Alles begann mit dem Röngtenblick von Phai8287 ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Am nächsten Morgen wurden die Vier nicht nur von dem Geruch von köstlichem Kaffee und warmen Brötchen geweckt, sondern auch von den Geräuschen eines Blitzlichtes, dass wiederholt erklang. „Alfie?“, erklang es da verschlafen von dem Ältesten der Bettbewohner. „Guten Morgen, Sir.“, grüßte dieser zurück und legte den Fotoapparat zur Seite. „Es wird Zeit für das Frühstück und ihre Tabletten.“ Nur halbwach wollte Dick sich aufsetzen, nur um zu merken, dass Damian halb auf ihm lag, genauso wie er auf Jasons Arm lag, der ihn auch irgendwie fest hielt. „Noch zu früh!“, murmelte Jason, als sogar Damian nicht aufwachen wollte, im Gegensatz zu Tim, der direkt wach wurde, jedoch von Jason festgehalten wurde. „Es ist wichtig, Master Dick.“, erklärte der Butler, der die Szene doch sehr niedlich fand. Unwillig befreite Dick sich von Damian und rollte sich ungeschickt aus dem Bett. Da grummelte bereits Jason und stupste Damian mit dem dicken Zeh an. „Aufstehn!“ „Steh selber auf.“, grollte der nur. „Zickt nicht rum, ihr Diven!“, erklärte Tim und löste sich nun aus Jasons Griff. Stöhnend kam Dick unterdessen vom Boden hoch. „Wach…“ „Dann hoffe ich, dass ihnen das Frühstück munden wird.“, erklärte Alfred und zog sich zurück. Dick rieb sich verschlafen die Augen und trat an das große Frühstückstablett heran. „Das ist mal großzügig.“ „Er kennt unseren Appetit.“, kommentierte Tim und trat zu ihm. Dick brummte zustimmend und griff nach seinen Tabletten, die ebenfalls auf dem Tablett waren. „Dann mal runter damit.“ „Dope am frühen Morgen, ich will auch!“, erklang nun Jason verschlafen hinter ihm. „Du kannst meine haben.“ „Ahhh!“ Statt Pillen stopfte Dick ihm ein Stück Speck hinein. Jason begann begeisterter zu kauen und machte Genussgeräusche. „Lecker! Ich weiß gar nicht, was die Leute dagegen haben.“ „Sei kein Schwein und mach den Mund beim Kauen zu.“ „Ach seid ihr liebevoll miteinander.“, kam es nun in einem seltsamen Ton von Tim, der selbst zu essen begann. „So sollte es in einer Familie eigentlich aussehen.“, erklärte Dick ihm da grinsend. Ihm wurde verspielt in die Seite gepiekt. „Sicher?“ „Na der Mord und Totschlag von früher ist nicht ganz das Normale.“ „Also wenn man sich die Nachrichten so betrachtet…“ Mahnend bekam Jason einen Schlag gegen den Arm. Dennoch grinste der Jüngere, bevor auch er zu essen begann. Nach kurzer Zeit saßen sie, samt Tablett, zu viert auf dem Bett und frühstückten friedlich. So sollte es in der nächsten Zeit immer häufiger vorkommen, ein Bild, dass eine friedliche, vereinte Familie zeigte. Bis zu Dicks nächsten Zusammenbruch, der sie völlig aus der Bahn werfen sollte. Denn der junge Mann lag danach drei Tage im Koma. Während seine Brüder beteten und hofften, bekamen sie von Dr. Leslie zuhören, dass er vielleicht nicht wieder aufwachen würde. Tag und Nach waren sie an seiner Seite und vor allem Jason hielt ununterbrochen Dicks Hand, wobei er doch darauf achtete, dass die Kleineren auch ihren Schlaf bekamen. Als sie schon all ihre Hoffnungen aufgeben wollten schlug Dick seine Augen wieder auf, doch all ihre Freude hielt nicht lange, als sie hörten, wie schwer ihm das Atmen fiel. „Du wirst wieder gesund!“, flüsterte Jason versichernd, als die Kids schliefen und strich Dick zärtlich über die Stirn. Der Kranke zog sich schwerfällig die Atemmaske vom Gesicht und lächelte Jason mitleidig an. „Ich sterbe, Jay…Damit…müssen wir uns…abfinden.“ Dick wurde nun voller Leidenschaft auf die Stirn geküsst. „Versprich mir einfach noch eine Weile bei mir zu bleiben, ja?“ „Ich…streng mich an.“ „Danke!“ Jason schenkte ihm ein Strahlen und streichelte ihn weiter. „Das ist alles, was ich will.“ „Jetzt…sollte…ich aber noch…schlafen.“ „Ich passe auf dich auf!“, versprach Jason und gab Dick noch einen sanften Kuss. Als der Ältere wieder wach wurde war er noch immer im Bett, doch irgendwie hatte sich das Zimmer um ihn herum verändert. Seine Familie hatte nämlich keine Kosten und Mühen gescheut um ihn nach Hause zu holen, dass er wenigstens im Kreise seiner Liebsten sterben konnte, so lange es auch dauern möge. Dazu gehörte auch das Poster seiner Eltern, dass über seinem Bett im Manor hing. Doch es hatte sich viel verändert in seinem Zimmer, denn neben seinem Bett waren Unmengen von medizinischen Geräten aufgebaut, mit denen er verkabelt war. „So…sieht also mein Ende aus.“ „Du bist zu Hause.“, erklärte Tim, der nun an seiner Seite saß. „Wenigstens…das.“, hauchte Dick und lehnte sich gegen Tims Hand, die auf seiner Stirn lag. „Wie geht es dir?“, fragte der Jüngere und streichelte ihn mit seinem Daumen. „Ich fühl mich…schwach.“ „Das ist besser, als im Koma.“, versicherte Tim ihnen beiden. Energielos schüttelte Dick den Kopf. „Nein, Timmy…ist es nicht.“ Der Jüngere biss krampfhaft auf die Zähne und versuchte seine Tränen herunter zu schlucken. „Komm jetzt nicht auf die Idee, dass ich dir helfen soll, damit es besser wird.“ Heiser lachte Dick da auf. „Nie…Timmy.“ „Denk einfach immer daran, dass wir dich sehr lieben und unser Bestes für dich geben, heute, morgen und den Rest unseres Lebens.“, versicherte Tim und sah kurz auf den, am Bettrand schlafenden Jason. „Hab euch…auch lieb…“ „Das wissen wir!“ Tim brachte irgendwie ein ehrliches Lächeln zustande. „Ich glaube, deshalb haben wir es geschafft, uns zusammen zu raufen.“ „…Das ist…so gut. Wollte immer, dass ihr…eine Familie seid.“ „Du wirst immer unser Familienoberhaupt sein.“, erklärte Tim und bestätigte noch einmal, dass Dick natürlich zu ihrer Familie gehörte. „Und ganz ehrlich, Jason und Damian sind zwar mörderische Kindsköpfe, aber hinter dem ganzen Getue, haben sie das Herz am rechen Fleck!“ „Du passt mir…auf sie auf?“, fragte Dick ihn da kurzatmig. „Na klar, irgendwer muss es ja tun!“ Dick musste sich für eine ganze Weile die Atemmaske auf das Gesicht drücken, bevor er genug Luft hatte seinem Bruder zu antworten: „Danke…Timmy.“ „Ruh dich jetzt aus. Dann geht es dir gleich besser.“ Tim grinste und deutete dann zur Tür. „Red Robin hat heute auch noch was zu tun. Wir müssen ja auch die Stadt im Auge behalten.“ „Du machst das…sicher gut.“ „Bis später.“ Dick bekam noch eine Umarmung, bevor Tim das Zimmer verließ. Tatsächlich schien sich Dick in seinem alten zu Hause wieder etwas zu fangen, zumindest verschlechterte sich sein Zustand für eine Weile nicht weiter. Doch Dr. Leslie musste ihn nach ein paar Wochen regelmäßig zur Dialyse bringen, da seine Nieren zu versagen begannen. Ebenso wurden die Medikamente, die er einnehmen musste fast vollständig durch Infusionen ersetzt, da auch die Leberwerte immer schlechter wurden. So kam es, dass die Ärztin seine Brüder und Alfred beiseite nahm und ihnen erklärte, dass sie nicht wusste, ob er die vollen sechs Monate schaffen würde. „Es tut mir sehr leid.“ Jason wurde daraufhin kalkweiß und packte sie am Kragen. „Sie müssen ihm diese sechs Monate geben!“ Bestimmt ergriff sie seine Hand und löste sie von ihrer Kleidung. „Ich tue bereits, was ich kann, aber sein Körper versagt mehr und mehr. Lange kann ihn nicht mal sein eiserner Wille mehr am Leben halten.“ „Wie lange genau?“, fragte Jason da hart. „Eine Woche, einen Tag, eine Stunde…es lässt sich nicht mehr sagen.“ Er sah die Ärztin einige lange Augenblicke an, bevor er sich wegdrehte und den Raum verließ. „Master Jason.“, rief Alfred ihm noch schwach nach. Doch Jason reagierte nicht, sondern begann zu laufen, bis er die Batcave erreichte. Dort zog er sich so schnell es ging um und machte sich auf den Weg zu Freeze. Doktor Viktor Fries war dort, wo er immer noch eingesperrt war, tief über ein Mikroskop gebückt. „Die Zeit ist um!“, verkündete Nightwing, als er ohne Vorwarnung das Labor betrat und die Tür hinter sich zuknallte. Aufgeschreckt wirbelte Freeze zu ihm herum. „Was soll das heißen? Die sechs Monate sind noch nicht um!“ „Ich will das Heilmittel! Jetzt!“, erklärte Nightwing und strahlte regelrechten Zorn aus. Er streckte eine Hand aus und war nicht für Spiele aufgelegt. „Es ist so wenig fertig, wie gestern!“ „Gib mir die letzte Probe!“, verlangte der Jüngere jetzt und würde alles auf eine Karte setzen. „Das wird ihn erst recht umbringen!“ Nightwing schrie auf und begann nun selbst danach zu suchen. „Gib sie mir!“ Als er dann auch noch das Labor zertrümmern wollte schritt Freeze ein. „In dem Kühlschrank!“ Nightwing nickte und riss den Kühlschrank auf, wonach er fragend zu Freeze sah. „Welche ist es?“ „Oberstes Fach, ganz rechts.“ Endlich bekam er, was er wollte und griff sich das nicht ausgereifte Heilmittel. „Wie hoch muss die Dosierung sein? Ab wann begannen die Ratten zu sterben?“ Der Doktor seufzte, als er den entschlossenen jungen Mann ansah. „Bei jeder Dosierung war das Resultat gleich.“ „Vorschläge?“ „…20ml. Wenn er es überlegt jeden weiteren Tag 10ml, bis die Ampulle leer ist. Danach muss man sehen was zu tun ist.“ Nightwing legte das kleine Fläschchen sicher an seinen Körper. „Dann haben sie jetzt Urlaub, Dr.“ Er nahm die Beine in die Hand und machte sich, nachdem er Freeze sicher abgesperrt hatte, auf den Weg nach Hause. Dort fand er die Familie bereits um Dicks Bett versammelt. „Ist er noch da?“, keuchte Nightwing und eilte vom Fenster zum Bett. Mit Tränen in den Augen sah Tim ihn da an, sodass Jason angst und bange wurde. „Seine Atmung wird schwächer.“ „Jetzt wird alles wieder gut.“ Der Superheld entfernte Dicks Maske und küsste den Sterbenden. „Hörst du mich? Jetzt wirst du wieder gesund!“, sprach er eindringlich und legte seine an Dicks Stirn um einen Moment mit ihm zu haben. Der Moment wurde jäh unterbrochen, als Dick einen röchelnden und qualvoll klingenden Atemzug tat. Mit vor Tränen überlaufenden Augen, löste sich Jason und holte das Heilmittel hervor, welches er in eine Spritzpistole nach ‚Vorgabe‘ füllte. Dann trat er wieder zum Bett und küsste Dick, nachdem er ihm die Sauerstoffmaske abgezogen hatte, erneut. „Du hast mir versprochen, noch ein Bisschen durchzuhalten. Halt dein Versprechen!“ „Jason, was tust du?“, erklang da Tims schwache Stimme. „Ich brauch jetzt Hilfe.“, erklärte jener und spritzte Dick das Mittel in die Halsschlagader. „Es kann gut möglich sein, dass wir dafür sorgen müssen, dass Dick weiter atmet und sein Herz weiter schlägt.“ „Dr. Leslie ist in der Küche.“, erklärte da Alfred, der um Fassung rang. „Ich werde sie für sie holen.“ Jason nickte lediglich und behielt Dick nun fest in seinem Arm. „Was hast du getan?“, fragte Tim ihn da erneut. „Das Mittel war doch noch nicht fertig.“ „Ich werde ihn nicht sterben lassen.“, kam es monoton zurück. „Und wenn du ihn damit umbringst?“, grollte da auf einmal Damian. „Er liegt im Sterben.“, erwiderte Dr. Leslie, die gerade eintrat. „Sie sollten es nicht länger leugnen.“ „Dick wird leben!“ „Jason!“ „So wird es sein.“ Jason schloss einen Moment krampfhaft die Augen, bevor er panisch auf Dick sah, dessen Atem völlig ausgesetzt hatte. „Nein!“, erklang es da entsetzt, doch von wem, konnte Jason nicht wirklich sagen, da ihm das Blut in den Ohren rauschte. Noch bevor Dr. Leslie einschreiten konnte, legte er Dick wieder ab und begann ihn selbst von Mund zu Mund zu beatmen. Er ignorierte dabei die Hände, die ihn von dem Älteren weg ziehen wollten. Vor allem da niemand stark genug war um ihn aufzuhalten. Da machte Dick tatsächlich einen eigenen Atemzug, einen der bereits leicht kräftiger war als noch zuvor. „So ist gut, du musst atmen!“ „Was tust du da?“, erklang es da erschüttert von der Ärztin. „Ich breche mein Versprechen.“, erklärte Jason voller Trauer. „Aber ich rette ihm das Leben! Er muss nur noch ein paar Tage durchhalten, damit das Mittel seine Wirkung entfalten kann.“ Liebevoll deckte er Dick wieder zu, der das nach der Umarmung und der Beatmung nicht mehr gewesen war und blieb an der Bettkante sitzen. „Ich kann nicht zulassen, dass er stirbt. Dafür bin ich zu egoistisch!“ „Was für ein Mittel hast du ihm da gespritzt?“, fragte Leslie schockiert, als sie sah, wie Dick zu zittern begann. Kurz huschte Jasons Blick zu seinem Arm, an dem Freeze ihm das Blut abgenommen hatte, bevor er zurück zu Dick sah und seine Hand nahm. „Ein Teil von mir.“ „Bitte?“ Empört stemmte die Ärztin die Hände in die Hüfte. „Jason Peter Todd du sagst mir jetzt sofort, was du meinem Patienten verabreicht hast!“ „Tim, erklär es ihr!“, grollte der junge Mann, der jetzt keine weitere Ablenkung wollte. Unsicher stand Tim auf und stellte sich der aufgebrachten Ärztin, die durch seine Erklärungen nicht besser gestimmt wurde, doch noch bevor sie zu einer Strafpredigt ansetzen konnte verkündete Dicks Herzmonitor etwas Fürchterliches: „Kammerflimmern!“ Sofort trat Jason zur Seite, damit Dr. Leslie ihrer Arbeit nachgehen konnte. Er ließ dabei die Hand des Älteren keinen Moment los, auch nicht, als der Defibrillator zum Einsatz kam und die Ärztin zu meckern begann, dass sie danach wohl zwei Totenscheine würde ausstellen können. So ließ Jason die Hand erst los, als Alfred ihn vehement dazu aufforderte. Leider war der Verlust ihrer Berührung nicht das Einzige, was daneben ging, denn das Kammerflimmern hörte nicht auf. Die Ärztin fluchte und sah immer wieder gestresst zum Monitor. „Noch mal!“ Tim an ihrer Seite lud das Gerät neu, damit sie das Herz seines Bruders wieder in Gang bringen konnte. Da stoppte das Kammerflimmern, doch nur um in einen Herzstillstand überzugehen. „Nein!“, keuchte Damian und sprang auf das Bett. „Du verziehst dich nicht auch noch!“ Alfred hielt ihn zurück, damit er nicht auf Dick sprang, während jener erneut geschockt wurde. Doch wieder tat sich nichts. Erst nach etlichen weiteren versuchen, als Dr. Leslie bereits aufgeben wollte, kamen ein paar wenige Herzschläge. Erschöpft sackte sie auf die Bettkante. „Das war knapp.“ „Die nächsten paar Tage sind entscheidend.“, erklärte Jason und nahm wieder Dicks Hand. „Übersteht er die, wird er wieder gesund.“ „Ihr solltet euch keine Hoffnungen machen.“ „Er wird es schaffen!“, erklang Damian, der somit Jason zustimmte. Dr. Leslie seufzte und erhob sich wieder. „Ich hoffe ihr wisst, was ihr tut.“ „Wir geben einfach nicht auf. Das haben wir noch nie.“ Tim sah auf Dick. „Und er hat auch noch nie aufgegeben.“ Dr. Leslie seufzte und schüttelte nur den Kopf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)