Tell me lies, tell me sweet little lies von Sayuri_Hiranuma ================================================================================ Kapitel 1: Chapter One ---------------------- “Tell me lies…tell me sweet little lies…~” Die Musik erfüllte die ganze Bar und auch wenn das Lied schon alt war, so ließ es Uruha nun doch lächeln. Ein leises Lachen perlte von Uruhas Lippen, während er sein Whisky Glas zum Takt etwas hin und her schwenkte. Was für eine Ironie es doch war, dass der Barkeeper ausgerechnet heute dieses Lied spielte….. Wobei, so überraschend war es eigentlich auch wieder nicht, denn Uruha liebte diese Bar nicht zuletzt auch dafür, dass sie Klassiker spielte. Und doch wünschte er sich im Moment, es würde ein anderes Lied durch die Boxen erklingen. Müde schloss der Honigblonde seine Augen und fuhr sich fahrig durch die Haare. Wie lange war er schon nicht mehr hier gewesen? Eine Woche? Zwei…oder war es doch schon ein Monat der vergangen war, seitdem er das letzte Mal hierher geflohen war. Versucht hatte seinen Kummer in dem Alkohol zu ertränken und es dann doch nicht geschafft hatte die Bilder aus seinem Kopf zu verscheuchen, die ihn seit dem jagten. Aoi war der letzte Mensch auf dieser Welt gewesen von dem Uruha jemals angenommen hätte, er würde ihn betrügen….. Unruhig tigerte Aoi in seiner Wohnung hin und her. Hin und her gerissen zwischen Hoffnung und Resignation. Wie viele Abende hatte er schon damit verbracht in Uruhas Lieblingsbar – in ihrer Bar – auf den Honigblonden zu warten. Wie viele Tage hatte er versucht den Honigblonden zu erreichen. Sich zu entschuldigen, auch wenn es ihm durchaus bewusst war, dass es unverzeihlich war, was er getan hatte. Er hatte Uruha betrogen, sein Vertrauen missbraucht und ihn hintergangen. Aoi konnte sich wirklich nicht erklären, was ihn dazu geritten hatte. Uruha war alles was er wollte, alles was er brauchte und doch hatte er gedacht, eine Frau wäre das gewesen, wonach er sich gesehnt hatte…. Wütend über sich selbst schlug der Schwarzhaarige gegen die Wand, eher er doch seine Jacke schnappte um eine weitere Nacht vergebens auf Uruha zu warten. Der Regen war inzwischen zu einer regelrechten Wand heran geschwollen und Aoi hatte sich den Kragen seiner Jacke hoch ins Gesicht gezogen, um sich vor den Wassermassen zu schützen, doch spürte er wie einige der Tropfen ihm eiskalt den Nacken herab krochen, was ihn erzittern und nur noch sehnlicher die Wärme der Bar suchen ließ. Zittrig ausatmend huschte der Schwarzhaarige ins Wärme spendende Innere des Gebäudes, welches so vertraut nach Alkohol und Zigaretten roch. Schüttelte sich die Wassertropfen aus den Haaren, eher er endlich seinen Blick vom Boden hob, nur um augenblicklich mitten in seiner Bewegung zu erstarren, als sein Blick den des Mannes traf, den er sich so sehr zu sehen ersehnt hatte und den er doch als aller Letzen hier erwartet hatte zu sehen…. Uruha….. Müde nippte Uruha an seinem Glas und ließ seinen Blick eher träge, als wirklich interessiert durch die Bar schweifend, tief in seinen eigenen Gedanken versunken, seinen Erinnerungen. Tief in seinem Herzen hatte er es wohl schon immer gewusst, dass sowas passieren würde. Das er Aoi nicht würde halten können, war der Schwarzhaarige vor ihm doch eher zweitrangig an Männern interessiert gewesen… Und außerdem…Aoi hatte sich stets Kinder gewünscht…eine Familie… Dinge die Uruha hätte ihm niemals geben können und die er doch versucht hatte zu verdrängen. Er hatte seine Augen davor verschlossen und sich vorgestellt er wäre genug für Aoi. Hatte sich erträumt, er könnte die Familie sein, die der Schwarzhaarige sich wünschte…..was für eine schöne Lüge dies doch gewesen war, bevor die harte Realität ihn eingeholt hatte…. Seufzend ließ Uruha seinen Blick zur Tür wandern, hatte sein für einen weiteren Schluck angehoben, als ihm eben jenes aus der Hand rutschte, als er in das paar dunkler Orben schaute, welche ihn seit je her hatten schwindeln lassen – wenn auch dieses Mal aus anderen Gründen. Uruha spürte noch nicht einmal, wie das Glas klirrend auf den Boden fiel und die Scherben, sowie der Rest des Inhaltes sich auf dem Boden verteilte. Was tat Aoi hier…. Wütend ballte der Honigblonde seine Hand zur Faust, eher er ruckartig seinen Blick löste und nicht minder ruckartig vom Tisch wegrückte, so dass sein Stuhl dem Glas Gesellschaft auf dem Boden leistete. Aoi konnte gar nicht so schnell schauen, da stand Uruha auch schon vor ihm und während seine eigene Mimik wohl noch immer schockgefroren war, so funkelte in Uruhas Augen Feuer. Fast schon bedrohlich baute der Honigblonde sich vor Aoi auf und funkelte den Schwarzhaarigen Zornesfunkelnd an. Aoi rechnete schon damit, dass Uruha ihn ohrfeigen würde, doch stattdessen überraschte der Honigblonde ihn bloß abermals, indem er seinen Blick bloß abwand und an Aoi vorbei in den Regen stürmte. Unbarmherzig schlug der regen Uruha ins Gesicht, als Aoi seine Sprache endlich widergefunden zu haben schien und seinen Namen rief. Uruha in den kalten regen folgte und aus einem puren Reflex heraus den Blonden am Arm packte , um ihn an einem weiteren Verschwinden zu hindern, was ihm nun doch die erwartete Ohrfeige einbrachte. „Fass mich nie wieder an….~“ Uruhas Stimme, war sogar noch kälter als der Regen und sein Blick…. Er war so intensiv, dass Aoi Mühe hatte diesem standzuhalten, auch wenn es keine Wut war, die er in diesem sah. Aoi wusste, dass er Uruha verletzt hatte – und hatte es aus tiefstem Herzen bereut. Aoi hatte gespürt, wie etwa sin Uruha zerbrochen war, in jener Nacht, in der er ihn Inflagranti erwischt hatte… „Vergib mir….~“, Aois Stimme war kaum lauter als ein Flüster und auch wenn er wusste, dass es sinnlos war, auf Vergebung zu hoffen, denn Uruha hatte so etwas noch niemandem verziehen, dafür war der blonde viel zu stolz. Sie beide waren es und doch würde Aoi auf Knien betteln, wenn es sein müsste. Wenn das der Preis wäre, Uruha wieder an seiner Seite zu haben….. Ein kaltes Lacken perlte von Uruhas Lippen, welches keinen hauch Humor in sich trug, bloß die Bitterkeit, die sich seit je her in Uruha breit zu machen drohte. Wie konnte Aoi es wagen sein Wort wieder an ihn zu richten. Ihn um Vergebung zu bitten…. Uruha ballte seine Hand so fest zur Faust, dass sich seine Fingernägel ins Fleisch bohrten und doch spürte er den Schmerz nicht, war ein Anderer dafür viel zu präsent. Wie konnte Aoi von ihm erwarten, dass er ihm verzieh, wenn es doch im Grunde nichts zu verzeihen gab….. Es war nicht Aoi der ihn angelogen hatte…das war er selbst….. Er hatte an ein Märchen glauben wollen, also hatte er es sich eingeredet, doch wem machte er etwas vor…..Aoi würde nicht glücklich werden mit ihm – und Uruha kein weiteres solches Heimkommen ertragen… //„Uruha? Oh Gott….Uruha!“// Aois Stimme halte immer noch in Uruhas Ohren. // Aoi hatte ihn mit schock geweiteten Augen angestarrt, die Frau, welche noch bis eben in dessen Armen gelegen hatte, nun vollkommen ignorierend und der Schock so präsent auf dessen Zügen wie der Schmerz auf Uruhas als dieser schweigend die Szene betrachtete. Sich wie in Trance herumdrehte, während Aoi mit den Laken kämpfte, um aus dem Bett zu kommen. Der Duft der fremden Frau, wie eine zweite Haut an ihm klebend, Uruha hinterherrannte, welcher bloß wie in Trance zur Tür ging und ohne Aoi auch nur einen weiteren Blick zu widmend, diese hinter sich zuzog, die Rufe des Älteren ignorierend, während sein kleines Paradies, das Lügengebilde, welches er sich so mühevoll aufgebaut hatte, wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrach….// Kapitel 2: Chapter Two ---------------------- „Uruha…..ich bitte dich….gib mir noch eine Chance……“, Aois Stimme war kaum lauter als ein Flüstern, doch wich sein Blick keinen Millimeter dem Uruhas aus. Aoi war entschlossen, den Honigblonden zu überzeugen, selbst wenn es das letzte sein würde, was er tat. Er liebte ihn. Er brauchte ihn mehr als alles Andere, auch wenn es ein langer Weg war, bis ihm diese Erkenntnis gekommen war. Ein müdes Seufzen entfloh Uruhas Lippen, welche sich nun zu einem Lächeln zusammenzogen, welches so viel zu sagen schien, wie es ausdruckslos war. Genauso undurchschaubar, wie der Mann zu dem sie gehörten…. „Bring mich in unser Hotel…“ // Aoi hatte noch nie auf Männer gestanden. Im Gegenteil. Bis zu jenem schicksalhaftem Tag, war er stets der Überzeugung gewesen, mit beiden Füßen im Leben zu stehen. Er hatte Frauen nachgejagt, wie die meisten seines Alters. Hatte kurzen Röcken hinterher gepfiffen und sich schamlos seines guten Äußeres bedient, um das weibliche Geschlecht zu beeindrucken und letzen Endes in sein Bett zu kriegen, während er sich innerlich nach einer eigenen Familie gesehnt hatte. Bis zu jenem Abend, welcher Aoi nun so ewig lange her kam und an den er sich doch erinnern konnte, als wäre er erst gestern gewesen, hatte er geglaubt, sein Leben würde genauso verlaufen, wie das der meisten Männer seines Alters. Er hatte sich eine Familie vorgestellt, Kinder….ein eigenes Heim, in das er gerne abends heimkommen würde… Und doch hatte alles anders kommen sollen…. Auch wenn der Veranstalter sich die aller größte Mühe gegeben hatte Stimmung zu erzeugen, so wirkte das gedämmte Licht eher ermüdend, als dass es wirklich Stimmung zu erzeugen vermochte. Die kleinen , viel zu teuren Häppchen eher dekorativ, als wirklich appetitanregend. Aoi seufzte. Er wusste nicht, wieso er überhaupt hier her gekommen war. Der Abend war für Paare gedacht. Ein Bankett, welches seine Firma jährlich gab und an dem er bislang noch nie teilgenommen hatte, auch wenn er stets die Gelegenheit dazu gehabt hatte. Wieso er nun ausgerechnet heute hier stand, war ihm ein Rätsel. Auch wenn er meinte die Lösung zu kennen. Aiko hatte ihn verlassen gehabt und Aoi hatte die Leere seiner eigenen vier Wände nicht mehr länger ausgetauscht, weswegen er die Anonymität des überfüllten Raumes, seinen eigenen vier Wänden vorzog. Seufzend trank Aoi noch einen weiteren Schluck aus seinem Glas, eher er seinen Blick mehr gelangweilt, als interessiert durch die Menge gleiten ließ, bis er an einem ganz konkreten Blondschopf hängen blieb, der ausgelassen lachend mit seinem Glas in der rechten, wild gestikulierte, so dass es an ein Wunder grenzte, dass dessen Inhalt nicht schon längst über den eindeutig teuren Anzug des blonden gekippt war. Aoi hatte ihn noch nie zuvor gesehen und doch schien von ihm etwas auszugehen, was der Dunkelhaarige nicht in Worte zu fassen vermochte. Von ihm schien etwas auszugehen, was Aoi völlig in seinen Bann zog. Wie eine Fatamorgana, hatte er dagestanden, so eindeutig aus Fleisch und Blut, wie er flüchtig zu sein schien. Ganz so, als würde ein einziger Lufthauch genügen, die schöne Illusion zu verscheuchen, die Aoi so völlig in ihren Bann gezogen hatte. Zu jenem Zeitpunkt hätte er wohl mit so ziemlich allem gerechnet, doch niemals hätte Aoi mit jenem Wirbelsturm gerechnet, welcher sein Leben seither vollkommen auf den Kopf gestellt hatte…..// War es etwa möglich, dass Uruha ihm noch eine Chance gab….? _______________________________________ Ich weis, ein kurzes, ziemlich verwirrendes Kapitel, aber es ist 3h nachts und ich bin in einer seltsamen Stimmung , weswegen ich es loswerden musste.... Aber keine Sorge :3 Das nächste Chapter wird die Story mehr voran bringen ;D Und auch nicht so seltsam sein ;D Kapitel 3: Chapter Three ------------------------ „Woran denkst du..“, es war Aois Stimme die die Stille durchbrach, nachdem sie nun schon eine ganze Weile lang, schweigend, rauchend nebeneinander gegangen waren. Doch Uruha zog bloß noch einmal an seiner Kippe, den blauen Dunst in die kühle Nachtluft entlassend, eher er seine Zigarette mit schlanken Fingern, welche wie so oft in schwere Ringe gesteckt waren abaschte. Ein leises Lächeln schlich sich auf die feinen Züge des Honigblonden, während der Wind ihm eine seiner Strähnen ins Gesicht blies. „An nichts…~“,nur kurz wanderte Uruhas Blick zu Aoi und es funkelte in seinen Augen auf. Doch noch bevor Aoi sich sicher sein konnte, ob er richtig gesehen hatte, schaute Uruha wieder weg und ein leises Lachen perlte von seinen Lippen, welches Aoi nur noch mehr zu irritieren schien. Er würde Aoi nicht erzählen woran er dachte….war es nun doch vollkommen irrelevant… Uruha wusste nicht, wann Aoi ihm zum aller ersten Mal ins Auge gesprungen war. Wann der mysteriöse Schwarzhaarige zum aller ersten Mal seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Doch wann auch immer es gewesen war, Uruha hatte ihn seitdem nicht mehr aus seinen Gedanken bekommen. Uruha war nie der Typ gewesen, der einem Menschen seine Aufmerksamkeit länger als für die Dauer der Nacht schenkte, in der er diesen Menschen in seinem Bett hatte, um so verwunderlicher war es, dass er ausgerechnet Aoi nicht vergessen konnte. Aoi , der so eindeutig nicht in sein Beuteschema passte - der so eindeutig Hetero war, wie Uruha selber es nicht war. Uruha hatte es damals wirklich nicht begreifen können, was ihn so sehr am Schwarzhaarigen fasziniert hatte und auch wenn er es sich damals nicht hatte eingestehen wollen, so hatte er es doch nie geschafft den Schwarzhaarigen zu ignorieren. Ihn als einen von vielen zu betrachten, die in dieser grauen Masse des Gewöhnlichen schwammen. Und nach und nach hatte er sich immer öfter dabei ertappt, dass er zu Veranstaltungen ging, nur um einen kurzen Blick auf Aoi werfen zu können. Hatte immer mehr Abende alleine in seiner Wohnung verbracht, in Gedanken an den Schwarzhaarigen, welcher bis dato noch nicht einmal von seiner Existenz wusste. Hatte versucht sich einzureden, es wäre bloß der Reiz des Unerreichbaren, der ihn so an den Älteren kettete…. Und an jenem Abend war es nicht anders gewesen. Uruha hatte lange mit sich gehadert gehabt. Sich einen Narren genannt, der ein verlorenes Spiel spielte und am Ende auch noch seinen Stolz einbüßen würde…. Und doch war er hingegangen. Hatte sich in einen feinen schwarzen Anzug gezwängt und den ganzen Abend so getan, als würde er sich köstlich amüsieren. War mit seinem Sekt Glas von einem zum Anderen gegangen, hatte versucht sich einzureden, er wäre nicht wegen Aoi da. Nur um letzten Endes doch mit dem Gedanken zu hadern, den Schwarzhaarigen anzusprechen. Lediglich sein Stolz hatte ihn dann letzten Endes doch noch davon abgehalten. Doch wer hätte zu jenem Augenblick ahnen können, dass er ihn gar nicht würde ansprechen müssen, war es doch Aoi gewesen, der Uruha, gerade als dieser seine Niederlage endlich einsehen wollte, am Ärmel fasste. Den Honigblonden für die Dauer einer Sekunde zu einer Eissäule gefrieren ließ, nur um dessen Feuer mit seiner Stimme, welche Musik in Uruhas Ohren war, nur abermals zu entfachen. Doch ganz gleich, was Uruha sich auch ausgemalt hatte, Aoi war anders gewesen. Aoi war niemand gewesen, den Uruha einfach bezirzen konnte. Der ihm nach nur einer einzigen Nacht nichts mehr bedeuten würde… Dessen Namen Uruha einfach so vergessen könnte…. Und zum ersten Mal seit langem hatte Uruha nicht das Gefühl einer weiteren grauen Gestalt aus der Masse gegenüber zu stehen, sondern einem Menschen aus Fleisch und Blut und einem Temperament, welches Uruhas Kopf schwirren ließ. Sie waren an jenem Abend wie zwei Wirbelstürme auf einander getroffen. Hatten sich um einander gedreht, bis niemand mehr links und rechts unterscheiden konnte. Hatten sich bezirzt, gelockt - vielleicht auch mit dem jeweils Anderem gespielt. Sie waren beide Jäger…beide auf der Suche nach dem Abenteuer..und doch beide so flüchtig wie die Wolken am Himmel. Und noch bevor Uruha sich hätte versehen können, waren sie gemeinsam zu den Fahrstühlen geschlichen. Hatten bloß noch gewartet, bis die Türen sich hinter ihnen schlossen, eher Aoi den Honigblonden hitzig gegen die Fahrstuhl wand gepresst hatte du sie ohne ihre Lippen für lange von einander lösen zu können zu dem Hotelzimmer taumelten, welches sie im Spontanem Eifer gemietet hatten. Uruha hatte das Gefühl die harte Holztür noch immer in seinem Rücken spüren zu können, gegen die Aoi ihn damals gepresst hatte, während er blindlings jene aufgeschlossen hatte. Den kalten Spiegel unter seinen Fingerkuppen, welcher nach und nach mit ihrem Atem beschlagen war…. Was für eine Ironie es doch war, nun in eben jenes Hotel zu gehen, nachdem das Feuer, welches damals entfacht worden war nun für immer ausgetreten werden musste…? Es war eine dumme Hoffnung gewesen, die sie dazu gebracht hatte ihre Vernunft über Bord zu werfen, doch nun war es an der Zeit in die Realität zurück zu kehren….. „Uruha…..?“, es war abermals Aois Stimme, welche den Blonden aus seinen Gedanken riss, als sie schließlich an der Rezeption ankamen und nun mit dem Schlüssel zu ihrem Zimmer in Aois Hand zu den Fahrstühlen trotteten. „Ich liebe dich….“, Aoi hatte Uruha eine Hand unters Kinn gelegt und zwang den Honigblonden dadurch ihm in die Augen zu schauen, eher dieser sich dann doch bloß aus Aois Griff befreite und in die entgegengesetzte Richtung schaute. Aoi bloß abermals zum seufzen brachte, eher ihn das leise Geräusch eines ankommenden Fahrstuhls wieder aufschauen ließ. Ein schelmisches Lächeln verzog Uruhas Lippen, als er sich dann doch wieder zu Aoi herum wandte. „Eine letzte Erinnerung…..“, hauchte der Honigblonde, als der die Fahrstuhltüren endlich aufgingen und schubste den Dunkelhaarigen in diesen. Eine letzte Erinnerung ….ein schlechtes Dejavous….mehr sollte ihn nie wieder mit diesem Ort verbinden…. Uruha schaute nur noch einmal über seine Schulter, eher er den Schwarzhaarigen, ganz so wie dieser es damals mit ihm getan hatte, gegen die fahrstuhlwand presste, ihre Lippen nach einer halben Ewigkeit wieder mit einander versiegelten. Uruha wollte keine Worte….keine Erklärungen…keine Hoffnung… Ein letzter Tanz….ein letztes Spiel….. Uruha hörte das prasseln des Wassers in der Dusche, während er nun in dem großen, völlig zerwühlten Bett lag und schweigend aus dem Fenster sah, wo nun nur noch der Vollmond den Himmel erleuchtete. Fahrig strich sich der Honigblonde eine Strähne aus dem Gesicht, eher er es endlich schaffte aufzustehen. Er hatte es nicht zugelassen, dass Aoi ihm auch nur irgendwas erklärte. E r hatte nichts hören wollen, weswegen er auch nun darauf bestanden hatte, das der Schwarzhaarige duschen ging, auch wenn er selber es viel nötiger hätte.. Ein leises Lachen perlte von Uruhas Lippen, als er an die gerade erst vergangenen Momente dachte, während er sich seine Sachen wieder über zog und tief in Gedanken über das kühle Glas, des inzwischen beschlagenen Spiegels strich. Es würde so enden, wie es angefangen hatte…am selben Ort…zur selben Zeit… Ein weiteres, leises Lachen perlte von Uruhas Lippen, als er einen schwarzen Kajal aus seiner Tasche kramte und in großen Buchstaben nur ein einzelnes Wort auf den Spiegel schrieb, eher er ohne sich noch einmal um zu drehen aus der Tür verschwand. Seine Sicht von Sekunde zu Sekunde immer mehr verschwamm und sein Herz sich so sehr zusammenzog, dass er meinte nicht atmen zu können. Aois Stimme durch den Flur hallte, als er nach ihm rief, während Uruha selber das Hotel genauso lautlos verließ, wie er es betreten hatte… „Fucker…“, widerholte Uruha das einzige Wort, welches er auch Aoi hinterlassen hatte……sie würden sich nie wieder sehen….. Ein Spiel der Intirgen, ein Spiel der Leidenschaft...ein Spiel mit dem Feuer....nennt mich die Königin der Narren, denn ich kann nicht aufhören zu spielen...~ Kapitel 4: Chapter Four ----------------------- Lang, lang ists her....>< Es war dunkel in Uruhas Wohnung, auch wenn Draußen inzwischen helllichter Tag war. Doch der Honigblonde hatte sämtliche Vorhänge zugezogen. Die Fenster geschlossen, so dass selbst der Lärm der Straße draußen blieb und ihn in der Illusion beließ, es wäre Nacht. Dunkle, finsterste, einsame Nacht. Ein leises Lächeln perlte von Uruhas Lippen, als ihm bewusst wurde, wie wirr seine Gedanken inzwischen waren. Wie mürb´ sein Gemüt vom vielen Alkohol, welchen er hatte in sich fließen lassen, seit er diese Wohnung betreten hatte. Nur die leisen Gitarrenklänge leisteten dem Honigblonden nun Gesellschaft, lehnte er jede andere, menschliche im Moment ab. Er wollte die Ruhe, die Einsamkeit um sich herum. Uruha wollte sie genießen, sich darin suhlen, in dem Wissen, dass er wirklich dachte, dass er wirklich daran geglaubt hatte er wäre der König der Welt und nichts und Niemand würde ihm etwas anhaben können. Ihm und Aoi in seiner ach so wundervollen Welt. Ihrer Glaskugel, die von Anfang an dazu verdammt gewesen war gnadenlos auf dem harten Boden der Realität zu zerbersten. Und so absurd es nun auch klang. Uruha genoss es. Er genoss jeden einzelnen Moment davon, jede Sekunde in der er sich bewusst wurde wie fragil sein Glück gewesen war. Und in einer fast schon masochistischen Freude hob er die nur noch halbvolle Flasche Sake an eine Lippen, um auch noch das letzte bisschen seines Verstandes wegzuspülen. „Fucker….~“, Aoi schnaubte und doch konnte er seinen Blick noch immer nicht von dem Spiegel wenden. Sollte es alles sein? Alles was Uruha ihm zu sagen hatte? Müde seufzend rieb der Dunkelhaarige sich durchs Gesicht, während seine Augen an diesem einem Wort zu kleben schienen. Während er versuchte endlich zu verstehen, was es war, was Uruha wollte….. Er kannte Uruha. Er kannte den Stolz des Blonden. Er kannte dessen Eigensinnigkeit. Er wusste über jedes noch so kleine Detail dessen Persönlichkeit bescheid und doch konnte er sich keinen Reim auf dieses Wort machen. Denn es war nicht Uruhas verletzte Eitelkeit die ihn dazu verleitet hatte. Wäre es nur dies gewesen, dann hätte jeder Ort Uruha für sein Spielchen genügt. Wenn es nur eine aller letzte Nummer gewesen wäre, die der Honigblonde gewollt hatte. Wenn er Aoi nur ein aller letztes Mal zeigen wollte, dass der Schwarzhaarige alles verloren hatte, dann hätte es auch das Klo einer beliebigen Bar gereicht. Er hätte sich nicht die Mühe gemacht ihn hier her zu bringen. Auch wenn es viel gab, was Uruha für ein gelungenes Spiel, wie der Blonde solche Aktionen stets zu nennen pflegte, in Kauf nahm, Aoi wusste, dass dies nicht dazu gehörte. Auch wenn Uruha es nie laut angemerkt hatte, Aoi wusste, wie viel ihm dieser Ort bedeutete. Uruha hätte ihn nicht wieder zurück hier her gebracht, nur um es auf dieselbe Art zu beenden wie es begonnen hatte. „Fucker…..~“, Aoi lachte, ein tonloses und doch kein bitteres lachen, eher er endlich aufstand und fast schon wütend über den Spiegel wischte, die Worte so endgültig beseitigend. Der Schwarzhaarige spürte, wie die Hitze in seinem Körper aufstieg, als er endlich aus seinem Zustand zu erwachen schien und fast schon wütend seine Jacke schnappte, eher er die Tür hinter sich zuschlug und schnellen Schrittes die Treppen nach unten stieg. Diese Nacht würde nicht das Ende sein. Das Spiel, dass Uruha begonnen hatte, konnte man auch zu zweit spielen und Aoi schwor sich, wenn sie das nächste Mal an diesem Ort sein würden, würde die Welt wieder in Ordnung sein….. Kapitel 5: Chapter Five ----------------------- Pain without love…Pain can´t get enough…..~ Die Musik hallte durch die kühlen Räume. Leise, fast schon subtil und doch legte sie sich wie eine Decke über die Möbel. Lullte das ganze Appartement in eine eigenartige Stimmung, während Uruha die Melodie leise vor sich hin summend vor dem Spiegel in seinem Flur stand und seine Harre ein letztes Mal zurecht zupfte. Einige Fussel von seiner Kleidung wischte und sich fast schon fahrig durchs Gesicht fuhr. Er hatte seine Augen dunkel geschminkt gehabt und wenn er es nicht besser wüsste, hätte auch er geglaubt die dunklen Augenringe wären nur da, um den verruchten Eindruck zu verstärken, den er erzeugte. Das porzelanweiße Gesicht von den Honigblonden Haaren gesäumt, die Lippen leicht gerötet, weil er in den letzten Tagen ständig daran nagte. Uruha seufzte, doch steckte er sich dann bloß seine Ringe an die langen Finger und verteilte einen letzten Spritzer Parfum auf seinem Hals. Es war an der Zeit wieder er selbst zu werden…… Der dunkle, schwere Geruch nach Alkohol und Menschen schwang Uruha entgegen, kaum, dass er die Tür zu seiner Lieblingsbar geöffnet hatte. Umhüllte ihn, zusammen mit der leisen Musik, dem gedämpften Licht, welches nur dazu einzuladen schien länger zu verweilen. Uruhas Blick glitt über die Köpfe der Menschen, welche sich an kleinen Tischchen unterhielten. Sich auf der kleinen Tanzfläche eng umschlungen zu dem Takt der Musik bewegten und zwischen all diesen Menschen war es doch nur ein einziges Augenpaar, welches Uruhas Aufmerksamkeit augenblicklich fesselte. Aoi. Tag für Tag hatte der Dunkelhaarige gewartet. War jeden Abend hergekommen, an demselben Tisch und hatte so lange an seinem Whisky genippt, bis die Nacht dem Morgen wich und er sich sicher sein konnte, dass Uruha nicht mehr kommen würde. Und doch hatte er nicht aufgegeben. Denn er wusste, wenn es einen Ort der Welt gab, an dem der Honigblonde für ihn erreichbar sein würde, dann war es hier. An diesem kleinen Tisch in der dunkelsten Ecke des Raumes, an dem die meisten ihrer langen Nächte begonnen hatten. Und doch traute Aoi seinen Augen nicht, als Uruha tatsächlich auftauchte. Als die blonde Silhouette die Tür durchschritt du den Raum sofort mit seiner Präsenz erfüllte. Doch vielleicht war es auch nur Aoi, der das Gefühl hatte, es wäre ein Stromschlag durch den Raum gegangen, kaum, dass Uruha diesen betreten hatte. Der Dunkelhaarige verfolgte Uruha mit seinen Augen, als dieser durch den Raum sah, nur um dessen Blick dann zu fesseln, kaum, dass sich ihre Blicke begegnet waren. Folgte Uruha mit den Augen, als dieser sich, so ruckartig abwand und an die Bar verschwand und für einen kurzen Moment spielte Aoi mit dem Gedanken seinen Platz zu verlassen und dem Blonden nachzugehen, aus Angst dieser eine, kurze Moment wäre alles gewesen, was ihm nach so langer Wartezeit vergönnt gewesen sein sollte. Doch da kam der Blonde auch schon mit einem Glas Whisky in seiner rechten aus der Menge heraus spaziert. Schlängelte sich grazil an den vielen Körpern vorbei, ohne auch nur einen einzigen Tropfen zu verschütten und ging direkt auf ihn zu. Uruha wusste nicht, was er tat und doch, kaum, dass er Aoi gesehen hatte, schienen seine Beine ihm nicht mehr zu gehorchen. Wie an einer Leine gezogen, schienen sie ihn direkt zu Aoi manövrieren zu wollen. Nur mit äußerster Willenskraft hatte er es geschafft sich dagegen zu sträuben und war stattdessen an die Bar verschwunden, wo in rasender Geschwindigkeit der erste Shot seinen Weg Uruhas Kehle lang gefunden hatte. Und für einen kurzen Moment spielte der Honigblonde tatsächlich mit dem Gedanken einfach wieder zu gehen. So zu tun, als hätte er Aoi nicht gesehen und sich wieder in seiner Wohnung verkriechen, das dumpfe Gefühl, welches er schon wieder seinen Hals hochsteigen spürte mit irgendeinem billigem Fusel betäuben… Doch diesen Gedanken schüttelte er bloß wieder ab. Uruha würde sich die Blöße nicht geben. Er würde Aoi seinen Stolz kein weiteres Mal so zu Füßen werfen und vor ihm fliehen. Und so blieb ihm bloß noch eine Option. Das Whisky Glas fest in seiner rechten schlängelte Uruha sich an den Menschen vorbei, seinen Blick dabei kein einziges Mal von Aoi abwendend. Er würde nicht klein beigeben…. „Sag bloß du hast auf mich gewartet …~?“, lachte der Honigblonde leise, als er schließlich bei dem kleinen Tischchen ankam und sich in einer fließenden Bewegung auf den Stuhl Aoi gegenüber setzte. Schwenkte sein Glas ein wenig, eher er es dann doch abstellte, aus Angst, Aoi würde ansonsten merken, welche Panik ihn innerlich überkam, an den bloßen Gedanken daran, was diese Begegnung ihm später emotional antun würde, wenn er wieder alleine in seiner Wohnung war. „Ich wusste, dass du kommst…“, ein schiefes Lächeln verzog Aois Lippen und in den dunklen Orben funkelte es fast schon selbstgefällig auf. „Ich bin nicht deinetwegen hier…“, die langen Beine übereinander geschlungen beugte Uruha sich weiter über den Tisch nach Vorne. Strich Aoi mit seinem Finger fahrig über den Handrücken, eher er dann doch wieder zu seinem Glas griff und es abermals schwenkte, nachdem er kurz daran genippt hatte. „Und doch sitzt du nun hier..“, grinste Aoi nur noch breiter und griff nach Uruhas Hand, in der er den Alkohol hielt.. entwand ihm das Glas, um selber einen Schluck zu nehmen. Die dunklen Orben immer noch auf seinen Gesprächspartner gerichtet schluckte Aoi die herbe Flüssigkeit. Spürte wie sie in seiner Kehle brannte, bevor er das Glas wieder abstellte. Verwirrt zog Uruha im ersten Augenblick seine Augenbraue nach oben, eher er dann doch lauthals loslachte. Uruha wusste nicht, ob er wegen Aois Dreistigkeit lachte oder wegen der absurden Situation, doch den Blick des Älteren auf sich spürend, fasste er sich nur zu bald wieder und nun war es Uruha in dessen Augen es fast schon arrogant aufblitzte. „Du bist ein furchtbarer Verlierer….“, schnurrte der Honigblonde zuckersüß undfischte blindlings nach seiner Zigarettenschachtel. Steckte sich den schlanken Freudenbringer an und sog den Rauch genüsslich aus, eher er ihn wieder ansah. „Macht es dich wütend Aoi?“, ein süffisantes Lächeln schlich sich auf die Lippen des Honigblonden, als er die Verwirrung in den Augen des Älteren sehen konnte. „Der Gedanke daran, dass ich hergekommen bin, um mich einem Anderen hinzugeben…“, fuhr Uruha unbeirrt fort, während Aois Augenbraue gefährlich zuckte. Aoi spürte, wie es anfing in ihm zu brodeln, doch noch hielt er sich ruhig. Er kannte Uruha. Kannte dessen Art. Und er wusste ganz genau dass der Honigblonde mit ihm spielte und doch konnte er sich dem nicht entziehen, weswegen seine Hand bloß abermals zu Uruhas Whisky Glas wanderte, aus dem er nun einen großzügigen Schluck trank. „Sag mir, dass es dich wütend macht Aoi-chi, wenn du daran denkst wie mich fremde Hände berühren…“, Uruhas Lächeln wurde nur noch breiter und er beugte sich noch näher an den Schwarzhaarigen heran. Roch sein Parfum, was ihn unwissentlich die Augen schließen ließ. „Hmm…“, schnurrte Uruha und fuhr sich lasziv mit der Hand den Hals entlang. Aoi hasste diesen Kosenamen, benutze Uruha ihn nur, wenn er ihn ärgern wollte, doch wollte er dem Honigblonden diesen Triumpf nicht gönnen. Doch dafür kannte Uruha ihn viel zu gut. Sah, wie sich Aois Hand ums Glas verkrampfte. Wie seine Zähne seine Unterlippe misshandelten und wie Aois Augenbraue abermals gefährlich zuckte, was Uruha nur noch mehr dazu animierte weiterzumachen. „…..Wie mich fremde Lippen küssen ……“, Uruha wusste noch nicht einmal wieso er das hier alles tat und doch konnte er nicht anders…. „……wie ich einen fremden Namen stöhne, während man mich so hart durchnimmt, dass ich morgen kaum noch laufen können werde….“ Aois Hand verkrampfte sich so dermaßen um das Glas, dass es schon beinah zu bersten drohte, doch sagte er noch immer kein einziges Wort, sondern trank bloß einen weiteren Schluck, spürte das Brennen in seiner Kehle kaum noch, brannte der Zorn in ihm dafür um einiges stärker. Oh ja, er hasste es. Schon allein der Gedanke daran, wie der Honigblonde sich wem anders hingab, ließ Aois Magen sich zusammenziehen, dass ihm schlecht wurde, aber er wusste, dass wenn er Uruha wieder haben wollte, musste er ihn spielen lassen. „Du gehörst mir..“, knurrte Aoi dann aber doch. Konnte seine Stimme nicht weiter zügeln, als Uruha ihn auch noch so provokant ansah. „Dir?“, ein leises Lachen perlte von den Lippen des Honigblonden. „Ich bin der Wind, Aoi…..wie willst du den Wind besitzen? Wie willst du ihn fangen…?“ „Du bist nicht der Wind….bloß ein verwöhnter Bengel, der es gewohnt ist zu kriegen, was er will…“ Nun war es Uruha, dessen Augenbraue nach oben zuckte, eher er schallend loslachte. Der Honigblonde nahm noch einen weiteren Zug seiner inzwischen fast abgebrannten Kippe, eher er diese in dem Aschenbecher ausdrückte. „Na dann sollte ich vielleicht losgehen und holen, was ich will…..“, lächelte Uruha noch ein aller letztes Mal, eher er schließlich aufstand und Aoi bloß noch sanft die Wange langstreichelte, eher er, keine weitere Antwort mehr abwartend erneut in der Menge verschwand, während es in seinen Augen verräterisch zu brennen anfing. Kapitel 6: Chapter Six ---------------------- Uruha lag wach in seinem Bett, während der Körper neben ihm sich mehr zusammenrollte im Schlaf. Lediglich das fahle Licht der Stadt erhellte das große Schlafzimmer, in dem der Honigblonde sich selten so unwohl gefühlt hatte, wie in dieser Nacht. Er fühlte sich einfach unfassbar müde und doch konnte er nicht schlafen. Fand nicht die nötige Ruhe in dem Wissen, was er gerade getan hatte und so drehte er bloß seinen Kopf zum unzähligsten Mal zum Nachttisch, wo die dunkel grün leuchtenden Ziffern seiner Uhr drei Uhr Morgens anzeigten. Er lag also schon seit fast einer Stunde wach und das, obwohl er sonst nach dem Sex eigentlich immer recht schnell einschlafen konnte. Ein tiefer Seufzer verließ die vollen Lippen und der Honigblonde beschloss, dass es sinnlos wäre noch länger liegen zu bleiben, weswegen er schließlich doch noch seine Beine aus dem Bett schwang und bloß noch nach einer Shorts, sowie seinem Bademantel fischte, eher er den Raum leise verließ, in dem seine nächtliche Eroberung friedlich weiterschlief….. Aoi hatte gehen wollen, als Uruha ihn da einfach am Tisch hatte sitzen lassen und doch hatte er es nicht über sich gebracht die Bar einfach zu verlassen. Hatte sich stattdessen einen weiteren Drink bestellt und hatte den Honigblonden beobachtet. Hatte zugesehen, wie er fast schon wahllos Männer anflirtete. Wie er mit ihnen tanzte. Wie sich ihre Körper berührten und Uruha sie um seinen Finger wickelte, als seien sie Willenlose Marionetten, einzig und allein da, um dem Honigblonden zu gefallen. Aoi merkte das Brennen der herben Flüssigkeit in seiner Kehle noch nicht einmal mehr. Nippte bloß noch Geistesabwesend an seinem Whisky, während seine Hand sich unnatürlich um das Glas zu verkrampfen schien. Der blaue Dunst seiner unzähligsten Kippe blies ihm aus den Nüstern, doch auch das Nikotin vermochte es nicht ihn zu beruhigen. Er konnte einfach nicht aufhören den Honigblonden anzustarren - und das schlimmste dabei war, er wusste, dass Uruha es nicht entging. Aoi wusste ganz genau, dass der Honigblonde sich darin suhlen würde, die Macht über ihn zu haben. Uruha hatte es schon immer geliebt ihm zu zeigen, wer die Fäden in der Hand hielt und doch würde Aoi nicht klein beigeben. Es war eine Art Spiel zwischen ihnen, eine Art makabres Spiel in dem es inzwischen nur noch darum zu gehen schien, dem jeweils Anderem zu zeigen, dass man selber die Macht hatte zu kommen und zu gehen, wie es einem beliebte – das hatte Uruha nur zu deutlich im Hotel gezeigt…. Erst als Uruha mit seiner Eroberung verschwunden war, schaffte Aoi es sich endlich von seinem Platz loszureißen. Hielt es viel mehr nicht mehr dort aus. Der Alkohol war ihm längst zu Kopf gestiegen, doch das störte ihn nun nicht mehr. Als der Honigblonde schon längst außer Sichtweite war, torckelte der Schwarzhaarige aus der Bar, nur um mit voller Wucht mit der Faust gegen die Wand zu schlagen. Er wusste nicht, was er empfinden sollte…Trauer…Wut…Enttäuschung, alles schien sich in ihm zu einem einzigen riesigen Strudel zu vermischen, der ihn zu überrollen drohte. Aoi spürte wie der Alkohol durch seine Adern jagte, wie sein Blut zu kochen schien, während die Wut in ihm aufstieg. Die Wut auf sich, die Wut auf Uruha, der so mit ihm spielte….. „Fuck!“, fluchte der Schwarzhaarige und schlug abermals gegen die Wand, so dass die Passanten ihn schon seltsam anschauten und einen Bogen um ihn zu machen schienen, doch das war ihm nun egal. Aoi bog stattdessen bloß in die kleine, dunkle Gasse, direkt neben der Bar in die es Uruha und ihn einst in einem Moment der Leidenschaft verschlagen hatte, doch nun war es ein Anderes Gefühl das ihn hier her brachte. Wütend trat er gegen den Container, immer und immer wieder. Das er aussah, wie ein Geisteskranker war ihm egal, was die Menschen dachten war ihm egal, sah ihn hier wohl eh niemand, bloß seine Flüche würden wohl bis auf den Bürgersteig gelangen. Doch was interessierte ihn die Meinung Anderer? Es war ihm egal…Alles war ihm im Moment egal, lediglich der Schmerz in seiner inzwischen an den Knöcheln aufgeplatzten Hand erinnerte ihn daran, dass er noch nicht vollkommen den Verstand verloren hatte. Einfach Alles schien ihm so Sinnlos…..so Bedeutungslos…ohne Uruha… Zitternd wank Aoi gegen den Container gelehnt auf den Boden. Vergrub sein Gesicht in seinen Händen, während die Verzweiflung ihn zu übermannen schien. Er wollte doch nur Uruha….. Drama Hat sich eure Meinung über die Beiden geändert? Wer ist bisslang euer Liebling? Kapitel 7: Chapter Seven ------------------------ Es tut mir leid, dass es dieses Mal so lange gedauert hat :/ Aber ich war getsresst und hatte kaum zeit zum schreiben... Und dann waren die Feiertage und ich war kaum da.... Aber ich wünsche euch nun trotzdem ganz viel Spaß mit dem neuen Chapter :D Das fahle Licht der Stadt fiel durch das Fenster in Uruhas Küche. Schien auf seinen Arm und ließ die helle Haut des Honigblonden nur noch heller wirken. Fast wie Porzellan…. Blass….Kalt… Uruha seufzte und zog abermals an seiner Kippe, welche im Halbdunkeln rot zu glühen schien. Er hatte gehofft das Nikotin würde ihm helfen seine Gedanken zu ordnen, doch nun war er immer noch genauso ratlos wie zuvor. Nachdenklich rührte er in seinem Kaffee, welcher schon längst erkaltet war, doch das war dem Honigblonden nicht aufgefallen. Viel zu sehr war er dafür mit seinen Gedanken beschäftigt. Uruha wusste, dass er einen Fehler gemacht hatte und nun fühlte er sich einfach nur unfassbar benutzt. Auch wenn er nie was gegen One Night Stands gehabt hatte….dieses Mal war es anders….er hatte es getan um Aoi eine reinzuwürgen. Aoi…schon allein von dem Gedanken an den Dunkelhaarigen, schien sich alles in Uruha zu verkrampfen. Ein leichtes Zittern fuhr ihm durch die Glieder und Uruha drückte seine Kippe bloß seufzend in dem überfüllten Aschenbecher aus, eher er sein Gesicht in seinen Händen vergrub. Wie hatte es bloß jemals so weit kommen können, dass er einem Menschen so dermaßen verfallen war? Entgegen jeglicher Vernunft…..und ausgerechnet er! Er! Uruha, der sonst nie in die Bredouille kam jemanden zu mögen oder gar für länger als eine einzige, leidenschaftliche Nacht zu wollen… Doch nun saß er hier, alleine in seiner dunklen Küche, während sein One Night Stand in seinem Bett schlief und der einzige Gedanken den er fassen konnte, war der Schwarzhaarige. Uruha zitterte. Er brauchte einen Drink. Die dunkle, braun-gold schimmernde Flüssigkeit schwang noch etwa sin seinem Glas, als er mit dem Whisky in der Hand zurück zum Tisch ging und sich abermals setzte, um seinen dunklen Gedanken nach zu gehen. Doch noch bevor er sich weiter Gedanken machen konnte, wurden eben diese durch das laute läuten an der Tür unterbrochen. Immer und immer wieder klingelte irgendjemand an seiner Haustür. Schlug laut dagegen, während Uruha im ersten Moment wie verdattert sitzen blieb und in Richtung Flur starrte. Wer konnte es sein? – Um diese Zeit? Wie in Trance bewegte sich der Honigblonde zu seiner Haustür, an welcher jemand immer noch Sturm klingelte und öffnete diese ohne sich auch nur die Mühe zu machen durch den Spion zu schauen. Sein Glas, welches er immer noch in seiner Hand hielt, als wäre es sein letzter Strohhalm, zerschellte auf dem Boden, als er direkt in ein paar dunkler Augen schaute, die ihm heiß und kalt zu gleich werden ließen. „Aoi…“, Uruhas Stimme war kaum lauter als ein Flüstern und die Scherben auf dem Boden waren längst vergessen, als Aoi sich einfach in die Wohnung drängte. Den Honigblonden gegen die nächste Wand drückte, mit seinen Händen an den blassen Wangen des Jüngeren und diesen atemlos küsste. Uruha schwirrte der Kopf. Er konnte nur zu deutlich den Alkohol auf Aois Zunge schmecken und doch schaffte er es sich nicht zu wehren. Nicht sofort. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit, die wahrscheinlich nur wenige Sekunden gedauert hatte, schaffte Uruha es Aoi von sich zu stoßen. „Spinnst du?!“, Uruhas Stimme bebte und doch war sie nicht lauter als ein Flüstern. „Ich liebe dich…~“, auch Aois Stimme war nicht lauter doch umso verzweifelter. Und dieses Mal konnte Uruha auch den Alkohol in Aois Augen sehen, doch wirkten sie trotzdem klarer, als Uruha für möglich hielt. Aois Worte waren nichtbloß das Werk des Alkohols, welches durch seine Adern so deutlich pulsierte, wie das Nikotin durch seine eigenen. „Lass das…“ Der Honigblonde ertrug es nicht Aoi in die Augen zu sehen. „Geh..lass mich zufrieden..ich..~“, doch Aoi dachte gar nicht daran Uruha zu Ende reden zu lassen, denn erneut waren seine Lippen auf denen Uruhas und brachten den Jüngeren somit zum Schweigen und dieses Mal dauerte es auch länger, bis der Honigblonde ihn wieder von sich stieß. Einen schier unendlichen Moment schienen die beiden sich bloß stumm in die Augen zu sehen, während Aois Brust sich schwer hob und senkte und Uruhas Gedanken wirr in seinem Kopf tanzten. Aoi wusste, dass es keinen Sinn hatte Uruha abermals zu sagen, was er empfand. Der Jüngere war niemand, der es immer und immer wieder gesagt bekommen brauchte, um es zu glauben, auch wenn Aoi bereit wäre dies zu tun. Und just in den Moment, wo Aoi wirklich dachte, es hätte keinen Sinn, war es Uruha der seine Arme um Aois Nacken schlang und seine Lippen fast schon verzweifelt auf die des Älteren presste. Uruha wusste nicht was er tat oder wiese er es tat, noch wollte er es wissen. Er wollte Aoi…. Und wenn diese Nacht ihn auch das letzte Bisschen Verstand kosten sollte, das er noch besaß… Er brauchte ihn, auch wenn er immer noch an keine Zukunft glaubte…. Uruha presste seine Augen nur noch fester zusammen, als er spürte, wie die verräterischen Tränen seine Wangen benetzten, doch Aoi schien es nicht zu bemerken – oder zu ignorieren, denn auch der Ältere schien sich nur noch verzweifelter an Uruha zu klammern, während er versuchte ihn ins Schlafzimmer zu drängen. „Nicht….~“, nur mit äußerster Mühe schaffte Uruha es den Kuss zu lösen, doch wage er es nicht in Aois Augen zu sehen, wohlwissend, dass dieser sich denken konnte wieso das Schlafzimmer tabu war. Und erneut rechnete Uruha damit, dass Aoi ihn von sich stoßen würde…gehen würde, verschwinden wie die Fata morgana für die er ihn hielt. Doch der Ältere drückte Uruha bloß abermals an sich und sie verschwanden stattdessen im Wohnzimmer…. Es war noch früher Morgen, als Uruha erwachte. Dicht gedrängt an Aoi auf dem kleinen Sofa, mit ihren Anziehsachen überall im Raum verstreut und bloß der dünnen Decke als Schutz gegen die Kälte. Uruha erschauerte, als ihm bewusst wurde, was letzte Nacht passiert war und er presste seine Augen bloß noch fester zusammen, nicht willens die Realität schon so früh eingestehen zu müssen. Der Honigblonde konnte Aois Herzschlag hören, doch dieses Mal hatte es nichts Tröstendes an sich… Uruha fühlte sich furchtbar und die Tatsache, dass sein One Night Stand scheinbar so eben dabei war zu verschwinden, machte es nicht besser… Uruha presste seine Augen nur noch fester zusammen, als er die Schritte auf dem Flur hörte, denn er wusste, würde sich der Unbekannte nur die Mühe machen seinen Kopf nach links zu drehen und in den Raum zu sehen, würde er sie sehen. Wie sie so dicht an einander gekuschelt auf dem Sofa lagen…nackt…so offensichtlich was sie letzte Nacht getan hatten… Würde er Uruha dann für eine Schlampe halten? – Der Honigblonde selber tat es. Er konnte nicht fassen, wie er sich die letzte Nacht hatte hinreißen lassen und doch… Die Wärme die von Aois Körper ausging ließ ihn erschauern. Wie sehr er sich doch wünschte…wie sehr er doch hoffte…. Doch das Zuschlagen der Tür ließ Uruha wieder aufschrecken… Der Unbekannte war also fort… Und doch wagte Uruha es kaum sich zu bewegen, aus Angst vor dem was nun kommen würde, wenn Aoi wach wurde. Doch das Schicksal schien nicht besonders gnädig zu ihm zu sein, denn nur zu bald spürte Uruha, wie Aoi anfing ihn zu streicheln. Spürte dessen warme Lippen auf seiner Stirn, seiner Wange. „Guten Morgen..“, Aois Stimme klang rau..verschlafen. „Du solltest gehen…~“, Uruha wusste nicht wieso er es sagte, seine eigene Stimme kam ihm fremd vor , doch wusste er, dass er es nicht ertragen würde, wenn Aoi länger blieb. „WAS?!“ Der Schmerz, der Schock in Aois Stimme ließen Uruha zusammenzucken , doch weigerte er sich den Dunkelhaarigen anzusehen. „Geh….bitte…“ Was danach passierte, vermochte Uruha nicht mehr zu sagen. Er war wie in Trance….Aoi hatte nicht verstanden wieso….er hatte ihn schon beinah angefleht…ihm gesagt, wie sehr er ihn liebte du doch hatte Uruha bloß das eine Wort widerholt. „Geh…~“ Und Aoi war gegangen. Hatte seine Sachen zusammengesucht, während Uruha es nicht gewagt hatte ihn anzusehen und war aus seiner Tür verschwunden und dieses Mal wusste Uruha es ganz genau….er würde nicht noch einmal widerkommen…. Kapitel 8: Chapter Eight ------------------------ Lang, lang ists her, dass ich geschrieben habe.... Es tut mir leid....ich war gestresst und hatte keine Zeit gefunden... Aber nun gehts weiter :3 Uruha kam es vor, als wäre er in Trance gewesen, als Aoi ging. Er hörte die Tür ins Schloss fallen und doch schien er nicht wirklich zu registrieren, was um ihn herum geschah. Langsam, als fürchtete er, er würde umfallen, wenn er sich zu schnell bewegte, stand er vom Sofa an und zog sich zittrig wieder seine Unterwäsche an, eher er sich einfach auf den Boden setzte und seine Arme um seine Knie schlang. Den Kopf auf diese bettete und ins Leere zu starren schien, während sich in seinem Kopf diese letzten Szenen noch einmal abspielten, wie ein alter Film. Quälend langsam und doch unbarmherzig schien die Realität über den Honigblonden hereinzubrechen, während die Wirklichkeit gleichzeitig in seinem Blickfeld verschwamm und ganz entfernt nahm er einen Schrei der Verzweiflung wahr. Unfähig diesen jemandem zuzuordnen, eher ihm bewusst wurde, dass er es selbst war, den er da hörte. ... Uruha wusste nicht, wie lange es nun schon seit dem her war, dass er Aoi das letzte Mal gesehen hatte und doch ließ es ihn nicht los. Nachdem er es geschafft hatte sich von seinem Fußboden zu lösen, waren die Tage und Nächte alle gleich für ihn gewesen. Lang und leer. Er hatte es einfach nicht geschafft den Dunkelhaarigen zu vergessen. Ihn aus seinen Gedanken zu verbannen und einfach weiterzumachen. Wie ein Spukgespenst, schien die Erinnerung ihn auf jedem Schritt und Tritt zu verfolgen. Uruha konnte nicht essen, nicht schlafen…..und doch wusste er, dass es sich nicht ändern würde. Aoi war immer ein stolzer Mann gewesen. Es war überhaupt schon verwunderlich, dass er es so oft versucht hatte Uruha zu überzeugen, ihm zu verzeihen. Und doch war es der Stolz des Blonden, der dem im Weg gestanden hatte. Wie furchtbar lächerlich es ihm jetzt doch schien….. War es, es wirklich wert gewesen…? Uruha schluckte. Er wusste, es gab nur eine Möglichkeit Aoi wiederzusehen – und doch widerstrebte alles in ihm dies auch wirklich zu tun. Er hatte Angst, Aoi würde ihn genauso abweisen, wie er es bei dem Schwarzhaarigen getan hatte – und Uruha wusste, dass er es nicht ertragen würde. Und doch stand er nun hier. Tigerte unschlüssig im Flur auf und ab und wagte es einfach nicht zu klingeln. Dabei war es doch so einfach oder? Er müsste nur einen einzigen Knopf drücken, um das Gesicht wiederzusehen, das er einfach nicht vergessen konnte. Um Aois Stimme zu hören und sei es auch das aller letzte Mal, doch Uruha wusste, er war ihm wenigstens eine Entschuldigung schuldig… Auch wenn diese ganze Geschichte Aois Schuld gewesen war, so hatte er es doch nichtverdient, wie Uruha ihn behandelt hatte… Und doch schaffte der Honigblonde es nicht, sich dazu zu bringen ihm entgegenzutreten. Ein tiefer Seufzer verließ Uruhas geschwungene Lippen und er wollte sich gerade herumdrehen, als er mitten in der Bewegung stehen blieb, als sein Blick ein dunkles paar Orben traf, welche ihn zu durchbohren schienen. Aoi stand auf der Treppe, welche zu der Etage führte, in der seine Wohnung lag, den einen Arm mit einer schweren Einkaufstüte beladen, während seine freie Hand nach dem Schlüssel gesucht hatte – und beides drohte ihm zu entgleiten, als er jenen Menschen sah, den er am wenigsten erwartet hätte hier zu sehen. Uruha. Der Honigblonde wirkte abgespannt, die sonst so glänzenden Haare waren unordentlich und dunkle Schatten zeigten, dass er wohl mehr als eine Nacht nicht hatte schlafen können. Uruhas Lippen zitterten und doch brachte er keinen einzigen Ton heraus. Und für einen Bruchteil der Sekunde schien es ganz so, als würden beide Männer einfach schweigend an einander vorbeimarschieren. Beide nicht in der Lage die Gegenwart des jeweils Anderen zu ertragen, war es doch das, wonach beide sich am meisten sehnten. „Aoi…“, Uruhas Stimme klang heiser, was Aoi seine Stirn kurz runzeln ließ, doch antwortete er nicht und Uruha sagte nichts weiter, als der Ältere sich an ihm vorbeidrängte und die Tür seiner Wohnung aufschloss. Der Honigblonde schloss seine Augen, während sich seine Hand am Gelände verkrampfte, er wollte nicht sehen, wie diese Tür sich für immer für ihn schloss, stand es für ihn doch außer Frage, dass genau dieses geschehen würde. Und Aoi hatte jedes Recht dazu…. „Komm rein…“, Aois Stimme ließ Uruha zusammenschrecken. Er hatte nicht damit gerechnet, vielleicht sogar noch weniger, als Aoi damit gerechnet hatte, dass er dies tatsächlich sagen würde, doch er ertrug es nicht Uruha so stehen zu lassen. Der Blonde war dünner geworden, dass war Aoi sofort aufgefallen. Seine Wangen wirkten hohler, seine Haut grauer, als er sie in Erinnerung hatte…. Wie ein Häufchen Elend hatte dieser Mann, der das Leben pur für Aoi stets verkörpert hatte, in dem Flur gestanden. Und sein Blick….Aois Hand verkrampfte sich und er stellte seine Einkäufe einfach auf den Boden. Schlüpfte aus seinen Schuhen und ging, die Tür hinter sich offen lassend in sein Wohnzimmer. Er wusste nicht, ob Uruha ihm wirklich folgen würde, doch holte er zwei Gläser heraus und eine Flasche Whisky. Was auch immer der Honigblonde wollte, was auch immer dieser tat, Aoi wusste, dass er es nicht nüchtern ertragen würde…. „Aoi…?“, es war erneut Uruhas Stimme, die den Dunkelhaarigen aufsehen ließ und er stellte bloß die inzwischen gut gefüllten Gläser auf seinen kleinen Couchtisch und deutete Uruha an, sich neben diesen zu setzen. Und so saßen sie nun. Das Ticken von Aois Uhr, war Uruha selten lauter vorgekommen, während sein Blick unschlüssig durch Aois Wohnzimmer streifte. Er traute sich nicht zu sprechen, auch wenn er wusste, dass er es müsste – doch Aoi drängte ihn nicht, sondern saß bloß genauso still neben dem Blonden. Die Hände des Schwarzhaarigen hatten sich um sein Glas geschlossen, doch trank er nicht, sondern saß einfach nur da. Wartete, während die Sekunden verstrichen und Uruhas Blick mal hier mal da hängen zu bleiben schien. Aois Wohnung war unordentlicher, als Uruha sie in Erinnerung hatte – nicht dass sie jemals sonderlich unordentlich gewesen wäre…doch es waren die Kleinigkeiten die hier und da verstreut lagen, welche ein dumpfes Gefühl in Uruhas Magen hinterließen. Aoi hasste Unordnung – und Uruha wollte sich gar nicht vorstellen, wie sehr er den Dunkelhaarigen verletzt hatte, dass selbst dessen Gitarren nicht an ihren Plätzen waren, sondern einfach auf dem Boden lagen. „Aoi….“, endlich wagte Uruha es aufzusehen und Aois Hand schien sich noch einen Tick mehr um sein Glas zu verkrampfen, doch sagte dieser immer noch nichts. Und auch Uruha wusste nicht was er sagen sollte…, wie er es Aoi erklären sollte…das Einzige, was er wusste, war, dass er ihn liebte. Das er Aoi mehr brauchte, als alles Andere und was für ein furchtbarer Idiot er doch gewesen war, zu stolz ihm eine zweite Chance zu geben, war es doch das, wonach er nun selber bettelte… (to be continued) das Chapter ist noch nicht fertig und da ich euch nicht noch länger warten lassen wollte, poste ich schon mal das erste Drittel :3 Kapitel 9: Chapter Nine ----------------------- „Verzeih mir….“, die Worte kamen nur leise über Uruhas Lippen und der Honigblonde hatte das Gefühl sein Hals würde sich zuschnüren, doch wagte er es nicht Aoi dabei anzusehen Uruha kam sich auf einmal unfassbar müde vor und so schloss er einfach seine Augen, seine Hand immer noch fest um sein Glas gelegt, während Aoi das seine auszutrinken schien. Zumindest nach dem leisen Knirschen der Eiswürfel zu urteilen. Doch der Schwarzhaarige schwieg und Uruha wusste, dass er noch mehr würde sagen müssen, wenn er auch nur hoffen wollte, dass Aoi ihn verstand. „Ich war ein Idiot….“, murmelte Uruha halblaut, doch Aoi schwieg noch immer und langsam wurde der Honigblonde unruhig. Würde Aoi denn überhaupt nichts sagen?! Uruha schluckte und es kostete ihn einiges an Überwindung seine Augen wieder zu öffnen und sich zu dem Schwarzhaarigen herumzudrehen, nur um dessen Orben auf sich gerichtet wiederzufinden. Uruha schluckte abermals und ein leichtes Zittern kroch ihm in die Glieder. „Ich war verletzt….du hast mich verletzt…“, fuhr der Blonde nun fort du erstaunlicher Weise fielen ihm die Worte nun leichter als vorhin. „Ich weiß…ich..“ „Nein!“, Uruha wusste nicht wieso, doch er spürte wie das Blut ihm in die Wangen kroch. Wie es anfing in ihm zu brodeln und die Erregung das Blut durch seine Adern jagte, doch er war nicht wütend – nicht mehr. Es war viel mehr die Tatsache, dass er nun endlich alles, seine ganzen Ängste Aoi sagen würde, die ihn aufwühlte. „Du weißt nicht…“, meinte Uruha nun etwas leiser als vorhin du trank einen kräftigen Schluck seines Whiskys, da ihn wohl sonst der Mut verlassen würde. „Ich war nicht verletzt, weil du mich betrogen hast…“ Aois Augenbraue wanderte fragend nach oben, doch der Honigblonde fuhr nun unbeirrt weiter: „Ich war verletzt, weil es eine Frau war…“, beendete Uruha seinen Satz, was Aoi jedoch nur noch mehr zu verwirren schien. Uruha war verletz, weil es eine Frau war? Aois Gedanken kreisten in seinem Kopf, doch er konnte sich beim besten Willen keinen Reim drauf machen. Und zu Aois vollkommener Verwirrung fing der Honigblonde an zu lachen, auch wenn es kein glückliches Lachen war, so irritierte es den Schwarzhaarigen doch mehr als Alles Andere. Doch so plötzlich Uruha angefangen hatte zu lachen, so schnell hörte er auch wieder auf und es legte sich stattdessen ein Ausdruck auf sein Gesicht, welchen Aoi nicht deuten konnte. Den er noch nie hatte deuten können und so blieb ihm nichts anderes übrig als zu sitzen und zu warten, während er sich fragte, was es wohl für Gedanken waren, die Uruha durch den Kopf gingen. Was es für Gedanken gewesen waren, die ihn Aoi hatten aus der Wohnung werfen lassen und was es für welche waren, die ihn nun hier her gebracht hatten. „Ich hatte geglaubt…ich wäre genug, verstehst du?“, durchbrach Uruha endlich erneut die Stille, doch Aoi verstand es überhaupt nicht. Uruha WAR genug! Er war alles was er wollte und diese eine Nacht war ein Fehler, den er zutiefst bereute, wie konnte Uruha also glauben… Doch der Honigblonde fuhr fort, ohne auf das Chaos zu achten, welches er in Aois Kopf hinterließ. „Ich dachte ich wäre genug…um dich umzupolen…“, präzisierte er nun seine Aussage, doch wagte er es nun nicht mehr Aoi anzusehen. Und endlich fiel auch bei Aoi der Groschen und er verstand. Das war also der Grund gewesen….ein heftiges Zittern jagte durch seinen Körper und das nächste von dem er wusste, dass er tat, war, dass er Uruha in seine Arme gezogen hatte. Aoi drückte den Honigblonden an sich, bis kein Quäntchen Luft mehr zwischen ihren Körpern war, während er nun endlich verstand, was in Uruha vorgegangen sein musste. Welche Ängste der Honigblonde hatte und er bereute seinen Seitensprung nun noch viel mehr, wenn dies überhaupt möglich wäre. Aoi war nie ausschließlich an Männern interessiert gewesen – nicht wie Uruha. Und als der Honigblonde ihn da gesehen hatte….Aoi glaubte zu wissen, was damals in Uruha vorgegangen sein musste… Er hatte eine Zukunft gesehen, die für Aoi theoretisch offen stand. Eine Zukunft mit einer Frau an seiner Seite…mit Kindern, einer Familie…eine Zukunft die so mit Uruha nicht möglich war. „Wieso hast du es mir nicht gesagt…?!“,Aois Stimme war kaum lauter als ein Flüstern, doch hielt er Uruha noch immer fest in seinen Armen, die schwachen Versuche der Gegenwehr des Blonden ignorierend. Er würde ihn nicht loslassen…nicht noch einmal… Aoi spürte, wie Uruha in seinen Armen erzitterte und schließlich war es der Honigblonde, der sich an Aoi klammerte. Wie sehr er ihn doch vermisst hatte. Wie sehr er ihn doch brauchte…. Aoi wusste nicht, wie lange sie so gesessen hatten. Wie lange sie diskutiert hatten, geredet, welche Möglichkeiten es gab, dass Uruha ihn seiner Zukunft nicht berauben würde. Das der Honigblonde Aois Zukunft war und wenn man Aoi am nächsten Tag gefragt hätte, hätte er es nicht mehr sagen könne, was nun genau das ausschlaggebende Argument gewesen war. Was genau sie schließlich dazu gebracht hatte ihre Lippen beinah schon in einem Akt der Verzweiflung auf einander zu pressen. Er wüsste nur noch den Geschmack von Uruhas weichen Lippen zu beschreiben, welche salzig waren und doch um so viel süßer, als Alles was Aoi sich vorstellen konnte… Es war wohl noch nicht all zu spät, als Uruha langsam wacher wurde. Die warme Decke bis zu seinem Ohr gezogen, um sich gegen die kühle Morgenluft zu wehren, welche durch das leicht geöffnete Fenster hereinwehte und ihm einen Duft in die Nüstern blies, der er nicht gedacht hätte noch einmal zu riechen. Aois Duft klebte an Uruha wie eine zweite Haut, hatte sich in den Laken verfangen zusammen mit dem Uruhas und es kam ihm fast schon vor, als würde er träumen, als er sich herumdrehte – und ihm sein Herz in die Hose rutschte. Aois Platz war leer. Der dunkelhaarige schien bereits aufgestanden zu sein. Uruha war wohl noch nie in seinem Leben so schnell wach geworden, wie in diesem Moment und so saß er nun, kerzengerade da und lauschte auf jeden Ton. Versuchte sich einzureden, Aoi wäre bloß im Bad…vielleicht auch nur eine rauchen… Doch er hörte nichts und er hatte das Gefühl man würde ihm den Boden unter den Füßen wegreißen. Hatte Aoi es sich anders überlegt? War er gegangen, weil er nicht sehen wollte, wie Uruha ging….. Und ein leises Stimmchen in Uruhas Innerem sagte ihm, er hätte es verdient, nach der Art wie er den Älteren davongejagt hatte…. Doch noch eher Uruha sich weitere Gedanken machen konnte, wurde die Tür ins Schlafzimmer aufgemacht und in dieser stand Aoi mit einem vollbeladenem Tablett. „Dachtest du ich bin weg…?“, ein schmunzeln lag auf Aois Lippen, als er den Ausdruck auf Uruhas Gesicht sah. Der Dunkelhaarige duckte sich geschickt vor einem Kissen, welches nur Sekunden später in seine Richtung geflogen kam, während Uruhas Nüstern sich blähten. „Du hast Frühstück gemacht…?“, Uruhas Stimme zitterte, doch hatte sich sein Blick wieder geklärt und er wischte sich schon fast verärgert über die Augen, um die Spuren seines Schreckmomentes zu verbergen. „Verdient hast du es nicht…“, grinste Aoi bloß zur Antwort und noch eher Uruha ein weiteres Kissen in seine Richtung werfen konnte, hatte er die Lippen des Blonden auch schon mit einem Kuss versiegelt. Das Geschehene war vorbei und sie würden einen Weg finden, alles Andere zu klären….zusammen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)