Alles begann mit dem Röngtenblick von Phai8287 ================================================================================ Kapitel 14: ------------ Noch in ihrer Abendkleidung saßen Tim, Damian und Jason im Wartezimmer von Gothams renommiertesten Krankenhauses. Die Blässe ihrer Gesichter verriet, dass sie noch nichts von Dick gehört hatten. Dann aber verließ der Arzt dessen Zimmer und unter der Voraussetzung, dass sie Dick schlafen ließen, durften sie zu ihm. Als sie sich um Dicks Bett versammelten erklärte ihnen der Arzt, was vorgefallen war. „Wir mussten ihren Bruder ruhig stellen, da er drohte in einen Schock zu verfallen. Durch seinen Sturz und den Stoß in den Bauch kam es zur sogenannten abruptio placentae, der vorzeitigen Plazentalösung. Sie hat sich nicht vollständig gelöst, dennoch hatte er starke Blutungen.“ „Was ist mit dem Baby?“, keuchte Jason und nahm zärtlich die Hand seines Liebsten. „Der Embryo scheint selbst keinen Schaden davon getragen zu haben, doch die Lösung der Plazenta gehört zu den Schwangerschaftskomplikationen mit der größten Fatalität für das Kind.“ „Das bedeutet, dass Dick von nun an strenge Bettruhe halten muss und noch nicht mal auf die Toilette darf.“, beschrieb Damian. „Außerdem darf er sich noch nicht mal ansatzweise aufregen, da dies zur vollständigen Ablösung führen könnte.“ Überrascht über sein Wissen nickte der Arzt. „In der Tat. Wir werden Richard genau im Auge behalten, da die nächsten Tage entscheidend sind für die weitere Vorgehensweise.“ „Das heißt, es ist noch nichts sicher?“ „Um Richard müssen sich keine großen Sorgen gemacht werden, aber das Baby ist noch nicht sicher. Die Sauerstoffversorgung ist möglicherweise beeinträchtigt und der Fötus ist noch nicht weit genug entwickelt, um außerhalb der Gebärmutter zu überleben.“ „Ich verstehe.“, erklärte Jason und küsste Dick zärtlich auf die Stirn. „Im Moment können wir nur abwarten und hoffen. Richard bekommt Wehenhemmer und ein Mittel, dass die Lungenentwicklung des Kindes fördert. Wir hoffen, die Schwangerschaft so lange aufrecht zu erhalten, bis wir den Kleinen holen können.“ „Ja.“, kam es nun genervter von Jason, der lieber weiter Dicks Gesicht streichelte und ihm ganz besondere Worte ins Ohr flüsterte. War es doch für ihn, dass jeder Satz der nun folgte, immer das Gleiche sagte. Damian jedoch hatte die Unterschiede deutlich gehört. „Sagten sie gerade ‚den Kleinen’? Meinten sie damit etwa, dass es ein Junge wird?“ Da legte ihm Tim einen Arm um die Schulter. „Wir sollten es nicht vor den Eltern wissen. Vergiss die Frage einfach.“ Der Arzt räusperte sich, verlegen über seinen freudschen Versprecher. „Ich werde sie jetzt mit den Patienten alleine lassen. In ein paar Stunden kommt noch mal jemand für einen Ultraschall.“ „Danke Doktor.“, lächelte Tim und sah dann mit Besorgnis auf Dick und Jason. Dabei fiel ihm gar nicht auf, dass Damian, freiwillig, bei ihm im Arm geblieben war. „Wir sollten Dr. Leslie anrufen. Ich traue der Kompetenz der Ärzte hier nicht.“ „Ich mach das.“, erklärte Jason und löste sich nach einem letzten Kuss von dem schlafenden Dick. Tim nickte und legte mitfühlend eine Hand auf Jasons Arm. „Euer Baby ist genauso hart im Nehmen wie Dick. Es wird also sicher alles gut gehen.“ „Ich komme morgen früh wieder. Passt auf Dick und das Baby gut auf, ja?“, bat der Ältere noch. „Du willst nicht hier bleiben?“ „Ich muss noch etwas wichtiges erledigen.“ Jason sah sanft auf Dick. „Aber ich bin so schnell wie möglich zurück. Sag ihm, falls er wach wird, er muss sich keine Sorgen machen. Ich komme ganz sicher zurück und dann wird alles gut!“ „Mach bitte keine Dummheiten, Jason.“ „Ich weiß was ich tue.“, erklärte jener und verließ das Krankenzimmer. Schmollend saß Joker in seinem neuesten Versteck und ließ sich von Harley die Schultern massieren. „Batman ist eine solche Spaßbremse! Ich hatte nicht mal Zeit Baby Wayne ein klitzekleines bisschen aufzuschlitzen!“ Vorsichtig strich sie ihm über die verbundene Wange, bevor sie ihm auf die Nase tippte und zu lachen begann. „Was nicht ist, kann ja noch werden. Wir sollten ihn zu Hause besuchen, oder meinst du nicht, Mr. J?“ Ein bösartiges Grinsen bereitete sich auf seinem Gesicht aus. „Der liebe Doktor Joker sollte definitiv einen Hausbesuch machen!“ Zufrieden trällernd hüpfte Harley von ihm weg um eine Arzttasche zu holen und begann dabei aufzuzählen, was der Herr Doktor denn alles brauchte um eine spaßige Untersuchung zu machen. Dazu gehörte ein äußerst knappes Krankenschwesternoutfit. „Aber was willst du anziehen, Harley??“, lachte bei dem Anblick der Joker. „Ich bin Chirurg!“ Sie hielt einen Kittel, Mundschutz und eine große Säge hoch. „Oh! Eine OP am offenem Herzen???“ „Was gibt es besseres?“, lachte sie vergnügt und packte die Säge ein. „Eine Hirn-OP.“, grinste er da dunkel. „Die wirst du gleich brauchen!“, erklang es von oben. Das Grinsen verschwand von Jokers Gesicht, als er nach oben sah. „Och nö, der verrückte Ex-Robin. Du bist noch weniger spaßig, als Daddybats.“ Da zog Red Hood bereits seine Waffen und begann auf Joker zu schießen, während er sich fallen ließ. Batmans dunkle Gestalt warf seinen Schatten über den übel zugerichteten Körper des Jokers. Neben ihm war Harley, nicht minder zugerichtet und offensichtlich ohne Bewusstsein, während Joker ein krächzendes Lachen zustande brachte. „Er hat das Spiel verloren!“ „So sieht aber auch kein Gewinner aus.“, konterte Batman dunkel und wandte sich ab, da er bereits die Sirenen der Polizei hörte. Joker hustete und spukte dabei Blut. Dennoch lachte er. „Ich komme wieder und er wird sich wünschen, dass er es beendet hätte!“ „Nächstes Mal triffst du auf mich.“ In den frühen Morgenstunden kehrte Jason zurück in das Krankenhaus, in welchem Dick lag. Bevor er aber zu jenem ins Zimmer ging, ließ er sich noch gründlich versorgen. Seine Kampfverletzungen, wie die Schusswunde und ähnliches schob er dann auf den Vorfall während der Gala und dass er sie aufgrund eines Schockzustandes vorher nicht bemerkt hätte. Als er die Ärzte davon überzeugt hatte und einigermaßen präsentabel war, ging er dann wieder zu Dick ins Zimmer. Jener lag noch immer still im Bett, umringt von Tim und Damian, die auf Stühlen eingeschlafen waren. Decken, mit denen die Beiden eingewickelt waren und die frischen Blumen auf den Nachtisch von Dick zeugten am deutlichsten davon, dass auch Alfred dagewesen war. Trotz der fürchterlichen Situation in der sie sich befanden und die sogar noch schlimmer werden konnte, hatte Jason da auf einmal wirklich das Gefühl, endlich zu Hause anzukommen. Sogar Bruce würde das nicht ändern, sondern vermutlich nur noch besser machen können. Da ertönte auf einmal ein leises Stöhnen vom Bett. Die Augen von Jason begannen zu leuchten und er eilte an die Bettkante um Dicks Hand zu halten, die sich automatisch um seine Hand schloss. Zart hob er die Finger an und küsste sie um Dick zu zeigen, dass er da war. Das sah jener kurz darauf auch, da er schwerfällig die Augen öffnete. „Dick…“, flüsterte Jason ehrfurchtsvoll und kam ihm etwas näher. „Wasser.“, krächzte der Ältere da. Sofort drehte sich der Jüngere um und schenkte Dick ein Glas Wasser ein. Dann hob er dessen Kopf etwas an und hielt ihm das Glas an die Lippen. Dick schaffte es ein paar Schlucke zu trinken, bevor er erschöpft ins Kissen zurück sank. „Jay.“ „Ich bin hier!“, versicherte jener und stellte das Wasser ab, bevor er seine Hand wieder griff. „Jay…das Baby?“ „Das Baby ist noch da.“ Ganz vorsichtig legte Jason eine Hand auf Dicks Bauch. „Du musst jetzt nur liegen bleiben.“ Zitternd legte Dick eine eigene Hand dazu. „Es ist ok?“ „Es lebt. Aber der Arzt sagt, er weiß nicht, ob es Schäden davon tragen wird.“, war der Jüngere ehrlich. „Schäden? Was für Schäden?“ „Schhhh… Nicht aufregen.“, bat Jason und streichelte ihn. „Jason.“, keuchte Dick da atemlos. „Was ist mit meinem Baby?“ Er wurde weiter gestreichelt, als der Angesprochene berichtete. „Die Plazenta hatte sich etwas abgelöst. Dabei hast du sehr viel Blut verloren. Die Ärzte konnten dich und das Baby retten. Aber es kann möglich sein, dass es einen Sauerstoffmangel für unser Baby gab, durch den Abriss. Was das genau bedeutet, wenn es denn passiert ist, kann ich dir nicht sagen.“ „Hirnschaden.“, murmelte Dick da leise. „Es könnte Schäden am Hirn bedeuten… vielleicht sogar schwere Behinderungen.“ Der Jüngere schloss krampfhaft die Augen und er wünschte sich, dass er Joker doch getötet hätte. Konzentriert versuchte Dick da durchzuatmen. „Das darf nicht sein.“ „Schh… schhh… Nicht aufregen!“, gebot Jason und küsste ihm die Stirn. „Das macht es nur schlimmer, sagt der Arzt.“ „Tut mir leid.“, seufzte Dick und schniefte. „Es ist nur… Gerade heute, als Joker auftauchte… ich hatte solche Angst, dass dem Baby was passieren könnte. Da hab ich realisiert, wie sehr ich es haben will.“ Er wurde wieder geküsst, denn mehr konnte Jason nicht tun, da er zu große Angst hatte den Älteren zu bewegen, weshalb er ihn nicht umarmen konnte. „Wir bekommen das Baby und werden mit ihm eine große und glückliche Familie, wir alle!“ „Versprochen?“, hauchte Dick, während die ersten Tränen über seine Wangen liefen. „Ja, versprochen.“ Zärtlich wurden ihm die Tränen weggeküsst. „Wir werden genau die Familie, die wir alle uns immer gewünscht haben.“ „Wenn gerade du das sagst, muss es ja stimmen.“, hauchte Dick und versuchte zu lächeln. „Ich weiß es!“, versicherte Jason und streichelte ihn. „Liebe dich.“, murmelte Dick da. „Und ich liebe dich!“ Tatsächlich brachte Jason ein ehrliches Lächeln zustande. „Du solltest was schlafen, du siehst scheiße aus.“, wurde er da zärtlich ermahnt. „Erst wenn der Arzt dich noch einmal angesehen hat, ok?“ „Jay…“ „Ja?“, säuselte er fragend zurück. „Setzt dich hin und mach die Augen zu.“ „Ist gut.“, gab der Jüngere nach und küsste Dick noch einmal. Dann stand er auf und ging zu Damian an den Stuhl. Diesen hob er so auf seine Arme, dass er weiter schlief und legte ihn dann zu Dick ins Bett ans Fußende um selbst den Platz auf dem Stuhl einzunehmen. „Meld dich, wenn du was brauchst, ja?“ „Ich werde selbst noch was schlafen.“, versicherte der Patient leise. Im Laufe des Vormittags musste Dick dann einige Untersuchungen über sich ergehen lassen, bis seine Leibärztin das Zimmer betrat und ihn grüßte. „Guten Morgen.“, wurde der Gruß von jenem erwidert. „Wie fühlst du dich?“, fragte sie und trat an sein Bett. „Schlapp, verunsichert…leicht panisch?“ „Verständlich.“ Dr. Leslie setzte sich an die Bettkante und sah schmunzelnd auf Jason, bevor sie ihren Blick wieder zu Dick richtete. „Ich erkläre dir am besten, was passiert ist und wie ich weiter vorgehen möchte.“ „Ich bin bereit einfach alles zu tun.“, versicherte Dick ihr da. So wurde ihm erklärt, was in der vergangenen Nacht geschehen war. „Durch deinen Fall und den resultierenden Stoß in den Bauch hat sich ein Hämatom gebildet, das die Plazenta von der Gebärmutterwand gelöst hat.“ Sie öffnete Dicks Akte, die sie mitgebracht hatte. „Die Aufzeichnungen von gestern Abend sind widersprüchlich und für jeden Arzt der dich nicht kennt sicher wenig hilfreich.“ „Aber für sie?“, fragte Tim nach, der ruhig neben dem Bett saß. Dr. Leslie nickte und lächelte. „Ich kenne schließlich die gesamte Krankengeschichte.“ Sie räusperte sich und erklärte sich genauer. „Du hattest sehr starke Blutungen, als du eingeliefert wurdest, was für eine große bis gänzliche Ablösung der Plazenta spricht. Die späteren Ultraschalluntersuchen konnten das jedoch nicht bestätigen.“ „Und was heißt das im Klartext? Dem Fötus geht es gut?“, fragte er weiter und sah ihr Lächeln schwinden. „Das kann ich leider nicht versichern. Ich kann aber garantieren, dass Dick in keinerlei Gefahr mehr schwebt und all das dank euch.“ „Ich versteh nicht.“, gab Tim zu und auch seine Brüder schienen verwirrt, was sich bei Damian dadurch zeigte, dass er enger an Dick rutschte. „Vor einigen Wochen habe ich das letzte Mal Dicks Blut getestet und dabei festgestellt, dass es noch immer spuren eures Mittels enthält. Ich nehme an, dass das auch der Grund ist, warum euer Kind noch nicht so weit entwickelt ist wie ich es gerne hätte, da Dicks Körper selbst einen höheren Bedarf hat.“ „Und was können wir tun um Dick und dem Baby zu helfen?“ „Dazu komme ich noch.“, versicherte sie und fuhr fort: „Die Ergebnisse deiner Bluttests ergeben noch keine stichfeste Diagnose, aber ich gehe davon aus, dass dir eine besondere Heilfähigkeit, zumindest für den Moment, gegeben ist. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum du und das Kind noch leben.“ Sie blätterte noch einmal durch die Akte. „Mir scheint es ganz so, als hätte es tatsächlich eine starke Ablösung gegeben, die durch die besondere Zusammensetzung deines Blutes, aber bereits nach kurzer Zeit wieder eingedämmt wurde. Das ist zwar sehr gut, doch es zeigt sich auch, dass sich das Hämatom zurückbildet, was eine neue Bewegung der Plazenta zur Folge haben könnte. Mein Rat ist also strenge Bettruhe, bis wir wissen wie es sich entwickelt. Ich stocke die Verschreibungen meiner Kollegen noch auf, um dem Kind so gut wie möglich bei der Entwicklung zu helfen. Im Gegensatz zu den Ärzten hier würde ich aber nicht zu einem zu übereilten Kaiserschnitt raten. Auch wenn ich nicht sagen kann, inwieweit der Embryo bereits Schaden genommen haben könnte scheint die Sauerstoffzufuhr wieder gut zu funktionieren, weshalb die Schwangerschaft so lange andauern sollte, wie möglich.“ „Mein Bruder wird also leben?“, fragte nun Damian, der langsam richtig zu erwachen begann. „Seine Chancen stehen zumindest gut.“, versicherte Leslie, während Dick große Augen bekam. „Bruder? Es wird ein Junge?“ Die Ärztin nickte überrascht, hatte sie durch Damians Wortwahl doch erwartet, dass das bereits bekannt war. „Die neuen Ultraschallbilder lassen darauf schließen.“ Um das zu verdeutlichen holte sie eins der besagten Bilder aus der Akte und reichte es Dick. „Du solltest es doch nicht verraten, Rotzgör!“, erklang es verschlafen von Jason. Dick reagierte gar nicht auf seine Wortwahl, sondern hielt ihn das Bild hin. „Sieh dir das an. Das ist mehr als nur deutlich ein Junge.“ Gähnend setzte sich Jason vom Stuhl auf die Bettkante und sah auf das Ultraschallbild. „Wir bekommen also einen Sohn.“ Lächelnd legte Dick sich eine Hand auf den Bauch. „Kann man schon was über seinen Gesundheitszustand sagen?“ „Körperlich hat dein Sohn keine Schäden davon getragen, das konnten die Untersuchungen belegen. Jedoch werden geistige Behinderungen erst nach der Geburt, im Laufe seines Erwachsenwerdens festgestellt werden können.“, erklärte Dr. Leslie ruhig. Dick schluckte schwer und versuchte, um Fassung ringend, zu nicken. „Wie hoch stehen die Chancen, dass er behindert ist?“ „Sehr hoch.“, blieb sie ehrlich. „Das ist egal!“, unterbrach da auf einmal Damian. „Bei all den Metamenschen in unserem Bekanntenkreis ist mein Bruder dann halt einfach auf andere Weise besonders!“ Er wurde überrascht von allen Anwesenden angesehen, bevor Jasons Gesichtsausdruck weich wurde und er den Jungen freiwillig in eine Umarmung zog. „Und er ist dabei nicht weniger besonders als du!“ „Todd!“, regte der Kleinere sich da sofort auf. „Lass mich umgehend los!“ Bevor Damian aber wieder frei war, bekam er sogar noch einen Kuss, erst dann ließ Jason ihn los. Damian machte einen abfälligen Laut und wischte sich über die geküsste Wange. Leise lachend sah Jason wieder zu Dick. „Dann werden wir dich jetzt umsorgen, bis das du wahnsinnig wirst, oder nicht mehr schwanger bist.“ „Je nachdem was zuerst eintritt?“ „Mal sehen.“, schmunzelnd beugte er sich vor und küsste ihn. Dr. Leslie räusperte sich da. „Wo das erledigt ist sollte ich mir jetzt besser Jason ansehen.“ Der blinzelte sie verwirrt an, da er nicht wusste, dass sie vom Krankenhaus über seine Extraversorgung informiert worden war. „Was?“ „Mir wurde gesagt, du bräuchtest einen Verbandswechsel.“ „Oh ja, sie wissen bescheid?“, fragte er nach und begann sich auszuziehen, wobei ein gut zerkratzter und angeschossener Oberkörper zum Vorschein kam. Der Anblick ließ Dicks Augenbrauen in die Höhe wandern. „Hast du mir was zu sagen, Jay?“ „Du hast gesehen, was Joker und seine Leute mit mir angestellt haben.“, kam es sehr unschuldig zurück. Dick gab einen verstehenden Laut von sich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Den Trick hast du von Bruce gelernt, genauso wie ich. Du lügst indem du die Wahrheit sagst.“ „Versprich mir, dich nicht aufzuregen.“, verlangte Jason, bevor er reden würde. „Ok.“, stimmte Dick zu. So zeigte Jason auf den Verband auf seinen Oberarm. „Die Kugel war von der Schießerei während der Gala.“, kam es zuerst locker, bevor sein Gesichtsausdruck ernst wurde. „Durchschuss oder musste die Kugel entfernt werden?“ „Sie wurde entfernt.“ Dick nickte. „Gut und der Rest?“ „Red Hood war diese Nacht unterwegs.“ Der Ältere seufzte. „Auf was für Artikel muss ich mich morgen in den Medien gefasst machen?“ „Ich glaube nicht, dass die Presse davon was mitbekommen hat.“ Jason verzog den Mund, bevor er begann durchs Zimmer zu tigern. „Ich hätte ihn kaltmachen können!“ Dick atmete erleichtert aus, als er realisierte, dass Jason das nicht getan hatte. „Ich gehe davon aus, dass Batman sich um den Rest gekümmert hat.“ „Dann lass dich jetzt richtig versorgen, ok?“ „Das hat er schon.“, sprang nun Dr. Leslie ein und erklärte so, dass Jason dem Älteren keine Sorgen machen wollte. „Ich mache jetzt die Nachsorge, Verbände wechseln, neu desinfizieren, ect.“ „Auch gut, Hauptsache es entzündet sich nichts.“ So begann die gestandene Frau mit ihrer Versorgung des zweiten Patienten, wobei sie sehr gründlich war und keine Rücksicht nahm. Dennoch konnte sie eines bemerken. „Die schusssichere Weste ist zwar sehr eng geschnallt gewesen, aber sie hat ihren Zweck erfüllt.“ Sie tippte auf einen der blauen Flecken auf Jasons Brust. „Du wärst durchlöchert wie ein Sieb.“ „Einer der wenigen Vorteile an Red Hoods Kostüm.“, kommentierte Damian das trocken. „Gut das ich es noch habe.“ „Du solltest mir deine Weste mal zeigen, denn ich arbeite schon länger mit Alfred daran die Kostüme schussfester zu machen.“, erklärte Tim da wie nebenbei. „Wenn du meinst, kein Problem.“ Sein Nachfolger nickte und beobachtete genau, wie Jason verarztet wurde. So sah er auch, wie dieser völlig abwesend schien, als die Ärztin die Schusswunde am Oberarm reinigte. Dr. Leslie arbeitete sehr gründlich, war aber dennoch nach kurzer Zeit fertig. „Gut, dann lass ich euch jetzt alleine. Ich komme später aber noch mal vorbei um euch beide zu kontrollieren.“ „Vielen Dank, Dr.“ Kaum war sie gegangen räusperte Tim sich. „Dick bekommt sicher gleich sein Frühstück und wir sollten auch was essen. Ich biete also an was zu besorgen.“ „Gar keine so schlechte Idee, Drake.“, bemerkte Damian. Tims Mundwinkel zuckte nach oben, bevor er Jason ansah. „Hilfst du mir beim Tragen?“ Unsicher sah jener zu Dick, weil er ihn nicht allein lassen wollte. „Kannst du das nicht allein?“ „Jetzt geh schon mit, Todd. Ich bin durchaus in der Lage auf Grayson zu achten.“ Jason verzog sein Gesicht, nickte aber, bevor er zu Tim ging. Jener lächelte ihn an und führte ihn aus dem Zimmer. Im Flur schlug der Ältere dann gleich den Weg zur Cafeteria ein, nur um von Tim zurückgehalten zu werden. „Ich würde gerne mit dir reden.“ „So?“ „Ich mach mir Sorgen um dich… und Dick.“ „Was?“, fragte Jason. „Um Dick mach ich mir auch Sorgen, aber um mich?“ „Dir geht es offensichtlich nicht gut, Jason.“ „Ach Unsinn, die paar Kratzer sind schnell verheilt.“, wehrte der Ältere ab. „Von denen rede ich auch nicht, Jason.“ „Was willst du?“ „Mir wäre es am liebsten, wenn du dir Hilfe suchst.“ Jason trat einen Schritt zurück. „Wofür?“ „Du hast gestern vollkommen die Beherrschung verloren, Jason. Du hast es als Ablenkungsmanöver getarnt, aber du hattest dich eigentlich nur nicht unter Kontrolle. Ich mach mir Gedanken, ob du mit dem klar kommen wirst, was jetzt auf euch zukommt. Ein Kind mit besonderen Bedürfnissen ist eine ziemliche Belastung.“ „Du meinst, ich bin nicht gut für das Baby?“ „Ich meine, dass du momentan nicht gut für dich selbst bist.“ „Und was sollte ich deiner Meinung nach tun?“ „Du solltest vielleicht professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.“ „Wen soll ich deiner Meinung nach Fragen? Scarecrow?“ „Ich könnte dir jemanden vermitteln, mit dem ich auch schon geredet habe.“ „So?“ „Ich verrat dir sogar noch was: Die Adresse hatte ich von Dick.“ „Von Dick?“, kam es ungläubig zurück. „Das hat mich auch überrascht.“ „Und ihr habt beide, bei ihm…?“ „Nach Hilfe gesucht.“, bestätigte Tim. Jason schnaubte und marschierte weiter zur Cafeteria. „Ich werde drüber nachdenken.“ Tim seufzte und folgte ihm. „Bruce nimmt sich sehr viel Zeit für dich.“, stellte Jason am nächsten Tag fest, als er und Dick endlich etwas Zeit für sich hatten. Damian war in der Schule und Tim hatte ein Treffen mit seinem ‚besten Freund‘, während Bruce gerade das Zimmer verlassen hatte. „Er macht sich genauso viele Sorgen um den Knirps und mich, wie du es tust.“ „Ich habe noch nie erlebt, dass er sich so offensichtlich sorgt.“ „Er hat es sonst einfach besser verborgen.“ „Du kannst aber auch gut Sachen verbergen.“ Jason griff nach Dicks Hand und streichelte sie. „Was hab ich angestellt?“, fragte der Ältere da, mit hochgezogener Augenbraue. „Tim hat mich gestern zur Seite genommen, als wir das Frühstück holen waren.“, seufzte Jason. „Die Fotos sind nicht echt!“ „Was für Fotos?“, fragte der Jüngere unwissend. Dick fluchte innerlich, versuchte das aber zu überlächeln. „Fotos? Ich hab keine Fotos erwähnt!“ Ihm wurde verspielt in die Nase gekniffen. „Ich werde einfach Tim fragen. Aber das meinte ich ursprünglich nicht.“ „Was meintest du dann?“ „Hältst du mich für verrückt oder wahnsinnig?“ Dick zögerte, bevor er ehrlich antwortete: „Ich glaube, dass du sehr viele Probleme hast, Jay und du hast das Potential in den Wahnsinn abzudriften.“ „Er auch.“, knurrte der Jüngere. „Aber wie kannst du mich dann lieben?“ „Jason, du bist nicht deine Probleme. Es ist der Mann darunter den ich liebe und der sich in letzter Zeit immer mehr zeigt.“ „Und es ist jetzt für unsere Zukunft wichtig, dass sich der nicht mehr verkriecht?“, fragte der Jüngere weiter. „Jason, worum geht es eigentlich?“ „Tim meinte, ich solle mir Hilfe suchen und das er und du jemanden kennen, der mir helfen kann.“ „Und was denkst du darüber?“ „Ich halte von den Typen nichts.“, erklärte Jason hart. „Warst du jemals bei einem Psychiater? Und ich meine jetzt nicht so einen Möchtegern, wie ihn die meisten Schulen einstellen.“ „Nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Aber ich glaube, es wäre besser, für ein gesundes Familienmiteinander und all das.“ „Dann willst du dir das mal überlegen?“ „Das hab ich Tim gestern gesagt. Ich möchte eigentlich nur wissen, ob du glaubst, ob ich das hinkriege und wie gut dieser Typ ist. Und allgemein, was du davon hältst.“ „Es kann nicht schaden, Jay. Außerdem glaube ich, dass du alles kannst, vor allem mit Dr. Olsens Hilfe.“ „Hm…“, nachdenklich sah der Jüngere aus dem Fenster und bekam Bauchschmerzen, da er nicht die Zuwendung zu diesem Thema bekam, die er sich erhofft hatte. „Jay.“, erklang es da sanft und Dick drückte seine Hand, bevor er mit einem Stöhnen auf seinem Bett zur Seite rutschte. „Nicht bewegen!“, bat der Jüngere sofort und hielt ihn fest. „Ich mach dir Platz, Dummkopf.“ „Schon gut, wenn du möchtest, finde ich schon genügend Platz.“, versicherte Jason und legte sich zu ihm. Zufrieden lehnte Dick sich da an ihn. „Ich würde es gut finden, wenn du es versuchen würdest und auch wenn ich physisch in nächster Zeit keine Unterstützung sein kann, bin ich trotzdem für dich da.“ „Glaubst du, das würde etwas zwischen uns ändern?“ „Das weiß ich nicht, aber es wird sicher nichts an meiner Liebe ändern.“ „Ich hab Angst davor, dass er alles kaputt macht.“ Jason legte einen Arm über Dick. „Ich bin glücklich mit dir!“ „Ich bin auch glücklich.“ Nun wurde der Ältere leidenschaftlich geküsst und Jason machte sich wahrlich bewusst, dass er bestimmte Facetten hatte, die nicht gut für eine Familie mit Kindern war. „Ich werde zu ihm gehen, wenn du mir etwas versprichst.“ „Alles!“ „Wenn ich mich… verändern sollte…“ Der Jüngere seufzte. „So, dass es nicht gut für uns ist. Dann sag es mir bitte sofort und nicht wenn es zu spät ist. Das Gleiche mache ich auch.“ „Das verspreche ich dir gerne.“, hauchte Dick und küsste ihn. „Ich pass schon auf dich und auf uns auf, Jaybird.“ Zufrieden, auch wenn er sich noch nicht wirklich besser fühlte, kuschelte sich Jason mehr an den Älteren. „Du…?“ „Ich?“ „Warum warst du bei diesem Psychoheini?“ Diese Frage ließ Dick das Gesicht verziehen. „Tim ist eine Petze.“ „Ich glaube, er hat es nur getan um mich zu überzeugen.“ Dick seufzte und legte sich die Hände auf den Bauch. „Ich war bei Dr. O, weil es mir nicht gut ging.“ „Würdest du mir davon erzählen?“ „Kannst du versichern, dass Bruce nicht mehr im Krankenhaus ist?“ „Ich kann nachschauen gehen.“ Dick schüttelte den Kopf und nahm nun Jasons Hand. „Schon gut. Ich sollte eh nicht so ein Geheimnis daraus machen. Ich war ca. ein Jahr nach deinem Tod das erste Mal bei Dr. O.“ „Sag nicht, du warst wegen mir bei ihm?“ „Ich war wegen mir bei ihm, Jason, aber dein Tod hat natürlich auch eine Rolle gespielt.“ „Ich verstehe gar nichts.“ „Mir ging es nicht gut, Jay. Ich war voll von Minderwertigkeitskomplexen, Schuldgefühlen und Trauer. Im Gegensatz zu Bruce war mir klar, dass ich damit nicht alleine klarkommen würde.“ „Ich habe lediglich Schuldgefühle, dass ich dich bei der Gala nicht besser beschützen konnte.“ „Was da passiert ist, war nicht deine Schuld, Jason.“ „Dann geht es mir ja blenden, wenn das so ist.“ Dick sah ihn da skeptisch von der Seite an. „Jason.“ „Ich geh trotzdem hin, für unsere Familie.“ „Danke.“, hauchte Dick und streckte ihm die Lippen entgegen. Er wurde geküsst und Jason schloss danach die Augen. „Könnte ich nicht wenigstens einen Rollstuhl haben?“, maulte Dick, als er auf ein fahrbares Krankenbett gehoben wurde. „Du musst liegen bleiben!“, erklärte seine Ärztin mit einem Grinsen. „Nur so wirst du das Kind bekommen können und nach Hause dürfen. Sonst können wir dich nämlich gleich zurück in den OP schieben.“ „Ich weiß.“, murrte Dick. „Ich darf trotzdem meckern.“ „Aber nur weil du schwanger bist.“, grinste Jason und küsste seine Hand. „Wäre ich es nicht, wäre ich auch nicht in dieser Situation.“ Dick wurde die Zunge rausgestreckt. „Die Diskussion drehte sich im Kreis, lassen wir es.“ „Ja, lass uns lieber nach Hause. Ich will in mein eigenes Bett.“ Dr. Leslie nickte und gab das Zeichen, dass die Sanitäter Dick in den Krankenwagen schieben konnten. Jenem war das mehr als nur unangenehm, vor allem, als er Kameras bemerkte, auf dem kurzen Weg zwischen Krankenhaus und Krankenwagen. Das war auch der Grund, warum Jason, äußerst mies gelaunt die Türen des Wagens so schnell es ging zuschlug. Er wusste nämlich genau, wie viel an Spekulationen seit der Gala über ihre Familie in den Zeitungen stand. „Großartig.“, murmelte Dick. „Genau das Bild was ich um die Welt gehen sehen will.“ „Ich werde mein Möglichstes tun, dass die Bilder vorerst unter Verschluss bleiben. Die Presse weiß eh nichts genaues und spekuliert seit Wochen nur.“, versprach Jason. „Wie ist der Plan diesbezüglich?“ „Es gibt noch keinen.“, musste er eingestehen. „Du solltest das ja alles mitentscheiden und in den letzten Wochen war eure Gesundheit wichtiger.“ „Dann überlegen wir uns zu Hause was. Vielleicht könnten wir Clark einfliegen lassen für ein Interview.“ „Ich bin mir sicher, dass er selbst einfliegt, wenn wir ihm das anbieten.“ Dick schmunzelte. „Lois Lane wird durchdrehen, weil sie das Interview nicht bekommt.“ „Ich mag sie nicht.“, kommentierte sein Freund. „Ich hab immer schon gesagt, dass man Lex Luthor entdgültig losgeworden wäre, wenn Supes gleich beim erste Mal Lois auf ihn gehetzt hätte.“ „Tja, jetzt kann man es nicht mehr ändern.“ „Stimmt. Außerdem haben wir selbst genug Sorgen.“ In der Tiefgarage des Hochhauses wurden sie bereits vom Rest der Familie erwartet, die dafür gesorgt hatten, dass die Reporter alle vor dem Gebäude bleiben mussten. Dick setzte ein besonders fröhliches Gesicht auf, als er aus dem Krankenwagen gehoben wurde. „Hy ihr!“ „Hey du!“, grüßte Tim zurück. „Willkommen zu Hause!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)