Slayers Challenge von Geki ================================================================================ Kapitel 11: Die Stadt im Nebel ------------------------------ Die Sonne war bereits untergegengen, als die Slayers die Sanddüne erklommen. Oben angekommen waren sie erst einmal enttäuscht. Denn dort war nichts. Rein gar nichts. »Na, wo ist jetzt deine Stadt?« spottete Zelgadis. Xellos war verwirrt »Ich versteh das nicht. Die Stadt war genau hier...« »Die Aktion war für die Katz. Das hätten wir uns echt sparen können.« maulte Lina. Amelia und Shuri hatten den Blick noch immer auf die Stelle gerichtet, wo laut Xellos die Stadt stehen sollte. Doch dort war nichts weiter als Sand, Sand und nochmals Sand. Plötzlich erschien dichter weißer Nebel. Als sich dieser lichtete, stand sie dort, als ob sie schon immer dort gestanden hatte: Die Wüstenstadt, von der Xellos erzählt hatte. Allen klappte die Kinnlade nach unten. Allen mit Ausnahme von Xellos selbst. »Na, was hab ich euch gesagt? Nettes Städchen, was?« lachte der Priester. Nun gut. ,,Städchen'' war die reinste Untertreibung. Die Stadt war riesig. Es war eine aus Sandstein erbaute Wüstenstadt, die von einer dicken Mauer umgeben war. Lina klappte die Kinnlade beim Anblick der goldenen Verzierungen, die die Mauer schmückten, erneut nach unten. Sie machten sich auf den Weg in die Stadt, um endlich was zu Essen zu bekommen und wurden beobachtet: In einer verdunkelten Kammer saß ein Mädchen, eher eine Dämonin, die wie eine Wahrsagerin gekleidet war, vor einer Kristallkugel. Ein junger Mann mit riesigen, schwarzen Schwingen und langen, zu einem Zopf gebundenen Haaren kam in die Kammer. »Hast du herausfinden können, wer der Engel ist, Kashun?« fragte er. Die Dämonin antwortete »Tut mir Leid, Meister. Diese Kinder sind von einem Schutzzauber umhüllt. Der Zauber ist so stark, dass er es mir unmöglich macht, herauszufinden, wer der Engel ist. Bitte gebt mir noch etwas Zeit.« Der Mann nickte und verließ die Kammer. Draußen verwandelte er sich in einen schwarzen Drachen und erhob sich in die Lüfte. Natürlich achtete er darauf, nicht gesehen zu werden. Jetzt hieß es warten. Wie gut das er wusste, was Lina Inverse's große Schwäche ist. Die Gruppe betrat die Stadt. Es war eine orientalisch angehauchte Stadt und es lag der Zauber von 1001 Nacht in der Luft. Doch nicht ein Mensch war zu sehen,die Straßen wie leergefegt, die Häuser dunkel. Nur in einem brannte noch Licht. Zufälligerweise was das ein Gasthaus. Lina und Gourry betraten das Gasthaus natürlich zuerst. Der Rest folgte ihnen. Doch im Inneren des Gebäudes ist es so wie auf der Straße. Menschenleer. Nur auf einer langen Tafel waren Unmengen an verschiedenen Speisen. Daneben stand nur ein Schildchen auf dem geschrieben stand, dass sich jeder Gast kostenlos so viel Essen nehmen durfte, wie er wollte. Das ließen sich Lina und Gourry natürlich nicht zweimal sagen: Sie luden sich Unmengen an Essen auf die Teller, die bereit standen, und setzten sich zu den anderen an einen Tisch im Nebenraum. Die Slayers redeten und lachten. Nur Shuri saß nachdenklich auf dem Platz und rührte ihr Essen nicht an. Xellos wand sich ihr zu und fragte »Willst du nichts?« Shuri sah auf und sagte nachdenklich »Was wohl passieren wird, wenn die Stadt im Nebel verschwindet und wir sie nicht verlassen?« Abrupt hörten die anderen auf zu essen (sogar Lina) und hatten die Augen auf Shuri gerichtet. Während die Slayers Shuri erschrocken ansahen, passierte etwas äußerst merkwürdiges: Aus einer etwas verdunkelten Ecke des Gasthauses löste sich ein Schatten und kroch wie eine Schlange über den Boden zu der Gruppe. Lina hatte sich als erstes wieder gefasst und sagte dann »Ach, was soll schon groß passieren.« Zelgadis war der einzige, der bemerkte, dass etwas anders war als sonst: »Wo ist den Amelia auf einmal??« fragte der Chimera und hatte seinen suchenden Blick auf den leeren Platz der Prinzessin gerichtet. Lina antwortete »Ach mach dir um Amelia keine Sorgen. Die holt sich bestimmt nur Nachschlag.« Dann wand sie sich Gourry zu, hielt ihm einen Teller Reispfanne hin und sagte »Das musst du unbedingt probieren, Gourry.« Der Schwertkämpfer ließ sich das nicht zweimal sagen und wollte anfangen, aus dem Teller zu essen. Doch Lina haute ihm auf die Finger und schrie ihn an »FINGER WEG!! Das ist MEIN Essen. Hol dir gefälligst eine eigene Portion!« Gourry schüttelte seine Hand etwas. Dann stand er auf und sagte »Schon gut. Ich hol mir ja selber was. Dann kann ich auch gleich mal nachsehen, was Amelia so lange treibt.« Mit diesen Worten ging der Schwertkämpfer in den Nebenraum. Zelgadis wand sich Lina zu und sagte »Wenn du ihm schon gesagt hast, dass er von der Reispfanne kosten soll, dann hättest du ihn wenigstens mal probieren lassen können.« Es war schon eine Zeit verstrichen, doch es kamen weder Gourry noch Amelia zum Tisch zurück. Zelgadis seufzte »Ich werde nachsehen, warum die zwei so ewig lang brauchen, um sich etwas zu Essen zu holen.« Der Chimera ging ebenfalls in den Nebenraum. Aber auch er kam nicht zurück. Erst jetzt wurde Lina richtig bewusst, das die halbe Gruppe fehlte. »Wo bleiben die bloß?« »Hast du dir schon mal überlegt, dass sie vielleicht nicht mehr mit jemanden wie dir reisen wollen, Lina?« giftete Xellos. Die Magierin nahm den Priester in den Schwitzkasten und schrie »WEHE DIR, WENN DU DAS IN MEINER GEGENWART NOCH EINMAL ERWÄHNEN SOLLTEST!!! Während Lina Xellos schimpfte, löste sich erneut ein Schatten. »XELLOS, LINA!! HILFEEE!!« schrie Shuri. Die Streitenden sahen auf und mussten mitansehen, wie Shuri von einem schwarzen Etwas, das sich um den Fuß der Bogenschützin gewickelt hatte, über den Boden geschleift wurde. Es zog sie in den Schatten einer Ecke. Xellos hatte sich als erster wieder gefasst. Der Priester formte eine Feuerkugel und schleuderte sie auf das seltsame Wesen. Getroffen! Fauchend zog sich das schwarze Ding in den Schatten zurück. Lina half Shuri auf. »Was war das denn für ein Ding??« fragte die Bogenschützin. »Das war ein Schatten.« antwortete Xellos und hatte seinen Blick auf die Stelle gerichtet, wo der Schatten verschwunden war. »Schatten sind niederrangige Mazoku. Man kann sie mit nur einem Schlag niederstrecken, doch sie haben die Fähigkeit, andere Lebewesen zu umschließen und in einer anderen Dimension gefangen zu halten.« sprach der Priester weiter. »Andere Dimension?« fragte Lina und ahnte, was los war »Ich hab da so eine Ahnung, wo Zel, Gourry und Amelia abgeblieben sind.« Währenddessen landete Zelgadis an einem seltsamen, dunklen Ort. »VORSICHT DA UNTEN!!« schrie Amelia, welche direkt auf Zel zu landen drohte. Der Chimera konnte sich gerade noch in Sicherheit bringen. Amelia knallte auf den dunklen Boden und rieb sich den Kopf. Gerade wollte sich die Prinzessin bei Zel beschweren, da kam auch schon Gourry nach. Der Schwertkämpfer landete direkt auf Amelia. Beide waren darauf hin K.O. Teilnahslos klopfte sich Zelgadis den Staub von der Kleidung und fragte ins Nichts »Wo sind wir hier?« Wie aufs Stichwort erschien genau vor dem Chimera, welcher sein Schwert bereithielt, eine leicht transparente Gestalt: Ein orientalisch gekleideter Mann. Dieser sprach mit einer leicht verzerrten Stimme »Habt keine Angst. Wir werden euch nichts tun.« Zelgadis steckte sein Schwert weg und fragte »Wir?« Amelia und Gourry kamen wieder zu sich und im selben Moment erschienen zwei weitere Gestalten: Eine Frau und ein etwa 15jähriger Junge. Die beiden waren ebenfalls orientalisch gekleidet und leicht transparent. Und hinter den dreien erschienen schwarze Schattengestalten mit leuchtenden Augen. »Ihr seid hier wie wir in einer, von den Dämonen geschaffenen Dimensoin gefangen.« sprach die Frau. Währenddessen verließen Lina, Xellos und Shuri fluchtartig das Gasthaus. Sie bahnten sich mit Magie ihren Weg durch die Schatten. Lina wollte umkehren und ihre Freunde suchen, doch Xellos hielt sie zurück. Er sagte »Schatten stehen meist unter der Kontrolle eines hochrangigen Mazoku. Wenn wir den finden und besiegen, tauchen deine Freunde vermutlich wieder auf. Aber wir dürfen keine Zeit verlieren.« Die drei liefen in Richtung Stadttor. Doch bevor sie es erreichen konnten, entstieg dem Himmel ein gewaltiger, pechschwarzer Drache mit grün leuchtenden Linien auf dem Körper, grellgelben Augen, mächtigen Schwingen und messerscharfen Zähnen. Er trug drei strahlende Rubine auf der Brust, von seinen Augen ging jeweils eine rote, spitz zulaufende Linie aus und die Hörner sowie die scharfen Krallen leuchteten grünlich. Der Drache landete sanft vor ihnen und verwandelte sich in einen Menschen mit neongelben Augen und den selben roten Linien. Er trug eine silberfarbene Rüstung mit drei Rubinen. Seine Fingernägel wirkten eher wie lange schwarze Krallen. Er hatte lange rotbraune Haare mit schwarzen und grünen Strähnen, die an die Zacken am Rücken seiner Drachenform erinnerten. Aber das Auffälligste waren die mächrigen, schwarzen Schwingen. So stand der Fremde vor ihnen und versperrte den Weg nach draußen. »Nun. Erlaubt mir, mich vorzustellen...« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)