Kriegszeit von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 9: Toji im Schloss der Zauberfürstin -------------------------------------------- Toji lag bewusstlos auf dem Boden eines dunklen, weiten Gangs. Kleine Acnaib schlichen an ihm vorbei und begutachteten ihn neugierig, doch bevor sie ihn angreifen konnten, sprang ein Anavi mit gebieterischem Brüllen dazwischen. Mit wenigen Prankenhieben machte es den kleineren Monstern klar, dass dieser Junge nicht angerührt werden durfte. Plötzlich stutzte das Anavi und huschte lautlos davon. Toji schlug stöhnend die Augen auf. Suchend sah er sich um. War das die Festung Norius? Sah irgendwie nicht so aus...es war noch viel dunkler hier und die Mauern strahlten eine sehr bedrohliche Aura aus. ,,Hallo? Wo bin ich hier?", rief er laut um seine Angst zu verscheuchen. ,,Hört mich denn niemand? Ich wurde hier her verschleppt!" Niemand antwortete ihm. Der Junge bekam es langsam mit der Angst zu tun. Er machte unsicher ein paar Schritte, ohne wirklich zu wissen, wohin er überhaupt wollte. Toji schrak zusammen, als er leise Stimmen hörte. Es klang, als würden sich zwei Personen angeregt unterhalten. Die Stimmen kamen näher. Toji presste sich mit klopfendem Herzen in eine Nische und betete, dass ihn niemand entdeckte. Dann horchte er angestrengt, konnte jedoch nur Wortfetzen aufschnappen. ,,...wirklich, meine Liebe..." ,,...musst doch verstehen..." ,,...doch nur ihn...." ,,...irgendwo, keine Ahnung..." Dann gingen zwei Personen an ihm vorüber und der braunhaarige Junge hielt vor Schreck den Atem an. Eine der beiden Gestalten, ein Mann, blieb abrupt stehen. Er hatte honigblondes Haar und hellgrüne Augen. ,,Hast du das gehört?" Seine Stimme klang liebenswürdig und freundlich, doch nun hatte sie einen wachsamen Klang bekommen. Seine Gesprächspartnerin hatte Toji den Rücken zugedreht, sodass er nur ihr langes, blauschwarzes Haar sehen konnte. Sie hob den Kopf. ,,Nein, Darren, ich habe nichts gehört. Würdest du bitte aufhören, mich immer zu unterbrechen? Wir waren noch nicht fertig..." Der Mann, der Darren genannt wurde, entspannte sich und seufzte. ,,Aylanna, ich habe dir doch schon so oft gesagt, dass ..." Die Stimmen entfernten sich und Toji atmete auf. Wer waren die denn gewesen? Auf jeden Fall hatten sie sich nicht sehr gefährlich angehört...ob er ihnen wohl hinterherlaufen sollte? Er entschied sich dagegen. Die Beiden hatten etwas an sich gehabt, das ihn zittern ließ. Er drehte sich um und rannte in die entgegengesetzte Richtung. Nach einer Weile hielt er inne und blieb keuchend stehen. Hilflos sah er sich um. Er hatte keine Ahnung, wo er sich befand. Da blieb sein Blick an einer großen Tür hängen. Er stieß erschrocken die Luft aus. Die Tür sah genauso aus, wie Hiromi das Tor in ihrem Traum beschrieben hatte! Er war im Schloss Hikaris. ,,Willkommen in meinem Zuhause!" Toji fuhr herum und sank auf die Knie. Vor ihm stand die Zauberfürstin. Sie war noch viel schöner, als Sandor sie ihm beschrieben hatte. Jetzt wurde ihm klar, warum der alte Mann sich kaum an ihre Haarfarbe erinnern hatte können. Ihre Schönheit nahm ihm den Atem und blendete ihn. ,,Wahrlich, wenn es Engel gibt, dann müssen sie wohl so aussehen wie Ihr!", flüsterte er gebannt. Die junge Frau lächelte. Da fiel dem Jungen wieder ein, wer vor ihm stand. Er sprang auf und machte einen Schritt zurück. ,,Ja, Ihr seht aus wie ein Engel, doch Äußeres und Inneres sind bei Euch anscheinend grundverschieden! Ihr seid meine Feindin!" Er zog sein Schwert und richtete es, blass geworden, auf Hikari. Diese jedoch schien sich nicht einschüchtern zu lassen. ,,Sieh mal an. Offenbar hat man dich nicht in Höflichkeit unterrichtet, sonst wüsstest du, das man das Schwert nicht auf eine Dame richtet. Ich hörte, du seiest der Adoptivbruder dieses kleinen Görs?" Toji brauchte einige Sekunden um zu realisieren, was sie meinte. ,,Wie? Sprecht Ihr etwa von Hiromi? Sie ist kein 'Gör', sondern ein wunderbares Mädchen. Und sie wird Euch besiegen, denn sie besitzt das Schwert Katana!" ,,Ach ja!", meinte die Fürstin gelangweilt. ,,Eine nette Waffe - in den richtigen Händen. Da fällt mir ein - wie unhöflich von mir - wir sollten in meinen Saal gehen. Im Sitzen redet es sich einfacher." Sie forderte Toji mit einer Handbewegung auf ihr zu folgen. ,,Toji? Wo bist du? Antworte mir!" Schon seit zwei Stunden lief Hiromi durch die Burg und suchte ihren Bruder. Doch obwohl sie inzwischen schon jeden Winkel abgesucht hatte, hatte sie noch immer keine Spur von ihm gefunden. Sie war den Tränen nahe, denn sie spürte, das er in Gefahr war. Kraftlos ließ sie sich auf einen samtbezogenen Stuhl fallen, der in einem Zimmer, das ganz in weinrot gehalten war, stand. Prüfend sah sie sich um. Hier war sie noch nie gewesen...sie hatte nicht einmal gewusst, das so ein Zimmer überhaupt existierte. Sie stand wieder auf und schlenderte herum. Schließlich fiel ihr Blick auf ein Bild, das an der Wand hing. Es stellte eine sehr schöne Frau dar, die zwar ein wenig ernst aussah, aber dennoch in sehr weichen Farben gemalt war. Sie hatte blauschwarzes, langes Haar und dunkle Augen, die ein wenig an die raue, stürmische See erinnerten. Vorsichtig strich Hiromi mit dem Zeigefinger über das Bild. Da bemerkte sie etwas. War das hinter dem Portrait etwa ein... ,,Hiromi!" Erschrocken fuhr sie herum. Sandor stand in der Tür. ,,Was tust du hier?" Eingeschüchtert antwortete sie: ,,Ich wollte mir nur das Bild ansehen...weißt du, wer es gemalt hat?" Der alte Mann trat näher und sein Gesicht erstarrte. ,,Ja. Ich kenne diese Frau und ich kenne den Maler. Zumindest glaubte ich, ihn zu kennen. Sein Name war Tamar. Er und diese Frau waren ein Paar. Bis eines Tages...Egal. Was suchst du überhaupt in diesem Zimmer?" ,,Ich habe nach Toji Ausschau gehalten! Er ist wie vom Erdboden verschluckt..." ,,Hör zu." Toji konnte den Blick nicht von Hikari abwenden und nickte nur. Die Fürstin lächelte erneut. ,,Du bist mein Gefangener. Aber ich lasse dich gehen, unter einer Bedingung. Hol mir Sandors Armband. Er hat einen guten Teil seiner Macht hineinfließen lassen und ich bin sicher, das er keine Bedrohung mehr für mich darstellt, wenn er es verliert. Ich bin bereit dich gehen zu lassen, wenn du mir dein Wort gibst, dass du mir das Armband bringst. Dann bist du frei." Der braunhaarige Junge sprang auf und rief empört: ,,Niemals! Ich kann doch nicht...was glaubt Ihr eigentlich, wie...Lieber bleibe ich mein Leben lang hier und verrotte in irgendeinem Kerker, als das ich Sandors Vertrauen missbrauche!" ,,Wie du willst. Ich war ja bisher sehr nett, aber ich kann auch andere Seiten aufziehen!" Die grünen Wirbel in ihren Augen drehten sich schneller. Der Junge sank verschreckt wieder auf seinen Platz zurück. ,,Das kann ich nicht!", flüsterte er. ,,Niemals würde ich meine Freunde verraten nur um meine Freiheit zu erkaufen!" Hikari lachte still in sich hinein. Jetzt hatte sie ihn... Hiromi lehnte sich niedergeschlagen an einen Baum, der im Hof der Festung Norius stand. Ihre beste Freundin versuchte sie aufzuheitern. ,,Ach komm schon, Hiromi! Ihm wird schon nichts passiert sein! Vielleicht ist er ja nur ein bisschen spazieren gegangen?" Kaeru bemerkte trocken: ,,Dann hätte er ja wohl Bescheid gegeben. Es wäre doch wirklich gemein, seine Schwester einfach so im Ungewissen zu lassen." ,,Adoptivschwester", korrigierte ihn Hiromi fast geistesabwesend. Sie war so sehr in Gedanken, dass sie nicht bemerkte, wie beim ihren Worten ein Schatten über Kaerus Gesicht glitt. Hina beobachtete ihn jedoch scharf. Na das konnte ja was werden! ,,Hallo...", ertönte hinter ihnen eine schüchterne Stimme. Toji war unbemerkt dazu getreten und kratzte sich verlegen am Kopf. ,,Da bin ich wieder." Hiromi sah erleichtert auf. ,,Ah! Na endlich kommst du! Ich hab' mir schon Sorgen gemacht! Wo warst du denn?" ,,Ich war im Wald.", sagte Toji kurz angebunden und verschwand im Schloss. Drei verblüffte Augenpaare sahen ihm nach. Der braunhaarige Junge stapfte in Gedanken versunken durch die Festung. Ich lasse dich gehen, unter einer Bedingung. Hol mir Sandors Armband. Er hatte ihr sein Wort gegeben...aber durfte er das? Wenn er das Schmuckstück stahl und ihr brachte, dann würde er ein unverzeihliches Verbrechen begehen. Er konnte der Fürstin nicht trauen. Aber er hatte es versprochen... ,,Hallo Toji! Hiromi hat dich schon gesucht, wo warst du denn?" Der Angesprochene schrak hoch. ,,Sandor! Hast du mich erschreckt..." Sein Blick fiel auf den Arm des alten Mannes. Hol mir Sandors Armband. ,,Sorry!", stieß er mit zusammengebissenen Zähnen hervor und riss ihm das Schmuckstück vom Handgelenk. Der Alte schrie entsetzt und vor Schmerzen, doch der Junge hastete blind davon. Er rannte quer durch die Burg ohne wirklich zu wissen, was er jetzt machen sollte. Raus hier! Eilig öffnete er das Tor und stürmte hinaus. Dort erwarteten ihn seine überraschten Freunde. ,,Toji!", rief seine Schwester wütend. ,,Was soll das Ganze? Und was hast du da in der Hand...?" Ihre Augen weiteten sich vor Schreck. Der Junge erstarrte. Hilflos sah er von einem zum anderen. ,,Hiromi, ich...lass mich vorbei!" Er wollte sich vorbei drängen. ,,Nein!", rief das Mädchen kurzentschlossen. ,,Erst sagst du mir, was du mit diesem Band vorhast!" ,,Ich bringe es Hikari!", schrie Toji. ,,Sie hat mich gefangen genommen und ich habe ihr versprochen zum Ausgleich für meine Freilassung dieses Schmuckstück für sie zu stehlen!" ,,So?", ertönte hinter ihm eine ruhige Stimme. Sandor war hinter ihn getreten. ,,Dann gib es ihr ruhig. Es beinhaltet einen Teil meiner Macht, aber die Fürstin scheint nicht bemerkt zu haben, dass meine wahre Kraft um vieles größer ist. Ich kann diesen Verlust verschmerzen, obwohl einige Erinnerungen an dieses Armband geknüpft sind..." Seine hellen Augen blickten traurig drein. ,,Wenn du dein Wort nicht brechen willst, dann bring es ihr. Aber eines sollst du wissen:" Der Junge sah ihn verzweifelt an. ,,Sag es mir!" ,,Sie ist nicht darauf angewiesen. Hikari ist um einiges stärker als ich, ob mit oder ohne Armband. Sie weiß, dass sie mir überlegen ist. Vermutlich hat sie dich das Schmuckstück nur stehlen lassen, um dich leiden zu sehen." Toji sank auf die Knie. ,,Ich wusste es...aber ich habe ihr mein Wort gegeben!" ,,Es ist deine Entscheidung.", sagte Sandor ernst. Hiromi, Hina und Kaeru warteten gespannt. Dann hob der braunhaarige Junge den Kopf. Trotzig sah er den alten Mann an. ,,Hikari kann mich mal kreuzweise! Ich denke nicht daran meine Freunde zu verraten. Das wäre ja noch schöner!" Hiromi schlang ihre Arme um ihn. ,,Ich hab's ja gewusst!", jubelte sie. ,,Mein Bruder hat einen starken Willen! Er lässt sich nicht unterkriegen!" Toji errötete verlegen. ,,Quatsch. Lass mich los, Mannsweib!" Die schöne Fürstin saß auf ihrem Thron und betrachtete mit gelangweiltem Gesicht diese Szene in ihrem Kristall. Kundon war neben sie getreten. Erleichtert registrierte er, dass seine Herrin nicht zornig war. Eine Zeit lang schwiegen sie. Dann hob die Fürstin den Kopf. ,,Zu dumm, das dieser Bengel mir das Armband nicht beschaffen konnte. Es stünde mir bestimmt sehr gut." Der alte Mann lächelte in seinen Bart hinein. ,,Herrin, Ihr braucht keinen Schmuck. Das Band hätte neben Eurem goldenen Haar blass gewirkt." Hikari sah ihn prüfend an. ,,Tja, da hast du wohl recht. Na gut. Der Junge hat die Probe bestanden. Wen widme ich mich denn nun?" Ein gefährliches Lächeln umspielte ihre Lippen. ,,Herrin?" Die junge Frau sah den Alten ungnädig an. ,,Was ist denn nun schon wieder?" ,,Ihr habt zweifellos bemerkt, dass gestern Nacht jemand von diesen Kindern bei Eurer Tochter war, oder?" ,,Natürlich", erwiderte Hikari scharf. ,,Es war dieses Gör, Hiromi. Die mit dem Schwert und dem Handschuh. Aus irgendeinem Grund hat meine Tochter sie zu sich gerufen..." Kundon horchte auf. ,,Was sagt ihr? Ich dachte sie wäre nicht zu eigenen Entscheidungen fähig?" Die Fürstin nickte finster. ,,Das ist sie auch nicht. Ihr Körper ist nur eine Hülle - er kann das Mädchen nicht gerufen haben. Trotzdem weiß ich, dass es Hikaru war. Wie verwirrend...es ist wirklich amüsant. Wenn nicht einmal ich es weiß...dann muss es ein wirklich großes Geheimnis sein." To be continued Autors Comment: Hallöle, da bin ich wieder!^^ Haaaaach, es ist soooo schön, dass ihr mir so nette Kommis schreibt!^____^ Der letzte Teil ging an ratti und mitsuki, also widme ich diesen Teil kaktus und meiner kleinen Schwester Judith, die die Geschichte auch liest und schon fast alles darüber weiß. Zu den Fragen: Hina ist keine Chairi, sie ist was ganz anderes...XD Hikari hat Hiromis Mutter nicht umgebracht, das waren andere Typen... Hiromi hat nur schlecht geträumt, bevor sie ins Schloss Hikaris gerufen wurde. Mit Hikari hat sie eigentlich nicht näher zu tun...wer weiß. Ja, zwischen Hiromi und Hikaru gibt es einen Zusammenhang...aber den kann ich nicht verraten. Ja, Hina HAT ein Geheimnis aber es dauert noch eine Weile bis es herauskommt. Die Fragen sind abslut nicht dumm...eigentlich habe ich gehofft, ihr würdet mich das fragen!^^ Zu diesem Teil: Langsam werden das aber ziemlich viele Charaktere...Darren und Aylanna gehören zu einer Gruppe von 7 'Leuten' die ebenfalls Hikari unterstehen, aber einen höheren Rang haben als die Monster. (So etwas wie ihre Generäle) Von diesen 7 Leuten sind nur zwei wichtiger, nämlich Aylanna und ???? - ich sag nix....^__~ Aylanna eigentlich auch nur, weil sie eben mit diesem Tamar zusammen war und in einer ganz besonderen Beziehung zu Sandor steht...(mist, ich verrate schon wieder alles) Wie auch immer: Es werden schon sehr viele Charas, deshalb muss ich wohl ein paar umbringen...XD Wenn hätten wir denn da aller: *Liste durchgeh* Öööhmmm....na egal. Byeeee, wir sehen uns im nächsten Teil. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)