Tell me lies, tell me sweet little lies von Sayuri_Hiranuma ================================================================================ Kapitel 1: Chapter One ---------------------- “Tell me lies…tell me sweet little lies…~” Die Musik erfüllte die ganze Bar und auch wenn das Lied schon alt war, so ließ es Uruha nun doch lächeln. Ein leises Lachen perlte von Uruhas Lippen, während er sein Whisky Glas zum Takt etwas hin und her schwenkte. Was für eine Ironie es doch war, dass der Barkeeper ausgerechnet heute dieses Lied spielte….. Wobei, so überraschend war es eigentlich auch wieder nicht, denn Uruha liebte diese Bar nicht zuletzt auch dafür, dass sie Klassiker spielte. Und doch wünschte er sich im Moment, es würde ein anderes Lied durch die Boxen erklingen. Müde schloss der Honigblonde seine Augen und fuhr sich fahrig durch die Haare. Wie lange war er schon nicht mehr hier gewesen? Eine Woche? Zwei…oder war es doch schon ein Monat der vergangen war, seitdem er das letzte Mal hierher geflohen war. Versucht hatte seinen Kummer in dem Alkohol zu ertränken und es dann doch nicht geschafft hatte die Bilder aus seinem Kopf zu verscheuchen, die ihn seit dem jagten. Aoi war der letzte Mensch auf dieser Welt gewesen von dem Uruha jemals angenommen hätte, er würde ihn betrügen….. Unruhig tigerte Aoi in seiner Wohnung hin und her. Hin und her gerissen zwischen Hoffnung und Resignation. Wie viele Abende hatte er schon damit verbracht in Uruhas Lieblingsbar – in ihrer Bar – auf den Honigblonden zu warten. Wie viele Tage hatte er versucht den Honigblonden zu erreichen. Sich zu entschuldigen, auch wenn es ihm durchaus bewusst war, dass es unverzeihlich war, was er getan hatte. Er hatte Uruha betrogen, sein Vertrauen missbraucht und ihn hintergangen. Aoi konnte sich wirklich nicht erklären, was ihn dazu geritten hatte. Uruha war alles was er wollte, alles was er brauchte und doch hatte er gedacht, eine Frau wäre das gewesen, wonach er sich gesehnt hatte…. Wütend über sich selbst schlug der Schwarzhaarige gegen die Wand, eher er doch seine Jacke schnappte um eine weitere Nacht vergebens auf Uruha zu warten. Der Regen war inzwischen zu einer regelrechten Wand heran geschwollen und Aoi hatte sich den Kragen seiner Jacke hoch ins Gesicht gezogen, um sich vor den Wassermassen zu schützen, doch spürte er wie einige der Tropfen ihm eiskalt den Nacken herab krochen, was ihn erzittern und nur noch sehnlicher die Wärme der Bar suchen ließ. Zittrig ausatmend huschte der Schwarzhaarige ins Wärme spendende Innere des Gebäudes, welches so vertraut nach Alkohol und Zigaretten roch. Schüttelte sich die Wassertropfen aus den Haaren, eher er endlich seinen Blick vom Boden hob, nur um augenblicklich mitten in seiner Bewegung zu erstarren, als sein Blick den des Mannes traf, den er sich so sehr zu sehen ersehnt hatte und den er doch als aller Letzen hier erwartet hatte zu sehen…. Uruha….. Müde nippte Uruha an seinem Glas und ließ seinen Blick eher träge, als wirklich interessiert durch die Bar schweifend, tief in seinen eigenen Gedanken versunken, seinen Erinnerungen. Tief in seinem Herzen hatte er es wohl schon immer gewusst, dass sowas passieren würde. Das er Aoi nicht würde halten können, war der Schwarzhaarige vor ihm doch eher zweitrangig an Männern interessiert gewesen… Und außerdem…Aoi hatte sich stets Kinder gewünscht…eine Familie… Dinge die Uruha hätte ihm niemals geben können und die er doch versucht hatte zu verdrängen. Er hatte seine Augen davor verschlossen und sich vorgestellt er wäre genug für Aoi. Hatte sich erträumt, er könnte die Familie sein, die der Schwarzhaarige sich wünschte…..was für eine schöne Lüge dies doch gewesen war, bevor die harte Realität ihn eingeholt hatte…. Seufzend ließ Uruha seinen Blick zur Tür wandern, hatte sein für einen weiteren Schluck angehoben, als ihm eben jenes aus der Hand rutschte, als er in das paar dunkler Orben schaute, welche ihn seit je her hatten schwindeln lassen – wenn auch dieses Mal aus anderen Gründen. Uruha spürte noch nicht einmal, wie das Glas klirrend auf den Boden fiel und die Scherben, sowie der Rest des Inhaltes sich auf dem Boden verteilte. Was tat Aoi hier…. Wütend ballte der Honigblonde seine Hand zur Faust, eher er ruckartig seinen Blick löste und nicht minder ruckartig vom Tisch wegrückte, so dass sein Stuhl dem Glas Gesellschaft auf dem Boden leistete. Aoi konnte gar nicht so schnell schauen, da stand Uruha auch schon vor ihm und während seine eigene Mimik wohl noch immer schockgefroren war, so funkelte in Uruhas Augen Feuer. Fast schon bedrohlich baute der Honigblonde sich vor Aoi auf und funkelte den Schwarzhaarigen Zornesfunkelnd an. Aoi rechnete schon damit, dass Uruha ihn ohrfeigen würde, doch stattdessen überraschte der Honigblonde ihn bloß abermals, indem er seinen Blick bloß abwand und an Aoi vorbei in den Regen stürmte. Unbarmherzig schlug der regen Uruha ins Gesicht, als Aoi seine Sprache endlich widergefunden zu haben schien und seinen Namen rief. Uruha in den kalten regen folgte und aus einem puren Reflex heraus den Blonden am Arm packte , um ihn an einem weiteren Verschwinden zu hindern, was ihm nun doch die erwartete Ohrfeige einbrachte. „Fass mich nie wieder an….~“ Uruhas Stimme, war sogar noch kälter als der Regen und sein Blick…. Er war so intensiv, dass Aoi Mühe hatte diesem standzuhalten, auch wenn es keine Wut war, die er in diesem sah. Aoi wusste, dass er Uruha verletzt hatte – und hatte es aus tiefstem Herzen bereut. Aoi hatte gespürt, wie etwa sin Uruha zerbrochen war, in jener Nacht, in der er ihn Inflagranti erwischt hatte… „Vergib mir….~“, Aois Stimme war kaum lauter als ein Flüster und auch wenn er wusste, dass es sinnlos war, auf Vergebung zu hoffen, denn Uruha hatte so etwas noch niemandem verziehen, dafür war der blonde viel zu stolz. Sie beide waren es und doch würde Aoi auf Knien betteln, wenn es sein müsste. Wenn das der Preis wäre, Uruha wieder an seiner Seite zu haben….. Ein kaltes Lacken perlte von Uruhas Lippen, welches keinen hauch Humor in sich trug, bloß die Bitterkeit, die sich seit je her in Uruha breit zu machen drohte. Wie konnte Aoi es wagen sein Wort wieder an ihn zu richten. Ihn um Vergebung zu bitten…. Uruha ballte seine Hand so fest zur Faust, dass sich seine Fingernägel ins Fleisch bohrten und doch spürte er den Schmerz nicht, war ein Anderer dafür viel zu präsent. Wie konnte Aoi von ihm erwarten, dass er ihm verzieh, wenn es doch im Grunde nichts zu verzeihen gab….. Es war nicht Aoi der ihn angelogen hatte…das war er selbst….. Er hatte an ein Märchen glauben wollen, also hatte er es sich eingeredet, doch wem machte er etwas vor…..Aoi würde nicht glücklich werden mit ihm – und Uruha kein weiteres solches Heimkommen ertragen… //„Uruha? Oh Gott….Uruha!“// Aois Stimme halte immer noch in Uruhas Ohren. // Aoi hatte ihn mit schock geweiteten Augen angestarrt, die Frau, welche noch bis eben in dessen Armen gelegen hatte, nun vollkommen ignorierend und der Schock so präsent auf dessen Zügen wie der Schmerz auf Uruhas als dieser schweigend die Szene betrachtete. Sich wie in Trance herumdrehte, während Aoi mit den Laken kämpfte, um aus dem Bett zu kommen. Der Duft der fremden Frau, wie eine zweite Haut an ihm klebend, Uruha hinterherrannte, welcher bloß wie in Trance zur Tür ging und ohne Aoi auch nur einen weiteren Blick zu widmend, diese hinter sich zuzog, die Rufe des Älteren ignorierend, während sein kleines Paradies, das Lügengebilde, welches er sich so mühevoll aufgebaut hatte, wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrach….// Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)