What Hurts The Most von Minami (NaruSasu | NaruHina) ================================================================================ Kapitel 7: Tränen lügen nicht ----------------------------- „Noch fünf Minuten mehr, Jiraiya!“ Jammernd legte sich Naruto einen Arm über die Augen. „Ich bin so müde, ich will noch nicht aufstehen…“ Der Weckton seines Handys erschallte weiter den Raum, doch er war ein Meister darin, laute und nervige Dinge zu übertönen und deswegen lächelte er, als er langsam aber sicher wieder ins Land der Träume glitt und-   „Mach das scheiß Ding aus!“, befahl ihm eine raue Stimme, bevor er durch einen wohlplatzierten Tritt gegens Schienbein nun vollständig in den Wachzustand geholt wurde.   „Was zur Hölle, Bastard…“, murrte Naruto müde vor sich hin und rieb sich über das schmerzende Bein, um den Schmerz etwas zu lindern.   „Sofort!“   „Jaja…“ Naruto seufzte und drehte sich dann auf die Seite, um blind nach seinem Handy zu tasten. Als er dies einige Sekunden und eine knurrende Warnung später schließlich gefunden hatte, drückte er auf einen Knopf und es herrschte abrupt Stille im Zimmer. „Jetzt zufrieden?“, fragte er nach und drehte sich auf die Seite, um seinen Bettpartner betrachten zu können. Er musste lächeln bei dem, was er sah.   Dunkle, wild abstehende Haare, eine Decke, die bis zur Nase hochgezogen war und geschlossene Augen. Sasuke wirkte so friedlich im halbwachen Zustand, so entspannt. Naruto musste an den Konzertabend zurückdenken. So hatte Sasuke dort auch ausgesehen, nachdem er ein paar Mal am Joint gezogen hatte.   Aber er spielte die Rolle eines friedlichen Engels nur, wie Naruto und besonders sein Schienbein vor einigen Minuten herausfinden durften. „Ich hätte nicht gedacht, dass du so ein Morgenmuffel bist“, kommentierte er.   Sasuke gab nur ein gegrunztes „Hn“ oder vielleicht war es auch ein „Klappe“ von sich. Naruto streckte seine Hand aus, um ihm ein paar wirre Haarsträhnen aus dem Gesicht zu streichen. Er war zuerst zögerlich in seinen Berührungen, doch als Sasuke keine Beschwerden von sich gab, wurde er langsam mutiger und fing an, mit dem Knöcheln leicht über seine Wange zu reiben.   Gestern, nachdem sie zusammen vom Park wieder im Hotel angekommen waren, hatten sie beschlossen, zusammen zu schlafen. In einem Bett allerdings, damit war nicht der sexuelle Akt gemeint. Sie hatten sich zusammen ins Bett gelegt und geredet und geredet. Ab und an hatten sie sich auch einmal angefasst, doch diese Berührungen waren eher sporadisch gewesen, die meiste Zeit hatten sie mit Reden verbracht.   Es war wirklich eine schöne Nacht gewesen, auch wenn Naruto den Großteil des Redens übernommen hatte und Sasuke nur ab und an ein „Hn“ oder einen spöttischen Kommentar von sich gegeben hatte. Naruto hatte ihm von seiner Kindheit erzählt, wie er Hinata und seinen besten Freund Kiba kennengelernt hatte, wie es dazu gekommen war, dass er die Schule abgebrochen hatte und wie die Arbeit beim Kiosk so war.   Es hatte gut getan, einfach nur reden zu können und das Herz auf der Zunge zu tragen. Hinata war ein sehr labiles Mädchen, er musste bei ihr oft aufpassen, was er sagte und wie er es sagte, aber bei Sasuke war dies nicht der Fall. Er beschwerte sich nicht, wenn Naruto mal ein böses Wort in den Mund nahm oder bei der einen oder anderen Geschichte zu sehr ins Detail ging. Sasuke hatte die ganze Nacht über sogar sehr entspannt und amüsiert gewirkt, etwas, was Naruto sehr gefreut hatte.   „Du hast noch etwas Schlaf in den Augen“, murmelte er leise, während er Sasuke mit dem Daumen die Krümel aus den Augenwinkeln rieb.   Sasuke grunzte und schlug seine Hand weg, bevor er sich auf den Rücken rollte. Er starrte an die Decke, die Lider noch schwer wegen der Müdigkeit. „Wie spät ist es?“   „Äh…“ Naruto warf einen Blick über seine Schulter, um die Uhrzeit von seinem Handydisplay ablesen zu können. „Viertel nach zehn.“ Er rollte sich wieder zu Sasuke und legte sein Kinn auf seine Brust. „Wir haben also noch etwas Zeit.“   „Nicht viel.“ Sasuke seufzte und rieb sich mit den Händen übers Gesicht, bevor er einen dümmlich grinsend Naruto ansah. „Deine Haare…“, meinte er langsam, während er mit den Fingern leicht durch blonde Strähne kämmte, „Sie sehen so aus, wie sonst auch immer. Heißt das, du gehst immer ungekämmt aus dem Haus?“   „Nee.“ Naruto schmollte leicht, die Augen in Zufriedenheit geschlossen. Es fühlte sich wirklich schön an, wie Sasuke ihm durchs Haar strich. „Ich kämme sie immer, aber die Dinger sind echt widerspenstig. Sie machen, was sie wollen.“   „Ich mag deine Haare“, kommentierte Sasuke mit einem Schmunzeln, „Weil sie eben so aussehen, als wärst du gerade erst aus dem Bett gekommen.“   „Ja, meine sexy Bettfrisur.“ Naruto grinste und rieb seine Nase mit einem Schnurren gegen Sasukes Brustbein. „Das ist schön“, meinte er, als Sasuke anfing, seine Kopfhaut zu massieren, „Fühlt sich gut an.“ Er drückte seinen Kopf der Hand entgegen.   Sasuke schnaubte. „Du bist wie eine Katze“, stellte er fest und ließ seine Hand langsam von Narutos Schläfe herunter gleiten, bis sie auf seiner Wange ruhte. „Vielleicht ist das ein Nebeneffekt der Narben?“ Er strich mit dem Zeigefinger über eine der drei Narben, die sich auf jeder Seite seiner Wange befanden.   „Vielleicht bin ich ja ein Nekovieh?“, schlug Naruto grinsend vor und seufzte zufrieden, als Sasukes Daumen nun über die Unterseite seines Kiefers strich. „Du weißt schon, diese Dinger aus Anime und Mangas, die halb Mensch und halb Katze sind?“   „Natürlich kenne ich Nekos“, erwiderte Sasuke. Seine Stimme klang ein wenig entrüstet, weil Naruto scheinbar dachte, er wüsste nichts mit dem Begriff anzufangen. „Ich bin auch ein Japaner, schon vergessen?“   „Naja, man weiß ja nie.“ Naruto zuckte mit den Schultern. „Aber du kennst diese Tentakel-Vergewaltigungsmonster, also wirst du wohl auch Nekos kennen.“ Er schlang einen Arm um Sasukes Unterleib, um über seine nackte Seite streichen zu können. „Aber ich hab auch schon gedacht, dass die Narben wie Schnurrhaare oder so aussehen, und das find ich eigentlich ganz cool. Ich mag Katzen, sie sind auf Platz drei meiner Lieblingstiere.“   „Ah?“, machte Sasuke und Naruto konnte spüren, wie sich unter seinen Fingern eine Gänsehaut ausbreitete. Er grinste zufrieden. „Und welche Tiere sind vor der Katze auf der Liste?“   „Platz eins sind Frösche“, erzählte der Blonde ihm und öffnete ein Auge, um den anderen ansehen zu können. „Kommt wahrscheinlich wegen Jiraiya, wir hatten früher Mal ein Aquarium mit Fröschen und so. Platz zwei sind Füchse. Die sind schlau, intelligent und sehen niedlich aus!“   „Frösche“, wiederholte Sasuke, „Das macht Sinn. Jetzt weiß ich auch, wieso du so lächerlich viele Shirts mit Fröschen darauf besitzt.“   „Hey, Frösche sind cool, okay?“ Naruto zwickte ihn leicht. „Was ist denn dein Lieblingstier, huh?“   „Schlangen“, antwortete Sasuke mit einem Schmunzeln, „Die essen nämlich Frösche.“ Bevor Naruto etwas erwidern konnte, hatte er ihm bereits eine Hand ins Gesicht gedrückt und schubste ihn grob von sich, um aufstehen zu können.   „Hey, du Arschloch!“, beschwerte sich Naruto sofort, als sein Kopf gegen die Wand knallte. „Das kann man auch sanfter machen, du Wichser! Oder du hättest mich fragen können! Weißt du, es bringt dich nicht um, wenn du mich nett darum gebeten hättest, zur Seite zu gehen.“   Sasuke zuckte nur mit den Schultern und Naruto wollte ihm seinen besten Todesblick zuwerfen. Er wollte es wirklich, er hatte diesen Blick sogar vor dem Spiegel geübt und das Jahre lang, bis er ihn perfektioniert hatte! Aber wenn er Sasuke so vor sich stehen sah, nur mit Boxershorts bekleidet und dem leicht muskulösen Körper, nun frei für ihn zu begaffen, da war das gar nicht mal so leicht.   „Ich geh eben ins Bad“, teilte Sasuke ihm mit, doch Naruto war ehrlich gesagt viel zu beschäftigt damit, seine wohl geformten Beine und diese Hüftknochen zu besabbern, anstatt ihm wirklich zuzuhören. „Mach dich schon einmal so weit parat.“   „Uhuh“, gab Naruto nur äußerst sinnreich von sich, dann war Sasuke bereits im Badezimmer verschwunden. Er musste grinsen, als ihm die Idee kam, Sasuke im Bad zu überraschen, zufälligerweise ganz nackt und dann würde er stolpern, was darin resultierte, dass er ihm auch ganz zufällig die Shorts vom Körper reißen würde…   Doch dann war bereits das Klicken des Schlosses zu hören und Narutos Träume und Fantasien platzten mit einem Mal wie eine Seifenblase. Das Leben konnte ja so grausam sein. Er seufzte und dann erhob auch er sich, um seine Klamotten für den heutigen Tag herauszusuchen.   Er entschied sich fix für ein weißes Button-Down-Hemd, welches er bis zu den Ärmeln herauf krempelte, da es draußen warm war und er nicht als Spießer oder so rüberkommen wollte. Dann suchte er sich noch beige Baggy Pants heraus und seine blauen Superman-Boxershorts. Fertig bekleidet setzte er sich aufs Bett und wartete… und wartete…   Es dauerte geschlagene dreißig Minuten, bis Sasuke schließlich aus dem Bad kam, die Haare zu seiner üblichen Frisur gestylt und die Klamotten vom gestrigen Tag tragend.   „Alter!“ Naruto sprang auf. „Was brauchst du so lange im Bad?! Die Zeiten für das Frühstück sind bald vorbei!“   „Ich hab nicht lange gebraucht“, erwiderte Sasuke und warf ihm einen vernichtenden Blick zu, „Im Gegensatz zu dir pflege ich mich und meinen Körper und dafür braucht man eben ein bisschen Zeit.“ Er zuckte mit den Schultern und zupfte dann mit gerümpfter Nase an seinem Shirt herum. „Ich werd noch eben in mein Zimmer gehen, um mich umzuziehen. Wir treffen uns dann an unserem üblichen Tisch.“   „Du bist so ein Arschloch!“ Naruto sah ihn knurrend an und stampfte zum Bad. „Wegen dir hab ich jetzt keine Zeit, mich richtig frisch zu machen, da wir sonst das Frühstück verpassen! Also muss ich mich mit einer Katzenwäsche zufrieden geben!“   Sasuke zuckte nur erneut mit den Schultern, ein Schmunzeln auf den Lippen. „Niemand hat dir gesagt, dass du auf mich warten musst, oder?“, fragte er mit erhobener Augenbraue nach, „Außerdem haben wir nicht eben herausgefunden, dass du dich wie ein Schmusetiger benimmst? Da ist eine Katzenwäsche doch das Richtige für dich.“   „Bastard!“ Naruto knurrte, die Wangen leicht gerötet wegen dem Schmusetiger-Kommentar und packte ihn dann am Kragen. „Ich…“ Sein Blick fiel auf Sasukes Lippen und er drückte ihm einen ungeschickten Kuss auf diese. „Wir sehen uns gleich. Beeil dich lieber, Mann!“   Sasuke blickte ein wenig überrascht wegen des Kusses – sie hatten sich seit dem Park nicht mehr geküsst –, doch dann schmunzelte er, die Miene arrogant. „Beeil du dich lieber, Idiot.“   ~ xXx ~   „Ich weiß wirklich nicht, wieso ich zugesagt habe.“ Mit einem Seufzen schüttelte Sasuke den Kopf, während er mit einem aufgeregten Naruto die Umkleidekabine des größten Schwimmbads in Los Angeles betrat.   „Weil mir niemand widerstehen kann.“ Naruto wippte mit den Augenbrauen und schlang seinen Arm um Sasukes Nacken. „Und weil du es eigentlich auch willst.“   „Ich find es ziemlich sinnlos, extra Geld für ein Schwimmbad auszugeben, wenn unser Hotel einen großen, schönen Pool hat“, erwiderte Sasuke und ließ seine Tasche mit einem Knall auf eine freie Bank fallen.   „Der Pool bei uns ist laaangweilig!“ Naruto winkte mit der Hand ab und legte seine Tasche neben Sasukes ab, bevor er sich das Shirt auszog. „Das hier ist viel cooler! Es ist erstmal größer und dann hat es diese mega krasse Riesenrutsche!“   „Die Rutsche ist für Kinder“, erinnerte Sasuke ihn zum gefühlt tausendsten Mal innerhalb der letzten Stunde daran, „Ich weiß gar nicht, ob die dich da überhaupt drauf lassen. Obwohl…“ Er ging einen Schritt zurück, um Naruto, der gerade damit beschäftigt war, seine Hose auszuziehen, von Kopf bis Fuß zu betrachten. „Du siehst ziemlich kindisch aus, vielleicht lassen sie dich doch drauf.“   „Hallo!“ Naruto schubste ihn leicht. „Ich seh genauso alt aus, wie ich auch bin! Einundzwanzig und kein Jahr jünger oder älter!“   „Ich kann immer noch nicht glauben, dass du wirklich einundzwanzig Jahre alt bist.“ Sasuke schüttelte mit dem Kopf und setzte sich dann auf die Bank, um seine Schuhe auszuziehen. „Du siehst nicht nur jünger aus, du benimmst dich auch so.“   „Na und?“ Beleidigt verschränkte Naruto die Arme vor der Brust. „Ich bin im Herzen eben Kind geblieben, ist das denn so schlimm? Außerdem macht es Teil meines unwiderstehlichen Charmes aus, wie ich finde.“ Er fuhr sich gespielt arrogant durchs Haar und zog sich dann die Unterwäsche herunter, um stattdessen seine knielangen, orangen Badeshorts überzuziehen.   „Mh, das stimmt“, meinte der Dunkelhaarige mit einem nachdenklichen Summen, „Bist du schon einmal von Pädophilen angesprochen worden? Ich kann mir gut vorstellen, dass dich diese selbst jetzt noch ansprechen und mit einem Lolli und Süßigkeiten anlocken, weil sie denken, du wärst minderjährig.“   „Was?“ Naruto musste schnauben und warf dem anderen einen belustigen Blick zu. „Nein, von solchen Leuten bin ich nie angesprochen worden. Gott, du kommst manchmal auf die komischsten Sachen.“ Grinsend klopfte er Sasuke gegen den Kopf. „Das sind bestimmt die Drogen.“   „Natürlich.“ Sasuke rollte mit den Augen und stand dann auf, um sich Jeans und Unterwäsche auszuziehen. Naruto versuchte wirklich, nicht zu starren, aber verdammt, wer konnte es ihm schon übel nehmen, wenn sein Blick für eine Sekunde auf diesem knackigen Arsch und seinen Schritt hängen blieb? Okay… Vielleicht waren es auch… zehn Sekunden, aber hey. Ein Mann war ein Mann, oder?   Sasuke kommentierte sein Starren nicht, aber der arrogante Gesichtsausdruck, den er trug, sagte eh mehr als tausend Worte aus. Er streifte seine dunkelblauen Schwimmshorts über und nahm seine Sachen, um sie in eine der Schließfächer zu verstauen. Naruto tat es ihm gleich und dann verließen sie schließlich die Umkleide, um zum großen Schwimmbecken zu gelangen.   „Wow!“ Ein Lächeln schlich sich auf Narutos Lippen, während er sich umsah. Der Pool war voll von lachenden Kindern und fröhlichen Erwachsenen. Alle Altersklassen waren vertreten, aber es waren dennoch auffällig viele jüngere Kinder da, etwas, was Naruto besonders gefiel, da er Kinder liebte.   Der Pool war in zwei Bereiche aufgeteilt, welche von einem Seil in der Mitte getrennt waren. In der rechten Ecke befand sich der Nichtschwimmerbereich, während im linken Becken das Wasser tiefer und dementsprechend nur für die Schwimmer geeignet war.   Um den Pool herum waren mehrere Liegestühle, ein paar Duschen und zu Narutos Überraschung sogar eine Pommesbude. Außerdem gab es noch ein kleineres, quadratisches Becken, welches für die kleineren Kinder bestimmt war.   „Ich kann nicht glauben, dass es hier eine Pommesbude gibt, ey!“, meinte Naruto mit einem Lachen, während er darauf zeigte. „Das ist doch… Keine Ahnung, wahnsinnig!“   „Du vergisst wohl, dass wir in Amerika sind.“ Sasuke schmunzelte und schob seine Hände in die Taschen seiner Shorts. „Hier gibt es überall Fressbuden, wie würdest du dir sonst die hohe Quote an Übergewichtigen erklären?“   „Stimmt schon.“ Naruto kratzte sich am Kopf und sah dann zu den Tischen, die um die Pommesbude herum aufgestellt waren. Sie waren alle restlos voll und tatsächlich zum größten Teil von nur… beleibteren Personen besetzt, während die schlankeren sich alle im Wasser befanden.   „Wie auch immer, lass uns endlich rein, Bastard!“ Grinsend packte er den anderen am Handgelenk und zog ihn dann zum Wasser, nur um mit ihm gemeinsam vom Rand ins Becken zu springen. Er wusste, dass es verboten war, aber den Pool durch die Treppe zu betreten war so verflucht langweilig!   Sasuke warf ihm einen bösen Blick zu, als er wieder über der Wasseroberfläche erschien und strich sich dann die Haare aus den Augen. „Das Springen vom Rand aus ist verboten“, teilte er ihm mit.   „Weiß ich doch.“ Naruto zwinkerte ihn an. „Fühlt es sich nicht toll an, die Regeln zu brechen?“ Er wippte mit den Augenbrauen und legte sich dann mit einem Lachen zurück, bis er mit dem Rücken auf dem Wasser trieb. „So verwegen!“   „Ich komm mir vor wie ein Rowdy“, bestätigte Sasuke mit einem Nicken, „Wir sollten aufpassen, dass wir beim Rückweg nicht von der Polizei erfasst werden. Die stecken uns wegen dieses schweren Deliktes doch sicherlich zehn Jahre in den Knast.“   „Zehn Jahre?“ Mit einem fetten Grinsen drehte Naruto den Kopf zur Seite, um seinen Freund ansehen zu können. „Mehr, Sasuke, mehr! Vom Beckenrand springen ist doch kein Kavaliersdelikt!“   „Das stimmt.“ Sasuke stellte sich neben ihn – sie befanden sich im Nichtschwimmerbecken, weswegen er den Grund mit den Füßen berühren konnte – und nickte dann abermals. „Dafür haben wir die Todesstrafe verdient. Was für einen Tod wünschst du dir?“   „Keine Ahnung.“ Nachdenklich runzelte Naruto die Stirn, den Blick auf die Decke gerichtet, „Tod beim Sex hört sich ziemlich cool an. Gibt es dafür nicht einen Fachbegriff?“   Sasuke zuckte mit den Schultern. „Weiß ich nicht, damit kann ich aber auch nicht dienen. Wie wäre ein Tod durch Ertrinken?“ Bevor Naruto antworten konnte, hatte Sasuke seine Arme bereits um Narutos Nacken geschlungen und seinen Kopf unter Wasser gedrückt.   Der Blonde keuchte überrascht, wobei er etwas von dem Chlorwasser verschluckte und fing an, sich zu wehren und wie wild zu zappeln. Nach ein paar Sekunden ließ Sasuke ihn schließlich wieder los und er erschien mit einem Husten wieder über der Wasseroberfläche. „Was zur Hölle, Bastard?!“, fuhr er ihn an, immer noch hustend. Er rieb sich das brennende Wasser aus den Augen und sprang den anderen dann mit einem Schrei an.   Für einige Minuten rangen sie im Wasser herum und versuchten, den jeweils anderen unter Wasser zu drücken. Naruto war zwar kleiner, hatte aber dafür mehr Muskeln, weswegen er in dieser Disziplin als Gewinner herauskam. Dann entschlossen sie, ein Wettrennen zu machen. Wer nach zwei Bahnen zuerst bei den Treppen ankommen würde, war der Gewinner. Hier holte überraschenderweise Sasuke den Sieg. Naruto war zwar bekannt für seine gute Ausdauer und er war auch kein schlechter Schwimmer, aber dafür war Sasukes Technik besser und so kam er mit einigen Sekunden Vorsprung bei ihrer gewählten Ziellinie an.   „Unentschieden, Bastard“, meinte Naruto mit einem Lachen und spritzte ihm etwas Wasser ins Gesicht. „Ich hätte nicht gedacht, dass du mich beim Wettrennen schlägst.“   „Hn.“ Sasuke zuckte nur mit den Schultern, ein arrogantes Schmunzeln auf den Lippen. „Denken ist eh nicht so deine Stärke, wie ich bereits einige Male herausfinden konnte.“   „Bastard“, wiederholte Naruto und schubste ihn, bis Sasuke mit dem Rücken gegen den Rand knallte und presste sich dann an ihn, damit er nicht abhauen konnte. „Du bist so ein arrogantes Stück Scheiße.“   „Das kommt mit dem Namen Uchiha“, erwiderte Sasuke, immer noch schmunzelnd. Er legte seine Hand auf Narutos Kreuz und drückte ihn noch näher an sich.   Naruto knurrte verspielt und drückte seine Lippen leicht auf Sasukes Hals, wobei er die zum Teil angewiderten Blicke, die man ihnen zuwarf, ignorierte, und sich dann an ihn schmiegte, das Kinn auf seiner Schulter ruhend. Sein Blick fiel auf die große, gelbe Rutsche, die sich am Rand des Schwimmerbeckens befand, und er musste grinsen.   „Lass uns rutschen, Sasuke.“   „Nein“, war dessen sofortige Antwort. „Ich geh bestimmt nicht mit dir auf die Kinderrutsche.“   „Aber sie ist im Schwimmerbereich!“, rief Naruto aus und deutete mit dem Finger auf sie, „Wie kann sie da für Kinder sein?“   Sasuke sah ihn so an, als wenn er bescheuert wäre. „Auch Kinder können schwimmen, Naruto“, erklärte er ihm langsam, „Außerdem guck dich doch mal um. Ich hab bis jetzt nur Kinder auf der Rutsche gesehen.“   „Na und?“ Mit einem Schmollmund drehte Naruto den Kopf zu ihm. „Komm schon, ich will rutschen und alleine ist es blöd!“   „Du hast nur Angst“, meinte Sasuke amüsiert, „Deswegen willst du nicht alleine, aber nein. Ich werde nicht auf diese Rutsche gehen und das ist mein letztes Wort.“   „Pah!“ Murrend drückte sich Naruto von ihm weg. „Du bist hier der Schisser, nicht ich, aber gut. Dann geh halt nicht mit und verpass das Beste, was dir im Leben je passieren kann!“   „Ich dachte, Ramen wäre das Beste im Leben für dich?“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme vor der Brust.   „Ist es auch, aber die Rutsche ist auch ziemlich cool.“ Naruto grinste ihn an und sah sich dann um. Es stimmte. Jetzt, wo Sasuke es gesagt hatte, fiel ihm auf, dass wirklich nur Kinder am Rutschen waren und keine Teenager oder Erwachsenen, aber das war ihm ehrlich gesagt ziemlich egal. Er schämte sich nicht für sein Verlangen, diese wunderschöne, knatschgelbe Rutsche herunter zu rutschen und sich wegen seiner tollpatschigen Art und Weise dabei möglicherweise das ein oder andere Körperteil aufzuschürfen.   Aber andererseits… Es war seiner Meinung nach wirklich verdammt blöd, die Rutsche alleine zu benutzen und so entschloss er sich, sich einfach einen Rutschpartner zu suchen! Es waren schließlich genug Menschen da und einer von ihnen musste ja mit ihm zusammen rutschen wollen, oder?   Und so machte sich Naruto auf die Suche nach dem perfekten Rutschpartner. Ihm fiel ein Junge mit kurzen, braunen Haaren und einer großen, runden Brille auf, der alleine rumstand und mehrmals zur Rutsche blickte, die Augen ängstlich. Naruto grinste und schwamm auf ihn zu. „Hey“, sprach er den Jungen mit einem Lächeln an und bückte sich leicht, damit sie auf Augenhöhe waren, „Wie heißt du, Kleiner?“   „…Udon“, antwortete er langsam, die Stimme nasal und der Blick skeptisch.   „Cool, ich bin Naruto.“ Naruto wuschelte ihm durchs Haar. „Wie wär’s, Kleiner, willst du mit mir rutschen gehen?“   „Ist rutschen ein Synonym für Geschlechtsverkehr?“, fragte Udon nach und zog geräuschvoll die Nase hoch.   „Was?!“ Naruto wich sämtliche Farbe aus dem Gesicht. Dachte der Junge etwa, er wär ein… Pädophiler?! „Nein, nein! Das ist kein Synonym für irgendetwas, ehrlich! Ich mein die Rutsche da!“ Er deutete mit dem Daumen auf die große Rutsche am Rand. „Mir ist aufgefallen, dass du da mehrmals hingesehen hast und deswegen dachte ich, dass du vielleicht Angst hast und mit mir zusammen rutschen willst oder so.“   Udon errötete leicht. Wahrscheinlich hatte Naruto den Nagel mit seiner Annahme auf den Kopf getroffen.   „Hey, das ist schon okay. Kein Grund zum Schämen oder so.“ Lächelnd wuschelte er dem Jungen erneut durchs Haar. „Siehst du den Kerl da hinten?“ Er zeigte auf Sasuke. „Der Kerl, der so blass ist wie Schnee und das Gesicht so grimmig verzogen hat?“   Udon nickte langsam und richtete seine Brille dann richtig, als sie ihm von der Nase rutschte. „Ja.“   „Das ist ein Freund von mir und er hat auch Angst, die Rutsche zu benutzen. Sag ihm aber nicht, dass ich dir das verraten habe, sonst schämt er sich.“ Grinsend winkte Naruto Sasuke zu, bevor er sich wieder Udon widmete. „Er ist ein Erwachsener und er hat auch Angst, also ist es schon okay, wenn ein Knirps wie du etwas Respekt vor der Rutsche hat.“   Udon lächelte schwach und biss sich dann auf die Unterlippe. „Aber Konohamaru traut sich auch alleine auf die Rutsche“, meinte er leise, „Er ist mutig und deswegen mag ihn Moegi. Ich will, dass Moegi mich auch mag, aber ich bin nicht so mutig wie er…“   Naruto sah sich um und ihm fiel ein Mädchen mit orangen Haaren und zwei ziemlich seltsam aussehenden Zöpfen auf, welche sich scheinbar angeregt mit einem Jungen mit braunen Haaren und einer Zahnlücke unterhielt. „Ist das Moegi?“, fragte er Udon und nickte mit dem Kopf in ihre Richtung.   „Ja“, bestätigte der Junge und seine Wangen wurden rot, „Sie ist hübsch, oder?“   „Äh…“ Naruto kratzte sich am Kopf. „Sie hat eine ziemlich… außergewöhnliche Frisur“, meinte er schließlich, „Aber hey, wenn du rutschen würdest, dann würdest du ihr doch zeigen, dass du genauso mutig wie dieser Fatzke da bist, oder?“   Udon nickte langsam. „Denke schon.“   „Na, also.“ Naruto lächelte ihn an und pikste ihm dann in die Schulter. „Wollen wir zusammen rutschen gehen, damit du das Mädel deiner Träume für dich gewinnen kannst?“   Der Braunhaarige wirkte immer noch etwas unsicher. „Aber was ist, wenn ich mich blamiere? Wenn ich beim Rutschen schreie oder so?“   „Ach was, sag dann einfach, das war ein männlicher Tarzanschrei, da stehen die Weiber drauf.“ Naruto lachte leise und sah ihn abwartend an. „Also, Udon?“   „Ich weiß nicht…“ Nervös spielte dieser mit seiner Brille herum. „Was ist, wenn sie gar nicht sieht, wie ich rutsche und dann hab ich alles umsonst gemacht?“ Er knabberte an seiner Unterlippe herum.   „Ach was, mach dir deswegen keine Sorgen, Kleiner!“ Naruto tätschelte ihm grinsend den Kopf und schwamm dann in Moegis Richtung. „Ich werd mich um die Sache kümmern! Zieh solange deine Brille aus, sonst geht sie noch kaputt und stell dich dann schon einmal zu der Rutsche, ich komm gleich!“   Udon nickte langsam und Naruto beobachtete ihn für ein paar Sekunden, um sicherzugehen, dass er seine Brille ablegte und sich nicht aus dem Staub machte, bevor er das Mädchen mit der Sturmfrisur ansprach: „Hey, bist du Moegi?“   Das Mädchen blinzelte überrascht und drehte sich dann zu ihm um. „Ja, bin ich“, bestätigte sie und kräuselte dann leicht die Nase, „Und wer bist du?“   „Naruto, ich bin ein Freund von Udon“, stellte sich der Blonde vor, „Du kennst Udon doch, oder?“   „Ja, leider.“ Moegi seufzte. „Er geht in meine Klasse. Er ist ein Streber und total uncool.“   „Ist er das?“ Grinsend hob Naruto beide Augenbrauen hoch. „Das seh ich aber nicht so. Er hat mich geschickt, um dir auszurichten, dass er jetzt diese mega gefährliche und voll coole Rutsche herunter rutschen wird und er will, dass du ihm dabei zusiehst.“   „Was?“ Moegi schien überrascht und sie blickte zur Rutsche, um dort tatsächlich einen ziemlich verlegenen Udon vorzufinden. „Das will er wirklich machen?“   „Jepp, und zwar nur für dich!“ Naruto zwinkerte sie an und kletterte dann über den Beckenrand, um sich ebenfalls auf den Weg zur Rutsche zu machen. „Also sieh ihm dabei lieber zu!“ Er winkte ihr zu und joggte schnell zu Udon herüber.   „Ich weiß wirklich nicht, ob ich das kann…“, murmelte dieser unsicher, die Zähne in seine Unterlippe gebohrt.   „Zu spät, Kleiner, du musst.“ Naruto legte ihm eine Hand auf den Kopf und führte ihn dann zur Rutsche, damit sie gemeinsam die Stufen hochgehen konnten. „Ich hab deiner Schnecke bereits gesagt, dass du rutschen wirst und da wäre es echt uncool, wenn du es dann doch nicht machst. Außerdem schien sie wirklich aufgeregt zu sein.“   „E-Echt?“, fragte Udon überrascht nach, die Augen groß. „Aufgeregt?“   „Jepp, sie freut sich total auf deine Heldentat!“ Naruto gluckste leise. „Ich bin mir sicher, dass du so ihr Herz gewinnen wirst, also hör auf zu denken und handel lieber.“ Sie waren oben angekommen und Udon hielt sich zitternd am Geländer fest.   „D-Das ist ziemlich hoch“, stellte er fest.   Naruto ignorierte ihn und winkte stattdessen aufgeregt mit der Hand herum. „Guck! Moegi beobachtet dich, also komm schon! Zeig ihr, dass du Mumm und viel mehr Haare auf dem Sack als dieser Konohamaru hast!“   Udon winkte Moegi schüchtern zu und Naruto legte seine Hand auf seine Schulter, um ihn in eine sitzende Position zu drücken. „Komm schon, Udon“, sprach er dem Jungen Mut zu, „Je länger du zögerst, desto schwerer wird es nur für dich. Dir wird nichts passieren, glaub mir, und ich weiß, dass du es schaffen kannst.“ Er wuschelte ihm ein letztes Mal durchs Haar und trat dann einen Schritt zurück.   „Moegi!“, rief er dem Mädchen zu, „Das, was der heldenhafte Udon nun tun wird, macht er nur aus Liebe! Also genieße die Schau seiner Zuneigung!“   Udon wurde bei diesen Worten knallrot und rutsche nervös herum. „Ich weiß aber immer noch nicht, ob ich das kann…“, murmelte er.   „Ach was!“ Naruto warf ihm ein gemeines Grinsen zu und legte seine Hand auf Udons Rücken, um ihn herunter zu drücken. „Das tut er nur für dich, Moegi, also guck und staune!“   „Ahhhhhhhhh!“ Udon ließ einen panischen Schrei von sich, die Augen tellergroß, während er die lange Rutsche herunter sauste und verzweifelt nach Halt suchte, um sich aus diesem Höllenritt zu retten, bevor es zu spät wurde.   „Und dieser Schrei!“, brüllte Naruto, als Udon mit einem lauten Platsch im Wasser ankam. „Das war ein total… äh, männlicher Schrei! Tarzan würde neidisch werden! Bom Chicka Wah Wah, Leute!“   Grinsend beugte Naruto sich über das Geländer und wartete darauf, dass Udon wieder über der Wasseroberfläche erschien. Er wartete und wartete… Nach ein paar Sekunden wurde er schließlich etwas nervös. „Äh, kann mal jemand gucken, ob der Junge noch lebt?“, fragte er nach, doch in genau diesem Moment erschien Udon schließlich.   Für einen Moment herrschte Totenstille, die Aufmerksamkeit der gesamten Badegäste ruhte auf ihm. Udon grinste schließlich und dann brach Gejubel und Gekreische aus. Die Leute klatschten Beifall und Udon errötete, bevor er einen schüchternen Blick in Moegis Richtung warf. Auch sie klatschte und hatte ein breites Lächeln im Gesicht.   Naruto grinste stolz und dann rutschte auch er schließlich mit Gebrüll herunter, bis er mit einem lauten Knall die Wasseroberfläche brach. Er schwamm langsam wieder nach oben und strich sich die Haare aus den Augen, bevor er zu Udon blickte. Dieser stand nun bei Moegi und das Mädchen hatte die Arme um ihn geschlungen, die Miene überglücklich.   „Hehe.“ Naruto gluckste zufrieden und schwamm dann zu ihnen herüber. „Toll gemacht, Udon!“, komplimentierte er seinen kleinen Freund, „Ich bin wirklich stolz auf dich!“   „Vielen Dank, Naruto!“ Udon strahlte ihn an. „Vielen, vielen Dank!“   „Kein Ding, Kleiner.“ Der Blonde wuschelte ihm durchs Haar und tätschelte Moegi den Kopf, bevor er sich umdrehte. „Kein Sex ohne Kondome!“, rief er ihnen als Warnung zu und bewegte sich dann auf einen amüsiert aussehenden Sasuke zu.   „Was war das?“, wollte Sasuke mit erhobener Augenbraue wissen, als Naruto schließlich vor ihm stand, und nickte mit dem Kopf in die Richtung der Kinder. „Willst du nun eine Karriere bei einer Partnervermittlung beginnen?“   „Hah, vielleicht!“ Naruto lachte und wackelte mit den Augenbrauen. „War aber ziemlich cool von mir, huh?“   Sasuke schnaubte. „Du hast den Jungen fast umgebracht“, meinte er, als er seine Hände auf Narutos Hüften legte, um ihn näher an sich zu ziehen. „Hast du ihn überhaupt gefragt, ob er schwimmen kann?“   „Oh mein Gott.“ Naruto riss die Augen auf. „Fuck, daran hab ich gar nicht gedacht, Sasuke! Gott, was wäre gewesen, wenn er wirklich nicht schwimmen könnte?!“   „Du bist so ein Idiot.“ Eine von Sasukes Händen verließ Narutos Hüfte, damit er sie stattdessen in seinen Nacken krallen konnte. „Du hast fast das Leben eines Jungen auf den Gewissen gehabt.“   „Naja, es ist ja noch einmal alles gut ausgegangen, oder?“ Naruto grinste schief und dann pressten sich bereits hungrige Lippen auf seine. Er schloss die Augen und erwiderte den Kuss, die Arme um Sasukes Schultern schlingend.   Es war der erste richtige Kuss, den sie seit der Nacht im MacArthur Park geteilt hatten und erst jetzt fiel Naruto auf, wie sehr er es doch vermisst hatte. Ihr letzter Kuss war noch nicht einmal 24 Stunden her, aber in seinen Augen dennoch viel, viel zu lang. Sasukes Lippen waren so weich und seine Zunge konnte Dinge machen, bei denen Naruto schwindelig wurde vor Lust.   „Aber hey, das hat echt Spaß gemacht“, murmelte Naruto leise, als sich ihre Lippen wieder trennten, „Das Verkuppeln, mein ich jetzt. Mir ist eben diese Oma aufgefallen, die so extrem einsam aussieht und dann ist da noch dieser Opa, der immer zu ihr guckt und-“   „Du redest zu viel“, war alles, was Sasuke sagte, bevor er ihm mit einem erneuten Kuss zum Schweigen brachte.   ~ xXx ~   „Ugh, ich glaub, ich hab immer noch Wasser im Ohr.“ Naruto verzog das Gesicht und warf sich mit einem Stöhnen auf sein Bett, bevor er den kleinen Finger ins Ohr steckte und versuchte, das Wasser herauszubekommen.   „Hn“, machte Sasuke nur und fuhr sich durchs immer noch leicht nasse Haar. „Vielleicht war die Bezeichnung Katze für dich doch nicht so passend. Katzen sind ja eher wasserscheu, während es bei dir dein Element zu sein schien.“   „Heh, tja.“ Mit einem Grinsen ließ sich Naruto zurück aufs Bett fallen und klopfte dann auf die Stelle neben sich, um Sasuke anzudeuten, sich dort hinzusetzen. „Ich hab Wasser schon immer geliebt. Ich war sogar früher in der Schwimmmannschaft der Schule.“   „Wirklich?“ Sasuke zog eine Augenbraue in die Höhe, als er vor ihm stehen blieb und legte eine Hand auf Narutos Bauch. „Bist du deswegen so muskulös?“   „Unter anderem“, erwiderte Naruto, während er die Aufmerksamkeit, die Sasuke seinem Bauch schenkte, genoss. „Ich hab viel Sport gemacht, ich hab eigentlich so gut wie alles einmal ausprobiert. Tennis, Fußball, Schwimmen, Karate, Joggen und mehr. Inzwischen hab ich aber leider nicht mehr ganz so viel Zeit dafür.“ Er zog die Mundwinkel leicht nach unten. „Wegen dem Kiosk und so. Ich achte aber darauf, am Wochenende immer Joggen zu gehen und mindestens zweimal im Monat ins Fitnessstudio zu gehen.“   Sasuke nickte langsam. „Du solltest den Sport auf jeden Fall beibehalten“, riet er ihm, als er mit dem Daumen leicht über Narutos Bauchmuskeln strich, „Denn bei der Menge an Essen, die du zu dir nimmst, wirst du sonst fett.“   „Hey, ich werd schon nicht fett!“ Naruto schmollte leicht. „Ich konnte schon immer so viel essen, wie ich wollte, ohne zuzulegen. Gute Gene, schätze ich.“ Er lächelte, ein trauriges Lächeln, während er sich vorstellte, wie seine Eltern wohl aussahen und ob sie genauso schlank waren wie er. „Machst du auch Sport?“, fragte er Sasuke stattdessen, um sich vom unliebsamen Thema seiner Eltern abzulenken. „Du bist zwar schmal, aber ein paar Muckis hast du auch.“   Sasuke zuckte mit den Schultern. „Ich geh im Sommer oft schwimmen“, meinte er und strich sich eine nasse Haarsträhne hinters Ohr, „Außerdem geh ich ab und an ins Fitnessstudio, aber nicht regelmäßig.“   „Cool.“ Naruto nickte. „Du hast eine gute Figur, sie gefällt mir.“ Er richtete sich in eine sitzende Position auf, um an Sasukes Shirt herum zupfen zu können.   „Höre ich oft“, erwiderte Sasuke mit einem arroganten Schmunzeln, bevor er seine Hand in Narutos Gesicht drückte und ihn schubste, sodass dieser wieder mit dem Rücken aufs Bett fiel. „Wie auch immer, ich geh eben duschen.“   „Hey, wieso machst du das immer?!“, beschwerte sich Naruto sofort, als sich Sasuke auf den Weg zu seinem Badezimmer machte, „Mich weg schubsen?“   „Tu ich das?“, erwiderte Sasuke langsam, immer noch das Schmunzeln im Gesicht. „Ist mir bis jetzt nie aufgefallen.“   „Arschloch, klar ist dir das!“ Naruto knurrte beleidigt. „Dann komm ich mir immer nicht gewollt vor!“   „Armer Junge.“ Sasuke lehnte sich gegen den Türrahmen, die Arme vor der Brust verschränkt. „Ich wusste nicht, dass das so an deinem Ego kratzt.“   „Pah!“ Naruto streckte ihm die Zunge heraus und stand dann auf, um zu ihm herüber zu schlendern. „Ich bin wahrscheinlich nur zu viel für dich, deswegen schubst du mich immer weg. Weil du nicht mit der geballten Power, die sich Naruto Uzumaki nennt, umgehen kannst.“   Sasuke schnaubte und schob einen Finger unter Narutos Gürtel, um ihn näher an sich zu ziehen. „Vielleicht.“   „Zuerst schubst du mich weg, dann ziehst du mich näher. Du weißt auch nicht, was du willst, oder?“ Naruto lachte leise und presste seine Lippen dann auf Sasukes Kiefer. „Du riechst nach Chlor.“   „Ich weiß.“ Sasuke rümpfte die Nase. „Genau deswegen werde ich ja auch duschen gehen. Ich hoffe, du hast anständiges Shampoo mit und nicht nur welches, das nach Ramen riecht?“ Er zog eine Augenbraue hoch.   Naruto gluckste und küsste dann erneut seinen Kiefer, genau unter seinem Ohr. „Mit Shampoo, das dich nach Tomaten duften lässt, kann ich leider nicht dienen, aber ich denke mit dem, was ich zur Auswahl habe, wirst du auch ganz zufrieden sein.“   Sasuke summte amüsiert. „Die Sache mit den Tomaten lässt dich nicht mehr los, oder?“, fragte er nach und neigte den Kopf leicht zur Seite, um Naruto mehr Raum zum Erkunden mit Lippen und Zähnen zu geben.   „Natürlich nicht!“ Naruto lachte und biss ihn leicht ins Ohrläppchen, bevor er sich wieder zurück beugte. „Immer, wenn wir irgendetwas essen, achtest du darauf, dass etwas mit Tomaten dabei ist und dass du auf deinen Frühstücksteller immer mindestens zehn Tomaten legst muss ich wohl nicht erwähnen.“   „Ich mag Tomaten, du magst Ramen.“ Sasuke zuckte mit den Schultern und ging einen Schritt ins Badezimmer. „Wenn du könntest, würdest du Ramen doch auch zum Frühstück, Mittag- und Abendessen zu dir nehmen.“   „Stimmt auch wieder.“ Grinsend verschränkte Naruto die Arme hinterm Kopf. „Du Tomatenfreak.“   „Ramenfreak“, erwiderte Sasuke und schloss dann die Tür hinter sich, um duschen zu können.   Naruto stand für ein paar Sekunden vor der Tür und debattierte, ob er nun mit Sasuke duschen wollte oder nicht, entschied sich aber dann doch dagegen. Stattdessen setzte er sich wieder auf sein Bett und holte seinen Nintendo DS heraus, um etwas Pokémon zu zocken. Er musste schließlich immer noch einige von den Viechern fangen, um seinen Pokédex vervollständigen zu können. Er war gerade dabei ein Grillmak mit seinem geliebten Serpiroyal zu schwächen, da klingelte sein Handy.   Der Blonde stöhnte leise und warf seinen DS aufs Bett, bevor er sein Handy aus der Hosentasche fischte und ohne vorher nachzusehen, wer ihn da anrief, auf den grünen Knopf drückte. „Jo?“   „Naruto…!“   Diese Stimme… Diese sanfte, leise Stimme, der man anhören konnte, wie sehr sie sich freute, ihn zu hören. Naruto fühlte sich, als hätte man ihm einen Eimer mit eiskaltem Wasser über den Kopf geschüttet und für einen Moment konnte er nicht atmen.   „N-Naruto?“, fragte die liebliche Stimme nach und diesmal konnte er die Besorgnis in ihrem Ton hören. „Alles in O-Ordnung?“   „Hinata-chan“, erwiderte Naruto und überraschte sich selbst dabei, wie beständig er klang. Er hatte eigentlich gedacht, er würde sich so anhören, wie er sich fühlte und das war schlecht. Und panisch. Er hatte Panik davor, dass sie irgendwoher wusste, was er hinter ihrem Rücken getrieben hatte… „Sorry, ich hab… Ich war nur…“ Er schluckte und hoffte, dass sie es am anderen Ende der Leitung nicht hören konnte. „Hi, Süße.“   „Hey…“ Hinata kicherte leise und er war sich sicher, dass sie gerade errötet war. Das tat sie nämlich immer, wenn er sie so nannte. „Wie geht es dir? Du hast dich l-lange nicht mehr gemeldet…“   „Mir geht’s-“ – fantastisch, viel besser als bei dir und in Konoha – „… gut. Jepp. Und ähm… Sorry, aber ich war in den letzten Tagen-“ – damit beschäftigt dich mit Sasuke zu betrügen – „ein wenig beschäftigt und so. Ich mein, Los Angeles ist groß und ich will ja alles einmal gesehen haben, bevor ich wieder nach Hause muss… Heh.“   „Verstehe“, erwiderte Hinata, „Es ist bestimmt t-toll da, oder? In so einer großen Stadt und alles. Dagegen ist Konoha bestimmt nichts.“   „Noch weniger als nichts“, meinte Naruto mit einem schiefen Grinsen. Er konnte im Hintergrund die laufende Dusche hören und betete zu Gott, dass Hinata sie nicht hören konnte. „Es ist riesengroß! Und alles leuchtet! Und überall sind Fressbuden, Hinata-chan, überall! Und hier laufen so viele fette Menschen herum, dass ich manchmal Angst habe, blind zu werden!“ Seine Stimme war nun etwas lauter, ein Versuch, die Dusche zu übertönen.   Hinata lachte leise. „So schlimm?“, fragte sie nach. „Aber soweit ich weiß hat A-Amerika ja auch die meisten Übergewichtigen laut einer Liste.“   „Glaub mir, es ist noch schlimmer, als du dir vorstellst.“ Naruto rümpfte die Nase, als er an eine Frau zurückdenken musste, die so fett war, dass es so wirkte, als wenn sie gar keinen Hals mehr hätte. Und dann noch die Kleidung, die sie getragen hatte! Entweder sie hatte keinen Spiegel zuhause oder sie hatte einen ganz, ganz seltsamen Fetisch. „Chouji wirkt im Gegensatz zu denen wie ein Magersüchtiger, der kurz vorm Sterben ist!“   „Oh je!“ Hinata kicherte erneut und sie klang in diesem Moment so glücklich, dass Naruto die Galle hochkam. Wenn sie nur wüsste, was er in den letzten Tagen alles gemacht hatte, während sie wie die perfekte Freundin zuhause saß und ihn vermisste… „Ich hab deinen H-Humor vermisst“, gab sie leise zu, „Ich hab dich v-vermisst, Naruto…“   Und mit einem Satz, mit fünf Wörtern, erhöhte sich die Schwere der Schuld, die er spürte, mit einem Mal um zehn Kilo. Naruto schloss die Augen und für ein paar Sekunden atmete er nur. Ein, aus, ein, aus, einauseinaus. Das Geräusch der Dusche war bereits verhallt, also musste er sich keine Sorgen mehr machen, dass Hinata sie vielleicht hören konnte und dann Fragen stellen würde. „Ich dich auch…“, murmelte er schließlich und biss sich dann auf die Unterlippe. Themenwechsel und zwar schnell. „Wie geht es den anderen, so ganz ohne mich?“, wollte er wissen, „Wie geht es Kiba?“   „Kiba-kun geht es gut“, antwortete Hinata, „Ich seh ihn im Moment nicht allzu oft, da er viel in der Universität zu tun hat, aber ihm geht es gut. Er freut sich schon sehr auf das Plüschtier, welches du ihm gekauft hast.“   „Hah!“ Naruto musste lachen und blickte dann zum Badezimmer, als er das Öffnen einer Türe hörte. Sasuke trat heraus, nur mit einem Handtuch um die Hüfte bekleidet. Ein anderes, kleineres Handtuch hielt er in den Händen, um sich damit die nassen Haare abzutrocknen. Naruto lächelte ihn schwach an, als sich ihre Augen trafen. „Das glaub ich. Er hat mir tausend Kommentare bei meinem Twitterbild gemacht und geschrieben, wie sehr er sich doch darauf freut. Er ist so ein Fanboy.“   „Ich finde das n-niedlich“, meinte seine Freundin schüchtern, „Dass er sich in solch einem Alter noch über ein Plüschtier freut. Du bist da genauso, Naruto. Ich werde nie vergessen, wie du g-gelächelt hast, als ich dir das Stofftier von diesem grünen Dino übergeben hab.“   „Yoshi“, erinnerte Naruto sie mit einem kleinen Lächeln an den Namen. Er sah aus den Augenwinkeln, wie sich Sasuke neben ihn setzte, immer noch damit beschäftigt, seine Haare zu trocknen. „Yoshi ist der Beste, Mann. Das war definitiv das beste Geschenk, was du mir hättest machen können.“   „F-Freut mich.“   „Wie geht es baa-chan?“, fragte er nach, „Hat sie schon jemanden dem Kopf abgebissen, seitdem ich weg bin?“   „Noch nicht, aber Kiba-kun hätte seinen Kopf mehr als einmal wirklich fast verloren.“ Hinata kicherte leise. „Tsunade-san streitet es zwar ab, aber man kann ihr ansehen, wie sehr sie dich vermisst… Jeder, der d-dies sagt, wird von ihr allerdings a-angeblafft.“   „Haha, das ist meine baa-chan!“ Naruto lachte. „Sie will ihre Gefühle nie offen preisgeben, dabei kann man sie so gut lesen, wie ein offenes Buch.“ Amüsiert schüttelte er den Kopf. „Richte ihr von mir aus, dass ich es kaum noch abwarten kann, bis ich sie wieder nerven kann. Oh, und dass sich mein Kopf so seltsam leer anfühlt ohne die tausend Beulen, die sie mir mit ihren Kopfnüssen immer verpasst.“   „Werd ich machen.“   „Gut.“ Naruto nickte zufrieden. „Und sag ihr, dass Technik nicht beißt und dass sie endlich lernen soll, wie man mit einem Handy umgeht, damit sie mir SMS schreiben kann und ihre schlechte Laune nicht an euch auslässt. Oder Jiraiya. Ugh.“ Er verzog das Gesicht. „Der alte Perversling tut mir leid, er muss sich bestimmt viel von ihr anhören.“   „Jiraiya-san vermisst dich übrigens auch sehr“, sagte Hinata, „Eigentlich vermissen d-dich alle…“   „Heh, wer mich erst einmal in sein Leben herein gelassen hat, kann danach nicht mehr ohne mich leben!“, meinte Naruto mit einem Grinsen und rieb sich dann über die Nase. „Aber richte allen Grüße von mir aus, okay? Ich vermisse meinen verrückten Haufen auch.“   Hinata summte zustimmend. „Hast du die P-Postkarte schon a-abgeschickt?“, wollte sie wissen, „Bis jetzt ist noch nichts angekommen…“ Sie versuchte die Enttäuschung in ihrer Stimme zu verbergen, aber Naruto hörte sie dennoch.   „Fuck“, fluchte er sofort lauthals und rieb sich mit der freien Hand übers Gesicht. „Scheiße, Süße, daran hab ich überhaupt nicht mehr gedacht…“ Genau genommen hab ich gar nicht mehr an dich gedacht, seitdem ich Sasuke getroffen habe. „Fuck, das tut mir jetzt echt leid, wirklich…“   „S-Schon okay, N-Naruto“, versuchte Hinata ihn zu beruhigen. Er wusste, dass sie nun ein schlechtes Gewissen hatte, weil er so schuldbewusst klang. „Es ist o-okay, wirklich. Außerdem bist du in drei Tagen ja schon wieder bei… bei m-mir und das ist für mich das viel größere Geschenk.“   „D-Drei… Drei Tage?“ Naruto hielt sich eine Hand vor den Mund, als er auf einmal würgen musste und ihn eine Welle der Übelkeit überrollte. Noch drei Tage… Er hatte nur noch drei Tage mit Sasuke zusammen… Genau genommen sogar nur noch zwei, am dritten Tag würde er ja bereits wieder nach Hause fliegen. „…Fuck.“   „N-Naruto?“, fragte Hinata sofort beunruhigt nach, „Alles in Ordnung?“   „Ja…“ Naruto grinste schief und nahm die Hand von seinem Mund, um sie stattdessen über seine Augen legen zu können. „Ich musste nur aufstoßen und dabei war ein bisschen Galle hochgekommen und so, kein Ding. Ist wahrscheinlich wegen der Umstellung, weil es hier ja ganz anderes Essen gibt und an das muss sich mein Magen erst einmal gewöhnen.“   „Wenn du meinst…“, sagte sie langsam. Sie klang immer noch etwas unsicher.   „Mein ich“, versicherte Naruto ihr.   „Okay, ich will dich dann mal nicht weiter s-stören, Naruto“, murmelte Hinata leise. Normalerweise hätte er ihr sofort gesagt, dass sie ihn nie störte, doch diesmal sagte er nichts. „Wir sehen uns dann am M-Mittwoch. Ich werd am Flughafen auf dich warten.“   „Okay, cool.“ Naruto nickte langsam und schluckte dann. „Bis dann, Hinata-chan.“   „Bis Mittwoch. Ich…“ Er konnte hören, wie sie tief einatmete. „Ich l-liebe dich.“   Naruto biss sich auf die Unterlippe, als er bei diesen Worten einen Stich im Herzen fühlte. Er war wirklich so ein Arschloch. „Ich dich auch“, krächzte er und legte auf. Noch nie in seinem Leben hatten sich diese Worte so falsch und gelogen angefühlt, wie gerade. Für ein paar Sekunden blickte er aufs Handy, dann warf er es schließlich achtlos irgendwohin und ließ sich zurück ins Bett fallen.   „Freundin?“, fragte Sasuke nach ein paar Minuten der Stille nach. Das kleine Handtuch hatte er inzwischen um seine Schultern geschlungen.   „Jepp“, bestätigte Naruto mit einem Nicken, die Augen auf die weiße, makellose Decke gerichtet.   „Ah“, sagte Sasuke nur und dann herrschte wieder Schweigen.   Naruto dachte nach. Über sich, über Hinata, über Sasuke. Über die letzten Tage, die er mit Sasuke verbracht hatte und die letzten Jahre, die er mit Hinata geteilt hatte. Er verglich sie, seine Gefühle, Hinata mit Sasuke und umgekehrt.   „Bin ich ein schlechter Mensch?“, wollte Naruto nach einiger Zeit wissen, den Blick immer noch nach oben gerichtet. „Wegen dem, was ich mache?“ Er konnte hören, dass sich Sasuke bewegte, doch als keine Antwort kam, drehte er den Kopf schließlich zur Seite, um den Dunkelhaarigen ansehen zu können. „Sasuke?“   „Was?“ Er hatte die Lippen zusammengepresst und starrte an die Wand ihm gegenüber. „Was, Naruto?“   „Bin ich ein schlechter Mensch?“, wiederholte Naruto seine Frage und richtete sich langsam auf, bis er wieder saß. „Wegen dem, was ich mache? Wegen dem, was ich ihr antue? Mache ich etwas Schlechtes?“   Sasuke seufzte und rieb sich über die Schläfe. „Was für eine Antwort erwartest du von mir?“, wollte er wissen. „Soll ich lügen, nur damit du dein Gewissen beruhigen kannst? Du weißt genauso gut wie ich, was du hier machst. Dass du sie betrügst.“   „Ich weiß…“, wisperte Naruto und sein Herz fühlte sich so unglaublich schwer an bei diesen Worten. „Ich weiß, dass ich ihr wehtue, dass ich sie verletze. Ich bin ein riesengroßes Arschloch und das ist mir bewusst. Das Schlimme ist aber…“ Er schluckte und biss sich auf die Unterlippe, bevor er seine Hand langsam ausstreckte. „Ich weiß, dass das, was ich mache, falsch ist, aber dennoch kümmert es mich nicht so sehr, wie es sollte.“   Seine Finger fanden blasse und drückten diese fest. „Sie hat mir gesagt, wie sehr sie mich vermisst und das einzige, an was ich denken konnte, war, wie du mich im Schwimmbad geküsst hast. Sie hat mir gesagt, dass sie mich liebt und ich hab daran gedacht, dass du Dank meines Shampoos nun nach mir riechst und ich…“   Narutos Atmung wurde immer hektischer, er hatte das Gefühl, als würde er einfach nicht mehr genug Sauerstoff in seine Lungen bekommen. Er drückte Sasukes Hand so fest, dass es inzwischen wehtun musste, doch der andere sagte nichts. „Weißt du… Ein Teil von mir hasst mich, weil ich Hinata so verletze… Sie ist so ein liebenswürdiges Mädchen, sie ist so nett, sie ist… sie ist einfach perfekt. Aber ein anderer Teil und dieser ist viel, viel stärker als der erstere… Der kann an nichts anderes denken als an dich… Sasuke, Sasuke, Sasuke… Der Teil denkt, wie gern ich dich anfassen will, wie sehr ich dir doch nah sein will… Gott.“   Naruto lachte humorlos auf und schlang seinen Arm um Sasukes Nacken, bevor er das Gesicht in seinem Hals vergrub, die Augen fest zusammengekniffen. Sasuke rührte sich nicht, er saß weiterhin ruhig da, die Haltung steif und gerade, die Hände im Schoss vergraben. „Ich bin so abgefuckt… Oder, Sasuke? Ich bin so abgefuckt…“   Sasuke erwiderte nichts, aber das musste er auch nicht, da die Frage eh rhetorisch gewesen war. Naruto wusste die Antwort schließlich. „Weißt du, Hinata hat mich daran erinnert, dass ich in drei Tagen wieder im Flieger zurück nach Konoha sitzen werde“, sagte er langsam. Seine Lippen streiften beim Reden über Sasukes Haut und er konnte den leichten Geschmack von Wasser wahrnehmen. „Ich hab mich nicht gefreut, da ich in drei Tagen sie und meine Freunde wiedersehen werde. Oh nein, stattdessen ist mir beim Gedanken, dass ich dich in drei Tagen verlassen werde, die Galle hoch gekommen.“   Naruto zog geräuschvoll die Nase hoch und atmete dann zitternd aus. Er presste sich noch näher an Sasuke. Immer näher und näher, weil es ihm einfach nicht genug war. Er brauchte mehr Nähe, er brauchte mehr… „Sasuke“, verließ der Name wispernd seine Lippen, „Ich will nicht gehen, Sasuke… Ich will bei dir bleiben… Sasuke, ich…“ Seine Atmung war schnell und seine Finger krallten sich in Sasukes Schulter. „Ich…“   Und dann… Dann legte sich Sasukes Hand auf sein Steißbein und er konnte seine trockenen Lippen gegen seine Stirn pressen spüren und Naruto betete zu Gott, dass Sasuke die Tropfen, die langsam über seine vernarbte Wange zu seinem Kinn herunter glitten, für Wasser hielt und nicht für das, was sie wirklich waren: Nämlich Tränen.   --------------------------------------------------------------------------------------   Was lange währt… .o. Wow, tut mir echt leid, dass es so spät kam, das neue Kapitel, aber ich hab es letzte Woche total verpennt und weiß nicht, bin irgendwie generell so… motivationslos irgendwie gewesen QQ   Ich hab keine Kommis beantwortet, keine Nachrichten und mir tut das auch echt leid, aber wenn ich mich zum Antworten gezwungen hätte, dann hätte ich wahrscheinlich alle nur angeschnauzt und das will ich natürlich nicht und hach… v.v Ich hoffe, das down geht bald weg und so, werd mich aber diese noch an das ganze Beantworten kümmern, bin ich euch ja schließlich schuldig :D   Ja, das Kapitel… Ich schreib mit Absicht ziemlich wenig über Hinata, da Naruto einfach nicht an sie denkt und sie versucht zu verdrängen, um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen und ich meine, in diesem Kapitel sieht man ja schon recht deutlich, dass er verfluchte Gewissensbisse hat q.q   Ich glaub, ich hab hier noch gar nicht von meiner neuen Fanfic erzählt, oder? :D Ich arbeite gerade an der nächsten NaruSasuNaru Fanfic, Growing Up wird sie heißen und ziemlich… lang werden x’D Bin gerade bei Kapitel 10 und bis jetzt hat die Fanfic 263 Seiten… ich denke, am Ende wird es um die 17 Kapitel und knapp 500 Seiten geben und das ist dann echt… mein längstes Werk, BLC hatte ja etwas mehr als 300 Seiten :D   Mir macht das Schreiben auf jeden Fall sehr viel Spaß, auch, wenn die Fanfic gegen Ende ziemlich düster wird und ich keine Ahnung hab, ob ich so etwas gut rüber bringen kann aber ich versuch es zumindest :D Wie der Name schon sagt geht es bei der Fanfic um das Erwachsenwerden und das dies gar nicht mal so einfach ist… Einer der Charaktere wird auch Alkohol- und drogenabhängig, einer der Charaktere wird sterben (aber nicht Naruto oder Sasuke, das würde ich nicht übers Herz bringen qq) und haach…   Realismus ist mir ja sehr wichtig, deswegen wird es auch wieder um Homophobie gehen und das erste Mal und wer mich kennt weiß, dass ich Unbeholfenheit beim ersten Kuss, etc. mag, könnt ihr dies hier auch wieder erwarten :D   Nach BLC hatte ich lange Probleme zu schreiben, weil mir die anderen Sachen iwie so… schlecht vorkamen und ich dachte, das wird eh nie an das BLC Niveau kommen und so, aber bei Growing Up hab ich ein sehr gutes Gefühl, mir macht die Recherche Spaß, das Schreiben und bei ihr denke ich echt so, dass die so gut wie BLC werden könnte :D   Dauert aber noch etwas, bis ich sie veröffentliche, da ich Fanfics immer erst zu Ende schreibe, aber mir macht das Schreiben momentan so viel Spaß, dass ich einfach mal davon erzählen wollte, haha :D Ich schätze mal, dass es vllt. in 1-2 Monaten on gehen könnte, also Augen offen halten, wenn euch mein Gelaber angesprochen hat :D Wenn ich das so lese, dann klingt es ziemlich langweilig iwie, aber ich mag sie Q_Q Lustig ist sie natürlich auch, da ich nicht ohne Humor kann und ach… Abwarten und Tee trinken :D   Im nächsten Kapitel von What Hurts The Most: Noch zwei Tage. Naruto und Sasuke bleiben noch zwei Tage und am vorletzten beschließen sie, den Park nochmal zu besuchen, bei dem alles angefangen hat. Und diesmal… Diesmal hat Naruto etwas Besonderes geplant… Was dies nur sein kann…?   Bis dann Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)