, vorbei an der nicht so netten Bedienung, bei der er sich flüchtig entschuldigte. Hinaus auf die Straße, zwischen den ahnungslosen Passanten hindurch. Hinterher. Schnell hinterher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)