Harrys Plan von NinaPopina (Snarry) ================================================================================ Kapitel 1: I ------------ Harry Potter hatte einen perfiden Plan gefasst. Nach Monaten reiflicher Überlegung war er zu dem Schluss gekommen, dass er definitiv etwas unternehmen musste. Er konnte nicht einen Tag so weiter machen ohne unweigerlich verrückt zu werden. Alles hatte in den Weihnachtsferien begonnen. Harry hatte sich am letzten Schultag ein Nachsitzen bei Professor Snape eingehandelt weil er seinen Kessel zum Explodieren gebracht hatte. Er wusste bis heute nicht, wie ihm das gelungen war, aber was spielte das auch für eine Rolle. Obwohl alle anderen Schüler nach hause fuhren und deshalb ein Nachsitzen in den Ferien eigentlich gar nicht zur Debatte hätte stehen dürfen, fand Snape, dass Harry offenbar noch nicht genug gestraft war damit, dass er eben keine Eltern hatte, zu denen er nach hause fahren konnte. Harry hatte getobt und gezetert, doch er hatte auch gewusst, dass zu Dumbledore petzen zu gehen die ganze Situation mit Snape nur noch verschlimmert hätte. Das war es Harry nicht wert, nur wegen einmal Nachsitzens. Er war stur und stolz, ganz der Gryffindor, als den Snape ihn immer beschimpfte. Und er würde sich nicht unterkriegen lassen. Also war er, seinem Schicksal ergeben, am Tag nach Heiligabend etwas zu früh in die Kerker getrottet und hatte missmutig an die Tür geklopft. Doch Snape hatte nicht geöffnet. Nachdem Harry ein weiteres Mal geklopft hatte, hatte er mutig die Klinke heruntergedrückt erschrank, als die Tür einfach leise nach innen aufschwang. Doch er wäre nicht Harry Potter gewesen, wenn er einfach davor stehen geblieben wäre. Oder nach Professor Snape gerufen hätte. Manchmal hatte sein Lehrer gar nicht so unrecht mit Harrys unüberlegtem Verhalten, so im Nachhinein betrachtet. Er hatte seinen Tarnumhang über gezogen und war in das spärlich beleuchtete Büro gehuscht, in vollem Wissen, dass Snape ihn ordentlich zur Schnecke machen würde, wenn er ihn dabei erwischte. Aber oh Neugier, er konnte nicht anders. Als er ein Geräusch gehört hatte, war Harry einfach weiter gegangen, die warnenden Stimmen in seinem Kopf ignorierend, in den Teil, der Snapes private Räumlichkeiten sein mussten. Und dann hatte er etwas entdeckt, was ihm noch heute sämtliches Blut seines Körpers nicht nur in den Kopf schießen ließ. Harry war durch den dunkelgrünen Vorhang gehuscht, hinter dem ein kleiner Flur erschien. Er war komplett unbeleuchtet, das einzige Licht drang durch den Türspalt am anderen Ende, von dort kamen auch leise Geräusche. Harrys Füße fanden den Weg von allein, so leise wie möglich tapste er in Richtung der Tür und lugte durch den schmalen Spalt in das Innere. Der Raum war groß, größer als Harry erwartet hatte und für die Kerker unerwartet gemütlich. Die Steinwände waren größtenteils mit den selben dunkelgrünen Vorhängen behangen, wie sie am Eingang des Flurs hingen und am Kamin standen ein Sofa und zwei Sessel um einen kleinen mahagonifarbenen Tisch. Wo keine Vorhänge zu finden waren, standen Bücherregale, deckenhoch, die Regalbretter bogen sich unter ihrer Last. Im hinteren Bereich entdeckte Harry einen Schreibtisch mit einem wuchtigen Stuhl dahinter und noch mehr Bücherregale, die voller Bücher und Kisten, Schachtel und Phiolen waren. Irgendwie hatte er sich Professor Snapes Wohnzimmer genauso vorgestellt. Er grinste. Und dann hörte er wieder dieses Geräusch. Es klang wie ein Schnaufen, das wohl zu Snape gehören musste, doch der Professor war nirgends zu sehen. Langsam und inständig betend, dass sie nicht knarzen würde, schon Harry die Tür ein Stück weiter auf um auch den rechten Teil des Zimmers einsehen zu können. Und hier fing der Teil des Abenteuers an, den Harry bereute. Oder zumindest bereuen sollte. Harry erhaschte nicht nur einen Blick auf ein großes Himmelbett mit schweren schwarzen Vorhängen und, wie könnte es anders sein, schwarzer Bettwäsche, er entdeckte auch Snape. Der Stand mit dem Rücken zu ihm, den linken Arm über dem vorgebeugten Kopf an die Wand gelehnt. Seine Robe lag auf dem Bett und das Hemd was er darunter trug war offenbar so weit aufgeknöpft, dass es ihm über die Schultern gerutscht war und seinen Rücken fast bis zur Taille frei gab. Und ganz plötzlich konnte Harry den schweren breitbeinigen Stand, das Schnaufen und die Bewegungen von Snapes rechter Hand kombinieren. Er dachte, er müsse jeden Moment sterben. Harry wagte es nicht, auch nur zu Atmen aus Angst, sein Lehrer könnte ihn hören. Wie angewurzelt stand er dort in der Tür und starrte auf Snapes Rücken, der sich mittlerweile stark hob und senkte. Das Schnaufen wurde lauter und schneller und als Snape ein leises Stöhnen entfuhr, stellten sich Harry sämtliche Nackenhaare auf. Das konnte nicht wahr sein. Das passierte nicht wirklich. Einen kurzen Moment später ließ Snape ein tiefes Grollen hören und senkte die Stirn an die Wand vor ihm, seine Knie zuckten. Dann grollte Snape erneut, diesmal eindeutig zufrieden, wie ein großes Tier, das Beute gemacht hatte. Und als Harry dachte, schlimmer konnte es nicht werden, drehte Snape sich um. Harry war sich sicher, er müsse auf der Stelle sterben. Snapes Oberkörper war komplett nackt und seine Hose noch immer geöffnet, die Snapes abschwellende Errektion entblößte. Das Hemd hing nur noch in seinen Ellenbeugen, auf Snapes Brust zeichneten sich rote Flecken ab. Und dann traute Harry sich, in das Gesicht seines Lehrers zu sehen. Die sonst so bleichen Wangen waren rosa eingefärbt, Snapes Haare hingen noch zotteliger als sonst in sein Gesicht und vor seine Augen. Doch Snapes Blick ließ Harrys ganzen Körper prickeln. Aus den schwarzen Augen sprach rohe Befriedigung. Dann kam Bewegung in den Tränkemeister. Er rappelte sich auf und ging zwei vorsichtige Schritte, bevor er den Raum durchquerte und dort in einer kleinen Tür verschwand, die wahrscheinlich zum Bad führte. Harry wusste nicht, wie er diese Geistesgegenwart aufbrachte, aber er erwachte aus seiner Starre und rannte so schnell und leise wie möglich zurück, durch das Büro in den Korridor. Dann schloss er die Tür und riss sich den Tarnumhang vom Leib. Bei Merlin. Harry zwickte sich selbst in den Arm, aber der Schmerz bestätigte ihm, was er befürchtet hatte. Das war kein Traum gewesen. Er hatte Snape dabei beobachtet, wie der sich einen runter geholt hatte. Wie sollte er das Nachsitzen überstehen? Wie sollte jemals wieder Unterricht bei Professor Snape überstehen?. Harry war dem Tode geweiht. Er atmete tief ein und wieder aus, doch noch bevor Harry sich dazu entscheiden konnte, zu klopfen, öffnete Snape die Tür von innen. Er sah aus wie immer, seine Robe war zugeknöpft bis oben und seine Haare lagen wieder ordentlich. Dennoch meinte Harry, noch immer eine Rötung auf seinen Wangen zu erkennen. Snapes rechte Augenbraue wanderte in Richtung seines Haaransatzes "Haben Sie vergessen, wie ich aussehe, Potter? Ich bin ihr Professor und Sie werden jetzt Nachsitzen, falls das Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge hilft..." schnarrte die Stimme, die vor wenigen Minuten noch ganz anders geklungen hatte. Harry riss sich zusammen und senkte den Blick. Wenn er Snape so anstarrte, dauerte es keine fünf Minuten und er würde entlarvt, schalt er sich und nickte. "Ja, Sir." sagte er also einfach und betrat dann auf Snapes Aufforderung das Büro. Während er Kapitel 12 aus "Tödliche Gifte und ihre Verwendung" Wort für Wort kopierte, wanderten seine Gedanken immer wieder zu Snape. Und noch viel schlimmer, auch seine Augen. Der Tränkemeister saß an seinem Schreibtisch und schien Hausaufgaben zu korrigieren, zumindest seinem entsetzten Gesichtsaudruck nach. Ab und zu ließ er ein empörtes Schnauben hören. Harry war fasziniert davon, wie schnell Snape wieder zu dem widerlichen Bastard geworden war, unnahbar und kalt wie immer, einen gehässigen Zug um die Mundwinkel und ständig diese zusammen gekniffenen Augenbrauen. Es fiel Harry nicht schwer, den "anderen" Snape lieber zu mögen. Den Snape, der verschwitzt aber endlos zufrieden gewirkt hatte, fast glücklich. Was Endorphine selbst mit so einem fürchterlichen Menschen wie Snape anrichten konnten. Erschrocken stellte er fest, dass Snape in diesem Moment aufgesehen hatte und ihn nun prüfend ansah. Doch bevor er irgendetwas sagen konnte, senkte Harry den Blick wieder und versuchte sich auf sein Buch zu konzentrieren. Hoffentlich hatte Snape nicht gesehen, dass er rot geworden war. Bei Merlin, bitte lass es ihn nicht bemerkt haben, flehte Harry. Er traute sich nicht mehr aufzusehen für den Rest der Stunde und als Snape ihm ein "Sie können gehen!" entgegen bellte, schnappte Harry sich seine Sachen und eilte ohne ein weiteres Wort aus dem Büro. Erst als er im Gemeinschaftsraum angekommen war, verlangsamte er seine Schritte und ließ sich mit einem leisen verzweifelten Schrei in einen Sessel fallen. Zum Glück war außer ihm niemand über die Ferien geblieben. Keine dummen Fragen. Aber auch keiner um sich abzulenken. Verdammt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)