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Alles begann mit dem Röngtenblick

von

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Dicks Kopf schmerzte, als er etwa eine Stunde später wieder erwachte. Nur das er nach wenigen Sekunden bemerkte, dass er allein war. Wo Jason noch gelegen hatte, als sie Arm in Arm eingeschlafen waren, war nun eine kalte Stelle, die davon zeugte, dass er eindeutig nicht geschlafen hatte, sondern sofort das Bett verlassen hatte, nachdem der Ältere eingeschlafen war Diese Erkenntnis verschlimmerte das Pochen in Dicks Kopf nur noch, was das einzige war, das ihn dazu veranlasste sich aus dem Bett zu quälen. Als er dann weiter durch die Wohnung ging, hörte er Jason aber wieder. Der Jüngere schien offensichtlich leise zu telefonieren. „Tim, Jason hier.“, erklang es direkt zum Anfang des Gespräches. Neugierig und verunsichert schlich Dick sich leise näher, um besser hören zu können.

„Ich will ins Familienunternehmen einsteigen. Es wird Zeit, dass ich Dick auch Sicherheiten geben kann und er nicht auf den Gedanken kommt, dass ich irgendwann wieder weg bin.“, erklärte Jason, wonach er einige Momente schwieg und dann mal zustimmende und auch ablehnende Geräusche von sich gab. Dick konnte natürlich nur eine Seite des Gespräches hören, was ihn nicht weniger versuchen ließ alles mitzubekommen. „Ja, ich denke, die Stelle ist wie für mich geschaffen.“, stellte der Jüngere nach einer Weile fest. „Wann ich anfangen will? Das fragst du nicht ernsthaft!“ Da das Gespräch scheinbar ein Ende erreicht hatte trat Dick aus dem Schatten, sodass Jason ihn gleich sehen würde, sollte er sich umdrehen. Das tat er auch, nachdem er aufgelegt hatte und zuckte sogar. „Du bist wach?“

„Ja und ich verfluche, dass ich Dr. Leslie nicht gefragt habe ob ich noch Kopfschmerztabletten nehmen darf.“

Jason schmunzelte und griff nach Dicks Hand. „Wir können ja eine Liste machen, was wir alles tun müssen. Da drauf kommen dann auch Fragen an den Doc.“

„Du hast mit Tim gesprochen?“

„Nicht über den Zwerg in dir.“, versicherte er. „Schließlich musst du noch entscheiden, was du mit ihm machst.“ Jason sah etwas verlegen zur Seite. „Ich hab nur eine Grundbasis geschaffen, wenn du ihn behalten willst. Schließlich braucht er dann eine intakte Familie. … Wenigstens einer von uns. … Und da gehört auch ein geregelter Job zu.“

„Du hast dir einen neuen Job besorgt?“

„Der Job als Sicherheitschef war noch frei.“

„Sicherheitschef von Wayne Enterprises? Wow.“

„Ist das nicht in deinem Sinn?“, fragte Jason jetzt verunsichert nach.

„So meinte ich das nicht. Es ist nur…du warst so dagegen ins Familiengeschäft einzusteigen.“

„Dinge ändern sich.“ Ihm gelang ein schiefes Grinsen, als er seine Hand auf Dicks Bauch legte. „Du musst nur sagen: Ja ich will.“

„Moment! Ist das jetzt ein Antrag oder was??“

Daran hatte Jason in der Kürze der Zeit noch nicht gedacht. „Um ehrlich zu sein meinte ich, dass du dich nur noch entscheiden musst, ob du das Kind behältst. Aber wenn du mich dabei auch heiraten willst, sage ich nicht nein.“

Abwehrend hielt Dick da die Hände hoch. „Eins nach dem anderen! Das ist eh alles gerade viel zu viel auf einmal!“

Schmunzelnd nickte sein Partner. „Ja, das ist es.“

„Wir sollten vermutlich reden, oder?“

„Ich denke schon.“ Jason kratzte sich im Nacken, wobei er seinen geschundenen Körper deutlich spürte. „Sollen wir es uns dabei gemütlich machen?“

„Es ist keine Unterhaltung die man im Stehen halten sollte.“, stimmte Dick zu.

So gingen sie aufs Sofa und machten es sich dort bequem. „Wo wollen wir denn anfangen?“

„Sollte ich dieses Baby bekommen…Würdest du wirklich damit klar kommen, Jason?“

„Es wird mein Kind, auch wenn ich nicht der Erzeuger bin.“, kam es sofort überzeugt und mit einem weichen Ausdruck im Gesicht zurück.

„Das sagst du jetzt, aber was ist in ein paar Jahren, wenn dir Bruce Antlitz jeden Tag entgegen sieht?“

„Es ist mein Kind!“, widerholte der Jüngere und es klang nicht wie ein Mantra, sondern wie eine Überzeugung. „Niemand kann etwas für seine Herkunft und der Knirps gehört doch in eine Familie.“

„Und was ist mit Bruce?“

„Er ist der Erzeuger.“ Jason versuchte mit den Schultern zu zucken. „Wir müssen nicht beste Freunde werden.“, gab er dann zu und wusste, dass würde am schwierigsten werden. „Aber unsere Familie war noch nie normal.“

„Es wird noch bizarrer, wenn man bedenkt, dass Bruce nach dem Gesetz mein Vater ist.“

„Aber eben nur vor dem Gesetz.“, kam es nun weniger begeistert zurück.

Dick seufzte und fuhr sich durch das, vom Schlaf zerwuschelte, Haar. „Das wird alles so kompliziert.“ Sanft wurde nach seiner Hand gegriffen.

„Auch wenn ich dagegen wäre. Du musst das nicht durchstehen. Du hast gerade eine fürchterliche Zeit hinter dir. Niemand würde es dir verübeln.“

„Du meinst eine Abtreibung?“ Dick musste tief durchatmen. „Ich weiß nicht, ob ich das kann oder ob ich das Kind, wie Stephanie, weggeben könnte.“

„Vielleicht würde dir ein paar Tage Urlaub gut tun?“

„Urlaub ist ja gerade das Furchtbare! Wie lange dauert es wohl jetzt bis ich wieder in mein Kostüm passe?“

„Ein Jahr?“, tippte Jason blind. „Aber das ist doch besser, als gar nicht mehr.“

„Ein Jahr auf dem Boden gefangen sein.“, murmelte Dick da frustriert.

„Vielleicht schaffe ich es ja, dich das zwischendurch vergessen zu lassen.“

Dankbar lächelte Dick ihn da an. „Ich mach es nicht einfacher, was?“

„Nein, tust du nicht.“, wurde es ehrlich erwidert.

„Ich darf das.“ Der Ältere schmunzelte. „Ich bin schwanger.“ Ihm wurde verspielt die Nase zugehalten.

„So, jetzt auf einmal nutzt du das?“

„Babe, ich werde dich den Satz ‚Ich bin schwanger’ in den nächsten Monaten hassen lernen!“, gab Dick grinsend zur Antwort.

„Einverstanden!“, stimmte Jason zu und küsste ihn verlangend.

„Schwangerensex erst nach unserem Gespräch.“, wiegelte Dick das nach einem Kuss ab.

„Na gut. Babyplanung.“, stimmte Jason wieder zu, konnte seine Finger aber nicht bei sich behalten, was ihm mehr Schmerzen bereitete, als ihm lieb war. Zart wurden seine Hände deshalb ergriffen und festgehalten.

„Es klingt, als würden wir es behalten.“

„Offensichtlich.“ Jason grinste und sah auf ihre Finger. „Ich werde Vater.“

„Okay, Daddy Todd. Was muss dann als nächstes gemacht werden?“

„Kinderzimmer einrichten?“

„Ein bisschen früh. Ich fürchte wir müssen es erst dem Rest der Familie erzählen.“

Das hätte Jason gern übersprungen, doch er nickte. „Wir laden uns später zum Essen ein?“

„Hältst du das aus?“

„Klar!“ Kam jetzt der typische, überhebliche Mann zum Vorschein.

„Sicher?“

Jason stöhnte, als Dick ihn piekte und wurde ganz kleinlaut. „Nein.“

„Ich weiß.“ Der Ältere seufzte und küsste ihn.

„Also laden wir sie ein?“

„Das tun wir und danach machen wir was, um dich aufzuheitern.“
 

Nervös rutschte Jason von einer Seite des Stuhls auf die andere. Er und Dick warteten nur noch darauf, dass es an der Tür klingelte und die gesamte Familie Wayne eintraf. Sie hatten natürlich auch Alfred zum Essen geladen und wollten etwas Gutes bestellt haben. Doch dieser hatte ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht, indem er früher gekommen war und nun seit mehreren Stunden in der Küche stand.

„Tief durchatmen, Jay.“, versuchte Dick den Jüngeren zu beruhigen, obwohl er selbst mehr als nur nervös war.

„Wir schaffen das, ja?“ Der Jüngere konnte durch die Hölle gehen, doch so ein besonderes Familientreffen, war schlimmer für ihn.

„Uns kann gar nichts passieren.“

Jason grinste und zog Dick zu sich um ihn zu küssen. „Ich liebe dich!“

„Ich dich auch, Babe.“, murmelte Dick, als es plötzlich an der Tür läutete.
 

„Warum klingeln wir?“, fragte der Jüngste der erwarteten Gäste. „Wir wohnen doch quasi auch hier, Vater. Was soll das?“

„Dick und Jason wohnen jetzt hier und sie haben uns eingeladen. Es wäre unhöflich einfach hereinzuplatzen, Damian.“

Der Junge sah seinen Vater extrem verwirrt an. „Vater?“

Der Ältere sah mit zuckenden Mundwinkeln zu dem Kind hinab. „Es ist ein Zeichen des Respekts.“ Bevor Damian etwas erwidern konnte, öffnete endlich Jason die Tür und sah ungewöhnlich herausgeputzt aus, sogar für seine Verletzungen. Überraschung stand in Bruce’ Blick, da er eher damit gerechnet hatte, dass Dick den Gastgeber geben würde. „Guten Abend, Jason.“

„Hallo, schön dass ihr da seid.“, bemühte sich jener um Freundlichkeit und trat zur Seite. „Kommt doch rein!“ Während Bruce sofort eintrat warfen sich Jasons Brüder noch verwunderte Blicke zu, über seine Höflichkeit. „Nu macht schon!“, forderte Jason und scheuchte sie rein.

„Das klingt schon eher nach dir.“, grinste Tim und schob Damian in das Penthouse.

„Geht doch schon mal ins Esszimmer.“, wurden sie da gebeten, während Jason die Tür schloss. Als Jason ihnen schließlich in das Esszimmer folgte sah er, wie Dick gerade Tim und Damian begrüßte.

„Alfred, bitte. Wir möchten, dass du heute Abend mit uns isst.“, versuchte Jason ihren Butler noch einmal zu überreden, als er zu jenem in die Küche humpelte um Bruce doch noch etwas aus dem Weg zu gehen.

„Das kann ich nur, Master Jason, wenn man mich das Essen überhaupt auf den Tisch bringen lässt.“

„Dann lass mich dir helfen.“

„Das ist ein Wort.“ Mit Schwung drückte Alfred ihm einen Stapel Teller in die Hand. Jason wackelte, brachte den Stapel aber sicher zum Tisch.

„Bist du verpflichtet worden?“, fragte Dick ihn da grinsend von der Seite.

„Ich doch nicht.“, kam es schmunzelnd zurück, während er die Teller verteilte.

„Jungs.“, rief Dick da Tim und Damian zu sich. „Jason hat Krankenschutz, also helft ihr Alfred beim Essen.“ Tatsächlich begannen beide gleichzeitig an zu mosern. „Ab mit euch!“ Die Kids maulten zwar noch immer, taten aber, was der Ältere von ihnen wollte. Dick suchte da Jasons Blick, bevor er sich zu Bruce drehte. „Könnten wir dich kurz sprechen?“

„Natürlich.“, versicherte das Familienoberhaupt und sah zum Arbeitszimmer. „Ist es euch dort recht?“

„Das passt gut.“

Auch Jason stimmte dem zu und er griff nach Dicks Hand, als sie den Weg einschlugen. Kaum hatten sie dann die Tür hinter sich geschlossen, fiel Dick mit jener bereits ins Haus. „Ich bin schwanger!“

Jason setzte sich leise und müde, während Bruce als Meisterdetektiv direkt richtig kombinierte und die Art der Heilung auch auf das weibliche Innere von Dick bezog. „Damit hättest du rechnen müssen Dick.“, erklärte er deshalb gefasst. „Ihr hättet entsprechend verhüten müssen.“

„Was?“, platzte es da aus Jason sofort verärgert und angegriffen heraus.

Dick schnaubte nur und sah Bruce beinahe amüsiert an. „Du bist derjenige der mich geschwängert hat, Bruce.“

„In der wievielten Woche bist du?“

„In der achten Woche.“ Frustriert fuhr Dick sich mit der Hand durch die Haare. „Ich hab es mehrfach nachgerechnet. Vorher war ich durch die Krankheit abstinent und danach hatten Jason und ich uns Zeit gelassen, um die Beziehung richtig anzugehen.“

„Und hast du dir schon überlegt, was du tun willst?“

„Ich… wir wollen das Baby bekommen.“

Das Familienoberhaupt nickte. „Du wolltest schon immer eine große Familie.“

„Das ist alles, was du dazu zu sagen hast?“

Bruce seufzte und drehte dem jungen Paar den Rücken zu um seine Emotionen, die sich in seinem Gesicht abzuspielen versuchten, zu verstecken. „Du weißt, wie ich zu unseren Nächten stehe. Sie waren gut und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich hätte sie nicht gewollt. Aber sie waren eben auch Fehler und hätten nicht passieren dürfen. Da Jason aber so ruhig bei uns steht, wird sich wohl an unser aller Beziehung nichts ändern. Deshalb werde ich dem Kind ein Vater sein, bitte dich aber dennoch, mich erst einmal an den Gedanken gewöhnen zu lassen.“

Dick nickte, auch wenn Bruce es nicht sehen konnte. „In Ordnung.“

„Ich nehme an, du willst es gleich auch den anderen sagen?“

„Das war die Idee, ja.“

„Hast du dir denn auch schon überlegt, wie es mit dem Kind weitergehen soll? Wer soll als Vater eingetragen werden? Wie soll es im Verhältnis zu Jason und mir stehen?“

„Ganz ehrlich? Darüber haben wir uns noch nicht so viele Gedanken gemacht. Das Beichten war der erste Punkt auf unser Liste.“

„Gut.“ Bruce drehte sich wieder um.

„Wir könnten das alles nach dem Essen besprechen.“, schlug Dick da vor.

„Genau.“, stimmte Jason zu und legte einen Arm um ihn.

„Die Anderen warten sicher schon.“

So war es dann auch, Tim, Damian und sogar Alfred saßen bereits am Tisch und warteten auf sie.

„Das sieht großartig aus!“, lobte Dick da das Essen und überspielte so ihr zu Spätkommen.

„Es gibt doch bestimmt einen guten Grund für die Einladung.“, stellte Tim fest, als Jason Dick den Stuhl zurecht rückte.

„Vielleicht hat mir einfach der Genuss deiner Tischmanieren gefehlt, Babybird.“, grinste Dick ihn da an.

„Klar.“, kam es etwas ungläubig zurück.

Dick wartete, bis Tim einen Schluck aus seinem Wasserglas nahm, bevor er die Bombe platzen ließ. „In Wirklichkeit seid ihr hier, weil ich schwanger bin.“ Prompt prustete der Jüngere das Wasser wieder aus und quer über den Tisch. „Alles ok, Timmy?“

„Ich glaube, ich hab mich verhört.“, keuchte der hustend.

„Das dachte ich auch, als Dr. Leslie es mir gesagt hat, aber ich bin definitiv schwanger.“

Da verzog Damian überheblich sein Gesicht und fühlte sich auf einmal unglaublich allein gelassen. „Ich hab ja gleich gesagt, Todd macht alles kaputt!“

„Damian.“, unterbrach ihn da Bruce dunkle Stimme. Doch der Junge war aufs tiefste gekränkt und verschränkte die Arme vor der Brust.

Dick sah entschuldigend zu Jason, bevor er die Situation weiter erklärte: „Jason hat überhaupt nichts gemacht, Damian.“ Das traf den Jungen noch mehr. Dick räusperte sich und sah etwas verlegen in die Runde. „Das Baby ist von deinem Vater.“

Damian blinzelte verwirrt. „Ich bekomme ein Geschwisterchen?“

„Scheint ganz so.“, erwiderte Dick, den es irgendwie wurmte, dass Damian das Kind erst anzunehmen schien, als er hörte, dass es von Bruce war. Er wurde dennoch immer ungläubig von Damian angesehen.

„Und in dir soll wirklich ein Säugling sein?“

„Ja, das kann ich dir gerne auch beweisen.“

„Darum bitte ich!“, erklärte der Junge.

„Ok, nach dem Essen fahren wir runter in den Bunker. Bei den medizinischen Geräten ist auch ein Ultraschallgerät.“

„Ja?“, fragte Damian dennoch einmal.

„Wenn ich es doch sage.“

„Gut.“, stimmte er jetzt zu, als Alfred nun das Wort erhob.

„Ich gratuliere ihnen, Master Dick.“

„Danke, Alfie.“

„Ich habe da auch etwas für sie.“, erklärte der Butler und zog zwei Babyschuhe aus seinem Frack. Überrascht wurden die angesehen, bevor Dick anfing zu grinsen.

„Dr. Leslie nimmt es mit der Schweigepflicht wohl nicht so genau, was?“

„Ich kann ihnen versichern, Master Dick, dass Dr. Leslie ihre Pflicht als Ärztin nicht missbraucht hat.“

Der Schwangere lachte und nahm die Schuhe an. „Die sind wirklich süß.“

„Dann wünsche ich jetzt allen einen guten Appetit.“, verkündete Jason und eröffnete das Mahl. Stolz weil er sich so gut hielt legte Dick ihm unter dem Tisch eine Hand aufs Knie. Jene wurde von dem Jüngeren ergriffen und gestreichelt, bevor Bruce einen Toast auf die werdende Mutter aussprach.
 

Damian bemerkte gar nicht, dass er Dicks Hand hielt, als er jenem zum Fahrstuhl zog, um in den Bunker zu kommen. Ruhig folgte ihnen die restliche Familie. Während sie runter fuhren warf der Jüngste immer wieder verstohlene Blicke auf Dicks Bauch. Das empfand dann sogar Jason unglaublich niedlich und er musste der Versuchung widerstehen den Kleinen an seine Seite zu ziehen. So ging es recht harmonisch in den Bunker, der fast ein Jahr lang als ‚Batcave’ fungiert hatte, und zu der darin befindenden Medizinecke. Wenn man sich jene Ecke betrachtete, war sie so gut ausgestattet, dass dort fast eine Operation hätte stattfinden können.

„Dann leg dich hin.“, bestimmte Damian und deutete Dick die Liege, bevor er selbst zum Ultraschallgerät ging, dass er zu ihm zog.

„Du weißt, wie man es bedient?“, fragte Dick, während er sich sein Hemd auszog.

„Ich bin kein Kind mehr!“, erklärte der Zehnjährige. Grinsend hielt Dick die Hände hoch und legte sich dann wie gewünscht hin. Damian nickte zufrieden und schaltete das Gerät ein. Dann kletterte er auf einen Stuhl, damit er groß genug war um den kompletten Bauch von Dick im Griff zu haben, nur um gleich darauf das Gel, dass für den Ultraschall benutzt wurde auf den noch flachen Bauch zu verteilen.

„Ich wäre so weit, Dr. Damian.“, spornte sein ‚Patient’ ihn da an zu beginnen. Der nickte und führte dann den Ultraschallkopf über den Bauch, wobei er konzentriert auf den Monitor sah. „Die Blase.“, kommentierte Dick dabei, was man auf dem 3D Bildschirm sah. „Bitte nicht zu fest drücken.“

So setzte Damian den Kopf mit weniger Druck auf und suchte, was Dick vorher verkündet hatte, nur das er nichts fand. „Von wegen schwanger.“, murmelte er dabei. Auch die Beobachter sahen irgendwie enttäuscht auf den Bildschirm, während sich Dicks Hand um Damians legte, um diese zu führen. Da entdeckte der Junge auf einmal was und bekam große Augen.

„Da ist es.“, erklärte der Schwanger da sanft.

„Das Ding?“, fragte Damian ungläubig und ging im Kopf bereits ängstlich durch, was er bei einem erneuten Krebsbefall von Dick zu tun hatte.

„Siehst du die größere Beule?“, wurde er da von jenem gefragt. „Das ist der Kopf.“

„Das ist ein Geschwür!“, kam es von dem Kind aber eher ängstlich zurück.

Mitfühlend legten sich da die warmen Hände seines Vaters auf seine Schultern. „Du musst dir keine Sorgen machen, Damian.“ Dick stimmte ihm zu und zeigte ihm ein Detail auf dem Bildschirm.

„Das werden mal die Arme.“

„Ist das auch wahr?“ Das Kind sah zu seinem Vater auf, bevor er wieder auf den Monitor sah und sich die zukünftigen Arme betrachtete.

„Das ist definitiv ein Baby.“, mischte sich nun auch Tim ein, der den Bildschirm mit einem Lächeln betrachtete. „Es sieht einfach noch nicht wie eins aus.“ Er wurde von Damian kurz blinzelnd betrachtet, bevor jener einen Ausdruck von dem Bild machte.

„Du musst es ja wissen, Drake.“

„Ich weiß es.“

„Bist du jetzt zufrieden, Damian?“, unterbrach sie Jason, der sich ein Tuch nahm und Dicks Bauch wieder trocken reiben wollte.

„Ich…denke schon.“

„Gut.“, zufrieden trocknete Jason seinen Partner ab und zog ihn wieder richtig an. Dick lächelte ihm zu bevor er den Ultraschallausdruck nahm und Damian hin hielt.

„Willst du das behalten?“

Sofort zog der Junge den Ausdruck zu sich und steckte ihn sich in die Hosentasche. „Der ist für dich gedacht, wenn du feststellt, dass es doch kein Kind ist. Dann kann ich sagen, dass ich dir schon länger hätte helfen können.“

„Und wenn es doch ein Baby ist darfst du es gänzlich behalten.“

Damian grunzte, freute sich aber insgeheim.

„Können wir jetzt wieder nach oben?“, fragte da der Schwangere in die Runde.
 

Als sich Tim, Alfred und Bruce am Ende des Tages dann fertig machten, nach Hause zu fahren, begab sich Jason wieder ins Bett um seine Brüche weiter zu kurieren. Damian aber sah Dick fest in die Augen. „Du sagtest, ich kann jederzeit kommen und bleiben so lange ich wollte. Stehst du jetzt noch dazu, Grayson?“

„Natürlich. Solange dein Vater kein Problem damit hat.“

„Vater?“ Damian richtete seinen Blick fordernd zu Bruce.

Jener erlaubte es nickend. „Benimm dich aber und mache Dick und Jason keinen Ärger.“ Ohne weiteren Kommentar drehte sich Damian um und ging weiter ins Penthouse.

„Das soll so viel heißen wie: ‚Danke, Dad. Komm gut nach Hause’.“, warf Dick da ein.

„Danke für die Einladung.“, erklärte Bruce seinem alten Robin und nickte.

„Danke, dass ihr alle gekommen seid.“

„Wir werden uns ja jetzt bestimmt wieder öfter sehen.“ Der Ältere brachte tatsächlich ein halbes Lächeln zustande, bevor er Tim und Alfred folgte.

Kaum hatte sich hinter ihnen die Tür geschlossen machte Dick sich daran herauszufinden wo Damian hin verschwunden war. Dieser wollte offensichtlich, dass er ihm folgte, denn er hatte eine deutliche Spur zur städtischen Batcave hinterlassen, in der er verschwunden war. Bereitwillig folgte Dick ihm in den Bunker, nachdem er sichergegangen war, dass Jason bereits schlief.

„Bist du bereit mir einige Fragen zu beantworten?“, begrüßte Damian den Älteren, als er ihn erblickte.

„Klar.“, erwiderte Dick offen. „Du kannst mich fragen was du willst.“

„Wie genau ist meine Schwester in deinen Bauch gekommen?“

„Deine Schwester?“, fragte der Ältere ihn überrascht.

„Ich habe dich etwas gefragt, Grayson!“, erwiderte Damian hingegen, nicht gewillt zuzugeben, dass er ein Mädchen beschützen könnte und seine Stellung so nicht gefährdet sah.

Dick räusperte sich und setzte sich zu dem Kleineren. „Nun, dein Vater und ich hatten…sexuellen Kontakt.“

Damian nickte um zu zeigen, dass er das verstand. „Aber du bist ein Mann und sonst sind nur Frauen schwanger und bekommen Kinder.“

„Da hast du recht, aber ich gehöre zu dem 1% der Weltbevölkerung, die zwar ein dominierendes Geschlecht haben, aber auch die Geschlechtsorgane des anderes Geschlechts. Bis zu eurem kleinen Heilmittel war der Teil meines Körpers funktionsunfähig und jetzt bin ich schwanger.“

„Lässt du mich den Unterschied einmal sehen?“

„Du willst was sehen?“

Damian verzog etwas genervt den Mund. „Ich weiß sehr wohl, wie ich zwischen meinen Beinen aussehe. Aber ich möchte gern, dass du dich mir zeigst, damit ich den Unterschied erkenne.“

„…Ich kann doch nicht einfach die Hose vor dir runter lassen!“

„Warum?“

„Weil…“ Wild fuchtelte Dick mit den Händen rum, um sich zu erklären. „So was gehört sich nicht.“

„Ich will es nur verstehen.“, bestand der Junge.

„Nein!“

Er wurde von Damian beleidigt betrachtet. „Du stellst dich an wie ein Mädchen! Ich kann und will das Kind da gar nicht rausholen.“

„Das ist es nicht, Damian.“, versuchte Dick sich zu erklären. „Man nennt die Zone nicht umsonst Intimbereich, da fasst man nicht einfach hin.“ Er wurde mit Damians typisch bekannten und verwirrten Blick betrachtet, da dieser das nicht verstand. Dick seufzte und fuhr sich durch die Haare. „Wie klingt es, wenn wir uns den Rest von Alfreds Nachtisch schnappen uns auf die Couch kuscheln und all das mal richtig besprechen?“

„Müssen wir dabei kuscheln?“

„Kuscheln ist optional.“

Da nickte der Junge und ging bereits wieder von der Liege weg. „Dann bin ich interessiert, was du mit mir zu besprechen hast.“

„Gut, du holst die Löffel, ich hol den Pudding.“
 

Wieder auf dem großen Sofa im Penthouse, saß Damian vor Dick und sah ihn erwartend an. „Ok.“ Dick atmete tief durch und sah Damian ernst an. „Was weißt du über Sex?“

„Du meinst die Kopulation zweier Geschlechtspartner um Nachwuchs zu zeugen, Grayson?“

„So in etwa, ja.“

„Ich weiß natürlich wie das geht.“, erklärte Damian unbeeindruckt.

„Sicher?“

Er nickte und nannte Dick ein paar komplizierte chemische Begriffe und deren Abläufe. „Danach vereinigen sich beide Geschlechter, damit sie ihre genetische Linie erhalten können.“

„Und weißt du was bei der Vereinigung passiert?“

„Ich verstehe die Frage nicht.“, gab der Junge zu.

„Weißt du was bei der eigentlichen Vereinigung der Geschlechter passiert?“

Damian blinzelte noch immer verwirrt, da er die Frage nicht verstand. Dick seufzte und machte sich daran Damian zumindest grob zu erklären, was eine Erektion war und was man damit machte.

„Ich hab davon gehört, Grayson. Es hört sich sehr lästig an.“

„Das ist es nicht. Das merkst du spätestens wenn du in die Pubertät kommst.“

„Aber was hat das mit meiner Untersuchung zu tun?“

„Du verstehst jetzt vielleicht, dass die Genitalien empfindliche Bereiche sind. Man sollte da theoretisch nur aus drei Gründen berührt werden. Hygiene, medizinische Untersuchungen und Sex. Vor allem Kinder sollten damit nichts zu tun haben.“

„Also willst du einfach nur, dass ich dich bei deinen Genitalien nicht berühre.“, fasste Damian zusammen.

„Ganz genau.“

„Und warum sagst du das nicht einfach?“

Dick stöhnte und vergrub sein Gesicht in einem Sofakissen.

Damian hingegen erhob sich. „Da Nightwing noch ausfällt, muss ich jetzt gehen. Robin hat noch zu tun.“

„Timmy könnte das übernehmen. Du musst also nicht weg.“

„Oh ich komme morgen wieder. Dann kann ich auch Richard herbringen.“, erklärte der Junge.

„Ist gut. Pass aber auf dich auf, ja?“
 

Als Dick wieder allein war, hörte er seltsame Geräusche aus seinem Schlafzimmer. Mit gerunzelter Stirn beschloss der Detektiv in ihm nachzusehen was da los war. So fand er seinen Freund mit offensichtlichen Albträumen in ihrem Bett. „Jason.“, murmelte Dick und eilte zum Bett. „Shh, ist ja gut.“ Da schreckte der Jüngere bereits hoch.

„Dick!“

„Alles gut, Babe.“, hauchte der Ältere und legte sich neben den Zitternden. Verängstigt schmiegte sich Jason an, noch halb im Traum gefangen. „Hey.“ Zart nahm Dick ihn in die Arme. „Was ist denn los mit dir?“

„Nur… nur ein Traum…“, nuschelte der Jüngere und seufzte in der warmen Umarmung.

„Willst du mir davon erzählen?“

„So viel Tod und Einsamkeit.“, berichtete Jason leise und erzitterte. Dick wusste nicht, wie er ihn beruhigen sollte, weshalb er Jason einfach sanft küsste, was diesen auch nach kurzem wieder beruhigte und er in seinen Armen einschlief.
 

Der Geruch von frischem Toast und gebratenem Speck weckte Jason am nächsten Morgen. Schwerfällig öffnete er die Augen, da ihn die Albträume auch die restliche Nacht über gefangen genommen hatten und runzelte die Stirn. Seine Sicht war noch nicht klar und deshalb erkannte er nur Dick, der etwas festhielt. „Was hast du da?“

„Unser Frühstück.“

„Mhhh… riecht gut!“, erklärte Jason und rollte sich zur Seite um Dick etwas Platz zu machen.

„So schmeckt es hoffentlich auch.“, erklärte der Ältere und kam zu ihm aufs Bett.

„Bestimmt.“ Dick wurde mit einem Kuss begrüßt und Jason betrachtete sich das ausladende Tablett.

„Ich dachte mir ein stärkendes Frühstück wäre jetzt genau das Richtige.“, erklärte Dick und stellte sich das Tablett auf den Schoß.

„Was hast du heute vor?“, schnurrte der Jüngere und rutschte näher um sich einen Baconstreifen zu stibitzen.

„Ich hab für den Nachmittag einen Termin mit Dr. Leslie gemacht. Wir haben also genug Zeit alle möglichen Fragen zusammen zu tragen.“

„Hast du schon welche im Sinn?“, ging Jason auf das Gespräch ein, auch wenn er eigentlich etwas anderes gemeint hatte.

„Ich hab ne ganze Liste.“

„Und darunter wären?“

Dick hob eine Hand, um aufzuzählen: „Was für pränatale Vitamine brauche ich? In wie weit darf ich körperlich tätig sein? Wie lange darfst du ihn mir noch reinstecken? Was muss ich für einen Kaiserschnitt beachten? Ab wann kann man das Geschlecht erkennen? Welche Ärzte und Krankenhäuser sind zu empfehlen? Und so weiter und so fort.“

„Wie? Wie lange darf ich ihn dir noch reinstecken? Das geht ja wohl durchgehend!“, kam es jetzt panisch zurück.

„Keine Ahnung, deshalb will ich ja nachfragen.“

Jason begann sich ein Ei zu schälen. „Wir könnten das vorher ja noch einmal üben.“, begann er das Thema zu wechseln.

„Viel Zeit haben wir nicht.“

„Wann ist dein Termin?“, fragte er nach und hielt Dick das geschälte Ei an die Lippen.

Der Ältere biss ab und schluckte bevor er sprach: „Gegen vier.“

„Ich verspreche, dass ich dich pünktlich hinbringe und wir die nächsten sechs Stunden genießen können.“, versicherte Jason und küsste ihn.

Dick genoss den Kuss, bevor er murmelte: „Es sind keine sechs Stunden.“

„Ist der Wecker stehen geblieben?“, fragte der Jüngere und begann ihn mit Speck zu füttern.

„Nein, aber Damian kommt gegen 1…“

„Och nö… nicht heute…“, jammerte Jason.

„Nicht nur heute.“, ergänzte Dick.

Nun seufzte sein Partner genervt. „Sprich deutlich!“

„Damian ist gestern auf mein Angebot zurück gekommen, dass er immer herkommen kann wann er will. Er ist praktisch eingezogen.“

Daraufhin grollte Jason und drehte sich weg. „Prost Mahlzeit!“

„Sieh es als Generalprobe für das Vaterdasein.“

Er schnaubte und kam nicht wieder.

„Bist du jetzt sauer?“

„Wir sind im Honeymoon, da kannst du doch keine Rotzgöre in unsere Wohnung lassen!“, jammerte Jason.

„Honeymoon?“, fragte Dick nach und schmiegte sich an seinen Rücken.

„Es läuft gerade so richtig gut und es ist so ernst zwischen uns. Das ist wie Honeymoon für mich!“, erklärte Jason weiter.

„Normalerweise kommt die Schwangerschaft aber erst nach dem Honeymoon.“

„Du bist nicht von mir schwanger, da ist das ok!“

Dick gluckste und küsste Jason den Nacken. „Ich verspreche dir, dass ich darauf achte, dass unsere Zweisamkeit nicht zu sehr gestört wird, bis ich mich zu fett fühle, um dich noch ran zu lassen.“

„Ich bin groß genug um dich aus jeder Po-Sition zu nehmen.“

„Dann solltest du die nächsten Monate besser sehr gewieft darin sein dafür zu sorgen, dass ich mich weiter sexy fühle.“

„Wie du schon sagtest, DU bist schwanger und wirst grundsätzlich sehr empfindlich sein. Was wiederum bedeutet, du musst mich bei Laune halten.“ Grinste Jason nun in sein Kissen hinein.

„Das wird so was von nicht passieren.“, war Dicks trockene Antwort.

„Dann sollte ich jetzt duschen.“, erklärte der Jüngere und stand aus dem Bett auf.

„Willst du nicht mit mir zu Ende frühstücken?“

„Nein.“ Langsam humpelnd begann Jason zum Bad zu gehen und zog sich dabei aus.

„Bist du jetzt schon wieder sauer?“

„Nein, ich bin geil und habe keine Lust auf irgendwelche Erzählungen die mir jetzt nicht passen.“, antwortete der Jüngere, bevor er im Badezimmer verschwand.

„Ich bin schwanger, aber er hat die Stimmungsschwankungen.“, murmelte Dick, bevor er aus dem Bett glitt und Jason folgte. Jener stand bereits unter der Dusche, was ziemlich seltsam aussah, denn er musste zumindest den Gips aus dem Wasser halten.

„Soll ich dir zur Hand gehen, Babe?“

„Nein.“

„Na komm schon. Schmoll nicht mit mir.“

„Mache ich nicht.“ Jason erschauerte, als er das Wasser zuerst zu kühl einstellte. Dicks Hand schlich sich unter die Dusche und stellte die Temperatur um. „Probst du schon deine Babysitterqualitäten?“

„Das gehört eher zum Honeymoonservice. Blowjob inklusive.“

„Ich bin nicht bestechlich, Dickie-Bird.“

Dick Hob eine Augenbraue. „Sicher? Bei den illegalen Aktivitäten die du schon getrieben hast?“

„Raus!“

Jetzt war auch Dick verärgert, ohne genau zu wissen wieso. „Dann setz doch deinen Gips unter Wasser. Mir doch egal!“ Mit erhobenem Haupt dreht er sich rum und verließ das Bad.

Als Jason fertig geduscht hatte, zog er sich an, ohne noch einmal nach Dick zu sehen und verließ mit knallender Tür das Penthouse.

Dick hatte sich unterdessen in den Trainingsraum zurück gezogen, wo er, über dem Boden schwebend, in dem Sicherheitsnetz lag, dass unter dem Trapez gespannt war. Dort war er auch immer noch, als Damian nach Hause kam. „Wenn Todd dich so sieht, wird er durchdrehen.“, kommentierte der Junge, als er mit der Katze auf seiner Schulter, zu ihm kletterte.

„Er ist unterwegs.“, erklärte Dick ihm ruhig. Richard kletterte zu ihm rüber, als Damian ihn erreicht hatte und begann demonstrativ zu schnurren.

„Ihr habt streit.“

Dick setzte sich das Kätzchen auf die Brust und nickte. „Ich denke schon, aber ich weiß gar nicht so wirklich warum. Es fühlt sich an, als hätte ich es wieder vermasselt, ohne es zu realisieren.“

„Du hast was Besseres als Todd verdient.“, erwiderte Damian ruhig und beobachtete seine Katze.

„Das stimmt nicht. Ich bin in der Hinsicht tatsächlich der Schwierigere.“ Seufzend begann Dick den kleinen Kater zu kraulen.

„Er ist sprunghaft und aggressiv.“, widersprach der Jüngere.

Beinahe wehleidig sah der Ältere da zu Damian. „Vielleicht bist du noch zu jung um Liebe zu verstehen.“

„Liebe ist lediglich ein Zusammenspiel von Hormonen und chemischen Zusammensetzungen im Körper. Wenn du dann noch die passenden sozialen Umgänge hast, ist sie zusammen gemischt.“, erklärte Damian, was er wusste. „Sie vernebelt den Verstand, weshalb man für Wesen die man liebt keine klare Sicht mehr aufbringen kann.“ Zart stupste Dick ihm da mit dem Finger gegen die Nase.

„Definitiv noch zu jung.“

Der Junge schielte auf den Finger, bevor er hinein biss. „Dann rede doch mit jemand anders!“

Dick lachte und zog Damian, trotz schmerzendem Finger, näher zu sich. „Nein, deine Gesellschaft ist mir gerade am liebsten.“

„Lass das!“, grollte der Junge, wehrte sich aber nicht so aggressiv wie noch vor kurzer Zeit.

„Sei nicht so, Richard und ich könnten ausgiebiges Kuscheln gebrauchen.“ Damian brummte noch immer, ließ sich dann aber umarmen und wurde zufrieden gedrückt. „Ich bin froh, dass du hier bist, Dami.“
 

Um kurz nach drei Uhr nachmittags öffnete sich die Penthousetür und Jason humpelte hinein. Er hatte sich zwischenzeitlich seinen Gips abnehmen lassen, denn er war der Überzeugung, dass er ohne besser zurecht kam und die Knochen auch so heilen würden. Er war keine zwei Minuten zurück, als Dick in den Wohnbereich kam. „Jay?“ Sein Blick wurde aufgefangen und verriet ihm, dass Jason noch immer verstimmt war.

„Du hast einen Termin bei Dr. Leslie.“

„Du willst noch immer mit kommen?“

„Soll ich nicht?“

„Doch!“, kam es erleichtert von Dick, der eiligst auf Jason zu kam. „Ich weiß nicht, was vorhin los war, aber wenn ich irgendwie doof war tut es mir so leid!“ Etwas zögerlich strich ihm der Jüngere über die Wange.

„Ich werde es ertragen, bis du nicht mehr schwanger bist. Sollte es sich danach nicht ändern, reden wir ernsthaft darüber, ok?“

„Ok.“ Erleichtert lächelte Dick, bevor er verwirrt die Stirn runzelte. „Ich hab also tatsächlich was falsch gemacht? Die Hormone haben mich das überhaupt nicht mitkriegen lassen.“

„Du solltest dir jetzt was überziehen.“, bemerkte Jason. „Damit wir pünktlich kommen.“

„Ist gut.“ Dick zögerte, bevor er sich vorbeugte und Jason küsste. Der nutzte das gleich und begann zu lächeln, als er den Älteren an sich zog und zurück küsste. Zufrieden schlang Dick die Arme um Jason und wollte dessen Lippen gar nicht mehr los lassen. Doch der begann nach kurzem zu schmunzeln und trennte ihre Lippen wieder.

„Wir müssen jetzt los.“

„Ok.“, seufzte Dick frustriert.

„Wir können das nachher ja vertiefen.“, schlug Jason vor und streichelte Dick über die Seite.

„Auf dem Rückweg eine kleine Nummer auf dem Rücksitz?“

„Mal sehen, ob wir so lange warten können.“, schmunzelte der Jüngere und führte Dick zur Garderobe.

„Müssen wir. Es ist gut möglich, dass sie mir irgendwo rumfummelt, da muss das nicht sein.“

„Wenn du meinst.“, kam es geheimnisvoll zurück, bevor er Dick in die Jacke half.

„Danke.“, hauchte Dick, bevor er lauter wurde: „Bis später Damian! Wir bringen was zu Essen mit!“
 

Es war soweit, Jason hatte sich für gesund erklärt und wollte endlich wieder als Nightwing auf die Straßen. Als Sicherheitschef von Wayne Enterprises sollte er am nächsten Tag beginnen, also konnte er auch Nachts wieder die Straßen unsicher machen. So war er unterwegs, bis ein Schatten über ihn fiel. Nightwing stoppte in seinen Bewegungen und wartete darauf, dass der Schatten neben ihm zum Stehen kam.

„Solltest du hier sein?“, erklang da eine dunkle Stimme.

Sofort fühlte sich Nightwing angegriffen. „Ich sollte nirgendwo anders sein!“

„Ich kenne jemanden, der das sicherlich anders sieht.“

„Wir wissen alle, wie wichtig unsere Aufgabe ist.“, widersprach er erneut.

„In der Tat.“

„Warum also willst du mich zurück schicken?“, fragte der Jüngere ehrlich interessiert.

„Deine bessere Hälfte sollte sich momentan keine Sorgen machen.“

Nightwing mahlte mit den Zähnen, weil er sich abgewertet vorkam. Bei jedem anderen hätte er die ersten drei Worte wohl verstanden, wie sie gemeint waren. Doch bei Batman war er überempfindlich. „Wir wissen, wie weit ich gehen kann und wie weit nicht. Deshalb sind Sorgen nicht von Nöten.“

Batman grunzte dunkel und spähte eine Weile in die Nacht hinein. „…Robin macht euch keine Probleme?“ Tatsächlich wurde er mit amüsiert erhobener Augenbraue angesehen.

„Darauf gibt es zwei mögliche Antworten.“

Batman erwiderte seinen Blick und erschien die Antworten abzuwarten.

„Aus menschlicher Sicht, ist es das Beste, was Robin machen konnte. Sogar ich muss zugeben, dass es ihm gut tut. Was meinen Honeymoon betrifft, stehe ich des Öfteren kurz davor, ihn aus dem Fenster zu schmeißen.“

„Wenn es zu viel wird schick ihn nach Hause.“

Nun sah Batman tatsächlich ein leidendes Seufzen bei Nightwing. „Dann kann ich auch gehen.“

Batman schwieg eine Weile, bevor er Nightwing eine Lösung anbot. „Die Person, der das nicht passen könnte betont doch immer, dass Robin und ich uns annähern sollen. Ich bin sicher, dafür wird sich Zeit finden.“ Ihn traf ein überraschter Blick.

„Das würdest du echt tun?“

„Ich sollte mich Robin tatsächlich annähern. Außerdem ist eure Zweisamkeit eh bald vorbei.“

„Und du willst nichts dafür haben?“

„Sollte es etwas geben, mit dem du mich bezahlen kannst?“

„Verstehe, wo nichts ist, kann man nichts holen.“ Nightwing zog die Nase kraus. „Verzichte!“ Dann sprang er vom Dach um ein paar Kleinkriminelle auszuschalten.
 

Gelassen hatte Dick die Arme hinter dem Kopf verschränkt und lag gemütlich in seinem Bett. Sein noch flacher Bauch war enthüllt und Damian hörte jenem angestrengt mit einem Stethoskop ab. „Du wirst noch nichts hören.“, grollte es da übel gelaunt von der Zimmertür.

Damian warf einen giftigen Blick in die Richtung. „Ich habe sehr gute Ohren, Todd.“

„Selbst Dr. Leslie kann noch nichts hören.“ Mit verzogenem Mund ging Jason an ihnen vorbei ins Badezimmer.

„Du wolltest mir doch bei dieser Schwangerschaftsgymnastik helfen, oder Dami?“, fragte Dick und lenkte das Kind so davon ab über Jason zu schimpfen.

„Jetzt schon?“, fragte jener überrascht, da er dachte, dass käme erst kurz vor der Geburt.

„Das ist höchstwahrscheinlich der einzige Sport den ich die nächste Zeit machen kann, also jetzt schon.“

„Dennoch solltest du es nicht gleich übertreiben!“, mahnte Damian. „Deshalb werde ich auf dich aufpassen, Grayson!“

„Großartig!“, strahlte Dick da. „Wartest du im Trainingsraum auf mich?“ Er wurde mit erhobener Braue betrachtet.

„Du willst zu Todd.“

„Ich will ihn aufheitern, bevor er seinen ersten Arbeitstag verhaut.“

„Ich warte nicht lange!“, erklärte der Junge und ging aus dem Zimmer.

Dick lächelte Damian hinter her, bevor er Jason, Shirt immer noch halb hochgeschoben, ins Bad folgte.

„Stürmt Damian gleich hinterher?“, fragte dieser leise, als er ihm entgegen trat.

„Er versucht unsere Privatsphäre zu wahren, allerdings nur solange seine Geduld anhält.“

„Wie lange haben wir?“

„Vielleicht fünf Minuten.“

„Nicht lange genug.“ Jason seufzte. „Vielleicht hätte ich Bruce Angebot doch annehmen sollen.“

„Was für ein Angebot?“

„Das er mir Damian abnimmt.“ Jetzt verzog der Jüngere das Gesicht. „Wäre seine letzte Andeutung nicht, hätte ich fast angenommen, er wollte mir was Gutes tun.“

„Warum nimmst du immer an, dass er dir etwas Schlechtes will?“

„Das fragst du nicht ernsthaft?“

„Du hast doch grad selbst gesagt, dass er dir ein Angebot gemacht hat, um dir zu helfen.“

„Ich muss mich jetzt fertig machen. Wayne Enterprise wartet auf mich.“

„Kann ich was machen, um dich vorher aufzuheitern?“

„Drei Minuten werden nicht ausreichen.“

„Ich kann schnell sein.“

„Ich mag es aber nicht schnell!“, jammerte Jason.

„Wie wäre es dann mit einem sehr schönen Kuss und dem Versprechen einer Massage mit Happy End, wenn du nach Hause kommst?“

„Damit könnte ich mich anfreunden.“, erklärte sich der Jüngere bereit.

„Dann komm her, Babe.“

Das tat er auch, wobei er Dick fest an sich zog. Jener grinste und presste ihre Lippen dann fest zusammen.
 

„Das war ein geiles Happy End.“, seufzte Jason am Abend zufrieden und zog Dick in seine Arme.

„Du hast es dir verdient.“, lobte der Ältere zufrieden.

Jason begann breit zu grinsen und schmuste sich an. „Schade, dass ich das nicht länger genießen kann.“

„Du könntest heute Abend Batman mit seinen Robins Patrouille machen lassen.“

Er seufzte und schüttelte den Kopf. „Nightwing ist erst seit letzter Nacht zurück. Ich kann mich nicht schon wieder ausruhen.“

„Dann schlaf wenigstens ein paar Stunden.“

„Nur ein paar.“, gab sich Jason kampflos geschlagen, da er Dick nicht vor den Kopf stoßen wollte.

„Die werden dir gut tun.“, versicherte der Ältere ihm wissend.

„In ein paar Wochen wird es ruhiger werden.“, versprach Jason im Gegenzug. „Dann ist die Sicherheitsabteilung bestens organisiert.“

„Ich bin sicher, dass du das bestens hinbekommen wirst.“

Er gähnte und nickte. „Für die Familie wird es auch noch richtig gemacht.“

„Und was hast du so für uns geplant?“, fragte Dick ihn da noch flüsternd.

„Wir könnten ein Kinderzimmer einrichten.“, schlug Jason vor und schloss die Augen.

„Blau oder rosa?“

„Blau.“

„Willst du das Zimmer ganz alleine herrichten?“

„Ich könnte etwas Hilfe brauchen.“, gab Jason zu.

„Von der ganzen Familie?“

„Wird sich wohl nicht vermeiden lassen.“

Dick lächelte und kuschelte sich an den Halbschlafenden. „Bruce hat es letzte Nacht nur gut mit dir gemeint. Er wollte nicht, dass du es falsch verstehst.“

„Wie wäre es, wenn er sich mir einfach mal richtig stellt und sich nicht hinter seiner Moral versteckt?“, nuschelte Jason zurück. „Sowie zwei richtige Männer.“

„Ich werde es ihm vorschlagen.“

„Nicht jetzt…“

„Nein, jetzt schläfst du erst Mal, Babe.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  JeanneDark
2014-10-08T11:44:02+00:00 08.10.2014 13:44
>.< Mensch Mensch mensch. Bitte lass Bruce und Jason sich wieder aussöhnen UoU



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