Candy from a Stranger von MC-T ================================================================================ Kapitel 19: Dragging me down again ---------------------------------- Kapitel 13 Dragging me down again Drei Tage waren nun schon vergangen. Drei Tage, in denen der Mooskopf Goldlöckchen in jener Nacht für sich beansprucht hatte. Drei Tage, in denen nur noch ein Schweigen zwischen ihnen herrschte. Drei Tage, in denen Mooskopf Goldlöckchen nur noch aus dem Weg ging. Drei Tage früher war Crocodile in seinem Anwesen wieder erschienen, verlangte weder Zorro noch Sanji zu sehen, geschweige denn, dass einer der beiden sich um irgendeinen Kunden kümmern sollte, noch dass sie ihn zu Gesicht bekamen. Bis jetzt. Nervös wartend auf einem bequemen Sessel sitzend wanderte Sanjis Blick durch das Büro von Crocodile, endete als der Qualm seiner Zigarre aufstieg und jener verschmitzt anfing zu lächeln. Gott diese dreckige Lache. „Welch eine Freude dich wieder zu sehen, Sanji! Scheinst mich wohl vermisst zu haben...“ Schadenfroh über Sanjis missliche Lage blickte Crocodile diesen mit seinem typischen Grinsen an, hoffend ihn etwas aus der Reserve zu locken. Doch dieser bevorzugte das Schweigen. Was bildete sich dieses Arsch nur ein. Sich so vor Sanji, dem Sohn eines mächtigen Mannes, aufzubauen, genau wissend, dass Sanji nun eine Marionette in seinen Händen war, und ihm immer wieder Salz in seine Wunden zu streuen. Die ersten Male hatte Sanji versucht, sich gegen alles hier zu wehren, überraschte alle mit seiner Kraft, welche in seinem filigranen Körper versteckt war, doch nach und nach zehrte alles an seinen Kräften, an seinem Geist, er ließ sich bezwingen, gefangen nehmen und manipulieren. Langsam senkte er den Kopf, wohl wissend, dass er aus dieser Hölle nicht entkommen konnte. Komme was wolle, es würde ihn spätestens im Traum oder in ferner Zukunft wieder einholen. So wie sie ihn jetzt schon heimsuchten. Vorwürfe. Schuldgefühle. Angst. Hass. Hass auf sich selbst. Seinen Kopf voller Gedanken ließ er leicht hängen, hoffte so die Last, die auf ihm ruhte, erträglicher zu machen. „Sicherlich, denn sonst wärst du nicht hier, würdest um eine Wiedergutmachung bitten, nicht wahr?“, während dieser Worte spielte er mit einer Hand mit dem Messer, welches jene Spuren auf Sanjis Rücken hinterlassen hatte. „Aber um eines brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen.“ Sanji hob seinen gesenkten Kopf an. „Du wirst mir immer von Nutzen sein, egal ob du hier arbeitest oder nicht.“ Eine Zeit lang herrschte Schweigen zwischen den beiden. Nutzen...nutzen um für ihn Geld anzuschaffen, nutzen um ihn noch mehr Macht zu verschaffen, wenn er volljährig ist? Oder nutzen für Crocodiles eigene Bedürfnisse? „Sir...“, fing Sanji, mit zitternder Stimme zaghaft an und bat um Erlaubnis eine Frage stellen zu dürfen. Diese wurde ihm genehmigt, doch die Angst vor der Frage die Sanji auf dem Herzen lag wuchs mit unglaublicher Geschwindigkeit. Sollte er es wirklich wagen? Oder war seine Angst vor weiteren Schmerzen doch größer? „Sagen sie...“, er holte erneut Luft. Luft die ihm weg geschnürrt wurde, durch seine eigene Angst. „Sie haben mich holen lassen, richtig? Sie haben veranlasst, dass man mich holt, dass ich an Gustavo verkauft wurde, dass Zorro hier her verschleppt wurde und ...“ „Sachte, sachte mein Kleiner. Das Denken solltest du lieber mir überlassen. Bei dir kommen ja ganz daher gezogene Fantasien heraus.“ Beschwichtigend hob er die Hand, aus seinem Mund entwich blauer Qualm, welcher den Raum stickiger machte. „Bevor du mir etwas vorwirfst, getan zu haben, muss ich dir sagen, wie enttäuscht ich über deine Loyalität bin. Keiner meiner Leute, die für mich arbeiten, haben mir je den Rücken zugekehrt, geschweige denn solche Vermutungen über mich und mein Handeln geschlossen. Was dachtest du denn, was ich damit erreichen wollte? Mehr Macht?“ Wieder einmal hallte ein dreckiges Lachen durch den Raum, ließ Sanji sich vollkommen lächerlich vorkommen. „Mehr als ich jetzt schon habe? Gott Sanji, bist du naive! Herrlich.“ Schmunzelnd stützte er seinen Kopf mit einer Hand auf der Stuhllehne ab und fuhr fort: „Wenn ich mehr Macht wollen würde, müsste ich erst einmal alle Familienmitglieder der Sekujai Familie ausschalten.“ Sich aus seinem Sessel erhebend, wandte er sich Sanji zu, lehnte sich ihm gegenüber an sein Pult und blickte in ein bleiches Gesicht. Was hatte er da gerade gesagt? Eine kalter Schauer lief durch seine Glieder, Angstschweiß bildete sich auf seiner Stirn, sein Herzschlag beschleunigte sich rasant und seine kalten Hände begangen zu zittern. Hoffend, sein Chef, sein Peiniger, sein lebende Hölle, würde ihm nicht die Nervosität ansehen, versuchte er mit allen Mitteln die Fassung zu bewahren und hörte weiter aufmerksam zu, sofern seine Gedanken nicht zu dem abdrifteten, was einst geschehen war und wofür er verantwortlich gewesen war. „Aber dich brauche ich noch.“ Wütende Augen, die einen leichten Schimmer aufwiesen, funkelten den Feind an. „Was willst du noch wissen?“ Zähne knirschend quetschte Sanji seine letzte Frage raus, hoffte auf eine ehrliche Antwort, was bei diesem Mafioso eher selten zu erwarten war. „Wer hat mich wieder hierher gebracht? Denn ich habe allmählich gefallen daran gefunden, bei Gustavo zu sein!“ „Ach wirklich?“, ein ungläubiges Lächeln schlich sich über die Lippen des Mafiosos. „Den Luxus nicht mehr an jemanden verkauft zu werden!“, log er mehr schlecht als recht, doch blieb selbstbewusst. Die Tür zum Büro des Mafiosos wurde unachtsam geöffnet, unterbrach beide, ließ Sanji sich erschrocken umdrehen, und er blickte in das Gesicht von jenem, den er selber als Gorillababy, Mooskopf, arrogantes Arschloch, Marimo etc. bezeichnete. Ja, dieser Kerl stand völlig verdutzt im Raum, dem Anschein nach hatte er sich wieder verlaufen. Nur eine Sporthose bekleidete seine Beine, ein Handtuch hing um seinem Hals, eine Kette zierte seine verschwitze Brust. Schweißperlen verliefen sich in der Schlüsselbeingrube, verzierten diesen Oberkörper mit heißen Spuren. Grüne, kühle Augen blickten den Mafioso an, ignorierten jeglichen Blick des Blonden. „Frag ihn selbst.“, antwortete Crocodile zynisch und zog an seiner Zigarre. „Was beschert dich zu uns, Lorenor?“ Schweigsam trat dieser in den Raum und blieb etwas von den beiden entfernt stehen. Ja, was wollte Zorro hier? Diese Frage sauste auch durch Sanjis Kopf. Der Mooskopf hatte ihn die letzten Tage nur ignoriert, sich den Hanteln, Sportgeräten und dem Ring gewidmet, keine Kunden mehr empfangen, geschweige denn überhaupt irgendetwas mit den dunklen Geschäften des Mafiosos zu tun gehabt. War er nicht gegen Sanji eingetauscht worden, um dasselbe zu tun, wie Sanji einst? Wenn er es geschafft hatte, Sir Crocodile vom Gegenteil zu überzeugen... Und warum sollte er Zorro fragen, wer ihn gerettet hatte? Beziehungsweise von der einen Hölle in die nächste gebracht hatte? Erde an Sanji. Denk nicht über so was absurdes nach! Der Kerl interessiert dich nicht mehr. Egal was einmal zwischen euch vorgefallen war, es war eine einmalige Sache! Du kannst niemanden lieben, geschweige denn mögen, denn jedes mal bringst du diesen in Gefahr! Zorro spürte die Blicke des Blonden, die gedankenverlorenen Blicke, die seinen Körper durchbohrten, doch widmete sich der Antwort. Er hielt seinen Arm hoch, an dem das Ortungsgerät immer noch befestigt war. Demonstrativ war dies eine Aufforderung die Wette einzulösen und ihn ziehen zu lassen. Sir Crocodile musste schmunzeln. „Das Abkommen?“ Zorro nickte schweigend. „Und du willst es jetzt einlösen? Hier fang!“, während dieser Worte warf Crocodile ihm etwas zu, was Zorros lässig fing und ansah. Es war ein metallischer Stab, mit einer silbernen Gravur verziert. „Halt es an's grüne Lämpchen!“, wies Sir Crocodile ihn an, gönnte sich gelassen einen Zug. Er tat, wie ihm empfohlen wurde und einen kurzen Augenblick später fiel jene Mauer, die seine Freiheit versperrte, zu Boden. Sein Handgelenk betrachtend, fühlte er, wie die Last abfiel, ballte seine Hand zu einer Faust und öffnete sie ab und an mal. Frei. Jetzt war er wieder frei. Für immer. Innerlich grinste er wie ein Honigkuchenpferd, aber äußerlich hatte er immer noch die Griesgrämige Maske auf. Er musste ja seine harte Schale wahren. Und Gefühle waren an so einem Ort, wie diesem hier, völlig fehl am Platz. „Auf Wiedersehen!“, sagte Sir Crocodile zu Zorro, der ihm schon den Rücken zugewandt hatte. Schweigend trat Zorro wieder zur Tür, spürte die Blicke beider, die seinen Rücken durchbohrten. Sanji, völlig in seinen Gedanken vertieft, starrte Zorro schon die ganze Zeit an. Bemerkte nicht einmal, dass schon eine leichte Röte sich auf seinen Wangen abzeichnete und dass seine Augen, die jenen Zorn ausstrahlten, ein kleines Funkeln angenommen hatten. Dies blieb von Crocodile natürlich nicht unbemerkt. Kaum hatte sich die Tür geschlossen, räusperte sich der Mafioso und lenkte die Aufmerksamkeit auf sich. Sanji, völlig verwirrt, erschrak aus seinem Tagtraum und blickte seinen Chef an. „Wie darf ich das verstehen?“, fragte ersterer wissend. Sanji wusste nicht, was er darauf sagen sollte, nur dass sein Chef ihm noch eine Antwort schuldete. „Was verstehen?“, hoffentlich hatte er nicht den Grünhaarigen zu lange angestarrt. „Bitte sagen sie mir...“ „Ich glaub ich habe schon genug gesagt, Blondchen! Ich brauche dich noch und wenn du dich meinen Anweisungen widersetzt, habe ich kein Problem damit, dir Blei in den Kopf zu pusten oder dir noch mehr Kunden an den Hals zu hängen. Such es dir aus, aber entkommen kannst du mir nicht!“ „Ich...“, Sanji fehlten jegliche Worte. Klar war er schon einiges gewohnt, aber nicht, dass Sir Crocodile so mit ihm sprach, mit so eine düsteren Aura und solch einem Gesichtsausdruck, dass ihm jegliches Blut in den Adern gefror. „Sanji...“, begann jener, und fing die Aufmerksamkeit des Blonden ein, welcher nichts Gutes vorahnen konnte. „Weißt du, was ich am liebsten mag?“ Sanji schüttelte den Kopf, wollte es eigentlich nicht wissen - doch würde er Neugier vorspielen, wenn man es von ihm verlangen würde - während im selben Moment die Tür aufging, und das blauhaarige Zimmermädchen hineingeführt wurde. Miss Vivi! Entsetzten spiegelte sich in ihrem Gesicht wieder. Jeder vernünftige Mensch sah ihr an, dass ihr ebenfalls übel mitgespielt wurde. Ihr einst so makelloses unschuldiges Gesicht war übersät mit Schürfwunden und angehenden blauen Flecken. Was hat er nur mit ihr machen lassen? Warum gerade sie? Eine Unschuldige, die nichts mit Sanji zu tun hatte. Was... In jenem Moment, wo Sanji in ihr verängstigtes bleiches Gesicht schauen konnte, wurde sie gewaltsam zu Boden gedrückt, was in Sanji den Impuls auslöste aufzustehen und diese Barbaren zurechtzuweisen. Irgendwie... Doch eine große Hand auf seiner Schulter drückte ihn sachte zurück in den Sessel, ehe er das vernarbte Gesicht seines Peinigers erblicken konnte. „Willst du wissen was ich am liebsten mag?“, kam es unheilvoll von ihm, ließ Sanjis Fantasie ins unermessliche schreiten, ihn Angst einjagen und das schlimmste befürchten. Nein, eigentlich wollte er nicht wissen, was seine lebende Hölle am liebsten mag. Er wollte es nie wissen, doch es ging nicht nach seiner Meinung. „Ja..“, kam es zögerlich vom Blonden und er sah wieder rüber zur Knienden, deren Gesicht nun jegliche Farbe verlor. Ihre Augen weiteten sich, als ob sie wüsste oder ahnen würde, was kommen sollte. Ein Wimmern verließ ihre einst rosa Lippen, die nun aufgeplatzt waren durch die Gewalt, die ihr angetan worden war. Dies zu erkennen, ließ in Sanji Wut aufsteigen, aber er wusste, er konnte nichts machen. „B..bitte nicht...“, hörte er sie flehen. Weitere Begnadigungsversuche entwichen ihren Lippen, doch es wurde ihr kein Gehör geschenkt. „Was ich mag...“, Crocodile zog aus seinem Jacket einen Revolver, verziert mit goldenen Maserungen, europäischen Schriftzeichen und Symbolen. Unerwartet trat er der einstigen Schönheit entgegen, kniete sich auf ihrer Höhe nieder und fasste sie am Kinn, so dass sie ihn anblicken musste. Tränen, aus Angst und sicherlich aus Verachtung, liefen ihre Wangen hinunter, ließen sie noch hilfloser aussehen als ohnehin schon. „Sir!“, schoss es aus Sanji heraus, ehe er von einem der Bodyguards zurück gehalten wurde, um ja keinen Blödsinn anzustellen. „Hast du Angst meine Kleine?“, fragte der Mafioso die Bedienstete, welche nur noch nicken konnte. „Fein...“ Sanji stockte der Atem. „Willst du, dass ich dich verschone?“, dabei strich er sanft mit dem Ende des Revolvers ihr Gesicht entlang, worauf ihre Augen in pochender Angst jede Bewegung ihres Bosses verfolgten und ihr es nur möglich war zaghaft zu Nicken. „Aber gehören Verräter nicht bestraft?“ Ihre Augen weiteten sich, ehe sie verstand, was und wen er damit meinte, doch sie musste nicken. Ihr Blick wanderte zu Sanji, dessen Miene jegliche Kontrolle verloren hatte. Ein lauter Knall hallte durch den Raum, ließ Sanji bis ins Mark erschüttern, nicht wahr haben wollen, nicht glauben können, was gerade geschehen war. Dunkles Blut besudelte den Boden, klebte an den Anzügen der Bodygurads – die jedoch keine Anstalten machten es zu entfernen – sowie an einigen anderen Gegenständen. „Am liebsten mag ich Opfer, die stundenlang vorher um Gnade betteln, dann vor Lust schreien und dann das Drücken des Abzuges. Das ist Musik in meinen Ohren.“ Ohne, dass es irgendjemand hätte kommen sehen können, hatte sich Corcodile erhoben, die Mündung des Revolvers an ihre Stirn gehalten und den Abzug betätigt. Rauch stieg langsam empor, schlängelte sich Bahnen durch die Luft und machte den Anschein als wolle es nur langsam die Mündung des Revolvers verlassen. Dass dieser Mafioso gnadenlos war, war Sanji schon immer bewusst, doch dass er Gewalt einer unschuldigen Frau antun würde, damit hätte er nicht gerechnet. Und nun lag der weibliche Körper regungslos auf dem Boden. Mit einer Bewegung war das Leben des Mädchen ausgelöscht worden. Mit einer einzigen Bewegung. „Geh und erwarte deinen nächsten Kunden! Sorge dafür, dass du deine Verluste, aus der Zeit, in der du nicht da warst, wieder einbringst! Und zwar so schnell wie möglich!“ Sanji – benommen, geschockt und immer noch nicht ganz verstehend, was gerade geschehen war – stolperte mehr, als das er ging, zur Tür, fühlte sich wie einem Raubtier ausgeliefert, hoffte nur, dass dieses Gefühl aufhörte, sobald er den Raum verlassen hatte. „Dummkopf!“, schmunzelte Sir Crocodile vor sich hin und schenkte sich ein Glas edlen Cognac ein. „Als ob ich dich jemals einfach so gehen lassen würde, meine kleine Goldgrube! Beseitigt den Dreck hier, bevor der Gestank sich hier einnistet.“ Gab er den Bodyguards zu Befehl. Das sollte dem Jungen genügen, um nicht noch einmal jemand anderem zu Verfallen oder gar eine andere Person als Crocodile selbst solch einen Blick zu geben. Er gehörte ihm. Ihm ganz allein! Für immer... Kaum hatte Goldlöckchen den Raum verlassen, lehnte er sich an die Tür und seufzte tief aus. Shit, seine Knie zitterten immer noch und sein Hals war trocken wie die Sahara. Was ist nur mit Sir Crocodile los? Warum musste sie sterben. Gerade wurde jemand vor seinen eigenen Augen erschossen. Eine Unschuldige. Miss Vivi... Die einzige, die immer freundlich zu ihm gewesen war. An seinem Verstand zweifelnd fuhr er mit einer Hand durch sein Gesicht. So viele Fragen schwirrten in seinem Kopf! Wenn noch mehr hinzu kamen, würde er durchdrehen oder sein Kopf würde platzen! Keine schöne Vorstellung. Aber da war so viel Blut... Blut... So dunkles Blut. Als er sich etwas beruhigt hatte – eigentlich konnte er sich gar nicht beruhigen – bewegte er sich von der Tür weg, stolperte dabei über etwas und landete eher unsanft mit dem Gesicht auf dem Boden. Erschrocken über den Anblick, der sich ihm bot, zog er hastig seine Beine zurück und konnte es kaum fassen. Da lagen die Bodyguards von Sir Crocodile leblos am Boden. Tod! Was? Wer? Wie? Wann? Bevor er noch irgendwas schreien, sagen, geschweige den denken konnte, schloss eine große, raue Hand seine Mund. Hastig fing er an zu zappeln, versuchte sich zu wehren, doch lies es sein, als er jene Stimme hörte. Nein, nicht! „Na Prinzessin! Wie geht's?“ Unter der Hand kam nur ein unverständliches Gemurmel hervor, wobei die zierlichen Finger versuchten diesen Griff von seinem Mund zu lösen. Zwecklos. „Prinzessin...“, sagte dieser mit einem sarkastischem Unterton. „Sei ruhig!“ Sachte drückte der Muskulöse sich an die Wand, horchte und schenkte dem Blonden wieder seine Aufmerksamkeit, dabei seine Hand von dessen Mund lösend. „Du?!“, kam es lauter als gewollt, was dazu führte, dass wieder eine Hand seinen Mund verschloss. „Hörst du schlecht?“, zischte der große Retter ihm zu. Sein Gesicht war wieder mit einem Helm bedeckt, Sanji spürte die kalte Lederkleidung auf seiner Haut und roch dessen angenehmen Duft. „Wenn du noch einmal so laut bist sind wir Schweizer Käse!“ Ohne zu zögern biss Sanji in den Lederhandschuh, hörte wie der Fremde Retter leise fluchte, seinen Griff um ihn lockerte. Die Chance nutzend drehte er sich um und packte den Helm tragendem ins Schwarze Visier. Ruckartig wollte er dieses entfernen, doch zwei starke Hände ergriffen seine an den Handgelenken, hielten ihn von seinem Vorhaben ab. Sanji spürte jenen Blick ihn treffen, lockerte seine Hände, welche nach unten gedrückt wurden und spürte, wie eine starke Hand seine umschloss und ihn zog. Völlig perplex wurde er hinterher gezogen, Treppen hinauf, Treppen hinunter, durch Gänge und Flure. Einige endeten in Sackgassen, andere führten zu weiteren Gängen und Fluren. Nachdem sie eine ganze Weile schon durchs Anwesen gerannt waren, spürte der Fremde wie ein Ruck durch sein Arm ging und blieb stehen. Der Blonde war stehen geblieben, keuchte und hechelte, war völlig außer Atem. Auf seiner Stirn hatten sich schon Schweißperlen gebildet. Gott hatte der Kleine eine schlechte Ausdauer. Ich hätte den Sportunterricht nicht immer schwänzen sollen! Sanji sank keuchend zu Boden und wünschte sich eine Portion Ausdauer mit Ketchup. Mal ehrlich, so schlecht war er nicht, aber dieser Fremde hatte ein Tempo drauf, das nicht mehr normal war... Und wie lange rannten sie schon durch dieses Haus? „Macht die Prinzessin etwa schlapp?“, neckte dieser den auf dem Boden sitzenden und blickte zu ihm runter. Ein errötetes Gesicht, welches erschöpft nach Luft rang, erwiderte dessen Blick und schrie förmlich nach einer Pause. Diese Rötung auf seinen Porzellan Wangen... Scheiße verdammt... Warum muss er nur so... so... so süß und erregend einen anschauen?!?! Stop, halt! Was hatte er da gerade gedacht?! Vergiss diesen Gedanken und konzentriere dich auf das Wesentliche!!! „hhuff...nein...hufff...brauch nur eine Pause...“, antwortete der Blonde. „Aber sag mal...“, fuhr dieser fort während er ein großes Fragezeichen im Gesicht hatte. „Wohin...schleppst du...mich?“ Alles schien so irreal für seinen Verstand. Der Fremde schwieg. Ein Glück, dass er den Helm auf hatte, sonst würde Goldlöckchen seine Röte sehen. Leise murmelnd kam die Antwort unter den Helm hervor. Wirklich leise. „Keller...“ Sanji riss die Augen auf. War dieser Kerl etwa wirklich so bescheuert?!? Wollte er ihn wirklich verarschen?! Wie konnte nur so jemanden ihn aus dem Anwesen von Gustavo befreien!? Hatte dieser Kerl keinen Orientierungssinn?! Wo war die versteckte Kamera? Explodierend, wie eine Granate, brüllte er den Behelmten an, und ihm schienen jegliche Gesichtszüge zu entgleisen. „SAG MAL, BIST DU BESCHEUERT?! EIN KELLER IST IMMER UNTEN. UND DU HIRNLOSER GORILLA SCHLEIFST MICH DURCH DAS GANZE ANWESEN, OHNE AUCH NUR EINEN HAUCH VON ORIENTIERUNG ZU HABEN?! BIST DU ALS KLEINES KIND ZU HART AUF DEN KOPF GEFALLEN ODER WAS!?!“ Der fremde Retter starrte den Blonden an. Sich am Helm kratzend drehte er den Kopf zur Seite weg und musste sich anscheinend an einiges Treffendes erinnern, denn dem Anschein nach hatte das Goldlöckchen genau ins Schwarze getroffen. Heilige Scheiße wie konnte nur so jemand versuchen Sanji zu entführen?! Seufzend richtete sich dieser auf und blickte mit einem genervten Gesichtsausdruck den anderen an. „Aber wenn ich so ein hirnloser Gorilla bin, dann zeig du mir den Weg in den Keller!“, forderte der andere mehr oder weniger beschämt und schien einen Hintergedanken dabei zu haben. Sanji verzog 'ne Schnute und murmelte ein verständliches Nein. „Gut dann zwing ich dich dazu!“, urplötzlich wurde Sanji auf Huckepack genommen und spürte einen festen Griff um seine gebrochene Hand. Ein schlagartiger Schmerz durchzog seinen Körper und er willigte ein ihm den Weg zu zeigen. Seine Nase hatte er sich an drei Katanas gestoßen, die auf dem Rücken des Fremden gebunden waren. Die tat ihm nun auch weh. „Sag!“, fauchte der Fremde garstig und duckte sich als ein Schuss fiel. „Habe ich dir nicht gesagt, du sollst nicht schreien!? Jetzt können wir froh sein wenn wir nicht als Schweizerkäse enden!“ Verdammt jetzt waren sie aufgeflogen! „Mach hinne oder wir können die Radieschen von unten sehen!“, kreischte der Blonde dem Sprinter zu und krallte sich so gut fest, wie es ging. Dieser antwortete nur mit einem Grummeln und folgte den Anweisungen des Blonden. Nach einigen Streifwunden und etlichen Umwegen waren sie endlich unten angekommen. „Und nun?“; fragte der Blonde ratlos. „Was machen wir nun? Die Garage ist voller Männer! Da können wir nicht so munter rein spazieren...“ Ohne auf den Kleineren weiter zu hören, ließ der Fremde ihn von seinem Rücken, gab ihm ein Zeichen leise zu sein und verschwand im Raum. Sanji hörte nur noch einige Schreie, dumpfe Töne und kurze Zeit später sah er, wie eine von einem Handschuh bedeckte Hand ihn rein winkte. Verwirrt blickte Sanji sich um, sah dass jede der Wachen ausgeschaltet war und stieg mit dem Fremden aufs Motorrad. Ohne weiter zu zögern verließen sie das Anwesen, das Gefängnis, welches Sanji die letzten Jahre seines Lebens gestohlen hatte und zu dem gemacht hatte, was er nun jetzt war. Kalter Wind fegte durch seine goldene Haare, durch seine Kleidung und ließen seine Glieder zittern vor Kälte. Sich fester an den Fahrer drückend blickte Sanji etwas betrübt zurück. Zwar wurde das Anwesen kleiner und kleiner, doch dabei wuchs seine Angst immer weiter vor dem, was noch kommen würde, wenn man ihn finden würde. Dieser Fremde rette ihm immer wieder das Leben. Warum nur? Die dunkle Nacht begann sich langsam alles einzuverleiben. Alles, was kurz vorher noch von den Sonnenstrahlen berührt wurde, wurde langsam in die Dunkelheit gezogen. Langsam wurden seine Augen glasig und eine kleine dünne Träne verirrte sich aus seinem Auge, wurde vom Fahrtwind weggetragen und verschwand hinter ihnen. Verschwand hinter ihm, so wie einst seine Familie aus seinem Leben verschwand. Und wiederbekommen würde er sie nie. Die Dunkelheit hatte ihm alles genommen, alles, was ihm lieb war. Auch Sanjis Seele. Wenn er eine hatte. --------------------------------------- :) Servus! Es schneit :D Es schneit:D Ich weiß ich habe ein bildchen versprochen und es ist auch schon fertig. Kommt die nächsten Tage online, hatte nur verzögerung mit meinem "lieben" Computer. Ich glaub er mag es mich zu ärgern oder beleidigt zu werden...-_- Che...versteh einer mal dieses Ding... Ich hoffe nur ihr seid von diesem Chapter nicht enttäuscht, denn es hat gerade erst richtig angefangen ;) Natürlich dürft ihr fragen warum sie so leicht entkommen konnten...^^ Und was nun mit Crocodile ist oder sein wird...höhöhö Und und und... Dennoch lass ich euch kekse und heiße Schokolade da xD und freue mich über jedes Feedback was kommen mag :) glg Hutzi P.S.: Nehmt keine Süßigkeiten von Fremden an, egal was es sein mag! xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)