Zum Inhalt der Seite

Mass Effekt - Der Untergang - Akt II

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Gipfeltreffen

Brenup Atascan putzte ausgiebig die Linse seiner Kamera und überprüfte alle vorhandenen Funktionen. Nachdem er das getan hatte, aktivierte er die Funkverbindung, worüber seine Aufnahmen direkt live übertragen wurden und schulterte seine Kamera. Diese, ein regelrechter Koloss, erinnerte fast schon an einen schultergestützten Raketenwerfer, nur halt bedeutend kürzer. Es war ein deutlich älteres Modell und obwohl es schon viel kleinere und handlichere Kameras gab behielt er sie, war sie doch ausgesprochen robust. Selbst als es so mancher Legionär, oder Aufständischer schon wirklich mit einem Raketenwerfer verwechselt hatte und deshalb auch schon mal auf ihn geschossen hatte. Brenup war Kriegsberichterstatter für den Morjanischen Verbund und war durch dieses kleine Detail schon öfter ungewollt zwischen die Fronten geraten, hauptsächlich bei internen Konflikten, nur solche Risiken musste man halt eingehen, wenn man richtig gute Bilder haben wollte.

Brenup war kein Anfänger. Er begleitete seine Landsleute schon seit über einem Jahrhundert bei ihren Kampagnen, Exoduse und sonstigen Kampfhandlungen. Beim Argos 3-Krieg war nicht dabei. Aus Sicherheitsgründen wie es von höhere Stelle hieß. Scheinbar wollte man die Gefahr einer potentiellen Niederlage nicht live miterleben. Hier gab es im Nachhinein lediglich Aufzeichnungen von Helmkameras der einzelnen Legionäre, deren Qualität eher bemitleidenswert war.
 

„ERSTE WELLE VORWÄRTS!!“, vernahm Brenup von einem der Offiziere und eine gewaltige Streitmacht setzte sich in Bewegung.

Und Brenup befand sich genau mittendrin.

Auf einer unzähligen Kilometer langen Front rückten hunderttausende, wenn nicht sogar Millionen von Legionären zusammen mit zigtausenden gepanzerten Fahrzeugen vor, während über ihnen ganze Flotten an Flugzeugen und Hubschraubern kreisten. Sie alle waren bereit zu kämpfen und zu sterben, wenn es sein musste.

Wie viele Einheiten genau an dieser Operation beteiligt waren wusste Brenup nicht, genauso wie die Legionäre selbst. Für diese Schlacht hatte man Truppen aus allen Ecken und Enden des Verbundes hier her geschafft – nach Morjan Prime.

Er selbst war erst vor kurzem angekommen und hatte den Raumhafen hinter sich gelassen, als der Angriff begann.
 

Wie eine dunkle Welle schwappten die Massen an Truppen und Fahrzeugen über einen Hügelkamm und endlich sah auch Brenup den Gegner.
 

Die Reaper – irgendein uraltes Maschinenvolk, das sich Morjan Prime als Ziel ausgesucht hatte.

Die genauen Hintergründe kannte er nur vage und selbst wenn würde es ihn kaum interessieren, wie so viele andere auch. Für Morjaner macht es keinen Unterschied aus welchen Gründen man in den Krieg zog, vor allem gegen Aliens. Fakt war nur es wurde gekämpft und alle wollten daran teilhaben.
 

Brenup sah etliche Reaper, drei- und vierbeinige Kolosse, die bis zu zwei Kilometer in den Himmel ragten. Sie standen aufgereiht in einer Linie, nur ein paar Kilometer von ihnen entfernt. Direkt dahinter lag Morjan Primes gleichnamige Hauptstadt und damit auch das Gehirn des gesamten Verbundes. Es war schnell klar, das dies eine Blockade sein sollte. Diese wandelnden Raumschiffe hatten doch tatsächlich die Idee so die Unterstützung für die morjanische Hauptstadt zu unterbinden.
 

Die Reaper hatten absolut keine Ahnung worauf sie sich soeben eingelassen hatten.
 

Brenup wartete auf der Kuppe und zoomte heran. Er konnte erkennen wie Massen an entstellten, alptraumartigen Kreaturen in allen möglichen Formen aus den Reapern strömten und sich langsam in ihre Richtung bewegten. Wie viele es genau waren war unklar – vielleicht ein paar Hunderttausend und es wurden immer mehr.
 

Die Morjaner kümmerte das nicht.
 

Sie hatten darauf bereits die passende Antwort parat. Auf die Rufe einiger Legionäre blickte Brenup in den Himmel und sah wie ihre gesamte Luftunterstützung kurzerhand abdrehte und auf Distanz ging. Stattdessen zischten nun tausende von Marschflugkörpern über sie hinweg und hielten auf die Reaper zu. Die reagierten sofort und schossen den Großteil mit ihren energiebasierten Punktverteidigungsgeschützen ab. Brenup konnte ganz genau die Laserstrahlen sehen, von den die Raketen nacheinander abgeschossen wurden. Dabei gingen die Reaper sehr umsichtig vor. Sie analysierten die Gefahr genau und konzentrierten sich auf jene Waffen, die für sie das größte Gefahrenpotential boten – in dem Fall die Atomwaffen. Zumindest versuchten sie es.

Am Ende war klar, das von all den Marschflugkörpern nur ein paar Hundert wenige durchkommen würden – nur selbst die waren alle ausnahmslos nuklear bewaffnet, wie auch alle anderen zuvor.
 

Die Morjaner wussten von Anfang an mit welcher Rate ein Reaper, egal ob Zerstörer, oder Schlachtschiff, kleinere Ziele bekämpfen konnte und setzten deshalb einfach so viele Raketen ein, das es absolut sicher war, dass sie mit dem Abschießen keinesfalls nach kamen – egal wie viele Reaper hier versammelt waren.
 

Schlagartig detonierten auf der gesamten Front mehrere hundert taktische Atomsprengköpfe zwischen den Reaper-Raumschiffen und ließen die soeben noch von ihnen abgesetzten Truppen im nuklearen Feuer verbrennen. Sogar die Reaper selbst wurden von den Feuerbällen verschlungen.
 

Brenup musste seinen Blick abwenden, als der ganze Horizont in einem gleißenden Licht erhellt wurde und das obwohl er eine Schutzbrille trug. Kaum versuchte er sich wieder umzudrehen wurde er und all die anderen Legionäre um ihn herum von der Schockwellen der Atomexplosionen erfasst und umgerissen. Er konnte sogar die Hitze spüren, die seine Haare ansengte und die radioaktive Strahlung, die sich in Form eines metallischen Geschmackes im Mund bemerkbar machte. Sie waren ganz eindeutig viel zu nahe an den Trefferzonen dran.
 

Und sie marschierten weiter.
 

Brenup stand sofort wieder auf, wie auch alle anderen, und mit einem kollektiven Kampfschrei stürmten sie vor.
 

Es war wie eine dunkle Masse, die den Reapern immer näher kam. Raketenschützen und Panzerfahrzeuge feuerten aus allen Rohren, wie Schwärme griffen Kampfflugzeuge und Hubschrauber ins Geschehen ein, nahmen ihre Ziele ins Visier und schossen, Langstreckengeschütze und Raketenartillerie deckte ihre Ziele mit Sperrfeuer ein und ganze Bomberflotten warfen ihre todbringende Ladung ab, während die pilzförmigen Rauchschwaden der Atomexplosionen in den Himmel stiegen. Der ganze Horizont wurde von einem nie enden wollenden Meer an Explosionen erfüllt, in dessen Zentrum die Reaper standen, die inzwischen sogar in die Zange genommen wurden.

Während von vorne die frisch vom Raumhafen eingetroffenen Truppen anrückten und von oben die Luftwaffe eingriff, kamen von hinten, aus der Hauptstadt, ein Mix aus Polizeieinheiten, Miliztruppen und eine Vielzahl bewaffneter Zivilisten, die allesamt nicht schlechter ausgerüstet und genauso motiviert waren als die reguläre Armee, nur durch die vorhergegangenen Atomexplosionen angeschlagen waren. Dazu gesellte sich das enorme Verteidigungspotential der Hauptstadt in Form von Flakbatterien, Raketenwerfern und Lasergeschützen, die den Lufteinheiten der Reaper schon zu Beginn eine vernichtende Niederlage beschert hatten und ihnen damit die Lufthoheit verweigerten.
 

Die Reaper erwiderten nun das Feuer mit ihren schweren Thanix-Kanonen und zogen Schneisen der Verwüstung durch die anrückenden, morjanischen Truppen und die Hauptstadt. Ein Schuss allein vernichtete ganze Infanterie- und Panzerzüge auf einen Schlag, doch die Morjaner kümmerte das wenig – sie machten einfach weiter. Für jeden toten Legionär, jeden vernichtenden Panzer und jede abgeschossene Rakete, oder Flugzeug standen bereits zehn weitere als Ersatz bereit. Die Reaper konnten ihre Ziele gar nicht schnell genug ausschalten, wie die Morjaner Ersatz heran brachten.
 

Und die Morjaner kamen den Reapern immer näher.
 

Trotz aller Verluste gingen die Morjaner nun auf Tuchfühlung und sie waren bereits nahe genug heran gekommen, das die Infanterie mit ihren Sturm- und Maschinengewehren angreifen konnte.

Selbst Brenup beteiligte sich an der Schlacht und schoss mit seiner Maschinenpistole in Richtung eines Reaper-Schlachtschiffes, das nur gut 500 Meter von ihm entfernt war. Das mag zwar auf den ersten Blick nicht viel bringen, nur wenn ganze Legionen einen Reaper mit einfachen Schusswaffen unter Feuer nahm musste es doch irgendeinen Effekt haben. Wenn man ihre geschwächten kinetischen Schilde lange genug und stark genug belastete, stärker, als sie sich im selben Zeitraum regenerieren konnten, dann mussten sie früher, oder später zusammen brechen.
 

Und bei den ersten war es schon soweit.
 

Das erste Opfer war ein kleinerer Reaper-Zerstörer. Seine Schilde konnten dem anhaltenden Beschuss nicht mehr standhalten und kollabierten. Sofort konzentrierten die Morjaner ihr Feuer auf sein Hauptgeschütz, das hinter mechanischen Panzerplatten zum Vorschein kam und ehe es seine Schwachstelle wieder verstecken konnte hatte er schon etliche Granat- und Geschütztreffer abbekommen, die ihm Löcher bis ins Innere seines Rumpfes schlugen. Als dann die Schäden zu groß wurden und interne Systeme versagten explodierte der Zerstörer und brach zusammen.

Den größeren Reaper-Schlachtschiffen erging es nicht anders, nur sie waren schwieriger zu knacken. Hier konzentrierten sich die Morjaner ebenfalls auf bekannte Schwachstellen, wie Waffen, „Augen“, oder sonstige „Gliedmaßen“, oder sie versuchten durch ständigen Beschuss die Panzerung abzutragen und sie so zu knacken. Dazu setzten sie sogar kleinere, taktische Atomwaffen ein, die durch Granaten, oder Raketen von den Panzern verschossen wurden.
 

Die Schlacht war ein reines Gemetzel – für beide Seiten.
 

Die Reaper versuchten immer wieder Chaos in die morjanischen Reihen zu bringen und schossen mit Landekapseln um sich. Brenup hatte hinter dem Wrack eines Grigan-Panzers Deckung gesucht und konnte sehen wie unweit von ihm ein kokonähnliches Gefäß aufschlug und zerplatzte und dabei vier Husks zum Vorschein brachte. Drei von ihnen wurden nur eine Sekunde später von einem Legionär erschossen, vor dem sie gelandet waren, und als sein Magazin leer war zog er dem vierten einfach den Gewehrkolben mit einem derartigen Schwung durch das Gesicht, das gleich der ganze Kopf zerplatzte.

Ein anderer Legionär hatte weniger Glück. Er erwischte mehrere Kannibalen, die vor ihm aus einer weiteren Landekapsel geschlüpft waren, nur bevor er sich den letzten von ihnen vornehmen konnte war sein Magazin leer. Der Legionär stürmte vor um den Kannibalen mit seinem Bajonett nieder zu stechen, doch der hatte den Morjaner bereits mit seiner Armkanone ins Visier genommen und schoss. Mehrere Energiegeschosse trafen den Legionär in die Brust und durchdrangen die Schutzweste. Dem Morjaner wurde bei lebendigem Leib ein Loch in den Brustkorb gesprengt und das Herz zerfetzt und er brach zusammen. Nur tot war er noch lange nicht. Mit letzten Kräften sprang er auf, lies sein Gewehr fallen, entsicherte eine schwere Handgranate und als der Kannibale ihn mit weit aufgerissenem Maul anbrüllte rammte er ihm den gesamten rechten Arm mitsamt der Handgranate ins Maul. Die nachfolgende Explosion tötete am Ende beide.
 

Die Versuche der Reaper neue Bodentruppen auf das Schlachtfeld zu führen waren kaum mehr als eine Irritation.

Brenup sah einen anderen Legionär, dem der linke Arm fehlte und die gesamte linke Körperhälfte verkohlt war – das letzte Mitglied eines Infanteriezuges, das einen Streifschuss von einer Thanix-Kanone abbekommen hatte. Unfähig jetzt noch sein Sturmgewehr abzufeuern griff der Legionär zu seiner Pistole und gab mehrere Schüsse ab, bevor er von alleine zusammen sackte und vor Brenups Augen starb.
 

Die Morjaner wussten das der Großteil von ihnen diesen Tag nicht überleben würde und im Falle einer Niederlage würden sie sowieso alle sterben. Das erkannten sie. Sie hatten kein Problem damit, solange sie vorher noch so viele Gegner wie nur möglich mit sich nehmen konnten, sodass ihr Tod nicht umsonst war. Natürlich machten auch sie die volle Bandbreite an Emotionen durch – Hass, Angst, Wut, Panik, Furcht, Verzweiflung, Verleugnung, doch sobald die Kämpfe begannen konzentrierten sie sich einzig und allein darauf und ließen sich durch nichts anderes aus der Fassung bringen. Selbst für sie war es unerklärlich wie sich ihr Bewusstsein von einem auf den anderen Moment so auswechseln konnte, doch es erfüllte seinen Zweck.
 

Ehe sich Brenup versah bebte plötzlich die Erde und mehrere Kilometer von ihm entfernt brach mit lautem Gebrüll ein Dreschschlund inmitten der morjanischen Truppen aus der Erde. Brenup hatte eine derartige Kreatur noch nie zuvor gesehen und schon gar nicht auf Morjan Prime. Wahrscheinlich hatten die Reaper dieses Ding mit einem ihrer Transporter zu Beginn der Invasion mit der Landung auf dem Planeten unbemerkt abgesetzt und sie als taktische Reserve zurückgehalten – bis jetzt. Die durch die Reaper massiv veränderte und aufgerüstete Kreatur schoss mit rötlichen Strahlen aus Maul und Armen auf die Morjaner unter sich und bescherte ihnen einige Verluste.

Die Morjaner reagierten sofort und erwiderten das Feuer mit kleineren, taktischen Atomwaffen – Kollateralschäden unter eigenen Truppen ignorierten sie einfach. Brenup musste erneut in Deckung gehen, als die Schockwelle der Atomexplosion ihn erfasste und zur Seite warf.

So überlebte der Dreschschlund noch nicht mal ansatzweise eine Minute und fiel einfach um.
 

Mit dieser Aktion überraschten die Morjaner sogar die Reaper, zu einem wegen der Reaktionsgeschwindigkeit, als auch wegen Kaltblütigkeit, insofern die Reaper so was kannten.
 

Brenup konnte von einem nahen Offizier hören das die erste Welle, die er ja begleitete, bereits über 75 Prozent Verluste zu verzeichnen hatte, während immer noch genug Reaper vor Ort waren. Als einzige logische Option schickten die Morjaner die nächste Welle in die Schlacht, während sich eine dritte ebenfalls schon bereit machte.
 

Brenups Blick fiel auf ein Reaper-Schlachtschiff, das durch den nie enden wollenden Beschuss schon schwer beschädigt war. Einige „Gliedmaßen“ hatte es bereits verloren, tiefe Löcher zierten den ganzen Rumpf und Feuer und dunkler Rauch quoll aus allen möglichen Ecken und Enden. Es war sicher das diese Maschine der Vernichtung nahe war und um das zu verhindern floh der Reaper. Mit einem lauten Röhren erhob er sich in die Luft und stieg auf, nur so leicht ließen ihn die Morjaner nicht davon kommen.

Ganze Salven von Marschflugkörpern trafen ihn während seines Fluchtversuches.

Der Reaper gewann gerade mal ein paar Hundert Meter an Höhe, ehe die Antriebe versagten und seinen massiven Körper nicht mehr unterstützen konnten. Für einen Moment sah es aus, als würde der Reaper mitten in der Luft schweben, nur um eine Sekunde später rapide an Höhe zu verlieren. Nur kurz darauf krachte der Reaper zu Boden. Kaum aufgeschlagen begann sich sein Körper wie ein fallender Baum nach vorne zu neigen.

Brenup senkte die Kamera, als er merkte das der massive Rumpf des Reaper genau in seine Richtung fiel. Er sah den Legionär neben sich an und sagte: „Skap.“, bevor er, zusammen mit unzähligen anderen, von dem Reaper erschlagen wurde.
 

„Aua. Das hat bestimmt weh getan.“, merkte Wrex an, als er das sah.

„Nein, hat es nicht. Wir Morjaner empfinden keinen Schmerz.“, erwiderte Ibro und trank einen Schluck Wasser.

„Mh. Wirklich vorteilhaft.“
 

Die beiden saßen, zusammen mit Shepard, Liara, Primarch Fedorian, Garrus, Amara und ein paar anderen Besatzungsmitgliedern in der Schiffsmesse der Normandy, aßen gemeinsam und sahen sich dabei diverse morjanische Nachrichtensender an, die mittlerweile über das Extranet empfangen werden konnten. Die Aufnahmen stammten dabei von der Schlacht um Morjan Prime und waren schon etwas älter, eindrucksvoll waren sie dennoch, aber stellenweise etwas zu hart für den allgemeinen Geschmack. So schafften es so manche Bilder einigen den Appetit zu vermiesen. Einzig und allein Wrex, Fedorian und Ibro hatten damit keine Probleme. Tatsächlich war es sogar eine Überraschung wie gut sich die drei inzwischen verstanden.
 

Seit der Schlacht um Omega, obwohl man vielerorts von einem Desaster sprach, war mittlerweile eine Woche vergangen und erst jetzt hatte man es geschafft ein gemeinsames Gipfeltreffen zwischen Vertretern der einzelnen Völker zu organisieren. Die Turianer dafür zu überzeugen war kein Problem, Fedorian reiste ja weiterhin mit ihnen an Bord der Normandy umher und verdankte Shepard sein Leben. Selbst die Morjaner waren trotz ihrer Vorbehalte ironischerweise leicht zu gewinnen. Und was Wrex anbelangte, Shepard hatte seit jeher eine gute Beziehung zu dem Kroganer, hatten sie doch selbst viel zusammen durch gemacht. Zudem hatte Shepard Wrex ködern können, indem er ihm versprach dem kroganischen Volk zu helfen, was diesen mehr als nur interessierte. Die Asari hingegen hatten sich am meisten gegen das Gipfeltreffen gesträubt, sogar noch mehr als die Salarianer, und haben erst kürzlich überraschend nachgegeben. Eine fragwürdige Verweigerungshaltung, die mit Sicherheit nur unnötig Leben kostete und mehr geschadet, als genutzt hat.
 

Im Allgemeinen war die aktuelle Situation in der Galaxie ein absolutes Durcheinander. Unzählige Welten standen weiterhin unter Belagerung und die Kämpfe wurden mit jedem Tag intensiver. Trotzdem gelang es immer wieder seltene, aber entscheidende Siege über die Reaper zu erringen, sowie gesicherte Nachschubrouten zu unterhalten. Zu verdanken war das vor allem den vielen kleineren Kolonien am Rande der einzelnen Reiche, die bislang unangetastet blieben und weiterhin viele der dringen benötigten Güter produzierten. Doch selbst das reichte nicht aus Vielleicht auch deshalb verstärkten die Reaper seit letzter Woche den Druck und intensivierten ihre Angriffe. Die Morjaner taten das Selbe und besonders ihre unvorhersehbaren Hit&Run-Angriffe machten den Reapern Probleme. Inzwischen gingen die Morjaner oftmals auch direkt in den Angriff über und griffen besetzte Welten in Randgebieten und in ihrer Reichweite auch mit Bodentruppen an – hieß es zumindest. Ibro wusste davon nichts. Dabei war es manchmal ein Glücksspiel ob die Raumschiffe der Morjaner überhaupt auftauchten, dennoch war ihr Beitrag von entscheidender Bedeutung.

Nur die versehentliche Zerstörung Omegas durch die Morjaner machte die Lage keineswegs besser. Es stürzte die Terminus-Systeme ebenfalls ins Chaos und lies jegliche Form von Struktur zerbrechen - falls da je eine vorhanden war.

Arias Unterstützung konnte Shepard da natürlich vergessen und Aria selbst hatte er seit jeher nicht mehr gesehen. Sie verließ die Normandy noch am selben, verhängnisvollen Tag und soll sich Gerüchten zur Folge auf irgendeinem nahen Planeten niedergelassen haben, den sie als das neue Omega ausrief.

Die Morjaner selbst hatten sich für den Vorfall natürlich entschuldigt, allerdings nicht dafür das sie eine Raumstation mit seinen knapp acht Millionen Bewohner ausgelöscht haben, das war ihnen herzlich egal, sondern weil durch ihren Fehler Shepards Deal mit Aria platzte, was wiederum den galaktischen Kriegsanstrengungen gegen die Reaper schadete.
 

Irgendwo musste man ja eine Linie ziehen.
 

Ibro selbst ging Shepard nach dem Vorfall für ein paar Tage komplett aus dem Weg. Ohnehin hatte sich der Morjaner die ganze Woche über nur auf dem Schiff aufgehalten und sich sogar vor Einsätzen gedrückt. Allerdings hatte ihn auch niemand gefragt, ob er mitkommen will.
 

Im Gegenzug, als kleine Wiedergutmachung, wie es die Morjaner nannten, schickten sie eine mobile Schiffswerft zum Tiegel, zusammen mit einigen Frachtern voll mit Rohstoffen, darunter auch Element Zero. Dieses stammte von Argos 3, die Kolonie, die wegen ihrer reichen Vorkommen vor einem halben Jahr noch Auslöser ihres Erstkontaktkrieges war. Da die Morjaner dafür keine Verwendung hatten gaben sie es mit Freude ab.

Das die Frachter die Größe von Allianz-Schlachtschiffen hatte überraschte viele vor Ort, fiel doch die Ladung fast genauso groß aus. Wirklich beeindruckend war dabei die mobile Schiffswerft der Morjaner. Shepard wollte kaum glauben, als es hieß das Ding hätte die Größe der Citadel – erst als er die Bilder sah. Dabei entpuppte es sich letztendlich als ein gewaltiges, ausfahrbares Stahlgerippe. Trotzdem war es ein beeindruckendes Gebilde. Kaum eingetroffen begannen die Morjaner sofort mit dem Bau von Dutzenden neuen Kreuzern und einigen Schlachtschiffen für die Menschen und die Turianer, nur Komponenten für den Tiegel wollten sie eigenartigerweise nicht bauen – da weigerten sie sich vehement.
 

Ansonsten war selbst Shepards Einsätze in dieser Zeit eher beschaulich gewesen. Es gab ein paar kleinere Einsätze, doch nichts was wirklich erwähnenswert war. Einzig und allein ein Angriff von Cerberus auf einem Slum auf dem Planeten Benning, den man zurückschlagen konnte, warf Fragen auf. Da es dort zu massenhafte Entführungen gekommen war, trotz Präsenz der Reaper konnte man wohl davon ausgehen das sogar Cerberus Probleme hatte und ihnen allmählich die Soldaten ausgingen. Das waren natürlich nur Spekulationen. Hinweise auf ihre Hauptbasis, oder weitere Operationen fand man bislang leider nicht.
 

„Ich muss sagen.“, begann Fedorian. „Sie und die Reaper, sie sind zwei Gegner die sich nichts schenken. Sie beide gehen mit solch einer eiskalten, mathematischen Logik vor, die einfach nur erschreckend ist. Und um diesen Krieg zu gewinnen brauchen wir das.“

„Ich habe zwar nur die Hälfte verstanden, aber ich danke für das Kompliment … falls es eines war.“, erwiderte Ibro, woraufhin alle anderen spontan lachen mussten.

„Was hatte es eigentlich mit der Frau auf sich?“, fragte Shepard.

„Welche Frau?“

„Die eine Morjanerin, die sie trafen, als wir auf der Citadel waren. Eigentlich wollte ich Sie das schon früher fragen.“

„Ah, Reika! Na jetzt wo sie fragen … Ich kann voller Stolz mitteilen, das wir, wenn dieser Krieg vorbei ist, heiraten werden.“
 

Eigentlich war so was in allen Kulturen ein Anlass zur Freude, nur hier rief es Irritationen hervor.
 

„Sie meinen … Liebe auf den ersten Blick?“, fragte Liara.

„Natürlich!“

„Sie meinen sie beide haben sich ineinander verliebt nachdem sie Shepards Klon und die Söldner getötet haben?“

„Was? NEIN!“, stieß Ibro überrascht aus und riss abwehrend die Hände hoch, als er die Zusammenhänge verstand. „Reika war einfach nur einsam und hatte auf Anhieb Gefallen an mir gefunden und ich mag ihre aufgeweckte Art. Das war dabei die anderen getötet haben hatte nichts damit zu tun. Was denkt ihr eigentlich über mich?“

Ibro sah die anderen an und vernahm ein kollektives „Öhm“ und sah wie die anderen verlegen weg blickten.

„Ihr seid solche Skobs.“, sagte Ibro und verschränkte beleidigt die Arme.

Wrex und Fedorian konnten nicht anders und mussten lachen und auch die anderen schmunzelten. Vor allem als sie sahen, das sogar Ibro grinsen musste.

„Trotzdem.“, begann Fedorian. „Es ist beeindruckend mit welcher Entschlossenheit ihr Volk den Reapern entgegen tritt.“

„Mag sein, aber das nützt nichts. Wir sind am Boden so erfolgreich gewesen das die Reaper Landungen und Bodenangriffe komplett eingestellt haben und sich nur noch auf Orbitalangriffe beschränken. Die Schäden sind beträchtlich und das obwohl wir die Reaper vielerorts aus unserem Staatsgebiet vertreiben konnten.“, erwiderte Ibro.

„HA!“, stieß Wrex aus. „Sie haben sogar noch mehr Mumm in den Knochen, als jeder anderer kroganischer Warlord den ich kenne. Es gibt nicht viele die mit einem Reaper tanzen würden, mit Ausnahme von Shepard, der ist zur Hälfte selbst schon fast ein Kroganer.“

Schlagartig wirkte Ibro wie entgeistert und starrte Shepard mit weit aufgerissenen Augen und Mund an.

„Das ist eine Redewendung! Ich, oder meine Eltern hatten nichts mit einem Kroganer!“, beruhigte Shepard ihn.

Man erkannte wie Ibro erleichtert aufatmete.

„Vergessen Sie nicht die Paarungsanfragen, die Sie nach dem Initationsritus mit Grunt erhalten haben. Die bestehen immer noch.“, ergänzte Wrex.

„Nicht hilfreich.“, erwiderte Shepard, der erneut Ibros entsetzten Gesichtsausdruck sah, nur dieses Mal in abgeschwächter Form.

„Danke, Sirius, dass du mich auf diesen Einsatz geschickt hast.“, sprach Ibro mit einem zynischen Tonfall.

„Da wundert mich es mich wie sie es schaffen ihre Leute nur so zu motivieren, dass sie einfach frontal auf Reaper zu rennen. Das müssen Sie mir unbedingt verraten.“, fragte Fedorian.

„Nichts sagen! Mit Ruhm, Alkohol und Frauen!“, unterbrach Garrus.

„Nicht so kompliziert. Garantiert steht hinter jedem Trupp ein Erschießungskommando.“, spekulierte Liara scherzhaft und die anderen lachten, sogar Ibro.

„Tatsächlich ist es viel einfacher. Man zeigt einfach in Richtung des Feindes und ruft „Angriff!“.“, gab Ibro zum Abschluss.

„Ein guter Witz!“, brüllte Wrex und die anderen lachten, nur Ibro dieses Mal nicht.

Es dauerte einen Moment bis alle verstanden das Ibro das ernst gemeint hatte.

„Das war ein Scherz, oder?“, fragte Shepard.

„Ob man es glaubt, oder nicht, aber so einfach geht es wirklich. Es gibt dazu eine lustige Geschichte, von der man sagt es sei die Gründungsgeschichte Morjan Primes. Vor Jahrtausenden, zu einer Zeit ähnlich der menschlichen Antike, sollen zwei Stadtstaaten gegeneinander Krieg geführt haben. Beide sandten ihre Armee aus um einander zu vernichten, doch weil beide Heeresführer leicht in die falsche Richtung zeigten, marschierten die beiden Armeen, getrennt durch Hügel, oder Wälder, da habe ich keine Ahnung, unbemerkt aneinander vorbei und trafen auf die schutzlosen Städte, die so beide vernichtet wurden. Als sich die Armeen dann auf dem Rückweg machten und auf dem ursprünglich vorgesehenen Schlachtfeld trafen realisierten sie ihren Fehler, beendeten ihre Feindschaft und gründeten eine neue Stadt – Morjan Prime.“

„Aber das ist nicht wirklich passiert, oder?“, fragte Shepard.

„Ansichtssache. Ich würde es ausschließen, aber man fand in der Vergangenheit uralte Ruinen, die diese Geschichte untermauern.“, sagte Ibro und zuckte mit den Schultern.
 

Shepard und Pashek sahen sich für einen kurzen Moment an. Die Protheaner hatten ganze Arbeit geleistet. Die Morjaner waren ein Wachhund. Im Käfig schön anzusehen, doch wenn man sie erstmal von der Leine lässt, dann ist man besser woanders. Nur zwischenzeitlich war es die Leine nicht mehr stark genug, um diesen Wachhund wieder einzufangen.
 

„Schon verrückt.“, meinte Garrus.

„Ja, manchmal hat die Galaxie einen eigenartigen Sinn für Humor.“, meinte Ibro und sah zu Pashek. „Was ist mit Ihnen? Garantiert gab es in Ihrer Zeit auch ein paar eigenartige Situationen.“

„Die gab es in der Tat. Ein Ereignis ist dabei besonders erwähnenswert. Die Synril behaupteten sie hätten den Pfad zum ewigen Frieden gefunden und wurden dann von den Ditakur ausgelöscht.“

Ibro musste da lachen, die anderen hingegen nicht.
 

Am Humor merkte man am ehesten wie sehr sich manche Kulturen voneinander unterschieden.
 

„Commander Shepard.“, unterbrach EDI die Runde. „Die Diplomatenshuttles nähern sich dem Treffpunkt. Ankunft in fünf Minuten.

„Ihr habt es gehört. Räumen wir den Saustall wieder auf und empfangen unsere Gäste.“, wies Shepard an und man begann aufzuräumen und den Müll zu entsorgen.

Er selbst lief kurz hoch in seine Kabine und wechselte seinen Trainingsanzug gegen die deutlich schickere Offiziersuniform und machte sich etwas frisch. Kaum war das getan hastete er wieder hinunter zum Hangar, dem sich bereits das Shuttle näherte. Zusammen mit Garrus und Liara versammelten sie sich dort und sahen wie das Shuttle an Bord genommen wurde und landete. Es dauerte nicht lange bis sich dessen Luke öffnete und der erste Passagier ausstieg.

Shepard und den anderen stockte da auf einem Schlag der Atem.

„Kaidan?!“, stieß er unweigerlich auf.

„Commander.“, erwiderte Kaidan den Gruß.

„Ich dachte Sie wären noch immer ans Krankenbett gebunden.“, sprach Liara.

„Das war ich, aber man hatte sich gut um mich gekümmert.“

„Wunderbar. Da muss ich Chakwas meine besten Glückwünsche ausrichten.“, meinte Shepard.

„Das besser nicht, Commander.“, erwiderte Kaidan etwas unbeholfen.

Shepard musste kurz nachdenken, bis er kurzerhand sie Zusammenhänge verstand.

„Sagen Sie nicht ... Sie haben sich selbst entlassen. Woher wussten Sie überhaupt wo ich zu finden bin?“

„Ich bin Spectre. Auf solche Informationen erhalte ich leicht Zugriff. Ich habe mich dann einfach als Personenschutz für die Delegation zur Verfügung gestellt.“

„Wir müssen dringend an unseren Sicherheitsvorkehrungen arbeiten, sonst besuchen uns irgendwann noch mal die Reaper. Trotzdem ist es schön zu sehen das es Ihnen gut geht.“, merkte Garrus an.

„Danke. Und machen Sie sich um mich keine Sorgen, Shepard, ich bin fit und bereit weiterzumachen.“, beruhigte Kaidan ihn.

„Wenn Sie das sagen.“, gab Shepard zurück und beobachtete sichtlich erfreut wie eine Asari und ein Salarianer das Shuttle verließen.

Kaidan bemerkte das natürlich.

„Sie sollten sich nicht so früh freuen, Commander. Aus irgendeinem Grund war die Stimmung während des ganzen Fluges ausgesprochen eisig.“

„Dann sollten wir das Eis schnellstmöglich brechen ... Meine sehr verehrten Herrschaften, bitte folgen sie mir.“, sagte Shepard und führte die Delegation vom Hangar hoch übers CIC zum Konferenzraum, den sie betraten.

Nur als Kaidan, Liara und Garrus ihm folgen wollten wies Shepard sie freundlich, aber bestimmt ab.

„Tut mir Leid, Leute, aber das ist der Spielplatz für die ganz Großen.“

Damit ließ der die drei vor dem Konferenzraum stehen und wandte sich der Versammlung darin zu
 


 

Shepard sah wie sich die Vertreter der einzelnen Völker um den Tisch versammelten. Anwesend waren neben den schon bekannten Vertretern der Kroganer, Turianer, Morjaner und Menschen nun auch eine Asari und ein Salarianer. Shepard war mehr als zufrieden über dieses Angebot und lächelte. Endlich hatten sie es geschafft alle großen Völker der Galaxie an einem Tisch zusammen zu bekommen – ein unglaublicher und längst überfälliger Erfolg. Jedoch merkte er schnell das die neu eingetroffenen Botschafter dieses Empfinden nicht teilten. Shepard erkannt an den Gesichtsausdrücken der Asari und des Salarianers das sie sich keineswegs darüber freuten hier zu sein.
 

„Was macht dieses Monster hier?“, fragte die Asari aufgebracht und zeigte in die Runde.

Shepard brauchte einen Moment um zu verstehen das damit nicht Wrex gemeint war, sondern Ibro, der daneben stand und mit einem überraschten „Hä?!“ darauf reagierte. Sogar Shepard war überrascht. Er hatte ganz klar damit gerechnet das man sich über die Anwesenheit eines Kroganers aufregen würde und nicht die eines Morjaners.

„Wie können Sie es wagen dieses Monster hier her zu bringen?! Haben Sie vergessen für was die alles verantwortlich sind?!“, fauchte die Asari.

„Spontan würde ich sagen … die Reaper von ihren Welten und Flotten fernhalten … hin und wieder.“, meinte Ibro.

„Lassen Sie ihre dummen Sprüche!“, fauchte die Asari und wandte sich an Shepard. „Solange dieses … Ding hier anwesend ist gibt es keine Gespräche!“

Shepard und die anderen sahen sich besorgt an. Die Konferenz hatte noch nicht mal richtig begonnen und drohte jetzt schon zu scheitern.

„Wir sollten uns als erstes beruhigen, dann dieses Geschrei nützt niemandem. Botschafterin, warum sind Sie so sehr gegen die Anwesenheit der Morjaner?“, versuchte Shepard die Lage zu beruhigen.

„Erzählen Sie mir nicht Sie wissen nichts davon!“

„Nein, ich weiß nicht wovon Sie reden, aber ich will es gerne wissen.“

„Wahrscheinlich geben Sie uns noch immer die Schuld wegen Illium.“, meinte Ibro.
 

Shepard wusste nicht was er davon halten sollte. Ja, die Morjaner konnten wahre Arschlöcher sein, doch in dieser Situation, wo die Vernichtung allen Lebens in der Galaxie drohte, sollten man meinen solche Differenzen wären beiseite gelegt worden – zumindest vorläufig.
 

„Bitte, ich appelliere an ihre Vernunft Wir haben es schon geschafft dieses Treffen zu Stande zu bringen …“, fuhr Shepard fort.

„Glauben Sie ernsthaft wie sind freiwillig hier? Man hat uns keine Wahl gelassen!“, unterbrach ihn die Asari.

„Geht das bitte etwas genauer?“

„Ihre so hoch gelobten Verbündeten … diese elenden Albinos … haben sich an unsere Regierungen gewandt und gedroht uns auszulöschen, sollten wir nicht an diesem Treffen teilnehmen!“

Shepard sah geschockt auf und blickte zu Ibro.

„Stimmt das?“

„Nicht direkt. Um die anderen Völker zu dieser Konferenz zu bewegen haben wir ihnen unmissverständlich klar gemacht das, sollten sie ihre ablehnende und kontraproduktive Haltung beibehalten, so werden wir unsere Kräfte aus ihren Hoheitsgebieten abziehen, wodurch sie für die Reaper eine leichte Beute wären, was letztendlich zu ihrer Auslöschung führen könnte. Also ja, wir haben Handlungen angedroht, durch deren Konsequenzen ihre Völker am Ende ausgelöscht werden könnten.“

„Und da wundern Sie sich was wir gegen die Morjaner haben.“, sagte der Salarianer.

„Ich weiß nicht, was mich mehr überrascht. Die Tatsache, dass dieses Treffen durch Drohungen zustande kam, oder dass ihr euch geschickt einer verbalen Floskel bedient habt. Dabei dachte ich wir hätten Udina dieses Treffen zu verdanken.“, sagte Shepard.

„Sirius hatte die erfolglosen Bemühungen dieses Udinas lange genug beobachtet und war es Leid das nichts geschah. Also musste er selbst tätig werden.“

„Ihm ist also der Kragen geplatzt.“, meinte Fedorian und sah wie sich Ibro an den Hals fasste. „Habt ihr jemals darüber nachgedacht euren Übersetzern ein Update zu spendieren?“, fragte er weiter.

„Darin sehen wir keine Notwendigkeit.“, erwiderte Ibro.

„Versuchen Sie nicht abzulenken, Morjaner! Ihr Volk allein ist für diese vergiftete Atmosphäre verantwortlich! Ihr allein …“

„UND JETZT HALTET IHR ALLE EURE KLAPPE!!! DAS REICHT MIR JETZT!!!“, stieß Shepard laut auf.

„Wie können Sie es wagen …“, erwiderte die Asari, nur Shepard schnitt ihr abrupt das Wort ab.

„NEIN, WIE KÖNNEN SIE ES WAGEN!!! WIR STEHEN AM RANDE DER VERNICHTUNG!!! WIR ALLE!!! DIE REAPER MACHEN KEINEN UNTERSCHIED ZWISCHEN ASARI, SALARIANERN, TURIANERN UND ALLEN ANDEREN SPEZIES, SOGAR MORJANERN!!! DIE EINZIGEN DIE DAMIT EIN PROBLEM HABEN SEID IHR!!! DIESE STREITEREIN BRINGEN UNS GAR NICHTS!!! SIE BEHINDERN UNS NUR, KOSTEN UNNÖTIG LEBEN UND HELFEN AM ENDE NUR DEN REAPERN!!! DIE ERSTEN, DENEN DAS KLAR WAR, WAREN DIE MORJANER!!! DIESE DURCHGEKNALLTEN, XENOPHOBISCHEN BASTARDE HABEN ALS ERSTE IHRE BEDENKEN UND VORBEHALTE VON BORD GEWORFEN, WEIL SIE DAS GROSSE GANZE IM AUGE BEHALTEN!!! DEM SIEG ÜBER DIE REAPER!!! … Und unser aller Überleben! Sie können also weiter hier stehen, über Belanglosigkeiten streiten und zusehen wie ihre Völker abgeschlachtet werden, oder sie können aktiv an unserer Zukunft mitwirken. Das wir überhaupt eine haben! Und wenn dieser Krieg irgendwann vorbei sein sollte, dann können sie ruhig wieder all ihre alten Differenzen austragen, wenn das dann noch wichtig sein sollte. Manchmal kommt es mir so vor als sei ihnen der Ernst unserer Lage nicht bewusst. Das hier kann unser aller Ende sein. Unsere Zivilisationen werden spurlos verschwinden, wie als hätte es uns nie gegeben. Und das müssen wir verhindern!“, sprach Shepard lauthals und es kehrte eine beängstigende Stille in den Raum ein.
 

Viele blickten auf den Boden.
 

„Shepard hat Recht. Für diese Diskussionen fehlt uns die Zeit. Wir brauchen Entscheidungen und zwar sofort.“, stellte Fedorian fest.

„Bei ihnen klingt das immer so einfach, Shepard. Zu viel ist in zu kurzer Zeit passiert. Viele sind einfach verunsichert und haben Angst.“, begann die Asari.

„Und davon dürfen wir uns nicht lähmen lassen! Genau das spielt den Reapern in die Hände und das dürfen wir nicht zulassen! Wir sind noch lange nicht geschlagen. Wir haben immer noch Chancen diesen Krieg zu gewinnen. Genau in diesem Moment arbeiten wir an einer protheanischen Waffe, die diesen Krieg entscheiden kann, doch ihr Bau dauert an und wir brauchen jede erdenkliche Hilfe um sie zu beschleunigen.“

„Ich hörte davon … Glauben Sie wirklich das diese Waffe die Reaper aufhalten kann?“, fragte der Salarianer.

„Ich bin davon überzeugt. Sie ist unsere beste Chance.“, stellte Shepard klar.

„Die Turianische Hierarchie unterstützen ebenfalls dieses Vorhaben.“, bezog Fedorian ganz klar Stellung.

„Wir habe unsere Vorbehalte, aber die sind zu ignorieren.“, kam es von Ibro, was man auch tat.

„Wenn es hilft können wir ebenfalls Wissenschaftler und Ingenieure anbieten, doch ich glaube kaum das Sie die Reaper alleine damit aufhalten wollen.“, sagte die Asari.

„Das ist richtig.“, begann Shepard und atmete schwer durch. „Die Reaper machen an allen Fronten weiterhin Druck, sowohl im Weltraum, als auch am Boden und trotz jüngster Erfolge ist klar das wir das auf Dauer nicht durchhalten können. Viele Welten werden schon sehr bald fallen, wenn sie keine Verstärkung bekommen, oder anderweitig entlastet werden. Die Morjaner haben den Reapern bereits empfindliche Verluste zugefügt und machen es auch weiterhin. Das kann niemand leugnen, nur im Moment sind sie zu mehr nicht in der Lage. Aus diesem Grund brauchen wir eine Alternative …“

„Wenn ich kurz anmerken darf: Wir sind dabei unsere Exodus-Kampagne gegen die Reaper auszuweiten, aber darauf komme ich später zu sprechen. Es ist nur eine einfache Ankündigung.“, unterbrach Ibro.

„Okay … was ich sagen wollte ist, das wir besonders am Boden schlagkräftige Unterstützung brauchen und da uns die Morjaner keine Truppen schicken können brauchen wir eine vergleichbare Alternative. Aus diesem Grund will ich die Kroganer in unsere gemeinsame Strategie einbinden.“

„Nichts für ungut, Shepard, ich komme mir vor wie ein Schrottplatz-Varren, den man auf seine Feinde los lässt. Zudem habe ich meine eigenen Probleme. Reaper-Kundschafter sind auf Tutchanka gelandet. Das hat für mich Vorrang. Warum sollten mich da aussterbende Turianer, oder Salarianer interessieren, wenn unseres eigenes Aussterben längst beschlossene Sache ist.“, entgegnete Wrex.

„Dem bin ich mir bewusst. Und genau aus diesem Grund brauchen wir ein Heilmittel für die Genophage.“, stellte Shepard klar.

Mit einem Mal wurde es wieder still. Während man sah wie Wrex vor Überraschung sprachlos war und sah man wie die Gesichtszüge der Botschafter der Salarianer und der Asari regelrecht entgleisten. Ibro ahnte bereits was gleich kommen würde und hielt sich die Ohren zu.

„SIND SIE VERRÜCKT?!“, brüllte die Asari.

„AUF KEINEN FALL! DIE GENOPHAGE STEHT NICHT ZUR DISPOSITION!“, schrie der Salarianer.

„Das war zu erwarten.“, meinte Fedorian leise.

„Habe Sie auch nur ansatzweise eine Ahnung was für Konsequenzen diese Handlung haben wird?!“, fragte der Salarianer rhetorisch.

„Wieso missfällt Ihnen diese Idee?“, fragte Ibro.

„Sie kennen die Kroganer nicht, im Gegensatz zu uns. Sie hätten beinahe die Galaxie überrannt und alles in Chaos gestürzt.“

„Sie haben uns für ihren hoffnungslosen Krieg gegen die Rachni benutzt. Wir brachten die Wende. Nicht die Salarianer, Turianer, oder Asari. Wir, die Kroganer, hielten die Rachni auf.“, antwortete Wrex.

„Richtig. Und danach waren Sie nicht länger nützlich. Nur die Genophage konnte ihre … Bedürfnisse … unter Kontrolle halten. Wir haben die Kroganer nur unterstützt, damit sie Krieg führen. Mehr können sie nicht und zwar weil wir es so wollten.“
 

Damit spannte sich die Stimmung im Raum zunehmend an. Shepard sah wie sich Wrex auf dem Tisch abstützte und den Salarianer wütend anstarrte. Dabei musste Shepard unweigerlich zu Ibro schauen, den die Morjaner wurden ja ebenfalls als Waffe missbraucht. Dem waren sich die Morjaner glücklicherweise nicht bewusst und so stand Ibro einfach nur da und beobachtete alles interessiert.

Shepard würde zu gerne wissen was im Kopf des Morjaners in diesem Moment vorging.
 

Ibros Gedanken erwiesen sich dabei als ausgesprochen simpel. Er genoss das Schauspiel und hätte am liebsten einen kleinen Snack und was zu Trinken zur Hand gehabt, wie im Kino. Er hätte sich sogar was geholt, bestünde nicht die Gefahr etwas von dieser Show zu verpassen könnte. Ihn beeindruckte es vor allem wie schnell Shepards aufrüttelnde Ansprache in Vergessenheit geraten war.
 

„Beleidigungen bringen hier nichts. Die Kroganer brauchen ein Heilmittel. Es ist die einzige Chance ihr Überleben zu sichern. Und unseres.“, wies Fedorian den Salarianer zurecht.

„Ich werde mich nicht für die Wahrheit entschuldigen. Wenn sie die Genophage heilen, dann öffnen sie eine Tür, die sie nicht mehr verschließen können. Die Konsequenzen werden für sie unvorstellbar und uns noch über Jahrhunderte verfolgen. Uns an die Kroganer zu wenden war damals schon verzweifelt und vorschnell und genau diesen Fehler wollen sie alle heute wiederholen.“, warnte der Salarianer.

„Wie kommt es das sie dabei so ruhig sind, Primarch? Sagen Sie nicht sie wussten von Shepards Plan?“, wandte sich die Asari an Fedorian.

„Shepard hatte diese Idee vor einiger Zeit vage geäußert, dennoch unterstützen wir sein Vorhaben.“, antwortete Fedorian selbstbewusst.

Die Asari musste sich daraufhin am Tisch abstützen, schüttelte den Kopf und sah Ibro an.

„Was ist mit Ihnen, Morjaner?“, fragte sie.

„Was habe ich damit zu tun?“, erwiderte Ibro, der sehr überrascht wirkte.

„Es kann wohl nicht in Ihrem Interesse sein, das eine andere Spezies überlebt.
 

Der Rest der Versammlung, mit Ausnahme des Salarianers sah sich bei dieser Wortwahl erschrocken an. Die Asari sprach aus was so manche Kreise schon lange dachten.
 

„Um ehrlich zu sein … Eigentlich wäre es uns egal zu welchen Maßnahmen sie greifen, doch wenn Sie wirklich unsere Meinung dazu hören wollen … Wir befürworten dieses Vorhaben, allein schon deshalb weil Shepard so auf eine Doktrin der massiven Feuerkraft setzt, um die Reaper zu bekämpfen.“

„Sie wollen die Reaper also wirklich auf konventionelle Weise bekämpfen.“, sagte Fedorian.

„Und besiegen.“, stellte Ibro klar.

„Ich kann nicht glauben das Sie diesen Wahnsinn unterstützen!“, rief die Asari aufgebracht.

„Die einzigen Wahnsinnigen hier sind sie!“, stieß Shepard plötzlich laut auf. „Wir kennen die Vergangenheit sehr wohl, doch die ist im Moment unbedeutend! Die einzigen, die an diesen uralten Geschichten hängen sind sie! Wie lange können sie alleine gegen die Reaper bestehen?! Sagen sie es mir! Sie wissen das sich die Reaper bereits an ihren Grenzen sammeln. Früher, oder später werden sie angreifen und wenn das passiert sind sie auf jede Hilfe angewiesen, die sie kriegen können. Sie können also nun hier stehen und weiter diskutieren bis sie die letzten Mitglieder ihrer Völker sind, oder sie geben den Kroganern endlich ihr Heilmittel und ihnen ein paar Verbündete.“
 

Shepard hatte keine andere Wahl und musste erneut auf den Tisch hauen. Diese blinde Sturheit war einfach nicht mehr zu ertragen. Das er etwas bewirkte sah er daran das die Asari und der Salarianer betroffen den Kopf senkten und für einen Moment schwiegen.
 

„Selbst wenn wir uns dafür entscheiden, was nützt es? Es könnte Jahre dauern ein Heilmittel herzustellen.“, begann die Asari.

„Nicht unbedingt. Es gab da einen salarianischen Wissenschaftler, Maleon, der an einem Heilmittel für die Genophage gearbeitet hat und es auch an weiblichen Kroganern getestet hat. Seine Methoden waren barbarisch. Viele überlebten die Experimente nicht. Seine Forschungsdaten haben wir damals sichergestellt und seither aufbewahrt. Mit ihnen ließ sich die Entwicklung eines Heilmittels erheblich beschleunigen.“, sagte Shepard.

„Nicht nur damit.“, kam es plötzlich von einem sehr selbstsicher wirkenden Wrex. „Einige von Maleons Testobjekten haben überlebt und sind immun gegen die Genophage. Die Dalatrasse der Salarianer haben das natürlich mitbekommen und eines ihre STG-Teams geschickt, um aufzuräumen und die Frauen gefangen zu nehmen.“

„Ist das wahr?“, fragte Fedorian.

„Das ist … eine … haltlose Unterstellung.“, wehrte sich der Salarianer stotternd dagegen.

„Also das war die schlechteste Lüge, die ich jemals gehört habe.“, warf Ibro ein und lachte.

„Sie brauchen es nicht zu leugnen, Salarianer.“, sagte Wrex und aktivierte über sein Universalwerkzeug eine Aufnahme, auf der man trotz der relativ schlechten Qualität ein Labor sehen konnte, in dem mehrere Salarianer herum liefen, sowie übergroße Behälter, in denen sich ganz eindeutig weibliche Kroganer befanden.
 

Bei diesem Anblick wurde der Salarianer schlagartig starr vor Schreck.
 

„Oh oh.“, gab Ibro grinsen von sich und beobachtete genau was als nächstes passieren würde.

„Wo sind meine Leute?“, fragte Wrex in einem Tonfall, das sofort klar war, das er kein zweites Mal fragen würde.

„Die Frauen befinden sich in einer STG-Basis auf Sur’Kesh.“, gab der Salarianer nach kurzem Zögern an.

„Joker, machen Sie die Normandy bereit für den Abflug. Unser nächstes Ziel lautet Sur’Kesh.“, befahl Shepard über eine Sprechanlage. „Und ich hoffe für Sie das es bei unserer Ankunft keine bürokratischen Probleme geben wird, oder sonst welcher Art.“, warnte er zudem den Salarianer.

„Ich hoffe Sie wissen was Sie tun.“, warnte ihn die Asari, was Shepard getrost ignorierte.
 

Damit endete die Versammlung.
 

Die beiden Botschafter machten sich daran die Normandy zu verlassen, während Wrex Richtung Hangar marschierte. Das Schlusslicht bildeten Shepard und Fedorian, die ihm folgten. Nur Ibro blieb zurück und blickte ihnen hinterher.

„Shepard!“, rief er kurzerhand, kaum das Wrex den Raum verlassen hatte.

„Was ist?“, erwiderte Shepard überrascht und auch Fedorian blieb stehen und sah neugierig nach den beiden.

„Was die Kroganer betrifft … Wir sind über deren Vergangenheit umfassend informiert: die Rachni-Kriege, die kroganischen Rebellion und die daraus resultierende Genophage.“

„Ja?“

„Die Aliens haben mit ihren Einwänden durchaus Recht, das muss ich zugeben, nur im Moment überwiegt der Nutzen ganz klar die Risiken. Die werden uns erst nach dem Krieg Probleme bereiten.“

„Ich verstehe nicht ganz worauf Sie hinaus wollen.“

„Was ich sagen will ist das, wenn dieser Krieg vorbei ist und die Kroganer tatsächlich wieder zu einer Bedrohung werden sollten, so bietet der Verbund mit Freude seine Hilfe an, um dieses Problem dauerhaft zu beseitigen.“

„Sie meinen doch nicht etwa …?“

„Einen interstellaren Exodus.“
 

Shepard schnaubte. Eigentlich überraschte es ihn nicht und eigenartigerweise störte ihn die Aussage auch nicht, da sie ja von einem Morjaner kam. Mit der Idee an sich konnte er sich natürlich nicht anfreunden. Wenigstens besaß Ibro genug Anstand seine Angebot nicht in Wrex Anwesenheit zu machen. Shepard kam nicht drum herum darin eine versteckte Ironie zu entdecken.
 

„Ibro, tun Sie mir einen Gefallen?“, begann Shepard.

„Das kommt darauf an welchen.“

„Behalten Sie diesen Gedanken bitte für sich.“

„Ähm … in Ordnung … aber vergessen Sie bitte nicht unser Angebot.“

„Wollten Sie vorhin nicht noch irgendwas ankündigen? Wegen den Reapern?“, erinnerte ihn Fedorian.

„Ja, stimmt. Wie angekündigt sind wir dabei unsere Kampagne gegen die Reaper deutlich auszuweiten. Wir werden Taktiken anwenden, die ihnen unter dem reizvollen Begriff „Verbrannte Erde“ bekannt sind.“

Shepard und Fedorian machten große Augen und sahen sich an. Sie ahnten bereits worauf das hinaus lief.

„Was genau haben sie vor?“, fragte Shepard dennoch.

„Wir haben auf mehreren Planeten Produktionszentren der Reaper ausgemacht in denen sie neue Truppen. Unser Ziel ist es durch massive orbitale Bombardements diese Standorte auszuschalten und sie von ihrem Nachschub abzuschneiden.“

„Lassen Sie mich raten: Bei diesen … Produktionszentren, auf die sie zielen wollen, handelt es sich um von den Reapern besetzte Planeten, deren Städte und Einwohner, die sie einfach so als … Nachschub bezeichnen. Sagen Sie es mir, wenn ich mich irre.“

„Das ist korrekt.“

„Ich überspringe mal die Phase in der ich mich aufrege und frage gleich wieso wir so etwas machen sollten.“

„Ganz einfach. Ihr verfügt zur Zeit nicht über die notwendigen Mittel, um verlorene Gebiete zurückzuerobern. Daher sollten wir jede verfügbare Maßnahme ergreifen, damit die Reaper daraus keinen Nutzen ziehen können. Wenn sie die Zivilbevölkerung in ihre Truppen umwandeln müssen wir sie eben ausschalten, genauso wie jede andere Einrichtung, die für die Reaper auch nur irgendeinen Nutzen haben könnte.“

„Obwohl wir Ihrer Logik durchaus folgen können bezweifle ich das viele diesen … Präventivmaßnahmen zustimmen werden.“, gab Fedorian sein Missfallen weiter.

„Oh, es tut mir Leid, wenn ich mich falsch ausgedrückt habe. Das war eine Mitteilung und nichts worüber erst diskutiert wird. Die erweiterten Operationen laufen bereits und erste Angriffe erfolgten im Hoheitsgebiet der Batarianischen Hegemonie. Vorläufig werden wir von Einsätzen gegen das Territorium ihrer Völker absehen, doch sollte sich die Lage nicht ändern, oder gar verschlechtern, so werden wir unsere Ziele entsprechend erweitern … Ihnen nützt es doch am meisten, wenn den Reapern Millionen von Soldaten fehlen. Es verbesserte ihre Chance und am Ende zählt sowieso nur der Sieg. Und dafür ist jedes Mittel recht.“
 

Shepard und Fedorian starrten den Morjaner einfach nur stumm an. So sehr sie ihre Ansichten und ihre kalte, mathematische Logik auch verabscheuten, umso mehr musste sie sich eine Sache eingestehen. Ibro hatte Recht. Man konnte nicht hoffen das sich ihre Situation irgendwann von selbst zum Besseren wendet, dafür mussten sie schon selbst sorgen.
 

Insgeheim waren sie froh das sie so eine Entscheidung nicht selber treffen mussten.
 

Nur hierbei mussten sie sich eine Frage stellen.
 

Wie weit würde das noch gehen?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2014-04-28T22:25:07+00:00 29.04.2014 00:25
Diese Mojaner. entweder sind die Cool, Brutal oder einfach nur Durchgeknallt.
Ich würde zu gerne Wissen was die Protheaner bloß mit denen angestellt haben.
Freue mich schon aufs nächste kapi


Zurück