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Alles begann mit dem Röngtenblick

von

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In einer schwarzen Lederkluft, saß Jason auf einer geilen zweirädrigen Rennmaschine vor Manor und wartete regelrecht freudestrahlend auf Dick. Jener kündigte sich mit einem anerkennenden Pfiff an, als er die Treppe zu Jason herunter kam. „Heißes Teil und das Motorrad ist auch nicht schlecht.“ Dem Älteren wurde ein Helm zugeworfen.

„Immer wieder schön, dir zu gefallen.“

„Babe, übers Gefallen bist du hinaus.“ Grinsend setzte Dick den Helm auf und stieg hinter ihm auf. Zufrieden wartete Jason, bis sich der Ältere an ihm festhielt, bevor er losfuhr. Es ging zu einem kleinen Szeneclub, der den Paparazzi nicht allzu geläufig war. Deshalb griff Jason vor jenem Club auch nach Dicks Hand um ihn dann hinein zu führen. Die Musik war laut, aber gut und die Beleuchtung verlieh dem Inneren einen Hauch von Anonymität. So gingen sie gleich erst einmal zur Bar.

Dick war inzwischen von seinen Medikamenten erlöst, dennoch lebte er hypergesund, um seine alte Form wieder zu erlangen, weshalb er um etwas Alkoholfreies bat. Jason hingegen bestellte sich ein Bier und stieß dann mit Dick an. „Auf einen schönen Abend.“

„Auf uns!“

„Wollen wir etwas tanzen?“, fragte der Jüngere, nachdem ihre Gläser geleert waren. Dick nickte und zog ihn direkt mit sich auf die Tanzfläche. Mit einer Menge Spaß vergingen ein paar Lieder und Tänze, bis sich plötzlich zwei Mädels an sie heran tanzten. Das realisierte der, mit Frauen, doch unschuldige Jason nicht. Grinsend lehnte sich Dick da so dicht an ihn, dass er ihm ins Ohr flüstern konnte. „Ich sollte dir ein Shirt kaufen, auf dem ‚vergeben’ steht.“

„Warum?“, fragte der Jüngere verwirrt und küsste dabei Dicks Ohrläppchen.

„Weil die Ladys es nicht schnallen.“

„Welche?“, fragte Jason weiter und wurde, als er sich umsah extrem von einem der Mädchen angetanzt.

„Die Schlampe!“

Er blinzelte verwirrt und rückte von ihr ab, nur um fest an Dick gezogen zu werden. „Bist du eifersüchtig?“, fragte Jason und genoss den festen Griff.

„Nein, nur besitzergreifend.“

„Sicher?“, erwiderte der Jüngere und küsste Dick. Jener nickte, nicht gewillt seine Antwort über die Musik zu vermitteln. Deshalb vertiefte Jason den Kuss auch nur und bemerkte nicht, wie die Mädels maulend verschwanden. Als sich ihre Lippen lösten grinste Dick und deutete zum Ausgang. Jason nickte und legte einen Arm um ihn, um sie aus dem Club zu führen, gespannt, was Dick nun plante. Jener übernahm erst einmal das Steuer des Motorrades, weshalb sich Jason von hinten anschmiegte und die Augen schloss um sich überraschen zu lassen. Überrascht war er wirklich, als sie in der Garage des Penthouses hielten.

„Was hast du vor?“

Dick stieg von dem Motorrad und grinste Jason einladend an. „Lust wieder einzuziehen?“

„Wir beide?“, fragte der Jüngere und griff nach seiner Hand.

„Ich wohne schon seit heute Morgen wieder hier.“

Jason begann zu strahlen. „Echt?“

„Echt!“

„Dann ziehe ich zu dir!“, versicherte er und küsste Dick umwerfend.

Der Ältere genoss den Kuss sichtlich und hielt sich auch danach noch an Jason fest. „Du hast auch dein eigenes Zimmer, falls wir uns mal auf die Nerven gehen, aber wenn du willst könntest du mit in mein Zimmer ziehen.“

„Ich sehe das als nächsten Schritt in unserer Beziehung. Klar will ich ein Zimmer mit dir!“, bestätigte Jason und strahlte wie ein kleines Kind an Weihnachten.

„Dann sollte ich dir vielleicht als aller erstes dein neues Bett zeigen?“

Er schnurrte und zog Dick sofort zum Aufzug. „Unbedingt!“ Lachend ließ Dick sich ziehen und noch wesentlich mehr mit sich machen.
 

Am nächsten Morgen lag das Pärchen in ihrem großen Bett und streichelte sich gegenseitig. "Wow." Genüsslich schmiegte Dick sich an Jasons warmen Körper.

„Das war es wirklich. Da hat sich die Wartezeit richtig gelohnt.“

„Dafür tut mir jetzt alles weh, wirklich.“, versicherte der Jüngere grinsend.

„Winsle nicht, schließlich hast du eine Öffnung weniger, die dir weh tun kann.“

Er lachte und wälzte sich mit Dick einen Moment durch das große Bett. „Dabei hast du gerade noch behauptet, es hat sich richtig gelohnt!“

„Das hat es auch. Es ist ein guter Schmerz, wie der Muskelkater nach einem befriedigenden Training.“

„Du hast richtig gute Fortschritte gemacht.“, stieg Jason auf das Thema ein. „Wenn du lieb bist, nehme ich dich heute zu einem netten Spezialtraining mit.“

„Uhh…und was verstehst du unter nett?“

„Meine Anhänger haben heute wieder mit mir Training, willst du mitmachen?“, erklärte er dem Ältere und schmunzelte. Er arbeitete noch immer als Bodyguard und ‚bildete‘ seine Kollegen einmal Wöchentlich etwas besser aus.

„Ich soll ihnen mal in den Arsch treten?“

Jason nickte und grinste. „Das kannst du, da bin ich mir sicher!“

„Dann komme ich gerne mit.“

Das stimmte Jason zufrieden und er schmuste sich wieder an. „Das freut mich!“ Dick erwiderte die Zuneigung, wobei er plötzlich eine Kondomverpackung aus Jasons Haaren zog.

„Also die sollten wir vorher noch entsorgen.“

Dieser lachte und griff nach der Verpackung, bevor er sie erst einmal aus dem Bett warf. „Das hat aber noch ein bisschen Zeit. Unser Treffen ist um 4.“

„Wir verlassen das Penthouse aber sauber. Ich hab nämlich die Absprache mit Damian, dass er immer vorbeikommen kann und ich will nicht, dass er die Überreste unserer Nacht findet.“

„Und du glaubst ernsthaft, dass er kommt?“, kam es ungläubig zurück.

„Ich erwarte sogar, dass er hier halb einzieht, natürlich nur inoffiziell.“

„Was???“

Mit vor Freude geröteten Wangen strahlte Dick ihn da an. „Es läuft gerade richtig gut mit Damian.“

„Warum?“

„Wie warum?“

„Damian und gut Laufen, dass passt nicht zusammen.“, erklärte Jason und bekam dafür die Zunge rausgestreckt.

„Damian und ich hatten einen Durchbruch und hätte er damit ein Problem gehabt, wäre ich auch nicht hergezogen. Ich will nämlich nicht, dass er sich von mir verlassen fühlt, deshalb hab ich ihm auch gesagt, dass er hier willkommen ist und sein Zimmer bleibt wie es ist.“

Getroffen senkte Jason nun den Blick. „Verstehe…“ Glaubte er doch gerade gesagt bekommen zu haben, dass Dick nicht so viel empfindet wie er und dass man ihn jederzeit zurück holen könnte.

„Jason.“, erklang es da zärtlich. „So war das nicht gemeint.“

„Ach nein? Es klang ziemlich eindeutig.“ Der Jüngere löste sich und setzte sich etwas auf. „Ich wäre dir nur dankbar gewesen, wenn du mich vorher darüber informiert hättest.“

„Jay.“ Dick setzte sich hinter ihn, um ihn zärtlich zu umarmen. „Ich bin mit dir zusammengezogen, weil ich es wollte und nur darum. Ich hätte dich sicher schon vor einer Woche hergeschleppt, wäre die Situation mit Dami nicht so kompliziert gewesen. Bruce und du mögt diejenigen sein, die über Talia rübergerutscht sind, aber…Damian ist mein Kind und er hatte Angst verlassen zu werden.“

„Kind, ja?“

„Meinst du das klingt dumm?“, fragte Dick leise und legte seine Stirn gegen Jasons Schulter.

„Wenn es so ist, ist es so.“, widersprach Jason. „Das ist glaub ich nicht anders, als wenn jemand ein Kind adoptieren möchte.“

„Und mit Adoption kennen wir uns aus.“

Er nickte und genoss Dicks Umarmung von hinten. „Darf ich dich was fragen?“

„Alles.“

„Was empfindest du für mich?“

Dick lächelte und küsste dem Jüngeren die Schulter. „Ich liebe dich.“

„Und wie sehr?“, lächelte Jason nun wieder, ohne ihm das zu zeigen.

„Was denn? Wirst du direkt gierig?“

Nun schmunzelte der Jüngere laut. „Absolut!“

„Das ist die fürchterlichste Reaktion auf eine Liebeserklärung, das ist dir klar, oder?“

„Ja!“ Jason grinste breit und drehte sich zu ihm um. Dick streckte ihm die Zunge raus, bevor er ihn küsste. Zufrieden erwiderte er den Kuss und zog ihn dabei fest in seine Arme.

„Das ist eine wesentlich bessere Reaktion.“
 

„Lass sie nicht ganz so blass aussehen.“, bat Jason seinen Partner leise, als sie am Nachmittag in die Sporthalle traten.

„Ich weiß sehr wohl mich zu beherrschen.“

„Dann viel Spaß.“, grinste er und entließ Dick in den Ring. Dort wurde der erst einmal von Jasons Kollegen belächelt.

Es trat dennoch der Erste vor und erklärte, er überließ Dick den Angriff. „Dummer Fehler.“, murmelte der und knockte den Bodyguard mit einem Tritt gegen die Schläfe aus. Unbeeindruckt, ließ Jason den Nächsten auf Dick los. Dem überließ Dick dieses Mal den ersten Angriff und wich eine Weile aus, bevor er zuschlug und direkt die Nase traf.

„Lässt du bitte noch was von ihnen übrig?“, fragte Jason lieblich, als er den Dritten auf Dick hetzte.

„Hey, das hier ist ja wohl nicht meine Schuld.“

Der Jüngere grinste und gab nun das Zeichen, dass alle auf Dick losgehen sollten.

„Oh, das ist der älteste Trick der Welt, Jay.“ Grinsend ging Dick in Verteidigungsposition, darauf achtend, dass er im selben Kampfstil wie vorher blieb, damit es danach aussah, als beherrsche er nur diesen einen.

„Lasst euch nicht von der äußeren Fassade ablenken, er hat noch mehr drauf.“, erklärte Jason den Bodyguards.

„Dabei ist meine Fassade ist so ablenkend.“

„Du glaubst gar nicht, wie ablenkend!“, grinste der Trainier zurück und musste mit Genugtuung ansehen, dass seine Jungs verloren.

„So und wo ist nun das Training das du mir versprochen hast?“

Jasons Grinsen wurde zu einem kleinen gemeinen Lachen, bevor er nun die Matten betrat. „Du solltest dich ja erst einmal aufwärmen.“ Seine Leute, die Dick vorher zu Boden geschickt hatte und am Rand gestanden, grölten nun begeistert.

„Du glaubst, du kannst mehr leisten?“

„Ich weiß!“ Jason zwinkerte dem Älteren zu und winkte ihn überheblich zu sich.

„Versprich nur nicht zu viel.“

Er ging in den Angriff und würde Dick nichts schenken. Jener wich ihm zuerst noch spielerisch aus und versuchte sich in eine vorteilhafte Position zu bringen, da er wusste, dass Jason ihm momentan in Kondition und Stärke überlegen war. Doch auch taktisch war Jason nicht schlecht, denn sie hatten beide bei dem Besten gelernt.

So landeten sie beide Treffer und mussten auch welche Einstecken, bis es Dick plötzlich schwindelte und er von Jason zu Boden geschickt wurde. Jener merkte natürlich, dass es nicht sein Schlag war, der Dick niedergestreckt hatte, weshalb er sofort zu ihm kam. „Alles klar?“

„Ja, keine Panik. Ich bin nur noch nicht so fit, wie ich es gerne hätte.“

Dick wurde zärtlich über die Wange gestrichen, bevor sich Jason wieder erhob und seine Männer ansah. „Ihr wisst jetzt, was ihr zu trainieren habt.“

„Du hast die ja gut im Griff.“, lobte Dick, als die Männer sofort zur Sache gingen.

„Das ist mein Job.“, grinste Jason und deutete zum Ausgang. „Komm, lass mich dich nach Hause bringen.“

„Musst du nicht. Ich will dich nicht von der Arbeit abhalten.“

„Tust du nicht. Den Rest können sie allein.“ Er kicherte und warf noch einen Blick auf die Matten. „Ich verhau sie auch immer nur und den Rest müssen sie sich selbst beibringen.“

„Klingt nach einer mir sehr bekannten Trainingsmethode.“

„Wie gesagt, wir hatten den besten Meister.“ Jason lachte und brachte Dick aus der Halle.

„Das wird ihn freuen zu hören.“

„Das braucht er nicht erfahren.“, grunzte der Jüngere nun.

„Ihr solltet euch wirklich endlich vertragen, Jay.“

„Es gibt nichts, worüber ich mit ihm sprechen müsste. Es ist alles geklärt.“, wurde er ablehnend.

„Tatsächlich?“, erwiderte Dick mit hochgezogener Augenbraue.

„Er hat seinen Standpunkt klar gemacht.“ Jason drehte sich weg und machte sich gleich auf dem Weg zu ihrem Auto.

„Du würdest nicht mal für mich einen Schritt auf ihn zu machen?“

„Nein.“

Dick seufzte genickt und stieg auf die Beifahrerseite von Jasons Wagen ein.

„Du bist noch nie ermordet worden.“, begann Jason während der Fahrt doch zu reden.

„Du hast recht. Ich hatte immer mehr Glück, als du. Ich weiß aber, wie es ist jemanden zu verlieren, den man sehr liebt und ich weiß wie es ist hilflos daneben zu stehen, während ein anderer geliebter Mensch vor den eigenen Augen zerbricht.“

„Ich hab es immer wieder durchlebt, Dick. Dann war da diese Verwirrtheit und anschließend diese unbändige Gier ihn das Selbe durchleben zu lassen.“ Jasons Hände krallten sich ins Lenkrad. „Es fällt mir heute noch schwer, manchmal, wenn es mich übermannt, einen klaren Gedanken zu fassen.“

Mitfühlend legte Dick eine Hand auf Jasons Knie. „Ich kann mir nicht mal vorstellen, wie schwer das gewesen sein muss.“

„Alles was ich mir gewünscht hatte, war eine menschliche Reaktion von ihm. Das was jeder andere auch getan hätte.“ Jasons Zähne mahlten lautstark aufeinander, als er sich versuchte zu beherrschen. „Aber er hat deutlich gemacht, dass ich ihm egal bin.“

„Das stimmt nicht, Jay. Du hast ihn nicht gesehen. Es gab Momente in denen ich fürchtete, dass er dir folgen würde.“

Ein fast schon krankhaftes Lachen erklang, bevor der Jüngere an den Straßenrand fuhr. „Schöne Worte! Und doch meidet er mich, als hätte ich die Pest im Leib!“

Dick schnallte sich ab, um sich dem Jüngeren richtig zuzudrehen. „Er kann sich nicht verzeihen, dass er dich nicht gerettet hat und ich glaube, dass es ihm genauso weh tut wie dir, dass er dich nicht gerecht hat.“

Jason selbst sah stur geradeaus und machte sich eine Zigarette an. „Er war alles für mich, Vorbild und Vaterfigur in einem.“

„Er liebt dich Jason, wirklich.“ Zärtlich strich Dick ihm über den Arm. „Deshalb ist er auch nie über deinen Tod hinweg gekommen.“

„Und deshalb bin ich widernatürlich für ihn.“

„Vielleicht, aber Bruce hat so viele Probleme, die alle nichts an seinen Gefühlen ändern.“

Wieder zog Jason an seiner Zigarette, bevor er Dick mit seltsamen Blick ansah. „Er hat den Robin geliebt, der damals gestorben ist, nicht mich.“

„Wieso gibst du ihm keine Chance dich neu kennen zu lernen? Du wirst merken, dass die Liebe damals nicht mit dir gestorben ist.“

„Nightwing kämpft mit ihm, den Rest wird die Zeit zeigen.“

„Danke.“, hauchte Dick und küsste dem Raucher die Wange. „Hab ich schon erwähnt, dass dir das Kostüm gut steht?“

„Nicht so gut wie dir.“ Die Zigarette wurde aufgeraucht und Dicks Hand ergriffen. „Ich weiß, ich bin kein leichter Partner, aber danke, dass du bei mir bist.“

„Dafür hast du mich doch.“

Jason rieb sich einmal kurz über den Augenwinkel, bevor er Dicks Hand hob und sie küsste. Er erhielt dafür ein zärtliches Lächeln, bevor Dick sprach: „Um noch mal auf das Kostüm zurück zu kommen…“

„Hm?“

„Bist du gerne Nightwing?“ Darauf schwieg Jason. „Ehrliche Antwort Jay.“

„Ja.“

„Willst du es behalten?“

„Das geht doch nicht!“, wehrte der Jüngere nun nicht mehr leise ab.

„Wieso? Ich glaube die Welt ist groß genug für zwei Nightwings. Wir könnten natürlich auch Redwing aus dir machen, oder so.“

„Ich kann dir ihn nicht nehmen.“, lehnte Jason wieder leise ab, auch wenn ihm selbst Nightwing sehr gut tat.

„Davon rede ich ja auch nicht. Ich spreche vom teilen. Ein roter und ein blauer Nightwing.“

„Das wird Verwirrungen geben.“

„Wen störts? Ich glaube du brauchst Nightwing so sehr, wie ich es damals getan habe.“

„Er tut mir gut.“, gab Jason leise zu.

Dick nickte und legte eine Hand in den Nacken des Jüngeren. „Nightwing ist kein Richter oder Henker, wie Red Hood. Ein Grund, warum ich dich nie wieder mit diesem verdammten Helm sehen will. All diese fürchterlichen Dinge die du getan hast und die ich nie gutheißen werden kann, haben dir genauso geschadet, wie denen, gegen die sie gerichtet waren.“

Langsam drehte Jason seinen Kopf zu Dick und küsste ihn einfach, da ihn die Situation etwas überforderte.

„Ich will nur, dass es dir gut geht, Jason.“

„Das tut es jetzt.“, versicherte jener und küsste den Älteren erneut und diesmal voller Gefühl.

„Wollen wir das Gespräch erst mal seien lassen?“

„Ja.“, stimmte Jason zu und lächelte Dick dankbar an. „Wir sollten dich auch erst mal nach Hause bringen. Ich hab nicht vergessen, was eben passiert ist.“

Dick stöhne frustriert und lehnte sich in seinem Sitz zurück. „Ich bin in Ordnung!“
 

Mit einem Krachen und Stöhnen kam Nightwing in der Nacht zurück nach Hause und blieb bewegungslos unter dem Fenster liegen, durch das er eingestiegen war. Er lag eine Weile da, bis plötzlich das Licht anging.

„Jay?“

„Ah.“, antwortete er daraufhin leise. Jemand kniete sich neben ihn und legte ihm eine kühle Hand auf die Wange.

„Was hast du denn angestellt, Jaybird?“

„Da war diese Brechstange…“, flüsterte er schwach und zuckte, als die Hand seinen blau anlaufenden Kiefer berührte.

„Oh, Babe.“, hauchte der Ältere und griff nun vorsichtig nach ihm. „Kannst du aufstehen?“

„Ich möchte hier sterben!“, erklärte Jason wimmernd und rollte sich ein.

„Kommt gar nicht in Frage, Baby. Du stehst jetzt auf und kommst mit mir ins Bett.“

Als Jason dann mit Dicks Hilfe aufstand, konnte der Ältere sehen, dass Nightwing übel zugerichtet worden war, denn im Licht der Deckenlampe waren nicht nur Platzwunden zu erkennen, sondern auch verdrehte und offensichtlich gebrochene Finger. Dick fluchte leise und schleppte den Jüngeren dann in das gemeinsame Bett, bevor er das Telefon griff und sich Verstärkung rief.
 

Mit einem Stöhnen wurde Jason am nächsten Nachmittag wach und versuchte sich zu orientieren. Das erste was er wirklich hörte waren würgende Geräusche aus dem Badezimmer. „Dick!“, reagierte er sofort und wollte zu ihm eilen, nur um durch diverse Verbände und anderen Verbandsmaterialien gehindert zu werden und sich einmal längs vor das Bett legte. „Ah!“ Sein Schrei erregte sofort Aufmerksamkeit, da sein Partner eiligst aus dem Bad kam, um an seine Seite zu kommen.

„Jay! Vorsicht!“

„Dick.“ Mit runzelnder Stirn, weil er sich nicht traute, sich mehr zu bewegen, versuchte Jason den Älteren anzusehen. „Was ist los mit dir?“

„Mit mir? Du bist der, der sich hat verdreschen lassen.“

„Und du hast gekotzt.“, kommentierte Jason und ließ sich wieder aufs Bett helfen.

„Unsinn. Ich war am Zähneputzen, habe mich an dem Schaum verschluckt und war deshalb ein bisschen am würgen.“

„Ach so.“

„Du musst dich also rein gar nicht um mich sorgen, Jayjay. Sorg dich lieber um dich selbst.“

„Mir tut alles weh.“, erklärte Jason da.

„Das ist nachvollziehbar.“

Der Jüngere schloss einen Moment die Augen und erinnerte sich daran, wie gelähmt er war, als er die Brechstange gesehen hatte. Da spürte er zarte Lippen auf seiner Stirn. „Ruh dich aus, ok?“

„Bleibst du bei mir?“
 

„Gordon hat sich gefreut, die Kerle einzubuchten, die Todd zusammengeschlagen haben.“ Mit diesen Worten betrat Damian das Schlafzimmer und dachte nicht im Traum daran, anzuklopfen.

„Guten Morgen, Dami.“, grüßte Dick ihn da fröhlich. „Will er noch eine Aussage von Jay oder geht es so?“

„Möchtegern Nightwing braucht keine Angaben machen, es gibt ein Video, dass als Beweismaterial reicht.“

Mahnend wurde der Kleine da angesehen. „Wenn ich das irgendwo im Internet finde…“

„Das war ich nicht.“, wehrte Damian ab. „Der Sicherheitschef war so begeistert davon, dass Nightwing auch mal einen abkriegt, dass er das gleich veröffentlichen musste.“

„Dann lass es mich anders formulieren: Wenn dieses Video nicht innerhalb von fünf Minuten aus dem Netzt verschwindet erkläre ich Bruce was für eine großartige Idee es wäre, wenn du und Tim ein Zimmer teilen würden.“

Der Junge verzog wütend sein Gesicht und drehte sich zum Gehen um. „Spielverderber!“

„Immer wieder gerne!“, flötete Dick ihm hinter her, nur um dann noch anzufügen: „Bleibst du zum Essen?“

„Spinner!“, bekam er als Antwort, bevor Damian wütend das Penthouse verließ.

Dick verzog das Gesicht, als er die Tür knallen hörte. „Gut, dass er so jung ist. Mit 50 wäre sein Blutdruck sicher tödlich.“
 

„Du bist weg?“, fragte Jason verwundert, als er vom Sofa aufsah und den fertig gekleideten Dick erblickte. „Irgendwelche Termine, die ich vergessen habe?“

„Leslie erwartet mich, dass hatte ich dir doch gesagt.“

„Dr. Leslie? Warum?“, kam es jetzt doch unsicher zurück.

Lächelnd beugte Dick sich zu ihm und küsste ihn. „Keine Sorge. Sie will mich einfach nur noch mal durchchecken und mit mir alles wegen der OP besprechen. Wenn alles stimmt kommt in ein paar Tagen meine Gebärmutter raus, um den Gefahrenherd direkt los zu werden.“

„Also reine Routine…“, beruhigte sich Jason und erwiderte den Kuss noch einmal.

„Reine Routine.“, bestätigte Dick.

„Ok.“ Der Jüngere nickte und lehnte sich wieder ins Sofa zurück um sich etwas einzukuscheln. „Bringst du uns denn ein paar schöne Steaks mit?“

„Mach ich und wenn du artig bist brate ich sie dir auch.“

Er lachte und rief Dick seine Zustimmung nach.
 

Dicks Hände zitterten, als er die Steaks aus ihrer Verpackung befreite. Er schien auch nicht gänzlich bei der Sache zu sein, da ihm erst danach auffiel, dass die Pfanne noch gar nicht zum Braten bereit stand. Er gab einen frustrierten Laut von sich und wollte dann hastig die Pfanne hervor holen, nur um einen ganzen Stapel Töpfe dabei umzuwerfen. „Verdammt!“, fluchte Dick und presste eine der zitternden Hände über die Augen.

Humpelnd kam Jason da langsam in die Küche und vor den Älteren. Zart legte er diesem eine Hand, die nicht eingegipst war, auf die Schulter. „Was ist los?“

Dick zog die Nase hoch und wischte sich über die Augen. „Ich…ich bin nur ungeschickt.“

„Reiner Blödsinn!“, erklärte Jason und zog ihn an sich. „Was ist passiert?“ Innerlich vermutete der Jüngere bereits fürchterliches. Doch er wollte sich stark für Dick geben.

„Die …die Untersuchung lief nicht wie erwartet.“

Die Antwort brachte Jason dann doch in eine Schockstarre und er schaffte es nicht mehr, sich zu rühren, während seine Gedanken krampfhaft versuchten zu überlegen, wo er Freeze finden konnte. Da löste Dick sich von ihm und schniefte erneut, in dem Versuch sich zu fassen. „Du… du wolltest Steak. Ich hab welche gekauft.“

Jason starrte noch einige Momente einfach nur zurück, bevor er Dicks Schultern in einer schnellen Bewegung wieder fasste und sich selbst dabei Schmerzen verursachte. „Was ist bei Dr. Leslie passiert?“

„Ich kann nicht operiert werden, ich…“

„Sag schon!“, forderte Jason mit purer Panik in der Stimme.

„Ich bin schwanger!“

Es brauchte ein paar Sekunden, bis er das Wort Schwanger von dem Wort Krebs unterscheiden konnte, bevor er blinzelte. „Ich werde Vater?“ Dick wurde blass und wagte es nicht Jason anzusehen. „Aber wie kannst du schwanger werden?“, fragte Jason weiter, ohne wirklich zu realisieren, wie sich der Ältere verhielt.

„Scheinbar…“ Dick musste sich räuspern. „Scheinbar hat euer Wundermittel auch angeborene Defekte geheilt.“

Der Jüngere nickte. „Ok…“ Er begriff zwar noch nicht richtig, war aber unglaublich erleichtert, dass Dick nicht schon wieder der Gefahr des Todes ausgesetzt war. „Können wir uns setzen?“

„Oh… oh! Ja, natürlich!“ Dick griff unterstützend nach Jason, um ihn zurück ins Wohnzimmer und auf das Sofa zu helfen. Der Jüngere bedankte sich und fasste sich an den Kopf.

„Oh man…“

„Das kannst du laut sagen.“

Jason atmete ein paar Mal tief durch. „Du bist schwanger.“

„Ja.“, hauchte Dick leise.

„Wir sind was jung dafür, meinst du nicht?“

„Ich weiß nicht…gut möglich.“

„Zumindest ist unser Leben nicht gerade geeignet für ein Kind.“, stellte Jason fest.

Dick runzelte die Stirn und sah den Jüngeren aus feuchten Augen an. „Du meinst ich sollte es nicht bekommen?“

„Bist du bescheuert?“, kam sofort die Gegenfrage. „Egal wie ein Kind entstanden ist, es ist unschuldig! Du wirst mein Kind bekommen! Ich meine lediglich, dass wir dafür unser ganzes Leben ändern und auf den Kopf stellen müssen.“

Gequält schloss der Ältere da die Augen. „Jason.“

„Mh?“

„Ich bin in der achten Schwangerschaftswoche.“

Wieder schwieg Jason um zu verarbeiten, was ihm gesagt wurde, bevor er einen Namen angewidert ausspuckte. „Bruce!“

Die Tränen traten wieder in Dicks Augen und er senkte beschämt den Blick. „Es tut mir so leid.“

„Verdammt!“, kam ein Frustschrei aus dem Jüngeren.

Dick kniff die Augen zusammen und vergrub das Gesicht in den Händen. So musste er mit anhören, wie der Jüngere Bruce aufs schlimmste beleidigte, bis er ruhiger wurde. Dick blieb in seiner Haltung, bis er eine Weile nichts mehr von Jason hörte und aufsah.

„Wir müssen ihm nichts sagen.“, überlegte dieser nun laut. „Du hast mich ja aus deiner Sicht nicht betrogen, weil du nichts von meiner Vorstellung wusstest, dass wir ein paar sind. Das wird unser Kind!“

Dick verstand klar, dass es aus Jasons Sicht Betrug gewesen war. „Jay…Das geht nicht.“

„Ach nein?“

„Zum einen wäre das nicht fair Bruce und dem Kind gegenüber und zum anderen…es wissen nicht nur wir, dass ich mit Bruce im Bett war. Glaubst du Tim kann das zeitlich nicht ausrechnen?“

Nun traf Dick ein skeptischer Blick. „Das heißt, du willst zurück zu ihm und eine glückliche Familie mit ihm werden?“

„Was? Nein!“

„Sicher? Kannst du mir schwören, dass du nicht zu ihm zurück willst? Nie?“

„Ich habe dir schon einmal geschworen, dass ich dich nie für Bruce verlassen würde!“

„Und das wird sich jetzt nicht ändern? Schließlich hat sich alles verändert.“, blieb Jason skeptisch.

„Es ändert nichts daran, dass ich dich liebe…“

Jason seufzte und vergrub das Gesicht in den Händen. „Ich liebe dich auch!“

„Immer noch?“

„Was ist das für eine dämliche Frage?“ Er seufzte erneut. „Lass uns ins Bett gehen und erst mal eine Runde schlafen. Dann können wir ja in Ruhe überlegen, was wir jetzt machen.“

„Vielleicht hast du recht.“, schniefte Dick und wischte sich die Augen trocken.

„Du brauchst jetzt den Schlaf.“, lächelte Jason und gab ihm einen Kuss.

„Ich brauch jetzt vor allem einen Drink.“

„Träum weiter.“

„Großartig. Ich hasse schwanger sein schon jetzt.“

„Sag dir einfach, du darfst dafür so viel essen wie du willst.“ Jason massierte sich den Nacken.

Dick seufzte und griff nach Jasons Armen. „Ich helfe dir ins Bett.“

„Und dann wird alles wieder gut.“, versprach der Jüngere.



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