What Hurts The Most von Minami (NaruSasu | NaruHina) ================================================================================ Kapitel 5: Sasuke, Drugs & Rock’n’Roll -------------------------------------- „So…“ Naruto biss in seinen Donut. „Was wollen wir heute noch machen?“, fragte er Sasuke, nachdem er sich die Schokolade von den Fingern geleckt hatte, „Heute ist schönes Wetter, wir sollten in einen Vergnügungspark gehen oder so.“   „Vergnügungspark?“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch. „Sind wir dafür nicht ein bisschen alt?“   „Man ist nie zu alt für Spaß, Sasuke!“, erwiderte Naruto mit einem Grinsen und stopfte sich dann den Rest des Donuts in seinen Mund. Sie waren erneut in der Einkaufspassage von Los Angeles und da Mittagszeit war, hatten sie beschlossen, sich eine Kleinigkeit zum Essen zu gönnen; nämlich Donuts. „Also? Hier ist doch bestimmt einer in der Nähe, oder?“   „Soweit ich weiß ist hier irgendwo ein Disneyland.“ Sasuke zuckte mit den Schultern und griff nach einer Serviette, um die Donutglasur von seinen Fingern zu wischen. „Ist aber ziemlich teuer und ich bezweifle, dass du dir ein Ticket und die Attraktionen leisten kannst.“   „Oh Mann, das Leben ist echt scheiße, wenn man arm ist.“ Seufzend stützte Naruto sein Gesicht mit der Hand ab. „Disneyland wäre so cool gewesen! Ich hätte sau gerne mal Arielle gesehen.“ Er musste grinsen. „Ich war früher immer total verknallt in sie, weißt du.“   „Arielle?“, wiederholte Sasuke amüsiert, „Ich hätte nicht wirklich damit gerechnet, dass das dein Lieblingsfilm von Disney wäre.“   „Ist es ja auch nicht!“ Naruto winkte mit der Hand ab. „Ich fand nur Arielle scharf, das ist alles. Aber der Film, und auch die Serie, waren wirklich nicht schlecht, oder so. Ich mochte Fabian irgendwie immer, der war niedlich.“   „Er war ein Angsthase, mehr nicht“, meinte Sasuke, „Sebastian war da viel unterhaltsamer.“   „Pah! War ja klar, dass du den Moralapostel mochtest.“ Naruto schnaubte und trommelte mit den Fingern gegen den Tisch, der Blick hungrig auf den Rest von Sasukes Donut gerichtet. „Aber ich bin überrascht, dass du dich darin überhaupt so gut auskennst!“   „Glaub es mir, oder glaub es mir nicht, Naruto, aber auch ich war einmal ein Kind.“ Sasuke rollte mit den Augen und schob seinen Donut dann zum anderen herüber. „Und da hab ich Disneyfilme geguckt, wie wohl jedes andere Kind auch.“   Naruto strahlte ihn dankbar an wegen des Donuts und schob diesen in seinen Mund. „Find ich irgendwie schwer zu glauben“, musste er zugeben, „Ich weiß auch nicht warum, aber du hast so etwas… Reifes oder so an dir und da denkt man einfach, du wärst so, wie du bist, bereits aus dem Uterus deiner Mutter gerutscht.“   Sasuke schnaubte. „Äußerst charmant von dir ausgedrückt“, meinte er amüsiert, „Und gut zu wissen, dass du mich für reif und dementsprechend auch sicherlich langweilig findest. Dann war meine Wahl für ein Jura Studium ja die richtige, mh?“   „Aww, schmoll nicht.“ Naruto beugte sich über den Tisch, um ihm in die Wange zu kneifen. „So hab ich das nicht gemeint, Bastard! Du bist nicht langweilig, ich verbringe gerne Zeit mit dir und wenn ich, die größte Spaßkanone Konohas, dir das sage, dann heißt es auch etwas.“   Er grinste, als Sasuke ihn anknurrte und tätschelte ihm den Kopf, bevor er sich zurück beugte. Gerade noch rechtzeitig, denn hätte er nur eine Sekunde später gehandelt, dann hätte Sasuke ihm wahrscheinlich in die Hand gebissen. „Oho.“ Er wackelte mit den Augenbrauen. „Temperamentvoll.“   „Hn“, machte Sasuke nur.   „So…“ Naruto kratzte sich am linken Nasenflügel. Verdammt, er bekam da bald einen Pickel, das konnte er bereits spüren. Er strich noch ein paarmal über seine Nase und ließ seine Arme dann über die Rückenlehne des Plastikstuhls, auf welchem er gerade saß, hängen. „Was war dein Lieblingsfilm von Disney?“   „Was denkst du denn?“, wollte Sasuke von ihm wissen.   „Ähh…“ Naruto verengte die Augen zu Schlitzen und beugte sich näher an ihn heran, so als wenn die Antwort zu dieser Frage irgendwo in seinem Gesicht verborgen wäre. „Bambi“, meinte er nach ein paar Sekunden, ein fettes Grinsen auf den Lippen, „Ganz sicher Bambi.“   Sasuke nickte. „Richtig“, bestätigte er, „Ich muss selbst jetzt noch weinen bei der Szene, in der Bambis Mutter getötet wird.“   „Oh Gott, ich auch!“, rief der Blonde ihm lauthals zu, „Das ist wirklich total- … WAS?“ Er riss die Augen auf, weil er die Bedeutung von Sasukes Worten jetzt erst richtig registriert hatte. „Du… heulst bei Bambi? Echt jetzt?“   „Wenn ich dir sagen würde, dass ich Brüste habe und der Himmel rot ist, würdest du mir auch sofort glauben, oder?“ Sasuke rollte mit den Augen und trat ihn unter dem Tisch. „Du bist ein naiver Idiot.“   „Hey, ich hab halt einfach nicht damit gerechnet, dass du mich anlügen würdest“, erwiderte Naruto brummend, die Arme vor der Brust verschränkt. „Gut, was ist denn dein Lieblingsfilm, sag schon!“   „König der Löwen“, antwortete Sasuke und diesmal war es die Wahrheit.   „Ah, wie geil, ich liebe den Film!“ Lachend klatschte Naruto in die Hände und beugte sich mit glitzernden Augen zu ihm. „Hakuna Matata“, fing er grinsend an, „Diesen Spruch sag ich gern!“ Er sah abwartend zu Sasuke, doch von diesem kam nichts. „Hey!“ Naruto schlug ihn leicht. „Du musst mitsingen, du bist jetzt dran!“   „Ganz bestimmt nicht.“ Sasuke lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte ein Bein über dem anderen. „Und sing ja nicht weiter, du singst schrecklich schief.“   „Gar nicht wahr!“ Schmollend ließ sich Naruto zurück in seinen Stuhl plumpsen. „… Sing ich wirklich schief?“, fragte er nach ein paar Sekunden nach, „Mir wird das immer so oft gesagt, aber ich selbst hör das nie!“   „Dann hast du Glück“, erwiderte Sasuke, „Weil du von diesem Elend verschont bleibst.“   „Haha“, sagte Naruto und streckte ihm die Zunge raus. „Ich wette, ich sing gar nicht so schlecht. Ihr seid bestimmt alle nur neidisch, deswegen eure Reaktionen.“ Er zwinkerte ihm zu. „Aber König der Löwen ist wirklich cool, ich mag den Film. Was meinst du denn, was mein Lieblingsfilm ist?“   „Peter Pan“, antwortete Sasuke ohne groß darüber nachzudenken.   Überrascht riss Naruto die Augen auf. „Stimmt…! Woher weißt du das?“   „Es ist irgendwie passend.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Peter Pan ist jemand, der nie erwachsen werden wollte und ich denke, du teilst dasselbe Schicksal mit ihm.“   „Wow“, sagte Naruto und grinste ihn an, „Du solltest Psychologe werden oder so, Sasuke. Genau deswegen mag ich den Film so, weil ich mich so gut mit Peter Pan identifizieren kann.“   Sasuke schmunzelte arrogant. „Sagte ich doch.“   Naruto nickte, immer noch ein wenig überrascht davon, dass Sasuke dies erraten hatte. „Aber wie auch immer. Disneyland ist also von der Liste gestrichen, huh? Was könnten wir sonst machen?“   „Hm…“ Nachdenklich presste Sasuke die Lippen zusammen. „Heute tritt eine Band in einem verlassenen Lagerhaus in der Nähe auf. Akatsuki heißen sie und es sind Freunde von mir. Vielleicht können wir zu ihrem Konzert gehen?“   „Hört sich klasse an!“, erwiderte Naruto aufgeregt, mehr als nur angetan von diesem Vorschlag. „Lass uns das machen! Was ist denn das für eine Band? Hab noch nie von ihr gehört. Und kostet der Eintritt etwas?“   „Sie machen Punkrock“, erzählte Sasuke ihm, „Und nein, da ich die Band kenne, kommen wir da beide kostenlos rein.“   „Das wird so cool!“ Naruto zappelte in seinem Stuhl herum und klatschte dann in die Hände. „Wann geht das Konzert los?“   „Gegen 21 Uhr.“   Naruto summte. „Okay, cool, dann haben wir ja noch genügend Zeit, davor etwas zum Abend zu essen und uns für das Konzert aufzustylen!“   „Aufstylen?“ Amüsiert zog Sasuke eine Augenbraue hoch. „Wieso das, willst du etwa jemanden abschleppen?“ In seinem Blick lag etwas Warnendes bei diesen Worten.   „Ach was, nein!“ Grinsend winkte Naruto mit der Hand ab. „Aber warum nicht? Es sind ja deine Freunde und ich will einen guten Eindruck bei ihnen hinterlassen.“   „Ah“, machte Sasuke. Diese Antwort schien ihm viel besser zu gefallen. „Na dann.“   ~ xXx ~   „Ist es noch weit?“   „Nein.“   „Oh, ist es das Gebäude da hinten?“   „Nein.“   „Oh, okay… Aber es ist nicht mehr weit, oder?“   „Nein, das ist es nicht.“   „Okay, cool. Wie seh ich aus?“   Naruto sah an sich herunter bei dieser Frage; er trug seine orangen Chucks, seine Lieblingsjeans mit den tausend Löchern, seinen Super-Nintendo-Gürtel und ein einfaches, dunkeloranges Shirt mit Rundausschnitt.   „Du siehst gut aus“, versicherte Sasuke ihm, „Vielleicht etwas viel von dieser Abscheulichkeit, welche sich Orange nennt, aber zumindest ist der Farbton diesmal nicht so grell, dass man davon erblinden kann.“   „Orange ist immer noch die beste Farbe der Welt!“, beharrte Naruto und ließ seinen Blick dann über Sasuke schweifen; sein Freund trug ein schwarzes, enges Tanktop mit ebenfalls schwarzen Armstulpen, einen dicken Nietengürtel, dunkelgraue Röhrenjeans und schließlich seine karierten Vans.   Sasuke, dem Narutos Blick natürlich nicht entgangen war, schmunzelte. „Siehst du etwas, was dir gefällt?“   „Du siehst so Gothic aus“, kommentierte Naruto mit einem Grinsen, die Arme hinterm Kopf verschränkt, „Jetzt kann ich dich gar nicht mehr als Emo bezeichnen, wie schade.“   „Ich bin kein Emo und Gothic auch nicht“, murrte Sasuke, die Lippen zusammengepresst. „Also hör auf, dass immer wieder zu sagen. Es wird langsam ermüdend.“   „Aber du siehst aus wie der stereotypische Emo!“, rief Naruto aus, „Aber gut, als was würdest du dich denn bezeichnen? Als Hip-Hopper?“ Er musste lachen über seinen Witz. Sasuke als Hip-Hopper mit einer lächerlichen Goldkette um den Hals, einem Shirt, welches mindestens fünf Nummern zu groß für ihn war und eine Baggy Pants, die so tief hing, dass es aussah, als hätte er sich in die Hose geschissen. „…Gott!“ Er lachte nochmals bei dieser absurden Vorstellung.   „Ich lass mich in gar keine Schublade stecken“, erwiderte der Dunkelhaarige, „Ich bin einfach nur Sasuke Uchiha.“   „Und das ist auch gut so.“ Mit einem Lächeln schlang Naruto seinen Arm um Sasukes Schulter. Von weiten konnten sie bereits ein Gebäude erkennen, von welchem Discolichter ausgingen und von dem man bis zu ihnen hin lachende und grölende Stimmen hören konnte. „Ist es das?“, fragte er nach, obwohl die Frage eigentlich überflüssig war.   „Ja“, bestätigte Sasuke. Er schob die Hände in die Hosentasche und gemeinsam machten sie sich dann auf zum Gebäude, welches geradezu nach Punk und guter Laune brüllte.   „Das war also früher mal ein Lagerhaus?“, wollte Naruto wissen, während sie sich an der Schlange zum Eingang anstellten. Glückerlicherweise waren nur drei andere Leute vor ihnen, also mussten sie nicht allzu lange warten.   „Ja.“ Sasuke nickte. „Die Firma, die ihre Ware hier früher gelagert hat, ist bankrott gegangen und eigentlich sollte das Gebäude dann für die nächste Firma vermietet werden, aber die Punks und Raver waren schneller und haben daraus eine Art Konzerthalle gemacht. Seit über zehn Jahren finden hier nun schon Konzerte von eher kleineren Bands statt.“   „Das ist cool.“ Naruto grinste und nahm seinen Arm von Sasukes Nacken, als sie schließlich an der Reihe waren und vor dem Türsteher standen. Er war ein großer Mann mit orangen, wild abstehenden Haaren.   „Boah, du siehst aus wie Broly!“, bemerkte Naruto, nachdem er den Kerl näher betrachtete hatte, „Wie der Typ aus der Dragonball-Reihe! Nur mit orangen Haaren und so! Orange ist übrigens meine Lieblingsfarbe, deswegen bekommst du Pluspunkte von mir.“ Naruto zwinkerte ihm zu und reckte den Daumen anerkennend in die Höhe.   Der Türsteher blinzelte überrascht und Sasuke seufzte. „Ignorier ihn, Juugo“, meinte er an ihn gewandt, „Er ist ein Idiot und ein Plappermaul. Er redet 24 Stunden am Stück.“   Juugo nickte langsam und ignorierte den beleidigten Schrei, den Naruto im Hintergrund von sich gab. „Er ist so ganz anders als deine üblichen Gesellschaften“, fiel ihm auf, „Er erinnert mich ein wenig an Suigetsu mit seiner Art.“   „Ein wenig ist gut.“ Sasuke stöhnte und rieb sich über die Schläfe. „Er ist ihm sehr ähnlich, das ist mir auch direkt aufgefallen.“   „Wer ist Suigetsu?“, mischte sich Naruto mit großen Augen in das Gespräch ein, „Ist er cool? Bestimmt. Er muss cool sein, weil ihr mich mit ihm verglichen habt.“ Er grinste und stieß seinen Ellbogen dann in Sasukes Seite. „Ist er einer deiner Exfreunde?“   „Er ist der Sänger von Akatsuki“, antwortete Sasuke, „Du wirst ihn später noch bestimmt kennenlernen.“   „Ich mag deinen Freund, Sasuke.“ Mit einem kleinen Lächeln legte Juugo seine Hand auf Sasukes Schulter und schob ihn in Richtung Eingang. „Er hat so eine positive Aura um sich. Er tut dir bestimmt gut, verscherz es dir nicht mit ihm.“   „Hör zu, was Broly sagt, Bastard!“, meinte Naruto mit einem fetten Grinsen, während sie das Lagerhaus betraten, „Ich bin gut für dich, also behandel mich immer gut, dann bleib ich auch an deiner Seite!“   „Das tust du sowieso“, erwiderte Sasuke und machte sich zielgerade auf den Weg zur Bar. „Denn du bist wie ein Kaugummi, der einem an der Schuhsohle klebt und den man nicht mehr abbekommt.“   „Hey!“ Knurrend lief Naruto ihm nach. „Arschloch.“ Er zeigte ihm den Mittelfinger und sah sich dann neugierig um. Das Lagerhaus war viel kleiner, als es aussah, aber vielleicht wirkte das auch nur so, da es wirklich verdammt voll war. Überall waren lachende, brüllende, gut gelaunte Menschen zu sehen. Die meisten von ihnen waren ähnlich gekleidet wie Sasuke, schwarze Farbe und viele Nieten. Leder schien auch ganz beliebt bei ihnen zu sein.   Obwohl es also vielleicht ein wenig so aussah, als wäre dies hier eine Beerdigung wegen der vielen dunklen Farben, musste Naruto feststellen, dass die Personen ganz anders wirkten. Keiner hatte schlechte Laune oder wirkte genervt, alle waren sie entweder am Lächeln oder am Grinsen, was Naruto dazu veranlasste, es ihnen gleich zu tun. Es herrschte eine so fantastische Stimmung und das, obwohl das Konzert noch nicht einmal angefangen hatte!   „Das ist so cool“, kommentierte Naruto aufgeregt, während er sich neben Sasuke an die Bar stellte. „Alle haben gute Laune und hier gibt es sogar eine verdammte Bar! Wow!“   „Hn.“ Sasuke bezahlte den Barkeeper und nahm dann einen weißen Plastikbecher gefüllt mit Bier entgegen. „Ich sagte doch, dass es dir sicherlich gefallen wird.“   „Schon, aber ich hätte nicht gedacht, dass du meinen Geschmack so genau treffen würdest!“ Naruto strahlte ihn an und warf dann neugierig einen Blick in den Becher. „Was ist da drinnen?“   „Bier“, antwortete Sasuke und nahm einen Schluck davon. „Es schmeckt ein wenig billig, aber es erfüllt seinen Zweck.“   „Hah, ich liebe Billigbier!“ Grinsend holte Naruto seine Geldbörse heraus und bestellte sich beim Barkeeper dann ebenfalls das alkoholische Getränk. „Ich steh total auf Dosenbier und so, ich trink das viel lieber als Bier aus der Flasche.“   „Hier, Alter.“ Gut gelaunt übergab ihm der Barkeeper das Restgeld und stellte den Becher dann auf die Theke. „Das ist PBR, schmeckt dir also bestimmt.“   „Fuck ja! Das ist genau das, was ich zuhause auch immer trinke, danke!“ Grinsend nickte Naruto dem freundlichen Barkeeper zu und stellte sich neben Sasuke hin. Er nippte am Bier und stöhnte dann. „Gott, so lecker.“   Sasuke beobachtete ihn amüsiert und blickte dann, wie der Rest der Leute, zur Bühne, als das Licht im gesamten Gebäude auf einmal ausging. Die Leute fingen an zu kreischen und zu johlen, als plötzlich das Geräusch von Drums ertönte und die Silhouetten von vier Personen auf der Bühne erschienen.   „Herzlich Willkommen, ihr Arschlöcher!“, ertönte plötzlich eine laute, männliche Stimme und das Gekreische wurde noch lauter.   Naruto kniff ein Auge wegen der Laustärke zusammen, musste aber dennoch grinsen, während die Stimme, welche wahrscheinlich dem Sänger Suigetsu gehörte, die Meute anheizte und dann auf einmal Scheinwerfer die Bühne beleuchteten und die Band anfing, ihren ersten Song zu spielen.   Es war laut, es war wild, es war chaotisch, es war dreckig, es war geil! Naruto liebte es und obwohl er die Band und deren Musik noch nie zuvor gehört hatte, war er direkt ergriffen von ihr und fing an, sich im Takt der Musik zu bewegen.   „Sie sind gut!“, brüllte er Sasuke zu, als Akatsuki anfing, ihren zweiten Song zu spielen und nahm einen Schluck von seinem Bier. „Warum hab ich noch nichts von denen gehört?!“   „In den Staaten sind sie ziemlich bekannt“, erwiderte Sasuke, ebenfalls mit lauter Stimme, um über den Lärm gehört zu werden. „Zumindest, wenn man sich in der Punkszene befindet. Ich bezweifle aber, dass sie schon im Ausland einen Namen gemacht haben.“   Naruto nickte und sah dann wieder auf die Bühne. Akatsuki bestand aus vier Mitgliedern: Der Sänger hieß Suigetsu, wie er eben gelernt hatte, hatte kinnlanges, weißes Haar mit einem leichten Blauschimmer und schien in etwa in Narutos Alter zu sein. Besonders auffällig waren seine spitzen Zähne und dass er neben dem Gesang noch Gitarre spielte.   Dann gab es noch einen Kerl mit roten Haaren, dick umrundeten Augen und einem Tattoo, welches sich mitten in seinem Gesicht befand. Er spielte die zweite Gitarre.   Der Bassist hatte schwarze Haare, war unnatürlich blass und das Lächeln, welches er die ganze Zeit auf den Lippen trug, hatte irgendetwas Unheimliches an sich. Außerdem erinnerte er Naruto irgendwie an Sasuke, warum konnte er allerdings nicht genau sagen.   Und zum Schluss gab es noch den Drummer, ein Kerl mit braunen Haaren und Gesichtsbemalung. Diese sah ein wenig so aus wie die Bemalung, die Soldaten im Krieg benutzten, aber sicher war sich Naruto nicht, dafür konnte er den Typen viel zu schlecht erkennen von seiner Position aus.   „Hey!“, meinte Naruto an Sasuke gewandt, als er sein zweites Bier geleert hatte. „Wollen wir auch nach vorne?“ Er nickte mit dem Kopf zur tanzenden Menge. „Zum Pogo tanzen?“   Sasuke zerknüllte seinen Pappbecher und warf ihn in den Mülleimer, bevor er nickte und sich auf dem Weg zum Moshpit machte. Naruto warf seinen Becher ebenfalls weg und lief Sasuke dann schnell nach, um ihn in der Menge nicht zu verlieren. Er selbst würde wohl leicht auffallen, da es so aussah, als wenn er der einzige wäre, der Farbe trug aber Sasuke würde wohl nicht ganz so leicht aufzufinden sein.   Beim Moshpit angekommen warf Naruto mit einem Jubeln die Arme in die Luft, bevor er Sasuke in die Menge schubste und sich mit einem breiten Grinsen dann selbst unter die Leute mischte. Der Blonde hatte schon ewig kein Pogo mehr getanzt, es war sogar schon sehr lange her, seitdem er generell das letzte Konzert besucht hatte und jetzt, wo er mit den Leuten herum sprang und Spaß hatte wurde ihm erst wirklich bewusst, wie sehr er das Ganze doch vermisst hatte.   Körper pressten sich an ihn, Menschen knallten mit ihm zusammen und er bekam Ellbogen ins Gesicht. Das Atmen fiel ihm schwer, der Bass von der Musik vibrierte durch seinen Körper und sein Shirt klebte an seinem schweißnassen Rücken. Es war perfekt, genauso, wie Pogo sein sollte.   Naruto schloss die Augen und lachte, genoss das Gefühl ein Teil dieser Gesellschaft zu sein, da legten sich plötzlich Hände auf seine Hüfte. Er grinste, weil er sich sicher war, dass es Sasuke war und presste sich mutig an ihn heran. Der Griff um seine Hüfte wurde fester und dann drückte sich plötzlich ein paar rauer Lippen auf seine Ohrmuschel.   „Hey“, hauchte ihm jemand zu und Naruto erstarrte, da dies ganz sicher nicht Sasukes Stimme war. „Wie heißt du, Süßer?“   „Ich bin schon mit jemanden hier!“, rief Naruto ihm zu und drehte den Kopf zur Seite, um die Lippen von seinem Ohr zu bekommen. „Sorry!“   Doch der Griff um seinen Körper wurde nicht leichter, stattdessen hörte er die Person leise lachen. „Und wo ist dieser jemand jetzt?“, fragte sie schnurrend nach, „Nicht da, oder? Also lass uns ein wenig Spaß haben. Komm schon, Baby.“   Bevor Naruto dem Kerl sagen sollte, dass er sich ins Knie ficken und verpissen sollte, lösten sich die Hände plötzlich von ihm. Ein erschrockenes und zugleich auch schmerzerfülltes Keuchen war zu hören und dann presste sich erneut ein Körper von hinten an ihn.   „Er ist mit mir hier“, sagte eine Stimme und Narutos Herz beschleunigte sich, als er sie erkannte. Es war Sasuke. „Also verzieh dich, Wichser.“   Naruto entspannte sich sofort und lehnte sich leicht gegen Sasukes Brust, ein kleines Grinsen auf den Lippen. „Eifersüchtig, Uchiha?“, fragte er verspielt nach.   „Hn“, schnaubte Sasuke und Naruto konnte seinen Atem auf seinem Nacken spüren, bevor er langsam aus dem Moshpit herausgezogen wurde. „Du fällst ziemlich auf mit deinen orangen Klamotten.“   „Ja, oder?“ Naruto lachte leise und drehte den Kopf zur Seite, um Sasuke ansehen zu können. Er erstarrte dabei für einen Moment, als er sah, wie nah sich ihre Gesichter gerade waren und spürte, wie sich die inzwischen bekannte Hitze in seinem Körper ausbreitete. „Ich wirke bestimmt wie das schwarze Schaf. Oder… Äh, wenn ich mich so umsehe, dann bin ich wohl eher das einzige weiße Schaf unter schwarzen.“   Sasuke schnaubte erneut und Naruto bekam eine Gänsehaut, als sein Atemzug dabei seine Nackenhaare streichelte. „Du ziehst die Aufmerksamkeit auf dich, was heißt, dass du bestimmt noch öfter angegraben wirst.“   Naruto presste die Lippen zusammen. „Will ich aber nicht“, murrte er, „Ich mein, ich bin selbst ein Typ und ich weiß, wie hartnäckig die manchmal sein können.“   „Wir könnten so tun, als wären wir ein Paar“, schlug Sasuke vor, seine Stimme rau und zugleich auch sexy in Narutos Ohren, „Dann würdest du bestimmt in Ruhe gelassen werden.“   Der Blonde musste schlucken, als sich Sasukes Arme um seine Hüfte schlangen und lehnte sich dann mehr an den größeren Körper hinter sich. Naruto antwortete nicht, seine Kehle war so trocken, dass er wahrscheinlich kein Wort herausbekommen konnte, und fing stattdessen an, seine Hüfte zum schnellen Beat der Musik zu bewegen. Seine Hände legte er dabei auf Sasukes Arme.   Sasuke atmete langsam aus und presste sich dann näher an ihn, bevor auch er anfing, seine Hüfte zu bewegen und zu kreisen. Seine Lippen ruhten auf Narutos Nacken und dieser stöhnte, als Sasuke plötzlich seinen Schritt gegen seinen Arsch presste.   Naruto befeuchtete sich die trockenen Lippen. Er konnte Sasukes Glied durch seine Klamotten fühlen und irgendwie… Irgendwie gefiel ihm das. Sehr. Also drückte er sein Hinterteil mit einem harten Stoß nach hinten. Er konnte Sasuke überrascht ausatmen spüren und dann bohrten sich Zähne leicht in seinen Nacken und der Griff um seine Hüfte herum wurde härter.   Für eine Weile bewegten sie sich wieder zum Takt der Musik, einfache Hüftbewegungen ohne sich aneinander zu pressen oder sonstiges. Naruto spürte, wie die Luft um ihn herum heiß wurde und er leckte sich eine Schweißperle von der Oberlippe. Dann machte Sasuke plötzlich etwas Überraschendes: Er fing an, sich an ihm zu reiben.   Naruto stöhnte erschrocken und bevor er überhaupt registrieren konnte, was gerade eigentlich geschah, presste er seinen Hintern auch schon gegen Sasukes Schritt. Das Reiben wurde immer schneller, immer intensiver, bis es so plötzlich aufhörte, wie es begonnen hatte. Naruto schluckte, die halbgeschlossenen Augen auf die Bühne und einen herum springenden Suigetsu gerichtet. Seine Finger krallten sich in blasse Arme und dann fing er an, seinen Hintern mit kreisförmigen Bewegungen gegen Sasukes Glied zu reiben.   Sasuke gab ein Geräusch von sich, aber es war so leise, dass Naruto es nicht hören und stattdessen nur in seinem Nacken spüren konnte. Zähne bohrten sich wieder in seine schweißnasse Haut und dann fing eine Hand an, über seinen Hüftknochen zu streichen, bis sie immer tiefer wanderte und schließlich auf der Beule in Narutos Jeans ruhte.   Naruto zuckte erschrocken zusammen, der Mund zu einem stummen Schrei geöffnet. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, dass er hart geworden war, doch als Sasukes Hand anfing seine Erektion durch das Material der Jeans zu massieren, konnte er das Gefühl von Erregung, welches sich langsam aber sicher in seinem Körper ausbreitete, bis es durch jede seiner Venen pumpte, nicht mehr ignorieren.   Er rieb seinen Hintern an Sasukes Schritt und konnte spüren, dass dieser ebenso hart war wie er. Mit diesem Wissen verzogen sich Narutos rissige Lippen zu einem Grinsen und er stöhnte, als Sasukes andere Hand unter sein Shirt wanderte und über seine Bauchmuskeln strich.   Er sollte das nicht tun. Naruto wusste, dass dies fremdgehen war. Er konnte es nicht schönreden, denn auch wenn er und Sasuke sich nie geküsst hatten und sie – noch? – keinen Sex gehabt hatten, überschritt er damit definitiv eine unsichtbare Linie.   Naruto musste an Hinata denken, an ihre treuen Augen, ihr glückliches Lächeln und sein Bauch verkrampfte sich bei diesen Gedanken auf einmal unangenehm. Hinata war so ein toller Mensch, sie hatte das nicht verdient…   Aber anderseits… Immer, wenn Naruto mit Sasuke zusammen war, wenn er ihm nahe war, in diesen Momenten fühlte er sich so lebendig, so frei und so glücklich, wie schon lange nicht mehr. Er mochte Hinata, er liebte sie sogar, aber er liebte alle seine Freunde und er war sich inzwischen nicht mehr so sicher, ob er sie nur als gute Freundin liebte oder nicht doch als mehr…   Und das alles wegen Sasuke. Sasuke, der ihn mit seiner Arroganz dazu brachte, noch härter an sich selbst arbeiten zu wollen, damit er ihn übertreffen konnte. Sasuke, der so unglaublich intelligent und gebildet war, dass sich Naruto in seiner Gegenwart nichtssagend vorkam und es das erste Mal in seinem Leben bereute, dass er die Schule abgebrochen hatte. Sasuke, Sasuke, Sasuke…   Der Handballen, der seine Erregung massierte, brachte ihn wieder zurück aus seinen Gedanken. Naruto gab ein langgezogenes, lustvolles Seufzen von sich und warf den Kopf in den Nacken. Er konnte Schweißtropfen über seine entblößte Kehle und seinen Hals gleiten spüren und eine Zunge, die sie gierig aufleckte.   Naruto konnte nicht sagen, wie lange sie in dieser Position blieben, ihre Körper intim aneinander gepresst. Es könnten Minuten oder auch Stunden gewesen sein, aber schließlich kam das Konzert zu einem Ende. Suigetsu bedankte sich bei der Menge, welche daraufhin anfing zu jubeln und zu klatschen. Trockene Lippen pressten sich gegen die Seite seines Halses und dann ließ Sasuke ihn schließlich los, um sich neben ihn zu stellen und ebenfalls zu klatschen.   Naruto sah aus den Augenwinkeln zu ihm und als sich ihre Blicke trafen, musste er grinsen, das Gesicht rot und mit schweißnassen Haaren, die ihm an Stirn und Schläfe klebten. Die Menge rief nach einer Zugabe und Naruto tat es ihnen gleich.   „Sie machen nie Zugaben“, flüsterte Sasuke ihm ins Ohr und umfasste seinen Ellbogen, „Sie gehen nach ihren Konzerten immer direkt in den Backstagebereich, um zu saufen. Komm.“   „Wo gehen wir hin?“, wollte Naruto verwirrt wissen, während Sasuke ihn irgendwo hinführte, „Schon nach Hause?“   „Nein.“ Sasuke schüttelte mit dem Kopf. „Ich hab dir doch gesagt, ich kenn die Band und dass ich sie dir vielleicht vorstellen werde. Schon vergessen?“ Er schmunzelte.   Naruto streckte ihm nur die Zunge heraus, aber er musste schon zugeben, dass er daran nicht mehr gedacht hatte. Es war ehrlich gesagt aber auch ziemlich schwer zu denken, wenn sein gesamtes Blut aus seinem Gehirn und dafür zwischen seine Beine gewandert war. Er blickte an sich herunter. Er war immer noch hart, aber die Beule in seiner Jeans war zum Glück nicht allzu auffällig, man würde also nicht sofort erkennen, dass er einen Ständer hatte, nur, wenn man genauer hinsah.   Sasuke manövrierte sie an den Menschenmassen vorbei, bis sie schließlich bei einer Tür angekommen waren. Vor dieser stand ein Mann mit schwarzen Klamotten und er nickte Sasuke zu, bevor er die Tür für sie öffnete und sie hineinließ.   „Wow, du hast wirklich Kontakte“, meinte Naruto mit einem Grinsen, während sie sich durch einen nur knapp beleuchteten Gang bewegten, „Hätte ich nicht gedacht, das ist cool.“   „Ich sagte doch, ich kenne die Band.“ Sasuke zuckte mit den Schultern, als sie vor einer Tür angekommen waren und strich sich dann die nassen Haare aus den Augen.   Naruto beobachtete ihn dabei und ihm fiel erst jetzt auf, dass Sasuke Eyeliner aufgetragen hatte, allerdings nur ganz fein. Da er allerdings wie die restlichen Menschen hier ziemlich verschwitzt war, war der Kajal nun etwas verlaufen und ein schwarzer Strich hatte sich auf seiner Wange gebildet. Naruto wollte ihn wegstreichen, doch bevor er dazu kam, hatte Sasuke bereits die Tür geöffnet und grölendes, lautes Gelächter war plötzlich zu hören. Dieses stoppte allerdings sofort, als Sasuke einen Schritt hinein machte.   „Sasuke!“, rief Suigetsu überrascht auf und sprang mit einem breiten Grinsen vom Sofa, auf welchem er sich befunden hatte. „Alter! Ich wusste gar nicht, dass du in L.A. bist, Mann!“   „Ich weiß, ich hab auch niemandem davon erzählt.“ Sasuke schmunzelte und nickte den restlichen Bandmitgliedern zu, bevor sich Suigetsu plötzlich an ihn schmiss.   „Du kleines Arschloch! Du wolltest mir wohl aus dem Weg gehen, huh?“ Suigetsu boxte ihm leicht gegen den Oberarm, was ihm ein Brummen von Sasuke einbrachte, bevor sein Blick auf Naruto fiel. „Oh, wer ist das denn?“, wollte er sofort neugierig wissen. „Dein neuer Freund?“   „So etwas ähnliches“, erwiderte Sasuke mit einem Schmunzeln. Naruto konnte sehen, wie der Drummer Sasuke etwas überreichte, doch noch bevor er ausmachen konnte, was es war, hatte sich Suigetsu so nah zu ihm gebeugt, dass er nichts mehr sehen konnte außer einer Reihe spitzer Zähne.   „Hi, ich bin Suigetsu!“, stellte er sich vor und hielt Naruto die Hand hin, „Ein alter Kumpel von der Schwuchtel Sasuke. Wir waren zusammen auf der Schule und so.“   Naruto blinzelte überrascht wegen dem Schwuchtel Kommentar, nahm die Hand aber dann mit einem Grinsen an. „Hey! Ich bin Naruto. Freut mich, dich kennenzulernen. Eure Band ist wirklich toll, das Konzert war geil.“   „Oh, dein neuer Freund gefällt mir, Sasuke!“, rief Suigetsu mit einem Lachen aus und schlang seinen Arm um Narutos Schulter, „Er hat Geschmack, im Gegensatz zu den anderen Kerlen, die du manchmal anschleppst.“ Angewidert rümpfte er die Nase.   „Halt die Klappe“, befahl Sasuke ihm und nun, wo Suigetsu ihm nicht mehr die Sicht versperrte, konnte Naruto auch sehen, was sein Freund in der Hand hielt und das, was er da sah, verschlug ihm die Sprache.   Es war ein Joint! Es war ein gottverdammter Joint und Sasuke hielt ihn nicht nur zwischen seinen Fingern, er zog auch noch daran, bevor er ihn an den Gitarristen weitergab! Was zur verfickten Hölle?!   „Hast du schon meine Bandkollegen kennengelernt?“, fragte Suigetsu ihn, der gar nichts mitbekam von dem Schock, indem sich Naruto gerade befand.   „Äh…“, stotterte Naruto vor sich hin, den Blick auf den Joint gerichtet, „…Nein.“   „Kein Problem, ich stell sie dir vor, Alter!“ Suigetsu schlug ihm auf die Schulter und deutete dann auf den Gitarristen, der genüsslich am Joint zog. „Das ist Gaara, er spielt die Zweitgitarre. Er ist ziemlich still und gruselig, aber ein Gott, wenn es um Musik geht.“ Gaara nickte ihm kurz zu und dann deutete Suigetsu auf die nächste Person. „Das ist Kankuro, unser Drummer und ebenfalls der große Bruder von Gaara.“   „Hi, Mann.“ Kankuro hob die Hand zum Gruß, ein Grinsen im Gesicht. Naruto erwiderte es mit einem schwachen Lächeln.   „Und dann hätten wir noch Sai.“ Suigetsu zeigte mit den Daumen auf den Bassisten, der Naruto irgendwie an Sasuke erinnerte hatte. „Er ist ziemlich bescheuert, also wunder dich nicht. Wenn er den Mund aufmacht, dann kommt nur komisches Zeug heraus.“   „Hallo.“ Sai schenkte ihm eins dieser gruseligen Lächeln. „Du hast eine Erektion. Ich hoffe, es ist nicht zu unangenehm für dich, sonst werd ich dir gerne aus dieser misslichen Lage helfen und eine Hand anbieten.“   „WAS?!“ Naruto klappte der Kiefer auf bei diesen Worten, die Augen groß und ungläubig. „Was zur Hölle, Mann?!“ Seine Wangen wurden mit einem Mal rot und er senkte den Blick, nur um feststellen zu müssen, dass sein Schwanz immer noch hart war, zumindest halbwegs! Verdammtes Ding aber auch, Naruto fühlte sich hintergangen und das von dem, was er als sein bestes Stück bezeichnete.   „Es sieht ziemlich klein aus“, mutmaßte Sai weiter und legte einen Finger auf sein Kinn, „Vielleicht sollte ich dir lieber nicht dabei helfen. Ich möchte nicht, dass du dich schämst, wenn ich deinen kleinen Penis sehe.“   „Was zur Hölle!!!“, wiederholte Naruto brüllend und seine Stimme überschlug sich dabei. „Was ist das für ein krankes Arschloch?!“, wollte er vom lachenden Suigetsu wissen.   „Ich sagte dir doch…“ Immer noch glucksend rieb sich Suigetsu über die Augen. „Er ist bescheuert und er sagt auch nur bekloppte Sachen, aber er ist witzig.“ Er grinste und ging auf Sai zu, um ihm auf den Rücken schlagen zu können. „Außerdem kann er verdammt gut Bass spielen.“   „Meine Basskünste sind in Ordnung“, erwiderte Sai, immer noch dieses Lächeln auf den Lippen, „Aber sagtest du nicht, dass ich noch hier wäre, weil meine Zunge das wirklich talentierte an mir sei?“   Suigetsu lachte und Naruto drehte den Kopf fassungslos zu Sasuke, um ihn zu fragen, mit was für Idioten er befreundet war, doch als er sah, wie Sasuke den Joint zwischen seine Lippen schob und einen tiefen Zug nahm, klappte ihm der Mund wieder zu, der Kiefer angespannt.   Er konnte nicht glauben, dass Sasuke Drogen nahm. Sasuke kam ihm immer so... perfekt vor. So gebildet, manchmal sogar ein wenig steif. Wie der perfekte Schwiegersohn eigentlich, der irgendwann den perfekten Job als perfekter Anwalt haben würde. Aber hier… Hier stand Sasuke vor ihm mit einem Joint in der Hand und das Gesicht so entspannt, wie Naruto es noch nie zuvor gesehen hatte.   Sasuke wirkte immer angespannt, seine Haltung gerade und steif, die Lippen zusammengepresst, aber jetzt… Jetzt, wo die ganzen harten Linien aus seinem Gesicht verschwunden waren, wirkte er wie ein ganz anderer Mensch. Er kam Naruto auf einmal so zerbrechlich und jung vor. Er wirkte viel jünger als seine vierundzwanzig Jahre, Naruto würde sogar sagen, dass er so noch jünger aussah als er selbst.   Kankuro, dem Narutos Blick nicht entgangen war, grinste. „Hey, Kleiner, willst du auch was?“, bot er ihm an und deutete mit dem Daumen auf den Joint in Sasukes Hand. „Das ist echt geiler Stoff, Mann, glaub mir. Sasuke nimmt nur das Beste ein und zusehen, wie er daran zieht, ist also quasi eine Garantie dafür.“   Naruto sah zu Sasuke, doch als dieser ihn nicht ansehen wollte, seufzte er. „Nein, danke“, lehnte er schließlich mit einem schiefen Grinsen ab.   „Wie du meinst.“ Kankuro zuckte mit den Schultern und nahm den Joint dann von Sasuke an. „Aber es ist wirklich gut, wenn du deine Meinung also änderst, dann frag ruhig. Sasukes Freunde sind auch unsere Freunde.“   Naruto grinste und setzte sich dann aufs Sofa, die Lippen zu einer dünnen Linie zusammengepresst. Er hatte kein Recht dazu, Sasuke anzublaffen, weil er Drogen nahm. Als er ein Teenager war hatte er auch mit Drogen herum experimentiert und dabei weitaus Schlimmeres zu sich genommen als Joints. Aber Naruto hatte wenigstens relativ schnell erkannt, dass Drogen schlecht waren und dass sie alles nur noch viel schlimmer machten, also hatte er damit aufgehört und dann hatte sich das Thema für ihn erledigt. Sasuke allerdings wirkte so geübt mit dem Umgang des Joints, dass sich Naruto sehr, sehr sicher war, dass er nicht das erste Mal Drogen nahm.   Aber wie lange nahm er sie dann schon? War er abhängig von ihnen? Naruto kannte Drogenjunkies und Sasuke wirkte überhaupt nicht wie einer von ihnen. Er hatte keine Zitteranfälle, sein Auftreten war gepflegt, seine Haut war gepflegt, alles in allem wirkte er also überhaupt nicht wie der typische Drogenabhängige, aber das musste ja nichts heißen. Alkoholikern sah man ihre Sucht ja schließlich auch nicht immer an.   „Du wirkst niedergeschlagen.“ Suigetsu setzte sich plötzlich neben ihm aufs Sofa, eine Flasche Bier in der Hand. „Nimm das, damit es dir wieder ein bisschen besser geht.“   „Danke.“ Naruto lächelte, diesmal ein echtes Lächeln, da Suigetsu Recht hatte. Die ganze Grübelei über Drogen hatte seine vorher bombastische Laune auf einen Tiefpunkt gebracht, es wurde also wirklich Zeit, sich aufzurappeln und wieder aufzumuntern. Er würde mit Sasuke über seine Drogeneinnahme reden, das schwor sich Naruto, aber nicht jetzt.   Jetzt war er hier, um Spaß zu haben, also verdrängte er die unschönen Gedanken und öffnete stattdessen seine Bierflasche, um einen großen Schluck von ihr zu nehmen.   ~ xXx ~   „Hey.“ Eine Hand legte sich auf seine Schulter und schüttelte ihn leicht. „Naruto.“   Naruto stöhnte und öffnete dann mit Schwierigkeiten die Augen. „Was?“, fragte er nach, die Stimme lallend. Er rieb sich über die Schläfe mit der Hoffnung, die schrecklichen Kopfschmerzen so ein wenig lindern zu können, und blickte dann in Sasukes amüsiert drein blickendes Gesicht. „Was?“   „Du bist eingepennt“, teilte Sasuke ihm mit, „Es ist halb drei, die anderen sind gerade gegangen.“   „Hab nicht gepennt“, murrte Naruto und leckte sich über die trockenen Lippen, bevor er sich umsah. Sie waren allein. Keine Spur von Akatsuki. „Sie sind weg…“   Sasuke schnaubte. „Sagte ich doch gerade. Komm.“ Er griff nach Narutos Arm und hievte ihn in eine stehende Position. „Lass uns nach Hause gehen. Kannst du überhaupt gehen?“   „Klar, kann ich gehen!“ Naruto warf ihm einen bösen Blick zu und legte seinen Arm um Sasukes Nacken. Einfach nur so, natürlich, und nicht, weil er Halt brauchte oder so. „Ich kann sogar besser gehen als du! Wetten?“   „Du bist ziemlich voll“, kommentierte Sasuke, während sie sich mit Schwierigkeiten auf den Weg zurück zum Hotel machten. „Du hast gesoffen wie ein Loch.“   „Tja, das ist die geheime Kunst der Uzumakis!“ Mit einem Lachen warf Naruto den Kopf in den Nacken. „Sie können so viel saufen, wie sie wollen, ohne betrunken zu werden! Wir haben einen sehr hohen Toleranzpegel!“   „Ist das so“, erwiderte Sasuke amüsiert, „Mir kommt es so vor, als wenn du hackedicht wärst.“   „Was?!“ Naruto riss die Augen auf, bevor er auf einmal knurrte. „Ich bin nüchtern wie ein Stock!“, rief er aus und streckte den Finger aus, um ihn Sasuke in die Brust zu bohren, doch er verfehlte leicht und so landete sein Finger stattdessen im Ohr des anderen. „Hups…“ Naruto kicherte und lehnte seinen Kopf dann auf Sasukes Schulter. „Du bist so hübsch, Sasuke… Und du riechst so gut.“   „Du stinkst dafür wie eine Brauerei.“ Angewidert rümpfte Sasuke die Nase, als ihm Narutos Atem ins Gesicht schlug und drehte den Kopf zur Seite. „Gibt es einen Grund, warum du so viel getrunken hast?“   „Einen Grund?“, wiederholte Naruto langsam, die Stirn gerunzelt. „Ja… Aber ich weiß nicht mehr welchen.“ Er schmollte. „Habs vergessen.“   „Na, dann hat der Alkohol ja sein Ziel erfüllt.“ Sasuke seufzte und fuhr sich durchs Haar. Naruto fiel auf, wie unglaublich nüchtern er aussah. Außerdem bemerkte er, dass der Kajalstrich von vorhin nicht mehr auf seiner Wange war. „War es wegen dem, was währende des Konzerts geschehen ist?“   „Was?“ Naruto blickte ihn mit großen Augen an. Das Konzert… Das Reiben, das Aneinanderpressen… „Nein, nein, nein!“ Er schüttelte vehement den Kopf und streckte sich dann mit Schwierigkeiten, um Sasuke einen feuchten Kuss auf die Wangen drücken zu können. „Nein, nein… Nein, mit dem Konzert hat es nichts zu tun…“ Er schüttelte weiter den Kopf und ignorierte den Schwindel, der ihm dabei zu schaffen machte. „Das war schön.“ Er küsste Sasuke noch einmal und konnte seinen Speichel auf seiner blassen Wange glitzern sehen.   „Okay.“ Sasuke nickte leicht und sein Griff um Narutos Hüfte – wann hatte er seinen Arm da überhaupt hingelegt? – verhärtete sich leicht.   Naruto drückte ihm einen letzten Schmatzer auf den Kiefer und sah sich dann um, als ihm die ganzen blinkenden Leuchtanzeigen auffielen. „Woah!“, rief er aus, „Wo zur Hölle sind wir? Hier steht ja alles auf Englisch, oh mein Gott!“   „Los Angeles“, antwortete Sasuke.   „Wow, ich war noch nie in Los Angeles.“ Naruto grinste glücklich und schloss mit einem Seufzen die Augen. Die Neonschilder gaben ihm nur noch mehr Kopfschmerzen. „Hey“, meinte er, als ihm plötzlich eine Idee kam, „Wir sollten mal in dieses Desch…Desscho… Unterwäscheladen gehen. Du weißt schon, Victoria's Secret, und da-“   „Nein.“   „Oh, okay…“ Niedergeschlagen zog Naruto einen Schmollmund, lächelte im nächsten Moment aber wieder, als er einen kühlen Windzug durch sein Haar streicheln spürte. Noch bevor sie im Hilton Hotel angekommen waren, war Naruto bereits wieder eingeschlafen, ein Lächeln auf den Lippen und beide Arme um Sasukes Nacken geschlungen.   -------------------------------------------------------------------------------------------------------   Edit* Scheinbar ist mein Gefluche und Gemeckere aufgefallen, auf jeden Fall ist das Kapitel jetzt von adult herunter gestuft worden, also können es alle lesen :3 Lol, die Band heißt Akatsuki und dann ist keiner der Mitglieder vom Original Akatsuki Team 8’D Obwohl… Suigetsu ist ja kurz drinnen gewesen, also wenigstens einer! :D Ich weiß auch gar nicht mehr, wie ich auf die Bandmitglieder gekommen bin, vor allem, weil ich Gaara nicht mal mag… ò.ó Aber wie auch immer xDD   Als ich das geschrieben hab, hab ich voll Lust auf ein Konzert bekommen ;__; Ich war erst auf zwei und das mit 21 ;O; Ich war bei nem The Rasmus Konzi und Panic! At the Disco :D   Tja, Sasuke nimmt Drogen… Böser Sasuke! Und böser Naruto, jetzt ist er definitiv einen Schritt zu weit gegangen… D: Gab zwar keinen Kuss und kein Sex, aber das war dennoch zu viel…   Übrigens! Ich hatte für Freitag anstatt Coffee ja einen Oneshot bei Sweet Dreams geplant, aber das schaff ich nicht, sorry ;___; Ich schreib gerade an einer neuen NaruSasuNaru Fanfic (mit Drogen, Draaama und Charaktertod O_O) und da will ich mich erst einmal darauf konzentrieren und so ><   Außerdem! Es könnte sein, dass das letzte Coffee Kapitel vielleicht ein wenig später kommt… Bin mit einer Szene noch etwas unzufrieden und weiß nicht, ob ich sie neu schreiben soll oder nicht… mal sehen v.v   An dieser Stelle möchte ich auch nochmal sagen, dass ich am Samstag und Sonntag auf der Animagic bin und mich freuen würde, wenn man sich dort sieht! :D Am Samstag geh ich als Jake English von Homestuck und am Sonntag als Ryou Bakura von Yu-Gi-Oh! in der Abracadabra-Version. Da ich im letzten Kapitel von Black Like Coffee schon ellenviel darüber geschrieben hab, halt ich‘s hier diesmal kurz :D Wer die Charas nicht kennt, dann einfach googlen oder lest euch die meeega Anmerkung am Ende vom Coffee Kapitel durch x’D   Im nächsten Kapitel von What Hurts The Most: Als Naruto Sasuke nach seinen Drogenkonsum fragt hätte er mit allem gerechnet, aber nicht mit solch einer Wendung... Ein überraschend intimes Gespräch entsteht, bei dem Naruto einiges über Sasukes Vergangenheit lernt und dieser über seine, mit ebenso überraschend intimen… Folgen. Bis dann Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)