Mass Effekt - Der Untergang - Akt II von Cpt_Ratzfatz ================================================================================ Kapitel 3: Schlachtfeld Politik ------------------------------- Die sich soeben abspielende Situation war in jeder Situation bedrohlich. An Bord der Normandy hatte Sinari ihr Maschinengewehr auf ihren eigenen Bruder gerichtet. Es war ein Kampf um die Macht. Die beiden Geschwister stritten sich darum wer das nächste Staatsoberhaupt des Morjanischen Verbundes wurde – eine der wenigen Parteien die über die Mittel verfügte den Reapern die Stirn zu bieten. Shepard konnte nicht glauben das ein zivilisiertes und technisch fortgeschrittenes Volk auf diese Form der Regierungsbildung zurück griff. Allerdings, das musste Shepard zugeben, ob man bei dieser menschlichen Rasse von zivilisiert sprechen konnte war eine ganz andere Sache. Shepard kam sich vor wie im Mittelalter, wo der Nachfolger eines Königs im blutigen Duell zwischen zwei Prinzen ausgetragen wurde. Und das an Bord der Normandy. Shepard wollte einschreiten, bevor es eskaliert, doch als er einen Schritt nach vorne machte hielt Ibro ihn zurück. „Das ist eine Angelegenheit die wir intern regeln. Eine Einmischung von außen wird nicht geduldet. Shepard sah Ibro völlig schockiert an. Für die Morjaner schien das vollkommen normal zu sein. Manch einer würde jetzt sagen: andere Kulturen, andere Sitten, nur das hier war Wahnsinn. Hier gab es nichts mehr was man unternehmen konnte um eine Eskalation zu verhindern. Sirius sah Sinari ernst an, als diese mit ihrem Maschinengewehr auf ihn zielte. „Das ist jetzt nicht dein Ernst.“, sagte er. „Tut mir leid ... obwohl ... Nein, eher nicht. Wir wussten beide das es irgendwann mal soweit kommen würde ... nur Du und ich.“, erwiderte Sinari. „Mach jetzt keinen Fehler.“, drohte er mit ernster Stimme. „Den werde ich nicht machen, denn eine Sache ist klar ... das neue Staatsoberhaupt werde ich in jedem Fall nicht.“ „Und du kannst nicht von mir erwarten das ich diese Aufgabe übernehme. Nicht jetzt!“ „Moment mal.“, dachte Shepard. „Irgendetwas läuft hier falsch.“ „Ich habe eben erst das Töten für mich wieder entdeckt und das soll ich jetzt aufgeben? Das kannst du unmöglich von mir verlangen!“,stieß Sirius aufgebracht aus. „Soll ich dafür etwa das Töten aufgeben? Das kannst du genauso wenig von mir verlangen!“ „Dein Rang verlangt das von dir. Du bist Sektionsgenrälin, Sinari. Und trotzdem bist du in jeder Schlacht an forderster Front zu finden, anstatt in einem Befehlszentrum, wo du hingehörst!“ „Die Front ist mein Befehlszentrum! Auf der Argos-Kolonie hast du darüber kein Wort verloren!“ „Damals bestand die Frage nach einer Neubesetzung von Minaris Posten noch nicht!“ Shepard musste überlegen, ob er das soeben richtig verstanden hatte. Die beiden Morjaner stritten sich mit Waffengewalt nicht darum wer das neue Staatsoberhaupt des Verbundes wird, sondern wer es nicht wird. Einer musste es werden, aber keiner von beiden wollte das. Eine Sache die man ihm unbedingt genauer erklären musste, denn verstehen konnte er es nicht mal ansatzweise. Bevor Shepard weiter darüber nachdenken konnte ließen die beiden Geschwister die Situation eskalieren. Allerdings war es nicht Sinari, die den ersten Schritt machte, so wie Shepard es erwartet hatte, sondern ihr Bruder. Sirius machte einen schnellen Schritt nach vorne und packte das Maschinengewehr. Sinari hielt ihr MG weiterhin fest und eröffnete reflexartig das Feuer. Sirius bekam mehrere Treffer ab, die zwar großteils vom kinetischen Schild der Allianz-Rüstung abgeblockt wurden, nur kurz darauf kollabierte der Schild und die nächsten Schüsse durchschlugen die Rüstung und drangen in oberhalb der Hüfte ein, wo sie eine Niere zerfetzten. Sirius hingegen spürte das nur minimal und bekam das in der Hektik eh nicht mit. Im selben Moment gelang es ihm das Maschinengewehr von sich weg zu drücken und in die Munitionszufuhr zu greifen. Er verdrehte den offen liegen Munitionsgurt und ließ so die Waffe blockieren. Nicht verhindern konnte er dabei das die Waffe noch einige letzte Schüsse abgab, als er sie von sich weg drückte. Letztendlich war es ihm sogar vollkommen egal, dass Shepard und Ibro so ins Schussfeld gerieten. Die beiden hatten schon geahnt das es soweit kommen würde und als die ersten Schüsse fielen machten sie sich sofort daran in Deckung zu gehen. Nur leider nicht schnell genug. Als sich Shepard zu Boden warf spürte er wie sein kinetischer Schild auf den einen oder anderen Treffer reagierte. Derweil führten die beiden Geschwister ihren eigenwilligen Kampf um die Macht weiter und waren in den Nahkampf übergegangen. Sirius boxte Sinari in schneller Folge kräftig ins Gesicht, dem einzigem Punkt der nicht durch ihre Rüstung geschützt wurde, da sie die Totenkopf-Schutzmaske abgenommen hatte. Sirius schaffte es mehrere Treffer zu landen bis Sinari die Schläge abblockte und erwiderte. Ihr gelang es ihrem Bruder selbst mehrere Schläge ins Gesicht und auf den Oberkörper zu verpassen und zum Abschluss mit dem Kolben ihres Maschinengewehrs einen heftigen Treffer gegen den Kopf zu landen. Es zeigte sich das Sirius Nahkampffähigkeiten denen seiner Schwester unterlegen waren. Er war zu lange aus den Kampftruppen raus, während Sinari bis jetzt von einem Kriegsgebiet zu nächsten wechselte und ihre Fähigkeiten seit je her stets verbesserte. Trotzdem machte Sirius es ihr nicht leicht und wusste sich zu verteidigen, denn er war genauso unnachgiebig wie seine Schwester. Der Nahkampf der beiden entpuppte sich dabei als weitaus simpler als gedacht. Wie schon im Archiv begrenzten sich ihre Fähigkeiten hauptsächlich auf das blocken, einstecken und austeilen schwerer Schläge. Wirklich fortgeschrittene Nahkampftechniken schienen sie eigenartigerweise nicht zu beherrschen. Dabei zeigte sich das die Körper der beiden die Treffer recht ungestört hinnahmen. Einem Phantom hingegen hatte Sirius ja mit einem Schlag den Schädel verformt. Mit den nächsten Schlägen, an der Deckung vorbei, und einem gezieltem Tritt gegen das Bein, wurde Sirius auf den Rücken geworfen, nur der griff nach Sinaris Rüstung, hielt sich an ihr fest und zog sie ebenfalls neben sich zu Boden. Sofort versuchte er seiner Schwester erneut mehrfach ins Gesicht zu schlagen, was scheiterte und Sinari konterte mit einem einzigen schnellen Schlag auf die Hüfte. Der Treffer auf die zerstörte Niere ließ eine Blutfontäne aus den Einschusslöchern heraus spritzen. Im Gegensatz zu den Menschen lagen bei den Morjanern die Nieren leicht nach vorne versetzt. Eine von vielen kleinen anatomischen Besonderheiten, durch den Sinari leichter ihren Schlag setzten konnte. Aufgeschreckt durch den spektakulären Blutverlust drückte Sirius seine Hände auf die offen klaffende Wunde an seiner Hüfte. Nur Augenblicke später vernahm er ein markantes und wohl bekanntes Klacken. Als er danach sah blickte er in den Lauf von Sinaris Maschinengewehr. Seine Schwester hatte in der kurzen Zeit die Munitionszufuhr wieder gerichtet, durchgeladen und das MG auf ihren Bruder gerichtet. Sirius stöhnte entnervt auf. „Skap.“ „Gibst du auf, oder wollen wir weiter spielen?“ Sirius atmete tief durch und blickte auf seine stark blutende Wunde. „In Ordnung, Sinari, du hast gewonnen. Ich werde der neue Vorsitzende des Verteidigungsrates. Ich übernehme die Kontrolle über den gesamten Verbund.“ Shepard blickte vorsichtig zur Seite. Er hatte schon einiges in seinem Leben gesehen, sogar zu viel für zwei Leben, nur das eben war mit Abstand das verrückteste von allem. Er konnte kaum glauben was sich da soeben abgespielt hatte. Langsam stand er auf und sah nach den Morjanern, sowie dem Rest der Besatzung, der allmählich aus seiner Deckung und Verstecken hervor kam. Vor sich am Boden liegend sah er Sirius, der wie ein Schwein blutete, Sinari, die ebenfalls aufstand und in ihrer Seitentasche kramte und Ibro, der am Boden auf dem Bauch liegen blieb. Shepard bemerkte das er sich nicht rührte, weshalb in ihm eine gewisse Panik aufstieg, nur die verflog für den Moment schnell wieder. „HEY IBRO!“, rief Sinari. „Du vereidigst ihn, während ich ihn wieder zusammen flicke.“ „Meintewegen. Nur könntest du mich danach auch zusammen flicken? Bitte?“, erwiderte dieser und drehte sich um. Seine Uniform war ebenfalls mit Blut getränkt und er drückte eine Hand auf den Bauch in den mehrere Schüsse eingedrungen waren. „Oh. Ich habe dich wohl auch erwischt. Das habe ich nicht gewollt, obwohl du es verdient hast. Egal, wie viele Schüsse stecken denn in dir drin?“ „Ich weiß nicht. Wenn ich mich nicht irre dann sind es zwei, oder sogar drei, die ich spüre.“ Aus ihrer Seitentasche holte Sinari ein Tuch heraus, das sie ihm zuwarf. „Auf die Wunde drücken, damit die Blutung verlangsamt wird. Den Rest mache ich später.“ „Danke.“, sagte Ibro. Er stand auf und lief langsam und gebückt zu einem Tisch daneben, wo er sich schlapp hinsetzte, das Hemd hob und das Tuch auf die blutenden Löcher drückte. Zu seiner Überraschung musste er feststellen, dass er sogar vier Einschusslöcher in seinem Bauch hatte. Shepards Blick wanderte von Ibro wieder zu den beiden Geschwistern. Sinari hatte den Oberteil von Sirius Rüstung abgenommen und damit angefangen die ersten Geschosse zu entfernen, wofür sie eine kleine medizinische Zange verwendete. Auffällig war dabei das sie ohne jegliche Form von Betäubung sofort zu Werke ging und Sirius ihr dabei teilweise sogar zu sah. Eigentlich wenig verwunderlich, da Shepard schon mehrmals mitbekommen hatte wie resistent die Morjaner gegenüber Schmerzen waren. Trotzdem wirkte es wie eine Show aus einem Horrorkabinett. Shepard bemerkte wie sich die Tür zur Krankenstation öffnete und Liara vorsichtig mit einer Pistole in der Hand heraus kam. Fassungslos stand sie da und starrte nur auf dieses wortwörtliche Blutbad. „Bei der Göttin! Was ist hier nur geschehen?“ „Regierungsbildung auf die morjanische Art.“, antwortete Shepard. „Das ist ... Wahnsinn.“ „Das sind Morjaner. Sie kennen es ja. Es sieht schlimmer aus, als es in Wahrheit der Fall ist ... auch wenn ich es im Moment selbst kaum glauben kann. Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Haben Sie die Daten aus der Cerberus Maschine?“ „Ähm ja, aber ... Shepard ... wir haben ein Problem.“ „Was für ein Problem?“ Liara lehnte sich vor zu Shepard und begann zu flüstern. „Wir haben zwar EDI an den Roboter angeschlossen und die protheanischen Daten auch schnell gefunden, nur ... ich weiß nicht wieso ... die Daten sind unvollständig. In ihrem jetzigen Zustand sogar unbrauchbar.“ Shepard stockte der Atem. „Was ... aber ... sie sagten doch ... die Pläne ...“ „Ich weiß. Die Daten enthielten vorwiegend theoretische Studien der Protheaner zu der Waffe, die ich anfangs für einen Bestandteil der Baupläne gehalten hatte. Teile der Pläne sind vorhanden und mit denen lässt sich vielleicht der Bau einiger Komponenten beginnen, nur um den Bau abzuschließen reicht es keineswegs.“ Shepard fasste sich an den Kopf. „Das ist ein Alptraum. Das ist alles nur ein verdammt Alptraum. Gleich wache ich auf und alles ist vorbei.“ „Ähm ... Shepard ... alles in Ordnun?“ „Nein, nichts ist in Ordnung. Das war unsere einzigste Hoffnung. Ist Cerberus dafür verantwortlich?“ „Danach sieht es nicht aus. Sehr wahrscheinlich waren es die Protheaner selbst, nur warum weiß ich beim besten Willen nicht. Aber einen Hoffnungsschimmer gibt es. Im Zusammenhang mit den unvollständigen Plänen fand EDI einige Sternenkarten. Sie ist im Moment dabei alle Daten auszuwerten und womöglich ... mit etwas Glück ... führen uns diese Karten vielleicht sogar zu einem anderen Archiv in denen die vollständigen Pläne liegen.“ „Wollen wir es hoffen ... zumindest ein winziger Hoffnungsschimmer. Ich hoffe nur das entwickelt sich nicht zu einer Schnitzeljagd durch die halbe Galaxie.“ „Was für eine Jagd?“ „Vergessen Sie es, Liara ...“ „Shepard!“, ertönte es von EDI über das Interkom. „Ich empfange ein Signal über einen sekundären Quantenverknüpfungsknoten. Ich glaube es ist Admiral Hackett.“ „Stellen Sie durch. Ich bin schon unterwegs. Kommen Sie mit, Liara. Sie erklären Hackett was wir bereits haben.“ „In Ordnung, Shepard. Und was wird aus den Morjanern?“ „Einfach ignorieren.“ Gemeinsam gingen die beiden in den Kommunikationsraum der neuen Normandy der nahe des CIC, hinter der neuen Einsatzzentrale lag. EDI musste ihnen kurz den Weg weisen, da bei dem Umbau der Normandy die alte Waffenkammer und das Tech-Labor wegfiel. Im Kommunikationsraum wartete bereits die schwache Projektion von Admiral Hackett auf sie. „Shepard, hören Sie mich?“, kräzte es aus den Lautsprechern. „Kriegen Sie das besser, EDI?“ „Ich versuche es.“ Es dauerte nur Sekunden und die Verbindung gewann spürbar an Qualität. „Wie sieht es aus, Commander? Waren Sie in den Archiven?“ „Ja und Cerberus auch.“ „Cerberus? Die Geheimdienst hat vor erhöhten Aktivitäten gewarnt, aber damit hat keiner gerechnet.“ „Der Unbekannt hat gut aufgerüstet. Eine richtige Armee. Ich befürchte das wir von Cerberus in Zukunft mehr erwarten müssen.“ „Ich werde die Warnung weiter geben und alle wichtigen Einrichtungen verstärken lassen. Haben Sie die Daten?“ „Was das betrifft.“, sagte Shepard und sah zu Liara, die mit ihrem Universalwerkzeug eine Skizze projizierte und das Wort übernahm. „Wir haben Hinweise auf ein protheanisches Gerät das extrem mächtig und zu unermesslicher Zerstörung fähig ist.“ „Haben Sie genauere Informationen über dieses Gerät, Doktor?“ „Leider nein. In den Mars-Archiven befand sich nur ein Teil der Baupläne und einige theoretische Studien.“ „Nur ein Teil?“ „Ja ... Vielleicht irgendwelche Sicherheitsmaßnahmen das die Pläne nicht in die falschen Hände fallen, oder die Protheaner haben versucht im Sol-System mit dem Bau der Waffe zu beginnen und wurden von den Reapern behindert. Ich weiß es nicht. Aber wir fanden Hinweise das die vollständigen Pläne woanders gelagert sein könnten. Im Moment versuche wir heraus zu finden wo das sein könnte.“ „Schicken Sie mir die Daten die Sie bis jetzt haben. Unsere Wissenschaftler werden sie dann analysieren um zu sehen inwiefern wir schon etwas damit anfangen können. Wie sehen Ihre nächsten Schritte aus, Shepard?“ „Unser nächstes Ziel ist die Citadel. Alenko wurde schwer verletzt und benötigt dringend medizinische Hilfe. Vor Ort werde ich mich direkt an den Rat wenden und um Hilfe bitten. Gestatten Sie mir die Frage Admiral ... meine Mutter.“ „Ihr geht es gut. Sie war mit der zweiten und dritten Flotte bei der Verteidigung von Arcturus und konnten sich rechtzeitig zurückziehen, bevor die Reaper sie überrannten, wenn auch mit Verlusten.“ Erleichtert atmete Shepard auf und Hackett fuhr fort. „Das wird kein leichter Kampf, Shepard. Ich habe Schiffe in die ganze Galaxie entsendet um alle erdenklichen Ressourcen zu sichern die uns in diesem Krieg helfen werden, aber wir brauchen auch den Rat auf unserer Seite. Legen Sie ihnen Ihre Erkenntnisse vor. Vielleicht hilft es. „Ich weiß. Ich werde alles unternehme was möglich ist.“ „Viel Glück, Commander. Hackett Ende.“ Nachdem die Verbindung getrennt wurde stützte sich Shepard auf den Armaturen ab und sah zu Liara. „Glauben Sie der Rat hilft uns?“, fragte sie. „Ich hoffe es. Ansonsten wird das ein verdammt kurzer Krieg.“, sagte Shepard und ging weg. Da die Reise zu Citadel durchaus noch einiges an Zeit in Anspruch nehmen würde nutzte Shepard die Gelegenheit und erkundete die neue Normandy. Als ausgesprochen hilfreich erwies sich dabei eine junge Kom-Sezialistin, Samantha Traynor. Scheinbar hatte sie bei derNachrüstung der Normandy mitgewirkt und konnte so ein umfangreiches Wissen aufweisen. In den vergangenen sechs Monaten wurde die Normandy auseinander genommen, untersucht, wieder zusammengesetzt, generalüberholt und dabei so richtig aufgerüstet. Das sah man ihr auch äußerlich an. Obwohl die Normandy inzwischen deutlich massiver war behielt sie ihr einzigartiges und unverkennbares Design bei. Sie verfügte jetzt über leistungsfähigere Antriebe und Tarnsysteme, bessere Schilde und Panzerung, eine stärkere Bewaffnung, umfassende Sensor- und Kommunikationsanlagen und was besonders auffiel: neben neuen Räumen hatte man sehr viel mehr Platz. Das merkte man erst recht im Hangar. Dort lagerte zu Shepards Überraschung ein M35 Mako, welcher in Shepard so manche nostalgischen Erinnerungen weckte. Dazu konnte die Normandy zwei Kodiak-Shuttles fassen, von denen nur noch eines im Hangar zu finden war. Das andere hatte Amara ja auf dem Mars geschrottet. Samanthas Ausführungen zur Folge war die Normandy als fliegender Kommandostand für Anderson konzipiert. Mit ihm wollte man im Falle eines eigentlich erwarteten Krieges mit den Morjanern alle erdenklichen eigenen und verbündeten Flottenbewegungen koordinieren und verwalten können. Jetzt konnte man diese Mittel gegen die Reaper einsetzen. Obwohl ihm die alte Normandy noch sehr vertraut in Erinnerung lag und sich die neue nur marginal unterschied kam es Shepard stellenweise trotzdem so vor als befände er sich an Bord einen vollkommen anderen Raumschiffes. Er setzte seine Tour fort und traf dabei auf so manches wohl bekannte Gesicht wieder. Neben Kenneth Donnelly und Gabriella Daniels fand er sogar Gregory Adams, den Chefingenieur von der allerersten Normandy im Maschinenraum vor. Ein ganz besonders freudiges Wiedersehen gab es mit Joker, der die vergangenen Monate ebenfalls gut überstanden hatte, aber wie so manch anderer auch, der eine, oder andere Befragung für die kurze Zeit im Dienste Cerberus über sich ergehen lassen musste. Was die drei besonderen Gäste anbelangte so äußerte Joker eine gewisse Skepsis. Im Gespräch stellte sich heraus, dass Joker bereits ein Video über die morjanische „Regierungsbildung“ aufgenommen und mit dem Gedanken gespielt hatte es ins Extranet zu stellen. Eine Gedanke gegen den zuerst EDI und jetzt auch Shepard Stellung bezogen, weshalb er es sein ließ. Das Gespräch brachte Shepard auf den Gedanken wieder zurück zum Crewdeck zu gehen und nach den Morjanern zu sehen. In der Zwischenzeit war fast eine dreiviertel Stunde vergangen und er hatte sich erfolgreich darum bemüht die drei Spinner zu ignorieren. Vor Ort angekommen sah er wie Besatzungsmitglieder in Schutzanzügen die letzten Reste des toxischen Blutes entfernten. EDI hatte sie dezent darauf hingewiesen. Er selbst hatte daran nicht mehr geacht, als Liara dazu stieß. Die drei Morjaner saßen zusammen nur wenige Meter weiter an einem Tisch. Recht lebendig, aber das nur gerade so. Sinari hatte sich nach der „Operation kurz in voller Kampfrüstung unter die Dusche gestellt, um das ganze an ihr klebende Blut von Cerberus Soldaten abzuwaschen. Jetzt hatte sie sich aus der Kantine was zu essen geholt und schlemmte genüsslich. Sirius saß ihr mit geschlossen Augen gegenüber und stützte seinen Kopf auf dem Tisch ab. Er hatte die Allianz-Rüstung längst abgelegt und gegen seine grau Kapitänsuniform getauscht. Ibro saß daneben und hatte keine Ersatzkleidung dabei. Er bedeckte den Anblick seiner Wunden und mit Blut verschmierten Kleidung mit seinem Mantel, der allerdings nicht minder frei von Blut war. Er saß ebenfalls mit geschlossenen Augen da, hatte aber den Kopf auf den Tisch gelegt und schien zu schlafen. Obwohl er wie tot wirkte erfuhr Shepard von einem Crewmitglied das es allen verhältnismäßig gut ging, obwohl deren Schlagabtausch mehr als nur heftig war. Scheinbar hatte Sinari die Kugeln nicht nur mit einer Zange entfernt, sondern auch mit einem Kampfmesser und mit der bloßen Hand. Von Desinfektionsmitteln wollte sie dabei nichts wissen und schmierte stattdessen eine farblose, dickflüssige Substanz genau in die Schusswunden, bevor sie diese verschloss und ein überdimensionales Pflaster drauf klebte. Danach waren Sirius und Ibro ungewöhnlich schnell wieder auf den Beinen, musste sich aber hinsetzen, da ihre Körper etwas schwächelten. Mehr nicht. Obwohl die Wunden auf Anhieb nicht sofort tödlich waren war es doch verrückt zu sehen wie widerstandsfähig die Morjaner sein konnten. Ein Mensch, oder jedes andere vergleichbare Lebewesen würde das niemals so gelassen hinnehmen, geschweige überleben. Wäre es wirklich zu einem galaktischen Schlagabtausch gekommen, dann hätte es nicht viel gegeben was sie stoppen könnte und so manche Schlacht hätte sich mit Sicherheit zu einem Debakel entwickelt. Inwiefern wohl die Reaper damit fertig wurden? Während Shepard darüber nachdachte kam Liara hinzu und legte ihre Hand auf seine Schulter. „EDI hat die Daten ausgewertet und den Hinweis auf ein zweites Archiv gefunden.“ „Wirklich?! Das sind ja großartige Neuigkeiten.“ „Ich weiß, nur die Sache hat einen Haken.“ „Wie immer. Welchen?“ „Die ermittelte Position liegt genau auf der anderen Seite der galaktischen Scheibe, tief in den Terminus-Systemen in einem nicht kartographierten Abschnitt. Es gibt keinen verzeichneten Weg zu unserem Ziel. Wir müssen sogar die Massenportale selbst finden, da in diese Region noch nie eine Expedition geführt wurde.“ „Ich befürchte schon das das in einem Desaster endet. Kann ich mir die Position trotzdem mal auf einer Sternenkarte ansehen?“ „Ja, EDI hat schon alles vorbereitet.“, sagte Liara und zusammen gingen sie hoch zum CIC. Dort zeigte EDI bereits die Galaxiekarte an, auf der die Position des zweiten protheanischen Archivs klar erkennbar blinkte. Es lag im Mittelpunkt eines Gebietes das von den Sternen-Clustern der Walhalla-Grenze, dem Sanduhr-Nebel, der Sigurds Wiege und dem Titan Nebel umgeben war. Nach EDIs Informationen waren vor über zwei Jahrtausenden zwar Expeditionen geplant gewesen, nur die Rachni-Kriege und die nachfolgenden Regulierungen im Umgang mit inaktiven Massenportalen schoben dem ein Riegel vor. Sie blieb diese Region, wie auch viele andere, unberührt. „Warum auf der anderen Seite der Galaxie? Was haben sich die Protheaner dabei nur gedacht?“, sprach Shepard. „Vielleicht stellt es ein Rückzugsgebiet dar das sie im Kampf gegen die Reaper nutzen mussten, aber eine Reise durch die ganze Galaxie ...“ Liara stockte und die beiden bemerkten das hinter ihnen Ibro putzmunter stand und ebenfalls auf die Galaxiekarte starrte. Kaum waren sie zuvor in den Fahrstuhl gestiegen war Ibro, der jedes der Gespräche mitbekommen hatte und in Wahrheit nur ruhte und nicht schlief, sofort aufgestanden und war ihnen nach oben gefolgt. „Kann ich Ihnen helfen?“, fragte Shepard. Ibro ignorierte es, dreht auf der Stelle um und fuhr runter zum Crewdeck, „Was war denn das?“, fragte Liara. „Ich habe keine Ahnung.“, sagte Shepard und blickte wieder zur Galaxiekarte, bis ihm plötzlich ein Gedanke durch den Kopf schoss. „EDI, zeig mit die Position der morjanischen Kolonie und sag mir bitte die Entfernung zu den neuen Archiven.“ Auf der Karte erschien ein zweiter Punkt der etwas entfernt rechts unterhalb des ersten Punktes lag. „Die Entfernung zwischen beiden Punkten beträgt über 1.500 Lichtjahre.“, erklärte EDI. „Woran denken Sie?“, fragte Liara. „Nur so ein Gefühl. 1.500 Lichtjahre ... im galaktischen Maßstab ist das nicht viel.“ „Sie glauben das wir in den Archiven noch mehr finden, als nur die Baupläne? Eine Antwort auf die Frage nach der Herkunft der Morjaner?“ „Wer weiß das schon. Nur aus irgendeinem Grund hab ich vor der Antwort auf diese Frage im Moment mehr Angst, als vor den Reapern.“ „Vielleicht finden wir auch nichts, Shepard. Es macht keine Sinn uns jetzt darüber Sorgen zu machen.“ „Ich weiß ... Jedenfalls hoffe ich sehr das wir überhaupt etwas finden ... Naja ... Ich bereite mich dann mal auf alles vor. Wir sollten die Citadel schon bald erreichen.“ Shepard verließ das CIC und ging in die Kapitänskabine, welche durch den Umbau jetzt fast schon wie ein Apartment wirkte. Dort legte er seine Rüstung ab und zog eine etwas bequemere Alltagskleidung an. Er erwartete nicht das er auf der Citadel in einen Kampf hinein gezogen wurde. Zumindest hoffte er es. Etwas mehr als eine Viertel Stunde später erreichten sie endlich die Citadel und Joker manövrierte die Normandy vorsichtig in die Andockbucht. Vor Ort stand schon ein medizinisches Notfallteam bereit, das Kaidan sofort abholte und ihn ins Huerta-Krankenhaus brachte. Bei dem Anblick wie sie den bewusstlosen Kaidan aus der Normandy trugen musste Shepard tief durchatmen und rieb sich die Stirn. „Es wird schon alles wieder gut.“, munterte Liara ihn auf. „Wollen wir es hoffen und sah hinüber zum CIC, wo Sirius, begleitet von Sinari und Ibro, aus dem Fahrstuhl kamen und auf sie zu marschierten. „Das glaube ich jetzt nicht. Die haben eben noch versucht sich gegenseitig umzubringen und jetzt tun sie so als wäre nichts gewesen. Die sind ja überhaupt nicht totzukriegen. Wollen Sie die etwa auf die Citadel mitnehmen?“, kommentierte Liara leise. „Zu meiner Verteidigung: Eingeladen habe ich die nicht. Sieht es so aus als hätte ich eine andere Wahl.“, erwiderte Shepard. „Ihnen ist schon klar das es mit den Morjanern, vor allem nach dem ganzen Chaos das die hier vor ein paar Tagen angezettelt haben, mit Sicherheit Probleme geben wird?“ „Das befürchte ich ebenfalls. Aber Sie können gerne versuchen es Ihnen zu verbieten.“ Eine Antwort auf die Liara nur mit Schweigen reagieren konnte. „Dürfte ich erfahren wo sie hin wollen?“, fragte Shepard, als die drei näher kamen. „Wir?“, begann Sirius. „Ich will zum Rat der Citadelvölker und Sinari und Ibro hier sind meine Leibwächter.“ „Dafür das Ihr euch beinahe gegenseitig umgebracht hättet wirkt Ihr sehr vertraut.“, warf Liara ein. „Meinen Sie etwa den Disput von vorhin, Asari? Das war eine rein politische Auseinandersetzung und keine persönliche.“ Liara, leicht aufgebracht, wollte etwas sagen, nur Shepard schnitt ihr das Wort ab. „Wenn Sie das sagen ... ich wäre bestimmt nicht so gnädig.“ „Das hat nichts mit Gnade zu tun, Sie Skop! Sinari ist meine Schwester! Sie sind nur ein Mensch. Sie würden das nicht verstehen.“, blaffte Sirius ihn wütend an. „Schon ok. Ganz ruhig. Ich will nur das sie auf der Citadel keinen Aufruhr verursachen. Vor allem Ihre Schwester.“, sagte Shepard und hob besänftigend die Arme. „Da müssen Sie unbesorgt sein. In meiner Gegenwart wird sich Sinari zurückhalten. Dafür sorge ich.“ „Ja klar.“, erwiderte Sinari plötzlich. „Als ob du etwas zu sagen hättest ... Moment ... das hast du ja ... Skap!“ Shepard betrachtete die drei für einen Moment und als klar war das sie nicht für Probleme sorgen würde, jedenfalls nicht von sich aus, und wenn doch er sowie dagegen nichts unternehmen könnte, verließen alle fünf die Normandy und betraten das Dock. Es dauerte nicht lange bis erste Blicke auf sie gerichtet wurden – was an dem Umstand liegen könnte das Ibro sich dazu entschlossen hatte den Mantel offen zu tragen, was uneingeschränkten Blick auf seine blutverschmierte Uniform bot. Ihm war der Mantel auf Dauer einfach zu warm. Mit etwas gesenktem Kopf ging Shepard weiter. Von der Luftschleuse ging es vorbei an der Passagierlounge, wo man ununterbrochen Nachrichten über den Angriff der Reaper aus der ganzen Galaxie hören konnte, hinüber zum Sicherheitskontrollpunkt. Shepards Identität hatten sie schnell festgestellt und bestätigt und ließen ihn passieren, nur bei den Morjanern wurde es kompliziert – erwartungsgemäß. Allerdings war es ein Mensch des Sicherheitspersonals, begleitet von einem Turianer, der als erster zu stänkern anfing. „STOP!“, blaffte er sofort los. „Ihr habt hier nichts zu suchen! Nachdem was ihr euch geleistet habt ist die Citadel für euch tabu!“ „Wir müssen ...“, begann Sirius. „Euch verpissen, Ihr scheiß Albinos!“, unterbrach ihn der Mensch. Das hätte er besser nicht getan. Im selben Augenblick schlug Sinari dem Mann in den Magen. Es war kein heftiger Schlag. Zumindest keiner der einen die Organe innerlich zerreißen konnte. Er reichte lediglich aus das der Mensch auf die Knie fiel, sich übergeben musste und zuckend liegen blieb. „SKOB! Wer will als nächstes?!“, forderte Sinari, nur die anderen Sicherheitskräfte zogen es lieber vor auf etwas Abstand zu gehen. „Er hält sie zurück.“, murmelte Shepard. Hier war von Zurückhalten überhaupt nicht die Rede. Sirius ließ seine Schwester sogar gewähren und signalisierte durch sein Schweigen und Nichteingreifen sogar Zustimmung. Er war keineswegs besser als seine Schwester. Keineswegs besser. Damit jagte Shepard ein erschreckender Gedanke durch den Kopf. Was wäre wenn Sirius genauso wie seine Schwester wäre? Was wäre wenn er sogar noch schlimmer wäre? Er hatte sich von seinem ersten Auftreten womöglich sogar täuschen lassen. Sirius war Morjaner. Das einzigst menschliche an ihm war sein Aussehen. „Ich sage es nur einmal.“, begann Sirius erneut. „Wir müssen zum Rat, um die universelle Bedrohung durch die Reaper zu besprechen und was wir dagegen unternehmen können. Auch wir müssen sich ihren Angriffen erwehren.“ Shepard begann erleichtert aufzuatmen. Seine eigene Furcht und Fantasie war eben mit ihm so richtig durchgegangen. Scheinbar steckte in Sirius doch etwas mehr Menschlichkeit als im gewöhnlichen Morjaner. Überrascht wurde er dafür vom Verhalten der Wachen. Die sahen sich nur an und wussten nicht so genau wie sie mit der Situation umgehen sollten. Letztendlich nahmen die Morjaner ihnen die Entscheidung ab. Sie gingen einfach durch den Kontrollpunkt. Das Sicherheitspersonal verhielt sich still und ließ sie gewähren. Shepard war über das Verhalten beider Seiten etwas irritiert. Da sie dagegen sowie nichts machen konnten bestiegen er mit Liara und den Morjanern gemeinsam den Aufzug und fuhren hoch zu den Citadel-Botschaften. Unterwegs entschloss sich Shepard doch eine Frage zu stellen. „Sagen Sie, Sinari, auf der Normandy ... ihr kleiner ... Disput ... hätten Sie Ihren Bruder wirklich erschossen, nur um nicht das neue Staatsoberhaupt ihres Volkes zu werden?“ „Natürlich, das haben Sie ja selbst gesehen.“ Shepard hielt seinen Gedanken darüber das es dabei auch einfach nur um einen Reflex, oder eine Kurzschlussreaktion handeln könnte zurück. „Das habe ich gesehen, aber ist Ihnen klar das, hätten Sie ihren Bruder erschossen, dann wären Sie automatisch die neue Herrscherin gewesen, weil es ja niemand mehr zur Auswahl gegeben hätte.“ Sinari wollte ansetzen etwas zu sagen, nur man sah ihr an wie sie anfing nachzudenken. Dem schlossen sich kurzerhand auch Ibro und Sirius an. Man konnte klar erkennen wie sehr sie sich darüber regelrecht den Kopf zerbrachen. Dann blickte Sinari zu Shepard. „Auf eine erschreckende Art und Weise ergibt Ihr Einwand einen Sinn.“, sagte sie. Shepard hob eine Augenbraue. „Irgendwie muss ich mich grad fragen wie Ihr es nur so weit schaffen konntet.“, sagte er und sah vor, als der Fahrstuhl bei auf der Ebene der Citadel-Botschaften ankam und seine Türen öffnete. Vor dem Fahrstuhl warteten bereits zwei Spectres und ein paar Beamte von C-SSec. Shepard musste kurz genauer hinsehen, bis er eine von ihnen wieder erkannte. „Commander Shepard! Ich hörte von Ihrer Ankunft.“, sagte Bailey und reichte Shepard die Hand. „Captain Bailey. Schön, Sie wiederzusehen.“ „Sie auch – aber es heißt jetzt ‚Commander‘.“ „Glückwunsch?“, erwiderte Shepard nach kurzem Zögern. „Mh ... Danke, ich muss mich jetzt mit Politikern rumärgern und Abgesandte eskortieren. Nichts für ungut.“ „Schon okay. Sind Sie hier, um uns zum Rat zu bringen?“ „Unter anderem. Ich soll Ihnen sagen, dass der Rat Sie erwartet, aber mit eigenen ... Problemen beschäftigt ist. Wegen des Kriegs und so. Sie bitten die Unannehmlichkeit zu entschuldigen, bla, bla, bla ... das typische Politikergeschwätz eben. Sie sollen solange in Udinas Büro warten, wo man sie schon bald rufen wird. Das andere wären Ihre blassen Begleiter. Ich hörte von einem .... Zusammenstoß.“ „Zusammenstoß?“, warf Sinari empört ein. „Ich hab dem Kerl in den Bauch geschlagen. Wenn es nicht mal diesen Unterschied erkennen kann ist es vollkommen ungeeignet als Wache. Beim nächsten Mal kommt der nicht so leicht davon.“ Die Wachen, sowie Shepard und Bailey sahen sich an. „Sie nehmen alles was man sagt wörtlich. Da muss man aufpassen.“, sagte Shepard. „Ich weiß, aber wissen Sie das Ihre Begleiterin eine Massenmörderin ist?“ „Muss ich mir schon wieder diesen Skap anhören. Können wir bitte weitergehen?“, fragte Sinari ihren Bruder. „Keine Einwände. Wie gelangen wir zum Büro dieses Udinas?“, wandte sich Sirius an Bailey. „Einer meiner Leute bringt sie hin.“, sagte dieser und wies einen Salarianer an die drei Morjaner, sowie Liara, die sich der Gruppe anschloss, zu Udinas Büro ganz in der Nähe zu bringen. Die Spectres folgten der Gruppe. Sie waren keine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme. Im Ernstfall gäbe es eh nicht viel was sie ausrichten könnten. Sie waren mehr neutrale Beobachter. „Könnte mir mal bitte einer erklären was hier los ist? Warum verhalten sich alle in der Gegenwart der Morjaner so zurückhaltend? Und was meinten Sie mit Massenmörderin ... obwohl ... ich ahne bereits worauf das hinaus läuft.“, fragte Shepard. „Weil es gesünder ist Morjaner zu ignorieren. Wissen Sie, Shepard, in den vergangenen sechs Monaten in denen Sie unter Arrest standen hat sich auf der Citadel einiges getan. Ich weiß nicht was Sie davon mitbekommen haben.“ „Einiges, nur nichts konkretes. Bis darauf das es mehrere Hundert Tote in der Zwischenzeit gegeben haben soll und das sie erst kürzlich einen unserer Kreuzer zusammen geschossen haben sollen.“ „Stimmt soweit. Die Ankunft der Morjaner hat bei uns für regelrechtes Kopfzerbrechen gesorgt, da es regelmäßig zu schweren Zusammenstößen zwischen ihnen und anderen Spezies kam. Und die Frau von eben war die schlimmste.“ „Was war passiert.“ „Sagen wir es so: Nach einigen Monaten blutiger Erfahrungen hatte man sich an ein paar Regeln im Umgang mit den Morjanern gewöhnt. Sie sind Monster die einen Kroganer mit bloßen Händen erledigen könnten und man sollte sich nur mit ihnen anlegen, wenn man auf spektakuläre Art und Weise Selbstmord begehen möchte. Hat es auf der Citadel beides schon gegeben. Tatsächlich sind die Morjaner recht harmlos und zurückhaltend. Ich würde darauf wetten, dass in allen Zwischenfällen die Morjaner die Opfer waren, nur die haben die Angreifer und Provokateure dann selbst zum Opfer gemacht. Wenn man es genau betrachtet sind sie richtige Rassisten, die selbst Menschen genauso verachten wie einen Turianer, oder eine Asari, oder sonst eine Spezies. und dabei sind sie ja selbst Menschen. Verrückt, nicht wahr? Sie würden mit anderen nur interagieren, wenn es absolut unvermeidbar ist. Aber es reicht schon aus, wenn man sie ignoriert und ihnen aus dem Weg geht und man hat keine Probleme mit ihnen. Diese Lektion hätten mal sechs Straßengauner letzten Monat beherzigen sollen. Da kam diese eine Morjanerin von eben als Touristin an und wollte mal die Citadel besichtigen, wenn ich das richtig verstanden hatte. Scheinbar hatte sie sich dabei in die unteren Bezirke nahe Choras Nest verirrt. Sechs kleine Gauner, die uns eher als Taschendiebe bekannt waren, wollten wohl eine Stufe aufsteigen, hielten sie für ein leichtes Opfer und wollten sie vergewaltigen. Zumindest schlossen wir darauf durch das was uns die Morjanerin erzählte. Sie hatten sie garantiert mit einem Menschen verwechselt, überfielen sie und von den sechs entkam nur einer lebend. Wir erfuhren kurz darauf davon als die Morjanerin uns sagte wir sollten mal “den Müll entsorgen“. Dabei klärte sie einer der Beamten auf was die Kerle mit ihr vorhatten. Der Idiot hatte keine Ahnung was er damit auslöste. Scheinbar war ihr der Begriff “Vergewaltigung“ nicht geläufig, aber sie wurde ziemlich wütend, als sie die Hintergründe erfuhr. Lange Rede, kurzer Sinn. Sie marschierte zurück zu ihrer Botschaft und kam mit einem Trupp dieser Soldaten die einen Totenkopf auf ihren Helm malen wieder. Gemeinsam stiegen Sie in die Fundamente der Citadel hinab und begannen für den Rest des Tages auf alles zu schießen was sich da unten bewegte. Sie wollte unbedingt den einen erwischen der ihr entkommen war. Dabei war es ihnen sichtlich egal auf wen sie trafen. Sie töteten einfach alles was ihnen vors Visier kam. Kriminelle, Flüchtlinge, Waisen und die sonstigen Glücklosen, die da unten leben. Sogar vor Keepern machten sie nicht halt. Irgendwann hörten sie dann auf. Wahrscheinlich ging ihnen die Munition aus. 150 Toten zählten wir an diesem Tag und das ist nur die Zahl von der wir Bescheid wissen. Die Dunkelziffer dürfte noch viel höher liegen, da sie tiefer in die Fundamente vorgestoßen sind, als so mancher von uns sich trauen würde.“ „Gab es irgendwelche Folgen? Hat man versucht sie zu verhaften?“ „Nein, wir sind ja nicht lebensmüde. Man hatte es schon mal versucht, aber das endete mit ein paar Schwerverletzten. Inoffiziell haben sie mit einem Krieg gedroht sollte es jemals jemand versuchen. Die Morjaner sollen eine sehr eigene Art haben, wie sie mit Verbrechern umgehen. Sowas regeln sie lieber selbst. Und das Massaker ... es geschah im Verborgenen und wurde totgeschwiegen. Keiner interessierte sich dafür und so manch einer war froh darüber, dass die Morjaner “den Schmutz von den Straßen tilgten“. Naja, C-Sec teilweise auch. Am Ende des Tages konnten wir eine Menge Verbrecher von den Listen streichen und von vielen anderen hörten wir nie wieder etwas. Die Verbrechensquote sank deutlich. So ungern ich das auch zugebe ... Sie wirken nicht sonderlich überrascht, Shepard.“ „Ich habe Sinari bereits im Einsatz gesehen, also nein, es überrascht mich nicht wirklich.“ Die beiden sahen wie eine Asari die Treppe herunter kam und den Empfangsbereich der Botschaften passierte. „Das ist Udinas Assistentin, während er Anderson im Rat vertritt. Die sucht Sie wohl. Sie sollten jetzt gegen.“ „In Ordnung, Bailey. Lassen Sie sich nicht unterkriegen.“ „Das müsste ich eigentlich zu Ihnen sagen, denn von uns beiden sind Sie die arme Sau, die mit den Morjanern reist. Warum eigentlich?“ „Ist eine komplizierte Geschichte. Wenn das alles vorbei ist schreibe ich vielleicht meine Memoiren darüber.“ „In dem Fall hätte ich gerne eines der ersten Exemplare. Natürlich schön traditionell als Buch gebunden und von Ihnen signiert, Shepard.“ „Wieso nicht.“ „Ich nehme Sie beim Wort.“, sagte Bailey und die beiden reichten sich zum Abschied die Hände. „Commander Shepard.“, stieß die Asari hinzu. „Der Rat ist bereit Sie jetzt zu empfangen. Wenn Sie mir bitte folgen würden.“ Die Asari ging mit Shepard zurück zu Udinas Büro, wo sie den Rest der Gruppe abholten, und dann weiter zum Citadel-Turm geführt wurden. Unterwegs hüllten sich die Morjaner trotz Nachfrage Shepards in Schweigen, was sie dem Rat eigentlich vortragen wollten. Das führte dazu das deren “Eskorte“, die schon auf fünf gut bewaffnete Spectres angewachsen war, sichtlich nervös wurde. Oben angekommen schritten sie durch die Ratskammer und gingen Richtung Podium, wo sie bereits Udina erkennen und hören konnten, wie er mit dem Rat verhandelte. „Die Reaper sind auch in unserem Sektor. Die Erde ist nicht mehr oder weniger wichtig als jede andere Welt des Rats.“, war von dem turianischen Ratsherrn Sparatus zu vernehmen. „Aber die Erde war der erste überfallene Ratsplanet und trägt die Hauptlast des Angriffs.“, konterte Udina. „Woher wollen Sie das wissen? Die Reaper eröffnen ständig überall neue Fronten.“, warf der salarianische Ratsherr ein. In dem Moment bestiegen Shepard und Liara das Podium. „Die Berichte stimmen, die Erde wurde angegriffen – es ist eine Invasion.“, begann Shepard und der Rat hörte aufmerksam zu. „Und das ist erst der Anfang. Wir brauchen Ihre Hilfe. Alles, was geht.“ „Die Erde mag leiden, aber unsere Welten fallen auch. Die Turianer haben Taetrus verloren.“, erwiderte Tevos. „Wir müssen gemeinsam kämpfen! Shepard hat uns schon einmal gerettet ...“, ergänzte Udina. „Und wenn das dieses Mal nicht ausreicht?“, fragte Sparatus. „Die Berichte sind schlimm. Wenn wir die Reaper auf der Erde angreifen und verlieren ... was dann?“, harkte Tevos nach. „Ich erwarte nicht, dass Sie mir ohne Plan folgen.“, sagte Shepard und ließ Liara vortreten. „Ratsmitglieder ... wir haben diesen Plan. Wir fanden Hinweise auf ein Gerät der Protheaner aus ihrem Krieg gegen die Reaper.“ „Protheanisch? Was ist es genau?“, fragte der Salarianer. „Es scheint eine Art Waffe zu sein.“, sagte Liara und zeigte mit ihrem Universalwerkzeug über eine holographische Darstellung eine Skizze des Gerätes. „Und damit lassen sich die Reaper vernichten`“ „Die Möglichkeit besteht, aber um es herauszufinden brauchen wir die vollständigen Baupläne. Bisher haben wir nur einen kleinen Teil und den Hinweis, wo der Rest zu finden ist.“ „Sinnlos.“. widersprach Tevos. „Die Protheaner wurden von den Reapern ausgelöscht. Ganz klar ... die Waffe taugt nichts. Dafür können wir unsere knappen Mittel nicht aufbringen.“ „Ich vermute die Protheaner hatten einfach nicht genug Zeit den Bau zu vollenden.“ „Glauben Sie daran, Shepard? Nach allem was Sie von den Reapern gesehen haben?“ „Es ist die beste Chance die wir haben. Jedenfalls besser als herumzustehen und zu diskutieren. Wir müssen nur diese Archive finden. Und wir wissen wo sie liegen ...“ „Was das betrifft muss ich mich jetzt einmischen.“, unterbrach Sirius und stieg ebenfalls auf das Podium. Die Ratsmitglieder berieten sich kurz leise murmelnd. Sie hatten schon davon gehört das die Morjaner wieder auf der Citadel waren und zu ihnen wollten, nur man kann nicht sagen, dass sie darüber sehr erfreut waren. „Wer sind Sie?“, fragte Tevos. „Mein Name ist Sirius Mel'Taun. Ich bin der neu gewählte Vorsitzender des Verteidigungsrates und verfüge damit über die uneingeschränkte Macht über den Morjanischen Verbund und all seine Mittel und Kräfte. Die Archive die Sie suchen liegen in unserem Hoheitsgebiet, doch selbst wenn Sie ihren Standort finden wird Ihnen das nichts nützen.“ „Wieso?“, fragte Shepard. „Wir fanden die Archive während der Gründung einer Kolonie, an den Anfängen unseres Imperiums. Irgendwann waren wir gezwungen uns zu entscheiden wie wir mit dem protheanischen Wissen umgehen sollten. Ignorieren konnten wir es nicht mehr. Und wir entschieden uns. Wir zündeten einen 150-Megatonnen-Thermonuklearsprengsatz in den Archiven ...“ Allen Anwesenden klappte der Mund sperrangelweit auf. „WAS?!“, stieß Shepar laut aus, was dazu führte das Sirius sich kurz eines seiner Ohren zu hielt. „Allerdings ... schien damals jemand weitsichtig genug gewesen zu sein, um den Wert er protheanischen Daten zu erkennen. Etliche Datensätze wurden sichergestellt und eingelagert, darunter auch die Pläne für die besagte Waffe. Der Morjanische Verbund ist bereit Ihnen diese Pläne uneingeschränkt zur Verfügung zu stellen, sowie einen Beitrag zur Vernichtung der Reaper zu leisten.“ Überrascht sah man Sirius an. „Warum?“, fragte Sparatus etwas skeptisch. „Die Reaper setzen den Großteil ihrer Kräfte gegen uns ein. Mehrere Tausend Reaper-Schiffen sind auf dem direktem Weg zu unseren Kernwelten und hunderte weitere Reaper aufgeteilt auf unzählige weitere Gruppen wütet in unseren äußeren Sektoren. Jede Stunde haben wir Millionen von Toten zu beklagen und die Opferzahlen steigen rasant weiter. Für die Reaper sind wir eine Bedrohung, die sie nicht ignorieren können. Wir verfügen über ein Waffenarsenal das ausreicht ihren Vormarsch aufzuhalten und sogar ihre Existenz zu gefährden. Die Reaper wollen uns vollständig vernichten und nicht assimilieren wie sie es bei Ihnen machen. Wir tragen die Hauptlast des Angriffes.“ „Sie sehen wie ernst die Lage ist. Die Reaper werden jedes organische Wesen der Galaxie vernichten, wenn wir sie nicht aufhalten. Udina hat recht. Wir müssen zusammenarbeiten. Mehr als je zuvor. Sonst wird es für uns keine Zukunft geben.“, ermahnte Shepard. Die Ratsmitglieder sahen sich an und blickten zum Salarianer, der nur den Kopf schüttelte. „Der Rat kann der Erde keine militärische Unterstützung geben. Unsere eigenen Planeten gehen vor.“, erklärte Tevos. „Die Salarianische Union hält einen Gipfel unserer Spezies ab. Sind unsere Grenzen gesichert können wir Ihnen helfen.“ „Unsere Flotte ist ebenfalls beschäftigt. Ich will ehrlich sein und keine Rettungsversprechen abgeben, die ich nicht halten kann. Die Sitzung ist hiermit beendet.“, ergänzte Tevos. Kopfschüttelnd verließ Udina das Podest und zog sich in sein Büro zurück, gefolgt von Shepard und dem Rest. Erst in den eigenen vier Wänden wurde er wieder redselig. „Das ist ein Haufen selbstsüchtiger Esel, Shepard. Wir haben zwar einen Sitz im Rat, aber die Menschheit wird immer nur zweiter Klasse sein.“ „Wie können die nur so blind sein?“, bestätigte Shepard. „Es ist wie ich es Ihnen vorausgesagt habe. Im Notfall sind Sie auf sich allein gestellt.“, warf Sinari ein. Udina sah kurz zu der Morjanerin und wandte sich wieder dem Fenster mit dem Blick auf das Präsidium zu. „Ich muss meiner Schwester zustimmen. Sie hat damit von Anfang an gerechnet. Dafür gilt mein Angebot weiterhin. Der Morjanische Verbund wird alle notwendigen Maßnahmen ergreifen um die Bedrohung durch die Reaper für immer auszuschalten. Dazu sind wir verpflichtet.“, sagte Sirius Udina blickte den Morjaner ratlos an. „Warum verpflichtet?“ „Es ist unsere Schuld das die Reaper jetzt über die Galaxie herfallen.“ „Könnten Sie das bitte genauer erklären.“, bat Shepard. „Wir haben die Reaper auf uns aufmerksam gemacht. Während einer Expansionsphase fanden wir einen ruhenden Reaper versteckt in einem Asteroidenfeld. Zu dem Zeitpunkt war uns noch nicht klar was wir da vor uns hatten und wollten es auch nicht wissen, also versuchten wir den Reaper zu zerstören. Dadurch weckten wir ihn natürlich auf und er vernichtete eine Flottille. Danach floh der Reaper aus dem Asteroidenfeld, nur womit er nicht gerechnet hatte war das, vorsichtig wie wir waren, wir vor Ort weitere Flotten zusammengezogen hatten. Er hatte keine Chance. Wir brauchten nur Sekunden um ihn zu zerstören. Ich weiß nicht ob Reaper überrascht werden können, aber der war es bestimmt. Das liegt jetzt fast 10 Jahre zurück.“ „10 Jahre.“, dachte Shepard. Allmählich ergab so manches seinen Sinn. Zu der Zeit ungefähr musste Saren die Sovereign gefunden, vielleicht sogar schon früher. Er erinnerte sich daran wie die protheanische VI Vigil auf Ilos erwähnte das Sovereign verzweifelt wäre. Das es in Panik wäre. Der von den Morjanern vernichtete Reaper musste sehr wahrscheinlich ein letztes Notsignal durch ÜLG-Kommunikation an Sovereign gesendet haben. Durch die Manipulation der Protheaner an dem Citadel-Portal konnten die Reaper nicht auf ihren gewöhnlichen Weg in die Galaxie und den Morjanern zu begegnen kommen. Scheinbar schien Sovereign dann versucht zu haben dieses Problem wieder richten zu wollen, was zum Angriff auf die Citadel führte, der durch Shepards Eingreifen scheiterte. So saßen die Reaper im All fest während es erstmals jemanden gab, der die Bedrohung durch die Reaper erkennen konnte. Sogar die Entführungen durch die Kollektoren, die sich ausschließlich gegen Menschen richteten machten so in Verbindung mit den Morjanern einen Sinn. Die Reaper begannen nicht nur die Morjaner zu fürchten, sondern auch die Menschen. Die Ereignisse zwangen die Reaper zu handeln, weshalb sie wohl unter Verwendung ihrer normalen ÜLG-Antriebe in die Galaxie vorstoßen mussten, bevor ihre Gegner noch stärker wurden. Shepard bemerkte wie Ibro hinzustieß. „Wir vermuten dass durch unseren Zusammenstoß mit den Reapern ihr Zeitplan vorverlegt wurde. Nach den bisherigen Erkenntnissen ist davon auszugehen das es noch mindestens ein Jahrhundert, oder mehr gedauert hätte, bis die Reaper den Zyklus von neuem gestartet hätten. Damit sich die Völker noch weiter über die Galaxie ausbreiteten, was ihnen eine bessere Ernte beschert hätte. Nach diesem Ereignis begannen wir unser Militär stärker als jemals zuvor aufzurüsten. Es war das erste Mal das wir mit einem Gegner konfrontiert wurden, den wir als ernsthafte Bedrohung empfanden. Irgendwann in den letzten Jahren begannen wir die alten, eingelagerten Datensätze der Protheaner zu entschlüsseln und auszuwerten, doch trotz aller Bemühungen erlangten wir die wichtigsten Erkenntnisse erst kürzlich. Teilweise brauchten wir auch das Wissen aus dem Extranet um die Zusammenhänge verstehen können. Trotzdem wurden wir vom Angriff der Reaper ebenfalls überrascht.“ „Shepard.“, wandte sich Sirius ihm zu und reichte ihm die Hand. „Wenn Sie mich nach Morjan Prime bringen garantiere ich den galaktischen Kriegsanstrengungen jede Unterstützung in Form von Truppen, Flotten und Material die der Verbund erübrigen kann.“ Shepard sah Sirius an. Sie hatten soeben einiges an Informationen erhalten, mehr als ihnen sogar lieb war. Natürlich war das Verhalten der Morjaner in gewisser Weise schwierig zu betrachten. Es stellte sich die Frage was wäre wenn man diese Informationen rechtzeitig geteilt hätte, was allerdings voraussetzt das man das Gegebene richtig wertet und da hatten alle Mist gebaut. Andererseits stellte sich die Frage: Wären die Reaper wie vermutet später gekommen wäre dann die Galaxie genauso vorbereitet gewesen, wie sie es jetzt war? Shepard wollte sich darüber nicht den Kopf zerbrechen. Er reichte Sirius ebenfalls die Hand und mit einem Handschlag besiegelten die beiden ihren Deal. Es war der erste Schritt um einen effektiven und völkerübergreifenden Widerstand gegen die Reaper zu organisieren. Und mit Sicherheit einer der besten überhaupt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)