Kriegszeit von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 7: Der Vampir --------------------- Langsam öffnete Hiromi die Augen und sah sich um. Sie befand sich in einem dunklen Mischwald, der für sie deshalb etwas Neues war, weil es in den Nordlanden nur Nadelwälder gab. Sie blickte sich suchend um und entdeckte den seltsamen jungen Mann, der an einem Baum lehnte und sie misstrauisch anstarrte. Aus der Nähe bemerkte das Mädchen, das seine Augen sehr dunkel, fast schwarz waren. Hiromi begann, sich unwohl unter seinem Blick zu fühlen und fragte gereizt: ,,Warum schaust du mich so an? Hast du noch nie ein Mädchen gesehen?" Er schüttelte mürrisch den Kopf. ,,Also das ist mit Sicherheit nicht das Problem - Frage ist nur, wie du es geschafft hast, fast durch die Luft zu fliegen?" ,,Fliegen?!", fragte sie ungläubig. Doch dann erinnerte sie, wie ein rotes Licht sie umgeben hatte, als sie zu Boden fiel. Es war von ihrem Handschuh ausgegangen...Prüfend betrachtete sie ihre linke Hand. Sie kribbelte und juckte. Hiromi schüttelte den Kopf, so dass ihr schwarzes Haar flog. ,,Und du? Wieso hast du dir nichts getan?" ,,Weil dein komisches Licht so freundlich war, mir auch zu helfen!", erwiderte er zynisch. Das junge Mädchen streckte ihm wütend die Zunge hinaus und wandte sich ab, doch dann drehte sie sich ruckartig wieder um. ,,Hey du! Wie heißt du überhaupt?" ,,Kaeru", lautete die knappe Antwort. ,,Aha." Das Gespräch schlief ein. Nach einer Weile sagte Hiromi fast schüchtern: ,,Ich bin Hiromi." ,,Aha." Die Beiden beäugten sich forschend, um festzustellen, ob der andere auch keine bösen Absichten hatte. Sie sah zum Horizont. ,,Die Sonne geht bald unter." Eigentlich hatte sie einfach irgendetwas sagen wollen, um das peinliche Schweigen zu überbrücken, doch seltsamerweise schien Kaeru alarmiert. Er sandte einen beunruhigten Blick in Richtung Sonne und wandte sich dann, sichtlich erleichtert, wieder Hiromi zu. ,,Von wegen bald! Ich habe noch mindestens eine Stunde Zeit." Hiromi setzte zu einer Frage an, unterbrach sich jedoch selbst: ,,Oh! Deine Wunde, sie...was ist das?" Kaeru sah sich seine Schulter an. ,,Ach die Wunde, die mir dieses Ocnarb zugefügt hat! Das ist nichts..." ,,Das meine ich nicht!", unterbrach ihn Hiromi aufgeregt. ,,Dein Blut - es ist silber!" ,,Ach ja? Ist das so ungewöhnlich?" Als er Hiromis Blick sah, wurde ihm bewusst, dass es tatsächlich nicht normal war. Er zog eine Grimasse und lächelte spöttisch. ,,Ach weißt du...in meiner 'Familie' haben alle silbernes Blut - was ist denn jetzt wieder?" Denn Hiromi hatte das Interesse an seiner Schulter verloren und blickte mit weit aufgerissenen Augen auf seinen Mund. Besser gesagt - ,, Nichts...nur...dei - deine Eckzähne sind aber sehr spitz! Und so lang..." Ängstlich wich sie zurück. Kaeru schlug sich die Hand vor den Mund. ,,Was gehen dich meine Zähne an? Nichts, oder? Also, am besten verschwindest du jetzt - '' Das Mädchen entgegnete scharf: ,,Auf keinen Fall. Du wurdest wegen mir verletzt. Also werde ich dich nach Hause begleiten und aufpassen, dass dir nichts passiert!" Kaeru begann, die Geduld zu verlieren. ,,Verdammt, höre auf mich und verschwinde endlich! Mir wird nichts passieren, ich bin ein Vampir!" Er entblößte erneut seine spitzen Eckzähne. Hiromi schrie gellend auf. In diesem Moment bohrte sich ein Pfeil genau über Kaerus unverletzter Schulter in den Baum. Er erschrak, ebenso wie Hiromi. Doch das schwarzhaarige Mädchen hätte vor Freude weinen können, als es Hina und Toji erkannte, die plötzlich auf der Lichtung standen. Toji war ganz blass geworden. Dennoch sagte er leise und mit fester Stimme: ,,Weg von meiner Schwester, du Monster! Sonst hast du hier zwei Schwerter und eine Menge unfehlbarer Pfeile gegen dich!" Kaeru schien diese Drohung ziemlich kalt zu lassen, aber seine Augen verdunkelten sich bei dem Wort 'Monster'. Er ließ die Schultern hängen und meinte leise: ,,Ich hatte nicht vor, Hiromi etwas anzutun." Der Vampir wandte sich zum Gehen. Hina ließ den Bogen sinken und runzelte die Stirn. ,,Heißt das, du willst uns nicht aussaugen?" Kaeru drehte sich erschrocken um. ,,Wie? Natürlich nicht. Wenn mich bei Nacht der Blutdurst überfällt, trinke ich lediglich Tiere! In diesem Wald gibt es ja glücklicherweise keine Menschen. Allerdings kann ich nicht kontrollieren was ich dann tue, daher bat ich Hiromi bereits, den Wald endlich zu verlassen." Toji senkte den Kopf und schwieg. Seine Schwester jedoch lief dem weißhaarigen Jungen nach. ,,Vampir oder nicht, du bist verletzt. Wegen mir. Und deshalb werden wir dich zu deinem Zuhause begleiten, ob du nun willst oder nicht!" Ihre Stimme duldete keinen Widerspruch. Kaeru warf ihr einen mürrischen Blick zu, sagte jedoch lediglich: ,,Na gut." Hikari saß stillschweigend auf ihrem Thron, doch um sie herum flackerte eine gefährliche Aura. Kundon stand neben ihr, wie meistens und sah ebenfalls zornig und besorgt aus. Endlich hob die Fürstin den Kopf und nannte einen einzigen Namen. ,,Sandor." Kundon nickte stumm. Da begann die schöne, junge Frau zu lachen. Sie lachte glockenhell und wischte alle Sorgen des Beraters weg. ,,Oh, das könnte sehr lustig werden, meinst du nicht auch? Sandor...wird er sich erneut mir widersetzen können?" Sie stützte den Kopf in die Hände und lächelte belustigt. ,,Das Ganze könnte interessanter werden, als ich es mir erhofft hatte...jetzt hat dieses Gör mit dem Schwert Katana auch noch einen Vampir getroffen...sehr gut. Das bietet einige Möglichkeiten." Der alte Mann protestierte: ,,Ihr werdet doch wohl nicht dieses kleine Mädchen und ihre Freunde als eine Bedrohung ansehen, oder?" ,,Warum nicht?", meinte Hikari und die grünen Wirbel in ihren Augen drehten sich. ,,Ich weiß alles über diese Bande von Spaßvögeln...ach, Kundon, du weißt nicht, wie ungemein erhebend es ist, alles zu wissen!" Sie lachte erneut. ,,Sag mal...du bist doch immer dafür, kein Risiko einzugehen nicht wahr? Weißt du, Sandor hat etwas, das ich sehr gerne besitzen würde...aber ich kann ja schlecht selbst hingehen und es ihm wegnehmen. Ich glaube, das würde für ziemlichen Aufruhr sorgen. Wen schicke ich denn bloß? Ach ja!" Ihr Lächeln vertiefte sich. ,,Ich versuche es mal mit der alten Taktik: ,,Verwende Freunde gegen Freunde"!" Kaeru blieb vor einem steinernen Schloss stehen und wies mit einer missmutige Geste auf das große Eingangstor. Die Drei hielten sicheren Abstand zu ihm und begutachteten das riesige Anwesen. Besonders Toji sah sich ängstlich um, ob noch andere Vampire in Sicht waren. Die Tür öffnete sich und die vier jungen Leute traten ein. Kaeru warf einen genervten Blick auf seine misstrauischen Gäste und schrie, so laut er konnte: ,,Lunete! Ich habe Abendessen mitgebracht!!" Toji wurde leichenblass. ,,Häh? Ich dachte, du isst keine Menschen, oder? Oder? ODER????" Der Vampir drehte sich grinsend um. ,,Nee, natürlich nicht. Menschenblut soll zwar ganz lecker sein, aber....ich bin halt kein Monster." Ein roter Blitz kam die Treppe hinuntergesaust. ,,Kaeru! Brüderchen! Du bist ja verletzt!" Ein kleines, rothaariges Mädchen blieb keuchend stehen und starrte die Gäste misstrauisch an. Hiromi sah, dass auch sie spitze Eckzähne hatte. Sie mochte ungefähr 10 bis 12 Jahre alt sein. Lunete raste wieder davon und kam kurz darauf mit Verbandszeug wieder. Sie rümpfte die Nase, als sie Kaerus Schulter umwickelte. ,,Dummkopf! Immer musst du dich verletzen! Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du - Verdammt noch mal, hör mir zu !- aufhören sollst, ständig diese absolut ekelhaften Ocnarb umzubringen?! Aber du hörst ja nie auf mich. Typisch, du! Das muss an deiner Erziehung liegen, immerhin war ja nie jemand außer mir da, um sich um dich zu kümmern." Sie begann ihn mit ihren Fäusten zu traktieren. ,,Du sollst mir zuhören habe ich gesagt! Hör auf, dich immer zu verletzen, Vampire sterben viel leichter an Blutverlust, als die Menschen, also hör bloß auf mit der Monsterjagd! Außer natürlich, wenn es ums Abendessen geht, da darfst du jagen gehen. Zu dumm, dass Papa und Mama gestorben sind, bevor du 6 Jahre alt warst, sonst hätte dir sicherlich irgendjemand gesagt, das man sich nicht mit den Monstern dieser Fürstentante anlegen soll! Was soll ich noch machen, damit du endlich aufhörst damit?" An dieser Stelle musste sie Luft holen und Kaeru nützte den Augenblick um rasch einzufallen. Er wandte sich an Hiromi: ,,Wie du siehst, bin ich in Ordnung, du kannst also wieder gehen. Nein, du musst sogar wieder gehen. Die Sonne geht bald unter - dir bleiben vielleicht noch 15 Minuten. Hau ab." Sein Lächeln strafte seine barschen Worte Lügen. ,,Ich habe noch nie ein so komisches Mädchen wie dich kennen gelernt. Aber ich bereue es nicht." Seine Miene wurde ernst. ,,Trotzdem - ihr müsst jetzt gehen." Toji schien absolut keine Probleme damit zu haben, die Vampirbehausung so schnell wie nur möglich zu verlassen. ,,Komm, Mannsweib!", meinte er nur und schleifte Hiromi hinter sich her zur Tür. Hina drehte sich noch einmal um. ,,Heißt das, ihr wohnt hier ganz allein in diesem riesigen Schloss?" ,,Ja, genau das heißt es.", entgegnete Lunete schnippisch doch dann grinste sie. ,,Ciao, Mädchen mit den rosa Haaren!" Die Angesprochene errötete. ,,Ich heiße Hina! H I N A! Und wehe, du lästerst noch mal über meine Haarfarbe. Die ist schön." ,,Aber ziemlich selten!", rief der freche Rotschopf ihr hinterher. Als die Tür sich schloss runzelte Lunete die Stirn. ,,Stimmt doch, oder Kaeru? So weit ich weiß, gibt es Menschen mit rosafarbenem Haar nur bei den Priesterinnen der Anih, der Göttin der Schatten! Kinder mit dieser Haarfarbe wurden regelrecht gezüchtet - alles für so ein komisches Ritual, oder so...ich muss Sandor fragen, wenn er mal wieder vorbei schaut." Hiromi knurrte wütend, als sie zum x-ten Mal über eine Baumwurzel stolperte und sich das Knie aufschürfte. ,,Mist! Wieso muss es so dunkel sein? Es kann ja noch nicht so spät sein." Toji blieb stehen und meinte langsam: ,,Tja, die Sonne ist eben schon untergegangen und dieser dichte Wald lässt sowieso fast kein Licht durch." ,,Ich möchte wissen, wie das ist...", sagte Hina versonnen. ,,16 Jahre alt zu sein und noch nie die Sterne gesehen zu haben..." Die ersten Beiden drehten sich fragend um, dann erkannten sie, das ihre Freundin von Kaeru sprach. ,,Ach der...dem ist das sowieso egal.", knurrte Hiromi in Erinnerung seines ruppigen Benehmens. Unruhig schaute sie sich um. Womöglich waren die Beiden bereits auf der Jagd. Einem Vampir der seinen Blutdurst nicht mehr kontrollieren konnte, wollte sie nicht wirklich gerne begegnen. Kaum hatte sie diesen Gedanken zu Ende gedacht, hörte sie etwas im Unterholz rascheln. Alarmiert drehte sie sich um und horchte wachsam auf seltsame Geräusche. Einige Sekunden bleib es still - dann brach etwas aus dem Gebüsch hervor. Es war das Ocnarb vom Berg. Hina legte blitzschnell einen Pfeil an die Sehne ihres Bogens und zielte auf den Kopf des Monsters. Doch plötzlich duckte sich das Ocnarb und brüllte zornig auf. Es hatte eine schlanke Gestalt mit weißen Haaren und glühenden, schwarzen Augen gesehen. Es war Kaeru, dessen Gesichtszüge verzerrt und hungrig schienen. Trotzdem versuchte er nicht, die Drei anzugreifen. Er schien abzuwarten. Vermutlich, schoss es Hina durch den Kopf, wartete er darauf, dass das Ocnarb sie tötete - damit er die Reste von ihnen aussaugen konnte. Ein Schrei neben ihr riss sie aus ihren Gedanken. Das Vieh hatte Hiromi gepackt und versuchte, sie zu erwürgen, da er ja keinen zweiten Arm mehr hatte. Doch Hiromi befreite sich mit fast übermenschlicher Kraft. Das Monster brüllte wütend auf und schlug mit der Pranke nach ihr. Vor Schreck konnten sich die Drei nicht bewegen. ,,Es wird sie zerfetzen!", dachte Toji voll Grauen. Dennoch war er unfähig, auch nur einen Schritt zu machen. Nicht so Kaeru. Bevor Hiromi reagieren konnte, hatte sich eine schlanke Gestalt zwischen sie und das Monster geworfen. Silbernes Blut spritzte auf das fassungslose, schwarzhaarige Mädchen. Als der Körper des Vampirs auf der Erde aufschlug, startete das Ocnarb einen neuen Angriff. Der letzte, den es je machte... ein Pfeil bohrte sich in seinen Schädel, genau zwischen den Augen, die in diesem Moment brachen. Hina hängte sich den Bogen wieder um und stürtzte zu ihrer Freundin. Diese war inzwischen nieder gekniet und rief verzweifelt Kaerus Namen. Tränen traten ihr in die Augen. Der junge Mann öffnete mühsam die Augen und sagte schwach: ,,Oh bitte...nicht weinen! Nicht weinen...du weißt ja nicht, was du damit anrichtest...Dummes Gör!" To be continued Autors Comment: Ähähähähä.....jetzt gibt es auch noch Vampire...na ja, das war ja schließlich von Anfang an geplant. Zugegeben...dieser Teil war weder sehr lang, noch sehr gut...(Finde ich) Sagt mal: Sind diese Ausschnitte mit Hikari soooo fad? Rattenspion hat das nämlich gesagt...aber was soll ich denn machen?! Sonst kommt sie ja (fast) nie vor! Und das ist nicht gut. Sie trifft ja sehr selten auf die Hauptcharaktere - kein Wunder, sonst hätten wir bald keine mehr...^^;;; Das ist halt das Problem mit den Bösen. Aber keine Sorge - sie kommt schon noch 'live' vor - einmal vielleicht? *träller* Ah ja: Das kleine Gör, diese Tochter von Hikari, die kommt im nächsten Teil auch wieder vor. (Oder? Muss mal wieder die Storyline suchen) Tja....die Charabilder...ich hab SonPan gefragt, ob sie's macht und sie hat auch ,,Ja" gesagt, aber bis jetzt hab ich noch nix gekriegt...fragt ihr sie doch mal!^^ Und guckt euch ihre Bilder an - die sind obergenial. (Ups, ich mach ja Werbung...*lalalala*) Na dann halt...mann ist das wieder'n langer Comment geworden! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)