Verlobung? Nein, Danke! von Phase (RobertxJohnny) ================================================================================ Zusatzkapitel 11 ---------------- Die Frage traf Robert nicht unbedingt unvorbereitet, denn er hatte schon öfter darüber nachgedacht, was er wohl antworten würde, wenn Johnny ihn damit konfrontierte. Jetzt, da es so weit war, kam ihm jede seiner zurechtgelegten Antworten so falsch vor und er seufzte leise. „Mehrfach, ja“, er hatte Beziehungen mit verschiedenen Mädchen gehabt und es hatte seiner Meinung nach einfach dazu gehört, dass er mit ihnen geschlafen hatte – zumal die Initiative in der Mehrzahl der Fälle von seiner jeweiligen Freundin ausgegangen war. Ihm war es zu dem Zeitpunkt als nicht so wichtig vorgekommen und wenn er darüber nachdachte, hatte er wahrscheinlich nur deshalb mitgemacht, weil es von ihm erwartet worden war und er gehofft hatte, dadurch seine Gefühle für Johnny zu vergessen. Das hieß jedoch nicht, dass er den Sex mit den Mädchen nicht auch genossen hätte. Es hatte sich gut angefühlt und vermutlich war das auch der Grund, warum er den Schritt mit Johnny endlich wagen wollte. Johnny wirkte aufgrund der Antwort enttäuscht und Robert konnte es ihm nicht einmal verübeln. Es war klar, dass es dem Schotten lieber gewesen wäre, wenn er mit „nein“ geantwortet hätte – nicht nur, weil er dann nicht der einzige Unerfahrene auf dem Gebiet gewesen wäre, sondern auch, weil das zum einen bedeutete, dass Robert mit so einer Sache nicht auf ihn gewartet hatte (obwohl er beteuert hatte, dass er all die Zeit nur ihn im Kopf gehabt hatte), zum anderen aber auch zur Folge hatte, dass Robert einen Maßstab hatte, an dem er messen konnte, wie gut Johnny im Bett war. Letzteres war in Roberts Augen lediglich ein Hirngespinst, das sich jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit in Johnnys Kopf festsetzen würde. „Allerdings hat bisher immer das Entscheidende gefehlt, sodass ich nie wirklich mit ganzem Herzen bei der Sache war.“ Der Schotte lachte trocken, allem Anschein nach hatte er durchaus durchschaut, worauf Robert mit seinem Kommentar hinaus wollte. „So? Und das wäre?“ „Du natürlich.“ „Auf die Antwort wäre ich aber nie gekommen“, der ironische Unterton war deutlich aus seiner Stimme herauszuhören und Robert beugte sich vor und packte ihn bei der Nase. „Nicht so frech, Herr McGregor. Sonst muss ich dich des Bettes verweisen.“ „Lass meine Nase da raus!“, empört griff Johnny nach seiner Hand, um sie wegzuziehen, doch Robert dachte allem Anschein nach gar nicht daran. „Tut mir Leid, Geiseln werden nur gegen ein Lösegeld freigegeben.“ „Ich verhandle nicht mit Entführern“, schäkerte der Schotte und legte sanft seinen Arm um Robert, der die Gelegenheit nutzte und ihm einen Kuss auf seine Nase gab. „Dann muss ich sie wohl für mich behalten.“ Johnny grinste, krabbelte über ihn, sodass er auf ihm lag. Seine Finger spielten verführerisch mit seinen Haaren. „Sie ist aber kein Einzelstück und nur im Set erhältlich.“ „Dann muss ich mir allerdings erst mal überlegen, ob ich-...“ Die Tür schwang auf und Enrico stand im Türrahmen. Als er die Szene vor sich sah, blinzelte er für einen Augenblick, dann grinste er und seine Augen hatten dieses freche Leuchten, das zumeist nichts Gutes bedeutete. „Ihr beiden wisst, dass das ohne Kleidung besser funktioniert?“ Johnny verdrehte die Augen und machte eine unflätige Geste in Richtung des Italieners, Robert seufzte leise und meinte dann: „Enrico, wie oft soll ich dir noch sagen, dass du anklopfen sollst, bevor du in ein Zimmer stürmst? Was willst du?“ Enrico trat ein paar Schritte näher und Johnny ließ sich neben Robert zurück auf die Matratze fallen, jedoch nicht ohne Enrico giftige Blicke zuzuwerfen. Dieser schien davon jedoch reichlich unbeeindruckt. „Ich wollte nach euch beiden schauen, weil ihr nicht zum Essen erschienen seid. Aber wie ich sehe habt ihr euch die Zeit auf sehr angenehme Weise vertrieben.“ Robert blickte flüchtig auf den Wecker neben seinem Bett, nur um festzustellen, dass Enrico tatsächlich recht hatte. In zehn Minuten würde der Speisesaal schließen. Aber wenn er ehrlich war, hatte er wenig Motivation, sich jetzt zu hetzen, nur um noch etwas abzubekommen. Er würde sich und Johnny wohl einfach eine Pizza bestellen, das war vermutlich die beste Lösung und er war sich sehr sicher, dass sein Freund nichts dagegen einzuwenden hatte. Es dauerte einige Zeit bis sie es geschafft hatten Enrico davon zu überzeugen, dass er das Zimmer auch wieder verließ. Allem Anschein nach hatte er über seiner Neugierde seinen Anstand vergessen, letzten Endes vertrieb Johnny ihn, indem er ihm drohte, ihn aus dem Fenster zu werfen, und schloss hinter ihm die Tür ab, um weitere Störungen des Italieners zu verhindern, während Robert sich gähnend aufrichtete und ein wenig träge wirkte. Seine Müdigkeit änderte jedoch nichts an der Ernsthaftigkeit, die auf seinen Gesichtszügen lag. „Johnny, ich weiß, dass das nicht unbedingt das war, was du hören wolltest. Das Gealbere eben ändert nichts an den Tatsachen und-... zugegeben kann ich sogar sehr gut verstehen, dass du enttäuscht bist. Verstehe bitte aber auch, dass es mir, gerade weil ich schon Sex hatte, so wichtig ist, mit dir zu schlafen. Einfach weil du mir so viel mehr bedeutest, als die Mädchen, mit denen ich zusammen war.“ Der Angesprochene blickte ihn ruhig an, auch wenn seine Haltung deutlich zeigte, dass er über die Antwort auf seine Frage weiterhin nicht sonderlich angetan war. „Ich brauche einfach Zeit das zu verdauen, ja? Ich meine, es war mir schon irgendwie klar. Aber die Sicherheit zu haben, ist eben doch noch mal etwas anders“, er hielt einen Moment inne und blickte zur Seite, ehe er anfügte: „Ich vertraue dir.“ Robert lächelte und einige Zeit herrschte Schweigen zwischen ihnen, dann setzte sich Johnny auf das Bett neben Robert, der den Arm um ihn legte. „Was wollen wir machen?“, fragte der Schotte, doch Robert zuckte lediglich mit den Schultern. „Wie wäre es mit Pizza?“ „Gerne. Ich hab’ den Film mitgebracht.“ „Den, den dir deine Mutter besorgt hat?“ Johnny stieß Robert mit dem Ellebogen spielerisch in die Rippen. „Der, von dem ich dir gestern erzählt habe. Den könnten wir anschauen.“ „Wenn es dir nichts ausmacht, dass ich dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit einschlafen werde, dann bin ich dabei.“ Johnny lächelte, beugte sich vor und küsste ihn. „Ich mache mir höchstens ein paar Fotos als Bildschirmhintergrund für Laptop und Handy.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)