ki ni take o tsuida yôna II von _-Vanna-_ (two lives but one love?) ================================================================================ Prolog: Was zuvor geschah! -------------------------- Was zuvor geschah! Zwei Bands, die nicht unterschiedlicher sein konnten, gingen zusammen auf Tour. Zu Beginn standen nur kleine Streitigkeiten auf der Tagesordnung, doch von Tag zu Tag spitzte sich das Verhältnis zwischen Kyo und Ruki zu. Die beiden Bands versuchten mit einander auszukommen, doch das Hauptaugenmerk lag auf den Beiden Vocals. Ruki schien Gefühle für den Älteren zu haben und knallte dies Kyo direkt am ersten Tag an den Kopf, doch dieser schien von dieser ganzen Sache nichts wissen zu wollen. Den Älteren machte diese Situation mehr als nur verrückt und so verzog er sich recht schnell und zog sich zurück. Es kümmerte ihn schließlich nicht, was die Anderen von ihm dachten. Die Tatsache, dass Ruki wohl Gefühle für den Dir en Grey Vocal empfand, machte diesen Krank. Er ertrug diesen Gedanken nicht und es machte sich große Angst in dem Mann breit. Er wurde sehr stark verletzt und den einzigen, den er halbwegs an sich ran ließ, war ihren Drummer, da dieser diese Sache mitbekommen hatte und versucht hatte ihn wieder auf die Beine zu bekommen. Nach dem ersten Konzert und vielen Konfrontationen der Vocals, gingen die Beiden Bands zusammen Trinken, um ihren Erfolg zu preisen. Kyo ertränkte seine Gedanken und Sorgen mit Alkohol und näherte sich Ruki an, nachdem sie alleine zurück ins Hotel gefahren waren, doch Kyo konnte sich an nichts mehr erinnern, das einzige was diesem geblieben war, waren einzelne Fetzen von dem Gespräch, welches er scheinbar in der alkoholreichen Nacht mit Ruki geführt hatte und dass er neben Ruki aufgewacht war. Erneut versank Kyo in einem Tief, da er seine eigenen Gefühle nicht zulassen wollte, nicht konnte und bei Ruki stieg nun die Sehnsucht nach seiner verstorbenen Verlobten, die auf dem Friedhof von Yokohama lag. Diese ging der Vocal Gazette‘s besuchen und Kyo wurde von Uruha gebeten, ihn wieder zurück zu holen. Kyo schaffte es Ruki wieder für die Tour zu gewinnen und schaffte es sogar sich ein wenig ihm gegenüber zu öffnen. Sie begannen nun auch an dem gemeinsamen Text zu arbeiten, den sie schreiben sollten, um diesen am Ende der Tour zu performen. Bei dem Besuch im Freizeitpark, erlebten die Beiden einen wunderschönen, angenehmen Tag und schafften es vollkommen, ohne sich irgendwie zu streiten, sich einen schönen Tag zu gestalten, doch nach diesem Ausflug, änderte Kyo vollkommen seine Meinung und suchte erneut Abstand zu dem Gazette-Vocal, da er einfach zu große Angst hatte, sich wieder Jemandem zu öffnen und genauso verletzt und benutzt zu werden, wie vor einigen Jahren. Nur ein kleiner falscher Kommentar von Irgendjemandem, führte dazu, dass Kyo komplett wieder dicht machte. Zu groß war einfach die Angst vor einer erneuten Enttäuschung. Mehr Abstand suchte Kyo auch nachdem, seine Mutter sich bei ihm gemeldet hatte und ihm berichtete, dass sein Vater verstorben war. Doch der krönende Abschluss war, als nach einem missglückten Konzert Gazette‘s in Osaka, auch noch Kyos Exfreund – Shun – auftauchte. Dies war der Untergang für Kyos Psyche. Ruki hatte sich mit seinem Leben für seinen Schwarm eingesetzt, doch leider brachte es ihm nichts als eine gebrochene Hand, die sofort behandelt werden musste. Es wurde beschlossen, dass sie das zweite Konzert in Osaka nicht halten würden, sondern komplett Dir en Grey überließen. Sie wollten nicht noch einmal so gedemütigt werden, wie zuvor. Am nächsten Morgen, wo Kyo erneut völlig weggetreten war und sich von Ruki hatte helfen lassen, wandte sich die ganze Tour zu einem Horrorszenario für beide Vocals um. Ruki bat Kyo um ein Gespräch und fragte ihn, ob es irgendwann eine Chance für ihn geben würde und Kyo beantwortete diese mit einem eiskalten 'Nein' und verschwand. Schlussendlich bat der Vocal Dir en Grey‘s um den Abbruch der Tour und lief einfach davon... Kapitel 1: Akt 1; Liebe ist so schön wie Glas und ebenso zerbrechlich. Teil 1 ----------------------------------------------------------------------------- 2004-10-04, Tag 4, Irgendwo in Tokyo vor einer Bar mitten in der Nacht,Ruki Als ihm endlich das Taxi ins Auge fiel, löste sich Kyo von ihm und zog ihn schweigend mit ins Taxi. Schweigend hatte er sich in das weiche Polster sinken lassen und ließ Kyo alles klären, war er doch richtig froh darüber, dass er das tat. Ihm ging es immerhin nicht viel besser. Auch er war tief in Gedanken und Verwirrungen gefangen. "Halt mich einfach nur fest, bevor ich falle…", hauchte Kyo leise, ließ sich gegen Ruki sinken, nachdem dieser sich bequem hingesetzt hatte und schwieg die restliche Zeit der Fahrt über - änderte seine Position nicht. Ruki konnte sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen. Kyo sah so entspannt - einfach nur niedlich, aus. "Keine Sorge. Und wenn ich noch so viele Opfer bringen muss. Ich lass nicht zu, dass du fällst", murmelte er leise, aber gut hörbar. Fasziniert beobachtete er, wie der Ältere sich entspannte. Unsicher legte er einen Arm um ihn, da er Angst hatte, Kyo könnte bei einer zu schnellen Kurve weg kippen und weil er schon da war, begann er ihn einfach im Nacken zu kraulen. Ruki konnte es sich einfach nicht verkneifen. Doch die Fahrt war viel zu schnell zu Ende. Leise seufzte er und beugte sich über den Blonden. "Kyo...wir sind da", hauchte er leise. Ruki war sich fast sicher, dass er nicht schlief, aber er wusste nicht wirklich wie weit er da war, um es mitzubekommen. Leise seufzte Kyo auf, öffnete seine Augen und sah direkt in die des Jüngeren. "Ruki…", hauchte er leise. Deutlich spürte der Jüngere, dass er Kyo quasi geweckt hatte, aber es schien kein allzu schreckhaftes Erwachen zu sein, so wie er es selbst manchmal erlebte. Etwas verlegen lächelte er ihn an. Fast tat es ihm schon wieder Leid, dass er ihm so sehr auf die Pelle gerückt war. Aber sonst könnte er jetzt nicht diese Gesichtsregungen beobachten und das wäre äußerst schade. Den Blick deutlich auf sich spürend, erwiderte er diesen unsicher, abwartend, was jetzt kommen würde. Nicht nur für den Älteren schien die Zeit still zu stehen. Auch Rukis Nerven zuckelten, da Kyo so unendlich lange in seinen Augen brauchte und er nebenbei noch so unendlich nervös war. Es hatte bisher nur drei Situationen gegeben, wo er Kyo so nahe gekommen war. Und heute schon so oft... es war fast mehr, als er verkraften konnte und doch konnte sich Ruki nicht entziehen. Die Hand in seinem Nacken war eigentlich unnötig, doch er konnte eh nicht den Blick von Kyo lösen. Der Ältere schien auf einmal so friedlich. Ruki begann diesen Ausdruck wirklich zu lieben. Und das Lächeln, dass er leider nur aus dem Augenwinkel sah, brachte Ruki fast um den Verstand. Gott wie lange wünschte er sich nun schon, zu sehen, wie sich Kyos Mundwinkel nach oben bogen? Und das in seiner Gegenwart. Wegen ihm! Sein Herz schlug wieder so unglaublich schnell und er hörte das Blut in seinen Ohren rauschen. Trotzdem drangen Kyos Worte klar und deutlich zu ihm vor. Kurz weiteten sich seine Augen erschrocken. Er musste sich verhört haben. Doch andererseits, war Ruki jede Ausrede recht, um genau diese Worte, die er gehört hatte, zu befolgen. Langsam, zögerlich, schloss er die letzten Millimeter zwischen ihnen. Er hatte ganz vergessen, wo sie waren. Gerade, als er Kyos Lippen auf seinen erahnen konnte, riss ihn die Stimme des Fahrers aus den Gedanken, so dass er erschrocken zuckte. Innerlich verfluchte er den Mann. Er konnte ihn doch nicht einfach um seinen ersten und vermutlich einzigen Kuss mit Kyo bringen! Das war nicht fair. Deprimiert stieg er aus und sah dann traurig zu Kyo, als dieser fragte ob er alleine auf sein Zimmer gehen könnte. Aber Ruki wollte nicht allein sein. Nur wie drückte er das am besten aus? "Ich glaube nicht.", nuschelte er leise, ehe er sich einen ordentlichen Plan auch nur zurechtlegen konnte. Na klasse. Das klang gar nicht nach Ausrede, aber es war ihm egal. Kyo sollte ihn jetzt nur nicht allein lassen. Er wollte diese Seite an Kyo einfach so lange genießen wie es ging und dieser es zuließ. "Okay…", hauchte Kyo leise und zog den Jüngeren auch gleich wieder zu sich. Aus großen Augen starrte er Kyo an. Er sah das Lächeln welches sich auf Kyos Lippen gelegt hatte und konnte es kaum begreifen. Schon das schüchterne zuvor war atemberaubend gewesen. Aber dieses hier... das übertraf all seine kühnsten Träume. Es war wahrlich zum dahinschmelzen. Wer hatte einem Menschen, der so lächelte nur wehtun können? Ruki begriff es nicht. Für ihn war Kyo so vollkommen, dass er ihm nie auch nur ein Haar krümmen könnte. Unsicher erwiderte er das Lächeln, das Kyo ihm schenkte und lehnte sich leicht an ihn, war froh über diese Stütze, die Kyo ihm gab. Bald waren sie oben und Ruki bedauerte zum ersten Mal, dass er mit Kaoru in einem Zimmer war. Zuvor war ihm alles außer Kyo Recht gewesen, denn dessen Nähe hätte er nicht ertragen. Doch nun tat sie so gut. "Ano… ich geh dir schnell was zu Essen holen, okay?", fragte der Blonde dann leise. Fragend erwiderte er den Blick und nickte leicht. Ja, er musste ja essen. Wenn Kyo das wollte, würde er in diesem Moment alles tun. Auch aus diesem Fenster hinter ihnen springen. Fasziniert betrachtete er die funkelnden Augen des Älteren. Es war unmöglich den Blick zu lösen. So unendlich tief und geheimnisvoll. Und doch erzählten ihm diese Augen so viel. Zum ersten Mal hatte Ruki das Gefühl, dass sich das mit unendlich vielen Schlössern versiegelte Buch 'Kyo' ein Stück für ihn öffnete. Ein Wenig der Seele, die es verbarg preisgab. Und er wollte es am liebsten aufreißen, um alles betrachten zu können. Doch wusste er, dass es nur dieser Moment sein würde. Und so hielt er sich zurück ihn zu zerstören. Kyo schloss seine Augen, doch auch jetzt fand Ruki unendlich viele Gründe ihn zu betrachten. Das eigentlich weiche Gesicht, die blonden Haare, durch diese er in diesem Moment am liebsten streichen würde... doch bald war auch dieser Moment gebrochen und er konnte wieder diese unendlichen Weiten sehen. Dieses warme Braun, fast schwarz, welches ihn gefangen nahm. Ein leichter Ruck ging durch seinen Körper und schon war der Abstand zwischen ihnen wieder verschwunden. Und Ruki war kein bisschen traurig darüber. Kyos Wärme zu spüren war viel besser als ihn nur betrachten zu können. Doch dann geschah etwas, womit er im Leben nicht mehr gerechnet hätte, nicht nach ihrer Unterbrechung zuvor. Automatisch glitten seine Augen zu, als er Kyos sanfte Lippen auf seinen spürte. Stromstöße jagten durch seinen Körper und Ruki glaubte den Boden unter den Füßen zu verlieren. Genauso schlimm, war das Erwachen, als Kyo sich wieder löste. Aufgewühlt öffnete er wieder die Augen und schluckte. Kyos Hand war so warm. Er wollte sie ergreifen, ihn an sich ziehen, ganz fest an sich drücken, bis der Kleinere von alleine blieb, ihn an sich ketten - auf ewig. Ruki erschrak vor seinen Gedanken. Er durfte Kyo nicht zwingen. Verwirrt schüttelte er leicht den Kopf. "Entschuldige mich... ich... geh duschen", murmelte er und flüchtete. Er musste weg. Weg, bevor er etwas Dummes tat und Kyo vielleicht verletzte, da sein egoistisches Herz ihn nicht mehr hergeben wollte. Nie mehr. Es wollte Kyos Herz. Und wie er es wollte. Nur begriff Ruki, dass er dafür schlichtweg alles tun würde. Aber er konnte Kyo nicht zwingen. Konnte ihn nicht noch mehr verletzten. Und das musste er nun verhindern. Langsam schälte er sich aus seinen Sachen und stieg dann in die Dusche. Heiß traf das Wasser auf seine Haut, die sich schnell rötete, doch es störte ihn nicht. Er duschte fast immer heiß. Es ließ ihn besser wach werden, besser nachdenken und gab Ruki die Wärme wieder, die er so schrecklich vermisste und brauchte. Zumindest für einen Moment fühlte er sich dann nicht mehr so schrecklich verlassen. Auch wenn er wusste, dass dieses Wasser nicht die Wärme und Nähe eines Menschen ersetzen konnte. Kyo nicht ersetzen konnte. Bilder schossen vor seinen geschlossenen Augen vorbei. Wie er den Blonden zum ersten Mal aus der Fassung gebracht hatte. Dessen sanfter Blick und Worte auf der Treppe. Die Bad-szene... wie er ihn auf der Straße, auf das Taxi wartend, in den Arm nahm. Noch immer spürte er die Arme um sich. Leise schluchzte Ruki und lehnte sich gegen die Kacheln. Der Gedanke, dass diese Nacht bald vorbei sein würde tat weh. Der Gedanke, dass danach alles wieder wie zuvor war, zerriss ihm das Herz. Und doch. Er musste es einfach in sich bewahren. Ruki wollte es nicht vergessen. Nicht dieses unglaubliche Gefühl, als Kyos Lippen die seinen berührten. Er würde es tief in sich einschließen und sich erinnern, wenn er wieder am Boden war. Auch auf die Gefahr hin, dass er sich noch mehr in das eigene Herz schnitt mit diesen Erinnerungen. Auch auf die Gefahr hin, dass er Kyo noch mehr verfiel, als er es eh schon war. Er musste... Schnell wusch er sich und irgendwann waren auch die Tränen verschwunden. Ruki stieg aus der Dusche und dann fiel ihm ein, dass er seine Sachen im Zimmer vergessen hatte. Leise seufzte er. Da musste er wohl durch. Vielleicht war Kyo auch noch nicht wieder da? Immerhin hatte er Essen holen wollen. Oder? Ruki trocknete sich ab und schlang das Handtuch um die Hüfte, lugte dann in das Zimmer und fand Kyo in seinem Bett wieder. Was machte er da? Na ja egal. Er schien jedenfalls unaufmerksam. Also huschte er schnell zu seinen Sachen und zog sich an. Shorts, ein weiter Pulli und eine lockere Sporthose. Das Kyo sich dann noch immer nicht regte, verwunderte ihn dann doch schon. Unsicher trat er auf ihn zu und hockte sich direkt vor den Älteren. Erstaunt blinzelte er, als er das entspannte Gesicht sah. Schlief Kyo? Es sah ganz so aus. Sanft lächelte er und strich ihm ganz vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht, um es besser betrachten zu können. "Wie ein Engel", flüsterte er leise. Todsicher, dass seine Worte ungehört bleiben würden. "Ein gefallener Engel." Hart schluckte er, als er an den Schmerz in Kyos Augen zurück dachte. Lautlos seufzte er. "Schlaf schön Kyo...", wisperte er. Und dann tat Ruki etwas, dass er Monate nicht mehr getan hatte. Das so viele schmerzhafte Erinnerungen in ihm weckte, doch er konnte es nicht lassen. Es war fast schon ein Reflex. Vor ihm lag noch immer die Person, die er liebte, die er vor allem schlechten beschützen wollte. Darum war diese Geste ganz selbstverständlich für ihn. Sanft legte er seine Lippen auf Kyos Stirn. "Ruh dich aus", hauchte er, ehe er sich erhob und sich in die Sitzecke weiter hinten fallen ließ. Er löschte das Licht und nahm sein Notizblock und Stift. Da das Mondlicht direkt in das Zimmer fiel, war es trotz allem hell, so dass er ohne Probleme schreiben konnte. Ruki zog die Beine ran und schielte zu Kyo. Letztendlich tat er nichts anderes mehr, sah einfach nur auf den Rücken dieser wunderschönen, schlafenden Gestalt. Entspannt hatte sich Ruki zurück gelehnt und die Beine überschlagen. Es tat ihm unglaublich gut nicht alleine in dem Zimmer zu sein. Dann wäre er sicher nur wieder zu tief in schmerzvolle Gedanken versunken. Leicht zuckte er zusammen, als er sah, wie Kyo sich bewegte. Er war doch wach? Seit wann? Die ganze Zeit? Nein, er hatte zu ruhig geatmet. "Ruki?", hauchte er leise und setzte sich langsam auf, hielt seinen Blick auf Ruki, welcher leise seufzte. "Habe ich dich geweckt?", fragte er in den Raum und hoffte auf eine negative Antwort. "Gomen... wollte ich nicht", nuschelte er schließlich leise. Eigentlich hatte Kyo doch schlafen sollen. Sich erholen von dem heutigen Tag. "Komm her", sagte Kyo dann fest, ohne auf seine Frage einzugehen und sah den Vocal weiterhin an, welcher ziemlich verwirrt wirkte. Er sollte herkommen? Zu ihm? Noch immer hatte sich Ruki nicht an diese seltene Art Kyos gewöhnt. Gerade wollte er sich erheben, als es sich der andere Vocal anders überlegte. "Gomen ich habe dir noch gar nichts zu essen geholt… ich geh schnell runter und hol dir was.", brachte er hervor und verließ dann auch schon fluchtartig das Zimmer. Ruki ließ sich wieder zurück sinken und nickte leicht, nachdem er ihm kurz nachgesehen hatte. War Kyo gerade geflüchtet? Es hatte fast so ausgesehen. Leise seufzte er und fuhr sich durch die Haare. Warum wurde er einfach nie aus Kyo schlau? Es belastete ihn wirklich. Doch er würde es wohl nie ändern können. Scheiße... jetzt hatte er wieder Kopfschmerzen. Er stand auf und holte seine Tablettenbox raus. Krank wie viele verschiedene Sorten er mit sich herum schleppte. Und doch unterstützten ihn seine Ärzte darin. Das konnte doch nicht mehr gesund sein. Schnell schüttelte er die Gedanken ab. An Ärzte wollte er jetzt nicht denken. Wollte er nie. Er hasste es, dass sie sein Leben lenkten und bestimmten. Er war von ihnen Abhängig, ihrem Ok, ihren Verboten, den Medikamenten. Auch wenn Ruki es nicht wahr haben wollte, ein Leben ohne das war ihm nicht möglich, wenn er nicht im Krankenhaus bleiben wollte, sondern seinen Traum leben wollte. Schnell waren die Kopfschmerztabletten gefunden, immerhin hatte alles seine Ordnung und kurz darauf hatte er zwei geschluckt. Mittlerweile brauchte er nicht mal Wasser. Er schloss die Schachtel wieder und verstaute sie unter seinen Sachen. Es reichte, dass Kyo bemerkt hatte, dass er Tabletten schluckte. Kaoru auch. Wenn diese dann noch sehen würden wie viele, wäre die Katze aus dem Sack. Und diese Tour vielleicht vorbei und das wollte er nicht. Seufzend schlurfte er zu seinem Sessel zurück und schloss, kaum dass er darin versank, die Augen. Irgendwann hörte er Geräusche und richtete seinen Blick auf die Quelle. Kyo - Augenblicklich spielte sein Herz wieder verrückt. Er schielte auf das Tablett. Oh Gott das war ja viel zu viel. Er würde nicht einmal die Hälfte schaffen. Ruki aß weniger seit... er aufgehört hatte zu essen. Er wagte es nicht mal an den Grund dafür zu denken. Seine Mundwinkel zuckten leicht, doch seine Augen blieben auf Kyos Lippen haften. Leicht schauderte er, als er an das Gefühl von ihnen zurück dachte. Nein! Nicht jetzt. Nicht wenn Kyo noch da war. "So… guten Hunger", lächelte Kyo sanft und reichte ihm die Stäbchen, die er beigelegt hatte. "Danke", meinte er schließlich mit einem ehrlichen Lächeln, ehe er langsam zu essen begann. "Nichts zu danken." Bedächtig kaute er, versuchte sich, zumindest etwas auf sein Essen konzentrieren zu können. Doch immer wieder musste er zu Kyo schielen. "Isst du nichts?", erkundigte er sich höflich. In Wahrheit wollte er aber eigentlich nur Kyos Stimme hören. Schon gruselig. Er hatte erst vor wenigen Minuten gesprochen und schon vermisste er den sanften Klang wieder – Krank!! Aber das war er ja auch. Ruki war nun einmal so. Schon immer gewesen. Er klammerte sich nahezu an die Menschen, die ihn umgaben. Und er konnte es nicht ändern. Denn er wusste, dass die glücklichen Zeiten ohne Vorankündigung abrupt enden konnten. Und so genoss er jede mögliche Sekunde. "Doch, doch, aber ich lass dich erst mal essen", meinte Kyo leise, fast schon nachdenklich, während er das Gesicht des Anderen studierte. "Um... gut, aber warte nicht zu lange. Sonst wird es kalt", nuschelte er. Ruki traute sich einfach nicht, zu sagen, dass er eigentlich schon wieder total voll war. Das war ein trauriger Nebeneffekt der Tabletten. Er hatte kaum Hunger. So musste Ruki immer selbst aufpassen, ob er etwas essen musste, doch meist war ihm das total egal. "Ich...-" Doch Kyo brach ab, was Ruki ihn fragend ansehen ließ. Er wartete, doch nichts folgte. Verwirrt legte er den Kopf zur Seite und runzelte die Stirn. Irgendwie... wurde er das Gefühl nicht los, dass Kyo mit sich rang. Ließ der Alkohol schon nach? Hoffentlich nicht. Ruki wollte noch etwas Ruhe genießen und hoffen, dass dieser Tag gut ausging. Morgen würde Kyo ihn von ihm aus wieder fertig machen können. Aber Heute brauchte Ruki das echt nicht mehr. Leise musste er kichern, als er sah, wie Kyo sich Reis in den Mund schob und diesen fast vergewaltigte, so fest wie er kaute. Das würde Kopfschmerzen geben, denn immerhin zogen sich die Muskeln, die den Kiefer bewegten bis zur Schläfe. Vielleicht sollte er sich dann einfach Kyos Salbe schnappen und ihm eine kleine Massage verpassen? Dabei musste er leicht lächeln. Eigentlich war er der, der immer massiert wurde. Nicht umgekehrt. Doch für Kyo würde er es glatt gern tun. "Hu?" Er blinzelte. Er hatte sich so über Kyos nahende Kopfschmerzen Gedanken gemacht und wie er sie beheben könnte, dass er dessen Worte nur am Rande wahrgenommen hatte. Also spulte er gedanklich noch einmal zurück. "Ano... wie gehts dir eigentlich… ich meine du warst ziemlich fertig?“ "Oh... ach so... ano. Mir geht es besser", leicht nickte er. "Dank dir.", fügte er noch an. Ohne Kyo säße er vermutlich noch auf der Toilette und würde irgendwas in sich rein fressen. "Meinem Kreislauf nimmt so etwas nur sehr schnell mit. Darum war ich kurzzeitig so ausgeknockt. Aber jetzt ist es wieder gut... denke ich." Sicher war sicher. Nicht, dass Kyo jetzt auf die Idee kam zu gehen. Leicht lächelte der Blonde und nickte leicht. "Das ist gut." Ruki legte seine Stäbchen zur Seite und schob Kyo das Tablett rüber. Wie erwartet, hatte er nicht die Hälfte gegessen, aber es war auch spät. Darauf konnte er das noch immer schieben. Zum Glück. Lieb lächelte er Kyo an und zog wieder die Beine an seinen Körper, bettete seinen Kopf auf den Knien und musterte den Älteren, wie er es schon Tausendmal getan hatte. Und schon wieder klebten ihre Blicke förmlich aneinander, aber er genoss es. Genoss den Gedanken, so irrsinnig er ihm auch erschien, dass da doch mehr als der Hass war, welchen Kyo für ihn empfand. "Willst du nichts mehr?? Du hast kaum etwas gegessen", meinte Kyo nachdenklich. Amüsiert beobachtete er Kyos Blick. Dieser war doch sehr skeptisch. Ruki wusste ja, dass es sehr wenig war. Aber eigentlich doch genug, oder nicht? Offenbar doch nicht. "Ich hab fast die Hälfte gegessen", protestierte er. Genau genommen war es knapp ein Viertel gewesen. Aber das war ja egal. Fasziniert beobachtete er, wie Kyo den Reis aß, sich die weichen Lippen bewegten. Hilfe. Allein der Gedanken an diese Lippen machte ihn meschugge. Doch dann blinzelte er verwirrt, als er die Stäbchen vor seinen Lippen sah. Was sollte das denn jetzt werden? "Mach ahhh… sonst wirst du noch dünner, als du eh schon bist", meinte Kyo keck. "Um...", nachdenklich sah er den Reis an. Sollte er den wirklich essen? Außerdem war Kyo dünner als er. Ein wenig zumindest. Also sollte er keine zu lauten Töne spucken, doch dann verschluckte er sich fast an der Luft. "Für jeden Happen bekommst du einen Kuss von mir -" Konnte Kyo Gedanken lesen? Doch nie würde Ruki diese Chance verstreichen lassen können. Für jedes Bisschen? Ruki dachte nach. Das würde... wow... also 10 schaffte er mindestens. Wenn er sich bemühte mehr. Leicht schluckte er, ehe er zögernd seine Lippen öffnete. Es war nicht so, dass er Angst vor dem Essen hatte, oder die Küsse verschmähen würde. Aber er hatte Angst enttäuscht zu werden. Was wenn Kyo das einfach nur so daher sagte? Doch irgendwie... konnte Ruki das nicht glauben. Immerhin hatte Kyo ihn schon zweimal freiwillig und fast von sich aus geküsst. Wenn das auch am Alkohol lag, aber er schien es nicht ganz so schlimm zu finden. Als ob Ruki zu so süßen Erinnerungen nein sagen könnte? Nachdenklich kaute er auf dem Reis herum und ließ Kyo keine Sekunde aus den Augen. So wie die letzte gefühlte Stunde nicht mehr. Vermutlich war es auch schon eine Stunde. Doch er fühlte sich kein Stück müde. Kyo verzauberte ihn einfach. "Fein", hauchte er auf seine Lippen, bevor er ihm diese aufdrückte und sie leicht gegen die des Anderen bewegte. Ruki dachte er müsse sterben. Es fühlte sich so unendlich gut an. Doch es war genauso schnell vorbei, wie es begonnen hatte, aber jetzt hatte er Blut geleckt. Nur nahm Kyo jetzt auch fieser weise noch mehr Reis. Scheiße. 10 Küsse ade! Das schaffte er doch nie. Angestrengt kaute er den Reis runter, achtete darauf, ihn ordentlich zu zerkleinern, damit sein Magen nicht rebellierte. Und mit jedem Kuss wurde Ruki gieriger. Kyos Lippen waren eine Droge für ihn. Wie süßes Gift drang der Ältere immer weiter in sein eh schon vergiftetes Herz vor und umschlang es mit seinen kalten Krallen, die für Ruki so unendlich warm in diesen Moment schienen. Er wollte nicht an den morgigen Tag denken. Nicht daran denken, wie mies er sich fühlen würde, wenn Kyo wieder der Alte war. Er wollte es einfach genießen. So gut er konnte. Nach dem 12ten Bissen, beziehungsweise Kuss lehnte er sich zurück. "Ich platze", jammerte er leise. Das Gefühl hatte Ruki tatsächlich. Noch nie, so weit er sich erinnern konnte, hatte er sich so voll gefühlt und doch war er unendlich glücklich. Ihm war seit sehr langer Zeit endlich wieder richtig warm. Er hatte schon Angst gehabt diese Wärme nie wieder zu spüren. Leicht leckte er sich über die Lippen. Sie schmeckten sogar nach Kyo. Wenn auch nur ganz wenig. Vermutlich würde Kyo noch viel besser schmecken wenn er...STOP! Um Gottes willen! Daran durfte er nicht einmal denken. Das war pures Wunschdenken. Nicht mehr und nicht weniger. Träge öffnete er wieder die Augen und sah Kyo fragend an, welcher nur zu Grinsen begann. Ok, diese Regung hatte er an diesem Abend noch nicht an Kyo gesehen. Interessant was man so alles entdecken konnte. Und das in so kurzer Zeit. Ruki war erstaunt, als Kyo die Stäbchen in den Reis steckte. Das war unüblich, machte man es doch sonst für Opfergaben. Aber wenn er ehrlich war, machte er selbst es auch oft so wenn er es eilig hatte oder so. Aufmerksam verfolgte er Kyos Bewegungen mit den Augen. Wo wollte er denn jetzt hin? Hoffentlich nicht weg. Das durfte er nicht. Noch nicht! Doch Kyo kam stattdessen auf ihn zu. Unsicher schluckte er und sah ihn leicht schüchtern an. Sein Herz, das sich zwischenzeitlich ein wenig beruhigt hatte, schlug wieder hart gegen seine Brust, als er Kyos Hand in seinem Nacken spürte. Der Dir en Grey Sänger kam ihm wieder so unerträglich nahe und dann spürte er sie wieder. Diese wunderbar weichen Lippen, die Ruki alles vergessen ließen. "Siehst du das ist genug." Kyos leise und sanfte Stimme ließ ihn erschaudern und genüsslich seine Augen schließen. Sogar wenn er sprach, war es wie Musik für Ruki und zwar die schönste dieser Welt. Leicht zuckte er, als er Kyos Lippen erneut spürte, er hatte nicht mehr damit gerechnet, doch diesmal ließ Kyo ihn nicht zappeln, gab Ruki mehr von dem, was er so gern spüren wollte. Leise schnurrte er in den Kuss, ehe sich seine Lippen erst zögernd, dann als er spürte, dass er durfte, sicherer gegen Kyos bewegten. Sein Herz flatterte wie ein Schmetterling, doch Ruki ignorierte es. Er wusste, wie krass er manchmal reagierte, also machte er sich keine Gedanken. Stattdessen schlang er die Arme um Kyos Hals. Es war zugegebenermaßen unüberlegt, doch er konnte nicht anders. Er hatte solche Angst, dass Kyo sich plötzlich von ihm lösen könnte und ihn wieder mit dieser unendlichen Leere allein zurück lassen könnte, die ihn jeden Tag mehr und mehr von innen heraus tötete. Und endlich tat Kyo den letzten Schritt, den sich Ruki so sehr ersehnt hatte. Widerstandslos ließ er Kyos Zunge vordringen, empfing sie in seinem Reich und ließ zu, dass sie ihn komplett vereinnahmte. Hiernach würde für Ruki nichts mehr wie davor sein. Jeder Blick auf Kyo würde diese Bilder zurück bringen und so unendlich wehtun und obgleich er das wusste, konnte er nicht aufhören. Er wollte ihn doch nur einmal spüren. Bald darauf schmiegte sich Kyo an ihn und er musste leise in den Kuss seufzen. Dieser Mann machte ihn Wahnsinnig. Vermutlich war er es sogar schon und Ruki ließ es einfach zu. Er zog Kyo sogar noch enger an sich, konnte einfach nicht genug bekommen. Wie als würde er auf Wolken schweben. So fühlte es sich an. Ruki war eingelullt, von Kyos betörendem Geruch, seinen weichen Lippen, der Wärme, nach der er sich schon so lange sehnte. Sämtliches Denken hatte sich verabschiedet. Er schien nur noch für diesen Kuss zu existieren. Endlich bekam sein Herz was es so dringend brauchte. Ein wenig Wärme, die es wohl nie mehr bekommen würde. Nie mehr seit Mizukis Tod bekommen hatte. Doch es war Ruki egal, so schmerzlich egal. Lieber würde er sich auf ewig selbst zerstören, als diesen Moment, der ihn glücklicher, als alles zuvor in seinem Leben machte, zu zerstören. Erschrocken zuckte er zusammen, als er spürte wie sich Kyos Zähne in seine Unterlippe gruben und diese brach. Ruki erstarrte. Was zum..? Geschockt hatte er die Augen aufgerissen und spürte nun das warme Blut fließen, schmeckte es auch noch. Blut... Bilder zuckten vor seinen Augen, doch er verdrängte sie. Es war vorbei. Sie war tot. Aber Kyo lebte. Kyo, welcher sich einfach von ihm gelöst hatte. Kyo, den Kyo, dem sein Herz gehörte. In den er sich unsterblich verliebt hatte. Dem er gehören wollte und der ihn immer wieder von sich stieß. "I… ich kann das nicht…", wisperte Kyo leise, bevor er sich nach vorne sinken ließ und ganz klein machte. Rukis Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Warum nicht? Bis eben hatte er doch auch... Doch dann hörte er es. Hörte die unterdrückten Tränen. Ein Ruck ging durch seinen Körper, er leckte sich das Blut von der Lippe, sank zu Kyo auf den Boden und zog ihn einfach in seine Arme. Seit jeher konnte er Menschen nicht weinen sehen und diesen hier ganz besonders nicht. Es tat weh, so schrecklich weh. "Shht... Kyo... du musst doch auch nicht. Keiner zwingt dich dazu.", hauchte er sanft und stand selbst kurz vor den Tränen. "Kyo... bitte... ", flehte er leise, "Hör auf zu weinen, ich ertrag das nicht, lass es von mir aus an mir aus... nur bitte, bitte... weine nicht", hauchte er erstickt und drückte ihn noch mehr an sich. Es war ihm egal, was aus ihm wurde, aber er konnte nicht sehen, wie Kyo immer und immer mehr zerbrach. Und alles war seine Schuld. Wieso schien er den Älteren nur so zu quälen? "N… nein", brachte Kyo leise zitternd hervor. Das Nein gefiel ihm nicht. Wie sollte Kyo denn seine Emotionen loswerden, wenn er sie nicht raus ließ? Es nur auf das Singen zu beschränken reichte nicht. Das hatte Ruki schmerzlich und teuer zu spüren bekommen. Seine Wohnung war noch immer ein halber Schrotthaufen, da er nie zum Aufräumen kam und immer wieder etwas kaputt gegangen war, seit er das mit der Tour erfahren hatte. Er konnte es einfach nicht vermeiden. Lieber ließ er den Schmerz raus, als ihn so in sich zu fressen, wie Kyo es tat. "Ich will dir doch nur helfen", hauchte er mit Tränen erstickter Stimme. Warum ließ er ihn nicht? Warum ließ Kyo ihn nicht an sich ran? Ihn, der sich für ihn das Herz aus der Brust reißen würde. Sogar die Stimme, die er brauchte, um sich aufrecht zu halten, aufgeben würde. Er würde sein Leben für Kyo geben, begriff dieser denn nicht? Doch Ruki konnte ihm keine Vorwürfe machen. Er wusste wie sich Enttäuschungen anfühlten. Und Kyo musste mächtig enttäuscht worden sein. Man wolle nicht mehr vertrauen, nie mehr. Und doch... so lange es Liebe gab, musste es doch irgendetwas Positives in der Welt geben. "Ich weiß... mir wollen alle nur helfen... Er wollte mir auch nur helfen", brachte er stockend hervor, biss sich dann aber auf seine Unterlippe, bevor er anfing zu zittern. Abrupt fanden alle Gedanken ein Ende. Er? Wer war er? Die Person die Kyo zu dem gemacht hatte, was er Heute war? Beinahe hätte Ruki aufgelacht. Schön hatte er geholfen… aber er selbst war nicht besser. Er verletzte Kyo nur, immer und immer wieder. Nur wie er das anstellte hatte Ruki noch nicht herausgefunden. Es machte ihn fertig, dass er so auch nichts dagegen unternehmen konnte. "Ruki... bitte...", hauchte er leise, drehte sich in seinen Armen und krallte sich leicht in sein Shirt. Vergrub sein Gesicht an seiner Brust. "Ich bin das alles gar nicht wert. Hör auf damit. Ich bin das nicht wert…", brachte er verbittert hervor. Die Worte trafen ihn und wie sie ihn trafen. Wie konnte Kyo nur so etwas sagen? "Jeder Mensch ist es Wert geliebt zu werden", hauchte er leise. "Egal was in seinem Leben passiert ist, egal was er getan hat oder ist. Jeder Kyo. Solange dieser Mensch etwas empfinden kann, hat jeder Liebe verdient." Das war seine ehrliche Sicht der Dinge. Es zählte nicht, was Kyo ihm angetan hatte. Kyo hatte Schmerzen, es war ein Gefühl. Und solange Ruki auch nur einen Funken von Gefühl in Kyos Augen sehen würde, würde dieser nie seinen Wert verlieren. Sanft drückte er ihn noch mehr an sich, ignorierte seine eigenen Tränen oder Bedürfnisse. Was war er schon? Ihm ging es im Vergleich zu Kyo ja regelrecht blendend. "Hör auf mich zu lieben... Ich ertrag das nicht… Bitte." Leicht zuckte er unter dem leisen Flehen zusammen, doch diesmal gab Ruki nicht zu Kyos Wohl nach. "Niemals..." Seine Stimme bebte. "Ich kann doch nicht einfach meine Gefühle abschalten, wie stellst du dir das vor?" Das ging nicht. Fest bohrten sich seine Augen in Kyos. Er würde sicher nicht aufgeben. Man konnte vor Gefühlen weg rennen, aber sie manipulieren konnte man nicht. Auch das war eine schmerzliche Erfahrung in seinem Leben gewesen, sonst hätte er nicht so gelitten, sondern einfach abgeschlossen. Gefühle verfolgten einen bis in den Tod. Doch dann spürte er Kyos Lippen wieder auf seinen. "Es tut mir Leid…", wisperte der Blonde gegen seine Lippen. Traurig lächelte Ruki. Was sollte Kyo schon leid tun? Er hatte doch nichts verbrochen. Der Verbrecher war er selbst. Denn er tat Kyo das alles an. Doch seine Gedanken konnten nicht lange halten. Kyos Lippen fegten alles bei Seite. Ruki lehnte sich gegen seine vorherige Sitzgelegenheit und erwiderte den Kuss gefühlvoll. Er wollte Kyo zeigen, dass dieser ihm vertrauen konnte, auch wenn er seine Gefühle nicht erwiderte. Ruki würde dennoch alles für ihn aufgeben. Für ihn da sein, wann immer er ihn brauchte. Sanft strich er über Kyos Rücken. Er wollte ihn einfach beruhigen, mit allen Mitteln. Sonst würde er wohl diese Nacht nicht mehr in Ruhe schlafen können. Gut, bei Kyo wusste er es nicht, aber Ruki würde es vor lauter Vorwürfe nicht können. Er würde es nicht überleben, sich selbst vorwerfen zu müssen, dass er Kyo verletzt hatte. Doch er spürte wie dieser zumindest in dieser Richtung ruhiger wurde. Das beruhigte Ruki etwas, wenn auch nicht völlig. Noch immer zärtlich, aber nicht minder leidenschaftlich, erwiderte er Kyos Kuss, zog ihn fest an sich, damit er seine Wärme abbekam, denn Ruki wusste wie kein Zweiter, was Körperwärme alles anstellen konnte. Wie sehr sie einem helfen konnte. So lange diese Person ehrlich war. Er ließ Kyo seine Frisur zerstören, obwohl diese durch das Duschen wohl eh Schrott war, aber er hatte versucht sie danach wieder zu richten. Leicht zwickten die Klammern in seinem Haar durch die Veränderung, doch er spürte es kaum. Merklich schauderte er, als Kyos Zunge seine Unterlippe berührte. Es brannte ein wenig, doch Ruki wollte ihm keine Chance lassen darüber nachzudenken. Es war ok. Zumindest für ihn. Also hatte es auch für Kyo ok zu sein, er war ja nicht der Geschädigte. Ruki öffnete die Lippen und stupste sanft Kyos Zunge an, hoffte, ihn so aus den Gedanken hervor zu locken. Denken war jetzt nicht. Kyo sollte sich fallen lassen, denn er würde ihn auffangen. Dass hatte er doch schon vor etlichen Minuten versprochen. Er würde Kyo immer wieder hochziehen, solange er nur in der Nähe war. Und vielleicht... würde es dem Älteren ja irgendwann besser gehen. Wenn er lernte, das Vertrauen nicht immer enttäuscht wurde. Glücklich gurrte er leise in den Kuss, zog Kyo sogar noch enger an sich, falls das denn überhaupt noch möglich war. Es tat so unendlich gut Kyo zu spüren. Der reinste Balsam für seine Seele. Ruki saugte jede Sekunde wie ein Staubsauger auf, wollte am liebsten jede noch so kleine Regung Kyos, jedes noch so kleine Gefühl genauestens festhalten. Seit Monaten war er nicht mehr so glücklich gewesen, auch wenn es vermutlich nur ein trügerisches Scheinbild war. Eine Welt, die er sich selbst in diesem Moment erbaut hatte. Ruki genoss jede Sekunde - Jeden Augenblick. Langsam lösten sich ihre Lippen wieder und er öffnete zögerlich die Augen. Ein wenig hatte er Angst vor dem, was er sehen würde, doch, dass Kyo sich nicht ganz löste, ermutigte Ruki. Leicht schauderte er unter der warmen Hand an seiner Haut und sah Kyo verständnislos und zugleich total benebelt an. Der Jüngere konnte nicht mehr klar denken. Nur noch Kyo existierte in seiner kleinen Welt - Kyo und diese himmlischen Küsse. Wie gern würde er wieder diese Lippen spüren, doch Ruki traute sich nicht wirklich. Es war, wie eine unsichtbare Grenze, die nur Kyo übertreten durfte. Unsicher biss er sich auf die Unterlippe und zuckte leicht, als er die Verletzung spürte. Schnell zog er seine Zähne zurück - Verdammt. Seinen Blick löste er dennoch nicht von den Augen Kyos, kein einziges Mal. Er liebte die tiefen Seen. Seine eigenen Augen hasste Ruki. Sie waren langweilig, darum sah man ihn auch so oft mit Kontaktlinsen. Kyos dagegen waren dunkelbraun und dann doch wieder von kleinen Goldschimmern durchzogen, sie mussten einen einfach faszinieren. Trocken schluckte Ruki und sah Kyo einfach nur an, verfolgte jede noch so kleine Regung. Es war wirklich ein auf und ab. Ihm wurde es langsam zu viel. Er wusste nicht mehr, was er denken sollte. Ging es zu weit, oder nicht weit genug? Wollte Kyo es nun oder nicht? Ruki begriff es einfach nicht und er fand auch keine Antwort. Und dieses Unverständnis stand auch deutlich in seinen Augen geschrieben, die Kyo noch immer fixierten. Eigentlich wusste er es. Wusste, dass er sich gerade selbst etwas vormachte. Es war keine Frage, ob es Kyo wollte. Es war egal, was jetzt geschah. Es war nicht für die Ewigkeit. Darum würde es ihn früher oder später zerstören. "Ich befürchte, dass das hier zu weit geht. Tut mir Leid Ruki… Aber..." Kyos Worte trafen ihn dennoch total unvorbereitet und schnitten ihm tief in das Fleisch. Er kam nicht mal auf den Gedanken, Kyo könnte es nur des Störrens wegen sagen. Kaoru war nicht da und Ruki hatte ihn, genau wie alles andere, verdrängt. Er presste die Lippen aufeinander und nickte verstehend, senkte den Blick. Er ertrug diesen Anblick nicht mehr. Es hatte Kyo nicht Leid zu tun. Ruki hatte ihm gesagt, dass ihn keiner zwang. Kyo war nicht verpflichtet ihm diesen Gefallen zu tun. "Ich brauche Zeit… Zeit zum Nachdenken", murmelte Kyo leise, erhob sich und ging zum Balkon. Kein Wort verließ seine Lippen, als Kyo an ihm vorbei ging. Wenigstens ging er nicht ganz. Ruki sah auf die Uhr und seufzte leise. Langsam stand er auf, als Kyo die Tür hinter sich geschlossen hatte und kramte wieder die Tabletten raus. Er nahm sich eine Wasserflasche, öffnete sie und schluckte gleich 4 Tabletten auf einmal. Scheiß Medikamente. Scheiß Leben – Scheiße! Warum wurde er schon wieder so depressiv. Ruki hatte das Verlangen seinen Kopf gegen die Wand zu schlagen, doch das durfte er nicht. Stattdessen lehnte er ihn nur dagegen und schloss die Augen. Warum hatte Uruha ihn damals nicht einfach sterben lassen können? "Liebe..." Er seufzte leise. Ja, Liebe bestimmte ihr Leben. Er packte wieder alles weg und setzte sich dann auf sein Bett, um zu warten, was anderes blieb ihm nicht übrig. Nachdenklich spielte er an seinen Ringen herum. Ziemlich lange saß Ruki da auf dem Bett und dachte nach. Auch er musste sich wieder fangen. So langsam musste er sich darauf vorbereiten, dass er verletzt werden würde. Denn mit nichts anderem rechnete er jetzt. Spätestens am nächsten Tag würde er verletzt werden. Es konnte nicht sein, dass jedes von Kyos Worten ihm so den Boden unter den Füßen fortriss. Das war nicht gut. Ganz und gar nicht, für sie Beide nicht. Nachdenklich sah er auf seine Ringe. Ringe. Ein Kreis. Das Unendliche. Die unendliche Liebe. Gab es so etwas wirklich? Ruki hatte bisher immer daran geglaubt. Er liebte Mizuki ja noch immer und würde es vermutlich auch weiterhin. War es bei Kyo das Selbe? Würde er ihn auch nie vergessen können? Egal wie aussichtslos es war. Sein Psychiater hatte gemeint, er würde sich nur etwas einbilden bei Mizuki, da er sie so plötzlich verloren hatte. War da wirklich nichts mehr? Nein... schon wenn er an sie dachte. An ihr Lächeln. Ruki glitt total weg. Er merkte es nicht. Kaum, dass Kyo weg war, kamen die Gedanken und Erinnerungen wieder, die Kyo ihm immer aus dem Kopf trieb. War er deswegen so anfällig? Weil er Kyo brauchte um zu vergessen? Aber liebte er ihn dann überhaupt? Nutzte er ihn dann nicht aus? Fest biss sich Ruki auf die Unterlippe, ignorierte diesmal den Schmerz. Dafür würde er noch eine Ausrede brauchen. Traurig schloss er die Augen und atmete tief durch. Er sollte endlich aufhören zu hoffen. So viele Hoffnungen hier auch geweckt wurden an diesem Abend, sie waren nicht real. Dessen musste er sich endlich bewusst werden. Nur sein dummes, dummes Herz wollte es nicht wahr haben. Wie so vieles nicht. Er stand langsam kurz vor den Tränen. Ruki wusste einfach nicht mehr weiter. Wusste nicht, wie er mit Kyo umgehen sollte, wie er dessen Verhalten auffassen sollte, wie er am besten Mizukis Tod verarbeiten sollte. Er konnte es nicht mehr. Es war zu viel für den Kleinen. Zu viele Geheimnisse. Zu viel Angst und Enttäuschung. Er hörte die Balkontür und blinzelte die kommenden Tränen schnell weg. Das sollte Kyo niemals sehen. Er hatte nun schon so viele schwache Momente von ihm erlebt und alle machten sie ihn verletzlicher. Ruki spürte das Bett neben sich nachgeben und hielt die Luft an. Kyos Geruch lag eindeutig in der Luft und das würde er wohl auch die nächsten Stunden, egal was nun passieren würde. "Ehm… ", kam es desorientiert von dem Älterem. "Ich sollte langsam auf mein Zimmer gehen… Ich muss mich noch duschen und morgen früh müssen wir ja relativ früh aufstehen… Also... " Ruki hatte es kommen sehen. So nickte er leicht auf die Worte, ohne auch nur einmal den Blick angehoben zu haben. Was war das auch für eine kindliche Hoffnung gewesen. Kyo würde vielleicht diese Nacht bei ihm bleiben? Diese einzige Nacht. Niemals! Aber jetzt ging es erst einmal nach Yokohama. Das würde ihm genug Kraft rauben, aber sie würden ja sehen. Sie würden sehen in welchem Zustand er sich bei der Anreise befand. Das Bett hob sich wieder, als Kyo aufstand. Ruki saß noch immer unverändert da. Er würde sich wohl erst rühren können, wenn Kyo den Raum verlassen hatte. Doch dann spürte er wieder seinen warmen Atem. So nah. Kyo war so verdammt nah und es tat weh. Er sollte ihm nicht mehr so nah kommen. Nie mehr. Nicht wenn Ruki ihn nicht haben konnte. Schaudernd schloss er die Augen, als er die brüchige Stimme hörte. "…Ich habe… Angst... davor… " Angst? Angst wovor? Angst vor dem enttäuscht werden? Vor einer Beziehung? Vor Sex? Ruki war verwirrt. Kyo konnte so vieles meinen und nichts von alldem würde ihm weiter helfen. Was brachte es ihm, zu wissen, dass Kyo Angst hatte? Kyo würde sich eh nicht helfen lassen wollen. Wenig später hörte er die Tür ins Schloss fallen. Nun war er allein. Mutterseelen allein. Ruki hasste es allein zu sei, dann konnte niemand seine Gedanken aufhalten. Seufzend erhob er sich und suchte seine Schlaftabletten. Eigentlich hatte er sie nicht nehmen wollen Heute, aber er wollte auch nicht denken. Als er sie gefunden hatte, zog er sich bis auf die Shorts aus, ein langes weites Oberteil noch an und stellte sich seinen Handywecker. Er konnte ja nicht wieder verschlafen. Hoffte er mal. Scheiß Tag und der nächste würde noch schlimmer werden. Das spürte er. Nein, das wusste er. Nach dem hier würde jede Begegnung mit Kyo so unendlich qualvoll für Ruki sein. Nachdenklich besah er sich das Bild mit Mizuki. Das einzige, das er bei sich behalten hatte. Die meisten Sachen von ihr, waren bei ihren Eltern. Ob er sie besuchen sollte? Sie würden es... nein würden sie nicht. Sie wussten wie er litt. Sie litten alle. Traurig packte er es wieder weg. Schluss mit den Gedanken. Morgen musste er wieder lächeln können, damit keiner Verdacht schöpfte. Also musste er jetzt schlafen. Auf der Stelle. Er schluckte die Tablette, verstaute alles noch ordentlich, ehe er sich in sein Bett legte und die Augen schloss. Sein letzter Gedanke galt ganz allein Kyo. Hoffentlich konnte er schlafen. _ Kapitel 2: Akt 2; Liebe ist so schön wie Glas und ebenso zerbrechlich. Teil 2 ----------------------------------------------------------------------------- 2004-10-04, Tag 4, irgendwann mitten in der Nacht, in Rukis Hotelzimmer, in Tokyo,Ruki Ruki merkte nichts von dem Geklopfe und dem Geschrei, welches eh nur gedämpft durch die Tür drang. Er schlief tief und fest, dank der Tabletten. Sie taten ihren Dienst, so wie immer. Ruki war fest gefangen – Traumlos - und das war auch gut so. Er wäre sonst wohl alles andere als erholt, wenn er aufwachen würde. Rukis Träume waren nie lustig. Sie waren immer unglaublich qualvoll für den kleinen Sänger. Doch so lag er wie eine bleiche Puppe in seinem Bett und bewegte sich nicht - wie ein Stein. Ruki hatte einen komischen Traum. Und schon allein, dass er einen hatte war komisch. Überall standen Wecker und machten eine ganz komische Melodie. Es klang wie... wie... Kyos Lachen - Moment. Er wusste doch gar nicht wie das klang, aber wenn es wirklich so klang, wie in diesem Traum, dann war es wunderschön. So wie alles an dem kleinen Blonden. Leise murrte er. Die Wecker wurden immer penetranter und irgendwann spürte er auch noch etwas an seinem Ohr vibrieren. Moment? Hatte er sich nicht seinen Handywecker gestellt. Langsam erwachte er aus den starken Schlafmitteln und öffnete die Augen. Es war stockfinster! Absolut. Also konnte sein Handy doch noch nicht losgehen? Murrend zog er es raus und bemerkte, dass ihn eine unbekannte Nummer anrief. Sollte er? Oder nicht? Doch die Person war jetzt schon ganz schön hartnäckig. Also seufzte er ergeben und ging ran. Vielleicht hatte Kai auch nur wieder sein Handy verlegt und rief ihn an. Oder so etwas. Sein Gehirn dachte gerade eh nicht logisch. "Mhm?", murmelte er verschlafen und kniff wieder die Augen zu. "Wasn?" Ihm war egal wer da am anderen Ende war. Er hatte ihn geweckt und wenn es ihr Manager oder Label-Chef persönlich wäre, die hatten um die Uhrzeit nicht anzurufen und wenn doch, dann mussten sie mit Unhöflichkeit rechnen. "Ano… gomen, wenn ich dich geweckt habe Ruki, aber kannst du mir bitte die Türe öffnen, ich habe vorhin meine Zigaretten bei dir liegen lassen", drang eine Stimme an sein Ohr, welche ihn leise murren ließ. Ruki brauchte ganz schön lange, bis er Kyos Stimme erkannte. Sofort schlug sein Herz Saltos. Scheiße... das sollte es doch nicht. Leise seufzte er, doch das war alles, was Kyo aus ihm bekam. Ruki sah sich um. Tatsächlich auf dem Schreibtisch, neben seinem Notizblock, lagen Kyos Zigaretten. Gerade wollte er aufstehen und sie holen, als ihm einfiel, dass Kyo wohl schon vor der Tür stand. Also musste er erst dahin. Nur wo war die Tür? Orientierungslos und noch total verpennt, sah er sich um und entdeckte sie endlich. Ach so... ja, jetzt erinnerte er sich wieder. Das Schlafmittel war noch zu stark in seinem Blut, als, dass er jetzt klar denken konnte oder es die nächsten Minuten tun würde. Sein Körper hatte ja noch nicht mal begonnen die Medikamente abzubauen. Leise seufzend erhob er sich, ohne das Telefon vom Ohr zu nehmen. Warum kam Kyo eigentlich wieder und wartete nicht bis morgen? Das verstand Ruki echt nicht. Würde er in diesem Zustand wohl auch nicht. Vorsichtig setzte er einen Schritt vor den Anderen. Er wusste, dass er unter den Tabletten nicht auf der Höhe seiner Sinne und Kräfte war. Endlich war er an der Tür, welche er langsam, unter unglaublicher Kraftanstrengung öffnete und erschrocken die Augen zukniff, da es auf dem Flur ziemlich hell war. Leise grummelte er und trat in die Dunkelheit des Zimmers zurück. Er dachte nicht mal daran, wie Kyo ihn gerade sah. Ungeschminkt, mit überall abstehenden Haaren, in einem viel zu großen Oberteil und bis auf dieses und Shorts nackt. Kyo wollte nur seine Zigaretten, nichts weiter. Keine Nähe, keine Berührungen, keine Küsse - nichts. Also nichts, dass Ruki irgendwie beeinflussen oder runterziehen könnte. Müde wie er war blieb Ruki einfach an Ort und Stelle stehen und ließ Kyo einfach ins Zimmer gehen, ohne ihn weiter zu beachten. Ins Bett konnte er nicht, so lange Kyo im Raum war, dann würde er sofort einschlafen und Kyos Anwesenheit würde alles durcheinander bringen. Also wartete er ab, starrte stur auf einen imaginären Punkt. Kyo jetzt anzusehen wäre nicht gut. Zu schnell würden die Erinnerungen hochkommen in seinem Zustand des nicht Denkens. Die Erinnerungen würden ihm wiederum wehtun. Ruki wollte aber nicht mehr verletzt werden. Scheiße... jetzt kamen sie doch. Ruki spürte, wie sich sein Herz verkrampfte. Er würde es nie bekommen, Kyo nie bei sich haben. Er sah es doch gerade. Er war dem Älteren völlig egal. Tränen traten in seine Augen, doch er hielt sie zurück. Weinen konnte er, wenn Kyo weg war. Nein. Noch besser. Er würde ins Bett fallen, dann schlief er sicher ganz schnell ein. Und dann... dann würde er nicht weinen müssen. Und nicht an Kyo denken müssen, nicht an diese himmlischen Küsse, dieses unglaubliche Kribbeln im Bauch, an die sanften Berührungen, das Glücksgefühl – Scheiße! Was tat das so weh? Warum tat es so weh, als würde er Mizuki noch einmal verlieren? Er hörte Kyo nicht. Vorerst. Seine Augen waren leicht geweitet, mit Tränen gefüllt, die sich jedoch nicht befreien konnten. Er war weit weg. Er sah Kyo wieder vor sich… wie er ihn ansah. Erschrocken zuckte er zusammen, als er die warme Hand auf seiner Schulter spürte. Langsam hob er seinen Blick und sah Kyo endlich ins Gesicht, bekam aber keinen Pieps raus. Überrascht krallte er sich an Kyo fest, als dieser ihn hochhob, oder eher krallte er sich in den Bademantel. Hätte er ihn nicht vorwarnen können? Überhaupt was sollte das? Ruki konnte allein laufen. Bald darauf spürte er die weiche Matratze im Rücken und seufzte leise. Ach so. Das war sein Ziel. Leise seufzte er und sah Kyo fragend und vor allem irritiert an. Er spürte wie die Wärme von Kyos Hand sich über seinen gesamten Körper ausbreitete, als könnte nur Kyo ihn wärmen. Das schlimmste waren die Lippen, die seine Stirn berührten. Sie lösten ein unglaubliches Feuerwerk in Rukis Körper aus. "Schlaf jetzt. Das alles ist nur ein Traum… Morgen sieht die Welt wieder ganz anders aus", sagte der Blonde leise, erhob sich leicht. Ein Traum? Wie konnte Kyo glauben, er würde das einfach so vergessen? Niemals. Es war unmöglich für ihn. Er biss sich auf die Unterlippe, als Kyo wieder gehen wollte. Ehe er sich selbst aufhalten konnte, hatten sich seine Lippen bewegt. "Nicht...", flehte er leise und ihm traten die so mühsam zurückgehaltenen Tränen aus den Augen. "Geh nicht", murmelte er und sah ihn bettelnd an. "Bitte nur dieses eine Mal." Ruki fühlte sich wie ein kleines Kind, das von seiner Mutter verlassen wurde, auch wenn er wusste, dass dieser Vergleich unangebracht war, aber er fühlte sich in diesem Moment so unendlich hilflos. Natürlich hatte er das davor nicht vergessen, nicht vergessen was Kyo gesagt hatte, aber er hielt es einfach nicht aus. Nur diese eine Nacht. Ruki hielt fast die Luft an, als er sah, wie Kyo sich umdrehte. War er jetzt zu weit gegangen? Bestimmt. Er hätte ihn nicht so bedrängen dürfen. Nur so langsam konnte Ruki einfach nicht mehr. Kein Stück. Es wurde mit jeder Sekunde schlimmer, die er Kyo ansah. Mit jedem Augenblick wurde sein Verlangen nach ihm stärker. Nicht unbedingt das körperliche. Im Grunde interessierte Ruki das kaum. Es gehörte zu einer Beziehung und es war etwas tolles, wenn man es mit seinem Partner teilen konnte. Doch in diesem Moment dachte Ruki nicht daran. Wozu? Sex ohne Liebe kam für ihn nicht in Frage. Also würde das bei ihm und Kyo wohl auch nie etwas werden. Er würde Kyo zu nichts zwingen, was er selbst nicht tun würde. Doch dann kam Kyo zu ihm, schloss die Tür sogar, so, dass nur noch der Mond das Zimmer erhellte und er eher Schemen als wirkliche Gegenstände sah, aber Ruki sah Kyo ganz klar. Dessen Anblick hatte sich so sehr in sein Gehirn gebrannt, dass es kein Problem war die kleinsten Details in der Dunkelheit zu erkennen. "Ruki…" Er spürte, wie das Bett neben ihm nachgab und erschauderte unter seinem Namen, der ihm eher wie ein Windhauch vorkam. Augenblicklich versiegten seine Tränen, als er Kyos Wärme so nah bei sich spürte, nur die Spuren blieben, wie Narben, zurück. Leicht flatterten seine Augenlider, als Kyo sanft über seine Wange strich. Ruki rang mit sich. Zu einem wollte er die Augen genießend schließen, um das Gefühl besser in sich aufnehmen zu können, zum anderen hatte er Angst, dass wenn er sie öffnete, Kyo weg sein könnte. Was für ein dummer Gedanke, aber Ruki rechnete mit allem. Verwirrt blinzelte er, als Kyo sich zu ihm hinab beugte, doch dann nahmen ihn wieder diese Augen gefangen. Wie immer versank er in ihnen und versuchte nach irgendetwas in ihnen zu suchen. Nach einem kleinen Gefühl, egal was. Ruki spürte einen weichen Finger über seine Lippen gleiten, doch wusste er nicht welcher es war und es war egal, denn die Berührung war so sanft - Es war grausam. Eine Folter für Ruki, die er doch über alles genoss. Er genoss es von Kyo gefoltert zu werden, seine Nähe zu spüren, auch wenn sie bald für immer verschwunden war, seine Berührungen zu spüren, auch wenn er sie sich am nächsten Morgen nur noch einbilden konnte. Solange es in diesem Augenblick geschah, war es ihm egal. "Ich geh nicht…", hauchte er leise, total überflüssig, aber er wollte es einfach sagen und Ruki war mehr als dankbar darüber. Ihm fiel ein Stein vom Herzen. Fast hätte er wieder geweint vor Freude, er wollte Kyo an sich ziehen, doch er hatte Angst damit etwas kaputt zu machen. "Danke", hauchte er deswegen einfach nur leise. "Nicht weinen, das bin ich nicht wert…", hauchte Kyo leise, sah ihn mit einem traurigen Lächeln an, während seine Finger die feuchten Spuren auf Rukis Wange wegstrichen. Bitter lächelte Ruki. Wie konnte Kyo so etwas sagen! Das Thema hatten sie doch erst vor ein paar Stunden, oder wie lange das auch immer her war, gehabt. "Du bist jede noch so kleine Träne wert. So wie jeder Mensch, den ich liebe." Und diesmal meinte er Liebe nicht mal in dem Sinne, wie er es für Kyo empfand, sondern einfach wie man einen Menschen liebte, der einem nahe stand, mit dem man durch Dick und Dünn ging, für den man immer da war und umgekehrt. "Mehr noch... du bist so viel mehr wert als sie. Für mich..." Er brach ab und biss sich auf die Unterlippe. Nein. Er wollte Kyo nicht noch mehr erzählen, wollte ihn nicht noch mehr verletzen. Denn dass er das mit diesen Worten tat, hatte Ruki sehr wohl bemerkt. Und es tat ihm Leid. Er wollte Kyo doch nicht wehtun. Er wollte ihm doch nur helfen, für ihn da sein und ihm diesen Schmerz nehmen, der da so tief in ihm steckte und nicht raus konnte. Wieso konnte er nicht? Wieso waren Rukis Hände gebunden? Warum war diese Mauer so stark? Hieß es nicht Liebe überwand alles? War seine Liebe so schwach? War er so schwach, dass er nicht mal die Person, die er so sehr liebte, beschützen und halten konnte? Das tat weh. „Es tut mir Leid Ruki... Es tut mir so unendlich Leid.", brachte er leise hervor, unterdrückte seine Tränen und versuchte sich unter Kontrolle zu behalten. "Shht." Er setzte sich auf und zog Kyo einfach in seine Arme. "Aber das muss es doch nicht", murmelte er leise. "Du erwiderst meine Gefühle eben nicht. Das muss ich akzeptieren und das tue ich auch. Ich kann es nicht ändern, man kann Liebe eben nicht erzwingen. Das einzige ist nur, dass es weh tut, dass ich dir nicht helfen kann, aber das ist schon ok. Eines Tages wirst du eine wundervolle Person finden, die dir allen Schmerz nehmen wird und dann wirst du frei sein, wie ein Vogel", hauchte er leise und küsste Kyos Schläfe, drückte ihn an sich. Wie sehr wünschte er sich, diese Person zu sein. Wie sehr wünschte er sich Kyo zu befreien, doch Ruki musste sein Los annehmen. "Doch muss ich... ich verletze dich mit dem was ich tue und das tut mir Leid. Alles was ich mache ist falsch und dennoch kann ich nicht anders... irgendwie muss ich mich doch schützen... irgendwie muss ich das do~…" Doch Kyo stockte, als er die Worte des Sängers realisierte und ihn perplex ansah. "Ruki...? Ich…", begann er, unterbrach sich dann aber wieder selbst und ließ seinen Blick sinken. "Ich habe nie gesagt, dass ich deine Gefühle nicht erwidern würde... aber ich kann sie einfach nicht raus lassen... ich will es einfach nicht zulassen. Ich will mich nicht erneut binden, um so hintergangen und ausgenutzt zu werden... ich habe Angst vor einer Beziehung... Ich habe schreckliche Angst davor", brachte er leise hervor, löste sich dann aber von dem Sänger und stolperte einige Schritte zurück. "Es zerreißt mir mein Herz dich so zu sehen, zu sehen wie du unter mir leidest, weil ich dir nicht geben kann, was du dir wünschst. Weil ich dir nicht geben kann, was ich dir geben möchte... doch die Angst in mir lässt es einfach nicht zu... Ruki... Ich weiß doch selber nicht was ich machen soll, wie ich diese Angst bekämpfen kann,... aber um ehrlich zu sein, habe ich selbst Angst davor, die Angst zu bekämpfen…" Wie erstarrt hörte er sich Kyos Worte an. Hieß das, Kyo hasste ihn nicht? Kyo... hatte Gefühle für ihn? Welcher Art auch immer. An Liebe wollte Ruki nicht denken. Das hätte ihm nur zu viel sinnlose Hoffnung gegeben. Nur am Rande hatte er wahrgenommen, dass sich Kyo von ihm gelöst hatte, so ließ er seine Arme einfach runter fallen und starrte ihn fassungslos an. Davor hatte er Angst? Aber... das war doch total bekloppt! Tief holte er Luft. Nein. Er durfte das jetzt nicht so angehen. Für ihn schien es so einfach, aber für Kyo war es das nicht, das sah Ruki nur zu deutlich. Aber jetzt hatte Kyo in ihm etwas losgetreten. Ruki war kein Mensch der aufgab so lange er eine Chance sah und diesmal sah er endlich eine. Also sammelte er sich, versuchte ruhig zu werden. "Ich kann mir vorstellen wie du dich fühlst Kyo", fing er langsam an. "Gefühle sind etwas Beängstigendes. Vor allem wenn man nicht mit ihnen rechnet, sie nicht erwartet. Aber das schlimmste ist, wenn du sie nicht zulässt. Weinen macht dich nicht schwächer genauso wenig wie glücklich sein." Nachdenklich runzelte er die Stirn. "Ich meine das nicht aus Eigennutz, da ich... na ja du weißt, was ich mir wünsche... aber ich sage es aus Erfahrung und da ich nicht möchte, dass du weiter so leidest." Langsam stand er auf und ging ruhig auf Kyo zu. Vorsichtig streckte er seine Arme nach Kyo aus und zog ihn dann in diese, legte sein Kinn auf Kyos Schulter. "Ich weiß wie es ist, verletzt zu werden, enttäuscht...", hauchte er leise. "Ich weiß nicht, was dich so verletzt hat, aber ich kann nicht zulassen, dass du daran zu Grunde gehst. Das tut mir mehr weh, als alles was du zu mir sagen oder tun könntest. Bitte Kyo... ich... ich weiß, dass dir vertrauen schwer fällt, das ist ok. Vertrauen ist nicht auf einmal da. Das muss man sich erarbeiten und ich will auch nicht, dass du dich an mich bindest." Und wie er das wollte, aber das konnte er wohl knicken. So wie es Kyo momentan ging. Vielleicht würde Kyo ihn auch gar nicht mehr brauchen irgendwann. Doch es war ok. Er wollte in diesem Moment nur eins. "Aber bitte lass mich dir helfen. Das Leben ist noch immer schön. Egal was in der Vergangenheit passiert ist. Lass es endlich hinter dir Kyo. Oder willst du nicht mehr glücklich sein?", hauchte er und schloss die Augen. Ruki würde nicht zulassen, dass Kyo sich losriss. Nicht ehe er eine Antwort hatte. Es konnte nicht so schwer sein. Es durfte einfach nicht! Es musste doch Wege geben, Kyo zu zeigen, dass es Menschen gab, die Vertrauen wert waren, dass auch er wieder glücklich werden konnte. "Ich habe keine Angst vor Gefühlen... Ich kann sie nur nicht rüberbringen wie ich das will... Da ist irgendwas was das verhindert… Früher... ja früher konnte ich das, aber jetzt nicht mehr. Der einzige Ort wo ich ohne Bedenken Gefühle zeigen kann ist auf der Bühne, denn da werde ich nicht verletzt. Da kann ich mich nicht verletzen lassen, nicht durch Gefühle. Ich zeige meine Gefühle nicht, weil ich nicht verletzt werden möchte... das würde ich nicht verkraften und das kann ich auch nicht mehr ändern. Mein Körper macht das automatisch. Er hat sich scheinbar viel zu sehr daran gewöhnt kalt und abwertend zu sein. Ruki... ", erklärte er sich. "Glücklich... - ich bin glücklich mit meiner Musik… Menschen können mich nicht mehr glücklich machen. Bedanken kannst du dich bei Shun...", meinte er leise, monoton und schloss einfach seine Augen, klammerte sich leicht an den Körper Rukis, welcher leise seufzte. Es war wohl doch nicht so einfach, wie er gedacht hatte. Was stellte sich Kyo auch immer so stur? Ruki wusste es nicht. Mit seiner Musik glücklich! Kyo konnte ihm nicht sagen, dass das Glück reichte. Ein Mensch brauchte viel mehr um glücklich zu sein. Wirklich glücklich. Doch er konnte Kyo nicht zwingen. Er spürte, dass er müde wurde und hob Kyo einfach hoch. Zwar war Ruki nicht der Stärkste, doch Kyo war, wie er beinah ein Fliegengewicht. Sie waren sich so ähnlich in manchen Dingen, dass er sich wirklich fragte, wie sie so Grundverschieden sein konnten. Er legte Kyo in seinem Bett ab, spürte aber, dass er sich besser nicht entfernen sollte, also legte er sich zu ihm und schlang die Arme um Kyo. Leise seufzte er und betrachtete Kyo. "Auch auf die Gefahr hin, dass du mir eine Scheuerst, aber du bist ein Dummkopf Kyo." Sein sanftes Lächeln strafte seine Worte Lügen. Es war nicht halb so hart gemeint, wie es klang. "Ich weiß, das brauchst du mir nicht zu sagen." Ein leichtes Grinsen zierte Kyos Lippen. "Hör auf immer an deinem Wert zu zweifeln, wenn du keinen hättest, hättest du weder deine Fans, noch deine Band oder Freunde. Glaub mir. Du hast keinen Grund dich in irgendeiner Weise zu verstecken." Sanft hauchte er Kyo einen Kuss auf die Stirn. "Und jetzt schlafe", zärtlich lächelte er ihn an und strich Kyo über die Wange. "Schlaf und verwandle dich in einen Vogel, flieg davon, weit davon von allem was dich schmerzt und wenn du wieder aufwachst, geht das Leben weiter, aber nicht jetzt...", murmelte er gegen Kyos Stirn. Traurig schloss Ruki die Augen. Warum schmerzte es Kyo im Arm zu halten? Warum tat es so weh, obwohl er bei ihm war? Es war doch verflixt. Doch solange er Kyo damit irgendwie helfen konnte, war es ok. Ruki beobachtete den Älteren eine Weile, so lange, bis er sich sicher war, dass dieser schlief. Sanft strich er über Kyos Wange und seufzte lautlos. Nur schwer konnte er seine Augen von dem Anblick los reisen, den Kyo bot. Er sah einfach so niedlich und verletzlich aus. Vor allem musste sich Ruki zurückhalten, ihn jetzt nicht zu küssen. Wer wusste, ob Kyo nicht vielleicht davon wach wurde. Zumal es nicht fair wäre. Er wollte es immerhin nicht ausnutzen. Und so würde Kyo sicher auch nie Vertrauen zu ihm finden. Er zog Kyo vorsichtig an seine Brust, deckte sie beide Ordentlich zu und schlang die Arme wieder um den Kleineren. Wehe er würde schlecht träumen, dann würde er Kyo ab sofort jede Nacht seine Tabletten ins Essen oder ein Getränk schmuggeln. So konnte man sich schließlich nicht beruhigen. Ruki wusste, dass Tabletten auch kein Weg waren, sie stellten ihn nur ruhig. Und es nervte ihn ja auch, aber Kyo brauchte erst einmal Ruhe. Zumindest glaubte er das. Sie würden ja sehen. Langsam schloss er die Augen und das noch immer in seinen Adern rauschende Schlafmittel zog ihn tief in das Land der Träume. Ruki kräuselte sein Näschen. Auf einmal war die ganze schöne Wärme weg. Was sollte das denn? Müde wollte er die Augen öffnen, als er ein leises Fluchen hörte und diese Stimme kannte Ruki zu gut. Sofort stellte er sich wieder schlafend. Ihm war klar, dass jetzt alles anders war. Der Zauber der letzten Nacht war gebrochen und alles war wie zuvor. Vermutlich konnte sich Kyo nicht einmal erinnern. Beinahe kamen Ruki die Tränen bei dem Gedanken. Doch er hatte es gewusst. Ruhig, wie ein Stein, lag er noch immer im Bett und lauschte, hoffte, dass Kyo bald verschwand. Er wollte es ihm nicht unnötig schwer machen, auch wenn er sich damit selbst wehtat. Ruki konnte die einzelne Träne, die sich aus seinem Auge stahl nicht aufhalten. Aber ansonsten deutete nichts auf seinen Zustand hin. Konnte Kyo nicht einfach verschwinden? Das Ruki sich auf diesen Tag und dem wieder normal sein vorbereiten konnte? Gestern hatte alles noch so hoffnungsvoll ausgesehen. Aber jetzt... wusste er ja nicht einmal, ob er Kyos gestrigen Worten überhaupt Glauben schenken konnte. Was wenn es nur der Alkohol gewesen war? Allein die Vorstellung zerriss Ruki, doch er konnte nichts tun. Er musste es hinnehmen. So wie immer. Angestrengt lauschte er und versuchte weiterhin ruhig zu atmen. Er hörte Kyo laufen, doch nicht zur Tür. Ruki war irritiert. Er verstand einfach nicht was vor sich ging. "Es tut mir Leid, Ruki.", hauchte Kyo leise, wobei Ruki fast das Herz stehen blieb. Sich stark zusammenreißend, wartete er darauf, dass Kyo endlich das Zimmer verließ. Er würde Kyo gehen lassen. Das war das Beste. Traurig sah er ihm nach, war froh, dass sich der Ältere nicht umdrehte und somit auch nicht sah, dass Ruki doch wach war... 2004-10-14, 14. Tag, 09:30 Uhr Morgens, in Osoka, Ruki Lange sah er Kyo nach. Stand schweigend da und bemerkte die Tränen nicht, die seine Wangen hinab liefen. Irgendwann ging ein Zittern durch seinen Körper und schließlich begann er zu lachen, freudlos zu lachen. Er hätte es eigentlich wissen müssen. Natürlich hätte er. Wie hatte er sich auch ernsthaft eine andere Antwort erhoffen können? Er wusste es doch schon damals. Tief atmete er durch und schloss die Augen. Schnell wischte er sich die Tränen weg und ging wieder zum Hotel. Vielleicht... hätte er die Frage anders formulieren sollen, vielleicht hätte Kyo ja dann verstanden... er wusste es nicht. Ändern konnte er es auch nicht mehr. Es war sinnlos. So... Er seufzte und schüttelte den Kopf. Langsam betrat er das Hotel und erblickte Kaoru und Shinya im Speisesaal. Seine Leute waren nirgendwo. Frustriert stöhnte er. Da brauchte er sie mal und sie waren nicht da. Gerade wollte er sich abwenden, als ihm etwas einfiel. In diesem Moment klingelte auch schon Kaorus Handy. Fest biss er sich bei Kyos Namen auf die Unterlippe, machte aber auf dem Absatz kehrt und kam auf die Beiden zu. "Er ist fertig mit der Welt", meinte er und schob die Hände in die Hosentaschen. "Ich glaube er ist in Richtung Stadt gerannt. Falls ihr ihn sucht." Er biss sich auf die Wange und drehte sich wieder um. Langsam schlurfte er raus und suchte ihre Zimmer, die er auch irgendwann fand. Er klopfte an Reitas und Shinyas Zimmer und als sein bester Freund die Tür öffnete, warf er sich ihm einfach in die Arme, ließ seinen Tränen, die er so mühsam zurückgedrängt hatte, freien Lauf. Überrumpelt betrachtete Reita kurz das zitternde Bündel an seiner Brust, ehe er ihn reinzog und die Tür schloss. Er setzte sich auf sein Bett, zog Ruki auf seinen Schoß und nahm ihn fest in den Arm. Jetzt gab es kein Halten mehr. Haltlos schluchzte Ruki auf und Reita konnte nichts anderes tun als ihn im Arm zu halten. Verzweifelt betrachtete er den kleinen Sänger auf seinem Schoß, doch helfen konnte er ihm nicht. Wie auch? "Ich gebs auf...", hauchte er. "Ich bin unfähig... so unfähig Aki..." Reita hatte seine Arme fest um ihn gelegt, strich ihm sanft über den Rücken. "Shtt… Sag so etwas nicht", brachte Reita vorsichtig hervor, drückte ihn enger an sich und schloss leicht seine Augen. Er musste sich erst einmal beruhigen, bevor er irgendetwas erzählen konnte. "Beruhige dich erst einmal. Danach kannst du mir alles erzählen", brachte der Bassist hervor, streichelte seinen besten Freund aber weiterhin liebevoll über seinen Rücken. Verzweifelt schüttelte Ruki den Kopf. Wie um alles in der Welt sollte er sich bitte beruhigen? Er konnte es nicht. Schluchzend lag er in Reitas Armen und krallte sich einfach nur an ihn. Er wusste nicht wie lange es dauerte bis er langsam ruhiger wurde, da ihm die Kraft fehlte. Er hatte lange nichts gegessen oder getrunken, und weinen war verdammt anstrengend, dazu die Operation. Es war alles zu viel für ihn. "Er hasst mich Akira...", hauchte er leise. "Nein halt... das tut er nicht aber..." Zittrig atmete er durch und schloss die Augen. "Er, ich... ich kann mich verrenken wie ich will, ich komme nicht an ihn ran. Immer wenn ich denke, dass ich ein Stück vorangekommen bin, schleudert er mich noch mehr zurück. Ich will ihm doch nur helfen, aber ich kann es nicht, ich bin unfähig etwas richtig zu machen. Alles was ich tue macht es noch schlimmer, ich mache alles noch schlimmer. Ich... wäre ich nicht, da wäre das alles kein Problem." Wieder schluchzte er auf und sackte langsam in sich zusammen. So lange hatte er es in sich vergraben, so lange hatte er es versucht, sämtliche Taktiken ausprobiert. Es war nicht einmal das ‘Nein‘ Kyos gewesen, dass ihn nun so fertig machte, sondern seine Reaktion an sich, die Art wie er ihn abgewiesen hatte, die Ruki verdeutlicht hatte, dass alles umsonst war. Wie sollte er denn da noch Kampfwillen haben? "Du bist nicht unfähig Taka. Er ist der einzige der unfähig ist. Er schätzt dich nicht, deine Taten." Sanft strich er seine Tränen weg, bevor er ihn wieder sanft in seine Arme zog. "Wärst du nicht gewesen, hätte dieser Kerl was weiß ich mit ihm gemacht. Du hast so viel für ihn getan", brachte Reita leise hervor, zog ihn an sich und bettete seinen Kopf an seiner Schulter. "Du machst nichts schlimmer... Er ist es doch selbst schuld, wenn er sich so verkriecht. Lass ihm Zeit Taka…", hauchte er leise, löste sich wieder leicht von ihm und strich ihm behutsam die Tränen weg. "Er scheint einfach noch nicht bereit für so einen tollen Mann wie dich zu sein, hmm. Er ist dir nicht gewachsen." Heftig schüttelte Ruki den Kopf. Er wusste, dass er Reita vertrauen konnte, dass er nicht lügen würde, sondern seine Meinung äußern würde, aber Reita kannte Kyo nicht, er hatte ihn nicht gesehen. "Er... er ist total fertig Aki... absolut... und das nur wegen mir", schluchzte er. "Hätte ich nicht nach gebohrt, würde es ihm jetzt gut gehen. Nicht primär, aber der Situation entsprechend." Dessen war er sich mehr als sicher. "Er... er ist einfach abgehauen und Gott... ich bin an allem schuld", schluchzte er. Normal war es nicht seine Art sich so darzustellen, aber in diesem Moment wusste es Ruki nicht anders. Er meinte das was er sagte durchaus ernst. Er war fest überzeugt allein an den derzeitigen Problemen Kyos Schuld zu sein, Shun hin oder her. Wimmernd krallte er sich an Reitas Oberteil fest. "Ich ertrage es einfach nicht mehr dauernd von ihm vor den Kopf gestoßen zu werden, ich ertrage seine Anwesenheit nicht mehr..., nicht mehr ihn so zu sehen wie er ist, ich weiß er kann anders, ich weiß, dass er anders ist. Aber..." Wie sollte er Reita das nur erklären? In ihm herrschte das reinste Chaos. Seine eigenen Gedanken überschlugen sich total. Langsam wusste er selbst nicht mehr was er wusste. "Taka… Lass es einfach raus... Irgendwann muss es raus und am besten ist es, wenn du alles sofort raus lässt. Ich bin für dich da", hauchte Reita leise. "Ich schenke dir hundert Ohren, nur friss es nicht in dich rein, okay...", fügte er noch hinzu. Was sollte er raus lassen? Reita sagte das so einfach? Sollte er ihm seinen ganzen Kram mit Kyo erzählen? Scheinbar... aber... konnte er das überhaupt? Durfte er? Zittrig atmete er durch und versuchte sich die Tränen weg zu wischen, was aber recht aussichtslos war, denn es kamen immer wieder neue, also ließ er es einfach irgendwann bleiben. Tief holte er Luft und begann zu erzählen. Er erzählte Reita von seiner Begegnung mit Kyo auf dem Klo, von dem Sinneswandel des Älteren danach, wie Kyo sich nach dem Konzert um ihn gekümmert hatte und vor allem, was dabei passiert war, wie Ruki ihn halb besoffen dazu überredet hatte bei ihm zu schlafen. Er erzählte ihm davon wie normal sie in Yokohama miteinander umgegangen waren, nachdem Ruki den Ring an Mizukis Grab zurückgelassen hatte, wie sie zusammen angefangen hatten das Lied zu schreiben, wie glücklich er darüber gewesen war, dass es scheinbar doch irgendwie ging. Als nächstes kam der Vergnügungspark... und dann... dann kam die schwarze Lücke. Er erzählte Reita davon, wie Kyo ihm aus dem Weg ging, wie er es versucht hatte zu akzeptieren, und schließlich landete er bei der letzten Nacht und dem Morgen. Es musste lange gedauert haben das alles zu erzählen, doch Ruki hatte keine Augen für die Uhr. Stur sah er in seinen Schoß und versuchte irgendwie wieder klar im Kopf zu werden, aber es ging nicht. Wenigstens die Tränen hatten aufgegeben ihn zu quälen. "Die komplette Geschichte, warum Kyo so ist wie er ist, kennst du immer noch nicht, richtig?", fragte Reita, was Ruki verwirrte, aber immerhin konnte er sie ohne Zögern beantworten. Leicht schüttelte er den Kopf und seufzte. Nein... woher auch? Seufzend ließ er den Kopf sinken. Wenn er genau war, wollte er nicht mehr daran denken. Keine Sekunde... nicht an Kyo... an keinen. Er wollte für sich sein und doch wieder nicht. Er brauchte seine Freunde - seine Freunde, die wie eine Familie für ihn waren. "Lass ihm Zeit. Ihm war das sicher zu viel und er ist einfach geplatzt. Du hast es doch heute Morgen mit bekommen. Glaubst du denn wirklich, dass man so schnell einen solchen Schock überstanden hat?", fragte er leise. Ruki lächelte nur Freudlos. Das machte es nicht wirklich besser. Die Gründe kannte er selbst... im Großen und Ganzen. Das Schlimme war das ganze drum herum. Ruki blieb einfach in den Armen des Bassisten liegen und ließ sich trösten. Bis... ja, bis es irgendwann an der Türe klopfte und Kaoru mit Anhang herein kam. Verwundert hob er seinen Blick und sah den Leader der anderen Band fragend an. „Wir müssen Kyo suchen gehen!“ Waren die Worte Kaoru's, welche Ruki nun wirklich keine Freudensprünge machen ließen. Musste er da mit? Und wie er musste. Da führte kein Weg dran vorbei. So machten sich die Member auf den Weg in die Stadt, um Kyo zu suchen... – doch finden konnten sie ihn nicht... __ Kapitel 3: Akt 3; Das Schicksal ist ein Verräter ------------------------------------------------ In Osoka,Kyo „Shun!“, drang der Name durch die Wohnung, doch keine Reaktion. Seufzend stieß Kyo die Luft aus und ließ sich in die Couch zurück sinken. Wieso war er gegangen? So schnell? Er hatte doch nur mit ihm reden wollen, doch Shun war ihm ausgewichen und gegangen. Sich durch sein Haar fahrend, schloss er die Augen. Was war nur los mit dem Anderen? Er war so abweisend geworden. Hatte er irgendwas falsch gemacht? Oder lag es nicht an ihm? Doch bestimmt. Aber wieso sprach er dann nicht mit ihm? Er wollte doch nur wissen was los war, aber scheinbar würde er darauf keine Antwort bekommen. Kyo konnte machen was er wollte. Shun wich ihm immer und immer wieder aus. Egal wie oft er fragte. Egal was er tat. Er verstand den Anderen nicht und dazu wurde er immer abweisender und gefühlskalter zu ihm. Was sollte er bloß machen? Wieso konnte es nicht einfach wieder so sein wie es am Anfang war? Da war er so liebevoll und war immer für ihn da gewesen, doch nun? Nun hatte sich das alles geändert. Er verstand einfach nicht warum. War es immer so? Je länger man zusammen war, desto eher kam man nicht mehr miteinander klar? Nein, das konnte nicht sein. Sonst wären Menschen doch nicht so lange zusammen und waren glücklich. Kyo wollte und konnte das einfach nicht glauben. Shun war ihm einfach zu wichtig, als dass er das glauben konnte. Niemals könnte er sich ein Leben ohne den Anderen vorstellen – nicht mehr. Da konnte Shun so grausam sein wie er wollte. Er konnte einfach nicht loslassen. Er musste das einfach ertragen, vielleicht war es nur eine Phase und es würde sich wieder bessern. Dann würde er glücklich bis an sein Ende mit ihm leben. Kyo redete sich das ein, Wochen, Monate vergingen, in denen es immer schlimmer wurde, doch Kyo hielt an seiner Meinung fest. Es musste besser werden – irgendwann! Bestimmt! Er konnte sich einfach nicht irren. Liebe war doch nicht so schmerzhaft, oder? Langsam begann Kyo zu zweifeln. Begann zu zweifeln, dass es besser werden würde, dass Shun ihn wieder als seinen Freund sah und nicht als Sex-Opfer. Wieso war es nur so weit gekommen? Warum ließ er das immer noch mit sich machen? Seine Hand ballte sich zur Faust und schlug auf die Matratze des Bettes. Er hatte ihn schon wieder liegen lassen, nachdem er ihn nach aller Kunst ausgenommen hatte. Wie lange wollte er sich das noch gefallen lassen? Jahre? Nein... irgendwann würde es zu viel werden, da war er sich ziemlich sicher. Er konnte nicht glauben, dass er das aushalten würde. Er kannte sich. Er war schwach und würde daran zu Grunde gehen. Also musste er etwas ändern. Sich das fest vor nehmend, erhob er sich und ging erst einmal duschen, ehe er sich frische Kleidung anzog und sich fertig machte. Er würde einfach zu ihm gehen und ihn zur Rede stellen. Ihn fragen warum er ihm das antat, warum er so geworden war. Ja! So machte sich der Sänger auf den Weg zu dem Ort, an dem sich Shun am meisten aufhielt. Es war eine Bar oder so etwas in der Art. Kyo hatte nie wirklich nach gehakt, war es ihm doch egal gewesen, solange er ihn nicht betrog und anlog war alles in Ordnung. Warum auch nicht? Er musste ja nichts befürchten – oder doch? Gedankenverloren spielte er an dem Anhänger seiner Kette, die er vor einiger Zeit von Shun geschenkt bekommen hatte. Es war ein Schloss das verdeutlichen sollte, dass er nur Shun gehörte, da nur dieser den Schlüssel zu seinem Herzen trug. Kyo fand es unglaublich süß und hatte gehofft, dass sich das nie ändern würde, doch wie sehr er sich da irrte, sollte er in wenigen Minuten erfahren. Zielstrebig und nervös zugleich ging er auf den Laden zu, betrat ihn und sah sich um, doch Shun konnte er nirgendwo sehen. So sah er sich noch einmal um und erblickte die Freunde seines Freundes. Nichtsahnend ging er auf diese zu und grüßte sie kurz. „Hey... habt ihr Shun gesehen? Ich muss unbedingt mal mit ihm reden“, brachte er hervor, bekam allerdings nur verdutzte Gesichter, ehe sie begannen zu lachen. Nun war es an Kyo verwirrt dreinzuschauen. Was sollte das denn? Hatte er irgendwas witziges an sich, dass sie begannen zu lachen? Er bezweifelte es. „Was willst du denn hier? Du solltest lieber zu Hause warten, bis Shun wieder da ist und sich nimmt was ihm gehört.“ Erneutes Gelächter. Nun war er mehr als verwirrt. Wussten sie etwa über ihre Beziehung Bescheid? Das konnte er nicht glauben. Nein. Sicher wussten sie, dass sie zusammen waren, aber das ihre Beziehung gerade alles andere als rosig lief? „Was soll das heißen?“ „Verstehst du nicht mein Lieber? Er nutzt dich nur noch aus!“ Geschockt sah er den Mann vor sich an. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Das konnte er nicht glauben. Shun ihn ausnutzen? Sicher, irgendwie hatte er Recht, aber dennoch... er konnte das einfach nicht glauben. „Er nutzt mich nicht aus! Er liebt mich!“ Erneutes Gelächter. Kyo kam sich gerade mächtig verarscht vor, aber vor allem fühlte er sich verdammt unwohl. Er hätte nicht herkommen sollen. Nein. Er hätte einfach warten sollen bis Shun wiedergekommen wäre. Das wäre sicher besser gewesen. „Wovon träumst du Nachts? Shun und dich lieben?! Das ich nicht lache!“ Okay das reichte jetzt. Gefährlich zuckte seine Augenbraue nach oben, ehe er den letzten Schritt auf ihn zu trat und ihm eine verpasste. „Hör auf mit dem Scheiß! Sag mir lieber wo Shun ist?!“ Kyo musste sich wirklich zusammenreißen. Seine Gefühle schienen Achterbahn zu fahren und das gefiel dem Sänger überhaupt nicht. Er wollte es einfach nicht wahrhaben. Er wollte Shun sehen und hören, dass es nicht wahr war, was diese Idioten sagten. „Er ist hinten, aber an deiner Stelle würde ich da nicht rein gehen!“, brachte der Mann neben ihm hervor und ließ Kyo auf schnauben. „Das ist immer noch meine Entscheidung!“, knurrte er, wandte sich dann aber von den Freunden Shuns ab und ging nach hinten. Nervös umfasste er die Kette, sah sich kurz um, bevor er sich einfach gegen die Wand lehnte und seine Augen schloss. Nur zu deutlich spürte er wie sein Körper zu zittern begann. Noch nie wurde er so dermaßen vor den Kopf gestoßen, selbst die Hänseleien in der Schule hatten ihn nie so sehr getroffen, wie diese Sprüche jetzt. Waren wir im Kindergarten, oder warum zogen die so eine Show ab. Er konnte das einfach nicht verstehen. Für die Freunde Shuns schien er ja nur noch eine Lachfigur zu sein, jemand den man verarschen konnte. Dass er ein Sänger einer doch recht erfolgreichen Band war, war da wohl scheiß egal. Sich schnell übers Gesicht fahrend, stieß er sich von der Wand ab und stieß dann auch schon die Türe auf. „Shun ich mu-…“ Doch weiter kam er nicht, hatte ihn das Bild was sich ihm bot doch viel zu sehr geschockt. Das konnte nicht sein! Nicht doch! Niemals! Verstört und zutiefst verletzt drehte er sich herum und ließ die Türe laut ins Schloss fallen. Das konnte er sich keine Sekunde länger mit ansehen. Sein Shun!! Sein Shun betrog ihn!!!!! Und das obwohl er vor wenigen Stunden erst mit ihm geschlafen hatte. Augenblicklich wurde ihm schlecht. Die Hand vor seinen Mund haltend, stürmte er auf die Toilette und übergab sich. Das konnte er einfach nicht fassen. Das war einfach zu viel für ihn. „Wa...warum…?“, schluchzte er auf, nachdem er sich auf den Boden sinken gelassen hatte. Wie konnte er nur. Zitternd schlang er seine Arme um die Beine, zog sie fest an seinen Körper und versuchte sich irgendwie zu beruhigen. Warum? Warum traf ihn immer so etwas? Warum??! „Tooru?“ Diese Stimme zerriss ihm sein Herz, sie stieß ihm immer wieder einen Dolch durch sein verletztes Herz. Konnte er nicht gehen? Doch sein aufschluchzen verriet ihn, kurz darauf ging auch schon die Tür auf. Den Blick deutlich auf sich spürend, drehte er sich weg. Er ertrug das keine Sekunde länger. Sich langsam wieder aufrappelt, sah er Shun kurz in die Augen, gab ihm preis, wie sehr ihn das verletzte. Und ehe Shun etwas machen konnte, hatte er sich an ihm vorbei geschoben und war aus der Bar gerannt. Das Gelächter deutlich hörend. Wie sie auf ihn hinunter sahen, wie Abschaum. Er wurde ausgenutzt, betrogen und als Belustigungsobjekt benutzt. Wie konnte man nur so tief sinken wie er? „TOORU!! Warte!“ Erneut diese Stimme… Kyo wartete nicht, wieso sollte er auch. Er konnte nicht. Niemals. Das würde er keine Sekunde aushalten. „VERSCHWINDE!!!!“, schrie der Sänger, lief einfach weiter, bis er irgendwann an ihrem Proberaum ankam und dort endlich den Zufluchtsort fand den er brauchte. Völlig fertig mit den Nerven und am Ende seiner Kräfte ließ er sich auf dem Boden sinken und versuchte erst einmal runter zu kommen. Das war einfach zu viel für ihn. Viel zu viel. Nach einiger Zeit hatte er sich wirklich beruhigen können, wodurch ihm der Schmerz nur noch bewusster wurde. So erhob er sich langsam, griff nach einigen Sachen und ließ sich wieder sinken, ehe er versuchte sich den Schmerz zu nehmen. Quälend langsam ließ er die Rasierklinge über seine Haut fahren, ließ das Blut auf ein Blatt tropfen, ehe er zu schreiben begann, seine Gefühle in Worte fasste. Es schmerzte so unglaublich. Und so hörte er erst auf damit, als er erschöpft zusammengebrochen war. Voller Blut und Tränen, die einfach nicht aufhören wollten. Er war fertig, fertig mit der Welt... wenige Stunden später „Kyo?... Hey Kyo?“ Nur leise drangen die Worte an sein Ohr. Wer war das? Shun? Nein das konnte nicht sein. Er würde hier nicht rein kommen. Wer war es dann? Erschöpft öffnete er langsam seine Augen und blickte in das mehr als entsetzte Gesicht seines Leaders. „Kao...“, hauchte Kyo leise, streckte seine Hand nach dem Leader aus und fasste, mit seiner blutverschmierten Hand, nach dessen Handgelenk, ehe er ihn auch schon zu sich runter zog. „Was ist passiert?“ Doch Kyo schwieg. Er konnte nicht darüber reden. Sie wussten ja nicht mal, dass er mit Shun eine Beziehung führte... geführt hatte. Er musste das beenden. Ein für allemal. Kaoru hockte nun vor ihm und legte seine Hände auf seine Schultern. „Kyo?“ Und wieder schwieg der Angesprochene. Schwach lehnte er sich nur gegen den warmen Körper seines Leaders. Er konnte einfach nicht mehr. „Kyo... Kao?? Was zum Teufel..-“ „Hol einen Arzt Shin sofort!!“, wurde Shinya von Kaoru unterbrochen, der deutlich gemerkt hatte, dass Kyo erneut das Bewusstsein verlieren wollte. „Ni...icht...“, brachte Kyo leise hervor, krallte sich an den Körper seines Leaders und schloss seine Augen. Er wollte das nicht. Kein Arzt. Viel lieber würde er einfach von dieser Welt voller Schmerz verschwinden. Was brachte ihm das Leben noch, außer Schmerz? Nichts. Es war einfach nicht mehr lebenswert. „Kyo?“ Deutlich konnte Kyo den Schock in den Worten seines Leaders wahrnehmen. Was sollte es. Sie würden eh nicht auf ihn hören – das taten sie nie. Leicht biss er sich auf seine Unterlippe. „Kyo bitte... wir brauchen dich.“ Leise lachte Kyo auf. Sie brauchten ihn? Dass er nicht lachte. So ein Blödsinn. Wofür brauchten sie ihn? „Kyo!“ Fest wurde der Blonde an den anderen Körper gedrückt. „Hör auf. Es ist wahr! Wir brauchen dich und wir lassen nicht zu, dass dir etwas passiert.“, brachte Kaoru hervor, was Kyo schlucken ließ. „Dafür ist es schon zu spät.“ Und wie es das war. Wo waren sie denn gewesen, um ihn vor Shun zu schützen? Wo?? Gut er hatte es ihnen nicht gesagt, also sollte er so was nicht von ihnen verlangen. Dennoch. Sie hatten nichts tun können. Es war zu spät. Schon viel zu lange. „Kyo... bitte“, drang nun Shinyas Stimme an sein Ohr, den er nun auch zu deutlich an sich spürte. Shinya.... vor einigen Monaten hatte er ihn noch verurteilt, weil er gesagt hatte, dass das nie gut gehen würde. Shinya hatte es einfach herausgefunden, dass Shun und er... Kein Wunder. Ihm hätte vorher auffallen müssen, dass Shinya Shuns kleiner Bruder ist, aber es war ihm entgangen. Und dann hatte er es einfach herausgefunden. Hatte ihn davon abbringen wollen, doch er hatte nicht auf ihn gehört. Hätte er doch auf ihn gehört, dann wäre das alles sicher nicht passiert. „Shin...“, hauchte er leise, krallte sich nun auch an dessen Körper. Wieso hatte er es nur so weit kommen lassen? „Es ist okay Kyo... Ich mache dir keine Vorwürfe. Es ist deine Entscheidung gewesen und wenn du jemanden zum reden brauchst... ich bin immer für dich da.“ Shinyas Worte berührten ihn. Warum sagte er so was? Er hatte ihn verurteilt und er hielt immer noch zu ihm. Wieso? „Bitte lass den Arzt deine Wunden verarzten.“ Leicht nickte der Blonde, ließ dann aber einfach los und sackte erneut in seine wunderschöne Bewusstlosigkeit. Wie schön sie doch war. So dunkel und einsam. So Schmerzfrei. Am nächsten Tag irgendwann gegen Mittag Langsam öffnete er seine Augen und starrte an die Decke, welche er erblickte. Wo war er? Das war eindeutig nicht mehr der Proberaum und außerdem lag er auf etwas weichem. Sich langsam zur Seite drehend, sah er sich um und erblickte sogleich Shinya, der erschöpft auf einem Sessel neben dem Bett eingeschlafen war. „Shin...“, hauchte er leise, setzte sich langsam auf und bemerkte erst jetzt die Verbände um seine Arme. Scheinbar hatten sie ihn verarzten lassen und dann hier hin gebracht. Seine Wohnung war das definitiv nicht. Vermutlich Shinyas. Leise seufzte er, erhob sich dann aber und wollte ins Bad gehen, doch ehe er auf den Beinen stand, sackte er wieder zurück ins Bett. Gott - sein Kreislauf war am Boden. Sich über sein Gesicht fahrend, versuchte er es erneut, hielt sich dieses Mal aber an der Wand fest. Vermutlich hatte er einfach zu viel Blut verloren. Sich leicht auf seine Unterlippe beißend, schleifte er sich ins Bad, wo er sich erst einmal kaltes Wasser ins Gesicht schlug. Das tat verdammt gut. Er musste erst mal wieder richtig auf die Beine kommen, ehe er darüber nachdenken konnte, was er als nächstes machen würde. „Kyo?“ Verwundert sah der Blonde auf, sah direkt in das Gesicht Shinyas, welcher ihn besorgt musterte. „Kann ich dir helfen?“, fragte dieser dann, trat langsam auf ihn zu. „Hmm nein schon okay... ich schaffe das schon“, brachte Kyo hervor, sah noch einmal in den Spiegel, bevor er sich abwandte und wieder ins Schlafzimmer ging, wo er sich auf das Bett sinken ließ. „Wie lange war ich Bewusstlos?“ Fragend sah er Shinya an, welcher ihm gefolgt war. „Ein Tag und ein paar Stunden“, beantwortete er ihm die Frage, was Kyo leicht nicken ließ. „Wie geht es dir?“ Kyo schloss seine Augen und seufzte tief. „Beschissen!“ War die einzige Antwort, die er ihm auf die Frage gab. Wie sollte es ihm sonst gehen? Es ging ihm einfach nur beschissen. Sein Körper fühlte sich komisch an, sein Herz schmerzte wie Hölle und sein Schädel schien gleich zu explodieren. Sich in das Bett zurück fallen lassend, starrte er an die Decke. Was sollte er den jetzt machen? „Es tut mir so Leid, Kyo.“ Kyo verdrehte seine Augen. Sicher tat es ihm Leid, aber er konnte nichts an dieser Situation ändern – rein gar nichts. „Hör auf. Ich will das nicht hören!“, ernst hatte er die Worte hervor gebracht, ehe er sich wieder in die Decke rollte und seine Augen schloss. Schlafen wäre jetzt sicher eine gute Lösung. So schlief er auch schon ein und ließ Shinya mit seinen grausamen Gedanken alleine. Es waren einige Tage vergangen, in denen Kyo angestrengt darüber nachdachte, was er nun tun sollte. Shinya hatte sich um ihn gekümmert und wirklich alles getan was er wollte. Kyo hatte das Gefühl, dass er ein mehr als schlechtes Gewissen hatte, doch er konnte einfach nicht verstehen warum. Shinya hielt einfach alles aus, was er getan hatte und er war nicht immer sanft gewesen. Er hatte Wutausbrüche erleiden müssen, er hatte seine Laune ertragen müssen und seine Schmerzen. Es war eine schlimme Zeit gewesen, doch mittlerweile war es besser geworden und Kyo war gewillt mit Shun zu reden. Ihn aus seiner Wohnung zu schmeißen und einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen. Niemand würde noch einmal so mit seinen Gefühlen spielen können. Niemand! Wieso sollte er sich überhaupt noch auf Gefühle einlassen? Sie waren Schmerzhaft und Grausam. Sie konnten einen in die tiefsten Depressionen schicken, einen in den Tod führen. Sie waren Grauenhaft. Wer brauchte schon Gefühle? Er nicht! An seiner Wohnung angekommen, schloss er die Tür auf und ging zielstrebig ins Schlafzimmer, wo er eine große Tasche hervor zog und alle Sachen von Shun hineinwarf. Alles was er von Shun hatte, landete in dieser Tasche. Das tat er in der gesamten Wohnung, ehe er im Bad ankam. Auch dort schmiss er alles rein, doch dann hielt er inne, als er hörte, wie jemand die Tür aufschloss und die Wohnung betrat. Es konnte nur Shun sein. Wut stieg in ihm auf, dass er es überhaupt wagte hier aufzutauchen! Die restlichen Sachen mehr als wütend in die Tasche schmeißend, trat er aus dem Bad und stellte die Tasche in den Flur. Kurz sah er sich um, ging dann ins Wohnzimmer, wo er den Anderen vermutete. „Was willst du hier?“, zischte Kyo wütend. Wie konnte er es wagen?! „Mit dir reden, Tooru.“ „Nenne mich nie wieder Tooru!!“ Wie konnte er? Kyo kochte. Seine Gefühle schienen zu explodieren. Den Mann nur zu sehen machte ihn wahnsinnig und schmerzhaft bewusst, wie sehr er ihn immer noch liebte. „Tooru bitte. Es tut mir Leid. Ich liebe nur dich!“ LÜGNER!! So ein verlogener Lügner. Wie konnte er hier stehen und ihm eiskalt ins Gesicht lügen? Das konnte er einfach nicht glauben. „Du liebst mich? Das ich nicht lache. Das einzige was du getan hast, war mich zu belügen, mich zu benutzten und mich zu betrügen. Was anderes kannst du doch gar nicht!! Verschwinde Shun! Verschwinde und lass dich hier nie wieder blicken. Wie kann man nur so ein verlogenes Arschloch sein? Wie kann man einen Menschen nur so sehr verletzen, wenn man ihn doch angeblich liebt.“ Kyo war wütend, verletzt und das konnte man deutlich in seinen Worten hören. Es brannte. Diese Worte brannten in seiner Seele. Sie taten so unglaublich weh, dass sie ihn zu zerreiße drohten, doch er musste sich zusammenreißen. Er durfte nicht schwach werden, nicht schon wieder. Er war stark!! Nie wieder würde Jemand an ihn herankommen. Nie wieder! Er musste eine Mauer aufbauen, eine dicke stabile Mauer, die keine Gefühle zuließ. Nie wieder. „Tooru! Das stimmt nicht. Wie kannst du so etwas sagen?“, empört drangen die Worte an sein Ohr und ließen Kyo auf schnauben. Es stimmte nicht? Was sollte der Scheiß? Er hatte es mit eigenen Augen gesehen. „Wie ich so etwas sagen kann? Willst du mich verarschen?“ „Nein.. das würde ich niemals tun.“ Kyo wich zurück, als Shun einige Schritte auf ihn zukam. Was sollte das? Er sollte aufhören. Er machte ihn gerade mehr als unsicher. Das durfte nicht sein. Wieso glaubte er ihm, wieso glaubte ihm sein verdammtes Herz? „Tooru ich habe dich nie belogen und auch nicht betrogen. Und vor allem habe ich dich nie benutzt. Wieso sollte ich so etwas tun? Ich liebe dich. Ich könnte das niemals.“ Geschockt starrte er ihn an. Was sollte das? Er hatte es mit eigenen Augen gesehen und er besaß diese Dreistigkeit ihm zu sagen, dass es nicht stimmte? Wer glaubte er war er eigentlich? „Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen Shun! Wie kannst du nur.-“ „Das stimmt nicht. Du redest dir ein, dass du das gesehen hast. Ich habe nur mit ihm gesprochen. Wir haben lediglich über ein paar Geschäfte gesprochen. Du warst so in Rage, dass du direkt abgehauen bist. Ich konnte einfach nicht fassen, dass du so schnell abgehauen bist, obwohl ich nur mit ihm gesprochen hatte, also bin ich dir hinterher und wollte fragen was los war. Doch du wolltest nicht. Warum Tooru? Ich verstehe dich nicht. Warum stellst du mich so dar?“ Empört und verzweifelt sah er Kyo an, doch Kyo konnte einfach nichts darauf erwidern, war er doch viel zu geschockt. Sollte das war sein? Hatte er sich nur eingebildet, dass ihre Beziehung Berg ab ging. Verzweifelt und nicht wissend was er glauben sollte, krallte er sich in seine Haare und schüttelte seinen Kopf. Es war verwirrend... es schmerzte. Es schmerzte so unglaublich. Kraftlos sackte er auf den Boden. „Das kann nicht sein! Du lügst! Du lügst!! Das kann einfach nicht sein. Ich bilde mir das doch nicht ein!“, schrie er verzweifelt, spürte dann aber auch schon die Hände an seinen Handgelenken und wie sie weggezogen wurden, ehe er sich auch schon in den Armen von Shun wieder fand. Nein... nicht! Es schmerzte. Es schmerzte so sehr. Diese Nähe hielt er einfach nicht aus. „Lass mich los...“, flehend stieß er die Worte aus, doch Shun zog ihn nur noch enger an sich. „Niemals. Das kann ich nicht. Ich liebe dich Kyo und ich will dich nicht loslassen.“ Sein Herz schrie vor Schmerz. Es war die Hölle. „Lass mich los... bitte. Lass mich los...“ Er konnte diese Nähe einfach nicht ertragen. Es schmerzte viel zu sehr. Doch Shun ließ einfach nicht von ihm ab. Wieso? Wieso tat er das. Wieso fügte er ihm solche Schmerzen zu. „Bitte... bitte lass mich los Shun..“ Verzweifelt klangen seine Worte, doch Shun ließ einfach nicht von ihm ab. Warum nicht? Warum konnte er nicht einfach verschwinden? „Ich kann nicht, Tooru. Ich kann dich nicht loslassen. Dafür liebe ich dich viel zu sehr.“ Die Hand deutlich auf seiner Wange spürend, sah er Shun direkt in die Augen. Er log. Er log wie gedruckt. Oder nicht? Diese Augen. Sie strahlten so eine Wärme aus. Sagte er wirklich die Wahrheit? „Shun...“, hauchte er leise, spürte die Finger die sanft über seine Wange strichen. „Hab keine Angst Tooru. Ich bleibe für immer bei dir.“ Ein leicht, zögerliches Lächeln legte sich auf seine Züge, ehe er sich locker gegen ihn fallen ließ. Er konnte ihn nicht anlügen. Shun sagte die Wahrheit. Er hatte sich das alles nur eingebildet. Natürlich. Er war doch ein Narr. „Shun... ich liebe dich auch.“ Leise hatte er die Worte ausgesprochen und schloss langsam seine Augen. Und wie er ihn liebte. 'Verstehst du nicht mein Lieber? Er nutzt dich nur noch aus!' Die Worte hallten durch seinen Kopf und ließen ihn seine Augen aufreißen. Shuns Freunde hatten ihm die Wahrheit gesagt. Sie hatten nicht gelogen und er glaubte kaum, dass Shuns Freunde ihn so sehr hassten, dass sie sie trennen wollten. Und er hatte gerade wirklich angefangen ihm zu glauben? Wie erbärmlich war er denn bitte? Geschockt über sich selbst und die Tatsache das Shun wirklich so dreist war, riss er sich aus der Umarmung und funkelte ihn an. „ICH HABE GESAGT DU SOLLST MICH LOS LASSEN!!“, schrie er ihn an, erhob sich und nahm auch schnell mehr Abstand zu dem Anderen. „Du bist ein Lügner Shun! Du willst mich doch nur im Glauben lassen, damit du mich weiter ausnutzen kannst. Das kannst du vergessen. Ich glaube dir kein Wort mehr!! Du kannst jemanden Anderen verarschen, aber ganz sicher nicht mich!“, zischte er wütend, doch seine Gesichtszüge entglitten ihm, als er das Lachen Shuns wahrnahm. Er lachte? Verstört sah er ihn an. Was sollte das? „Zu schade aber auch, so leichtgläubig wie du warst, hatte ich doch gehofft, dass du mir das einfach abkaufst und so weiter machst, wie vorher auch. Wie ein willenloses Spielzeug, welches man einfach benutzen kann. Du hast so lange nichts gesagt. Hast du gehofft, dass es besser wird? Dass es wieder wird wie am Anfang? Nein Tooru. Das einzige was mich noch interessiert hatte, war der Sex. Zu mehr warst du aber auch nicht zu gebrauchen.“ Höhnisch lachte Shun, wodurch sich Kyo verkrampfte. Er wusste es. Er hatte es gewusst. Er hatte ihn nur benutzt. Es schmerzte - es schmerzte so unerträglich. Wieso? Zitternd krallte er seine Hand in seine Brust. "Du bist langweilig! Und so verdammt anhänglich. Du bist ein Möchtegern-Sänger, was soll ich überhaupt mit dir?? Was besseres als dich zu benutzen und zu betrügen kann man mit dir gar nicht machen. Du bist einfach billig Tooru. Du hast nicht mal den Mumm in der Hose um irgendwas zu machen, du bist eine Memme!!" Shun trat auf ihn zu, doch Kyo konnte sich einfach nicht bewegen. Die Worte trafen ihn hart und machten ihn unfähig irgendwas zu erwidern oder sich zu bewegen. Sein Körper zitterte, während sich Tränen über seine Wange schlichen. „Du bist so erbärmlich!“ Kyo sackte auf die Knie und schluchzte bitterlich auf. Das war zu viel. Das war eindeutig zu viel. Qualvoll schrie er auf, spürte die Hände an sich und stieß sie mit aller Kraft von sich. „VERSCHWINDE!!!“, fuhr Kyo auf, rappelte sich langsam wieder auf und packte Shun an seinem Arm. Mit letzter Kraft, die er besaß, schmiss er ihn aus seiner Wohnung und die Sachen gleich hinterher. „LASS DICH HIER NIE WIEDER BLICKEN DU VERDAMMTES ARSCHLOCH!“, schrie er ihm noch hinterher, ehe er die Türe ins Schloss schlug und an der Tür nach unten sackte. Er konnte nicht mehr. Es hatte seine ganze Kraft gekostet Shun aus seiner Wohnung zu schmeißen um endlich die Ruhe zu haben, die er brauchte. Sein Herz schmerzte, sein Kopf pochte. Es war einfach unerträglich. Wieso schmerzte Liebe so sehr? Wieso? Wieso war sein Leben nur so? Konnte er nicht einmal glücklich sein? _ Kapitel 4: Akt 4; Du musst lächeln, immer lächeln. -------------------------------------------------- 2004-10-14, 14. Tag, irgendwo in der Innenstadt von Osoka. Kyo Hart biss sich Kyo auf seine Unterlippe und fuhr sich durch sein Haar. Wo war er eigentlich? Was tat er hier eigentlich? Warum fühlte er sich so beschissen? „Tooru?“ Erschrocken fuhr der Kleine, zitternde Körper herum und sah den Anderen mit seinen verschleierten Augen an. Wie viel hatte er getrunken? Er konnte nicht mal wirklich gerade stehen. „Du…-“ Doch augenblicklich spürte er dessen Finger auf seinen Lippen und schwieg, schwankte leicht hin und her und spürte dann einen stützenden Arm um sich. „Du solltest nicht so viel reden, Tooru.“, hauchte dieser und zog ihn dann sanft in seine Arme, bevor er ihn mit sich zog. „Wohin willst du?“ „Von der Straße weg“, brachte dieser nur hervor und kurze Zeit später saß Kyo auch schon auf der Couch, umhüllt von einer kuschelig warmen Decke und einer Tasse Tee in der Hand. Irgendwie kam ihm diese Situation äußerst bekannt vor. „Warum tust du das?“ „Weil ich nicht zulassen kann, dass du in dein Verderben rennst.“ -Stille- Leicht nippte der Blonde an dem Tee, sah sich langsam um und sah dann wieder zu Shun. „Du wohnst immer noch hier?“, fragte Kyo leise, stellte die Tasse ab und erhob sich langsam, schwankte leicht und hielt sich lieber an der Sofalehne fest. „Du solltest dich lieber setzen.“ „Nein, nein es geht schon“, murmelte der Blonde nur, sah sich um, ehe er ein Bild erblickte, das ihm nur zu bekannt vor kam. Langsam ging er auf das Bild zu, welches auf einem Schrank stand und nahm es in die Hand. Vorsichtig legte er seine Finger auf das Glas und strich über das Bild, während er die zwei Personen, die sich liebevoll umarmten und glücklich in die Kamera strahlten, betrachtete. „Du hast es immer noch?“ „Ja.“ Einen Moment schwieg er. „Warum? Ich verstehe dich nicht. Warum hast du mich so verletzt, aber bewahrst dieses Bild immer noch auf.“ Kyo konnte ihn wirklich nicht verstehen. Er hatte ihn schon damals nicht verstanden. Wie könnte er auch? Wie konnte man nur so mit einem Menschen spielen. „Tooru, wir waren mehr als 2 Jahre zusammen. Was glaubst du denn, dass ich dir das alles vorgespielt habe?“ „Ja davon war ich ausgegangen.“ Kalt hatte er die Worte ausgesprochen. Glaubte Shun etwa, dass er ihm noch ein einziges Wort glauben konnte? Wie könnte er? „Es war aber nicht so. Du bist mir nicht egal.“ Wie konnte er ihm nicht egal sein, wenn er ihn so behandelt hatte? Wie? Er verstand es nicht. „Warum lässt du mich dann so leiden?“ Verzweifelt rief Kyo die Worte aus und warf dabei das Bild auf den Boden. Klirrend ging es zu Bruch. „Tooru?“ Entsetzt sprang Shun auf und zog den Vocal in seine Arme, welcher sich jedoch direkt verspannte und versuchte sich aus der Umarmung zu entziehen. „Lass mich…“, schluchzte Kyo auf einmal auf und ließ sich verzweifelt auf dem Boden sinken und schlang seine Arme um seinen zitternden Körper. „Warum hast du mir mein Herz gestohlen und nicht wiedergegeben? Warum lässt du mich so leiden? Warum hast du mein Vertrauen so missbraucht?“ Verzweifelt hatte er die Worte hervor gebracht. „Ich wollte dich nicht verletzen.“ Kyo lachte bitterlich auf. Sicher doch. Und das sollte er ihm glauben? „Warum hast du es dann immer wieder getan?“ „Ich konnte nicht anders. So bin ich. So war ich schon immer. Ich kann nichts daran ändern, egal wie sehr ich es gewollt hätte“, brachte Shun hervor, kniete sich zu dem Bild herunter und befreite es von den Scherben. „Ich wusste, dass ich dich irgendwann verletzen würde, weil es meine Natur ist.“ Seine Natur? Wollte er ihn verarschen? Er glaubte ihm kein Wort, kein einziges Wort. Er wollte ihn doch nur wieder einlullen und so weitermachen wie er auf gehört hatte, so wie damals. Oder sagte er doch die Wahrheit? Er zweifelte daran. „Wie lange? Wie lange warst du mir schon Fremd gegangen?“ Ob er ihm die Wahrheit sagte? „Etwa ein Jahr lang.“ Unkontrolliert krallten sich seine Fingernägel in seine Oberarme und vergrub sein Gesicht an seinen angewinkelten Beinen. Ein Jahr! Ein ganzes Jahr hatte er ihn angelogen, betrogen und benutzt. Das war zu viel. Das konnte er einfach nicht fassen. Ein ganzes Jahr!! „Ein Jahr?!“ Entsetzt starrte er den Anderen an. Doch dieser tat nichts anderes als zu nicken. Sollte er das jetzt einfach so hinnehmen? Was würde er auch daran ändern können? Es war geschehen und er hatte nichts davon mitbekommen. Shun hatte Recht, als er gemeint hatte, dass er leichtgläubig und dumm war. „Tooru? Warum hast du so viel getrunken? Wegen diesem Jungen? Diesen Möchtegern Sänger?“, fragte Shun, legte das Bild auf den Wohnzimmertisch und sah zu dem verwirrt aufblickenden Blonden. „Ich ertrage seine Anwesenheit nicht mehr. Ich habe Angst vor dem was Geschehen wird. Ich habe Angst davor wieder so verletzt zu werden, so wie du mich verletzt hast. Der Schmerz sitzt noch zu tief. Du bist daran Schuld, dass ich nicht mehr lieben kann“, schrie er ihn förmlich an, wurde er doch bei jedem Wort lauter. Er war so wütend. Shun war Schuld daran, ganz alleine er. „Was für ein Blödsinn, das redest du dir ein. Du bist selber dafür verantwortlich. Vergiss mich doch endlich, wenn du es so Leid bist.“ „Wie soll ich das denn machen, wenn du immer wieder auftauchst? In meinen Träumen, meinen Gedanken und Real.“ Wie stellte er sich das vor? Er hatte doch so sehr gehofft, dass er das konnte. Doch bevor es überhaupt so weit kam, geschahen immer Dinge, die ihn erneut runter gezogen hatten, ihn an das vergangene erinnert hatten. „Liebst du mich noch?“ Stille trat in den Raum, während Kyo den Anderen entsetzt ansah. Liebte er ihn noch? Er liebte doch Takanori, oder? Zweifel machten sich in ihm breit. „Warum sonst hängst du noch so an mir?“, fragte Shun, erhob sich und ging auf Kyo zu, hockte sich zu ihm runter und legte seine Hand auf seinen Arm, doch Kyo schwieg weiterhin. Lange schwieg er einfach, ließ sich dann aber in die Arme des Anderen ziehen. „Ich habe Angst“, kam es leise von dem Sänger. „Wovor?“ „Vor der Liebe… Vor dem was geschehen wird.“ „Das brauchst du nicht. Es gibt immer eine Enttäuschung im Leben, aber es gibt auch wunderschöne Momente im Leben, die du genießen solltest und dich nicht davor verschließen solltest. Es macht dich nur verletzbarer, als du eh schon bist“, gab Shun von sich, strich ihm dabei behutsam über den Rücken. „Du liebst ihn, hmm? Und er liebt dich, sonst hätte er dich nicht vor mir beschützt und mir dabei die Nase gebrochen. Er hätte sonst keinen Bruch seiner Knochen in Kauf genommen. Warum verschließt du dich so vor der Wahrheit?“ Wieso sprach er so auf ihn ein? Er wusste doch ganz genau warum. Wie konnte er nachdem was geschehen war noch Vertrauen aufbauen? Wie sollte er über seinen Schatten springen können? Wie sollte er diesen Schmerz verdrängen? „Weil es so wahnsinnig weh tut. Ich möchte – nein ich kann diesen Schmerz nicht noch einmal ertragen.“ „Das wirst du nicht!“ Hart trafen ihn die Worte, was ihn stocken ließ. Was veranlasste ihn dazu, das zu glauben. Warum sollte es nicht so sein? Auch Ruki war nur ein Mensch und würde ihn verletzten, so wie alle Menschen es bis jetzt getan hatten, die er an sich ran gelassen hatte. Warum hielt er sonst so einen Abstand zu seinem Bandmembern. „Warum bist du dir so sicher?“ Fragend sah er Shun an. „Du weiß es doch selber ganz genau.“ Hart schluckte Kyo, löste sich langsam von Shun und taumelte leicht zurück. Er wusste es? Was wusste er? Warum es bei Ruki nicht geschehen würde? Weil er ihn so aufrichtig liebte, dass es weh tat. Ja das war der Grund. Ruki liebte ihn so aufrichtig, wie es sonst noch keiner getan hatte. Noch nie hatte er dieses Gefühl gespürt gehabt, welches von ihm ausging. Dennoch... war es wirklich wahr. Konnte er Shun vertrauen? Konnte er ihm wirklich glauben? Sollte er es wirklich riskieren und es einfach versuchen? „Ich muss telefonieren“, murmelte der Sänger, kramte seine Handy aus seiner Hosentasche und rief Kaoru an. „Kannst du mich abholen?“, fragte er, sah dann aber verwirrt zu Shun und reichte ihm das Handy. Kurzerhand hatte dieser dem Leader die Adresse genannt und hatte aufgelegt. „Danke“, murmelte Kyo, nahm das Handy wieder entgegen und ließ es in seiner Tasche verschwinden. „Du hast meine Frage noch nicht beantwortet.“ Verwirrt sah er Shun an. Welche Frage? „Welche?“ „Liebst du mich noch?“ Leicht schüttelte Kyo seinen Kopf. „Ich verabscheue dich. Wünschte mir deinen Tod, aber ja, ich kann mich nicht von dir lösen.“ Wie konnte er ihn noch lieben, nachdem er ihm das alles angetan hatte? Er hasste ihn und das aus tiefstem Herzen. Und genau deshalb hing er noch so an ihm. „Was muss ich tun damit du endlich los lässt und endlich glücklich wirst?“ Doch etwas schockiert sah er ihn an. Er wollte das er glücklich wurde? Das konnte er gar nicht glauben. Warum sollte er das wollen? Das sprach gegen jegliches Verhalten von ihm. Oder tat er es wirklich... „Liebst du mich noch Shun?“ „Ja! Aber ich kann dich nicht glücklich machen, Tooru. Aber er kann es.“ Ruki sollte es können? Er zweifelte daran. Wieso sollte ausgerechnet er ihn glücklich machen können? Langsam ließ er sich wieder auf der Couch sinken und nahm das Bild in seine Hand. „Vergiss die Vergangenheit, schließe endlich damit ab.“ Leichter gesagt als getan. So einfach fiel ihm das nun mal nicht, so sehr er sich das auch wünschte. „Ich würde so gerne, aber es will nicht funktionieren.“ „Dabei kann ich dir nicht helfen Tooru. Das musst du selber schaffen“, brachte Shun hervor, bevor er aufsah, da es an der Tür klingelte. Kyo sah Shun nach, wie er die Türe öffnete und Kaoru in dieser stand. „Habe ich dir nicht etwas bezüglich Kyo gesagt?“, knurrte Kaoru ungehalten. „Er ist mir betrunken in die Arme gelaufen. Besser mir, wie irgendeinem Vollidioten“, verteidigte Shun sich, doch Kaoru ging einfach an ihm vorbei ins Wohnzimmer. Besorgt trat er auf Kyo zu und beobachtete ihn, wie er gedankenverloren auf das Bild starrte. „Kyo?“, fragte Kaoru besorgt. „Hmm?“ Langsam erhob sich der Blonde, steckte das Bild in seine Hosentasche und ging an Kaoru vorbei zum Flur. „Lass uns zurück zum Hotel“, brachte Kyo leise hervor, was Kaoru verwirrt aufsehen ließ. „Ist alles Okay? Was ist mit deiner Entscheidung von vorhin?“ Einen Moment schwieg Kyo und dachte darüber nach, ehe er Antwortete: „Egal... lass mir etwas Zeit.“ „Das Photoshooting?“ Leicht nickte der Sänger. Das würde er schon irgendwie hinbekommen. Er hieß ja nicht umsonst Kyo. Kyo trat in den Flur, wo er sich Jacke und Schuhe wieder anzog. Wann hatte er die ausgezogen? Ach was wusste er schon. Seufzend griff er in seine Jackentasche und zog die Schachtel Zigarette hervor, stellte jedoch fest, dass diese leer war. „Kao?“ „Sicher.“ Und schon hatte Kyo seine gewünschte Zigarette im Mundwinkel hängen und zog genüsslich an ihr, bevor er den Rauch ausstieß. „Tooru? Gehen wir nach der Tour mal einen trinken?“ Verwirrt drehte sich Kyo zu dem Anderen herum, stieß den Rauch erneut aus und schüttelte leicht den Kopf. „Ich brauche Zeit Shun. Viel Zeit. Aber danke für das Gespräch“ , brachte er hervor, hob seine Hand und verließ dann mit Kaoru die Wohnung. Langsam ließ er sich in dem Wagen sinken und schloss seine Augen, während er seine Zigarette zu Ende rauchte. „Wie viel hast du getrunken?“ „Frag mich etwas leichteres, Kao.“ „Na super. Na hoffentlich kannst du gerade stehen“, murrte der Leader, reichte ihm eine Packung Kaugummi, lehnte sich zurück und startete den Wagen. „Die Anderen warten schon beim Photoshooting auf uns. Das hättest du so oder so machen müssen, genauso wie das Konzert. Früher habe ich den Abbruch nicht durch bekommen.“ „Schon okay. Wir machen weiter.“ „Sicher?“ Ein leichtes Nicken war die Antwort. Wie könnte er seine Fans enttäuschen? Sie waren alles für ihn. Das Einzige was ihn nie enttäuscht hatte. Das Einzige was ihm wohl für immer eine Stütze sein konnte. Nachdem alle fertig gestylt waren, betrat nun auch endlich Kyo und der Leader komplett fertig gestylt den Raum. Kaum waren sie eingetreten, wurde Kyo auch schon zum Shoot gezogen und musste sein Bestes geben, was er auch tat. Kurz darauf folgte Kaoru. Schnell waren die Einzelshoots durch und sie konnten sich den Bandfotos widmen, die auch recht zügig gingen. Das Problem waren eher die Shoots mit den Anderen. Als Kyo dann auch schon mit Ruki posen sollte, atmete er tief durch, sah zu dem Jüngeren und befolgte kurz darauf die Anweisungen des Photographen. Augen zu und durch hieß es, aber er erhaschte einen Lichtblick, einen schmerzhaften Lichtblick, der ihm etwas Hoffnung auf Besserung verschaffte. "Ich denke ich sollte mit Kao das Zimmer wechseln. Es wird das Beste für uns Beide sein fürs erste", brachte Kyo leise hervor, ließ dann aber von ihm ab und positionierte sich wie gewünscht. Ruki war erschrocken zusammengezuckt, doch dann nickte er leicht. Auch Kyo nickte, widmete sich dann aber wieder der Kamera und spielte seinen Part, so wie es Ruki tat. Seufzend verließ er den Raum, als er das Shooting hinter sich hatte und bat ein Staff ihm etwas zu Essen zu besorgen, schließlich hatte er noch überhaupt nichts gegessen. Ein Wunder, dass er den ganzen Alkohol bei sich behalten hatte. Bitter schluckte er, während er den Raum wieder betrat und sich zu Daisuke und Shinya setzte. Kaoru war mal wieder auf Achse, so wie er es immer war und Toshiya war mit Reita beim Fotografen, um sich ablichten zu lassen. "Ich hab es ganz schön verbockt, hmm?", fragte er an Shinya und Daisuke, die ihn Beide verwirrt ansahen, doch bei Shinya machte es klick. "Hör auf so etwas zu denken. Er hat es selbst verbockt, wenn er meint dich unter Druck setzen zu müssen", murmelte Shinya, erhob sich dann aber, da die Drummer nun an der Reihe waren. Tief seufzte er auf, sah zu Ruki, der sich gerade von Uruha die Hand neu verbinden ließ. "Von selbst wird er sicher nicht mehr kommen, wenn musst du den nächsten Schritt machen", brachte Daisuke hervor, ließ ihn frustriert aufseufzen. "Ich weiß. Aber ich brauche Zeit", brachte Kyo hervor, verließ dann auf den Wink des Staffs den Raum und widmete sich dem Essen, welches er regelrecht verschlang. So leer war sein Magen schon lange nicht mehr gewesen. Nachdem er alles aufgegessen hatte, hatte er sich auf der Couch lang gemacht und war eingeschlafen. Schlaf, den er bitter nötig hatte. ein paar Stunden vorherRuki Sie waren Kaoru ins Hotel gefolgt und hatten dort auch die Anderen getroffen. Irgendwie verhielten sich Shinya und Kaoru seltsam, doch das beachtete keiner. Jeder verschwand noch flüchtig hoch ins Zimmer, um ein paar wichtige Utensilien mitzunehmen, dann ging es auch schon zum Van. Sie verteilten sich auf die Bänke und während Ruki den Kopf auf Reitas Schoß legte und halb einschlief, sich dabei auch nicht daran störte, dass er quer über Uruha und Aoi lag - so ein Van war für 8 Personen nun mal sehr klein - sah Kai, der direkt neben Daisuke saß, in die Zeitung. "Ach her je...", murmelte er. "Dabei hab ich unserem Manager extra angerufen, dass er das regeln soll." Seufzend schüttelte er den Kopf. "Vielleicht sollten wir ein offizielle Nachricht an die Fans geben? Von wegen Ruki ist gestürzt und zur Sicherheit ins Krankenhaus und Ärzte haben gesagt, ist nichts mit Konzert, weshalb wir auch das Konzert absagen müssen. Haben wir eine ordentliche Erklärung. Wir sollten nur aufpassen keine Panik zu schieben." "Finde ich gut", murmelte Uruha. Gähnend reckte er sich. "Wäre eine Idee und zumindest recht plausibel", meinte Daisuke und sah zu den Anderen. Leicht nickte Kai und murmelte etwas von 'inneren Verletzungen' oder 'Stauchungen und Prellungen'. Irgendeinen triftigen Grund würden sie schon finden. Bald kamen sie auf dem Gelände an und stiegen alle aus. Sie zogen ihre Outfits an und die Stylisten gaben sich alle Mühe. Ruki versteckte seinen Verband unter Fingerlosen Handschuhen und fertig war der Salat. Seufzend sank er auf ein Sofa und nahm sich eine Wasserflasche. Er war noch immer müde. Gemeinsam brachten sie die Einzelshoots hinter sich und Ruki spürte die besorgten Blicke seiner Freunde auf sich, brachte aber alles recht gut hinter sich. Sobald er fertig war ließ er sich von einem Staff ein paar Vitamine in Form von Obst und was ordentliches zu Trinken bringen. Schließlich musste er sich irgendwie auf den Beinen halten. Geflissentlich ignorierte er Kyo, als dieser den Raum betrat. Je weniger er ihn ansehen musste, umso besser. Ruki biss in einen Apfel und spielte nebenbei geflissentlich auf Uruhas Gameboy Advance Pokemon. Als sie dann zu den Bandshootings übergingen, schaffte es Ruki auch irgendwie Kyo aus dem Weg oder eher aus dem Blick zu gehen. Doch dann, als er glaubte es überstanden zu haben, hatte der Fotograf ja die wundervolle Idee, sie zusammen fotografieren zu können. Was für ein Idiot. Merkte der etwas? Während des Shoots hatte Rukis Hand zu brennen begonnen, doch er ignorierte es geflissentlich. Genau wie Kyo. Zwar ließ er es sich nicht anmerken und auf den Bildern würde man nichts sehen, doch er schaffte es erfolgreich, den anderen Vocal irgendwie auszublenden. Umso erschrockener zuckte er zusammen, als ihn dieser ansprach: "Ich denke ich sollte mit Kao das Zimmer wechseln. Es wird das Beste für uns Beide sein fürs erste." Doch ein kleines Nicken war alles was Kyo als Antwort bekam. Irgendwann hatte Ruki es überstanden und die Bassisten waren die Nächsten. Wortlos schlurfte er zu seinem Platz zurück. Kyos Worte hatten weh getan. Und das überraschte ihn. Eigentlich hatte er damit doch rechnen können. Und doch... Er wusste, dass es vernünftiger war. Viel vernünftiger. Aber wenn er ehrlich war, hatte er bei dem Thema Kyo schon lange seinen Kopf abgeschaltet. Seufzend ließ er sich in das Sofa fallen und schnappte sich seine Wundcreme. Vermutlich war seine Haut einfach zu trocken unter dem Verband und die Wunde brannte deshalb. Uruha schien das bemerkt zu haben, denn er kam zu ihm und kniete sich vor Ruki. "Lass mich das machen." Sanft lächelte er ihn an und Ruki hielt ihm wortlos die Hand hin. Lächelnd nickte Uruha, machte vorsichtig den Handschuh ab und begann dann den Verband aufzuwickeln. "Darfst du das überhaupt?" Leise schnaubte Ruki. Lächelnd schüttelte Uruha den Kopf. Natürlich bemerkte er, wie es dem Kleinen ging, doch in seinen Augen schlug er sich recht wacker. Je mehr Uruha Rukis Hand freilegte, um so mehr musste er schlucken. Fünf mehr oder weniger große Narben erstreckten sich über die Hand, zeugten von der Verwüstung, die in dem kleinen Körperteil geherrscht hatte und von der Bemühung der Ärzte so wenig wie möglich öffnen zu müssen. Für Ruki waren solche Bilder normal, aber Uruha zerriss es jedes Mal das Herz, wenn er es sah. Vorsichtig cremte er die Nähte ein und bekam dann schon ein Pad vor die Nase gehalten, da merkte man eben wie sehr das für Ruki Routine war. Er hatte an alles gedacht. Uruha legte es auf die eingecremte Fläche, nachdem er eine Weile gewartet hatte, dass die Creme trocknete und verband Rukis Hand dann wieder. "Danke", nuschelte der Kleine und nahm sich diesmal eine Orange. Warm lächelte Uruha, setzte sich neben ihn und schnappte sich eine Banane, die er genüsslich verspeiste. Ruki unterdessen hatte sich wieder seinen Gameboy geschnappt und tippte neben dem Schälen darauf herum. Müde hatte Ruki irgendwann seine Augen geschlossen und etwas von wegen "Weckt mich wenn ihr mich braucht", gemurmelt. nach dem ShootingKyo "Waaahh~ lasst mich durch… Ich muss maaaa~al", drang auf einmal eine quengelnde Stimme an ihre Ohren und ließ die Gitarristen Aufsehen. "Sht!", kam es unisono von den Beiden und ließen Toshi verwirrt Aufsehen. "Oh... `tschuldigt.", murmelte und wuselte schnell auf Toilette. Leicht grinsend schüttelten die Beiden ihre Köpfe und sahen auf Kyo, der sich leise grummelnd räkelte. Na super da hatten sie den Salat. Kurz darauf saß Kyo auf der Couch und blickte in die Gesichter seiner beiden Gitarristen. "Wo~?" "Photoshooting." "Oh", brachte Kyo hervor, nahm dann das Glas Wasser entgegen, wie auch die Kopfschmerztablette, die ihm der Staff reichte. Schweigend schluckte er sie und atmete tief durch. "Ist irgendwas?" "Nein. Wir haben nur über deinen Schlaf gewacht." "Achso", murmelte Kyo, erhob sich und streckte sich einmal ausgiebig, bevor er sich umziehen ging und sich entstylen ließ. "Könnten sie das bitte wieder abdecken?", brachte Kyo hervor und deutete auf seinen Hals, nahm sich, nachdem die Stylistin es wieder abgedeckt hatte, ein Tuch und band es sich um den Hals. "Danke", murmelte er und sah dann zu den Anderen, die langsam die Umkleide betraten, um sich ausgehtauglich zu machen. Nach einer guten halben Stunde waren endlich alle Member startklar, während sie sich auf die Vans aufteilten. Zum einen die Gruppe, die in die Stadt fuhr und zur Anderen die, die zurück zum Hotel fuhren. Daisuke reichte Kaoru die Zeitung, die er im Auto hatte liegen lassen und seufzte leise, wusste er doch, dass Kaoru immer top informiert sein wollte. "Und wie wollt ihr das bereinigen?", fragte Kaoru an Kai gewandt, hatte er doch die Unterhaltung von vorhin ja nicht mitbekommen. Doch Kyo war schneller, nahm die Zeitung und las sich den kleinen Artikel durch. "Das steht in der Zeitung?" "Ja." "Oh man…", seufze Kyo, reichte die Zeitung wieder zurück und schloss langsam seine Augen. Jetzt war er auch noch daran schuld, das Gazette eine Artikel von Spekulationen und sondergleichen am Hals hatten.. "Mhm... ich dachte daran, dass wir sagen Ruki sei irgendwo gestürzt, also dass es nach nichts ernstem klingt. Dass wir einfach zur Sicherheit ins Krankenhaus sind und halt ein paar Prellungen und so. Das werde ich noch mit dem Management bereden. Ich denke wir werden das auch als Grund angeben warum wir morgen nicht spielen können. Schließlich wollen wir ja keine Panik streuen." Warm lächelte Kai und zuckte mit den Schultern. "Uns fällt schon wieder was ein. Allerdings... ich frage mich gerade ob Ruki beim nächsten Konzert wieder kann. Ich weiß nicht, er hat uns nicht gesagt was die Ärzte genau gesagt haben, nur dass er Morgen nicht darf." Unsicher spielte er an seinem Armband. Leicht verstehend nickte Kaoru, las sich noch einige andere Artikel durch, bevor sie auch schon ankamen und ausstiegen. "Ach Kai. Hör mal", meinte Kaoru und verschwand mit Kai in dem Hotel, Kyo sah den Beiden kurz nach, ehe er zu Aoi und dann zu Daisuke sah, bevor er aus dem Wagen stieg und sich an Aoi wandte. "Ich tausche mit Kao das Zimmer. Kommst du bitte mit zu mir und hilfst mir?", fragte er den Gitarristen, der ihn ziemlich überrascht ansah. "Ano..." Unsicher sah Aoi Kyo an, welcher auch schon einen Arm um sich hatte und kurz darauf den warmen Körper an sich spürte. "Dai..", murmelte der Sänger leise und schmiegte sich an den Älteren. "Wie gehts dir?" "Besser." "Das erleichtert mich", hauchte Daisuke leise und löste sich langsam, bevor er entschuldigend zu Aoi sah, welcher die Beiden immer noch unsicher ansah. "Reicht es euch wenn ich euch meinen Schlüssel leihe?" Leicht nickte Kyo auf die Worte und bekam auch schon den Schlüssel von Aoi, welcher dann mit Reita verschwand. "Lasst uns rauf gehen", lächelte Daisuke und schon gingen die Beiden ins Hotel. In Kyos Zimmer angekommen, packten sie die Klamotten zusammen. "Wo warst du? Die Kneipe in der du dich zulaufen lassen hast, habe ich gefunden, aber wo warst du danach?" "Bei Shun", brachte Kyo ruhig hervor, kramte das Bild aus seiner Hosentasche und reichte es Daisuke, der es sich besah. Augenblicklich wurde ihm einiges klar. "Warum hast du nie etwas erzählt?" Leicht zuckte Kyo mit den Schultern, ließ sich auf dem Bett sinken und sah kurz zu dem des Anderen. "Ich wollte euch damit nicht nerven. Es war gut, dass ihr nichts wusstest. Erst recht nachdem das alles passiert ist." Nur zu deutlich konnte man die Traurigkeit in seinen Worten hören. "Aber wir wären doch für dich da gewesen." Leicht schüttelte Kyo seinen Kopf und nahm das Foto wieder in die Hand, sah kurz drauf, bevor er es wieder in seine Hosentasche schob und tief durch atmete. "Dann hätte ich euch alles erzählen müssen und das wollte - das will ich nicht", brachte Kyo leise hervor. "Warum verschließt du dich immer so sehr vor uns - vor mir? Ich dachte wir wären beste Freunde. Ich habe das Gefühl dich gar nicht mehr richtig zu kennen", brachte Daisuke leise hervor, ließ sich neben Kyo sinken und legte seine Hand sanft auf seine Schulter. "Tut mir Leid, aber ich habe gelernt mit meinem Schmerz alleine umzugehen." "Aber es zerreißt dich. Warum gibst du nicht endlich zu, dass du es nicht alleine schaffen kannst." "Daisuke bitte", brachte Kyo hervor, befreite sich von der Hand und erhob sich. Kurzer Hand hing eine Zigarette zwischen seinen Lippen und er inhalierte den giftigen Stoff und stieß ihn wieder aus. Seine Augen fixierten die Decke. "Ich möchte euch einfach nicht damit belasten", brachte er nach einer Zeit des Schweigens und Rauchens hervor. "Aber du belastest uns viel mehr, wenn wir nicht wissen, warum es dir so scheiße geht." "Ich kann es aber nicht." Frustriert stieß er die Worte aus, ließ seine Faust gegen die Wand preschen und zischte leise auf. "Ich will einfach nicht, dass ihr seht wie kraftlos ich eigentlich wirklich bin. Wie verletzbar, wie angreifbar. Ich habe doch ein Bild zu waren." Wieso konnte das Keiner verstehen. Er wollte einfach nicht mit Ihnen darüber reden. Er brauchte diesen verdammten Abstand einfach. "Ja vielleicht auf der Bühne. Vielleicht bei den Shoots, bei den Interview's, vor der Welt, aber nicht vor deinen Freunden. Tooru. Du bist für uns Tooru Nishimura und nicht Kyo, der eiskalt ist, wenn er nicht gerade seine Stimme erhebt. Du bist für uns Tooru Nishimura, ein kleiner, zerbrechlicher Junge, der sich nichts sehnlicher wünscht, als endlich den Schmerz über Bord werfen zu können, der ihn immer wieder droht zu übermannen." "Hör auf Daisuke", brachte Kyo leise hervor, rauchte seine Zigarette zu Ende, während er seine Augen schloss. Wieso sagte Daisuke so etwas? So durften sie ihn nicht sehen. Sicher sie wussten, dass er viel ertragen musste. Aber das sie ihn so sahen... das ertrug er nicht. Kyo musste doch ein Bild vor Ihnen wahren. Sie durften nicht sehen, wie sehr ihn das wirklich mitnahm. Nein... sie durften sich nicht solche Sorgen um ihn machen. Sie sollten sich auf sich selbst konzentrieren und nicht auf ihn. "Was muss geschehen, damit du dich uns endgültig öffnest." Die Frage ließ ihn aufsehen. Er sollte sich Ihnen ganz öffnen? Davon konnten sie lange träumen. Das würde er keinem gewähren, nicht mal Ruki. "Ein Wunder", murmelte Kyo leise und packte seine restlichen Sachen zusammen, bevor er ein Block hervor zog und einige Schriftzeichen drauf kritzelte. Es war ein Anfang für ihren gemeinsamen Song, was ihm nun noch schwerer fiel, als es ohnehin schon für ihn war. "Daisuke?" Kyo sah zu dem Gitarristen, welcher mehr als geknickt auf dem Bett saß. Scheinbar machte es ihn wirklich traurig, dass er sich Ihnen nicht öffnen wollte. Irgendwie konnte er es ja verstehen. "Ja?", gab besagter Gitarrist von sich und sah nun endlich zu Kyo. "Gehst du schon einmal vor?", fragte er und bekam ein Nicken des Rothaarigen, der den Schlüssel Aoi's hervor zog und die beiden Koffer Kyo's mit sich nahm. Seufzend erhob sich Kyo, ließ sich auf dem Bett Ruki's sinken und atmete tief den Duft des Jüngeren ein, bevor er den Zettel neben sich legte und noch etwas dazu schrieb. »Es tut mir Leid was ich heute Morgen zu dir gesagt habe. Gib mir was Zeit zum nachdenken, dann werde ich dir eine endgültige Antwort auf deine Frage geben. Kyo.« Seufzend erhob er sich, ging auf das Nachtschränkchen zu und griff nach den Schlaftatletten, die ihm Ruki gegeben hatte und verließ dann mit den restlichen Sachen das Zimmer... Kapitel 5: Akt 5; Es ist nicht von Bedeutung, wie langsam du gehst, solange du nicht stehenbleibst. --------------------------------------------------------------------------------------------------- 2004-10-14, 14. Tag, Nachmittags in irgendeinem Hotel in Osaka. Ruki Zufrieden streckte sich Uruha. "Hach ja... ich bin Happy", strahlte dieser. "Und obwohl weder Aki noch Yuu mit waren, hatte ich jemanden, der mir meine Tüten abgenommen hat." Er grinste und küsste Toshiya gleich wieder auf die Wange, wie immer, wenn er die Tüten genommen hatte. "Vielen vielen Dank", strahlte er. "Bringst du sie noch mit auf mein Zimmer?", mit großen, treudoofen Augen sah er Toshiya an und lächelte, als dieser zustimmte. Ruki hatte seine neue Sonnenbrille cool auf die Nase geschoben und ignorierte das Gequietsche neben sich. Hoffentlich war Kyo schon weg. Gerade war er froh, dass er mit Kaoru gewechselt hatte. Zu gut erinnerte sich Ruki an seine Zeit in Tokyo mit Kaoru. Er war ein sehr angenehmer Zimmerpartner, ruhig und wusste wann er zu weit ging noch bevor er es tat. Seufzend schleppte er seine Sachen davon und verdrehte die verdecktem Augen genervt, als Uruha ihm ein - "Vergiss nicht: Kai meinte wir treffen uns in..." - die Zeit brauchte er offensichtlich um auf die Uhr zu sehen - "...einer halben Stunde unten zum gemeinsamen Essen." - hinter ihm her rief. So ein Mist aber auch. Seufzend ging er in sein Zimmer, schloss es auf und schmiss die Tüten in eine Ecke. Jetzt erst mal schön duschen. Halt! Danach frische Sachen... am besten ein paar Neue. Zwar wusch er sie normal bevor er sie trug, aber gut. Er sollte ein paar Angestellte aus dem Hotel fragen, ob sie die Sachen für ihn waschen lassen konnten. Gut... das würde er dann nach dem Essen tun und jetzt noch seine normalen tragen. Er ging zum Schrank und zog eine zerrissene schwarze Jeans raus, die recht viel Haut zeigte, aber es juckte ihn nicht. Dazu noch einen sehr weiten, hellgrauen Pulli, indem er sicher verloren wirken würde, doch auch das war ihm gerade recht. Noch frische Unterwäsche und er ging ins Bad um zu duschen. Wo war eigentlich Kaoru? Ihm egal. Also duschte er sich, richtete danach seine Haare und alles her und zog sich an. Seufzend schlurfte er durch das Zimmer - keine Lust. Also schmiss er sich auf sein Bett und erst jetzt fiel ihm der Zettel ins Auge. Der lag am Morgen noch nicht hier. Nachdenklich faltete er ihn auseinander und legte den Kopf schief. Okay... Er biss sich auf die Unterlippe. Irgendwie... hatte er gerade davon nichts wissen wollen, aber es war gut so. Er schob den Zettel in die Hosentasche und legte wieder den Kopf auf sein Kissen. Noch 10 Minuten. Er würde sicher nicht eher runter gehen! "Ruki?", fragte Kaoru vorsichtig und ließ sich auf der Bettkante sinken, um ihn genau beobachten zu können. Murrend kugelte sich dieser zusammen, als er Kaorus Stimme hörte. Die anderen Geräusche hatte er perfekt ausblenden können, aber nun? Seufzend streckte er sich leicht und drehte Kaoru dann den Rücken zu. Es war hier grade viel zu gemütlich, als dass er weg wollte. Doch leider wollte sein Körper nicht so wie er selbst und so wachte er langsam aber sicher auf. Unwillig grummelte er und setzte sich langsam auf, fuhr sich durch seine Haare und blinzelte verwirrt umher. Was hatte ihn geweckt? Nach einer Weile fokussierten seine Augen endlich Kaoru, wirklich erstaunt war er darüber nicht. Dennoch verließ ein leises 'oh', seine Lippen. Er legte den Kopf schief, sah ihn kurz an, ehe er auf die Uhr schielte. "Ich hab doch noch Zeit oder?", erkundigte er sich eher desinteressiert. Am liebsten würde er Oben bleiben und einfach schlafen. Ja, das wäre ideal. Aber nein, die Leader mussten sich ja zu einem gemeinsamen Treffen verabreden. Konnten die das nicht auch so machen? Brauchten die dafür unbedingt den ganzen Rest? Scheinbar. Ein wenig genervt fuhr er sich durch die Haare und sah auf den Verband. Er erinnerte ihn unweigerlich immer wieder an das was alles geschehen war. Deprimiert schüttelte er den Kopf. Seine gute Laune war im Eimer - na klasse. Aber war ihm gerade auch reichlich egal. Zufrieden lächelte Kaoru, erhob sich dann und winkte leicht ab. "Sicher hast du die", brachte er hervor und kümmerte sich um seinen eigenen Krempel. Zufrieden brummte Ruki. Na wenigstens das. Seufzend stand er auf und streckte sich ausgiebig. Irgendwie war er gerade richtig müde. Wieso war er auch eingeschlafen? Träge schlurfte er durch das Zimmer und suchte ein paar Sachen zusammen. Dann nahm er seinen Block und zog Kyos Zettel raus, setzte sich auf einen Sessel und zog seine Beine ran. Nachdenklich übertrug er die Schriftzeichen auf die letzte Seite seines Buches und starrte sie eine Weile an. Den Stift erhoben, starrte er auf das Blatt und versuchte irgendwelche Ideen zu bekommen. Vor ein paar Tagen hatte er noch so viel im Kopf gehabt und nun...? Nachdenklich kaute er auf dem Stift und starrte auf das Blatt, bis Kaoru ihn ansprach. "Du Ruki? Tut mir Leid wenn ich dich das jetzt frage, aber ich werde diesen Gedanken einfach nicht mehr los", brachte Kaoru hervor, nachdem er sich eine Zigarette zwischen die Lippen geschoben hatte. Blinzelnd blickte der Angesprochene auf. "Mhm? Welchen...?" Im Gegenteil zu dem was Kaoru dachte, war er gerade gar nicht so mies drauf, nur extrem müde und kaputt, vor allem seelisch ausgelaugt. Er brauchte erst einmal Zeit, um wieder zu sich zu finden. "Spucks aus, ich reiße dir schon nicht den Kopf ab." Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen und er legte kurz den Stift zur Seite. Bald würden sie Runter müssen. Gott er hatte keine Lust. Leise seufzte der Leader, zog seine Brille von der Nase und sah Ruki an. „Na ja. Was genau ist zwischen dir und Kyo passiert? Ich meine. Ich habe das Gefühl, dass keiner von uns Kyo wirklich kennt. Er hat sich vor uns komplett verschlossen. Selbst vor Shinya, wobei ich sagen muss, dass es mich doch schon ziemlich umgehauen hat, dass Kyo sich gegenüber Shinya eigentlich nie geöffnet hat. Und so wie ich das sehe, bist du die einzige Person, gegenüber die sich Kyo ansatzweise öffnet, weil er wegen dir so verletzt werden konnte. Sonst war ihm immer alles scheiß egal, aber jetzt auf dieser Tour. Er ist so schwach geworden. So angreifbar und glatt schon zerbrechlicher als Glas“, brachte Kaoru seine Bedenken hervor und fuhr sich durch sein Haar. Seufzend schloss der Jüngere die Augen und starrte dann wieder eine Weile auf seinen Block. Er faltete Kyos Zettel zusammen und steckte ihn wieder weg. „Wenn du glaubst, dass ich weiter bei Kyo bin, dann irrst du dich“, meinte er ruhig und schloss nun auch den Block. Eine Weile schwieg er und starrte ins Nichts. „Ich kann nichts dafür, dass er so ist, wie er ist, das ist er selbst, oder eher seine Vergangenheit, die ihn nicht loslässt und nun daran hindert weiter zu gehen, auch mal was zu riskieren und auf Neues einzugehen.“ Langsam sah er Kaoru wieder an. „Ich kann dir da echt nicht weiter helfen, für mich ist er genauso eine Überraschungstüte, wie für euch auch.“ Leicht begann er bei diesen Worten zu lächeln. Kyo war wirklich wie eine Tüte, aus der immer wieder etwas Neues hervor gezaubert wurde, dass die Menschen immer wieder aufs neue Überraschte und erstaunte. „Versuch einfach für ihn da zu sein und lass ihm seine Zeit, die braucht er. Die letzten Tage waren ein wenig viel für ihn“, meinte er schließlich noch schwammig und erhob sich. „Wir müssen runter.“ Schon legte er den Block zur Seite, steckte aber einen Stift und einen Zettel mit ein, um eventuell Ideen aufschreiben zu können. Kaoru erhob sich ebenfalls und setzte ihm nach, legte seine Hand auf seine Schulter und sah ihn an. „Ich glaube da hast du recht und ich glaube er hat neue Lebensgeister getankt, auch wenn mich der Ort sehr irritiert hat“, sagte Kaoru leise, sah gegen Boden. „Ich weiß, dass dir Kyo niemals den Grund für seinen jetzigen Wandeln nennen wird, aber ich finde, dass es wichtig ist, dass du weißt, wo er war“, fügte der Gitarrist hinzu und sah Ruki ernst an. „Ich weiß nicht genau was dort geschehen ist, aber ich glaube sie hatten ein klärendes Gespräch. Er war bei Shun – nicht freiwillig, es war eher Zufall. Aber Kyo scheint einen Abschluss gefunden zu haben. Einen Grund sich von seiner Vergangenheit vielleicht sogar zu lösen. Sie haben normal mit einander gesprochen. Es ist vielleicht nur noch eine Frage der Zeit, bis Kyo endgültig aus sich raus kommt und sich endlich wieder entfaltet“, erzählte Kaoru, ging dann aber zur Tür und legte seine Hand auf die Türklinke. Leicht zuckte Ruki mit den Schultern. Ruki gab sich wirklich alle Mühe gleichgültig zu wirken. Es war auch zu seinem eigenen Schutz. Je weniger er das alles an sich ran ließ, umso weniger konnte es ihn belasten. Er musste das langsam, Stück für Stück verarbeiten. Und er war froh, dass er das so gut hinbekam. „Du liebst ihn. Lieb ihn weiter.“ Doch Kaorus Worte rissen ihn dann wieder aus der Bahn. Aber was wunderte er sich noch? Seufzend nickte er und ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen. Er hatte nie etwas anderes vorgehabt. Aufgeben war keine Lösung, nicht für ihn. Er legte nur eine kleine Pause ein. Erneut seufzend schüttelte er den Kopf und verließ das Zimmer. Langsam ging er runter, an Toshiya und dem Rest vorbei, zu denen sich auch Kaoru gesellt hatte. Unten wartete schon Kai und strahlte ihn an. „Na? Hat das Shoppen entspannt?“ Ruki verdrehte die Augen. „Du kennst Uruha. Mit dem ist Shoppen sicher nicht entspannend.“ Kai lachte leise und nickte, legte kurz einen Arm um Ruki und drückte ihn an sich. Dann ließ er ihn wieder los und begrüßte die Anderen. „Fehlen nur noch Daisuke und Kyo“, meinte er nach einer Weile seufzend, als der Rest ein getrudelt war. Ruki hatte den Kopf an Reitas Schulter gelehnt, der direkt neben ihm saß und döste ein wenig. Das Kommen der beiden Fehlenden und Kaorus Rede verschlief er einfach. Erst als Reita ihn anstupste sah er verwirrt auf und bemerkte den fragenden Blick der Bedienung auf sich. „Oh…eh…“ Kurz ging er in Gedanken die Speisekarte durch und bestellte sich eine Suppe und ein Glas Wasser. Mehr würde er gerade nicht in sich rein bekommen. Er schlief einfach schon und sein Körper mit ihm. Reitas besorgten Blick ignorierte er gekonnt, verwickelte viel lieber seine Shoppingpartner in ein Gespräch. „Sagt mal… wisst ihr ob man hier seine Sachen waschen lassen kann? Ich trage die bestimmt nicht ungewaschen.“ Fragend sah er von einem zum Anderen. Auch Uruha runzelte überlegend die Stirn, stützte sich mit dem Ellenbogen auf Aois Schulter ab und legte sein Kinn in seine Hand. „Eine gute Frage.“ Nachdenklich nickte er und seufzte. „Werden wir dann wohl mal fragen müssen.“ Genervt schnaubte Ruki. Na klasse… nicht mal seine neue Jeans konnte er anziehen. "In der Stadt könnt ihr Morgen einen Waschsalon aufsuchen. Ich glaube kaum, dass das Hotel auf Extrawünsche eingeht, auch wenn wir nun, die etwas begehrteren Gäste sind, aber wir haben ja Morgen Zeit genug, um es in der Stadt zu erledigen", erklärte Toshiya dann und lächelte den Beiden zu, bevor er sich eine Kleinigkeit zum Abendessen bestellte. Auch die Anderen bestellten sich ein kleines Abendbrot. Schmollend schob Uruha die Unterlippe hervor. "Wir buchen fast der ihr ganzes Hotel aus, da sollten die ja wohl auch auf unsere Extrawünsche eingehen können." Seufzend schüttelte er den Kopf und fuhr sich durch die Haare. "Schon gut... ist klar, dass nicht alles möglich ist." "Also wenn ihr möchtet kann ich das gerne erfragen", meinte Kaoru, der die unzufriedenen Gesichter bemerkt hatte. "Das wäre echt cool Kao. Ich habe keine Lust das in der Stadt zu tun. Da kann ich ja gleich nach Hause fahren", murmelte Shinya leise. Leise schmunzelte Kaoru. "Kein Ding Shini. Mach ich nach dem Abendessen", beteuerte der Leader und lächelte in die Runde… "Das wäre in der Tat praktisch. Dann hätten wir den Kopf für andere, wichtigere Dinge frei." Er schielte kurz zu Ruki, der fast schon wieder schlief. Reita kraulte den Kleinen sanft. Es war einfach zu süß, wie er da an ihm hing und versuchte nicht einzuschlafen. Auch wenn das nicht gut war... aber er würde Ruki sicher nicht abhalten zu dösen bis das Essen kam. Er hatte etwas Ruhe verdient und die gönnte ihm Reita auch. Also passte er einfach nur auf, dass Ruki nicht umfiel oder so. Das wäre gar nicht gut. Er bemerkte Kyos Blick, sah ihn kurz an, ehe er wieder Ruki betrachtete. Was war nur zwischen den Beiden? Er würde es zu gern wissen. Zwar kannte er schon fast alles, aber er war sich sicher, dass Ruki einiges am Morgen ausgelassen hatte. "Keine Ursache. Ich meine Fragen kostet ja nichts und bricht denen auch keinen Zacken aus der Krone", lachte Kaoru amüsiert und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Als endlich das Essen kam, wurde Ruki von Reita geweckt. Sie aßen mehr oder weniger Still und wieder war es Kyo, der die Stille durchbrach und als erster verschwand. Wer hätte das gedacht? "Gute Nacht Leute. Ich geh schlafen!", meinte der Blonde, drehte sich weg und wankte davon. "Ich geh dann mal schnell fragen", brachte Kaoru hervor, nachdem er kurz Kyo hinterher gesehen hatte und sich dann erhoben hatte, um die Runde kurzzeitig zu verlassen. Es dauerte nicht lange, da kam Kaoru mit einer jungen Frau an seiner Seite wieder an den Tisch der anderen Musiker. "Also wenn ihr mir innerhalb von 5 Minuten eure Kleidungsstücke bringt, dann würde die nette Dame…" Er deutete auf die Frau, die neben ihm stand. "… sie schnell waschen." Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, waren Shinya und Toshiya schon aufgesprungen und verschwunden. "Huch. Das ging aber schnell", gab die Frau von sich und entlockte ihm ein Lachen. Auch Uruha sprang sofort auf, als er die Worte hörte. "Ich bring deine mit Ru..." Schon war er weg. Der kleine Sänger beschwerte sich nicht. Er zückte einen Zettel und einen Stift und kritzelte ein paar Worte darauf, faltete ihn wieder zusammen und reichte ihn Aoi, welcher ihn verwirrt ansah. "Bring ihn einfach Kyo, ja?" Jetzt war der Schwarzhaarige noch verwirrter, doch er nickte lediglich. Zufrieden nickte Ruki und sah auf den Tisch. "Ich... gehe ins Bett... glaube ich." Damit stand er auf. Uruha kam mit ihren Tüten rein gewuselt. "Hab alles", strahlte er und sah Ruki verdutzt nach... Kyo "Gute Nacht Leute. Ich geh schlafen!", meinte der Blonde, drehte sich weg und wankte davon. Im Foyer angekommen hielt er sich an einer der Säulen fest und atmete tief durch, versuchte wieder klarere Sicht zu erlangen. Nachdem ihm das so halb gelungen war, betrat er den Fahrstuhl und ließ sich nach oben bringen, wo er glatt den Schlüssel in das falsche Schlüsselloch steckte. Kurz fasste er sich an den Kopf, bevor er das richtige Zimmer betrat und sich dort auf dem Bett sinken ließ. Gott es drehte sich alles so. Die Augen schließend, blieb er einfach alle Viere von sich gestreckt liegen und versuchte so halbwegs wieder Herr seines Körpers zu werden. Seufzend drehte er sich auf den Rücken, fuhr sich mit seiner Hand übers Gesicht und starrte an die Decke. Heute konnte er definitiv keinen klaren Gedanken mehr fassen. Gott warum hatte er bloß so viel getrunken? Ein tiefes Grollen verließ seine Kehle, als er aufstand und sich seine Klamotten vom Körper streifte und unter der Dusche verschwand. Dort duschte er erst mal eine gefühlte Ewigkeit, genoss er das Nass doch einfach viel zu sehr. Tief seufzte er, als er das Wasser abstellte, sich abtrocknete und das Bad wieder verließ. Sich etwas besser fühlend, ließ er sich auf dem Bett sinken, trocknete sich die Haare, während er sich eine Zigarette anzündete und diese rauchte. Ach das tat doch echt gut. Kurz fiel sein Blick auf seinen Laptop, doch denn Gedanken verwarf er sofort wieder. Er würde kein richtiges Wort aufs Blatt bringen und dann auch noch eine Rede? Das konnte er vergessen. Vielleicht sollte er das im Flugzeug machen, wenn er auf dem Weg zu seiner Mutter war. Ein leises Seufzen entglitt seiner Kehle, ehe er seine Zigarette im Aschenbecher ausdrückte und sich dann unter die Decke kuschelte. Er sollte schlafen gehen. Der Tag war hart genug gewesen. So brauchte der blonde Sänger auch nicht lange, um endlich einzuschlafen. 2004-10-15, 15. Tag, Morgens in irgendeinem Hotel in Osaka. Am nächsten Morgen wachte Kyo recht früh auf, da er im Gegensatz zu den Anderen früher ins Bett gegangen war. Leise grummelnd setzte er sich auf und sah sich um. Kurz ruhte sein Blick auf Aoi, bevor er diesen von ihm löste und sich eine Zigarette ansteckte. Wann dieser wohl hoch gekommen war? Er wusste es nicht und eigentlich interessierte es ihn auch nicht. Am besten er würde jetzt schon frühstücken, dann hatte er wenigstens seine Ruhe vor den Anderen, oder auch vor Ruki. Leicht nickte er, erhob sich und zog sich an, rauchte noch zu Ende und ging dann runter, wo er sich ein gemütliches Frühstück gönnte. Gott so schön ruhig und angenehm. Keine nervigen Leader, keine nervigen Gitarristen, keine nervigen Drummer und kein Ruki. Zufrieden seufzte er auf, lehnte sich zurück und schloss genießerisch seine Augen. Genoss die Stille, die ihn umgab und regelrecht in Watte packte. Eine Zeit lang genoss er diese Ruhe einfach, hielt dabei seine Augen geschlossen, um seine innere Ruhe aufzubauen. Das tat so wahnsinnig gut einfach mal wieder abschalten zu können. Tief seufzte er durch, erhob sich und ließ seinen Blick umherschweifen, bis er an Ruki hängen blieb, der sich an einen recht abgelegenen Tisch gesetzt hatte. Wann war er gekommen? Als er runter gegangen war, war der Jüngere noch nicht hier gewesen. Kurz fuhr er sich über den Mund, entschied sich dann aber dazu zu ihm zu gehen. Er war ein professioneller Musiker. Er konnte damit umgehen. Mit dieser Einstellung, ließ er sich dem Anderen gegenüber sinken und begrüßte ihn. "Morgen. Hast du meine Nachricht gelesen?", fragte er auch sogleich, wollte aber eigentlich nur auf den angefangenen Text hindeuten, wollte er die Entscheidung seiner Frage doch noch etwas heraus zögern. Noch war er nicht so weit. Noch hatte sich der Schalter nicht richtig umgelegt. "Morgen", meinte der Angesprochene, nachdem er aufgesehen hatte und hielt sich die Hand vor den Mund, da er gähnen musste. "Ich hab dir sogar geantwortet, hab es Aoi gegeben, er sollte es an dich weiter leiten, keine Ahnung ob er es verpennt hat." Leicht zuckte Ruki mit den Schultern. Leicht irritiert hob Kyo seine Augenbraue, zuckte dann aber mit den Schultern. "Der war noch nicht da, als ich schlafen gegangen bin. Vielleicht bekomme ich die Antwort ja noch. Verschwunden ist sie sicher nicht", schmunzelte er leicht, lehnte sich dann zurück und sah Ruki kurz an, welcher leicht nickte. "Das habe ich auch vermutet", schmunzelte dieser. Dann hätten sie das ja geklärt. Viel lieber würde er jetzt wissen, ob Ruki damit einverstanden war, wenn sie sich nun intensiver mit dem Text befassen würden. Auch wenn das für sie Beide nun wirklich nicht leicht werden würde. "Ich habe mir überlegt, dass wir uns nach dem Osaka Konzert mal hinsetzen und noch einmal über den Text sprechen. Wir müssen ihn ja schließlich endlich fertig bekommen, damit die Jungs mit der Musik anfangen können", brachte er seine Überlegung hervor, rückte seine Sonnenbrille zurecht, bevor er sie dann doch abzog und neben sich legte. Das hatte Ruki nicht verdient. Er war kein dämlicher Fan. Er war ein Kollege. Sich noch einmal fassend, schenkte er Ruki sogar ein kleines Lächeln. Er wollte ihm zeigen, dass er es ernst meinte, dass er versuchte sich zu bessern. "Ich weiß nicht, ob ich ihnen die Musik allein überlassen will", gestand Ruki und grinste etwas. "Wenn du das möchtest. Kaoru und die Anderen haben sicher nichts dagegen. Ein Zusammenspiel ist doch immer wichtig." Es war ihm eigentlich ziemlich egal wer die Musik machte, Hauptsache sie passte zu dem Song und vermittelte die Stimmung, die der Text vermitteln sollte. Was anderes wollte er ja gar nicht. "Na ja... wir werden mal sehen", lächelte Ruki. "Vielleicht bekommen die das auch mit `ner Beschreibung hin." Zufrieden nickte Kyo auf die Worte des Anderen und schloss kurz seine Augen. "Da bin ich mir eigentlich ziemlich sicher. Wäre ja nicht das erste Mal." Kurz winkte er die Bedienung her und bestellte sich eine Cola, sah dann fragend zu Ruki, der ziemlich unschlüssig aussah. Na ja was sollte es. Er hatte gut gegessen. Ruki bestellte sich dann endlich was und die Kellnerin verschwand. "Ihr werdet Morgen trotzdem dabei sein, oder?", fragte Kyo dann und sah den Jüngeren fragend an. Verwirrt sah dieser auf. "Klar." Ruki lächelte leicht. "Ich bin auf die Halle gespannt von daher..." Ruki trank wieder einen Schluck und bemerkte deprimiert, dass die Tasse bald alle war. Leicht verstehend nickte Kyo, nahm dann seine Bestellung entgegen, als die Kellnerin wieder kam und trank einen Schluck der kühlen, erfrischenden Cola. Das tat gut. Irgendwie war seine Kehle so trocken gewesen. "Das freut mich", sagte er ehrlich, nahm erneut einen Schluck und sah Ruki leicht verträumt an. "Ich erinnere mich als wäre es erst Gestern gewesen, als wir 1999 unser aller erstes Konzert in der Osaka Jo Hall hatten. Es war so Atemberaubend. Ich finde es echt schade, dass ihr nicht spielt. Ihr verpasst da wirklich was. Allein das Feeling", lächelte Kyo verträumt. "Mhm... für mich ist jede neue Halle ein Erlebnis", meinte Ruki nachdenklich, nachdem er den Bissen runter geschluckt hatte. "Allgemein jedes neues Konzert. Es ist nie gleich. Irgendwo ist immer etwas..." Kyo schmunzelte leicht. "Ist doch bei mir nicht anders. Sonst wäre das doch echt langweilig", meinte Kyo, sah dann aber auf, als er die genuschelten Worte Rukis vernahm. "Ich bin dennoch froh, wenn wir hier weg sind." "Es tut mir wirklich Leid, dass die Fans so mies zu euch waren. Ich fand das auch alles Andere, als in Ordnung. Aber ändern kann man es wohl auch nicht mehr", brachte Kyo leise hervor, wiegte den Kopf hin und her und nahm dann wieder einen Schluck der Cola, schloss kurz seine Augen und wünschte sich zurück an ihre Anfänge. Es war so schön. Okay auch Heute noch war es für ihn ein immer wieder neues Abenteuer auf der Bühne zustehen und mit seinen Fans zu spielen, sie anzuheizen, ihnen das zugeben, nachdem sie so sehnlichst schrien. Ach ja. Er freute sich schon riesig auf morgen, da waren all seine anderen Probleme wie weggeblasen. Schmunzelnd schob er das Glas zwischen seinen Händen hin und her und musterte Ruki. "Ich weiß, dass ihr nichts dafür könnt. So sind sie nun mal. Auch wenn es mich nervt, es spornt mich nur noch mehr an und die Anderen genauso. Sie sind wütend. Bedeutet, wenn wir das nächste Mal hier sind gibt‘s was auf den Deckel." Der Jüngere grinste zufrieden. "So ist es richtig. Wenn man aufgibt erlangt man nie den Erfolg, den man haben will. Das wird wohl jeder Musiker früher oder später lernen", beschwichtigte Kyo und wiegte erneut den Kopf hin und her, während er Ruki musterte. "Wie gehts deiner Hand?", fragte er dann aber und sah auf diese.. "Ehm... es geht." Schief grinste Ruki. "Könnte besser sein, aber ich hab nicht erwartet, dass es ohne Komplikationen abläuft." Er zuckte mit den Schultern. "Man gewöhnt sich mit den Jahren daran. Aber ich muss sie dann, bevor wir fahren, noch mal neu verbinden." Ruki seufzte leise. "Hmm wenn du das sagst, muss es wohl so sein. Ich hoffe für dich, dass es schnell und gut verheilt." Seufzend trank er seine Cola leer und erhob sich dann. "So ich geh jetzt eine rauchen. Man sieht sich nachher bestimmt." Kurz hob er seine Hand zum Abschied und verließ das Restaurant des Hotels und ging nach Draußen, wo er sich, beim rauchen, mit einem vom Staff unterhielt. Die waren eh immer und überall bei ihnen. Irgendwie schon nervig, aber wenigstens sahen sie nicht aus wie Sicherheitsmenschen, deren Kreuz breiter war als hoch. Leicht schüttelte er sich bei dem Gedanken und rauchte genüsslich zu Ende. Kapitel 6: Akt 6; Du erhältst die Chance, die du dir selbst gibst ----------------------------------------------------------------- 2004-10-15, 15. Tag, Mittags in irgendeinem Hotel in Osoka. Kyo Am Mittag brachen die beiden Bands dann zu ihrer Besichtigungstour auf und vergnügten sich in Osaka. Der Nachmittag verflog wie im Fluge und ließ die Musiker endlich mal was abschalten. Am späten Nachmittag spalteten sich kleine Grüppchen, wobei sich Kyo an Kaoru und Kai hing, die zusammen noch einige Dinge bezüglich des morgigen Konzerts absprachen. Irgendwer musste ja von den Gazettos den Überblick behalten. Kyo hatte die meiste Zeit geschwiegen, bis Kauro ihn bezüglich der Erweiterung der Setlist ansprach. Einer der Gründe warum er wirklich mit Kaoru und Kai mitgegangen war. Nach einer längeren Diskussion standen nun auch die weiteren Lieder fest und Kyo konnte getrost den Heimweg zum Hotel anstreben. Endlich. Er war schließlich immer noch nicht dazu gekommen Rukis Antwort zu lesen, geschweige denn dazu endlich mal wieder abzuschalten und sich auf das morgige Konzert vorzubereiten. Er brauchte jetzt einfach etwas Abstand von seiner Band. So gesagt so getan. Kaum eine viertel Stunde später war er im Hotel angekommen und ging noch rasch was Essen, bevor er sich auf sein Zimmer verzog, welches zu seinem Glück ruhig und verlassen da lag. Zufrieden verzog er sich in sein Bett, ließ seinen Laptop hochfahren und sah sich um. Endlich erblickte er den kleinen Zettel und sah darauf und las ihn sich durch. Schnell waren die paar Zeilen abgetippt und er feilte sie noch etwas aus, bevor er weiter schrieb. Es gelang ihm recht gut, denn diese Zeile passte doch recht gut zu seiner jetzigen Situation. Wer hätte das gedacht. Nachdem das geschafft war, widmete er sich seinen eigenen Songtexten, wie auch seinen Gedichten, die er immer mal wieder zwischendurch bearbeitete oder einfach einen neuen Text schrieb. Sie kamen ihm einfach in den Sinn, sprachen genau seine Gefühle aus und das musste er einfach festhalten. Es ging gar nicht anders. Kyo ging recht zeitig ins Bett, bekam nicht mehr mit wie Aoi zurück kam. Erst am nächsten Morgen wachte er wieder auf. Schnell ging er duschen, zog sich an und machte sich fertig. Lange brauchte der Sänger nicht, den Rest würde er auch noch später machen können. Seufzend verließ er den Raum und begab sich zum Frühstück, wo er auch auf Kaoru und Shinya traf. Die Anderen schliefen scheinbar noch. Wen hätte es gewundert? Ihn sicher nicht. Seufzend ließ er sich seinem Leader gegenüber fallen und bestellte sich ein kleines Frühstück. "Kyo?" Irritiert sah dieser auf, zog dann aber auch schon gekonnt eine Augenbraue nach oben. "Bist du noch sauer auf mich?" Leicht schüttelte der Sänger den Kopf, widmete sich viel lieber seinen Nägeln, die er abschätzend betrachtete. "Du kannst ja nichts dafür." "Ich hätte dich warnen können." "Lass es gut sein Shini. Ich möchte darüber nicht mehr reden. Er ist abgeschlossen. Geschichte, okay." Finster sah er den Drummer an und merkte, wie dieser deutlich zusammen zuckte. "Kyo, bitte." "Was?", zischte Kyo Kaoru ins Wort, widmete sich dann aber seinem Frühstück, welches ihm gerade auf den Tisch gestellt wurde. "Sei nicht so mies zu ihm." Erneut ermahnte ihn der Leader, doch das ließ ihn kalt. Es störte ihn das Shinya immer weiter da drauf beharren musste und es nicht einfach akzeptieren konnte. "Seit wann bist du so eine Memme geworden? Sonst spielst du doch immer den Harten." Abwertend wandte er sich von dem Drummer hab, der sich nun erhob, doch Kaoru hielt ihn an seinem Handgelenk fest und bat ihn sich wieder zu setzen. Widerwillig ließ dieser sich wieder auf dem Stuhl fallen und starrte abwesend in sein Glas, welches leer war. Leicht schüttelte der Sänger seinen Kopf über ihn, sah dann aber zu Kaoru, der ihn erneut ermahnte. "Ist doch wahr. Seit wann kränkt ihn das denn bitte so?", fragte Kyo, verstand er den Blonden doch nicht. "Du bist ein Freund von mir und er ist mein Bruder", brach es aus Shinya heraus. "Wow, hast du gut erkannt Shin-chan. Hör endlich auf so eine Miene zu ziehen. Ich habe doch gesagt es ist okay. Er ist mir egal. Es ist vorbei. Ich habe damit abgeschlossen. Also bitte hör endlich auf." "Wie soll ich, wenn ich weiß, dass das nur leere Worte von dir sind." Entgeistert sah er den Drummer an, der immer noch in sein leeres Glas starrte. "Du spinnst doch", murrte Kyo ungehalten. Shinya schwieg auf die Worte des Sängers und ließ Kyo lieber sein Frühstück essen. Nachdem er dieses beendet hatte, erhob er sich. "Ich geh eine rauchen. Kommst du mit Kao?", fragte er, sah dann aber zu dem Rotschopf auf, der gerade an den Tisch trat. "Schon okay ich geh mit Daisuke." Und schon hatte er den Rothaarigen an seinem Arm gepackt und mit sich nach Draußen gezogen. "Na gut geschlafen? Hier", fragte er und hielt ihm eine angezündete Zigarette entgegen, während er sich selbst erneut eine ansteckte und an dieser zog. "Ja... kann nicht klagen. Du?" Den musternden Blick genau auf sich spürend, zog Kyo gekonnt eine Augenbraue nach oben. "Ja doch ganz gut denke ich.", meinte er dann knapp, zog an seinem Glimmstängel und sah in den Himmel. Leicht nickte Daisuke. "Freut mich", gab dieser dazu nur kund. Es war ziemlich frisch Draußen und so kuschelte Kyo sich enger in seine Lederjacke. "Ist kalt geworden, hmm?", murmelte der Sänger, stieß erneut den Rauch aus und sah dann zu Daisuke, welcher auflachte "Ja das stimmt. Aber was erwartest du? Es ist Oktober", meinte dieser und schloss die Augen. Okay da hatte Daisuke wohl recht. Er hatte fast vergessen, dass sie schon Oktober hatten. So schmunzelte er leicht, ehe er das Thema auf das bevorstehende Konzert lenkte. "Freust du dich auch auf heute Abend. Die Osaka-Hall für uns ganz allein. Ich freue mich tierisch. Vor allem auf die Erinnerungen. Erinnerst du dich noch an 99? Es ist als wäre es Gestern gewesen, hmm~" Zufrieden lehnte er sich gegen die Wand, vergrub seine freie Hand in der Hosentasche und sah wieder in den Himmel. Jetzt wurde er doch glatt etwas melancholisch. Ach was sollte es. Ab und zu war das erlaubt. So in seinen Gedanken vertieft, merkte er nicht wie Toshiya sich zu ihnen gesellte und sich ebenfalls eine ansteckte. "Wenigstens einem dem es gut geht", grinste Toshiya leicht wehleidig. "Ich hab geschlafen, wie ne Eisenstange. Gott, mir tut alles weh. Wie soll ich mich da bewegen?", fragte der Bassist und verzog schmerzerfüllt sein Gesicht. "Wundert mich bei dir nicht, du bist ja fast beim Saufen eingeschlafen. Mann, dass dich Uruha unter den Tisch gesoffen hat war echt peinlich.", lachte Daisuke. "Gerade der weiblichste verträgt am meisten, peinlich, peinlich." Schmunzelnd schüttelte er den Kopf. "Ach halt doch die Klappe du Blödmann", schmollte der Bassist, drehte ihm den Rücken zu und widmete sich viel lieber seiner Zigarette. "Was kann ich denn dafür, wenn der Tag täglich trinkt?", murrte Toshiya ungehalten weiter und verschränkte seine Arme vor der Brust. Daisuke lachte und klopfte Toshiya auf die Schulter. "Du hast dich dennoch von nem Jüngeren unter den Tisch saufen lassen. Was machen wir nur mit dir, Toto?", brachte Daisuke hervor und sah dann zu Kyo, welcher immer noch in seinen Erinnerungen schwelgte, die ihm ein zufriedenes Lächeln auf die Lippen zauberten, bis… ja bis die Asche seinen Finger erreichte und ihn erschrocken auf fluchen ließ. Toshiya musste lachen, als er den wehleidigen Blick ihres Sängers betrachtete und sah dann zu Daisuke. "Tzz und das hat man davon, wenn man den ganzen Tag vor sich hin träumt." "Idiot", knurrte Kyo und boxte ihn gegen die Schulter. „Toto lass ihn doch. Es ist doch nur natürlich, dass er bei der Halle in Erinnerungen schwelgt oder?" „Tzz." Eingeschnappt drehte Toshiya sich von dem Rothaarigen weg, rauchte seine Zigarette zu Ende und drückte sie aus. "Macht ihr nur weiter so. Ich besorge mir Kopfschmerztabletten bei Mama und Papa", brummelte Toshiya und schon war der Jüngste der Drei verschwunden. Die Beiden hatten ihm noch nachgesehen, ehe Daisuke sich an Kyo wandte. "Zeig mal her." Daisuke drückte seine Zigarette aus und nahm Kyos Hand, die dieser ihm widerwillig entgegenstreckte. "Ich denke es reicht, wenn du sie ein wenig kühlst." Aufmunternd sah er Kyo an, welcher ihm seine Hand wieder entzog. "Ist schon okay. Tut nicht weh", beschwichtigte der Sänger, sah noch einmal auf seine Hand und ließ sie dann sinken. "Soll ich mitkommen?", bot der Rothaarige spaßeshalber an, was Kyo seine Augenbraue nach oben wandern ließ. "Ich geh auf mein Zimmer", gab er nur knapp von sich und verschwand somit auch schon wieder im Hotel. Auf seinem Zimmer angekommen sah er zu dem Anderen, der scheinbar immer noch schlief. Seufzend öffnete er die Balkontür, sah kurz hinaus, bevor er zu dem Gitarristen sah. "Aufstehen du Schlafmütze", rief er zu ihm, zog ihm die Decke weg und betrachtete den Anderen stumm. Leise murrte Aoi und kugelte sich ein. "Will nicht", jammerte er. "Viel zu früh..." Kurz schüttelte Kyo den Kopf. "Nope." "Lass mich mal", meinte Uruha der grinsend den Kopf reinsteckte. "Die Tür war offen", erklärte er Kyo, der ihn irritiert ansah, dann aber mit den Schultern zuckte, war ihm doch herzlich egal, wie er rein gekommen war. "Hast sie scheinbar nicht richtig geschlossen, Morgen übrigens." Er ging ins Bad und kam wenig später mit einem feuchten, eiskalten Lappen wieder, den er einfach über Aois nacktem Rücken auswrang. Sofort schrie der zweite Gitarrist auf und saß im Bett. "URUHA! DUUUUUUUUU!!!" Er stürzte sich auf den Jüngeren und begann ihn zur Strafe durch zu kitzeln, bis dieser weinend um Gnade flehte. Lachend setzte sich Aoi auf und ließ von seinem Opfer ab. Er sah zu Kyo und schmunzelte. "Morgen." Skeptisch begutachtete er das Geschehen und stempelte die Beiden als eindeutig verrückt ab. Wenn man ihn so wecken würde, wäre derjenige Tot gewesen, oder aus dem Fenster geflogen, was im Grunde das Gleiche war, aber egal. Über seine Gedanken den Kopf schüttelnd, ließ er sich auf seinem Bett sinken, nahm sich eine seiner Zigaretten und zündete sie sich an, bevor er sich umsah und nach dem kleinen Zettelchen griff. Seufzend las er sich diesen noch einmal durch, bevor er ihn in den Mülleimer warf. Es war klar und deutlich, was ihm der Junge sagte. Kurz schielte er zur Uhr, griff dann nach seinem Handy und steckte es in seine Hosentasche. Schnell zu Ende geraucht und wieder erhoben, packte er seine restlichen Sachen zusammen und sah zu den Beiden. "Wir sehen uns dann später nehme ich an.", gab er nur leise von sich, verließ mit diesen Worten das Zimmer und ging zu Kaoru, der mit Shinya und den anderen Beiden schon auf ihn zu warten schien. "Ah wir können endlich los." Leicht nickte Kaoru zu den Staff‘s und schon verpackten diese alles. Die Dir en Grey Member stiegen in den Van, der sie zu der Konzerthalle bringen sollte. Zufrieden lehnte sich Kyo in dem Sitz zurück, zog seine Sonnenbrille auf die Nase und schloss seine Augen. Jetzt hieß es einfach entspannen und locker machen. Lange dauerte die Fahrt nicht und sie war auch sonst recht ruhig, was ihn wirklich glücklich machte. Kaoru hielt nur seine allseits bekannten Ansprachen, bei denen keiner wirklich zuhörte. Als sie dann endlich die Halle erreicht hatten, verließ die Band, die vielen Staff‘s und Roadies im Schlepptau, den Van und schon konnten die Vorbereitungen beginnen. Der Soundscheck verlief ohne Probleme, abgesehen von ein paar Kabeln, die nicht direkt auftauchen wollten und die Überwältigung, die die Band ein weiteres mal gepackt hatte. Tief hatte Kyo durchgeatmet, bevor er den ersten Ton ins Mikrofon gab. Der normale Stress herrschte über ihnen und so bekam die Band selbst nicht mit, wie sich die Halle langsam aber sicher füllte. Als es dann endlich soweit war, ließ Kaoru wieder seinen Machtruf walten und die Band konnte auf die Bühne. Zuerst Shinya, danach Daisuke, Toshiya folgte sogleich und auch Kaoru betrat die Bühne. Als letztes trat er an den Vorhang, schlug noch einmal mit den Staff‘s ab und betrat dann die Bühne, begrüßte sein Publikum auf seine allbekannte Art und ließ sich dann zurück in den Schatten der Bühne fallen. Es wurde dunkel und es konnte endlich beginnen. Er war wieder in einer ganz anderen Welt. In einer Welt, die für ihn alles bedeutete und so gab er auch alles was in ihm steckte frei. Seine Gefühle, seine Emotionen - einfach alles, was in ihm loderte und nach Erlösung schrie. Ruki war vergessen - vergessen für einen kurzen Augenblick. In der Pause, ließ sich Kyo erschöpft auf der Couch sinken, ließ sich den Schweiß abwischen und trank sein Wasser, doch sein Durst schwand nicht. Seine Kehle fühlte sich verdammt trocken an. "Kyo?" "Ja?" Fragend sah er seinen Leader an. "Du bist dir sicher?" Langsam erhob sich der Blondschopf, ging auf ihren Leader zu und pattete seine Schulter. "Ja das bin ich mir. Wir machen das so, wie wir es abgesprochen haben." Sanft lächelte er, sah zu den Jungs und fuhr sich dann durch sein Haar. So betraten die Jungs erneut die Bühne und erweckten sie erneut zum Leben. Das Publikum war hin und weg und störte sich nicht wirklich daran, dass Dir en Grey heute die einzige Band bleiben würde, die diese Bühne betreten würde. Für Kyo begann jetzt der schwierige Part, schließlich hatte er diesen Song tief ausgraben müssen, um ihn wieder zu finden und doch war er so nah. Er verband mit diesem Song diese Halle und doch verband er damit seine momentane Lage, die er nun Ruki darbieten wollte. Kurz glitt sein Blick über die Menschenmassen, bevor er ihn erblicken konnte. Er war wirklich gekommen. Ein sanftes Lächelnd legte sich auf seine Lippen, während er den Jungen weiter fixierte. Langsam hob er seinen Arm, bevor er auch schon den nächsten Song ankündigte. „Garden! - Mit diesem Song verbinden wir diese Halle. Es bedeutet uns sehr viel, dass wir ihn hier mit euch ein erneutes Mal singen dürfen.“ Das Publikum war vollkommen aus dem Häuschen, doch seine geballte Aufmerksamkeit lag auf Ruki. Ob er es merkte, dass er diesen Song eigentlich ihm widmete, anstatt irgendwem anders. Er hörte deutlich wie Daisuke begann seine Gitarre zu spielen und kurz darauf die Anderen einsetzte. „GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARDEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARDEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARDEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARDEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...)“ „Lauscht genau meinen Worten.“, hauchte er ins Mikrofon, bevor er noch einmal laut 'Garden' ins Mikrofon schrie. „aishi hajimeta ano hi kara boku wa kawari hajimeta (der Beginn von Liebe, und von diesem Tag an begann ich mich zu verändern) anata dake wo mitsumeraretara ii to (es ist in Ordnung, wenn ich nur dich anstarre) anata wa itsumo ano niwa de sabishisou ni tatazumi (du bist immer in diesem Garten, einsam wirkend, dort stehend) chitte yuku hana dake wo mitsumete ita (du starrtest nur auf die sich verstreuenden Blumen) todokanai negai wa setsunaku kokoro ni kizu wo tsuketa (in meinem von Schmerz gezeichnetem Herzen,) me no mae ni fusagatta genjitsu dake ga boku wo ima mo zutto (dieser unerreichbare Wunsch fügte eine weitere Wunde hinzu) nayamaseta muse kaeru kuuki dake ga ima no boku wo (vor meinen Augen, nur diese verschlossene Realität lässt mich verstört zurück, selbst jetzt) wasurenai you ni (so dass nur die weinende Atmosphäre mich jetzt vergessen wird) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...) karete yuku kanashii hana wa ikusen no yoru wo mita (kummervoll welkende Blumen, in tausend Nächten gesehen) sepia iro ni utsushita anata no sugata (in Sepia dein Umriss abgebildet) wasuretai wasuretakunai mujunna kimochi sae mo (ich will vergessen, ich will nicht vergessen, diese widersprüchlichen Gefühle) nejifuseta boku ga soko ni tada hitori tachi tsukushita (ich, festgehalten, bin die einzige Person, erschöpft stehend) sabishige ni yuki dake ga keshiki wo iro zuketa keredo (einsam, nur mit dem Schnee, vereint mit der Farbe der Landschaft, aber) ima mo zutto wasurenai you ni (selbst jetzt, sodass es immer vergessen ist) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...)“ Immer wieder glitt sein Blick zu dem jüngeren Sänger, verweilte einen Moment dort. Dann hatte er endlich eine Pause und konnte einen Schluck trinken, während er dem wunderschönen Klängen Kaoru's und Daisuke's Gitarren lauschte. Wieder fiel sein Blick auf den Jüngeren, während er geduldig auf seinen Einsatz wartete. Er wusste was jetzt kommen würde und die Fans wussten es auch, nur Gazette wussten es nicht. „wasuretai wasuretakunai mujunna kimochi sae mo (ich will vergessen, ich will nicht vergessen, diese widersprüchlichen Gefühle) nejifuseta boku ga soko ni tada hitori tachi tsukushita (ich, festgehalten, bin die einzige Person, erschöpft stehend) toki ga sugiru no wa hayaku genjitsu kara kiete yuku omoide wo (die vorübergehende Zeit verschwindet schnell aus der Realität) wasurenai you ni (sodass Erinnerungen vergessen werden )“ Kyo hörte auf zu singen, doch man hörte deutlich, wie die Menge den Song weiter trug. Nur noch die Instrumente spielten. Nur ab und zu sang er ein zwei Worte mit, doch nach nur wenigen Tönen war das gar nicht mehr nötig. Das Publikum sang von ganz allein den Refrain, so wie auch das erste Mal, wo sie hier gespielt hatten „GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer... du wirst)“, sang das Puplikum fleißig und lautstark mit, bis die Gitarren nun auch aussetzten und nur noch das Schlagzeug den Takt angab. „GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...)“ Weiterhin sangen die Fans und ließen nicht locker, doch nun setzten auch wieder die Gitarren ein und auch immer wieder begann Kyo mit dem Anfang. „GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...)“ Die Instrumente wurden noch eine Spur lauter, so dass die Fans fast übertönt wurden, doch langsam setzten sie das Finale an. „GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...)“ Und so setzte nun wieder der richtige Song ein und Kyo brachte das zu Ende, was er schon längst hätte tun sollen. „GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo...anata wo.. (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer... du wirst)“ Die Instrumente spielten weiter, doch Kyo hörte auf zu singen - war es nun doch vorbei - und sein Blick glitt erneut zu dem anderen Sänger. Total unauffällig. Seufzend ließ er das Mikrofon sinken, sah zu seinen Fans und feuerte sie noch ein wenig an. Sie waren echt großartig. Noch nie hatten ihn ihre Fans enttäuscht. Zufrieden sah er zu den Jungs, nickte leicht und leitete nun die letzte Runde ein. Das Konzert wurde mit Bravur bewältigt und alle verließen Glücklich die Bühne, auch wenn sie sich schwer losreißen konnten, denn die Erinnerungen an alte Zeiten riss an ihnen, doch sie schafften es doch irgendwann einen Schlussstrich zu ziehen und die Bühne zu verlassen. Mehr als geschafft, ließ sich Kyo auf dem Sofa fallen, griff nach seinen Zigaretten und zündete sich eine an. „Glaubst du er hat es begriffen?“, fragte er und sah zu Shinya, welcher gerade die Flucht ergreifen wollte, um nicht als Aschenbecherhalter oder sonst der Gleichen missbraucht zu werden. Verwirrt sah er Kyo demnach an. „Hä?“, fragte er also intelligent. „Ach vergiss es einfach. Ist nicht so wichtig“, murmelte Kyo, widmete sich viel lieber seinem Glimmstängel und genoss diesen. Ob Ruki wohl zu ihnen kommen würde? Ihn drauf ansprechen würde? Ach er wusste es nicht, verstand auch nicht wirklich seine Gedankengänge, die sich gerade nichts sehnlicher wünschten, als das ihn Ruki unter der Dusche wusch, ihn verwöhnte. Oh Gott. Er sollte aufhören zu denken. 2004-10-16, 16. Tag, Morgens in irgendeinem Hotel in Osaka. Ruki Gazette verbrachten einen wahrlich ruhigen Vormittag. Irgendwann trudelten alle im Speisesaal ein und obwohl die Stimmung recht gut war herrschte vorrangig Stille. Sie waren alle irgendwie noch vom Vortag gerädert und jeder hing irgendwie seinen Gedanken nach. Dann schließlich wurden sie alle zur Halle gefahren. Doch bis zum Einlass waren noch einige Stunden totzuschlagen. So teilten sie sich in zwei Gruppen, streunerten ein wenig durch die Gegend, kauften ein wenig ein… Uruha, der seine Zeit mit Aoi allein genoss, ein wenig mehr. Rechtzeitig kamen sie wieder zur Halle, übergaben dem Staff ihre Sachen und gingen mit der Masse an Fans in die Halle. "Uhu...Taka hat sich ja noch einmal umgezogen?", bemerkte Uruha und grinste ihren Sänger breit an, der in der Tat in seiner neu gekauften hellen, fast komplett kaputten Jeans, seinen lockeren Stiefeln und einem einfachen Shirt steckte. "Und was ist das?" Neugierig nahm Aoi Rukis Handgelenk genauer in Augenschein. "Wir dachten uns eben wir passen uns an", meinte Reita, der genau wie Kai in einem Tour-Shirt steckte. In der Tat konnte man an Ruki, Kai und Reita immer wieder irgendwelches Merchandise erkennen, sei es der Schlüsselanhänger, der von Rukis Hose baumelte oder sonst was. Dass es teilweise sogar ausschließlich Dir en Grey Artikel waren störte sie nicht. Sie wollten nur nicht auffallen. Aber das würden sie wohl auch so nicht. Ruki hingegen hatte eher auf seine gerade erst neu gekaufte Sonnenbrille gesetzt. Darüber runzelte Uruha zwar leicht die Stirn, aber auch als es dunkel wurde nahm der Jüngste sie nicht ab. Er lehnte sich lässig in seinem Stuhl zurück und während seine Kollegen fleißig mit dem Publikum mitmachten, betrachtete er einfach nur die Bühne. Und wenn er ganz ehrlich wäre... dann würde er sich eingestehen, dass seine Augen ausschließlich auf Kyo lagen. Es war richtig gewesen Dir en Grey diese Halle zu überlassen. Und doch merkte er, dass es nicht nur das war. Etwas hatte sich in Kyo geändert, das war nicht von der Hand zu weisen. Und... es freute ihn. Ja es freute ihn irgendwie, ihn so zu sehen, auch wenn er noch nicht sagen konnte was genau sich verändert hatte. Nachdenklich fuhr er sich durch die Haare. Ob es etwas damit zu tun hatte was Kyo ihm geschrieben hatte? Nachdenklich starrte er in der Pause auf seine Finger. Ruki wusste nicht mehr was er tun sollte, was er tun konnte außer warten und hoffen. Er traute sich einfach nicht, aus Angst zu weit zu gehen. Kyo... hatte doch selbst gesagt, dass er kommen würde... indirekt oder? Nachdenklich kaute er auf seiner Unterlippe herum und bemerkte nicht die besorgten Blicke seiner Freunde. Es wurde wieder dunkel. Ruki nahm die Brille ab und bahnte sich seinen Weg an die Absperrung vor ihrem Bereich. Kurz sah er zur Bühne. Sein Leben hatte sich so verändert in diesen wenigen Tagen, in den wenigen Tagen die hinter ihnen lagen. Gedankenverloren spielte er an seiner Kette und seufzte. Er horchte auf als ein bekannter Titel an sein Ohr drang. Erstaunt weiteten sich seine Augen und er blickte zu Kyo. Kurz war ihm als hätten sich ihre Blicke getroffen doch er tat es als Einbildung ab. Er stand zwar nah an der Bühne aber Kyo konnte ihn in der Masse unmöglich finden. Hart schluckte er. Warum dieses Lied? Warum Heute? Das war nicht fair... Das Konzert verging und als Dir en Grey von der Bühne waren, konnte man gar nicht so schnell schauen, wie Ruki über die Absperrung geklettert war. Den Security’s, die ihn bemerkt hatten, zeigte er nur seinen Ausweis, auch wenn sie nicht spielten, hatten sie sehr wohl einen und Zutritt nach Hinten. Man ließ ihn passieren und er huschte unbemerkt über die Bühne, grinste seine Freunde noch schadenfroh an, die sich vermutlich nicht trauten. Er brauchte nicht lange, um die Garderobe zu finden. Immerhin war alles ausgeschildert. "Es hätte wohl keiner gedacht, dass ihr Heute dieses Lied spielt, egal wie verbunden es mit dieser Halle ist." Grinsend schob er die Hände in die Hosentaschen und genoss die teils verblüfften Blicke auf ihm. "Wie...was...wie kommst du? Du kennst es?", stammelte Daisuke. Ruki lachte amüsiert. "Mhm~ als Reita erfahren hat, dass wir mit euch auf Tour gehen, hat er sich aus Aggression vom Manager die DVD geschnappt und mich genötigt sie mit ihm anzusehen. Er kann halt besser Wut ablassen, wenn er die Personen vor sich sieht", grinste er breit. "Bei Garden hatte er aber netterweise endlich den Rand gehalten." Immer noch lächelte Ruki. "Ach das hattest du gemeint", drang die Stimme Shinyas an sein Ohr, als dieser sich dreister weise neben ihn setzte, nachdem er seine Beine einfach runter geschoben hatte. "Jep", meinte er, spielte ein wenig an seinem Armband und schielte zu Ruki. Welcher verwirrt zwischen Shinya und Kyo hin- und her sah, ehe er mit den Schultern zuckte. War ja auch egal. "Ich hoffe dir hat es gefallen." Leicht nickte Ruki auf Kyos indirekte Frage. Es hatte ihm gefallen, auch wenn er nie zugeben würde was er da unten im Publikum empfunden hatte. Und es war auch besser so, wenn er es für sich behielt. Keiner sollte mehr die Abgründe seiner Seele sehen. Nicht in nächster Zeit. Er schmiss sich auf einen Stuhl und beobachtete die Anderen. "Ich geh duschen", meinte Kyo, hob seine Hand und verschwand dann in dem angrenzenden Bad, dicht gefolgt von Shinya. "Wo sind denn die Anderen?", meldete sich nun auch Toshiya zu Wort, und drückte das aus was Daisuke nicht geschafft hatte zu fragen. "Kommen wohl noch. Sie sind halt nicht klein genug, um unbemerkt über die Absperrung zu klettern und über die Bühne zu gehen." Obwohl Reita und Kai in den Tour-Shirts wohl sicher auch nicht SOOO aufgefallen wären. "Gib den anderen Bescheid, dass sie ruhig her kommen dürfen, wenn sie wollen. Wir wollen doch gleich was trinken gehen", beauftragte er einen der Staffmember, ehe er sich wieder an Ruki wandte. "Tja manchmal sind manche Eigenschaften doch sehr vorteilhaft, hmm", grinste Kaoru und ließ sich auf dem Platz von Kyo sinken. "Ja...ich muss gestehen, so sehr ich es hasse, manchmal liebe ich es klein zu sein", grinste Ruki. Er zog die Beine ran. "Und ihr wollt nicht duschen?" Er musterte die Drei verbliebenen, die alle vor sich hin rauchten. Seeehr ungewohnt. Sie gingen immer zusammen duschen, außer wenn es mal Zank gegeben hatte, aber eigentlich gerade da. Unter der Dusche konnte man so etwas überraschend gut klären, wie er immer wieder feststellen musste. Manchmal...wenn sie noch nicht ganz ausgepowert waren, kabbelten sie sich noch. Aber es gab auch einfach Tage da musste der Staff sie fast in die Duschen schleppen. Vergnügt steckte sich Kaoru eine Zigarette an, sah zu Ruki und grinste leicht. "Alles mit der Ruhe. Wir haben doch noch genügend Zeit", schmunzelte der Leader, während die anderen Beiden ihm zustimmten. Leicht verstehend nickte der Sänger und sah sich dann nachdenklich um. "Kaoru? Habt ihr hier zufällig irgendwo Blätter und `nen Stift rum liegen?" Kaum hatte er das gefragt reichte ihm ein Staff welche. Er blinzelte verwirrt. "Eh...danke." Leicht zuckte Ruki mit den Schultern und begann zu kritzeln. Gedanken musste man halt eben festhalten, wenn man sie hatte. Und im Publikum hatte er keine Möglichkeit gehabt. Daisuke beobachtete ihn neugierig, doch der Sänger schien extra schlecht zu schreiben, so dass es ihm schwer fiel zu entziffern was da stand. "Also Daisuke. Du weißt doch ganz genau, dass du eh nur Bahnhof verstehst", grinste Kaoru fies. "Gib es auf", hallte es nun erneut von der Tür und die restlichen Vier kamen endlich rein. Uruha setzte sich neben Ruki und musterte das Blatt flüchtig. "Er schreibt immer so, dass keiner es lesen kann außer ihm selbst. Am liebsten lässt er Striche weg oder so..." Er zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung wie er es lesen kann aber bisher hat es noch keiner geschafft es zu entziffern, wenn Ruki nicht wollte, dass es entzifferbar ist. Er mag es halt meistens nicht wenn man seine Entwürfe liest." "Das kennen wir. Kyo ist da nicht wirklich anders. Es ist halt ihre Privatsphäre. Jeder hat seine eigene Art.", meinte Kaoru und pattete den Rotschopf, der sich dann aber auch langsam zu den Duschen auf machte, wie auch Toshiya. "Ich guck dann mal was meine restlichen Küken machen. Nicht weglaufen. Wir wollen doch alle wieder gemeinsam weggehen." Mit den Worten, war nun auch Kaoru verschwunden und die Gazettos wieder alleine. "Wieso bist du einfach ohne uns abgehauen", schmollte Reita und piekte Ruki in die Seite. Gemeinheit. Er hatte sie einfach doof stehen lassen. Ruki schreckte auf und blinzelte desorientiert. "Eh?" Er brauchte etwas ehe er grinste. "Tja...weil ihr zu langsam wart", meinte er frech und streckte Reita die Zunge raus. "Ich wollt‘ sie halt noch vor der Dusche erwischen und das hätte ich mit euch nicht geschafft." Zufrieden sah er wieder auf das Blatt auf seinem Schoß und änderte ein paar Sachen. Da auf Beinen schreiben scheiße war, hatte er sich sogar etwas schönes drunter gelegt. Reita hatte Ruki schmollend angesehen. "Gemeinheit. Nur weil du auf nackte, schwitzige Männerkörper stehst", brummelte der Bassist und wurde auch direkt verwirrt angesehen. "Ich weiß ja nicht wovon du Nachts träumst, aber soweit ich mich erinnere war ich der, der als letztes eine Beziehung mit einer Frau hatte", meinte er trocken und bemerkte nicht einmal, dass er es laut ausgesprochen hatte und ein Teil seiner Band immer noch nichts von Mizuki wusste. Na ja...konnte ja auch lange her sein...oder so. Seufzend fuhr er sich durch die Haare, packte den Zettel ein und stand auf. "Ich such‘ mal meinen Rucksack, den muss der Staff irgendwie rein gebracht haben." Er brauchte seine Tabletten. Ihm wurde wieder leicht Schwindlig und seine Hand begann wieder zu brennen. Er hatte viel zu lange keine Tabletten mehr zu sich genommen. Wie leichtsinnig von ihn. Seufzend verließ er den Raum und ging also auf die Suche nach ihren Sachen. Irgendwo mussten die ja sein. "Hey warte du Giftzwerg ich komme mit.", rief Reita ihm hinterher und stolperte ihm nach, holte ihn aber auch recht schnell ein. "Tut mir Leid", nuschelte er schnell, winkte ab und knuffte Ruki sanft. "Dir geht es besser, hmm? Hast du mit Kyo gesprochen?", fragte er vorsichtig, sich nicht sicher, wie stabil Rukis Zustand wirklich war. Verzweifelt sah sich dieser um. "Theoretisch", meinte er und hielt einen Staff auf, fragte ihn nach den Sachen, doch der konnte ihm nicht weiter helfen. "Verflucht." Grummelnd kaute er sich auf der Unterlippe rum und blieb stehen. Nicht hektisch werden, das tat seinem Kreislauf nicht gut. Er schloss die Augen und lehnte sich an die Wand. Warum hatte er nichts getrunken die letzten Stunden? Das rächte sich jetzt, genauso wie das Fehlen seiner Medikamente. Reita hob gekonnt eine Augenbraue. "Wie Theoretisch? Wie soll ich das denn jetzt bitte verstehen?", fragte er, sah sich dann aber ebenfalls um, bevor er einen Staff stoppte und ihn darum bat Ruki etwas zu Trinken zu besorgen, wie auch seine Sachen. Sanft legte er seine Hand an seine Schulter und drückte sie leicht. "Keine Sorge. Sie finden die Sachen schon. Die können ja nicht einfach verschwunden sein.", lächelte er aufmunternd, ließ sich mit Ruki einfach auf dem Boden sinken und sah ihn an. "Na theoretisch halt. So wirklich gesprochen haben wir nicht", murrte er leise. "`Ne Zettelunterhaltung ist für mich keine richtige Unterhaltung." Seufzend lehnte er sich an die Wand, ehe er einfach zur Seite an Reita kippte. "Ich hasse es...", murmelte er. Er hasste seinen Körper einfach. Alles an ihm. Er schloss die Augen in der irrsinnigen Hoffnung, dass es dann aufhörte sich zu drehen. Er hasste seinen Körper dafür, dass er ihm immer zeigen musste, wie es ihm ohne den ganzen Tablettenscheiß gehen würde. Dabei hatten seine Ärzte ihm versprochen, dass er ab seinem 20. Lebensjahr sie absetzten konnte. Pustekuchen. Nichts da mit absetzten. "Ich weiß einfach nicht was ich machen soll...", murmelte er leise. "Mehr als warten kann ich nicht...aber ich...ich will nicht nur warten..." Erschrocken zuckte Ruki zusammen als er ein Räuspern vernahm und blickte wie ein erschrecktes Reh zu Kyo hoch. Wie lange stand er da schon? Er blickte zu seinem Rucksack und nahm ihn an sich, nickte nur leicht. "Ich glaub den hast du gesucht", meinte Kyo, wandte sich dann aber wieder ab und wollte gehen. Deprimiert starrte er auf den roten Stoff und atmete tief durch. Als Reita Kyo ansprach legte er ihm eine Hand auf den Arm. Er wollte nicht, dass sich sein bester Freund da einmischte, auch wenn Kyo klar freundlicher ihnen gegenüber geworden war. Er wollte jetzt einfach keinen Stress. Vor allem da er nicht wusste was Kyo gehört hatte und wie es bei diesem angekommen war. Und nicht zuletzt hatte er Angst vor der Wirkung. Er kramte in seinen Sachen und zog seine Tablettenbox raus. "Schon okay..." Er fischte seine Wasserflasche hervor, kramte an die 5 Tabletten raus und sah diese hasserfüllt an. Doch was sollte er tun? Er schloss die Augen und schluckte die Tabletten einfach mit dem Wasser. Seufzend hatte sich Reita wieder zu Ruki gesetzt und sah ihn traurig an. "Tut mir Leid. Aber wenigstens hast du deine Tasche wieder", lächelte Reita leicht verunglückt. Kapitel 7: Akt 7; Nur wer nach vorn denkt, kommt dort auch an. -------------------------------------------------------------- 2004-10-16, 16 Tag, Abends nach dem Konzert in der Osoka jo Hall. Kyo Die Worte Reitas ließen ihn gekonnt eine Augenbraue nach oben ziehen und auch die darauf folgenden von Ruki. Das hatte er erfolgreich verdrängt gehabt. Leise seufzend erhob er sich und verließ den Bereich. Draußen lehnte er sich an die Wand, steckte sich eine Zigarette an und genoss diese. Die Gedanken, die sich mal wieder in ihm breit machten, wollten ihn nicht los lassen. Was sollte das denn jetzt bitte wieder? Er war doch gerade so stark gewesen, hatte seine zerstörte Mauer wieder aufgebaut gehabt. Tief atmete er den giftigen Stoff ein, stieß ihn wieder aus und genoss die frische Luft, die ihn umgab. Kyo sah auf, als er auf einmal seinen Namen hörte und zog etwas die Sonnenbrille herunter, während er Uruha musterte. Dieser schien ja ziemlich unsicher zu sein. "Du weißt, dass es Ruki ernst meint, und dass das gerade nur war um sein Gesicht zu wahren?" Leicht schmunzelte Kyo auf die Worte Uruhas und schob die Brille wieder auf seine Nase, ehe er seine Zigarette zu Ende rauchte. "Ich denke nicht, dass ich das so aufgefasst habe. Ich habe Mizuki einfach nur vergessen", meinte er, ließ die Zigarette fallen und trat sie aus, bevor er kurz zu dem Staff sah, der ihn sogleich auch wieder rein bat. Seufzend schob er seine Hände in seine Hosentaschen und sah zu dem Größeren. "Ich weiß, dass er es ernst meint. Daran zweifele ich nicht", brachte er hervor und senkte seinen Blick gegen Boden. "Ich zweifle an mir. Das Chaos in mir drin ist zu groß, um einen klaren Gedanken zu fassen", erklärte er sich leise. "Ich verstehe." Uruha nickte leicht und fuhr sich durch die Haare, bevor die beiden Musiker sich auf den Weg nach drinnen machten. "Ich bin mir sicher, dass sich das früher oder später legt", meinte er einfach nur, bevor sie auch schon bei den Anderen ankamen. "Na das hoffe ich doch", murmelte der Blondschopf leise in seinen nicht vorhandenen Bart und musterte die beiden Gitarristen, nachdem Uruha sich wieder neben Aoi sinken lassen hatte. Leicht schüttelte er den Kopf über sie und sah dann zu Kaoru, der ungeduldig auf die Uhr sah. "Rei und Ruki sind immer noch nicht da?", fragte Uruha. Einstimmiges Kopfschütteln. "Was brauchen die denn so lange?", murrte Kaoru, was Kyo nur leise seufzen ließ. Leicht seinen Kopf schüttelnd erhob er sich wieder und begann seine Sachen zusammen zu packen, wobei ihm etwas ins Auge fiel, was vorher noch nicht dort gewesen war. Skeptisch begutachtete er die Tasche, öffnete sie dann und zog gekonnt eine Augenbraue nach oben. Schnell nahm er den Rucksack, kam zu den Anderen und sah Uruha fragend an. "Ist das Rukis?", fragte er, bekam darauf ein Nicken und schon machte er sich auf die Suche nach den Beiden, die er auch recht schnell fand. "Ich weiß einfach nicht was ich machen soll..." War das Rukis Stimme? "Mehr als warten kann ich nicht...aber ich...ich will nicht nur warten..." Es war Rukis Stimme und das ließ ihn stocken. War es für ihn wirklich so schwer zu warten, bis er auf ihn zu kam? Musste er unbedingt etwas tun? Wieso begriff er nicht, dass es nicht seine Schuld war? Dass das nur an ihm lag und auch nur er etwas daran ändern konnte? Was sollte Ruki auch tun können? Leicht schüttelte er seinen Kopf, ehe er den letzten Schritt tat und sich leise räusperte. "Ich glaub den hast du gesucht", meinte er und reichte ihm seinen Rucksack. Doch warten wollte er nicht. Er wollte einfach nur noch weg und so wandte er sich wieder ab und wollte gehen. "Kyo?" Verwirrt drehte er sich zu den Beiden wieder um und sah Reita fragend an, der ihn gerade aufhalten wollte. Gekonnt hob er seine Augenbraue und wartete auf die Frage, die er erwartete. Doch sie kam nicht, da Ruki Reita vom reden abhielt. So wandte er sich wieder ab und ging zu den Anderen zurück, wo er sich dann seine Lederjacke überzog und sich wieder auf dem Stuhl sinken ließ. Er spürte deutlich die Angst in ihm aufkeimen. Warum konnte das nicht endlich aufhören. Er war doch schon so weit. Als Ruki und Reita endlich den Weg zu ihnen gefunden hatten, erhob sich Kaoru und schon brachen die beiden Bands auf. Kaoru hatte schon eine Location für sie ausgesucht und so saßen sie alle eine halbe Stunde später gemeinsam an einen großen runden Tisch und stießen gemeinsam an. Nachdem die Feierlichkeiten abgeschlossen waren, hatte sich Kyo erhoben und das Lokal verlassen. Er musste jetzt einfach eine rauchen und so steckte er sich das kleine Ding an, zog genüsslich daran und starrte gedankenverloren Richtung Himmel. Warum war es so wahnsinnig schwer einen Schlussstrich zu ziehen? Warum zog es so wahnsinnig intensiv an ihm. Er verstand es einfach nicht, obwohl er es unbedingt verstehen wollte. Lange starrte er einfach in den Himmel, schwieg und genoss die Stille, die ihn umgab. Okay es war nicht wirklich still, aber für ihn war es eine angenehme Atmosphäre, die ihn ein wenig beruhigte, ihn in ein Land schickte, wo er besser genießen konnte. Seine Gedanken trieben sich überall herum, um nach einer Lösung für sein Problem zu suchen, doch wirklich kam er auf keinen gemeinsamen Nenner. Seufzend drückte er seine Zigarette aus und sah auf seine Hände, in denen er das Bild hielt. Erneut überkam ihn die Frage. Liebte er Shun noch? Tief atmete er durch, fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, bevor er das Bild wieder in seiner Jackentasche verschwinden ließ und sich erneut eine Zigarette ansteckte. Seine Gedanken hingen weiterhin an Shun und Ruki, wie es weiter gehen sollte. "Ich...habe mich gefragt, ob der Text so okay war?" Erschrocken fuhr Kyo zusammen und ließ seine Zigarette fallen, bevor er seinen Blick zu Ruki wandte, welcher ihn unsicher ansah. "Um Gottes Willen. Erschrecke mich doch nicht so", brachte er total perplex hervor, steckte sich einen neuen Glimmstängel an und beruhigte sich langsam wieder. Wie hatte er sich nur so anschleichen können. Ach ja richtig. Er war mit seinen Gedanken ganz wo anders. Was hatte Ruki eigentlich gesagt? "Entschuldige...", murmelte Ruki leise, was Kyo nur leicht nicken ließ. Was sollte er auch groß dazu sagen? "Was hattest du gesagt?", fragte er etwas irritiert, lauschte dann seiner Frage, die er vor einigen Sekunden gestellt hatte und zog an der Zigarette, stieß den Rauch wieder aus. "Hmm ja man kann mit arbeiten. Mal sehen was wir letztendlich draus zaubern." Er sah ihn nicht an, konnte es jetzt einfach nicht. "Gut." Ruki nickte leicht. "Ich denke es wird etwas Gutes..." Er lächelte versonnen. "Wird es", beschwichtigte der Sänger den Anderen, zog an der Zigarette und drückte sie aus. Er hatte keine Lust mehr sie weiter zu rauchen. Wieso war Ruki überhaupt hier? War es wegen eben oder...? "Geht es dir nicht gut, oder warum bist du nicht bei den Anderen?", fragte er, schielte kurz zu ihm. "So in etwa ja." Er lächelte traurig. Eine Weile schwieg er und sah einfach nur in den Himmel. "Ich denke ich gehe besser wieder", murmelte er schließlich. Woraufhin Kyo erst einmal schwieg. Was sollte er denn machen? Sollte er ihn in den Arm nehmen? Küssen? Leicht schüttelte er seinen Kopf. Wieso fiel es ihm so wahnsinnig schwer endlich mit Shun abzuschließen? Er hatte ihm doch gesagt er solle endlich glücklich werden. Ruki würde ihm dieses Gefühl geben können. Oder etwa nicht? Hatte er unrecht? Nein. Mit Sicherheit hatte er Recht, doch die Angst, die immer wieder in ihm aufloderte, ließ ihn diesen Schritt nicht gehen. Wieso? Wovor hatte er Angst? Ruki zu enttäuschen? Ja das war es. Er hatte Angst auch ihn zu enttäuschen, ihn nicht richtig zu lieben. Tief atmete er durch, schielte zu Ruki herüber und hielt ihm an seiner Schulter fest. "Bleib hier", brachte er leise hervor, senkte seinen Blick jedoch gegen Boden und schwieg. Wieso tat er das? Er verstand sich selbst nicht. Wieso auch? Er tat einfach das wonach ihm gerade war. "Es tut mir Leid", murmelte Kyo und ließ ihn los. Wieso konnte er nicht einfach über seinen Schatten springen und auch dort bleiben. Auf der Sonnenseite. Versprach diese nicht Glück und Frieden? Was war er bloß für ein Träumer. Leicht zuckte er zusammen, als er die Arme um sich spürte und kurz darauf die Wärme, die ihn auf einmal umgab. Leise wohlig seufzte er auf, genoss diese Nähe irgendwie. Wieso auch nicht? Tief atmete er durch, schloss seine Augen und lehnte sich leicht gegen ihn. "Dir muss nichts leidtun", murmelte der Jüngere leise. "Du willst nur ehrlich sein und vor allem für dich selbst endlich Klarheit, das verstehe ich. Zumal du mir nichts, aber auch gar nichts schuldig bist..." "Ich habe dir schon so viel Schmerz zugefügt und dafür muss ich mich einfach entschuldigen. Du kannst nichts für das, was mir passiert ist und ich lasse dich dafür bluten. Das ist nicht fair", hauchte er leise, befreite sich dann aber langsam aus der Umarmung und ließ sich auf der Bank sinken, welche nur wenige Meter von ihnen weg stand. "Du Dummkopf. Als ob du der einzige in meinem Leben wärst, der mir weh tut, ich kann das ab, weißt du? Außerdem gibt es noch so etwas wie Verständnis in meinem Herzen, dass das Ganze ziemlich abmilderte." Ruki sah ihn an, ehe Kyo ihn einfach zu sich runter zog und seinen Kopf an seine Schulter lehnte. "Lass mich nur ein wenig nachdenken", nuschelte Kyo kaum hörbar. Ruki nickte nur leicht und machte es sich ebenso gemütlich, wie er selbst. Er musste endlich den Durchbruch schaffen. Einen Schlussstrich ziehen. Er konnte so nicht weiter machen. Vielleicht sollte er noch einmal mit Shun reden? Nein sicher nicht. Das würde ihn nur wieder durcheinander bringen, oder? Ach er wusste es einfach nicht. Tief atmete er durch, schloss seine Augen wieder und stellte einfach alle Gedanken ab, die ihn gerade heimsuchen wollten. Wieso weiter darüber nachdenken, wenn er sich gerade so gut entspannen konnte. Gerade so gut abschalten konnte und das Ganze einfach über Bord werfen konnte. Leise schnurrte er auf, als er spürte, wie Ruki begann in seinem Haar zu spielen, zumindest dem welches zugänglich war, dank seines Hutes. Leicht rutschte er Näher an den Jüngeren, schmiegte sich an ihn und klammerte sich leicht an ihn. Er wollte den Halt jetzt nicht verlieren, den der Andere ihm gab. Und so geschah was geschehen musste bei so einer angenehmen Atmosphäre - Kyo schlief ein. einige Stunden später Er bekam nichts von den Aufbruchplänen der Anderen mit, war sein Schlaf doch viel zu entspannend und angenehm. Wie hätte er da bitte irgendetwas mitbekommen sollen? Nach einer Weile jedoch murrte er leise auf, langsam wurde ihm echt kalt, obwohl ihm ums Herz so warm war. Sein Körper jedoch begann trotz allem zu zittern an. Langsam öffnete er also gezwungenermaßen seine Augen und sah direkt in die Rukis, okay es war nicht direkt, schließlich trug er noch seine Sonnenbrille. Wozu auch immer er die momentan brauchte, er hatte sie einfach an. Leicht blinzelte er also, löste sich langsam von Ruki und zog sich die Brille ab. Murrend fuhr er sich über sein Gesicht und sah sich um. Wo war er eigentlich? Und wieso war es so dunkel? Leicht schüttelte er seinen Kopf, sah kurz zu Ruki, bevor er sich langsam aber sicher erinnern konnte. Erneut schüttelte er den Kopf über sich selbst, steckte sich eine Zigarette an und kuschelte sich enger in seine Lederjacke. Jetzt musste er überlegen. Wo war sein Handy? Van. Wo war sein Geld? Van. Wo war sein Schlüssel? Van. "Ach fuck", brummte er ungehalten auf. Wieso hatte er seine ganzen Sachen eigentlich in seine Tasche gepackt? Wie konnte man nur so wahnsinnig verplant sein. Erneut glitt sein Blick zu dem Anderen Vocal. "Wo sind die Anderen? Und wo ist unsere Fahrmöglichkeit?", fragte er, zog sich seine Sonnenbrille wieder auf die Nase und rauchte weiter an seiner Kippe. Warum war er denn bitte eingeschlafen? Ach ja Lieblingsbeschäftigung vom werten Herrn. Glückwunsch Kyo hast du wieder Prima hin bekommen. Daumen hoch. "Reg dich nicht auf. Sie sind zurück zum Hotel um mehr trinken zu können", grinste Ruki. "Und Daisuke hat sich nicht getraut dich zu wecken. Na komm ich rufe uns ein Taxi." Leicht schnaubte und nickte der Sänger. War ja wieder klar gewesen. Okay er war es selbst schuld. Er hatte seinen Membern schließlich früh genug eingebläut, dass sie ihn lieber nicht wecken sollten, außer es ist unbedingt notwendig. Kyo nahm seinen Hut ab und setzte ihn Ruki auf den Kopf, nur um sich selbst fahrig durch sein Haar zu fahren. Kurz schielte er zu dem Jüngeren und grinste leicht. "Der steht dir", schmunzelte er leicht. "Tja. Ich kann ja auch alles auf den Kopf setzten." Ruki grinste ihn an, was ihn kurz schmunzeln ließ, bevor er zu Ende rauchte und die Zigarette auf dem Boden ausdrückte. "Ich hoffe du hast gut geschlafen?", erkundigte Ruki sich und schielte kurz zu ihm, ehe er die Augen wieder schloss. "Hmm ganz gut." War seine knappe Antwort, sah dann in den Himmel. Scheußliches Wetter, falls man ihn fragte. "Sag mal Kyo?" Der Ältere wandte fragend seinen Blick zu Ruki. "Würde es dir etwas ausmachen, wenn du dich gleich um meine Hand kümmerst? Mit einer ist das scheiße und die Anderen sind zu betrunken." Unsicher sah er ihn an. Kyo vergrub seine Hände in seinen Hosentaschen und zuckte leicht unbeholfen mit den Schultern. "Nein wieso auch?", meinte er nur knapp, zog Ruki dann aber auf seine Beine und mit sich zu dem Taxi, welches gerade angekommen war. Schnell war die Adresse des Hotels genannt und sie auf dem Rückweg. "Danke", brachte Ruki hervor, was Kyo kurz nicken ließ. Wieso sollte er es auch nicht tun? Seufzend legte er seinen Kopf in den Nacken, schloss seine Augen und dachte nach, wie er jetzt am besten an seine Sachen heran kommen würde. Vielleicht hatten die Anderen sie ja mit genommen? Ach was wusste er schon. "Weißt du wo die Anderen im Hotel weiter feiern?", fragte er, sah zu ihm und betrachtete ihn eine Weile schweigend. Wieso stand ihm sein Hut fast besser als ihm? Unfair. "Ich eh...keine Ahnung ich glaube sie haben sich einen Raum gemietet. Ich denke es reicht wenn wir nachfragen. Die Angestellten können diese Suffköpfe gar nicht nicht bemerken", grinste er. Leicht zuckte Kyo mit den Schultern, nickte dann aber leicht. "Das nehme ich mal an. Ich frage einfach nach, wo die meine Sachen hin gepackt haben. Die können ja nicht weg sein", murrte er leise, woraufhin Ruki ihm nur recht gab. Was sollte er auch anderes machen? Sie werden seine Sachen sicher nicht in der Bar stehen lassen haben, oder sonst dergleichen damit angestellt haben. Der Sänger schwieg die restliche Fahrt über und sah aus dem Fenster. Er konnte Ruki nicht die ganze Zeit ansehen, da bekam er nur so komisch Gedanken, die ihm noch zu Kopf stiegen. Als das Taxi hielt, stiegen die Beiden aus und Ruki bezahlte, während sich Kyo schon auf die Suche nach einem Staff machte, der ihm dann seine Sachen besorgte. Dankend nahm er sie entgegen und sah dann zu Ruki. "Hast du deine Klamotten? Oder musst du die auch noch besorgen?", fragte er, hob gekonnt eine Augenbraue. "Na ja wie auch immer, ich geh auf mein Zimmer, habe ja weiter geschrieben. Du kannst ja dann zu mir kommen, wenn du deine Sachen hast. Ich lasse die Tür offen", murmelte Kyo recht deutlich. Ruki nickte. "Ich denke die hat Uruha bei sich." Verstehend nickte Kyo und verzog sich dann nach oben, wo er sich in seinem Bett fallen ließ und an die Decke starrte. Ob er Heute bereit war einen Schritt weiter zu gehen? Das Verlangen in ihm stieg, doch die Angst ebenfalls. Was sollte er nur machen? Er wusste es einfach nicht. Aber vor allem wusste er nicht wie weit Ruki gehen würde. Wollte er das überhaupt? Sicher nicht, bevor er sich nicht endlich einig war was er wollte. Doch selbst diese kleine Frage konnte er immer noch nicht beantworten. Sich leicht die Haare raufend, sah er auf, als es plötzlich klopfte. Erwartete er Besuch? Als er Ruki entdeckte, hätte er sich am liebsten mit irgendwas K.O. Geschlagen. Wie dämlich konnte er eigentlich sein. Er hatte ihn doch noch eingeladen – wenn man das so nennen konnte. Langsam setzte er sich auf und sah leicht lächelnd zu Ruki. "Na dann zeig mal deine Hand her", meinte er, nahm die Hand Rukis vorsichtig in seine und befreite sie von dem Verband. Diesen ließ er einfach auf den Boden sinken und besah sich dann die Schnitte, die seine Hand zierten. Behutsam bestrich er diese dann mit der Salbe, die ihm Ruki gegeben hatte und packte seine Hand wieder ordnungsgemäß ein. Nicht zu fest, aber auch nicht zu locker. Tief atmete er durch nach dem das geschafft war und lächelte leicht. "So. Ist es besser?", fragte er zögernd, erhob sich dann aber und entsorgte die alten Sachen. Ruki nickte und lächelte leicht. "Danke. Es zieht einfach immer, wenn es zu lange keine Salbe bekommt", nuschelte er leise und zog seine Hand an sich. "Hmm na dann. Wenn es sonst nichts ist", murmelte Kyo und reichte Ruki dann einen neuen Zettel und ließ sich wieder auf seinem Bett sinken. "Ich hoffe doch, dass du es lesen kannst", meinte er knapp, ließ sich zurück in seine Kissen fallen und verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf. Konnte ihm mal einer sagen warum Ruki so verdammt heiß aussah? Das sollte verboten werden. Tief atmete er durch, während sich seine Hand über seine Augen legte. Am besten einfach nicht mehr hinschauen. Einfach ignorieren und einfach so tun, als würde es ihm gar nichts ausmachen. Das Ruki begann eine Melodie vor sich her zu pfeifen ließ ihn aufmerksam werden. So schielte er kurz zwischen seinen Fingern hindurch zu Ruki und beobachtete ihn dabei, wie er auf dem anderen Bett lag und las. Wieso ist er nicht bei ihm geblieben? Arg. Ganz schnell wieder aus dem Kopf schlagen, mein Freund. Unhörbar murrte er auf, massierte sich leicht die Schläfen, doch das Lachen des Anderen ließ ihn irritiert aufsehen. "Was wird das denn?", grinsend schüttelte der Jüngere den Kopf. "Mir gefällt der Text...wirklich." "Nichts. Wonach sieht es denn aus?", fragte er, ließ sich wieder zurück fallen und fuhr sich übers Gesicht. "Ach nichts", erwiderte Ruki nur, was es noch schlimmer machte. Was dachte Ruki bloß? Wie peinlich konnte es nur noch werden? Resigniert seufzte er auf, griff dann nach seinen Zigaretten und wollte sich eigentlich eine anstecken, ließ es dann aber lieber bleiben und schielte erneut zu Ruki. "Hmm.. Ich weiß noch nicht so recht. Er ist ja noch nicht fertig und etwas unfertiges gefällt mir nicht. Also lass uns erst einmal abwarten", erklärte er schnell seine Sichtweise, setzte sich dann langsam auf und erhob sich, ging auf den Balkon, um schnell eine zu Rauchen. Er brauchte das Nikotin jetzt einfach. Nachdem er fertig geraucht hatte, trat er wieder in das Zimmer und sah genau auf Rukis Hintern. Hart schluckte er. Hallo? Wie lag er da bitte? Und was hatte er bitte für eine Hose an, dass sein Arsch so extrem zur Geltung kam. Fuck man er war doch auch nur ein Mann mit Bedürfnissen. Leise fluchend, hielt er sich erneut die Hand vor seine Augen und ließ sich auf seinem Bauch fallen. Einfach nichts anmerken lassen. Einfach so tun, als würde es ihm nichts ausmachen. Verflucht seien die männlichen Reize. Resigniert streckte er alle Viere von sich und vergrub sein Gesicht in seinem Kissen. "Hast du Kopfschmerzen oder so?", erkundigte Ruki sich besorgt, was Kyo leicht seinen Kopf schütteln ließ. "Ne", murmelte er ins Kissen. Entweder Ruki verschwand jetzt, oder er machte irgendwas dagegen. Er hatte die Wahl, aber ohne sie auszusprechen, konnte er Ruki nicht davon in Kenntnis setzen. Grummelnd drehte er seinen Kopf und sah zu Ruki. Leicht knabberte er an seiner Unterlippe herum und fuhr sich mit seiner Hand wieder übers Gesicht. //Tu es endlich! Du willst es doch. Dein Körper schreit nach ihm.// Erneut biss er sich hart auf die Unterlippe, drückte sein Gesicht wieder in die Kissen. //Lass endlich los!// "Wenn das so einfach wäre..", nuschelte Kyo ins Kissen. //Ja ist es du Angsthase!// "Ruki?" Ziemlich leise brachte er die Worte über die Lippen, glaubte kaum, dass dieser sie überhaupt mitbekommen hatte. Warum konnte Ruki nicht einfach zu ihm kommen? Ach ja richtig, das hatte er sich selbst glorreich verbaut. //Sag ihm was du fühlst!// Leicht verwirrt über seine so direkten Gedanken, schüttelte er den Kopf, setzte sich langsam auf und sah wieder zu dem Jungen. Wieso lutschte der jetzt eigentlich ein Lolli? Wollte er ihn provozieren? Was für ein Arsch. Nicht mehr wirklich in der Lage einen wirklich klaren Gedanken zu fassen, erhob er sich vorsichtig, trat an das Bett des Anderen und ließ sich dort neben Ruki sinken. Langsam hob er seine Hand, nahm ihm seinen Hut ab, den er immer noch trug und ließ ihn einfach auf dem Boden fallen. Sanft strich er ihm dann durch sein Haar und erhaschte somit seine vollkommene Aufmerksamkeit. Der fragende und erstaunte Blick des Jüngeren ließ ihn unsicher werden, so suchte er den Blickkontakt mit ihm und als er diesen fand, war es um ihn geschehen. Er konnte einfach nicht anders. Seine Hand glitt in seinen Nacken und zog ihn zu sich hoch. Er musste sich nur noch ein Stückchen runter beugen und schon waren ihren Lippen vereint. Der Kuss war vorsichtig, zögerlich, doch Kyo genoss es, schloss seine Augen und intensivierte ihn langsam. Wie hatte er nur so lange diesen Lippen widerstehen können? Zufrieden nahm er die Erwiderung des Kusses war, zog ihn somit enger an sich, so dass er besseren Halt hatte. Die Arme um seinen Nacken spürend, zog er ihn noch ein Stück enger an sich. //Jetzt nimm dir endlich was du so lange ersehnt hast.// Kurz öffnete er seine Augen, schielte zu ihm. Sollte er wirklich? Durfte er überhaupt? Er wollte, keine Frage, aber würde Ruki wollen? Würde er ihn lassen? Schnell hatte er das Büchlein auf Seite gelegt und drückte Ruki nun sanft in die Kissen, löste den Kuss langsam und strich mit seinem Finger über seine Lippen. Seine Augen fixierten die des Anderen, die ihm einen fragenden Blick schenkten. Er brauchte einfach Bestätigung, dass er das hier genauso wollte wir er selbst. Leicht biss er sich auf die Unterlippe. Schon wieder schwang Unsicherheit mit, doch die Lust, das Verlangen war so groß, dass er einfach nicht widerstehen konnte. "Darf ich?", fragte er leise hauchend auf die Lippen des Anderen, küsste sie erneut sanft, bevor er sich an seinem Hals zu schaffen machte. Er wollte diesen Körper erkunden. Wollte genau wissen, wo Ruki schwach wurde. Doch er wartete bis er die Erlaubnis bekam. "Mir fällt kein Grund ein warum du nicht dürfen solltest...", schmunzelte Ruki, während Kyo das Lächeln auf Rukis Lippen erspähen konnte. Er freute sich? Egal, so stieß er erleichtert die Luft aus. Ihm fiel ein Stein vom Herzen. So war es doch gleich viel einfacher sich dem Anderen anzunähern. Gut in diesem Fall war es Körperlich, aber vielleicht half es ihm ja auch seelisch mal weiter zu kommen. //Hör endlich auf darüber nachzudenken, das macht alles auch nicht einfacher.// Leicht schüttelte er seinen Kopf, verwarf die Gedanken einfach und widmete sich lieber voll und ganz dem Mann, der unter ihm lag und ihn so niedlich anlächelte. Süß. Das sanfte Streicheln in seinen Haaren genießend, schloss er kurz seine Augen. Doch dann hob er seinen Kopf und strich ihm sanft über seine Wange. Kurz hauchte er ihm seine Lippen auf, bevor er ihn auch schon von seinem Oberteil befreite. Wer brauchte das schon? Er sicher nicht. Und außerdem sah er ohne Klamotten mit Sicherheit viel schöner aus. Leicht löste er sich dann von Ruki, zog sich selbst sein Hemd aus und ließ dieses neben dem Oberteil des Jüngeren fallen. Gleiches Recht für alle fand er. Langsam beugte er sich wieder herunter und begann den Oberkörper des Jüngeren zu erkunden, genoss dabei die Berührungen und die Laute des Jüngeren, die dieser von sich gab. Sie waren so betörend. Bei seinen Berührungen ließ er keine einzelne Stelle aus, wie könnte er auch. Er wollte alles an ihm berühren, doch weiter traute er sich ehrlich gesagt noch nicht. Er wollte nicht, dass Ruki glaubte er wäre nur an seinem Körper interessiert. Langsam strich er wieder nach oben, suchte den Blickkontakt mit dem Anderen und sah ihn an. "Du bist wunderschön", hauchte er leise auf seine Lippen und nahm sie wieder gefangen. Dieses Mal jedoch war der Kuss wesentlich intensiver und leidenschaftlicher. Er wollte einfach nicht, dass Ruki ein falsches Bild von ihm bekam. Erneut schwappte die Angst über Ruki verletzen zu können, sich selbst zu verletzen. Wieso konnte er das nicht einfach mal abschalten? Er brauchte das jetzt nicht. Leicht schmiegte er sich an die Hand des Anderen, die so sanft über seine Wange strich. Er ließ seine Augen leicht zu driften und ließ die Worte über sich ergehen, die ihm Ruki mitteilte: "Hör bitte auf dir Gedanken über mich zu machen. Für mich ist das okay, egal wie du dich entscheidest, ich möchte einfach nur, dass du glücklich bist und wenn ich dir dabei helfen kann, tue ich das gern." Das Streicheln über seine Nase weiterhin genießend, erwiderte er den Tiefen Blick Rukis. "Lass dich doch einmal fallen und sieh was passiert, anstatt immer darüber nach zu denken..." Langsam ließ er sich auf Ruki sinken, bettete seinen Kopf an seiner Brust und strich mit einem Finger sanft über diese. Leicht schluckte er. "Ich mache mir aber Gedanken über dich. Das kannst du nicht verhindern, schließlich möchte ich, dass es dir gut geht." Leicht schüttelte er seinen Kopf, schielte zu ihm hoch und knabberte sich leicht auf der Unterlippe herum. "Shun hat gesagt, du würdest derjenige sein, der mich glücklich machen kann, weil er es nicht kann. Aber ich habe Angst davor dich nicht glücklich machen zu können. Zu große Angst dich zu verletzen mit meiner verqueren Art", brachte er hervor, erhob sich dann leicht und sah Ruki wieder in die Augen. Lange schwieg er einfach und sah ihn an. "Aber jetzt möchte ich einfach nur genießen. Ich möchte mit dir diesen Moment genießen, also bitte lasse uns nicht weiter darüber reden, es würde nur den Moment kaputt machen", hauchte er leise. "Mhm...schon aber das muss jetzt wirklich nicht sein. Gerade kannst du mich gar nicht verletzten", erwiderte Ruki lächelnd, was Kyo ebenso lächeln ließ. Langsam schloss er seine Augen und versiegelte ihr Lippen wieder miteinander, während seine Hände erneut auf Wanderschaft gingen, doch dieses Mal wagten sie sich in tiefere Regionen, wo sie mit Erfolg Rukis Hose öffneten und sie über seine Hüfte zogen. Mehr gelang ihm gerade nicht, aber mehr brauchte er auch gerade nicht, schließlich war er ihm verdammt nah und widmete sich gerade viel lieber seinen Lippen und seiner Zunge, die er mit viel Gefühl umspielte, während er die Berührungen des anderen Sängers genoss. Diese weichen Finger auf seiner Haut. Doch statt es voll und ganz zu genießen, löste er den Kuss und beachtete den Körper unter sich, die Laute, die der Jüngere von sich gab und diese Leidenschaft, die ihre Körper ergriffen hatte. Langsam aber sicher wurde er neugieriger, forscher und suchte sich die Stellen an Rukis Körper, die ihn am meisten reizten. Er wollte seine süßliche Stimme öfter hören, sie hallte so schön in seinen Ohren wieder. Er genoss es wirklich sehr, schmiegte sich so eng wie nur möglich an den jüngeren Körper. "Lass mich jetzt nicht los", hauchte Kyo auf seine Lippen, nahm sie direkt wieder gefangen, bevor er dann doch wieder mit seinen Lippen auf Wanderschaft ging. Er wollte so viel mehr von dem Jüngeren spüren. Zu lange war es her, dass er sich wirklich um seine Bedürfnisse gekümmert hatte und noch viel länger, dass er diesen Akt mit jemanden geteilt hatte, dem er wirklich Zuneigung schenkte, dem er Liebe schenkte. Irgendwie schaffte es Kyo dann doch Ruki komplett auszuziehen und sich selbst zumindest schon einmal die Hose auszuziehen. Immerhin konnte er so nun noch besser seinen Körper erkunden. So widmete er sich nun dem eher noch unerforschten Gebiet. Die Beine, wie auch seine Körpermitte, die er sich für den Schluss aufbewahrt hatte, schließlich war diese das Beste. Als er irgendwann dann auch bis zu seiner Körpermitte vorgedrungen war, schielte er zu Ruki, der nun wirklich nicht mehr ganz bei sich war, schließlich hatte er seine Schwachstellen schamlos ausgenutzt. "Ruki?", hauchte er leise, rutschte leicht hoch und ließ seine Finger über seine Wange streichen. "Alles okay?", fragte Kyo leise, hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange und betrachtete ihn dann. Sanft lächelnd nahm er das Nicken war, nachdem er ihn zuerst leicht verwirrt und fragend angesehen hatte. Die Röte in Rukis Gesicht ließ ihn erneut lächeln. Ruki war wirklich viel zu niedlich. Doch dann spürte er schon die Lippen des Anderen auf seinen und ging auf den Kuss ein. Es war ihm eigentlich ziemlich egal, ob Ruki Erfahrung mit Männern hatte oder nicht. Sex war Sex. So wirklich unterschied sich das eh nicht. Aber er wusste nicht so genau, ob er Ruki diesen Schmerz wirklich antun wollte, oder sich selbst für den passiven Part anbot, schließlich war er selbst recht häufig der passive Part und bei Shun hatte er eh immer unten gelegen. Da war er das willige Uke, welches sich immer wieder durchnehmen ließ. Schnell wischte er die Gedanken wieder aus seinem Kopf und sah langsam zu Ruki, nachdem sie den Kuss gelöst hatten, schmiegte er sich wieder an ihn und strich ihm über die Brust. Er hatte ihn noch nicht berührt gehabt und doch sah er deutlich wie erregt Ruki unter ihm war. "Du darfst mich nehmen. Ich vertraue dir", hauchte er leise, hauchte ihm einen Kuss auf die Brust und strich sanft über seine Haut. "Also wenn du bereit bist, dann darfst du." Solange wie Ruki brauchen würde, würde er einfach an ihm geschmiegt bleiben und seine Brust weiter streicheln. Ihn ein wenig reizen und ihre Situation genießen. Doch dann ließ ihn etwas aufsehen, was ihm gar nicht zu gefallen schien. "Taka? Kyo?" Kapitel 8: Akt 8; Eine Lüge, die ein Leben erhält, ist besser als eine Wahrheit, die ein Leben zerstört. -------------------------------------------------------------------------------------------------------- 2004-10-16, 16 Tag, Nachts in einem Hotelzimmer in Osoka. Kyo Doch dann ließ ihn etwas aufsehen, was ihm gar nicht zu gefallen schien. "Taka? Kyo?" Fragend starrte Kyo die beiden Gitarristen Gazettos an. Was glotzen die so dämlich? Hatten die noch nie nackte Männer gesehen? "Was glotzt ihr so?", fragte er auch sogleich und zog die Decke über sie. Es interessierte ihn nicht mal, dass das hier eigentlich Aois Bett war und nicht das seinige, aber das schien den Gitarristen auch nicht zu interessieren, der auf Rückzug appellierte. War auch besser so, sonst ging er gleich noch an die Decke. Eine Sache, die er nämlich nicht ausstehen konnte, war beim Sex gestört zu werden und die Beiden störten gerade definitiv. "Sehe ich auch so", brachte Uruha hervor und winkte ihnen noch zum Abschied. Das doofe Grinsen hätte er sich schenken können. "Keine Sorge wir haben nichts gesehen.“ Endlich verschwanden die Beiden, doch konnte er noch deutlich den Quietschanfall von Uruha wahrnehmen. Leicht schüttelte er seinen Kopf und bemerkte erst jetzt wie unwohl Ruki sich eigentlich fühlte und wie rot er geworden war. Sanft strich er ihm durch sein Haar und ließ ihn an sich kuscheln. "Das... war peinlich", nuschelte Ruki leise. "Halb so wild. Sie haben ja nichts gesehen. Hast doch Uruha gehört", meinte Kyo, erhob sich dann langsam und ging auf die Tür zu, die er erst einmal abschloss und sich dann wieder zu Ruki drehte, leicht grinste. "Ich glaube das hat er anders gemeint", nuschelte Ruki und wurde nur noch röter. "Er hat es so gemeint, wie er es gesagt hat. Er hat nichts gesehen. Dem müssen wir vertrauen.", gab Kyo nur von sich und pattete sanft seinen Kopf. "Nein... das meinte ich nicht... ich meinte er hat glaube ich gemeint, dass er UNS nicht gesehen hat, verstehst du?" Ruki fuhr sich durch die Haare. "Also... quasi, dass er die Sache als nicht geschehen ansieht." Schmunzelnd sah er den Jüngeren an. "Ich weiß wie der werte Herr das meinte." Wie süß es doch war, wie er versuchte ihm das zu erklären. Er wusste schon ganz genau wie Uruha das gemeint hatte. Wieso auch nicht? Da war nun wirklich nicht viel falsch zu verstehen, seiner Meinung nach. Nun ja es war auch egal. Ob Uruha das nun gesagt hatte oder nicht. Fakt war, er hatte sie gesehen und ob dieser das wirklich für sich behalten würde und Aoi... Leicht biss er sich auf seine Unterlippe. Schüttelte den Gedanken dann aber auf Seite. Das war nicht der richtige Zeitpunkt um darüber nachzudenken. Viel lieber wollte er die verbliebene Zeit mit Ruki genießen. "Vielleicht sollten wir es nicht gleich überstürzen, hmm?", fragte er, setzte sich wieder zu Ruki, welcher leicht nickte und zog ihn an sich. Kyo legte die Decke behutsam über ihn und lächelte sanft. Niedlich wie er so schweigsam war. Er war sicher total fertig. Allein das Shoppen und die ganzen Medikamente. Sanft strich er ihm über die Wange, lehnte sich dann zurück gegen die Wand und schloss seine Augen. "Sei mir nicht böse, aber ich glaube es ist noch zu früh - noch zu früh einen Schritt weiter zu gehen", hauchte er leise und bekam ein erneutes Nicken des Jüngeren. Seine freie Hand legte er über seine Augen und atmete tief durch. Erneut keimten Zweifel auf, doch Kyo kämpfte sie nieder. "Bist du müde Ruki?", fragte er dann leise, setzte sich langsam wieder auf und musterte den Jungen, der sich in seinen Schoß gekuschelt hatte. Zu niedlich. "Ein wenig...", gestand der jüngere Sänger, während Kyo ihn beobachtete bei seinem Tun. Leicht schmunzelte er, als er sich so suchend umsah und beobachtete ihn dabei, wie er sich letztendlich dafür entschied aufzustehen und seine Shorts wieder anzuziehen. Leicht schmollte er. "Dabei hast du mir Nackt viel besser gefallen", grinste er fies, zog Ruki wieder an sich und wuschelte ihm durch sein eh zerzaustes Haar. Zu niedlich wie Ruki zusammen gezuckt war und sich nun sträubte und rot wurde. "Sag mal. Das was du vorhin zu Reita gesagt hattest. Also von wegen, dass du sonst nur Frauen hinterher siehst. Stimmt das? Ich meine. Bin ich der erste Mann, der dich interessiert?", fragte er, sah zu Ruki, nachdem er von ihm abgelassen hatte ihn zu ärgern. "Ich nehme an, dass du dann auch keinerlei Erfahrungen mit Männern sexuell hast, richtig?", fügte er noch hinzu. Wirklich kannte er den Jungen schließlich nicht. Er hatte sich nur wenig mit ihm unterhalten können, hatte sich nicht wirklich gewagt, sich mit ihm zu unterhalten, um somit zu verhindern - ja um das hier eigentlich zu verhindern. Leise seufzte er auf, sah dann aber Lächelnd zu Ruki runter, welcher hart schluckte und sich auf seine Unterlippe biss. War es so schwer für ihn darüber zu reden? "Na ja... sooo würde ich das nicht nennen.", nuschelte dieser dann. "Ich meine.. du bist sicher nicht der erste Mann, den ich attraktiv finde..." Er räusperte sich verlegen. "Ich..." ehe er abbrach und leicht nickte, was ihn schmunzeln ließ. Wovor hatte Ruki Angst? "Ich beiße dir deswegen schon nicht den Kopf ab. Ich möchte es nur wissen, damit ich weiß wie weit ich gehen kann. Verstehst du?", fragte er, sah Ruki dabei ernst an, welcher leicht nickte. "Ja... weiß ich..." „Gut.“, meinte Kyo und lächelte ihn sanft an. Es war ihm eigentlich ziemlich egal, was vor ihm war, doch jetzt. Jetzt wollte er, dass er ganz ihm gehörte. Nur noch ihn im Kopf hatte. Zu groß war seine Angst erneut verarscht und missbraucht zu werden. Ja Shun hatte ihn trotz allem geliebt, aber was war das für eine Liebe? Tief atmete er durch, streichelte Ruki durch sein Haar und machte es wieder ordentlich. "Soll ich dir mal die Haare machen?", fragte Kyo dann auf einmal, sah Ruki fragend an. Auf seinen mehr als fragenden und entgeisterten Blick, grinste er leicht. "Du wirst es mir nicht glauben, aber ich habe, bevor ich wirklich mit der Musik Geld gemacht habe, bei einem Frisör gearbeitet.", erklärte Kyo ruhig, spielte dabei ein wenig mit seinem Haar und lächelte dabei amüsiert. Irgendwie war es gerade mehr als angenehm mit Ruki so offen zu reden. Es tat einfach gut seine Seele baumeln zu lassen und einfach mal das zu tun, wozu er Lust hatte. "Ich... ano... warum jetzt?" Mit großen Augen starrte er Kyo an. "Na weil ich dir deine Haare durcheinander gebracht habe.", grinste Kyo, tippte ihm gegen die Nase und schmunzelte leicht. Das Konzert hatte wirklich Wunder bewirkt. Er hätte sonst sicher nicht so locker mit dem Anderen umgehen können. "Stimmt das hast du.", schmollte er und fuhr sich kurz durch sein Haar. "Gut, dann setzt dich mal auf den Stuhl.", meinte Kyo und deutete auf den Stuhl, der ordnungsgemäß am Tisch stand. Ruki erhob sich auch sogleich und ließ sich auf diesem sinken. "Irgendwann... will ich so berühmt sein, dass ich mir nicht mal mehr die Nägel selbst lackieren muss...", schmunzelte er, was Kyo allerdings zum lachen brachte. Jetzt konnte er sich das einfach nicht mehr verkneifen. "Du bist ja bekloppt, aber jedem das Seine ne." Leicht zuckte er mit den Schultern, erhob sich dann und zog sich seinen Morgenmantel an. Es wurde doch leicht frisch, wenn sie nicht gerade eng umschlungen im Bett lagen. Es war schließlich Oktober. "Ich mache selbst jetzt noch fast alles alleine. Ich kann es nicht leiden, wenn mir die Stylisten an die Haare gehen, aber manchmal kann man es nicht vermeiden.", murrte Kyo ungehalten. Meistens störten sie ihn eh in seiner Konzentrationen, da verzog er sich lieber ganz schnell und machte alles alleine, was alleine machbar war. Zufrieden streckte er sich einmal, griff nach seinen Kippen und öffnete dann die Balkontür. "Zieh dir lieber wieder was an. Ich geh schnell eine rauchen und dann können wir anfangen." Lächelnd wandte er sich dann ab, steckte sich die Kippe an und lehnte sich ans Geländer, sah nach unten und betrachtete die Menschen, die an dem Hotel vorbei gingen. Es überraschte ihn wirklich, dass er so ruhig war, aber vielleicht war das ein Zeichen, dass er jetzt endlich bereit für etwas Neues, etwas echtes, war. Er hoffte inständig, dass ihn sein Körper keinen Streich spielte, denn er fühlte sich mehr als gut in den Armen Rukis. Tief atmete er den Rauch ein, stieß ihn aber sogleich wieder aus. Nachdem er endlich zu Ende geraucht hatte, entsorgte er die Zigarette, trat wieder ein und schloss die Balkontür. Bibbernd rieb er sich über die Arme. "Draußen ist es sehr frisch.", murrte er, schlang dann von hinten seine Arme um Ruki, was diesen leicht zusammen zucken ließ. "Das hätte ich dir auch so sagen können.", schmunzelte Ruki. "Was ist nur mit deinem Gedächtnis los alter Mann? Du warst erst vor wenigen Stunden Draußen, wie kannst du da die Temperaturen schon vergessen haben?" Da fing er doch glatt an ihn zu Piesacken und mal wieder ging es um sein Alter. Der sollte mal sehen, wie er war, wenn er in sein Alter kommen würde. "Ich konnte ja nicht ahnen, dass es noch kälter wurde.", schmollte Kyo leicht und verschränkte seine Arme vor der Brust. Das war echt gemein, aber was er konnte, konnte er schon lange. Ein kleines Grinsen schlich auf seine Lippen, als er Rukis Meisterwerk erblickte. "Man könnte glatt glauben du bist ein frisch verliebter Teenie.", grinste Kyo und deutete auf das Bild, welches auf Rukis Block entstanden war und aus einer Blumenwiese aus herzförmigen Blumen und herzförmigen Schmetterlingen bestand. Leise murrte der Jüngere. "Na und?", schmollte er. "Ich bin wenigstens noch Jung." Und schon wieder sein Alter. Das war echt nicht fair. „Tz~“, kam es nur von Kyo, ehe er im Bad verschwand und die Sachen besorgte, die er brauchte, um Rukis Haare zumachen. Lächelnd packte er die Sachen auf dem Tisch aus, zog dann seinen Tupierkamm hervor und wandte sich dann wieder an Ruki, hockte sich vor ihn hin und sah ihn leicht nachdenklich an. "Hmm nichts Aufwendiges. Der Kleine Hosenscheißer muss ja gleich schlafen gehen.", grinste er fies, erhob sich dann und ging wieder hinter ihn, kämmte ihm dann sein Haar vorsichtig durch. Als er das geschafft hatte, verpasste er dem Jüngeren eine Schlafmütze, die er beim durchstöbern von Aois Sachen, gefunden hatte und grinste zufrieden. "Fertig." Keck streckte er ihm die Zunge raus und räumte seine Sachen wieder zusammen. "Mach das weeeg...", jammerte der Jüngere und nahm die Mütze sofort wieder ab. „Das siehst aber süß aus.", hauchte Kyo leise, zupfte noch mal an ein paar Haarsträhnchen und brachte dann seine Sachen zurück ins Bad. "Ich bin aber nicht süß...", jammerte dieser. "Du bist gemein. Die stand dir so ausgezeichnet gut.", schmollte der Vocal, nachdem er wieder aus dem Bad zurückgekommen war. Leise lachte er. "Was soll hier heißen gemein?" Ruki grinste. "Und klar stand es mir. Mir steht alles im Zusammenhang mit meinem Kopf.", meinte er selbstbewusst, was Kyo nur leicht mit seinem Kopf schütteln ließ. Doch jetzt wollte er lieber das Thema wechseln und sich nicht weiter mit Ruki solche Sticheleien antreiben. "Sag mal? Meinst du Aoi kommt irgendwann noch mal wieder, oder bleibt das Bett frei?", fragte er Augenbrauen wackelnd. "Ehm... ich denke die haben sich nen Zimmer genommen.", meinte Ruki und erhob sich, um sein Handy zu suchen. Abwartend wartete Kyo, bis Ruki ihm sagte, dass sie sich tatsächlich ein Zimmer genommen hatten. Das Lächeln auf seinen Lippen entging ihm natürlich auch nicht. Wahrscheinlich hatte er noch mehr reingeschrieben, als dass sie sich ein Zimmer genommen hatten. Höchstwahrscheinlich waren diese Worte auf ihn bezogen. Anders konnte er sich dieses Lächeln nicht erklären. Kyo ließ sich auf seinem Bett sinken und beobachtete den Jüngeren, welcher sein Handy wieder wegsteckte und sich dann zu ihm drehte. Sollte er ihn wirklich fragen? Ach was Augen zu und durch. "Möchtest du dann hier bei mir bleiben die Nacht?", fragte Kyo dann auch, sah Ruki an und lächelte leicht verlegen. Gott er kam sich vor wie ein kleiner Junge, der das erste Mal seine Freundin fragte, ob sie bei ihm schlafen wollte. Wie kindisch. Leicht schüttelte er über seine Gedanken den Kopf. Wie absurd das Ganze doch war. Konnte er sich nicht mal normal benehmen? Okay er war nicht normal und gerade ließ er augenscheinlich ‚Tooru den Versager‘ heraushängen, der unsterblich in den Jüngeren verknallt war. Okay ab und zu musste das auch mal sein, hatte er Tooru doch schon lange nicht mehr die Oberhand über seinen Körper gegeben. Er war halt eben mit den Jahren immer mehr Kyo geworden, um sich vor dem zu schützen, was die Außenwelt meinte auf ihm abzulegen. Tief atmete er durch, ließ sich zurück fallen und starrte an die Decke. Erstaunt sah er Kyo an, ehe sich ein lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. "Gern." Er nickte noch einmal zur Bestätigung. Sanft lächelte der Sänger, als er die positive Antwort hörte. "Fein.", lächelte er, schielte dann aber zu dem Jüngeren, welcher gerade etwas am aufräumen war. "Morgen gehts weiter. Endlich können wir Osoka verlassen und den zweiten Teil der Tour beginnen.", brachte er nach ein paar Minuten hervor, war er doch erleichtert, die Stadt und die damit verbundenen Erinnerungen zurück zulassen. "Hu?" Er nickte nachdenklich. "Ja... stimmt schon, aber ich weiß noch nicht, ob ich gleich wieder auf die Bühne kann." Er biss sich auf die Unterlippe. "Ein zwei Lives könnten durchaus noch in Gefahr sein." Ruki seufzte und fuhr sich durch die Haare. "Das musst du wissen ob du auf die Bühne kannst oder nicht. Mir ist es ganz recht, wenn ich die Bühne für mich alleine habe.", grinste er, streckte ihm die Zunge raus Lachend schüttelte er den Kopf. "Das wundert mich irgendwie nicht.", schmunzelte Ruki. "Eigentlich fühle ich mich fit, aber ich will nicht, dass es am Ende schlimmer wird." Verstehend nickte der Ältere, griff dann aber nach seinem Handgelenk und zog ihn zu sich, nachdem er sich wieder aufrecht hingesetzt hatte. "Jetzt darf ich dich wieder ausziehen, hmm." Leise schmunzelte Kyo, als er die Röte in Rukis Gesicht bemerkte. Sicher so kannte ihn Ruki nicht, dennoch würde er sich nicht beirren lassen und begann dann auch schon Ruki auszuziehen, was dieser ohne Gegenwehr zuließ. Zufrieden ließ er seinen Blick über ihn gleiten, ehe er neben sich griff und Ruki ein Shirt von sich reichte, welches dieser mit einem leisen Danke quittierte. Immerhin wusste er, dass Ruki eben nicht nackt schlief, so wie er. Ein leichtes Lächeln lag auf Kyos Zügen, als er Ruki beobachtete, wie er sich das Shirt anzog und sich merklich zusammen reißen musste, um nicht direkt seine Nase in diesem zu vergraben. Da kam ihm doch glatt eine viel bessere Idee. "Ich würde gerne mit dir kuscheln.", murmelte Kyo leise, zog sich den Morgenmantel aus und legte ihn bei Seite, bevor er die Decke bei Seite zog und es sich bequem machte, darauf wartete, dass Ruki zu ihm kam und sich zu ihm kuschelte, was dieser, nach kurzem Zögern mit einem mehr als breiten Strahlen im Gesicht, annahm. Nachdem Ruki sich neben ihn gelegt hatte, schmiegte er sich enger an ihn, schloss seine Augen und nuschelte noch ein 'Schlaf schön', bevor er auch schon ins Land der Träume glitt. Schlafen war halt seine Hauptbeschäftigung, wenn er nicht gerade auf der Bühne stand und seine Fans mit seiner Stimme beglückte. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen, schlief er seinen Schlaf der Gerechten und bewegte sich keinen Stück von dem Jüngeren weg. Er wollte es gar nicht, war es doch viel zu angenehm diese Wärme zu spüren. 2004-10-17, 17 Tag, Morgens in einem Hotelzimmer in Osoka. Kyo Nach einem langen, erholsamen und wirklich angenehmen Schlaf, öffnete Kyo langsam seine Augen, sah zu dem Jüngeren, der scheinbar noch schlief und sich eng an ihn gekuschelt hatte. Sanft strich er ihm durch sein Haar, beobachtete ihn eine Weile, wollte er ihn doch nicht wecken. Es war einfach viel zu schön mit ihm hier zu liegen und noch etwas den Schlaf ausklingen zu lassen, der ihre Knochen noch befallen hatte. Lange beobachtete er den Jungen einfach stumm, streichelte ihn dabei sanft weiter, spielte ein wenig verspielt mit seinen Haaren, bis er - ja bis er leicht aufschreckte, ihn leicht verwirrt anblinzelte und sich dann wieder an ihn kuschelte. Leicht verwirrt zuckte er mit den Schultern, legte seinen Arm wieder um ihn und spielte weiter. "Morgen.", gab er sanft seinen Gruß zurück, sah dabei aber etwas nachdenklich an die Decke. Er wusste nicht so wirklich, wie er nun mit dem jüngeren umgehen sollte. Dass er nicht auf Pärchen machen konnte, wusste Kyo wohl am besten, aber anderseits. Es wäre schon schön, irgendwie zumindest. Also beugte er sich leicht vor, gab ihm einen Kuss auf den Schopf und schloss dabei seine Augen. Tief atmete er seinen Duft ein, bevor er sich wieder von ihm löste und ihn ansah. "Aoi war eben hier. Er hat sich schnell frische Klamotten geholt und ist direkt wieder verschwunden. Wahrscheinlich zu Uruha, damit er mit ihm duschen kann.", gab er seine Vermutung preis, schließlich sah das ein Blinder mit nem Krückstock, dass die Beiden etwas miteinander hatten. „Okay.“, gab Ruki nur von sich und kuschelte sich noch eine Spur enger an ihn. Leicht schmunzelte der Vocal, wuschelte Ruki liebevoll durch sein Haar und lächelte ihn leicht an. "Möchtest du auch?", fragte er dann unschuldig. Irritiert sah dieser ihn an. "Was? Duschen?" "Ne eine Rauchen.", schmunzelte Kyo und hielt ihm dabei die Schachtel Zigaretten vor die Nase. Leicht schüttelte er den Kopf, als Ruki ihn verständnislos anblinzelte. Kyo befreite sich aus dem Klammergriff des Jüngeren und krabbelte aus dem Bett. Sie hatten jetzt wirklich lang genug geschlafen. Seufzend griff er nach seinem Morgenmantel, zog ihn sich über und sah zu Ruki. "Natürlich meinte ich duschen. Ich weiß doch, dass du nicht rauchst, außer in aussichtslosen Situation. Ein Wunder, dass du nicht wieder angefangen hast.", grinste er leicht schief, kratzte sich etwas verlegen am Kopf und öffnete dann die Balkontür, wo ihn ein frischer Wind entgegen kam. "Puh ist das frisch", brummte er, verzog sich dann aber nach Draußen und rauchte erst mal genüsslich seine 'guten Morgen Zigarette'. Die brauchte er halt. Nachdem er zu Ende geraucht und fertig nachgedacht hatte, betrat er wieder das Zimmer und verschloss die Balkontür. "Und kommst du jetzt mit, oder hast du Angst?", grinste Kyo fies. Leicht hob der Angesprochene eine Augenbraue. "Warum sollte ich Angst haben? Ich sehe keinen Grund." Er stand auf und zog sich Kyos Oberteil aus. "Wenn du mir das schon so anbietest." Er grinste leicht. "Weil du eben so skeptisch geschaut hast.", meinte Kyo und beobachtete ihn kurz. Ruki lachte leise. "Keine Sorge." "Wenn du möchtest kannst du es behalten." Ertappt wurde er rot. "Neee... ich hab doch selbst genug." Er war doch kein kleines Fangirly! ... Doch... war er. Leicht lächelte der Vocal, ging dann aber ins Bad, wo er den Morgenmantel an einen der Hacken hing und sich dann ganz auszog. Kurz darauf stand er auch schon unter der Dusche, stellte das Wasser ein und ließ es über seinen Körper prasseln. Zufrieden seufzte er auf, schloss seine Augen und genoss das warme Nass auf seiner Haut, während er auf den Jüngeren wartete. Wieso ließ er sich eigentlich so viel Zeit. Frechheit. Als er dann auch endlich zu ihm kam, zog er ihn an sich, sah kurz auf seine Hand. "Vielleicht solltest du den Verband abmachen, damit du die Hand auch mal waschen kannst. Hmm?", fragte Kyo, drehte den Duschkopf etwas bei Seite, so dass der Verband auch nicht nass wurde. Der Jüngere schüttelte dann jedoch den Kopf. "Dass mach ich dann drüben. Ich möchte das ungern mit Leitungswasser waschen. Irgendwie entzündet sich das bei mir immer.", erklärte er. "Normalerweise hab ich für so etwas ja Handschuhe, aber muss halt auch mal so gehen." Er grinste schief. "Hmm.. okay.", meinte er nur knapp. Seufzend lehnte er seinen Kopf an Kyos Schulter. "Ist alles okay?", fragte Kyo leise, schließlich war es nicht unbedingt normal, dass man sich erschöpft an ihn lehnte - wieso bitte war er erschöpft. Leicht skeptisch betrachtete er den Jüngeren, strich ihm sanft ein paar feuchte Strähnchen aus dem Gesicht und sah ihn an. Er war wirklich ein wenig besorgt um den Anderen, aber er sagte einfach nichts. Leicht zuckte er mit den Schultern, begann dann ihn zu waschen. Das leise Schnurren des Jüngeren, verlockte ihn immer wieder ein Lächeln. Nachdem er mit Ruki fertig war wusch er sich selber, was allerdings ein wenig schwer war, da Ruki sich ja immer noch an ihn lehnte und scheinbar seine Nähe in vollen Zügen auskostete. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Züge, konnte er ihm das doch nicht einmal übel nehmen. Immerhin hatte er lange genug dafür gebraucht, um diese Nähe überhaupt zuzulassen. Nachdem auch er sich fertig gewaschen hatte, stellte er das Wasser ab und legte ein großes Handtuch um den Körper des Jüngeren. Sanft trocknete er ihn ab, hob sein Gesicht leicht an und sah ihm in seine Augen. Irgendwie sahen diese etwas träge aus. Leicht lächelte Kyo, hauchte ihm sanft seine Lippen auf, bevor er sich selbst abtrocknete und leicht dabei grinste, nachdem er das leise 'Danke' des Jüngeren vernahm. Ein wolliges Gefühl machte sich in ihm breit, während er die Duschkabine verließ und das Handtuch um seine Hüfte band. Kurz sah er in den Spiegel, sah dann noch mal kurz zu Ruki, der ihn anlächelte, bevor er das Bad verließ. Seufzend griff er nach seinen Klamotten, zog das Bild von Shun und ihm hervor und betrachtete es kurz. Eigentlich sollte er Shun dafür danken, dass er ihm diese Worte an den Kopf geknallt hatte, auch wenn sie so einen komischen Schleier trugen, aber er wusste ganz genau, das Shun Recht hatte. Er hatte sich vor allem und jeden verschlossen, nur um diesen stechenden Schmerz nie wieder zu spüren, doch um ehrlich zu sein, hatte er es damit nur noch schlimmer gemacht. Tief atmete er durch, ließ das Bild in den Papierkorb fallen und griff dann nach seinen Zigaretten. Das musste ihm Ruki jetzt verzeihen, dass er so nicht raus ging, um eine zu rauchen. So steckte er sich also eine an und ließ sich auf dem Stuhl sinken, sah Gedankenverloren dabei auf das Bett, wo er zuvor noch mit Ruki gelegen hatte. Wie es wohl jetzt weiterging. "Duu? Ich geh mal eben rüber frische Sachen holen. Willst du mitkommen? Oder sehen wir uns dann unten beim Frühstück?" Etwas erschrocken sah er auf, als Ruki in das Zimmer kam und ihn auch direkt ansprach. "Wir sehen uns gleich beim Frühstück.", meinte er knapp, zog noch einmal an dem Glimmstängel und drückte ihn dann aus. Kurz sah er ihm nach, bevor er sich erhob, sich schnell eine frische Jeans aus seinem Koffer zog und sich dann ein Tanktop anzog. Darüber eines seiner gemütlichen Hemden und letztendlich seine Lederjacke. Schnell noch Socken und seine Schuhe und schon konnte er sich im Bad noch schnell die Haare machen. Zufrieden mit sich machte er sich dann auf den Weg in das Restaurant des Hotels und ließ sich an einem freien Platz sinken. Als er sich umgesehen hatte, musste er feststellen, dass selbst die Leader noch nicht wach waren. War wohl eine lange Nacht gewesen. Leicht schmunzelte er, bestellte dann aber auch schon und wartete geduldig auf den Jüngeren. Etwas nachdenklich, legte er seinen Kopf auf seinen Händen ab, die er auf dem Tisch abstützte. Ein leichtes verträumtes Lächeln zierte seine Lippen. Sollte es wirklich so schön weitergehen? Oder hatte sein Leben noch weitere Überraschungen im petto, die ihn zurück in die Realität schlagen konnten - nein das hier war die Realität, seine Realität. Einige Minuten vergingen, bis eine Kellnerin auf ihn zukam und ihn nach seiner Bestellung fragte, welche er auch direkt verkündete. Lange brauchte sie nicht, da kam sie auch schon wieder und brachte ihm seinen Tee und das Frühstück, welches er sich bestellt hatte. Schön traditionell. Lächelnd griff er nach dem Reis und begann zu essen. Er hatte Hunger – eine Seltenheit, aber ab und zu kam das auch mal vor. Kyo hob seinen Blick, als er Ruki im Augenwinkel bemerkte, der sich zu ihm setzte und sich gleich ein Wasser bestellte. Seufzend hielt er ihm seine Hand hin. "Wärst du so nett?" Bittend sah er ihn an. "Wenn ich das mache... ich meine ich kann es, aber dann wird es Mist gerade." Seine Hände hatten leicht zu zittern begonnen, ein eindeutiges Zeichen für ihn seine Tabletten zu nehmen. "Mou und das beim Essen.", brummelte er leicht, nahm einen Schluck seines grünen Tees und rutschte dann herum, um besser an seine Hand dranzukommen. Entschuldigend lächelte er ihn an. "Verzeih.", murmelte er. "Ich hab aber Angst, dass Dreck reinkommt und sich der Mist entzündet." "Ist schon okay.“, erwiderte er nur und machte sich dann an die Arbeit. Schnell war die Hand mit all dem nötigen versorgt und wieder eingepackt. Leise bedankte sich der Jüngere, was Kyo nur leicht Lächeln ließ. "Ich geh schnell Hände waschen.", meinte Kyo knapp, verschwand schnell im angrenzenden Gäste WC und wusch sich die Hände. Wieder bei Ruki angekommen, ließ er sich auf seinem Platz sinken. Zufrieden seufzte er auf und nahm seine Schüssel wieder in die Hand, bevor er begann weiter zu Essen. Immer wieder sah er zu dem Jüngeren, welcher dann auch etwas zu Essen bekam, was er sich wohl bestellt hatte, als Kyo kurz weg gewesen war. "Du siehst so aus als hättest du etwas gesehen, was du nicht sehen wolltest.", grinste er, stellte die Schüssel auf den Tisch und nahm einen kleinen, genüsslichen Schluck seines Tees. "Mhm... kann man so sagen.", grummelte dieser. "Unsere Gitarristen schienen nicht die Einzigen gewesen zu sein, die gestern Nacht ihren Spaß gehabt hatten." Gekonnt zog er eine Augenbraue nach oben, ehe er grinsen musste. "Ach hat der Notgeile Leader wieder zugegriffen. Wie hätte es auch anders sein können.“ Es war einfach jedes Mal das Selbe mit ihm. Leicht schüttelte er den Kopf, griff dann nach seiner Tasse und trank sie leer, bevor er sich auch wieder einen neuen bestellte. "Ja... im Prinzip hätte ich auch nichts dagegen..." Leise grummelte Ruki. "Wäre seine Bettgeschichte nicht eine Person, die mir näher kaum stehen könnte." Seufzend aß Kyo auf, ehe er leicht seinen Kopf schüttelte. "Kaoru zwingt niemanden. Reita will mit Kaoru schlafen. Genauso wie Toshiya. Er ist halt gut genug für einen Spaß zwischendurch. Da brauchst du dir keinerlei Sorgen um Reita machen. Viel schlimmer wäre es, wenn sich wirklich jemand von euch in einen von uns verliebt.", sagte er, vergaß dabei, dass er selbst sich in einen von den Anderen verliebt hatte, aber das stand hier außer Frage. Das war eine Ausnahme. Ende der Diskussion. Leicht genervt verdrehte Ruki die Augen. "Ich weiß. Ich weiß, dass er ihn schlecht gezwungen haben kann aber..." Er brach ab. Gekonnt zog Kyo eine Augenbraue nach oben. Was aber? Leicht schüttelte er seinen Kopf und beschloss damit das Thema abzuschließen. Seine Schüssel schob er von sich und leerte seinen Tee, ehe er seinen Blick wieder auf Ruki legte. Ihn interessierte da etwas ganz anderes viel mehr, als die Bettgeschichten von Kaoru. "Musst du eigentlich jeden Tag so viele Tabletten nehmen? Das kann doch wirklich nicht gesund sein.", gab Kyo seine Zweifel zum Ausdruck. Es beunruhigte ihn wirklich, wie viele er am Tag von diesen scheußlichen Dingern schluckte. Das konnte einfach nicht gesund sein, da konnten die Ärzte sagen was sie wollten. Etwas Irritiert sah Ruki ihn an, ehe er nachdenklich sein Glas drehte und mit seinen Schultern zuckte. "Gerade sind es ein paar mehr wegen meiner Hand. Vitamine, Schmerzmittel, das eine ist damit mein Körper mit den Eisenschienen klar kommt und der Rest... ich hab als Kind oft versucht welche weg zu lassen, da ich nicht alle nehmen konnte. Glaub mir ich hab alle durch. Nach einigen Tagen konnte ich manchmal nicht mal mehr aufstehen." Ausdruckslos starrte er ins Nichts. "Wenn dir deine jetzigen Ärzte nicht helfen können. Geh zu einem Spezialisten, der sich auf diese Krankheit spezialisiert hat. Der kann dir mit Sicherheit mehr helfen, als irgendwelche Leihen.", meinte Kyo schließlich, nachdem er kurz darüber nachgedacht hatte. Es war Rukis Entscheidung was er tun würde, aber er an seiner Stelle, würde den bestmöglichen Arzt aufsuchen, um diese Krankheit zu bekämpfen. Okay er war auch nicht zum Psychologen gegangen, weil er definitiv einen an der Klatsche hat, aber das stand hier nicht zur Debatte, also ganz schnell wieder verdrängen, hat eh keiner gehört. Leise seufzte der Jüngere. "Aber das bin ich doch schon.", murmelte er. "Ich hab mir als Kind ein Bein gebrochen und da Wochenende war, hatten wir nicht viel Auswahl und interessanterweise hatte ein Spezialist für Knochen und so halt Sprechstunde. Der hat auch die Krankheit diagnostiziert. Er arbeitet in verschiedensten Projekten zu der Erforschung der Krankheit und gilt als Koryphäe in ganz Japan. Da bei mir die Krankheit etwas anders verlief. als bei anderen Kindern. hat er mich trotz den Wartezeiten und Unsummen an Geld, die man normal bei ihm lässt, aufgenommen." Nachdenklich sah er auf seine Waffel. Erneut hob sich seine Augenbraue an. Wenn er doch so toll war, wieso ging es Ruki dann so schlecht? "Koryphäe hin oder her. Du solltest wissen, dass wir hier in Japan nicht wirklich mit unseren Ärzten protzen können. Dafür aber mit unserer Technik. Ich würde an deiner Stelle ins Ausland gehen. Das mag für dich jetzt vielleicht etwas absurd sein, aber sobald ihr den Durchbruch geschafft habt und daran Zweifel ich nicht, wird das für dich ein leichtes sein, einen wirklich guten Arzt zu finden.", gab Kyo ruhig von sich. "Ich würde niemals mein Leben in die Hände eines einzelnen Arztes legen. Also überlege es dir. Es ist deine Entscheidung, ob du wirklich einen einzigen Mann über dein Leben entscheiden lassen willst." Verwirrt blinzelte er auf Kyos Worte und starrte ihn etwas irritiert an. Doch er sagte nichts dazu. Seufzend schüttelte er also den Kopf und futterte weiter munter seine Süßigkeiten in sich rein. Kyo nahm sein Schweigen hin und erhob sich dann. "Ich geh eine rauchen.", meinte er knapp und verschwand mit den Worten auch schon nach Draußen, wo er sich eine der Glimmstängel anzündete. Leicht schüttelte er seinen Kopf über den Jüngeren. Es war doch immer wieder das Selbe mit der Jugend. Seufzend zog er an dem Glimmstängel und stieß den Rauch aus, bevor er auch schon eine Hand auf seiner Schulter spürte. "Alles gut?", drang die Stimme des Gitarristen an sein Ohr. Wie immer klang sie besorgt. Seufzend schüttelte Kyo den Kopf. "Wann hört ihr endlich auf euch so wahnsinnige Sorgen um mich zu machen. Mir geht es gut.", knurrte Kyo ungehalten, blickte Daisuke ernst dabei an, der einen Schritt von ihm zurück gewichen war und die Hände gehoben hatte. "Okay, okay. Ich habe nichts gesagt.", beschwichtigte er, zog sich dann selbst ne Kippe aus seiner Schachtel und zündete sie sich an. "Was habt ihr gestern Abend noch getrieben." "Zu viel gesoffen. Ich glaube Kao hatte ordentlich einen sitzen, so dass er sein Wunderwerk beinah nicht hoch bekommen hatte. Da musste sich Reita besonders anstrengen." Resigniert schüttelten die beiden Männer ihren Kopf über die Geilheit ihres Leaders. Wie konnte man nur so versessen auf Sex sein. Tief inhalierte Kyo den blauen Dunst und stieß ihn wieder aus. "Und was hast du gemacht? Ruki war bei dir nicht?" Kurz schielte Kyo zu dem Rot-schwarzhaarigen, als er die Frage vernahm, seufzte dann aber leise. "Wir haben uns etwas unterhalten. Haben an dem Text weiter gearbeitet. Der muss schließlich langsam mal fertig werden, wenn wir den am Ende der Tour präsentieren wollen. Ansonsten – langweilig.", gab Kyo Schulter zuckend von sich. Er wollte nicht damit prahlen, dass es womöglich zwischen ihnen doch etwas werden würde. So ganz war er selbst noch nicht überzeugt und die Angst kam immer wieder zurück, doch er schaffte es immerhin sie so fernzuhalten, dass er sich auf Ruki konzentrieren konnte, wenn er das wollte. "Interessant." Leise lachte Daisuke, schnippte seine aufgerauchte Zigarette weg, was ihm Kyo gleich tat und sie rein gingen. "Na dann guten Hunger. Ich geh rauf.", meinte Kyo, fasste Daisuke dann aber am Handgelenk und sah ihn fragend an. "Hat Kaoru irgendwas gesagt, wann wir uns treffen?", fragte er, doch Daisuke zuckte nur unwissend mit den Schultern. Gut! Konnte ja nur ein toller Tag werden. Oh habe erbarmen großer Leader-sama, aber keiner wusste wann, wie, weshalb und warum. Was für ein Scheiß. Seufzend verzog sich Kyo in seinem Zimmer, wo er begann seine Sachen zusammen zupacken und letztendlich grübelnd über seinem Laptop zu sitzen. 2004-10-17, 17 Tag, Morgens in einem Hotelrestaurant in Osoka. Ruki "Hey Ruki. Alles klar bei dir?" Er war so versunken, dass er erschrocken zusammen zuckte als er Aois Stimme vernahm. Sofort blickte er in zwei besorgte Augenpaare. "Ja..." Er rang sich ein Lächeln ab. "Klar." Seufzend lehnte er sich zurück und starrte auf seinen halbvollen Teller. Aoi lupfte seine Augenbraue und musterte Ruki genau, bevor sein Blick auf Uruha fiel, dem das scheinbar genauso missfiel, wie ihm. "Hat Kyo dich wieder verarscht?", fragte Aoi dann nachdenklich. Leicht stupste er Uruha an. "Sag doch auch mal was.", schmollte Aoi dann leise zu ihm. Leise seufzte Ruki und schüttelte den Kopf. Natürlich hatte das Kyo nicht. Kyo war nicht der Typ dafür, das hatte er begriffen. Er würde ihn nicht verarschen. Niemals. Davon war er felsenfest überzeugt. Uruha konnte nur mit den Schultern zucken über dieses Verhalten ihres Sängers. Ruki starrte nur auf seinen Teller, ehe er erneut seufzte. "Es ist schon ok... ich denke nur nach." Sanft lächelte er seine Freunde an. "Es hat aber nichts mit Kyo zu tun oder?", hackte Uruha sogleich nach. Wieder schüttelte Ruki den Kopf und ließ Uruha somit erleichtert ausatmen. Bald stießen Kai und Reita zu ihnen und mit diesen auch Kaoru und schon wurde die Runde belebter. Zwar machte sich Gazette Sorgen um ihren Sänger, aber der tat sein bestes nicht aufzufallen. Irgendwann kam auch Daisuke angedackelt. Uruha sah auf und schenkte ihm ein warmes Lächeln. "Guten Morgen." Er musterte den Älteren. "Na? Keinen Kater?" "Morgen. Ach was. Einen Kater bekommen nur die Weicheier.", grinste Daisuke und nickte zu ihrem eigenen Leader, der sich sehr sichtbar mit einem Kater herum schlug. "Das kommt halt davon, wenn man einen über den Durst trinkt.", lachte der Dir en grey Gitarrist. Nachdem dann auch die letzten Mitglieder eingetroffen waren und alle ihr Frühstück bestellt hatten, begann ein recht amüsierendes Frühstück, denn die Jungs waren alles andere als nicht gesprächig. Es wurde viel Gelacht. Irgendwann gesellte sich auch Kaoru wieder zu ihnen und teilte ihnen mit, wann sie nun aufbrechen würden… 2004-10-21, 21 Tag, mittags in einem Hotelzimmer in Fukuoka. Kyo Die nächsten 4 Tage vergingen wie im Fluge und schon waren sie in Fukuoka und steckten dort in den Konzertvorbereitungen. Die für Kyo darin bestanden ihren Text weiter zu schreiben und ihn nun endlich zu beenden. Seufzend setzte er mit einem Bleistift an, doch er ließ ihn wieder sinken und steckte sich eine seiner Zigaretten an. Aoi war mal wieder mit Uruha unterwegs. Was ihm mehr als klar war, schließlich war es nun mehr als offensichtlich, dass die Beiden was zusammen hatten. Demzufolge war er allein und seinen Gedanken ausgeliefert, die auch nicht lange brauchten, um mal wieder bei dem kleinen Giftzwerg hängen zu bleiben. Er machte sich Sorgen. Er hatte ihn nun schon des Öfteren beobachten dürfen, wie er sich immer wieder seine Tabletten ein warf und das wurde langsam eher zu einer Sucht. Wie lange nahm dieser Junge nun schon die Medikamente? Es wunderte ihn also nicht wirklich, dass er langsam aber sicher regelrecht abhängig von dem Zeug wurde. Aber in seinen Augen, war das alles andere als Gesund. Und was das schlimmste dabei war - Er hatte das Gefühl es würde ihm immer schlechter gehen. Immer wieder war er so verdammt blass und schwächlich. Er zog sich zurück und versuchte sein Problem zu verbergen, doch nicht vor ihm. Nicht seit dem er nun endlich einen Schlussstrich ziehen konnte und sich Ruki öffnen konnte - Gut es war noch immer nicht optimal und es kostete ihn doch etwas Überwindung auf den Jungen freundlich und offen zuzugehen, vor allem, wenn er sich vor den Anderen weiterhin verschlossen verhielt. Vor allem aber bei den Konzerten, war Kyo ruhig und zurück gezogen und ließ selbst Ruki nicht mehr an sich ran, was für ihn aber ganz normal war und Ruki akzeptierte das auch, schließlich brauchte jeder seine Vorbereitung für ein Konzert. Okay manchmal beobachtete er ihn auch einfach schweigend, meist rauchend und stellte dabei oft fest, dass der Junge alles andere als Gesund war und eigentlich diese Tour hier abbrechen sollte. Tief atmete er durch, griff nach seinem Handy und wählte die Nummer seines Hausarztes. Er wollte einfach wissen, was er machen könnte. So verbrachte er einige Stunden mit telefonieren. Er sprach mit vielen Spezialisten, damit er auch ja keinen Fehler begehen konnte und schrieb alle Ratschläge sorgfältig auf. Natürlich ließ er keinen Namen fallen, wollte er Ruki doch keine Schwierigkeiten bereiten. Nachdem er genug Nachforschungen angestellte hatte, zog er sich seine Jacke und Schuhe an, schnappte sich seine Geldbörse und seinen Schlüssel, wie sein Handy und seine Kippen, wobei er sich direkt eine zwischen die Lippen schob und verließ sein Zimmer. Draußen angekommen, steckte er sich den Glimmstängel an und lief mit Begleitung eines Staffmitglieds zur nächsten Apotheke, wo er die aufgeschrieben Dinge kaufte, die Ruki helfen sollten. Die Ärzte hatten ihm wiederum gesagt, dass es wohl nicht direkt anschlagen würde und dass es Ruki womöglich noch schlechter gehen könnte, doch falsch machen konnte er nichts. Da waren sie sich alle einig gewesen. Tablettensucht war schlimm, auch wenn man von ihnen abhängig war. Als er fertig war, machte er sich wieder auf den Rückweg, während er Ruki eine SMS schrieb. //Hey hast du Lust auf einen Kaffee? Ich komm zum einen mit dem Text nicht weiter und zum anderen - ich möchte dich einfach sehen. Kyo.// Seufzend schob er sein Handy wieder in seine Jackentasche und rauchte genüsslich seine eben erst angesteckte Zigarette zu Ende und sah in den Himmel. Er wollte nicht, dass es Ruki so schlecht ging, doch er wurde das Gefühl einfach nicht los, dass es ihm von Stunde zu Stunde schlechter ging und Ruki es selbst nicht mal wirklich verstand. Seufzend trat er die auf gerauchte Zigarette aus und betrat wieder das Hotel, ging hoch auf sein Zimmer, wo er die Vitamine verstaute und sich wieder an dem Text versuchte. Allerdings waren seine Gedanken eher dabei einen Plan auszuhecken, wie er Ruki von den Tabletten weg bekam und das andere Zeug nahm - wie kompliziert. Kyo sah auf, als sein Handy klingelte, zog es hervor und las sich die SMS durch. //Klar, immer doch. Ich wollte nur gerade duschen, du kannst ja hoch kommen und hier warten, ich beeile mich auch.// Kurz legte er den Kopf schief und schob sich einen Glimmstängel zwischen die Lippen. Da konnte er definitiv besser nachdenken. Schnell war sie angezündet und er auf dem kleinen Balkon verschwunden. //Komm einfach zu meinem Zimmer, wenn du fertig bist. Dann können wir zusammen runter gehen und ich kann so lange versuchen bei dem Text weiter zukommen. Bis gleich dann. Kyo.// Seufzend den Rauch ausstoßend, ließ er sein Handy wieder in seiner Hosentasche verschwinden und sah in den Himmel. Es war Recht dunkel für einen Nachmittag, braute sich da scheinbar ein Unwetter zusammen. Er hatte keine Lust. Schnell war die Zigarette auf geraucht und er wieder im Zimmer und grübelte weiterhin über sein kleines Problem nach - okay eigentlich war es Ruki's Problem. Sollte er ihn vielleicht nochmal dadrauf ansprechen? Ach er wusste doch auch nicht. Seufzend erhob er sich, öffnete die Tür, so dass Ruki gleich auch herein kommen konnte und ließ sich wieder auf seinem Stuhl sinken und schaffte es endlich wieder sich mit dem Text zu beschäftigen, während er auf Ruki wartete. Leicht war er zusammen gezuckt, als er das Klopfen vernommen hatte und hob seinen Blick. "Können wir?" Fragend sah er Kyo an und lächelte warm. Ein sanftes Lächeln legte sich auf Kyos Lippen, während er den Stift bei Seite legte und sich erhob. Langsam schritt er auf ihn zu, legte seine Hand unter sein Kinn und sah ihm in seine Augen. "Findest du nicht, dass du etwas übertrieben hast?", fragte er, strich sanft über seine Wange und schüttelte leicht den Kopf. "Hm?" Ruki seufzte und schüttelte den Kopf. "Nee... ist nur das nötigste", murmelte er und wandte sich rot werdend ab. Er verstand Ruki nicht. Warum sprach er nicht einfach mit einem Arzt, ließ sich untersuchen, wenn es ihn so fertig machte? Leise seufzend beugte er sich vor und gab Ruki einen kleinen Kuss auf seine Lippen, wandte sich dann wieder ab und griff nach seiner Jacke, wie auch nach seinen Zigaretten, seiner Geldbörse und seinem Schlüssel. Schnell war alles in seinen Jackentaschen verstaut und die Jacke übergezogen. Dann nahm er sich noch die Blätter, seinen Laptop und zwei Stifte. "So jetzt können wir.", sagte Kyo ruhig und verließ mit Ruki sein Zimmer. "Kann ich dir etwas abnehmen?" Besorgt musterte er den voll bepackten Kyo, welcher leicht nickte und ihm dann die Blätter und Stifte gab. Draußen angekommen, zog er die Jacke etwas enger um sich, war es doch wirklich kalt geworden. "Was machst du eigentlich zu Weihnachten?", platzte es plötzlich aus dem Jüngeren raus, was ihn gekonnt eine Augenbraue nach oben ziehen ließ. Eingehend musterte er Ruki, bevor er seine Hand an seine Stirn legte und ihn besorgt ansah. "Bist du Krank?", fragte er mehr als besorgt, zuckte dann aber leicht mit den Schultern. "Eh... nein?", brachte Ruki verwirrt hervor. "Ich weiß es noch nicht. Aber ich kann das eh nicht wirklich planen. Wer weiß was sich der liebe Manager ausgedacht hat.", schmunzelte er leicht, was den Jüngeren verstehend nicken ließ. Im Café angekommen, ließen sie sich an einem freien Tische sinken und er legte den Laptop ab. Kurz musterte er Ruki, bevor er dann auch schon zwei Kaffee für sie bestellte. "Sag, wie geht es dir? Du siehst wirklich nicht gerade gesund aus.", fragte Kyo dann aber auch schon, griff nach seiner Hand und hielt sie sanft in seiner. Er machte sich einfach so unbeschreiblich große Sorgen um den anderen Sänger, dass er einfach nicht anders konnte. Verwirrt blickte er Kyo an, als dieser ihn so fragte. Eine Weile sah er auf ihre Hände, ehe er leise seufzte und seine Augen schloss. "Es geht. Ich hab das schon ein paar Mal hinter mir, das geht wieder weg. Ist halt nur doof, dass es mitten auf der Tour passiert." Tief atmete er durch. "Ich kann nur abwarten, dass es vorbei ist. Viel dagegen machen kann man nicht. Manchmal schlagen die Tabletten eben nicht mehr ganz so an wie sie sollen. So ist das wenn man regelmäßig einen Wirkstoff hinzu führt." Sanft lächelte der Sänger Dir en Grey's und strich leicht über seine Hand. "Und was ist dann immer passiert? Nimmt dein Körper den Wirkstoff denn dann überhaupt wieder an, wenn er ihn eine Zeit lang nicht angenommen hat?", fragte er und legte den Kopf leicht fragend schief. Er verstand das nicht und es kam ihn von Zeit zu Zeit spanischer vor. So etwas war doch irrsinnig. Er glaubte, dass sich Ruki nur noch tiefer in diese Krankheit - in diese Sucht ritt. "Schwer zu erklären.", seufzte er. "Da spielen sehr viele Faktoren mit rein. Wie Anstrengung und so weiter." Er sah aus dem Fenster und kaute auf seiner Unterlippe herum. Verwirrt sah er auf, als Ruki versuchte ihm zu erklären, wie das funktionieren sollte. Das ergab doch gar keinen Sinn. Ruki schien es selbst nicht zu verstehen. "Du weißt es scheinbar selbst nicht. Da kommt mir echt die Frage auf, ob du überhaupt ordentliche Informationen von deinem behandelnden Arzt bekommst.", meinte Kyo und sah ihn ernst an. "Ich habe das Gefühl, dass du immer öfter deine Tabletten nimmst. Ich habe Angst um dich, dass du einer Tablettensucht verfällst.", murmelte Kyo traurig, sah dann aber auf, als die Kellnerin ihnen ihren Kaffee brachte. Kommentarlos nahm er ihn an und nahm auch direkt einen Schluck. "Was soll ich denn machen?" Er sah ihn verzweifelt an. "Durch diese Tabletten kann ich normal leben. Es ist jetzt nicht so, dass ich nicht schon versucht hätte sie abzusetzen. Aber weißt du wie es mir dann geht?" Er schüttete den Kopf. "Wie viele Tabletten nimmst du jeden Tag? Wenn ich das eine Zeit lang beobachte, schluckst seit einigen Tagen mehr als 50Stück am Tag. Das macht dich auch nicht gesünder. Das macht dich eher krank und genauso siehst du auch aus. Du verhältst dich auch so.", brachte Kyo ernst hervor. Gut er übertrieb vielleicht ein bisschen, aber wie sollte er es ihm sonst verklickern, dass das auf jeden Fall nicht gesund sein konnte. "Eine Sucht zu überstehen ist nie einfach und somit auch das Absetzen von Tabletten auch nicht. Es ist klar, dass du danach nicht direkt fit wie ein Turnschuh bist. So etwas kann sich verdammt lange hinziehen und verdammt Schmerzhaft werden." Leise seufzte Kyo, nahm einen kräftigen Schluck seines Kaffees und sah dann wieder zu Ruki. "Am liebsten würde ich jetzt mit dir nach Amerika fliegen und dich dort von einem Spezialisten durch checken lassen, aber das willst du sicher nicht.", murmelte Kyo, zog seine Kippenschachtel hervor und spielte damit nervös herum. Was sollte er denn machen. Er hatte keine Bestätigung für seine Vermutung und ihm die Tabletten unterschieben..? Er wusste nicht, ob er das wirklich konnte, nicht nachdem er gehört hatte was die Ärzte gesagt hatten. Mit großen Augen sah er Kyo an. "Ich bin nicht süchtig klar?", platzte es irgendwann aus ihm raus. Zitternd verkrampfte er seine Finger im Schoß. Seufzend schüttelte er den Kopf. "Ich weiß noch wie es mir ging, bevor meine Eltern diesen Mann gefunden haben, bevor ich diese Tabletten bekommen habe. Und dagegen ist DAS Leben hier ein Zuckerschlecken. Ich glaube nicht dass die Kindheitserinnerungen aus Krankenhäusern bestehen. Ich glaube nicht, dass du verstehen kannst, dass mir jedes Mittel recht ist um ein normales Leben führen zu können." Mit Tränen in den Augen sah er ihn an. Scharf zog Kyo die Luft ein, sah den jüngeren geschockt an. Merkte er es denn nicht einmal? Vielleicht verabscheute er die Tabletten - schön und gut, aber sein Verbrauch von dem Scheiß war gestiegen. Er bildete sich das doch nicht ein. "Ich kann das einfach nicht glauben, Ok. Das ist für mich einfach so - das ist nicht der normale Ablauf dieser Krankheit. Das darf einfach nicht sein - nicht bei dir!", brachte Kyo hervor, doch er glaubte kaum, dass es Ruki noch gehört hatte, war dieser doch schon aufgestanden und suchte das Weite. Er ließ ihn ziehen - vorerst. Seufzend zog er sich eine seine Kippen aus der Schachtel und zündete sie sich an. Er inhalierte und stieß den Rauch nachdenklich wieder aus seinen Lungen. Was sollte er nur machen? So saß er eine Weile rauchend, aber schweigend an dem Tisch und ließ nichts an sich ran. Für ihn gab es in diesem Moment nur noch ihn und seine Gedanken. Als er seine aufgerauchte Zigarette ausdrückte, fuhr er sich über sein Gesicht und sah dann zu einer Kellnerin, die scheinbar schon seit einer Minuten pausenlos auf ihn einredete, dass hier doch Rauchverbot sei. "Passen sie mal bitte auf meine Sachen auf, ich habe etwas zu erledigen.", brachte er hervor, bevor ihn seine Beine auch schon nach oben zu ihren Zimmern führten. Als erstes ging er in sein eigenes, bevor er bei Ruki's klopfte. "Ja? Ist offen.", kam es aus dem Zimmer und schon trat Kyo ein und sah in das verwirrte Gesicht seines Drummers. "Ich weiß, dass du Geheimnisse für dich behalten kannst, also behalte auch das für dich.", meinte Kyo, verschloss die Tür und ging dann auf Ruki's Sachen zu. "Was hast du vor Kyo?" "Ruki vielleicht das Leben retten. Ich weiß nicht ob es wirklich richtig ist, aber mir kommt das alles so spanisch vor. Die Ärzte mit denen ich gesprochen habe, haben alle gesagt, dass das nicht der normale Verlauf sei. Es sollte weit aus besser werden, aber es wird einfach nicht besser. Diese Tabletten machen ihn nur Krank. Ich kann einfach nicht zu lassen, dass er irgendwann vielleicht gar nicht mehr seinen Traum leben kann." Entsetzt sah ihn Shinya an, griff dann nach seiner Hand, die gerade in Ruki's Tasche, nach dem ganzen Tabletten wühlte. "Spinnst du? Vielleicht machst du es dadurch noch schlimmer." "Ja für eine gewisse Zeit, bis diese Tabletten anschlagen. Aber es geht ihm auch jetzt schon von Tag zu Tag schlechter.", brachte Kyo hervor, riss sich von Shinya los und leerte den Rucksack auf seinem Bett aus. Er sortierte die Tablettenschachteln und machte sie dann leer. Dann tat er die anderen Tabletten in die Packungen, so dass es Ruki nicht auffallen sollte. Er hoffte doch sehr, dass sich Ruki seine Tabletten nie wirklich angeguckt hatte, sondern sie einfach geschluckt hatte. Nach gut 10 Minuten hatte er wieder alles gut verstaut und die Originaltabletten eingesteckt. Seufzend sah er zu Shinya. "Du hast mein Wort Kyo. Ich sage ihm nichts und ich passe auf ihn auf, dass er nicht zu viel davon nimmt." "Die Ärzte haben gesagt - aller höchstens 5 mal am Tag. Wenn mehr, dann wird das Auswirkungen haben." "Ist okay. Ich passe drauf auf." "Danke.", hauchte er, ließ sich von Shinya kurz in den Arm nehmen, bevor er sich auch schon löste und die Zimmertür wieder aufschloss. Jetzt hieß es nur, Ruki wieder zu beruhigen und für sich zu gewinnen. Desto mehr Zeit er mit ihm verbrachte, desto mehr Kontrolle hatte er über seine Tabletten. Tief atmete er durch, verließ das Zimmer und ging nach Draußen, wo er Ruki vermutete und er hatte Recht. "Darf ich?", fragte er vorsichtig und sah den Jungen traurig an. Es tat ihm so weh ihn so zu sehen... Kapitel 9: Akt 9; ----------------- 2004-10-21, 21 Tag, mittags in einem Hotelzimmer in Fukuoka. Kyo Nach gut 10 Minuten hatte er alles wieder zusammen gepackt und sich die Orginaltabletten eingesteckt. In der Hoffnung, dass Ruki das nicht durchschauen würde und einfach weiterhin blind seine Tabletten schlucken würde. Leise seufzte der Sänger und sah zu dem Drummer auf. „Du hast mein Wort Kyo. Ich sage ihm nichts und ich passe auf ihn auf, dass er nicht zu viel davon nimmt.“ „Die Ärzte haben gesagt – aller höchstens 5mal am Tag. Wenn er mehr nehmen sollte, dann wird das Auswirkungen haben.“ Ernst sah er ihn an. „Ist okay. Ich passe darauf auf.“ Kyo kommentierte das ganze nur noch mit einem ‚Danke‘, ehe er die Zimmertüre wieder aufschloss. Jetzt musste er Ruki wieder beruhigen und für sich gewinnen. Desto mehr Zeit er mit ihm verbringen würde, desto mehr Kontrolle hatte er über seine Tabletten. Irgendwie klang das mehr als merkwürdig. War er jetzt zu einem Kontrollfreak geworden? Leicht schüttelte er seinen Kopf, atmete durch und verließ dann das Zimmer. Sein Weg führte ihn nach Draußen, wo er Ruki vermutete. Erleichterung legte sich auf seine Züge, als er den jüngeren Sänger auf der Bank vorfand. „Darf ich?“, fragte Kyo vorsichtig, worauf der Angesprochene erschrocken zusammen zuckte. Hatte er ihn so erschrocken? Leicht biss er sich auf seine Unterlippe, ließ sich neben ihm sinken und zog ihn in seine Arme. Ruki hatte geweint, das konnte man nur zu deutlich sehen und es schmerzte. Es schmerzte so sehr, dass Kyo sich für diese Gefühle selber hasste. Wieso hatte er es soweit kommen lassen? Sanft strich er ihm über den Rücken und versuchte ihn dadurch zu beruhigen. Ruki sollte nicht so leiden und dennoch konnte er nicht viel daran ändern. Auch wenn er es wollte. Nachdem Ruki sich langsam wieder beruhigt hatte, drückte er ihn etwas von sich und strich ihm die Tränen aus dem Gesicht. „Die stehen dir nicht“, hauchte Kyo leise und zog ihn erneut an sich. „Bitte. Du musst jetzt stark bleiben. Das würde deine Fans zutiefst enttäuschen, wenn du dich jetzt von deiner Krankheit überwältigen lassen würdest. Du wolltest mich doch übertrumpfen. Wo bleibt dein Optimismus, hmm?“ Fragend sah er ihn an, spürte wie Ruki tief einatmete und leicht seinen Blick hob. „Ich versuche es ja …“, nuschelte dieser trotzig, was Kyo lächeln ließ. „Wie ein trotziges Kind.“ Leicht musste er grinsen, konnte er doch einfach nicht anders. Irgendwie musste er Ruki ja wieder auf bessere Laune bringen, denn so würde er es keine Sekunde länger aushalten. Er konnte es einfach nicht sehen, wie es den Jüngeren kaputt machte. Die leichte Röte, die sich auf Rukis Gesicht niedergelegt hatte, ließ Kyo erneut grinsen. „Ich bin kein Kind!“ Erneut genuschelte Worte, welche Kyo leise lachen ließen. Ja sicher doch. Er war kein Kind. Leicht schüttelte er seinen Kopf, hauchte Ruki einen kleinen Kuss auf die Stirn, ehe er sich erhob und ihm seine Hand hinhielt. „Na komm. Wir haben noch was zu tun und die arme Frau im Restaurant hat bestimmt auch keine Lust mehr auf meinen Laptop aufzupassen.“, kommentierte er sein Tun und bekam auch sogleich ein leichtes Nicken, ehe er die Hand von ihm in seiner hatte. Kyo half dem Jüngeren auf die Beine und zusammen gingen sie dann zurück in das Restaurant. Dort angekommen ließ er sich auf seinem Platz sinken und klappte seinen Laptop auf, welchen er ja runter geklappt hatte, als sie aufgestanden waren. „Das sollten wir endlich fertig bekommen. Es fehlt noch der letzte Schliff. Dannach können wir es den Anderen präsentieren.“ berichtete er dem Jüngeren, nachdem er ihm den Zettel rüber geschoben hatte. Doch dieser ignorierte dieses vorerst und bestellte sich lieber ein Eis. Etwas verwirrt legte Kyo seinen Kopf schief, schüttelte diesen dann aber. Er musste ihn nicht verstehen. Genau beobachtete er ihn dabei, wie er immer wieder etwas auf den Zettel kritzelte. Nachdem Ruki durch den Text durch war, drehte er den Laptop um und reichte dem Jüngeren die Ohrstöpsel, wollte er doch nicht, dass das ganze Hotel seine Musik hörte, die noch nicht fertig war. Ruki nahm sie entgegen und hörte sich dann die Musik an, während er weiterhin von dem Blonden beobachtet wurde. „Das muss… Ich weiß nicht. Das klingt zu aggressiv. Da muss mehr Gefühl rein, mehr… es ist einfach zu kalt.“, versuchte Ruki ihm zu erklären, was ihn leicht lächeln ließ. Ihm war es von Anfang an klar gewesen, dass ihm das sicher nicht passen würde. Immerhin war ihr Stil nun wirklich nicht gleich. „Du kannst es ruhig ändern.“ Ein Nicken folgte, was Kyo nur mit einem ‚Gut‘ quittierte, da sich gerade eine Hand auf seine Schulter gelegt hatte. Er hob seinen Blick und sah direkt in die Augen seines Gitarristen. „Daisuke?“ Fragend sah er ihn an, bekam allerdings nur einen besorgten Blick zurück, nachdem der Rothaarige sich einen Stuhl heran gezogen hatte und sich auf diesen sinken gelassen hatte. „Alles okay? Du warst in der letzten Zeit so zurückgezogen?“ Irgendwie war es ja klar gewesen. Immer wieder machten sie sich Sorgen um ihn und konnten es nicht einmal für sich behalten. Ihm ging es doch gut! „Ja sicher. Es ist alles okay“, beantwortete er ihm dann seine Frage, was Daisuke nur leise seufzen ließ. Kyo verdrehte leicht seine Augen, erhob sich dann aber und griff nach seinen Zigaretten. Kurz warf er noch einen Blick auf den anderen Sänger, ehe er mit Daisuke nach Draußen ging und sich dort eine Zigarette anzündete. Ohne wäre er wortwörtlich verloren. Er brauchte das Nikotin einfach. „Was macht ihr eigentlich?“ Etwas verwirrt hob Kyo seinen Blick und blinzelte leicht. „Den Text schreiben - der ist aber fast fertig. Wir müssen nur noch etwas daran schleifen und die Musik fertig bekommen.“, erklärte er dem neugierige Gitarristen, welcher ihn erstaunt ansah. „Du hast das echt durchgezogen?“ „Was muss das muss.“ War die einzige Antwort, die er ihm noch darauf gab. Was war ihm auch anderes übrig geblieben? Richtig! Gar nichts! Genüsslich zog der Sänger an seiner Zigarette und stieß den Rauch gegen Himmel, als Daisuke ihn mit der nächsten Frage fast zum Ersticken brachte. „Was läuft eigentlich zwischen euch Beiden?“ Was zum? Wie kam er jetzt bitte darauf? Vom Stein zum Stöckchen oder was? Nachdem Kyo sich wieder gefangen hatte, sah er den Gitarristen an, welcher ihn immer noch fragend und eindringlich ansah. „Nichts! Was soll da laufen?“, setzte er an, versuchte so ruhig zu klingen, wie es ihm in dem Moment möglich war. Hatten Uruha und Aoi vielleicht doch nicht ihre Klappen gehalten? Die konnten was erleben, wenn er sie in die Finger bekommen würde. „Ihr sitzt da total ruhig nebeneinander.“, stellte Daisuke trocken fest, während Kyo dessen Blick deutlich im Nacken spürte. Ob er was ahnte, was wusste? Leicht nervös sah er auf den Boden, ehe er sich zusammen riss und seinen Bandmember ernst in die Augen sah. „Ja und! Wir versuchen uns eben zusammen zureißen und diesen verdammten Text fertig zubekommen.“ Wieso musste er so darauf rumreiten? „Und was ist mit Shun?“ Also langsam ging er wirklich zu weit. Was sollte das denn jetzt? Wie kam er jetzt bitte von Ruki auf Shun? „Was soll mit ihm sein? Ich habe mit ihm abgeschlossen und ich glaube, das war das Beste was ich tun konnte. Es geht mir wirklich besser.“ Sanft lächelte er – versuchte es zu mindestens, ehe er sich wieder abwandte und seine Zigarette zu Ende rauchte. „Wem willst du das bitte erzählen, Kyo? Ich kenne dich jetzt schon lange genug, um zu sehen, dass bei dir etwas nicht stimmt.“ „Lass gut sein, Dai. Ich weiß was ich tue und ich habe wirklich mit ihm abgeschlossen.“, versuchte er es erneut, hob wieder seinen Blick und sah direkt in die Augen seines Gegenübers. Konnte er nicht einfach aufhören solche Fragen zu stellen? „Aber-..“ „Und wie sieht es bei dir aus? Alles okay?“, unterbracht Kyo den Rothaarigen, welcher etwas verwirrt dreinsah und ein leises ‚Ja sicher‘ verlauten ließ. „Gut, dann gehe ich wieder rein und mache mit Ruki den Text fertig. Desto eher es fertig ist, desto eher muss ich diesen Knirps nicht mehr in meiner Nähe ertragen.“, sprach er weiter, damit Daisuke gar nicht mehr die Chance hatte eine weitere Frage zu seinem Wohlsein zu stellen. „Aber…“ Kyo ignorierte es und ging wieder in das Hotel, wo er sich wieder an dem Tisch sinken ließ und Ruki musterte. „Schon zu einem Ergebnis gekommen?“, fragte Kyo, was Ruki erneut zusammenzucken ließ. „Ihr habts heute damit oder?“ Verwirrt sah er den Jüngeren an und gab seine Verwirrung mit einem ‚Eh‘ kund. Wieso ‚ihr‘? Das musste er jetzt wirklich nicht verstehen oder? Ruki allerdings erwiderte nichts mehr darauf, stattdessen fuhr er sich durch sein Haar und ließ ein seufzen verlauten, ehe er leicht nickte. „Warte noch einen Moment, gleich fertig.“ Verstehend nicke er, wandte sich dann ab und ließ ihn machen. Er hob seine Hand und winkte die Kellnerin zu sich, welche auch direkt kam. „Eine Cola und eine Misosuppe bitte.“, bestellte Kyo und wandte seinen Blick dann wieder auf den Jüngeren, welcher ziemlich konzentriert schien. Doch dann lehnte er sich zurück und verkündetet ihm, dass er nun fertig war. Verstehend nickte der Ältere und zog den Laptop zu sich. Kyo setzte sich die Kopfhörer auf und lauschte dann der Musik, während er nebenbei den Text las. Immerhin wollte er wissen, wie es zueinander passte. Leicht wiegte er den Kopf von einer zur anderen Seite. Irgendwie fehlte ihm da noch etwas, aber er kam einfach nicht drauf was. Nachdenklich legte er die Kopfhörer bei Seite, speicherte alles ab und sah dann auf das Blattpapier, wo Ruki zuvor noch ein paar Änderungen drauf gekritzelt hatte. „Hmm ich denke es wird Zeit das den Anderen zu geben. Das wäre zum einen Kaoru und bei euch ist es Uruha, oder?“ Erneut wiegte er seinen Kopf hin und her. Ruki begann zu schmollen, was Kyo leicht verwirrt drein blicken ließ. „Ich schreibe gut 50% aller Lieder selbst.“, meinte er auf den fragenden Blick und sah ihn beleidigt an. „Ist ja schön und gut, dass du das tust, aber das hier sollten wir den Anderen zeigen.“, murrte Kyo, nachdem er verstanden hatte, warum Ruki begonnen hatte zu schmollen. Kyo hob kurz seinen Blick, als ihre Bestellung kam und begann dann auch seine Suppe zu löffeln, während Ruki sich glücklich an seinem Eis zu schaffen machte. Einen Moment herrschte Schweigen, ehe Ruki dann zustimmte. „Gut dann werde ich Kaoru Bescheid geben, dass er das Abendessen als Meeting deklarieren soll.“ Mit den Worten zog er sein Handy hervor und schrieb ihrem Leader auch schon. „Mach das. Auch wenn ich nicht glaube, dass wir das hier allen präsentieren können. Dafür brauchen wir einen ruhigen Raum.“ Kyo blinzelte leicht, ehe er leicht nickte. Da hatte er wohl Recht, doch darum konnte sich auch Kaoru kümmern. Er hatte seine Arbeit getan und würde den Rest nun den Anderen überlassen. „Wir können ja währenddessen in den Wellnessbereich des Hotels gehen.“ Kyo hob seinen Blick und sah den Jüngeren an, welcher ihn wie ein Kamel anstarrte und sich sein Eis Löffelweise in den Mund stopfte. Scheinbar hätte er das nicht von ihm erwartet. Kein Wunder. Er gab sich ja auch immer wie der Unnahbare, der sich am liebsten irgendwo verbarrikadieren würde, um von allen in Ruhe gelassen zu werden. „Klingt gut.“, meinte Ruki dann, nachdem er sich wieder gefangen hatte. Zufrieden nickte der Blonde und aß dann zu Ende. Nachdem er fertig war, packte er seine Sachen zusammen und erhob sich. „Ich bring das eben weg. Treffen wir uns dann gleich im Wellnessbereich?“, fragte er uns sah ihn an. Er hatte wirklich nichts gegen etwas Entspannung, auch wenn es mehr als untypisch für ihn war. Ruki nickte leicht und lächelte ihn an, was ihn ebenso lächeln ließ. Wieso musste er auch so unglaublich süß aussehen, wenn er ihn so anlächelte? „Sobald ich fertig bin geh ich hin.“ Verstehend nickte Kyo und beobachtete ihn noch einen kurzen Augenblick, wie er sich immer wieder den Löffel in den Mund steckte und sein Eis genoss, welches wirklich groß war. Wie er das schaffte, wollte er gar nicht wissen. Kurz hob er seine Hand, ehe er sich abwandte und sich auf den Weg in sein Zimmer machte. Dort angekommen, schloss er die Zimmertüre auf, betrat das Zimmer und schloss sie wieder. Leise seufzend ging er weiter in das Zimmer, legte seine Sachen auf den Tisch und ging dann zur Balkontüre, die er öffnete und heraustrat. Eine frische Brise wehte ihm um die Nase, doch das störte ihn nicht wirklich. Viel lieber steckte er sich einen seiner heißgeliebten Glimmstängel an und zog genüsslich an diesem. Seine Gedanken schweiften ab und blieben wie so oft an dem jüngeren Sänger hängen. Es war schwierig für ihn. Irgendwie. Er wollte nicht, dass die Anderen direkt mit bekamen, dass sich etwas geändert hatte. Dass vor allem er seine Meinung über einen gewissen Sänger geändert hatte - Nein falsch. Er hatte seine Meinung über Ruki nicht geändert. Er hatte sich nur in Takanori verliebt. Er wollte sich ihm anvertrauen. Er Tooru Nishimura wollte sich Takanori Matsumoto anvertrauen und mit ihm eine Beziehung führen. Ob das gut gehen würde war eine andere Sache, aber er gab ihm die Hoffnung, den Lichtblick. Seufzend stieß er den Rauch aus und sah in den Himmel. Wieso musste alles immer so kompliziert sein? Warum musste er immer so kompliziert sein? Eine Weile stand er rauchend dort und starrte in den Himmel, bis… ja bis seine Zigarette ihr Ende gefunden hatte und ihm dies durch einen stechenden Schmerz am Finger mitteilte. Erschrocken ließ er den Zigarettenstummel fallen und fluchte leise vor sich her, während er seinen Finger anpustete. Gott hätte er nicht aufpassen können? Leise schnaufte er, ging dann aber zurück ins Zimmer und packte sich ein paar Sachen zusammen. Danach verließ er sein Zimmer, nachdem er es abgeschlossen hatte und ging nach unten in den Wellnessbereich. Dort angekommen ließ er seinen Blick, suchend nach Ruki, umherschweifen, doch er konnte ihn nicht ausfindig machen. Erschrocken zuckte er zusammen, als er die Arme um sich spürte und kurz darauf auf die Wange geküsst wurde. „Ruki?“, murmelte er leise, drehte sich dann zu ihm um und befreite sich langsam aus der Umarmung. „Du hast noch eine geraucht.“ Stellte der Jüngere trocken fest. „Du solltest besser aufhören, das tut deiner Stimme nicht gut.“ Leicht verdrehte Kyo seine Augen, erwiderte aber nichts darauf. Das war seine Sache und Ruki hatte sich da nicht einzumischen. Er brauchte seine Zigaretten einfach. „Lass uns reingehen.“, gab er nur von sich und zog Ruki dann auch schon an seiner gesunden Hand mit sich in den Wellnessbereich. Dort angekommen wurden sie auch schon gefragt, was sie gerne machen würden. Kyo entschied für sie, dass sie mit einer Massage beginnen wollten. So geschah es dann auch. Kurz darauf fand sich Kyo auch schon auf der Massageliege wieder und wurde von einer Masseuse massiert. Ruki lag direkt neben ihm und schien ihn komplett auszublenden. Kyo versuchte es ebenso, aber er konnte seinen Blick einfach nicht abwenden. Leise keuchte er auf, als die Masseuse eine Stelle massierte, die besonders wehtat. Langsam wandte er seinen Blick ab und begann dann zu genießen, während seine Gedanken immer noch bei Ruki hingen. Konnte Ruki nicht schnell lernen, wie man richtig massierte? Seine Hände waren sicher noch viel angenehmer. Obwohl – seine Hand war ja immer noch nicht heil. Doof. Nya lieber sollte er seine Gedanken abschalten und einfach genießen. Doch das war einfacher gesagt als getan. Als ihre Zeit um war, erhob sich der Sänger und zog sich seinen Bademantel an, ehe sein Blick wieder auf Ruki fiel. Zusammen gingen sie dann in den Saunabereich, den sie für sich alleine reserviert hatten. Sie beide waren jeweils nur mit einem Handtuch bestückt, welches sie nun auf den Bänken ausbreiteten und sich darauf sinken ließen. Entspannt schloss Kyo seine Augen. „Es ist wirklich schön etwas Zeit mit dir alleine zu verbringen.“, kam es leise über seine Lippen, während er kurz zu ihm sah. „Geht mir genauso.“, seufzte Ruki zufrieden. Kyo wandte seinen Blick ab und sah an die Decke, ehe er langsam seine Augen schloss. Hoffentlich ging es Ruki wirklich gut. Der Weg hier hin war Ruki leicht geschwankt. Zwar hatte er sich nichts anmerken lassen, aber er hatte es deutlich sehen können. Leicht biss er sich auf seine Unterlippe, drehte sich dann auf die Seite und sah zu dem Jüngeren, welcher mit geschlossen Augen da lag. Seine Lippen waren leicht geöffnet und er konnte deutlich sehen, wie sich sein Brustkorb langsam hob und wieder senkte. Er schien vollkommen ruhig da zu liegen und zu entspannen. Sein Blick glitt wieder auf die leicht geöffneten Lippen des Jüngeren. Sein Herz machte einen kleinen Hüpfer, ehe er sich leicht über die Lippen leckte. Wusste Ruki eigentlich, wie verführerisch er da lag und ihn regelrecht provozierte? Er fuhr sich über sein Gesicht, ehe er sich erhob und langsam auf ihn zutrat. Vorsichtig kniete er sich über ihn und legte ihm dann seine Lippen auf. Zwei erschrockene Augen blickten ihn verwirrt an, ehe sie sich wieder schlossen und Ruki den Kuss erwiderte. Zufrieden schloss Kyo seine Augen und bat dann auch um Einlass, den er sogleich bekam. Den Kuss noch etwas intensiver werden lassend, begann er mit seinen Fingern über die schweiß bedeckte Haut zu streichen. Verdammt er wollte mehr und zwar sofort. Dieser Ort war doch perfekt dafür, oder nicht? Sie waren beide nackt und ~ naja. Er wollte nichts überstürzen, obwohl er schon so verdammt lange keinen Sex mehr gehabt hatte. Langsam löste er sich von den Lippen und öffnete seine Augen. Sanft sah er in die Augen des Jüngeren und lächelte ihn an. „Am liebsten würde ich dich hier und jetzt vernaschen.“, raunte er ihm auf die feucht geküssten Lippen. „Dann tue es doch.“, bekam er die Antwort, während er rot angelaufen war. Kyo grinste leicht, ehe er ihre Lippen wieder verschloss. Doch lange hielt er den Kuss nicht. Er wollte mehr. Langsam wanderte er mit seinen Lippen seinen Hals runter und verwöhnte die Haut dort. Er liebkoste seine schweißnasse Haut so liebevoll, wie er es noch nie bei einem Mann getan hatte und doch keimte urplötzlich wieder diese Angst auf, genau den gleichen Fehler wie damals zu begehen, doch Kyo stoppte nicht in seinem Tun. Wollte er das Ruki nicht schon wieder antun, schließlich wusste er ganz genau, wie sehr es ihn verletzte, wenn er schon wieder in seine Vergangenheit abrutschte und Ruki nicht mehr zu sich durch ließ. Das leise Keuchen von Ruki, quittierte er mit einem kleinen Grinsen, ehe er auch schon die Hand von ihm in seinem Nacken spürte, wie sie begann ihn sanft zu kraulen und von dem abzulenken, was sich in seinem Kopf zusammen spornte. Er musste sein Gehirn einfach ausschalten, dann würde das schon irgendwie gehen. Sein Atem schluck gegen die nasse Haut seines Freundes, während seine Hand immer tiefer strich, doch dann hielt er inne. Sollte er das wirklich tun? Was war wenn…- Kyo schüttelte leicht seinen Kopf, hob seinen Blick und sah kurz in Rukis Augen, welche ihn glücklich und verlangend anstrahlten. Er wollte es genauso sehr wie er und dennoch. War die Saune wirklich dafür geeignet, vor allem in Rukis Zustand? Er zweifelte daran, dennoch konnte er einfach nicht aufhören. Sanft biss er in die Haut an Rukis Schlüsselbein und küsste sie entschuldigend. Arw~ Er war so heiß und verdammt er spürte viel zu deutlich wie sein gesamtes Blut nach unten schoss und sich in seiner Körpermitte ansammelte. Gott! „Ruki..“, hauchte er auf die feuchte Haut, kratzte leicht mit seinen Nägeln über die Haut an Rukis Seite. Wie sehr er sich nach ihm verzehrte, konnte sich der Jüngere gar nicht vorstellen. Langsam löste er sich, zog Ruki dann vorsichtig zu sich hoch. „Komm mit.“ Leise gehauchte Worte und ein sanftes Nicken seitens Ruki folgte, ehe sie sich erhoben. Der Blonde half seinem Freund und so verließen sie die Sauna. Draußen angekommen, zog er den Jüngeren mit unter die Duschen, wo er das Wasser aufdrehte. Erschrocken keuchte der Sänger auf und spürte nur zu deutlich das Zucken des anderen Körpers, welchen er eng an sich gedrückt hatte. Gott war das kalt! Wenigstens verteilte sich dadurch sein Blut wieder überall hin und vor allem in sein Gehirn. Kyo fuhr sich kurz durch sein nasses Haar, ehe er zu den Handtüchern griff, die er aus der Saune mitgenommen hatte und aufgehangen hatte, ehe sie unter die Dusche gegangen waren. „Entschuldige bitte.“, murmelte Kyo leise und reichte ihm sein Handtuch. Er hatte eindeutig zu voreilig gehandelt. Ruki ging es nicht gut und er wollte Ruki solchen Anstrengungen aussetzen. Was hatte er sich dabei nur gedacht. „Du brauchst dich nicht entschuldigen.“, erwiderte der Jüngere, was Kyo leise seufzen ließ. Doch musste er und daran gab es auch nichts zu rütteln. Er war egoistisch gewesen und das tat ihm Leid. „Ich..“ Er brach ab und schüttelte leicht seinen Kopf. Warum wollte er ihm das jetzt erklären. Eine Hand an seiner Wange spürend, hob er seinen Blick und sah Ruki direkt in seine Augen. Er schien ihn nicht zu verstehen. Wer konnte es ihm verdenken. Er verstand sich ja manchmal nicht mal selber. Leise seufzte er, legte seine Hand an die des Anderen und löste sie von seiner Wange. „Wir sollten nach oben gehen.“ Er wartete gar nicht auf eine Antwort, sondern zog ihn mit sich zu den Spinten, wo sie sich ausgezogen hatten. Kyo zog sich seine Sachen wieder an und wandte sich dann wieder an Ruki, welcher sich ebenfalls schweigend angezogen hatte. Irgendwie gefiel ihm der Jüngere gerade überhaupt nicht. Begann er zu schwächeln? Lag es an den Tabletten? Leicht biss er sich auf seine Unterlippe, ehe er den Blick abwandte. „Ich gehe raus eine rauchen. Willst du mitkommen?“, fragte er, sah den Anderen aber nicht an, da er nicht wollte, dass er sehen konnte, dass ihm etwas auf der Seele brannte. „Nein. Ich muss mich um meine Hand kümmern. Das Ganze war nicht so ideal für sie.“ Er lächelte entschuldigend. „Rauch nicht zu viel.“ Kyo hob seinen Blick und blinzelte leicht. Jetzt wollte er ihn doch tatsächlich schon wieder belehren? So ein Idiot. „Bis nachher.“, sagte er noch, ehe er dem Jüngeren hinterher sah. Er hatte sich vorhin nicht verguckt, der Anderen schwankte und das ordentlich. Ihm ging es nicht gut und er hatte ihm verdammt noch mal nichts gesagt. Warum nicht?! Warum hatte er nichts gesagt? Erneut biss er sich auf seine Unterlippe, ehe er ihm folgte, dann aber nach Draußen ging und sich dort eine Zigarette anzündete. In Gedanken versunken, lehnte er sich an die Wand und vertilgte eine Zigarette nach der nächsten. Gerade brauchte er das einfach. So verging die Zeit. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er sich auf den Weg machen musste, damit er nicht zu spät zum Essen kommen würde. So stieß er sich von der Wand ab, drückte seine Zigarette aus und ging nach oben auf sein Zimmer, wo er seinen Laptop holte. Mit diesem bewaffnet ging er wieder runter und betrat dann das Restaurant, wo Kaoru, Uruha und Aoi schon an einem großen, hergerichteten Tisch saßen. Seufzend ließ er sich neben Kaoru sinken und stellte seinen Laptop auf den Tisch. „Alles in Ordnung?“, fragte Kaoru, der ihn beobachtete hatte, seit dem er den Raum betreten hatte. „Ja sicher.“, log er gekonnt und öffnete dann den Laptop, um ihn schon einmal hochzufahren, während sie auf die Anderen warteten, die langsam eintrudelten. Kyo ignorierte sie, vor allem Daisuke, der meinte ihn mal wieder nicht in Ruhe lassen zu können. Kyo hob nur seine Hand und machte eine leichte Handbewegung, was Daisuke aufschnauben ließ. Der schien überhaupt nicht davon begeistert zu sein so vom ihm abgespeist zu werden. „Wo ist Ruki?“, fragte Kaoru, was Kyo aufsehen ließ. Ruki war nicht da? Warum? Sofort breiteten sich Schuldgefühle in ihm aus. Ging es ihm noch schlechter, als eben noch? Sein Blick legte sich auf Shinya, welcher von Kaoru gefragt wurde. Dieser machte eine ausschweifende Handbewegung und murrte leise auf. Gekonnt zog der Sänger eine Augenbraue nach oben. "Dem jungen Mann geht es nicht gut und er hält es nicht für nötig her zu kommen.", brachte Shinya hervor, was Kyo schlucken ließ, hatte sich doch ein mächtiger Klos in seinen Hals gesetzt. Deutlich spürte er die Blicke auf sich und murrte leise. „Wenn der werte Herr nicht will. Lass ihn. Er weiß ja eh worum es geht.", meinte Kyo und erhob sich seufzend. „Also Ruki und Ich haben den Song fertig geschrieben und haben auch schon etwas Musik ausgewählt. Meiner Meinung nach fehlt da noch etwas und da der ganze Mist ja nicht nur auf Ruki und meinem Mist gewachsen sein soll, seid ihr jetzt dran. Viel Spaß.", murrte er, drehte sich auf den Absatz um und verließ das Restaurant wieder. Die verwirrten Blick deutlich im Nacken spürend, fuhr er sich mit seiner Hand über sein Gesicht. Draußen angekommen, steckte er sich erneut eine Kippe zwischen die Lippen und zündete sie an. Sein Gewissen plagte ihn! Nach der dritten Zigarette ging er wieder rein und ließ sich wieder am Tisch sinken. Kurz glitt sein Blick über die Anwesenden, die noch damit beschäftigt waren den Text zu verfeinern. Schweigend nahm er sich etwas von dem Essen und begann dann einfach etwas zu essen, auch wenn sich sein Appetit in Grenzen hielt. Kyo wollte einfach nicht noch mehr besorgte Blick auf sich spüren. Nachdem alle einmal die Musik gehört und bearbeitet hatte, sofern sie das wollten, bekam Kyo seinen Laptop wieder, nachdem Uruha sich die Datei auf einen USB-Stick gezogen hatte. Kyo hörte sich die Musik an und nickte dann leicht zufrieden. „Die Feinheiten besprechen wir dann noch bei den Proben.“, meinte er gelassen, erhob sich dann aber auch wieder, da er fertig gegessen hatte. Er nahm seinen Laptop, nachdem er ihn zugeklappt hatte und wandte sich dann noch einmal an die Anwesenden. "Ich wünsche eine gute Nacht.", verkündete Kyo knapp, drückte dann Shinya's Schulter, der ihn nur fragend ansah, dann aber auch folgte. So gingen sie zu ihren Zimmern, doch Kyo hielt Shinya auf, bevor er reingehen konnte. "Kannst du mir deinen Schlüssel geben?" Verwirrt sah Shinya zu Kyo, nickte dann aber, betrat Ruki's und sein Zimmer und reichte Kyo dann den Schlüssel. Dankend nickte Kyo ihm zu, steckte den Schlüssel ein und verzog sich dann in sein eigenes Zimmer, wo er den Laptop wegpackte und eine Rauchen ging. Nachdem er alles geschafft hatte, zog er sich noch etwas bequemes an und verließ dann sein Zimmer. Seufzend stand er vor der Zimmertür seines Freundes - wie seltsam sich das anhörte - und überlegte, ob er wirklich reingehen sollte. Letztendlich entschied er sich fürs reingehen und so war er auch schon im Zimmer und sah sich in dem dunklen Raum um. Shinya schien zu schlafen, genauso, wie es Ruki tat. Langsam trat er auf ihn zu und kniete sich neben sein Bett. Behutsam, aber auch vorsichtig, strich er ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht, zuckte dann jedoch leicht erschrocken von ihm weg. Warum war er so heiß? Vorsichtig legte er seine Hand auf seine Stirn und seufzte resigniert. Er hätte ihm das nicht antun dürfen, aber jetzt war es zu spät. Jetzt musste er dadurch. Seufzend erhob er sich, ging ins Bad und machte einen Lappen feucht. Diesen legte er ihm dann vorsichtig auf die Stirn und kniete sich wieder neben ihn ans Bett. Vorsichtig suchte er nach seiner Hand, welche leider die verletzte war, also ließ er sie in Ruhe, betrachtete Ruki einfach nur schweigend. Irgendwann war er einfach eingeschlafen. Sein Kopf lag auf der Matratze, neben Ruki auf seinen Armen. 2004-10-22, 22 Tag, morgends in einem Hotelzimmer in Fukuoka. Kyo Recht spät wachte der Sänger auf, nachdem Shinya das Zimmer schon verlassen hatte und Ruki das erste mal aufgewacht war. Davon hatte Kyo allerdings nichts mitbekommen, da er tief und fest geschlafen hatte. Leicht blinzelte er gegen das Licht und erblickte einen Rücken. Etwas verwirrt über diese Tatsache hob er seinen Kopf und musste dann feststellen, dass er doch tatsächlich eingeschlafen war. Leise seufzte er, erhob sich und streckte erst einmal seine Arme von sich. Gott ihm tat alles weh. Wie hatte er auch so einschlafen können? Leicht seinen Kopf schüttelnd, suchte er seinen Körper nach seinen Zigaretten ab, doch finden tat er sie nicht, was ihn erneut seufzen ließ. Was war nur los mit ihm? Langsam ließ er seinen Blick auf Ruki sinken, welcher noch zu schlafen schien. Er ließ sich neben ihm auf dem Bett sinken und strich ihm sanft sein Haar aus dem Gesicht. Langsam beugte er sich vor und hauchte ihm ein Kuss auf die Wange. Er hoffte wirklich inständig, dass Ruki die Kraft dazu hatte, das Ganze durchzustehen. Alles anderen könnte sich der Sänger nicht verzeihen. Traurig sah er den Jüngeren an, nahm dann den Lappen und machte ihn wieder feucht, ehe er ihm damit die Stirn abtupfte. Ein leises Keuchen trat an sein Ohr, was ihn verwirrt drein blicken ließ. Langsam wachte der Jüngere auf und blinzelte ihn aus verschlafenen Augen an. „Morgen.“, hauchte er sanft und schenkte ihm ein kleines Lächeln. „War das Konzert heute?“ Verwirrt sah Kyo den Anderen an. Wie kam er denn jetzt darauf? Das musste er nicht verstehen oder? „Ja heute Abend.“, beantwortete er ihm und legte leicht seinen Kopf schief, ehe er verstand warum Ruki dies zur Sprache brachte. „Ich werde Kai nachher sagen, dass es dir nicht gut geht.“ Sanft lächelte er ihn an, während er ihm weiterhin die Stirn abtupfte. Ruki hatte nur leicht genickt. „Gibst du mir bitte meine Tabletten?“, murmelte Ruki leise, was Kyo erneut etwas verwirrt drein sehen ließ. Wieso wechselte er ständig das Thema? Langsam löste er sich und reichte ihm dann seine Tabletten, nachdem er sie aus der Tasche des Jüngeren gefischt hatte. Ein Danke folgte und Ruki schluckte eine nach der Anderen. Augenblicklich wurde dem Sänger ganz anders. Erneut keimten Schuldgefühle in ihm auf und er wandte seinen Blick ab. Nachdem Ruki alle genommen hatte, packte der Ältere sie wieder weg und wandte sich dann nochmal an Ruki. Sanft küsste er ihn auf die Stirn, ehe er sich erheben wollte. „Geh dich warm duschen, ja? Nicht, dass du auch noch krank wirst.“ Besorgt wurde er angesehen. „Überhaupt solltest du mir eigentlich nicht so nahe kommen. Nicht dass du dich ansteckst.“ Diese Worte hatten einen verdammt bitteren Nachgeschmack, den Kyo versuchte zu ignorieren, damit Ruki nicht auffiel, dass er etwas zu verbergen hatte. „Ich möchte jetzt aber bei dir sein. Mach dir um mich keine Sorgen, ich habe ein gutes Immunsystem.“ Schief lächelte er ihn an, ehe er ihm die Decke über den Körper legte, die er Nachts wegstrampelt hatte, weil ihm wohl viel zu warm geworden war. „Du muss die Bakterien ausschwitzen, nicht einfrieren.“, kommentierte er sein tun und lächelte ihn erneut schief an. „Aber es ist so warm.“, kam es jammernd von dem Jüngeren, was Kyo leise brummen ließ. „Wehe du fängst jetzt an zu Heulen.“ Sanft stupste er ihm mit dem Finger gegen die Nase, ehe er sich noch einmal hinunter beugte und ihm einen Kuss auf die Lippen gab. Kyo erhob sich und machte den Lappen erneut nass, ehe er ihn auf Rukis Stirn legte. „Jetzt sei brav und ruh dich noch etwas aus. Ich geh runter etwas Frühstücken.“ Mit den Worten wandte er sich ab und verließ dann das Zimmer. Kurz steuerte er das seinige an und ging dort duschen. Nachdem das geschafft war, zog er sich an, fand seine Kippen und hängte noch eine Raucherpause dran, bevor er nach unten zu den Anderen ging. Seufzend steuerte er jedoch den Leader der anderen Band an. "Ruki wird erst das Konzert mit machen können. Den Soundcheck müsst ihr ohne ihn machen, weil er sich scheinbar eine Grippe eingefangen hat.", flüsterte Kyo leise, aber verständlich in sein Ohr, woraufhin der Leader der anderen Band blass wurde und leicht verstehend nickte. Kyo wandte sich ab und ließ sich dann neben Shinya sinken, der ihn fragend ansah. "Bleibst du auch hier?" Sofort schüttelte Kyo auf die Frage hin den Kopf. "Du spinnst doch.", brummte er ungehalten und widmete sich dann seinem Frühstück. "Vielleicht sollte einer von euch sich etwas um Ruki kümmern", warf Shinya mal in die Runde, woraufhin sich Uruha meldete. „Es ist schlimmer geworden?“, fragte der Gitarrist unsicher, worauf Shinya leicht nickte. "Ihr solltet auch darauf achten, dass er nicht zu oft seine Tabletten nimmt.", sagte der Drummer ruhig, bevor sein Blick kurz auf Kyo fiel, der einfach nur sein Essen anstarrte. "Alles okay Kyo?", fragte dann jedoch Daisuke, der ihren Sänger besorgt ansah. "Sicher.", murmelte Kyo, ließ seine Stäbchen sinken und erhob sich. "Ich geh eine Rauchen.", fügte er noch hinzu und schon hatte er eine Zigarette zwischen den Lippen und war nach Draußen verschwunden. Diese Unterhaltung hielt er im Kopf nicht aus. Er war daran schuld, dass es Ruki jetzt so schlecht ging, das wusste er ganz genau. Seufzend trat er ein kleines Steinchen weg und lehnte sich gegen die Wand, ehe er sich eine Zigarette anzündete und an dieser zog. Was sollte er denn jetzt machen? Er wollte Ruki doch einfach nur helfen und nicht alles schlimmer machen. Hatte er einen Fehler gemacht? Bitter stieß er den Rauch aus und zuckte leicht zusammen, als er Uruhas Stimme vernahm: „Können wir kurz reden?“ Uruha deutete auf eine Bank etwas abseits. Leicht nickte er und ließ sich dann auf dieser sinken. „Ich kann mir vorstellen, dass du nicht gerne darüber reden möchtest, aber Ruki ist mir wichtig…“ Uruha blickte ihn ernst an. „Und ich werde das Gefühl nicht los, dass hier mehr ist als das was wir denken. Liege ich da richtig? Oder machst du dir einfach nur so große Sorgen?“ Leise stieß er die Luft aus und fuhr sich kurz über sein Gesicht. Sah man es ihm so sehr an, dass er versuchte etwas zu verbergen? „Ich mache mir sehr große Sorgen um seine Gesundheit. Sein Tablettenkonsum ist gestiegen und sie wollen ihm einfach nicht helfen. Jedes Mal wenn ich versuche mit ihm darüber zu reden, blockt er ab. Ich möchte doch nur, dass er endlich glücklich und gesund ist. Mehr möchte ich doch gar nicht.“ Bitter stieß er die Worte aus, ehe er fast krampfhast an seiner Zigarette zog, bevor er sie wegschnippte, da er sie in einem Zug getötet hatte. „Wie könnt ihr einfach schweigend dabei zu sehen? Ich verstehe es nicht.“ Leicht schüttelte er seinen Kopf und fuhr sich durch sein Haar. Es war für ihn einfach unbegreiflich. Wieso tat der Manager nichts? Wieso?! "Ich verstehe deine Sorge Kyo. Und ich teile sie." Er blickte in den Himmel und nahm einen tiefen Zug. "Aber Ruki hat sich da noch nie reinreden lassen, seit ich ihn kenne." Nachdenklich beobachtete er den Rauch, den er ausbließ. "Weißt du...er hasst Ärzte. Er hasst alles was damit zu tun hat. Reita hat da einen besseren Einblick als ich. Ich war nur ein zwei Mal mit ihm mit, wenn es wieder zu viel für ihn wurde, die ganzen Untersuchungen und alles. Meistens ist Reita mit. Ruki leidet wirklich darunter. Aber ich weiß auch nicht wie ich ihm helfen kann. Ich habe die Befunde des Arztes damals gehört. Und wenn ich daran denke, was passieren könnte wenn Ruki diese Tabletten nicht nimmt." Er zog wieder an der Zigarette. "Sie lindern seine Krankheit verstehst du? Überleg mal wie viele Situationen es auf dieser Tour gegeben hat, wo sich Ruki irgendwas hätte brechen können, aber nichts passiert ist. Sie ermöglichen es ihm sich wie ein normaler Mensch zu bewegen ohne dauernd aufpassen zu müssen. Laut dem Arzt könnte seine Krankheit so schlimm sein, dass man ihm beim Händeschütteln ohne die Tabletten die Hand bricht, ohne viel Druck." Er zog die Beine ran. "Du glaubst doch nicht wirklich, dass es besser wird, wenn er immer mehr Tabletten zu sich nimmt? Vor allem nachdem er mir gesagt hat, dass die Ärzte meinten es würde besser werden, aber er fühlt sich, als würde es immer schlimmer werden.", brachte Kyo hervor, zog an dem Glimmstängel, den er sich angemacht hatte und stieß den Rauch nach oben in den Himmel aus. "Ich kann und will einfach nicht glauben, dass ihm diese Tablettensucht wirklich vor so etwas bewahren kann." Ernst sprach der Sänger die Worte aus. "Du glaubst also die Tabletten machen es nicht besser sondern schlimmer?" Der Gitarrist verschränkte die Arme vor der Brust. Leicht nickte Kyo, packte Uruha dann am Handgelenk und zog ihn näher an sich ran, während er ihn ernst ansah. „Nach der Tour sollte Ruki nach Amerika zu einem Spezialisten gehen. Ruki will das nicht, aber er muss. Er muss, um seinen Traum weiter träumen zu können.“ Bittend sah er ihn an, wusste er doch einfach nicht, wie er Ruki dazu bekommen sollte. „Wenn du ihn überzeugst dahin zu gehen, werde ich das tun.“, versprach der Brünette, was Kyo leise seufzen ließ. Super. Das half ihm dennoch nicht weiter, wie er den Jüngeren davon überzeugen sollte. "Und ich glaube...wir sollten noch etwas tun, um uns sicher zu werden." Besorgt sah Uruha zu dem Fenster von Rukis Zimmer. Kyo folgte dem Blick, ehe er fragend zu Uruha sah. "Du kannst doch sicher mehr erreichen, als ich. Meinst du nicht, wir könnten ein paar Tabletten von Ruki in einem Labor testen lassen?" Leicht irritiert hob er eine Augenbraue, ehe er seinen Blick sinken ließ und den Boden anstarrte. Was sollte er jetzt tun? Sollte er Uruha die Wahrheit sagen? Leicht biss er sich auf seine Unterlippe, welche schon leicht malträtiert war. Warum musste er sich auch ständig auf diese beißen. Einen Moment zögerte er, doch dann entschied er sich dazu, Uruha in alles einzuweihen. Seufzend griff er in seine Jackentasche und zog eine Tüte hervor. Diese drückte er Uruha in die Hand und sah ihn an. "Ich habe vielleicht etwas vorschnell gehandelt, aber ich versichere dir, dass es Ruki nicht schaden wird. Ich habe mit einigen Spezialisten telefoniert, denen ich Rukis Situation erklärt habe. Natürlich habe ich seinen Namen nicht erwähnt. Die Ärzte haben mir versichert, dass es ihm nicht schaden wird, aber sie haben mich darauf hingewiesen, dass es eventuell schlimmer werden kann für den Anfang, aber die Tabletten, die er seit gestern Abend nimmt sind nicht schädlich für ihn.", erklärte Kyo leise und fuhr sich durch sein Haar. Er hatte das einfach nicht mehr ausgehalten und er glaubte, nein er hoffte, dass Uruha ihn verstehen würde. Dieser riss seine Augen auf und starrte den Sänger einfach nur noch an… Kapitel 10: Akt 10; Ein gewagtes Unterfangen -------------------------------------------- 2004-10-22, 22 Tag, morgens vor dem Hotel in Fukuoka Kyo Deutlich hörte Kyo, wie Uruha schluckte. Er konnte ihn gerade einfach nicht ansehen. Zu groß war die Angst, dass er einfach gehen und Ruki alles erzählen würde. "Verstehe." Nachdenklich besah er sich die Tabletten. "Ich hoffe wir haben recht und sie schaden ihm wirklich mehr als sie helfen.", seufzte der Gitarrist und kaute nervös auf seiner Unterlippe rum. "Wenn es nach hinten los geht, bist du schuld." Leicht geknickt sah Kyo auf seine Hände, die er in seinem Schoß gefaltet hatte und seufzte leise. "Ich weiß. Das ist auf meinem Mist gewachsen und ich nehme auch die Verantwortung auf mich. Deswegen möchte ich ja auch, dass Ruki zu einem richtigen Spezialisten geht.", brachte Kyo hervor, sah aber immer noch nicht auf. "Aber danke." Seufzend sank er zurück, während Kyo überraschend zu ihm sah. Das hatte er jetzt nicht erwartet. Okay, mit Uruha hatte er sich eigentlich von Anfang an ganz gut verstanden. Wer wusste schon, warum; er jedenfalls nicht. "Ich hätte das nicht gekonnt, obwohl es vielleicht wirklich notwendig ist, und ich hätte eher die Pflicht als du dazu." Das Nicken ließ den Sänger leicht lächeln. Er hatte auch gehadert, aber er konnte einfach nicht weiter dabei zusehen, wie Ruki immer tiefer sank. "Darf ich dir eine persönliche Frage stellen?" Überrascht sah der Sänger auf, bemerkte dadurch den Blick, den Uruha auf ihn gelegt hatte. So durchdringend. Leicht hatte er genickt. "Ich...es ist nichts Verbindliches und natürlich schweige ich wie ein Grab." Uruha zog die Beine ran und umklammerte die Tüte. "Glaubst du, das mit euch kann was werden?" Er blickte Kyo in die Augen, ehe er wegsah. "Ich...ich weiß einfach nur, wie es Ruki nach Mizuki ging und...ich möchte einfach, dass er wieder richtig glücklich wird...sein Leben genießen kann." Seufzend biss er sich auf die Unterlippe, während Kyo nur seufzen konnte. Irgendwie war es klar gewesen, dass er ihn so etwas fragen würde. Wen wunderte es? Uruha sorgte sich eben unglaublich um den Kleinen, was ihn auch irgendwie berührte, aber war Uruha wirklich derjenige, dem er sagen sollte, wie er wirklich empfand? Jemand, den er kaum kannte? Und doch… Uruha unterstützte ihn, verurteilte ihn nicht für das, was er getan hatte. "Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht, ob es uns dann wirklich gegönnt ist, glücklich zu werden. Euer Terminplan ist voll und meiner auch, aber von dem, was mir mein Herz sagt - Es fühlt sich richtig an.", brachte er hervor, ließ sich nach hinten lehnen und sah dabei in den Himmel. "Ich selbst würde das Scheitern dieser Beziehung als Ende jeglicher Versuche, eine Beziehung zu führen, deuten. - Wenn das wirklich nicht klappen sollte, dann weiß ich selbst nicht mehr, was ich machen sollte." Leise murmelte er die Worte eher für sich als für Uruha. Allein der Gedanke an ein Scheitern machte ihn wahnsinnig. Er würde definitiv daran kaputt gehen. „Glaub mir. Ruki wird Himmel und Hölle in Bewegung setzen. Natürlich wird es nicht leicht. Aber ich bin mir sicher, wenn ihr es wirklich wollt, und davon gehe ich aus, dann werdet ihr einen Weg finden mit der Zeit, die euch bleibt, das Beste anzufangen." Warm lächelte er Kyo an, was dieser zögerlich erwiderte, ehe Uruaha wieder in den Himmel sah und weiter sprach: "Ich glaube zwar nicht, dass du es tun wirst, aber wenn du jemanden zum reden brauchst..." Kyo erwiderte den Blick. "Danke für dein Angebot, aber das Reden überlasse ich lieber Ruki.", zwinkerte er leicht, setzte sich dann wieder gerade hin und nahm die Tabletten entgegen. "Bei mir besteht glaube ich eine größere Gefahr, dass er sie findet. Ruki kramt öfters mal in meinen Sachen, wenn er etwas sucht, bei dir würde er das nie tun. Kümmerst du dich bitte darum, dass jemand die Tabletten untersucht? Ich glaube, du hast auch mehr Ahnung, an wen du dich da wenden musst, als ich." Verlegen lächelte er und strich seine Haare hinter sein Ohr. Kyo nickte leicht, erhob sich und ließ die Tüte wieder in seiner Jackentasche verschwinden. Er wusste nicht mal, warum er die da eigentlich drin gelassen hatte. Er war halt eben doch nicht ganz auf der Höhe. "Ich denke, ich gehe jetzt dafür sorgen, dass Ruki etwas in seinen Magen bekommt." Damit stand auch Uruha auf und blickte hoch zu Rukis Zimmer, nickte sich selbst zu. "Ach, und Kyo?" Er blickte zu ihm, was Kyo etwas verwirrt zu ihm sehen ließ. "Ich bin froh, dass du es bist...irgendwie...ich weiß zwar nicht warum, aber ich glaube...ich glaube, ihr gehört zusammen." Eine leichte Röte legte sich auf die Wangen des Sängers. Das konnte er doch nicht einfach so sagen. Er riss sich zusammen und sah noch einmal zu dem Gitarristen, welcher sich schon abgewandt hatte und gerade gehen wollte. Seine Hand auf seine Schulter legend hielt er ihn davon ab. "Gib ihm einen Kuss von mir auf die Wange.", hauchte Kyo leise, sah Uruha mit leicht geröteten Wangen an ehe er seine Hand löste. Das Nicken noch wahrnehmend sah er ihm nach. Sein Blick ging gen Himmel und dann auf sein Handy, wo er nach der Uhrzeit schaute. Er hatte noch eine gute Stunde, bevor sie hier gemeinsam los fahren wollten, also hatte er noch Zeit. So machte er sich auf den Weg zur nächst besten Apotheke und erklärte sein Anliegen. Und so wurden von jeder Tablette drei Exemplare zu einem Labor geschickt, wo sie einem Test unterzogen werden sollten. Nachdem er seine Adresse wie auch seine Telefonnummer angegeben hatte, konnte das Labor ihn jeder Zeit erreichen, um ihm das Ergebnis mitzuteilen. Natürlich hatte er noch dabei geschrieben, dass ihm das Labor die Ergebnisse telefonisch mitteilen sollten, da er ja immer noch auf Tour war. Nachdem das alles geklärt war, machte er noch einen kleinen Spaziergang, besorgte sich neue Kippen und trudelte dann pünktlich an ihrem Treffpunkt ein. "Hey.", meinte er knapp zu Kaoru, der mal wieder in einer Diskussion mit Daisuke steckte. Wieso konnten sich die Beiden nicht einfach lieb haben? Seufzend wandte er seinen Blick dann zu Toshiya und Shinya, die sich unterhielten, aber gleichzeitig aufsahen, als Kyo zu ihnen sah. "Na dann können wir ja jetzt.", warf Kaoru ein und schon waren die Dir en grey-Member auf dem Weg zu ihrer Probe. Der Vocal Dir en greys war alles andere als aufnahmefähig während der Probe und kassierte somit eine Standpauke nach der Nächsten, die er allerdings gekonnt ignorierte. Ganz der Alte. Er ließ sich halt einfach nichts sagen, nicht einmal von Kaoru. Sie hatten die heutige Probe vor allem für das neue Lied genutzt, damit die Jungs es spielen lernten. Nach den Proben ging die Band gemeinsam essen, einfach mal wieder unter sich sein. Es war irgendwie ein gutes Gefühl, aber anderseits - er machte sich unbeschreibliche Sorgen um Rukis Zustand, doch das ließ er sich beim Essen nicht wirklich anmerken, lieber lästerte er lautstark über die andere Band. Sie waren ja auch einfach zum Kotzen, wenn sie auf der Bühne standen, so wie er fand und die ein oder andere Persönlichkeit fand er auch nicht gerade toll, aber am schlimmsten hatte es wohl Kai, Aoi und Reita erwischt, da er mit denen gar nichts wirklich zu tun hatte, oder mit ihnen so derbe aneinander geraten war, dass er einfach nicht mehr gut auf sie zu sprechen war. Die Anderen hatten natürlich ihre Lieblinge. Kaoru verteidigte vor allem Reita, Daisuke dagegen Uruha und Aoi. Toshiya und Shinya waren sich einig, alle Gazette Members vor Kyos Schimpfparaden zu schützen. Aber niemand konnte einen Menschen vor Kyos Wut schützen. Sie waren machtlos. Aber so waren eigentlich alle recht gut gelaunt, denn ein schimpfender Kyo, war ein gut gelaunter, ausgelassener Kyo, der momentan nicht so viel mit sich beschäftigt war. So starteten sie den Soundcheck nach Gazette und unterzogen sich einer kurzen Maske. Danach gesellten sich die Dir en grey Member zu den Fans und betrachteten Gazette bei ihrem Auftritt. Beim Endcore verzog sich Kyo nach draußen und rauchte erst einmal eine. Er brauchte diese Nervennahrung, hatte er doch genau gesehen, wie sich Ruki zusammenriss, um seine Fans und vor allem seine Kollegen nicht zu enttäuschen. Es schmerzte, aber da mussten sie wohl beide durch. Er hätte keine weitere Chance bekommen, seinen Konsum zu kontrollieren. Als er wieder rein ging, kamen ihm gerade Ruki und Reita entgegen, wobei der Jüngere geradewegs in dessen Arme sackte. Er war fertig und würde wahrscheinlich die ganze Nacht durchschlafen. Schnell wandte er seinen Blick ab und ging zu den Anderen, die schon auf ihn warteten. Kurz schloss er seine Augen und atmete tief durch, lehnte sich dann aber gegen die Wand und faltete seine Hände ineinander. Er musste Ruki jetzt vollkommen aus seinem Kopf verbannen, ab genau jetzt. Kaum war dieser Gedanke gefasst, rief Kaoru alle zusammen und sie vollführten ihren Schlachtruf. Kurz darauf waren sie auch schon auf der Bühne und entzogen der Masse die restliche Energie. Kyo verließ sofort die Bühne, als die Instrumente verstummten und nahm das Handtuch des Staffs entgegen wie auch die Wasserflasche, die er ansetzte und in einem Zug leertrank. Er hatte so einen Durst. Sein Weg führte ihn zu einem Sessel, wo er sich sinken ließ und sich eine Zigarette ansteckte. Seufzend schloss er seine Augen und genoss den beißenden Rauch in seiner Lunge. So langsam trudelten auch die Anderen ein und taten es Kyo gleich, bis auf Shinya, der stillschweigend die Dusche ansteuerte. Er war fast immer der erste, der unter der Dusche verschwand, da sich die anderen vier nach einem Konzert immer ihrer Sucht hingaben. Nachdem auch die anderen in die Dusche verschwanden, erhob sich Kyo und lehnte sich gegen die Wand, schloss seine Augen und fuhr sich mit dem Handtuch noch einmal über das Gesicht. Sich das Handtuch um die Schulter legend, schlenderte er dann nach draußen und wollte gerade die Tür öffnen, als Uruha diese aufriss und herein kam, jedoch drehte er sich noch einmal um und schrie: "SCHLUSS, ICH WILL NICHTS MEHR HÖREN!!!!", schrie er Aoi mit Tränen in den Augen an. "Lass mich einfach in Ruhe!!!" Was war denn jetzt kaputt? Kurz darauf flog die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss. Verwirrt sah er Uruha nach, griff dann nach der Türklinke und zog die Tür auf, trat heraus und sah dann zu dem anderen Gazettemember. Immer noch leicht verwirrt, zog er seine Schachtel hervor und hielt sie Aoi hin, bevor er sich selbst eine nahm und sie ansteckte. Aoi nahm sich eine Zigarette und steckte sie dann ebenfalls an. "Er bekommt sich sicher wieder ein. Das war bestimmt nur der falsche Zeitpunkt.", meinte er, lehnte sich gegen die Wand und sah in den Himmel. Keine zwei Sekunden später war er an der Wand herunter gerutscht, hockte nun an der Wand gelehnt und genoss seine Zigarette. Mehr als das, was er gesagt hatte, würde er eh nicht sagen - zumindest nicht freiwillig und erst recht nicht, wenn Aoi nicht wollte. "Glaubst du, er beruhigt sich wirklich wieder?", fragte er und blickte in ein verwirrtes Gesicht seitens Kyo. Leicht zuckte dieser mit den Schultern. "Ich kenne ihn nicht wirklich gut, aber ich weiß, dass ihm die momentane Situation wegen Ruki sehr nah geht. Lass ihm Zeit." "Da bleibt mir ja auch nichts anderes übrig, aber ich bezweifele, dass er es eines Tages verstehen wird." Sich schwer zusammenreißend wandte sich Aoi wieder ab, rauchte seine Zigarette zuende, bzw. die von Kyo gesponserte und verzog sich dann nach drinnen. Kyo hingegen blieb noch etwas draußen, rauchte zuende und ging dann erst wieder rein, um sich zu duschen. Er wollte schließlich nicht krank werden. So ging er duschen und stieß dann zu den Anderen, die schon auf ihn gewartet hatten. "Machen wir heute noch was?", fragte Toshiya in die Runde, doch Kyo winkte ab. "Ich verzieh mich auf mein Zimmer.", meinte er nur knapp, verließ dann aber mit allen den Raum und sie stießen zu den Anderen. Auch hier fragte Toshiya, wer noch mit auf eine Kneipentour kommen wollte. Kurz glitt sein Blick durch den Raum, blieb bei Ruki hängen, bevor er weiter sah und feststellte, dass Uruha nicht bei den Anderen war. Seufzend drehte er sich um und klapperte einige Räume ab, bevor er Uruha in der Maske fand. Leise schmunzelte er, griff dann nach seinen Kippen und warf sie nach Uruha, welcher augenblicklich zusammen zuckte und erst auf die Schachtel blickte und dann Kyo ansah. Nur zu deutlich hörte er das Schniefen und konnte dann beobachten, wie er sich die Tränen aus dem Gesicht strich und den Blick wieder senkte. "Was ist los? Was hat Aoi ausgefressen, dass du so sauer bist, hmm?", fragte Kyo und sah ihn an. Er wusste, wie ungewohnt das sein musste, dass ausgerechnet er hier stand und nicht jemand aus seiner Band. Aber irgendwie machte er sich einfach Sorgen. Er konnte Uruha nicht einfach hier lassen und von dannen ziehen. Irgendwie war er ihm dankbar, dass er ihm half und davon wollte er einfach etwas zurückgeben. Bevor Uruha anfangen konnte zu sprechen, schloss er die Türe hinter sich und kam auf ihn zu. Sich vor ihn hockend ließ er ihn einfach reden. "Er liebt Kai.", presste er hervor. "Ich...ich versteh das nicht.", stammelte er unter Tränen. "Er sagt, er liebt mich, er sagt, er will mit mir zusammen sein und, dass er glücklich mit mir ist...und dann sagt er, dass er Kai liebt und...und..." Er schluckte und biss sich auf die Unterlippe. „Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll. Was, wenn er mich mit Kai betrügt? Kaoru hat ihn schon einmal fast geknackt, er hat es mir erzählt, aber ich hab es ihm verziehen. Ich mein, wir waren gerade erst zusammen und ich liebe ihn einfach zu sehr, um ihn gehen zu lassen...aber...warum...warum Kai?" Kyo griff nach seiner Schachtel und holte zwei Kippen raus. Eine davon reichte er Uruha, die Andere steckte er sich selbst zwischen die Lippen und zündete sie an, nachdem er auch Uruhas angezündet hatte. Genießerisch zog er daran und stieß den Rauch wieder aus, bevor sein Blick wieder zu Uruha glitt. Er hatte ihm zugehört, doch es ergab für ihn irgendwie keinen Sinn. Lange schwieg er einfach, verschränkte seine Arme vor der Brust und stieß den Rauch aus. "Männer sind komplizierte Geschöpfe.", schmunzelte Kyo, zog sich einen Stuhl heran und ließ sich auf diesem sinken, bevor er wieder zu Uruha sah, seinen Glimmstängel zwischen seinen Lippen hängen ließ und sich die Worte noch einmal kurz durch den Kopf gehen ließ. "Aoi liebt dich, aber auch Kai? Habe ich das jetzt richtig verstanden?", fragte Kyo noch einmal nach und zog gekonnt eine Augenbraue hoch. "Komischer Kauz.", murmelte Kyo. "Ich weiß ja nicht einmal, ob ICH es richtig verstanden habe.", nuschelte der Andere. "Für mich hörte sich das eher nach einem ich liebe Kai, aber bin mit dir zusammen an. Egal, wie oft er beteuerte, dass er mich liebt." Er schluckte und zog wieder an der Zigarette. Irritiert zog Kyo die Augenbraue hoch und zog an seiner Zigarette, bevor er diese im Aschenbecher ausdrückte. "Ich würde dir vorschlagen, noch einmal in Ruhe mit Aoi drüber zu reden. Mehr kannst du nicht machen und er wohl auch nicht.", schlug er vor, was Uruha leicht nicken ließ. Wow! Kyo war überrascht, dass er auch mal einen guten Ratschlag geben konnte. "Ach, und Kaoru ist ja auch ein Lustmolch und bekommt so gut wie alles ins Bett, wenn er es haben will. Ich glaube kaum, dass Aoi dich mit Kai betrügt, dafür hängt ihr viel zu oft aufeinander." Nachdenklich wiegte er seinen Kopf hin und her. "Toll...", murrte er leise. „Ist mir egal, er soll die Finger von Aoi lassen. Ich hab ihn gebeten, das zu akzeptieren. Und er hat sich nicht dran gehalten." Wütend knurrte er, ehe er gleich wieder in Tränen ausbrach. "Darüber darfst du nicht nachdenken." Kyo winkte ab, das Thema Kaoru war sowieso nichts für ihn. Er mochte seine Lebensweise nicht wirklich, aber Kaoru musste damit leben, nicht er. Seine Hand auf seinen Oberschenkel legend sah er Uruha fragend an. Er wollte das Thema wechseln. "Wie geht es Ruki?", fragte Kyo und sah ihn besorgt an. Leise schniefte er, sah bei der Frage jedoch hoch. "Als ich vorhin gemessen hab, hatte er 40,2° Also noch nicht sooo schlimm. Ich denke, ich fahr gleich mit ihm ins Hotel und bleib dann die Nacht bei ihm, um die Wickel zu wechseln. Ich hab auch schon fiebersenkendes Mittel besorgt.", nuschelte er. Die Diagnose Rukis beunruhigte ihn irgendwie. Er machte sich wirklich große Sorgen um den Jüngeren. "Noch mehr Tabletten. Meinst du nicht, dass ihm das nicht noch mehr schadet. Wir bekommen das Fieber auch so runter.", murmelte Kyo, wollte er Ruki doch einfach nicht noch mehr Medikamente zutrauen. Seufzend fuhr er sich durch sein Haar. Uruha lächelte warm. "Keine Sorge, ich habe nicht vor, sie ihm zu geben, bevor es nicht wirklich kritisch wird. Ich will nur was in der Hinterhand haben, verstehst du? Ich hab auch Zäpfchen geholt." Er grinste breit. "Das wär doch mal ne super tablettenfreie Idee." Uruha konnte es sich einfach nicht verkneifen. "Keine Sorge, ich bekomme das schon hin. Ich passe öfter auf meine Cousins auf. Und manchmal sind die auch krank. Ich bin also in der Übung." Seufzend drückte er die Zigarette aus und schmiss sie in den Müll. Er wischte sich noch mal über die Augen und atmete tief durch. Leicht verstehend nickte der Sänger, fuhr sich erneut durch sein Haar und reichte Uruha mal seine Sonnenbrille. Er hatte heute einen sozialen Tag, was den Braunhaarigen anbelangte. Dankend hatte Uruha diese angenommen und auf seine Nase gesetzt. "Okay. Behalte auch den restlichen Tablettenkonsum im Auge. Mehr als fünf Mal am Tag darf er die Tabletten nicht nehmen.", meinte Kyo noch dazu, bevor er leicht mit den Schultern zuckte, dann aber leicht erschrak, als sein Handy vibrierte. Er holte es hervor und las die SMS. "Die Anderen wollen jetzt noch einen trinken gehen." Kurz sah er sich um, bevor er sich erhob und seine Kippen wie auch sein Handy wieder einsteckte und zu Uruha sah. "Gehst du mit den anderen trinken oder möchtest du mit ins Hotel?" Fragend sah er ihn an, woraufhin Kyo nur mit dem Kopf schütteln konnte. "Nein. Ich trinke doch eh nicht. Außerdem habe ich die letzte Nacht kaum geschlafen.", antwortete er und lächelte leicht schief, ehe er sich erhob und zur Türe ging, um diese zu öffnen, als Uruha noch etwas einzufallen schien. "Dein Gruß von heute Morgen scheint ihm übrigens gefallen zu haben. Auch wenn die Übermittlung wohl nicht nach seinem Geschmack war." Leicht kicherte er, was den Blonden überrascht zu ihm sehen ließ. Ein Schmunzeln legte sich auf seine Lippen. "Muss er mit leben." Knapp waren die Worte ausgesprochen, denn als er sich umdrehte, sah er die Anderen, die schon draußen auf sie warteten. Seufzend traten sie aus der Halle und ließen sich in ihre Vans sinken. "Seit wann verstehst du dich eigentlich so gut mit Uruha?", fragte Daisuke auf einmal, der neben ihm saß. Leise seufzte Kyo, sah kurz in die Runde, bevor er zu Daisuke sah. "Mach dir nicht gleich ins Hemd, wenn ich mich mal mit denen unterhalte. Du bleibst mein bester Freund, ob du nun willst oder nicht.", gab er zu verstehen und sah dann wieder zu den Anderen, die ihn leicht misstrauisch begutachteten. "Was, verdammt? Soll ich lieber jedem einzelnen den Kopf abreißen? Ist euch das lieber oder was?" "Nein, nein, Kyo. So ist es doch für alle recht angenehm." Leicht schüttelte Kyo den Kopf, verschränkte seine Arme vor der Brust und schloss seine Augen. Nachdem sich die vier dann verabschiedet hatten und ins Kneipenviertel mit den letzten drei Gazette Members verschwanden, stieß er zu dem Van, in dem Ruki und Uruha saßen, und ließ sich dort auf einen der Sitze sinken. "Manchmal geht einem das Image doch zu sehr voraus.", grummelte er leise, verschränkte erneut seine Arme vor der Brust und schloss seine Augen. Er war müde. Das Lachen ließ ihn dann aber wieder aufsehen. Seine Augenbraue wanderte ein Stück nach oben. "Verzeih mir, aber du tust auch alles, damit es so ist." Ein Schnauben bekam er zur Antwort, ehe Uruha ihm seine Sonnenbrille zurückgab, die Kyo annahm und sich auf die Nase schob. "Danke nochmal." Sanft strich der Gitarrist durch Rukis Haare und legte die Hand auf seine Stirn. "Schläft er schon die ganze Zeit?", fragte er und griff vorsichtig nach der Hand Rukis, die er sanft in seine nahm. "Naja.. Reita hat behauptet, er wäre kurz aufgewacht, als wir in der Maske waren, aber Kai meint, das hätte er sich eingebildet, und in dem Fall glaube ich eher Kai.". Traurig lächelte er. "Es wundert mich aber auch nicht. Sein Körper war schon vorher enorm geschwächt, und er hat in letzter Zeit viel zu wenig gegessen. Er hat kaum Reserven für so einen Fall." Er sah raus. "Wir fahren noch eine Weile, wenn du willst, nimm ihn dir ruhig, er wäre sicher nicht böse. Man sagt ja auch, Liebe heilt alles." Lächelnd sah er Kyo an. "Okay.", murmelte er leise, tauschte mit Uruha vorsichtig den Platz und legte seine Hände an seine Schultern. Traurig sah er zu ihm runter, bis Uruha das Thema dann wechselte. "Was sind das eigentlich für Tabletten, die du gegen die Echten getauscht hast?", fragte er nachdenklich. "Es sind Vitamine. Die Ärzte haben sie mir empfohlen. Im Grunde sollte es für seinen Körper nur gut sein, aber ich denke, dass die Umstellung ihn jetzt so kränklich macht. Er hat schließlich jeden Tag drei verschiedene Tabletten geschluckt, die er alle mindestens fünf Mal am Tag genommen hat. Das ist schon eine krasse Umstellung für seinen Körper.", murmelte der Sänger und sah zu dem Jungen. Es tat weh, ihn so zu sehen, aber da mussten sie durch, ob sie nun wollten oder nicht. Es jetzt wieder rückgängig zu machen, war unmöglich, das würde alles nur noch schlimmer machen. Leicht nickte der Gitarrist und fuhr sich durch die Haare, lehnte sich zurück und blickte aus dem Fenster. "Verstehe. Ja, sicher. Es ist quasi wie ein Drogenentzug für ihn. Was auch immer die Tabletten bewirkt haben, sein Körper hat sich an den Wirkstoff gewöhnt und verlangt jetzt nach ihm." Traurig blickte er raus. "Jetzt müssen wir nur auf die Testergebnisse warten, um rauszufinden, ob die Abhängigkeit doch irgendwo zu seinen Gunsten war, oder ihm wirklich nur geschadet hat. Was es auch sein wird, wir sollten irgendwie versuchen, ihn in Watte zu packen. Ich habe keinen Plan, wie seine Knochen darauf reagieren. Hast du ihm Calciumtabletten geben?" Fragend sah er zu Kyo. "Die Ärzte haben mir empfohlen, was am besten für ihn ist, und mir gesagt, welche Vitamine ich besorgen soll, also ja, es ist auch Calcium dabei. Alles, was sein Körper braucht und nicht selbst produzieren kann.", erklärte Kyo ruhig, strich Ruki sanft sein Haar aus dem Gesicht und sah zu ihm runter. „Verstehe.“, hatte Uruha nur noch dazu kundgetan und damit auch das Gespräch beendet. Falls er dieses Gespräch mitbekommen sollte, lynchte der Junge ihn bestimmt. Es war riskant, also schwieg er die restliche Fahrt über. Als sie dann da waren, sah Kyo zu Uruha, der Ruki vorsichtig hoch nahm und aus dem Van trug. Kurz darauf folgte er, sah zu einigen Schaulustigen und seufzte leise. Kurz wandte er sich zu einem Staffmember. "Falls die Presse fragen sollte. Ruki geht es gut. Er schläft sich nur fit für den langen Flug, der vor uns liegt. Er kann im Flugzeug nicht schlafen.", erklärte Kyo und wandte sich dann ab. Seufzend steckte er sich noch eine Zigarette an und rauchte diese erst mal, bevor er den Beiden ins Hotel folgte und zu Rukis Zimmer ging. Seufzend öffnete Kyo die Tür, die Uruha nur angelehnt hatte und sah zu ihm. Dieser erwiderte den Blick. "Ich wollte nur noch sagen, dass ich der Presse gesagt habe, dass Ruki nicht im Flugzeug schlafen kann und deswegen jetzt schon schläft. Nicht, dass er komisch schauen sollte, wenn er das mal gefragt werden sollte.", informierte er Uruha, welcher ihn ziemlich verwirrt ansah, doch davon ließ er sich nicht beirren. Er trat auf den Jüngeren zu, beugte sich runter und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. "Schlaf dich gesund.", hauchte er sanft, sah dann noch einmal zu Uruha, welcher sich auch schon dran machte, Ruki gesund zu pflegen. „Gute Nacht.“ Mit den Worten wandte er sich ab, hörte noch den Gute-Nacht-Gruß von Uruha. Ein kleines trauriges Lächeln legte sich auf seine Lippen, bevor er das Zimmer verließ. In seinem Zimmer angekommen, ließ er sich auf seinem Bett sinken und war augenblicklich eingeschlafen. Da war er wohl doch müder, als er es angenommen hatte. Die nächsten Tage hielt er Abstand von Ruki. Er ertrug diesen Anblick einfach nicht. Er redete viel mit Uruha und erkundigte sich somit nach Rukis Zustand und überbrachte ihm auch Nachrichten. So verstrichen die Tage und das Ende der Tour rückte immer näher, aber immerhin schien es Ruki langsam besser zu gehen. Es beruhigte ihn ungemein und er sah auch, wie die Last langsam wieder von Uruhas Schultern wich. 2004-10-24, 24 Tag, mittags vor einem Hotel in Sendai. Kyo Leise seufzte er, steckte sich gerade einen Glimmstängel an und konsumierte genüsslich das Nikotin. Kurz rieb er sich die Hände und sah zu Daisuke, der sich zu ihm gesellt hatte. "Bald haben wir es endlich hinter uns.", gab dieser von sich, Kyo nickte jedoch nur stumm und rauchte schweigend seine Zigarette. Heute Abend würde er die Anderen verlassen, um seiner Mutter diesen Gefallen zu tun. Seine Lust hielt sich in Grenzen und eigentlich wollte er nicht weg. Nein, er wollte Ruki nicht alleine lassen. Vor allem, weil er sich sicher Sorgen machen würde, wenn er diese Nacht nicht hier schlafen würde. "Willst du gleich mitkommen? Kao und die Anderen wollen noch ein wenig durch Sendai ziehen." Verwirrt sah er zu dem Gitarristen auf, welcher ihn aus seinen Gedanken gerissen hatte. "Alles okay?", fragte Daisuke, doch er bekam wieder nur ein Kopfnicken zur Antwort. Kurz fuhr sich Kyo über sein Gesicht, ehe er den letzten Zug der Zigarette nahm und den Stummel wegschnippte. "Tut mir Leid, Dai, aber ich bin momentan mit den Gedanken ganz woanders." Mit den Worten verabschiedete sich Kyo und stieß sich von der Wand ab, bevor er sich auf den Weg ins Hotel machte. Sein Weg führte ihn rauf in die Zimmer, wo er die Türe seines Zimmers öffnete und sie hinter sich wieder schloss. "Hey.", hauchte er leise und hing seine Jacke über den Stuhl. Kurz darauf flogen Handy, Schlüssel, Portmonee und Zigaretten auf den Tisch. "Wie gehts dir?", fragte er auch sogleich, zog einen Stuhl heran und ließ sich auf diesem sinken. Erst dann legte sich sein Blick auf den jüngeren Sänger, welcher auf einem der Betten saß. Ja, seit heute teilte er sich mit Ruki wieder ein Zimmer und das machte die ganze Situation nicht besser. Keinesfalls. So würde er am schnellsten mitbekommen, dass er sich ein paar Sachen zusammenpackte und dann für die Nacht verschwinden würde. Doch er konnte Ruki einfach nicht sagen, was passiert war. Es reichte, dass Kaoru das wusste. Da musste Ruki das nicht auch noch wissen, zumal er seine Vergangenheit nicht kannte. Zumindest die mit seinen Eltern nicht. Leicht lächelte der andere Sänger, was Kyo ebenfalls zum Lächeln brachte. "Gut, besser. Die Grippe ist wohl endlich ganz ausgestanden, habe vorhin Temperatur gemessen, nichts Ungewöhnliches." Er zuckte mit den Schultern. "Das freut mich, dass es dir besser geht.", brachte er hervor, ehe er sich wieder abwandte und sich erhob, um endlich seine Sachen zusammenzupacken. Lange würde er nicht mehr hier bleiben, immerhin ging um 16 Uhr sein Flieger, den er bekommen musste. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es schon 12 Uhr war. Erneut seufzte er, während er weiter ein paar Sachen zusammenpackte. Seinen Laptop in der Tasche verstauend, schloss er diese und stellte sie auf sein Bett, bevor er sich zu Ruki aufs Bett setzte. "Ich hoffe, das bleibt auch so.", meinte Kyo noch auf die Worte, ehe er sich leicht vorbeugte und seine Hand in Rukis Nacken legte. Deutlich bemerkte er, dass Ruki mehr als verwirrt war. Sanft zog er den Jüngeren zu sich und gab ihm einen sanften Kuss. Doch lange hielt er den Kuss nicht. So löste er sich wieder von ihm und sah ihm direkt in seine Augen. Sanft strich er mit seiner freien Hand über die Wange des Anderen und lächelte traurig. Was brachte es? Ruki würde es so oder so spätestens in drei Stunden wissen. "Ich muss nachher weg und komme erst Morgen wieder. Aber mach dir keine Sorgen, das..." Er brach ab und wandte sich von Ruki ab. Wieso hatte er ihm das gesagt? Jetzt hatte er noch genug Zeit, um ihn zu löchern, wohin er musste und weshalb. So erhob er sich wieder und nahm sich seine Zigaretten. Doch bevor er auf den Balkon ging, drehte er sich noch einmal herum. "Tut mir Leid." Leise gehauchte Worte, worauf ein Lächeln seitens Ruki folgte. "Schon gut. Versprich mir nur, dass du gesund und munter zurück kommst.", meinte er ehrlich. Die Worte Rukis überraschten ihn dann doch. Er fragte nicht nach. Sofort legte sich ein Lächeln auf seine Lippen, ehe er nickte. "Versprochen." Und das meinte er sogar ehrlich. Er würde nichts Dummes anstellen und das schnell hinter sich bringen. Immerhin hatte er wirklich keine Lust drauf und dennoch hatte er sich dafür bereit erklärt. So seufzte er leise, sah wie Ruki aufstand und zu ihm trat. Der gehauchte Kuss auf seine Wange ließ ihn lächeln. "Ich hol mir was Kleines von unten, möchtest du auch etwas?", fragte er und schnappte sich auch schon sein Portmonee. "Nein, danke.", antwortete er ihm, bevor er dann endlich auf den Balkon verschwand und sich eine Zigarette ansteckte. Es beruhigte ihn wirklich, dass Ruki nicht nachgefragt hatte. Es war wirkliche eine Wohltat, den Fragen nicht ausweichen zu müssen, oder sonst dergleichen. Genüsslich rauchte er seine Zigarette zuende und ging dann wieder rein, um noch einmal zu überprüfen, ob er alles hatte. Kaoru hatte ihm das Ticket gestern gegeben und ihm gesagt, wie er dort hinkommen würde. Kaoru wusste Bescheid und das war das Wichtigste. So streckte er sich einmal und ließ sich dann auf sein Bett fallen. Sein Blick lag auf der Decke, die er einige Minuten schweigend anstarrte. Er würde jetzt auf Ruki warten und sich dann gebührend von ihm verabschieden, ehe er dasselbe mit seinen Bandmembern machen würde, sofern sie im Hotel waren. Als Ruki das Zimmer wieder betrat, sah er auf. "So faul?" Grinsend sah er ihn an und sah sich um. "Fertig mit packen? Oder kann ich dir noch irgendwie helfen?" Sein Blick lag auf Ruki, ehe er leicht seinen Kopf schüttelte. "Nein, eigentlich nicht. Ich habe auf dich gewartet.", meinte Kyo und setzte sich dann auf, ehe er ihm ein kleines, aber ehrlich gemeintes Lächeln schenkte. Das ‚Oh‘, welches Ruki überraschend entkam, ließ ihn kurz schmunzeln. Ein Danke folgte. Kyo erhob sich und griff zu dem Briefumschlag, welcher auf dem Nachtschrank lag, bevor er sich an Ruki wandte und ihn sanft in seine Arme schloss. "Pass auf dich auf und bitte schone dich noch etwas, bis ich wieder zurück komme.", hauchte er sanft. "Natürlich.", nuschelte Ruki und vergrub seine Nase leicht in Kyos Hals, ehe dieser sich langsam löste und seine Lippen dann auf die des Jüngeren legte. Wie könnte er auch nicht? Er musste das tun, auch wenn er genau wusste, dass sein Vater das sicher nicht gerne sehen würde. Innerlich seufzte er leise, ließ sich aber nicht beirren und küsste Ruki intensiv weiter. Er wollte Ruki richtig verabschieden und nicht einfach ein 'bis Morgen' springen lassen. Das Kraulen in seinem Nacken genoss er richtig und wollte sich auch gar nicht von Ruki lösen. Zu schön war diese Nähe. Irgendwann löste er sich dann aber von ihm, da er mal wieder richtig Luft holen wollte. Seine Hand legte sich auf seine Wange, welche er sanft strich. "Bis Morgen dann." Es folgte noch ein gehauchter Kuss, bevor er von Ruki abließ und seine Tasche schulterte. Kurz sah er sich noch einmal um, bevor er leicht nickte und sich dann auf den Weg aus dem Zimmer machte, nachdem Rukis Worte ihn noch erreicht hatten: "Bis morgen. Gib auf dich Acht.“ Mit einem kleinen wehleidigen Lächeln verließ er das Zimmer und schloss hinter sich die Türe. Nachdem er allen anderen aus seiner Band Tschüss gesagt hatte, zumindest denen, die da waren, verließ er das Hotel und stieg in das Taxi, welches schon auf ihn gewartet hatte. Seinen Blick aus dem Fenster richtend dachte er an Ruki und ihre gemeinsame Zeit. Was sie erlebt hatten. Was sie durchgemacht hatten. Seufzend schüttelte er seinen Kopf, bevor er sich anderen Dingen widmete. [...] 2004-10-25, 25 Tag, mittags in der Zepp Sendai in Sendai. Kyo Am nächsten Tag kam er gerade pünktlich zum Soundcheck, welcher ganz gut verlief. Allerdings war Kyo sehr ruhig. Ruhiger als sonst und das bereitete nicht nur seinen Bandmembern sorgen, sondern auch Ruki und das konnte man nur zu deutlich sehen. "Das reicht jetzt.", knurrte Kyo, bevor er das Mikrofon auf den Boden schmiss und sich nach hinten verzog. Diese besorgten Blicke auf ihm machten ihn noch wahnsinnig. Genervt davon ließ er sich auf einen der Sessel sinken, doch da kamen auch schon die nächsten. "Verdammte Scheiße!!!", schrie er auf, schubste die junge Frau von sich und machte sich dann auf den Weg nach draußen, wo er sich direkt eine Zigarette zwischen die Lippen schob. Doch Ruhe bekam er immer noch keine. "Kyo?", leise drang die Stimme von Daisuke an sein Ohr, welche ihn aufsehen ließ. "Was?", zischte er ungehalten, hatte er doch wirklich keinen Bock sich mit irgendjemandem zu unterhalten. "Was ist los mit dir?" Und nein, sie konnten immer noch nicht aufhören. "Lasst mich doch einfach in Ruhe!!", brachte er schon fast verzweifelt hervor. Er wollte nicht so klingen. Eigentlich hatte er ihn erneut anschreien wollen, doch dies missglückte ihm. Kyo sackte an der Wand hinunter und vergrub sein Gesicht in seinen Händen - er hätte nicht auf diese Beerdigung gehen sollen. So merkte er natürlich nicht, dass Daisuke ging und jemand anders da war. "Kyo?" Rukis Stimme hallte in seinen Ohren wieder und es brach einfach über ihn. Er konnte es einfach nicht mehr verbergen, sich verstecken. Es ging einfach nicht. "Es tut mir Leid, Ruki, aber so einfach war das wohl doch nicht.", brachte er leise hervor und sah dann zu dem Sänger auf, welcher traurig den Blick erwiderte. Seine Trauer konnte man nur zu deutlich in seinen Augen sehen. Allerdings rührten sie ganz sicher nicht mehr daher, dass sein Vater nun tot war. Nein, sie rührten wohl daher, was seine Mutter zu ihm gesagt hatte und was der letzte Wusch seines Vaters war. Hart biss sich der Japaner auf die Unterlippe. "Es tut mir Leid.", gehauchte Worte. Deutlich spürte er die Arme, die Nähe des Anderen und ließ es einfach zu. So sackte er gegen die Brust des Anderen und ließ sich einfach halten, spürte den Kuss, den Ruki auf seine Haare hauchte. "Nichts muss dir leid tun.", murmelte er und vergrub die Nase in Kyos blonden Haaren. "Du hast nichts falsch gemacht, niemanden verletzt, es gibt keinen Grund, sich schuldig zu fühlen.", versprach er, doch Kyo war sich dessen nicht sicher. "Woher willst du das wissen, Ruki?", fragte er daher leise und sah langsam zu ihm auf. Ja, woher wollte Ruki wissen, dass er niemandem weh getan hatte oder es noch tun würde? Was würde er dazu sagen, wenn er wissen würde, dass er seine Tabletten ins Labor geschickt hatte? Was würde er dazu sagen, wenn er erfahren würde... Erneut biss er sich hart auf seine Unterlippe. Nein, das konnte er nicht mal in seinen Gedanken aussprechen. Das war einfach... Leicht schüttelte er seinen Kopf und vergrub sein Gesicht an der Brust des Anderen. "Weil ich es eben weiß.", murmelte der jüngere Gitarrist leise. Er vergrub seine Nase noch tiefer in Kyos Haar. "Und weil ich dir vertraue. Ich weiß, dass du nur tun würdest, was du als richtig erachtest. Und nie willentlich anderen schaden würdest. Und das ist das Wichtigste. Solange du nach gutem Wissen und Gewissen handelst, muss dir nichts leidtun. Niemals.", fügte er weiter hinzu. Sanft wurde er fester an den Jüngeren gedrückt, spürte deutlich das Streicheln an seinem Rücken und das sanfte Kraulen in seinem Nacken. Ein leises Seufzen verließ seine Lippen. Ja, das entsprach wohl der Wahrheit. Er tat das, was er für richtig hielt und das war wohl auch manchmal das Problem. "Ruki.", hauchte er leise, löste sich etwas und sah Ruki direkt in seine Augen. Wollte er doch sehen, ob er richtig handelte oder nicht. "Ich bin schwul! Ich habe mein Leben so gelebt, wie ich es wollte, auch wenn es viele Hindernisse gab, die ich überwältigen musste. Und das war etwas, was meine Eltern nie akzeptiert haben. Meine Eltern..." Er brach ab und biss sich erneut auf seine Lippe, die schon ganz schon malträtiert aussah. Er wandte den Blick ab und sah zu Boden. "Ich war bei ihnen, weil...", erneut brach er ab und fuhr sich über sein Gesicht. "...weil mein Vater gestorben ist. Ich wollte ihm die letzte Ehre erweisen, auch wenn ich ihn gehasst habe und es immer noch tue. Ich habe gehofft, es wird schon irgendwie. Doch da habe ich mich geirrt. Bevor mein Vater das Zeitliche gesegnet hat, hat er noch etwas getan, was mir und wahrscheinlich auch dir überhaupt nicht gefallen wird." Er schüttelte leicht seinen Kopf. "Meine Mutter hat sie mir auf der Beerdigung vorgestellt... - meine Verlobte." Sein Blick lag auf dem Jüngeren, wollte er doch wissen, wie er darauf reagieren würde, auch wenn Ruki so sein entblößtes Gesicht sehen konnte. Doch was sollte es. Ruki kannte doch schon so viel von ihm, wieso nicht auch das noch. Es war egal. Er liebte diesen Mann und er wollte ehrlich zu ihm sein, ihm nicht noch mehr verheimlichen, als er es eh schon tat… Kapitel 11: Akt 11; Die Wahrheit ist schwerer zu sagen, als eine Lüge aufrecht zu erhalten ------------------------------------------------------------------------------------------ 2004-10-25, 25 Tag, mittags in der Zepp Sendai in Sendai. Kyo "Meine Mutter hat sie mir auf der Beerdigung vorgestellt... - meine Verlobte." Sein Blick lag auf dem Jüngeren, wollte er doch wissen, wie er darauf reagieren würde, auch wenn Ruki so sein entblößtes Gesicht sehen konnte. Doch was sollte es. Ruki kannte doch schon so viel von ihm, wieso nicht auch das noch. Es war egal. Er liebte diesen Mann und er wollte ehrlich zu ihm sein, ihm nicht noch mehr verheimlichen, als er es eh schon tat… Die Reaktion die er darauf bekam, ließ ihn stocken. Ruki fiel einfach nach hinten auf seinen Hintern und starrte ihn geschockt an. „Ruki...“, hauchte er besorgt. „Hast du dir wehgetan?“ Er musste das einfach wissen, wollte er doch nicht, dass Ruki sich unnötig verletzte. Immerhin hatten sie heute ein Konzert. Leise seufzte er. Das Konzert hatte er ja fast vergessen. Leicht seinen Kopf schüttelnd fuhr er sich über sein Gesicht. Ruki sah ihn an, sah dann aber an sich runter und schüttelte leicht seinen Kopf. Kyo faste an die Hände, die Ruki hochgenommen hatte und sah dann die kleinen Schürfwunden. „Alles halb so wild.“, gab Ruki lächelnd von sich, was Kyo erleichtert aufatmen ließ. Das war gut, denn alles andere hätte er sich nicht verzeihen können. Ruki sollte sich nicht wegen ihm verletzen, nicht noch mehr als er es eh schon getan hatte. Seufzend zog er seine Zigaretten hervor und steckte sich eine davon zwischen die Lippen, ehe er sie sich anzündete. "Sie können dich aber nicht zwingen.", unterbrach Ruki ihn in seinen Gedanken, was Kyo erneut seufzen ließ. Sie konnte ihn nicht zwingen? Seine Eltern konnten vieles, auch wenn sein Vater nun tot war, so war seine Mutter genauso interhältig wie sein Vater es gewesen war. Zwar war sie nicht so brutal, aber ansonsten gab es nicht viele Unterschiede. "Sicher kann sie mich nicht zwingen, aber glaub mir mal... meine Mutter hat Mittel und Wege ihr Ziel zu erreichen. Auch wenn ich das wirklich nicht will, was ich ihr schon mehrmals gesagt habe, hat meine Mutter mich in der Hand. Was meinst du wohl warum mich das so mitnimmt? Sicher nicht nur die Tatsache, dass meine Eltern das wollen. Nein das ganz sicher nicht." Bestätigend schüttelte er seinen Kopf. "Es tut mir wirklich leid Ruki, aber wenn ich bis dahin keine Lösung finde, wird es demnächst wohl eine Hochzeit geben." Und wie er über diese Tatsache kotzen könnte. Dieser ganze Mist hatte ihm mal wieder klar gemacht, wie stark seine Eltern ihn in der Hand hatten und das war wirklich etwas was er unbedingt ändern musste. Aber der Öffentlichkeit sagen, dass er schwul ist? Niemals. Das konnte er einfach nicht, aber das war ja nicht das einzige. Seine Vergangenheit hatte nur ihn zu interessieren und sollte in keinen Klatschmagazinen stehen und um die ganze Welt gehen. Wenn er es in seine Lieder packte war das ja etwas anderes, aber es an die große Glocke hängen - niemals. Ruki schüttelte ein paarmal seinen Kopf, was Kyo etwas irritiert aufsehen ließ. Der Biss in seine Unterlippe und das Starren auf den Boden verhießen nichts gutes. Worüber dachte Ruki nach? "Dann soll sich deine werte Verlobte aber warm anziehen. Weil ich werde ihr die Hölle heiß machen, wenn sie versucht dich mir weg zu nehmen." Leicht verengten sich seine Augen zu Schlitzen. Kyos Blick wurde weich, bevor er seine Hand ausstreckte und sanft über seine Wange strich. "Du bist süß Ruki. Aber ich habe nicht vor es soweit kommen zu lassen. Ich muss mir nur noch überlegen, wie ich das am besten anstelle." Ein verunglücktes Lächeln legte sich auf seine Lippen, bevor er sich seiner Zigarette widmete und versuchte nicht mehr an das Geschehene zu denken. Doch das fiel ihm mal wieder schwer, wie eigentlich immer. So seufzte er erneut auf und fuhr sich genervt durch sein Haar. "Kyo?" Verwundert drehte sich der Angesprochene herum und erblickte Kaoru, welcher ihn nun auch besorgt musterte. "Hmm?" Fragend sah er seinen Leader an und versuchte weiterhin sich irgendwie zu beruhigen. "Du solltest langsam rein kommen und dich von der Maske fertig machen lassen. Es ist nur noch knapp eine Stunde bis zum Konzertbeginn.", meinte Kaoru ernst, was Kyo leicht nicken ließ. Das würde er schon hinbekommen - Irgendwie. "Können wir uns nach dem Konzert, wenn wir wieder im Hotel sind, zusammensetzen? Ich muss unbedingt mit dir reden." Was wollte Kaoru denn? Ging es um die Beerdigung, sein Verhalten? Er wusste es nicht, so nickte er nur erneut, ehe Kaoru auch schon wieder rein ging. Sein Blick fiel wieder auf Ruki, der immer noch vor ihm hockte – oh mein Gott! Kaoru hatte es gesehen! Leicht schüttelte er seinen Kopf, zog fest an seiner Kippe, ehe er sie auch schon auf dem Boden ausdrückte. Wie sollte er das bloß erklären? Wie kam er da nur wieder raus, oder sollte er gar die Wahrheit sagen? Doch weiter kam er in seinen Gedanken nicht, da er auf einmal geküsst wurde. Es war nur ein Hauchen, aber es riss ihn gänzlich in die Realität zurück. Seine Augen waren aufgerissen, wirkten überrascht, überrumpelt. "Trotz allem, niemand nimmt dich mir weg. Wenn ich irgendwas für dich tun kann, und wenn es nur darüber reden oder brainstorming ist." Warm lächelte er ihn an. "Du kannst immer auf mich zählen.“ Zart küsste er seine Stirn, ehe er sich aufrappelte und schließlich aufstand. Seufzend sah er auf seine Hände, bevor er Kyo seine Hand hinhielt und Kyo diese dankend annahm. Dennoch war er immer noch verwirrt und leicht überfahren. "Ich geh schon mal rein, ehe Kai in Panik verfällt weil ich nicht aufzufinden bin.", grinste Ruki schief. "Du weißt wo du mich findest. Ansonsten sehe ich dich im Zimmer." Noch ein kurzer Blick umher und er hauchte Kyo ein Küsschen auf die Wange. Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf seine Lippen und er wandte sich zum Gehen, doch Kyo hielt ihn davon ab. Kurz hatte auch dieser sich umgesehen, bevor er Ruki einfach an sich zog. Deutlich spürte er den warmen Körper, wie er sanft gegen seinen stieß. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Züge, bevor er ihm seine Hand in den Nacken legte und ihn noch enger an sich zog. Ruki schien überrascht und ein wenig rot zu sein, doch das störte den Sänger gerade nicht. "Du darfst mir auch einen richtig Kuss geben.", raunte er auf seine Lippen, ehe er diese mit seinen verschloss und ihn in einen sanften aber verlangenden Kuss verwickelte. Doch lange hielt er den Kuss nicht. So löste er sich und ließ Ruki dann vorgehen, nachdem dieser noch ein ‚bis dann‘ fallen gelassen hatte. Nach gefühlten fünf Minuten folgte er ihm dann und ließ sich von der Maske fertig machen, bevor er mit den anderen Bandmembern auf ihre Plätze ging, um das Gazette Konzert verfolgen zu können. Entspannt lehnte sich Kyo in seinem Stuhl zurück und versuchte sich nur auf das Konzert und Ruki zu konzentrieren. Die Musik war zwar immer noch nicht die beste, aber deutlich besser als am Anfang. Was wohl daran lag, das sich die Anderen um jeden einzelnen gekümmert hatten. Ein paar Tipps hier, ein paar Tipps dort. Seine Jungs waren einfach viel zu gutmütig. Kurz sah er sie an, ehe er sich wieder zur Bühne zuwandte. Doch dann kündigte Ruki ein Lied an, von dem Kyo einfach nicht wusste, was er davon halten sollte - ‚Reila‘. Den Streit dazu hatte er unweigerlich mitbekommen. Und dass er das Lied für eine gewisse Person geschrieben hatte, hatte er sich denken können. Doch aus welchem Grund er es jetzt live spielen wollte - das war ihm unklar. Leise seufzend fuhr er sich über sein Gesicht, bevor er sich erhob und in die Maske ging, wo er noch den letzten Feinschliff an sich machte. Natürlich ließ er sich ein wenig helfen, doch gerne tat er das keines Wegs. Nachdem auch das geschafft war, ließ er sich auf einen der Sessel sinken und steckte sich eine Zigarette an, während seine Gedanken wild im Kreis liefen. Was sollte er tun? Wie konnte er dieses Drama abwenden, ohne eine Katastrophe zu verursachen? Vielleicht sollte er diesbezüglich mit Kaoru sprechen. Was dieser allerdings von ihm wollte, wusste er auch nicht. Das ganze machte ihn wirklich noch wahnsinnig. Und Rukis Zustand machte das Ganze keinen Deut besser. Der Junge war ihm einfach viel zu ähnlich und das machte ihm zunehmend Angst. Wie sollte er das aushalten weiterhin so zu tun, als würde er Ruki glauben, dass es ihm besser ging? Er musste mit ihm reden. Er konnte dem ganzen einfach nicht mehr zugucken und nichts tun. Er musste einfach etwas machen. Nur wie sollte er Ruki schonend beibringen, dass er seine Tabletten ins Labor geschickt hatte? Nein das konnte er einfach nicht. Ruki würde ihn hassen und das würde sein Herz brechen und dann könnte er sich direkt einliefern lassen. Frustriert schüttelte er seinen Kopf und biss sich auf seine Lippe, die sofort aufplatzte und ihn einen metallischen Geschmack schmecken lief. Genervt stöhnte er auf und wischte sich mit seiner Hand über seine Unterlippe. Hatte er wirklich gehofft, dass es irgendwann besser werden würde? In was für einer Traumwelt lebte er denn bitte? Erschrocken hob er seinen Blick, als the Gazette den Raum betraten und erblickte direkt Ruki, welcher ihn mehr als skeptisch entgegensah. Was war denn so erstaunlich, dass er in der Maske war? Immerhin wollte er doch gut aussehen, wenn er gleich auf die Bühne musste. Leise stieß er den Rauch aus und drückte dann die Zigarette aus. Gerade wollte er sich erheben, als Ruki auf ihn zukam. "Ist etwas passiert?", fragte dieser besorgt. "Nein, wie kommst du darauf?", fragte er und versuchte so locker wie möglich zu sein. Das Runzeln von Rukis Stirn entging dem Sänger nicht. Genauso wenig wie er ihn nachdenklich ansah, nachdem er seinen Kopf schief gelegt hatte. Sicher es war nichts passiert, aber es war auch nicht alles okay. Er log ihn an und... VERDAMMT er log ihn an! Was sollte er nur machen? Leicht seinen Kopf schüttelnd erhob er sich und trat auf Ruki zu. Sanft legte er seine Hände auf seine Schultern, nachdem er sich kurz umgeguckt hatte, damit er sicherstellen konnte, dass sie wirklich alleine waren. "Wie geht es dir? Ich mache mir wirklich Sorgen um dich.", brachte er leise hervor und biss sich auf die Unterlippe. Nein das war es nicht, was er hatte sagen wollen. Aber wie könnte er das jetzt auch sagen? Jetzt wo jederzeit einer von den anderen hereinkommen und sie sehen könnte? Mitten in einem Konzert, wo er gleich auf die Bühne musste. "Mir geht es gut." Ihm ging es gut? Ja natürlich und er war der Kaiser von China! Wieso versuchte er ihn zu beruhigen, wenn er eh sehen konnte wie es ihm ging. Und das Ganze war auch noch seine Schuld. Immerhin hatte er die Tabletten ausgetauscht und Ruki das angetan. Aber was wäre passiert, wenn er seine eigenen weiter genommen hätte. Wahrscheinlich wäre es dann deutlich schlimmer als jetzt. "Mach dir keinen Kopf und konzentriere dich lieber auf das Konzert. Ich bin wirklich okay.", versicherte Ruki mit einem zarten Lächeln. Sanft löste er sich von dem Jüngeren und strich ihm sanft über seine Wange, ehe er den Blick abwandte und sich wieder auf dem Sessel sinken ließ. Kyo versuchte sich von seinen Gedanken nichts anmerken zu lassen und steckte sich viel lieber eine Zigarette an, die er dann begann genüsslich zu rauchen. "Mach dir keine Sorgen um mich. Ich schaffe das schon.", meinte er nur knapp auf seine Worte, ehe er gänzlich den Blick abwandte, da seine Member den Raum betraten. Ruki hatte nur leicht genickt, seine Sachen genommen und war an ihm vorbei gegangen. "Bist du schon fertig Kyo?", fragte Kaoru, was Kyo leicht nicken ließ. Verstehend drehte sich der Leader weg und ließ sich selber nochmal nachstylen. Gleich würden sie auf die Bühne müssen und ihren Fans mal wieder zeigen, warum sie sie so sehr liebten. Nachdem die Anderen endlich fertig waren, erhob sich der Sänger und machte sich mit den Anderen auf den Weg zur Bühne. Vor der Bühne blieben sie stehen und stellten sich zusammen, ehe Kaoru auch schon eine kleine Ansprache hielt, ehe sie ihren Schlachtruf ausführten. Mental gestärkt betrat einer nach dem anderen die Bühne und wurde von einem enormen Jubel begrüßt. Die Fans waren mal wieder super drauf und das freute Kyo, denn so konnte er umso mehr mit dem Publikum spielen. Lange ließen Dir en Grey sie nicht warten und begannen mit dem Konzert. Kyo verdrängte seine Gedanken an den jüngeren Sänger und an seine Familie, nur um seinen Fans das zu geben, was sie immer von ihm bekamen - Alles was er hatte - Mit Leib und Seele. Kyo powerte sich komplett aus, da er einfach das Verlangen dazu gehabt hatte. Einige Male hatte er sogar das Gefühl ein wenig übertrieben zu haben, da er glaubte gleich umzukippen. Doch jedes Mal konnte er sich im letzten Moment halten und etwas trinken. Doch beim letzten Lied übertrieb der Sänger gewaltig. Er schrie alles von seiner Seele, sprang über die Bühne, als wäre er gerade mal 17 und spornte seine Bandkollegen an mit zu machen. Diese waren zuerst skeptisch doch dann taten sie es ihm gleich. Nachdem Kyo den letzten Ton gesungen hatte, drehte er sich herum, griff nach Handtuch und Wasserflasche und nahm einen kräftigen Schluck, ehe er den Schweiß aus seinem Gesicht strich. Er wartete noch einen Moment, dann trat er auf sein Podest und hob seine Arme an, um die Fans noch mal richtig zum ausrasten zu bringen. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen, ehe er die Bühne verließ. Seine Hand legte sich an seinen Kopf, da ihm etwas schwindelig wurde. Er hatte es eindeutig übertrieben. Kyo taumelte mehr zurück in den Backstagebereich, als alles andere. Dort angekommen ließ er sich achtlos auf die Couch fallen, wo Ruki sich zum Schlafen hingelegt hatte, doch Kyo hatte den Jüngeren einfach übersehen. Was wohl eher daran lag, dass er gerade darum kämpfte nicht gänzlich weg zu kippen. Dass es auch leicht ungemütlich auf der Couch war, da er sich auf die Beine des Jüngeren sinken gelassen hatte, bemerkte er ebenso wenig. Erst das „Hey“ riss ihn aus seinen Gedanken. Erschrocken sah er zu Ruki, der gerade seine Beine an sich zog. „Oh.“, verließ seine Lippen, als er verstand. Das hatte er nun wirklich nicht gewollt. Hoffentlich hatte sich der Jüngere nicht verletzt. Doch das schien nicht der Fall zu sein. Etwas erleichtert darüber, legte sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen. "Geht es dir nicht gut?" Besorgt runzelte Ruki die Stirn. "Keine Sorge. Mir geht’s gut, habe es nur etwas übertrieben.", meinte er und grinste leicht schief, ehe er die Wasserflasche erneut ansetzte und sie komplett leerte. "Etwas übertrieben??? Das ist ein wenig untertrieben, Kyo!", murrte Daisuke, der auch den Weg in den Backstagebereich gefunden hatte und sich nun vor Kyo aufbaute. "Was sollte das denn? Ich weiß ja wie sehr du es liebst dich auf Konzerten auszupowern, aber das war bei weitem übertrieben." Kyo verdrehte genervt die Augen und wedelte leicht mit seiner Hand vor Daisukes Nase herum. "Beruhige dich mal wieder. Mir geht es doch gut.", kommentierte er Daisukes Besorgnis, welcher allerdings nur aufschnauben konnte. Der Rothaarige packte die Hand des Sängers und zog ihn leicht zu sich hoch. "Hör auf damit Kyo! Du machst der ganzen Band Sorgen, wenn du dich weiterhin so verhältst." Mit den Worten ließ er von dem Sänger ab und ging erst einmal eine rauchen. Etwas verwirrt sah Kyo seinem Gitarristen nach. Leicht schüttelte er seinen Kopf und lehnte sich gemütlich in die Couch zurück. "Ich könnte auf der Stelle einpennen.", murmelte er leise und schloss langsam seine Augen. Er war wirklich fertig und könnte eine Runde Schlaf wirklich gut gebrauchen. Doch ein Schlag auf seinen Kopf, ließ ihn augenblicklich herum fahren. Den besorgten Blick von Ruki deutlich im Nacken spürend, sah er zu Kaoru und Shinya auf, die nun vor ihm standen. Toshiya schummelte sich gerade hinter ihnen zu den Duschen. Kaoru hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah seinen Sänger aus nicht gerade freundlichen Augen an. „Ich dachte wir haben deutlich genug zum Ausdruck gebracht, dass wir so etwas nicht mehr von dir sehen wollen.“, knurrte Kaoru, doch Kyo wandte nur den Blick ab, sah kurz zu Shinya der beruhigend eine Hand auf Kaorus Schulter gelegt hatte und besorgt zu ihm sah. Ein Zischen verließ seine Lippen. „Ist ja gut. Dai hat mir schon eine Standpauke gehalten. Darf ich jetzt in Ruhe eine rauchen?“ Ein Nicken folgte und Kyo steckte sich eine Zigarette an. Ruki hatte er die ganze Zeit irgendwie ignoriert. Erst als auch die Beiden gegangen waren, griff seine Hand nach der von Ruki und drückte diese sanft. Es tat gerade einfach unglaublich gut. „Sag bitte einfach nichts.“, brachte er leise hervor, bemerkte das Nicken in seinem Augenwinkel und rauchte dann einfach nur in Ruhe seine Zigarette. Nachdem er diese auf geraucht hatte, erhob er sich, schenkte Ruki noch ein kurzes Lächeln, welches dieser erwiderte. Mit einem Handtuch bestückt verschwand er unter der Dusche. Als alle fertig waren, verließen sie die Halle und wurden zum Hotel gebracht, wobei gewisse Member mal wieder einen trinken gehen wollten, doch er nicht. Er wollte eigentlich nur seine Ruhe haben, darüber nachdenken. So ließ er sich mit Ruki zum Hotel bringen. Im Wagen lehnte er sich einfach an den Jüngeren, welcher auch sogleich seinen Arm um ihn gelegt hatte. Im Hotel angekommen, gingen sie zusammen auf ihr Zimmer, wo Ruki die Türe aufschloss und sie dieses betraten. Der Ältere schloss die Tür hinter sich, ließ seine Tasche fallen und griff nach der Hand des Jüngeren. Gerade hatte er es sich anders überlegt. Nachdenken konnte er immer noch, wenn er nicht gerade die Gelegenheit hatte mit Ruki alleine zu sein. Sanft sah er diesen an, während dieser überrascht schien. „Ich… ich will dich Ruki.“, brachte er heiser hervor, sah dabei in die geweiteten Augen des Jüngeren, doch dann folgte ein zögerliches Nicken. Er wusste nicht ob das die beste Idee war, aber er wollte einfach nicht mehr warten. Nicht nachdem er so brutal in die Wirklichkeit zurückgeholt wurde. Er wollte Ruki beweisen, dass er ihn wollte und ihn nicht mehr gehen lassen wollte. Zum anderen hatte er einfach Angst, dass er Ruki durch seine Lüge verlieren würde. Nein das würde er einfach nicht ertragen. Sanft zog er ihn an sich, schlang seinen Arm um seine Hüfte und seine andere Hand legte sich in seinen Nacken. Gierig küsste er die weichen Lippen des Jüngeren, welcher sich an ihn schmiegte und augenblicklich auf den Kuss einging. Wie lange hatte Ruki wohl auf diesen Moment gewartet, dass Kyo endlich über seinen Schatten sprang und sich ihm gänzlich öffnete – zumindest körperlich? Wahrscheinlich viel zu lange. Viel zu oft hatte er es probiert und doch wieder abgebrochen. Doch dieses Mal wollte er es zu Ende bringen. Das schwor sich der Blonde. Langsam schob er Ruki Richtung Bett, bis er mit seinen Kniekehlen an dieses stieß und einen kleinen Schubs brauchte, bis er auf diesem landete. Ihn immer noch festhaltend und küssend, sank er mit ihm auf das Bett. Es war Rukis erstes Mal und darum wollte er so sanft sein, wie es ihm möglich war. Leicht außer Atem löste er sich von dem Sänger, sah ihm direkt in die Augen. Der Blick von Ruki sprach Bände. Da brauchte er nichts mehr fragen, nichts sagen. Ruki wollte es, genauso sehr wie er es wollte, das konnte er deutlich sehen. Seine Hand strich sanft über die Wange des Jüngeren, welcher sich sofort an diese schmiegte und einen wohligen Laut von sich gab. Wie hatte er nur so lange diesen Lippen widerstehen können? Das wollte einfach nicht in seinen Kopf. Die dummen Gedanken auf Seite schiebend, verschloss er wieder ihre Lippen, während sich seine Hände selbstständig machten und über den Körper des Jüngeren strichen, sanft, bedacht. Ja er hatte Angst den Jüngeren zu verletzten. Sicher ging es ihm deutlich besser als ein paar Tage zuvor, aber wie fit war der jüngere Sänger wirklich? Und schon wieder hatte er Zweifel, ob er das wirklich tun sollte. Wieso passierte ihm das immer und immer wieder? Konnte er sich nicht endlich nehmen was er wollte? Wieso musste sein Kopf ihm immer wieder einen Strich durch die Rechnung machen? Kyo löste sich, richtete sich auf und sah auf den fragend dreinblickenden Ruki. Doch Kyo ließ sich nichts anmerken, lächelte leicht, bevor er sich seine Jacke auszog und dann auch sein Oberteil über den Kopf zog. Ruki schien unsicher, doch das versuchte er zu ignorieren. Viel lieber wollte er ihn an sich spüren. Er griff nach den Händen des Anderen, wobei er bei seiner verletzten Hand vorsichtiger war. Sie war zwar gut geheilt, aber immer noch nicht gänzlich fit. Sanft legte er Rukis Hände auf seine Brust und sah ihn dann auffordernd an. Ruki zögerte, doch dann schien er es zu verstehen. Ein wohliges Seufzen glitt über seine Lippen, als die Finger hauchzart über seine Haut glitten. Sein Kopf sank leicht in den Nacken und seine Lippen waren leicht geöffnet. Langsam schloss der Sänger seine Augen, ließ seine Hände auf Rukis Brust sinken und genoss einfach nur die sanften Berührungen. Sie waren so zögerlich und dennoch intensiv. Es fühlte sich einfach unglaublich an, etwas was er schon lange nicht mehr gespürt hatte. Deutlich spürte er, wie die Finger sanft seine Konturen nach strichen, seine Muskeln. Hauchzart fuhren sie wieder nach oben, umspielten seine Brustwarze, die sich freudig aufstellte und Kyo ein leises Keuchen entlockte. Ja er war empfindlich, vor allem an seinen Brustwarzen und Ruki schien es zu gefallen. Leicht zuckte der Ältere zusammen, keuchte erschrocken auf, als er ihm wirklich in seine Brustwarze zwickte. Seine Hand griff nach der frechen von Ruki und presste sie regelrecht gegen seine Brust. Das war nicht nett gewesen. Sein Blick glitt auf den Jüngeren, welcher unschuldig zu ihm aufsah. Als ob er so naiv war und nicht wusste, was das auslösen konnte. Leicht schüttelte er seinen Kopf, führte die Hand dann aber an seine Lippen und liebkoste etwas seine Finger, während sich seine andere Hand unter sein Oberteil schob. Gezielt packte er Rukis Brustwarze zwischen zwei Finger und übte dann Druck aus. Das Keuchen welches Rukis Lippen verließ, ließ ihn augenblicklich grinsen. Gleiches Recht für alle. Langsam beugte er sich zu dem Jüngeren runter, legte seine Lippen auf seine und Küsste ihn erneut. Verlangend bewegte er seine Lippen, gegen Rukis. „Wenn etwas nicht stimmt… sag es mir bitte direkt.“, raunte er ihm auf die Lippen, bekam dann auch ein zögerliches ‚OK‘ von ihm, was ihn lächeln ließ. Seine Lippen glitten seine Wange hinab an seinen Hals, wo er nun begann diesen zu erkunden, ihn zu liebkosen. Er wollte seinen Körper kennen lernen und vor allem seine süße Stimme hören, die sich um weiten besser anhörte, als wenn er sang. Über den Gedanken musste er kurz schmunzeln, wandte sich dann aber wichtigeren Sachen zu – Ruki! Seine Finger strichen sein Oberteil nach oben, bis er es ihm über den Kopf zog, nachdem er Ruki ein Stück nach oben gezogen hatte. Achtlos ließ er es auf den Boden fallen, bevor er sich wieder seinem Oberkörper zuwandte, der nun vollkommen entblößt vor ihm lag. Gierig leckte sich der Sänger über die Lippen, senkte sie dann auf die Haut und fuhr mit ihnen jede Kontur, jeden Muskel nach, den er erblicken konnte. Er war sanft, vorsichtig und ließ sich dabei alle Zeit der Welt. Die Laute die Ruki immer wieder von sich gab, waren wie Musik in seinen Ohren und ließen ihn immer weiter machen. Seine Finger ruhten auf seinem Hosenbund, während er immer noch über Ruki hockte. Seine Zunge versank in dem Bauchnabel, ehe er sachte mit seinen Zähnen an der Haut zog. Das Keuchen was Ruki hervorbrachte, ließ ihn kurz zu diesem sehen. Sein Kopf war zur Seite gedreht, während er seine Augen geschlossen hatte. Seine Lippen einen Spalt offen und gerade fuhr seine Zunge über seine Unterlippe. Arw~ das war ein Bild, was Kyo so schnell nicht mehr vergessen würde. Dabei tat er noch nicht einmal viel. Langsam fuhr er tiefer mit seinen Lippen, erreichte den Bund seiner Hose, doch diese hielt ihn nicht auf. Viel lieber fuhr er mit seinen Lippen über den Stoff über seiner Körpermitte, wo er schon deutlich eine Beule erkennen konnte. Durch den Stoff begann er diese zu reizen, sie ein wenig zu ärgern, was Ruki nur zu noch mehr Lauten antrieb, die Kyo gefielen. Davon wollte er eindeutig mehr. Seine Finger zur Hilfe nehmend, öffnete er die Hose und zog sie ihm dann kurzerhand über die Hüfte. Seine Shorts verlor er im gleichen Atemzug. Wieder löste sich Kyo ein Stück, betrachtete einen Moment die Männlichkeit des Jüngeren. Seine Zunge glitt über seine Lippen. Sanft schob er Rukis Beine auseinander und ließ sich zwischen diese sinken. Seine Lippen fanden den Weg wieder auf die Haut des Jüngeren, strichen nun über die Oberschenkel bis hin zu seinem Knie und an der Innenseite wieder nach oben. Ein leichtes Zittern hatte den Körper Rukis gefangen genommen. Gerade glitt er mit seiner Zunge über den Übergang von Oberschenkel zur Körpermitte, als er auf einmal eine Hand in den Haaren hatte, die ihn aufkeuchen ließ. Rukis Finger vergriffen sich regelrecht in seinem Haar und zogen ihn nach oben. Er folgte dem Zug und fand sich dann an Rukis Lippen wieder. Nur zu gerne ging er auf den Kuss ein. „Kyo?... Ich will mehr spüren, als nur deine Lippen – bitte.“ Geraunte Worte auf seinen feuchten Lippen, die ihm einen Schauer über den Rücken jagten. Dieses Mal war es Kyo, der nur leicht auf die Worte nicken konnte. Sanft glitt er mit seinen Fingern über seine Brust, dann weiter nach unten bis er an seinen Schenkeln ankam. Dort ließ er seine Finger nach unten streichen und setzte dann seine Nägel an, die mit leichtem Druck an seinen Innenschenkeln wieder nach oben glitten, was Ruki erschrocken aufstöhnen ließ. Sein Rücken drückte sich durch, ihm entgegen, was Kyo selbst ein leises Keuchen entlockte. Er liebte es einfach. Sich gierig über seine Lippen leckend, legte er sie ihm wieder auf und küsste ihn verlangend. Seine Finger umfingen derweil das heiße Fleisch und strichen nach oben und wieder nach unten. Deutlich spürte er die Arme um sich, wie sie sich um seinen Rücken legten. Die Fingernägel krallten sich leicht in seine Haut, was ihn zum Keuchen brachte, welches allerdings gänzlich im Kuss unterging. Ruki presste sich regelrecht an ihn, was es ihm sehr schwer machte ihn weiter zu reizen. Er löste seine Hand, stützte sich mit dieser dann ebenfalls ab, da es doch schwer war sie Beide zu halten, vor allem wenn er Ruki sein Gewicht nicht zumuten wollte. Die Fingernägel lösten sich wieder, genauso wie der Kuss. Die Luft in seine Lungen ziehend, löste er sich wieder von Ruki, strich ihm kurz über die Wange. „Gib mir 'ne Sekunde.“, hauchte er, lächelte kurz, bevor er sich gänzlich löste und zu seiner Tasche ging, wo er dann kurz drin herum kramte. Der fragende Blick von Ruki störte ihn gerade nicht. Nachdem er gefunden hatte, was er gesucht hatte, zeigte er es Ruki. In seiner linken Hand hielt er Gleitgel, während er in seiner rechten ein Kondom hielt. Nur zu deutlich sah Kyo, wie Ruki schlucken musste. Sein Lächeln wurde sanft, bevor er die Sachen auf das Bett legte und sich dann erst einmal seine Jeans auszog. Die nervte ihn ganz schön. Ruki rutschte ein Stück zur Seite, so dass Kyo sich neben ihn sinken lassen konnte. Erneut legte er seine Hand an die Wange des Jüngeren und strich sanft darüber. „Wenn du doch noch einen Rückzieher machen willst… ich wäre dir bestimmt nicht böse.“, brachte er sanft hervor, was Ruki augenblicklich rot anlaufen ließ. „Nein, nein… ich will das.“, brachte er zögernd hervor, was Kyo verstehend nicken ließ. Okay. Kurz wandte er seinen Blick ab. 'Du schaffst das!' – sprach er sich Mut zu, wandte sich dann auch wieder an Ruki und ließ sich wieder zwischen seine Beinen sinken, die er noch ein Stück auseinander schob, ehe er sanft darüber strich. Kyo beugte sich wieder zu Ruki und haschte nach seinen Lippen. „Du musst dich nur entspannen.“, hauchte er ihm auf die Lippen. Leicht nickte der Jüngere, ehe ihre Lippen wieder mit einander vereint wurden. Er musste ihn nur gut genug davon ablenken, dann würde es schon irgendwie werden. Das erste Mal war immer eine schmerzhafte Angelegenheit, aber man konnte es gut genug abmildern, wenn man es richtig machte, da war sich Kyo sicher. Seine Finger strichen langsam reizend seinen Oberkörper runter, bis er an seiner Hüfte angekommen war. Dort führte er seine Finger über seinen Schenkel, bis sie zwischen diesen waren. Sanft glitten seine Finger über den Muskel, was Ruki merklich zusammen zucken ließ, doch davon ließ sich Kyo nicht beirren. Lieber löste er wieder seine Finger, strich erneut über den Übergang, bis seine Finger sein Glied erreichten. Fest umgriff er das Fleisch und begann es dann zu massieren. Seine Hand bewegte sich auf und ab, während Ruki sich unter ihm räkelte, den Kuss löste und hastig nach Luft schnappte. Seine Finger gruben sich wieder in seine Haut an seinem Rücken, was den Sänger aufkeuchen ließ. Diese Finger würden ihn noch wahnsinnig machen, wenn er so weiter machen würde. Aber Ruki schien diesen Halt zu brauchen und Kyo ließ es zu. Wie könnte er auch nein sagen? Sich über seine Unterlippe leckend, betrachtete er schon fast fasziniert das Gesicht des Jüngeren. Seine Lippen senkten sich auf den Hals, den Ruki ihm darbot, da er seinen Kopf in das Kissen unter ihm gedrückt hatte. Die Laute spornten ihn an, trieben ihn weiter voran. So glitt sein Daumen auf seine Spitze und rieb mit Druck über diese. Die Laute Rukis wurden immer lauter und haltloser, so dass Kyo sich sicher war, dass er gleich kommen würde, doch das ließ er nicht zu. Augenblicklich löste er den Griff, löste auch seine Lippen. „Kyo?!“, entkam es dem Jüngeren, was Kyo zu diesem sehen ließ. Entschuldigend lächelte er, haschte nach den Lippen, die so verboten aussahen, dass er sich kaum zurück halten konnte. Der Kuss war gierig, aber auch voller Leidenschaft, denn Kyo wollte weiter gehen. Seine Erregung hatte sich schon mehrmals bei ihm bemerkbar gemacht. Kyo griff nach dem Gleitgel und tat sich etwas davon auf seine Finger, ehe er es zwischen diesen zerrieb und es anwärmte. Erst dann führte er seine Finger wieder zwischen seine Beine und verteilte das Gleitgel an seinem Muskel, was Ruki erneut zusammen zucken ließ, doch dieses mal schien er deutlich entspannter zu sein, da er einfach zu erregt war. Kyo begann ihn von außen zu massieren und er ließ sich Zeit, verdammt viel Zeit. Immer wieder hatte er den Kuss gelöst, um ihnen die Luft zu geben die sie brauchten. Immer wieder drückte er mit seinem Finger sanft gegen den Muskel, massierte ihn dann weiter, bis dieser bei dem leichten Druck nachgab und seinen Finger regelrecht in sich zog. Kyo löste den Kuss, sah Ruki einen Moment an. Dieser hatte sich auf die Unterlippe gebissen und seinen Kopf wieder zur Seite gedreht. Die Röte auf seinen Wangen sprach Bände. Es war ihm peinlich. Langsam schob er seinen Finger vor, ließ Ruki aber die Zeit sich daran zu gewöhnen. Bis dieser wieder ruhiger atmete und sich scheinbar an den Fremdkörper gewöhnt hatte. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen. Leicht bewegte er den Finger, während er mit seinen anderen Fingern den Muskel weiter von außen massierte. Seine Lippen legte er erneut an seinen Hals und begann ihn dort zu reizen. Dabei ließ er seine Zähne über die Haut schaben, was Ruki überrascht aufkeuchen ließ. Erst als auch sein zweiter Finger leicht in ihn dringen konnte, schob er diesen in den Jüngeren. Erneut gab er ihm die Zeit die er brauchte. Kyo bemerkte, dass Ruki das alles andere als leicht fiel. Doch Kyo nahm sich die Zeit, die Ruhe, um Ruki ganz langsam dahin zu führen, wo er ihn haben wollte. So reizte er ihn weiter mit seinen Lippen, lenkte ihn damit ein wenig ab, während er seine Finger begann zu spreizen. Vorsichtig und bedacht weitete er den Muskel, bis dieser so weich war, dass auch ein dritter Finger in ihn gleiten konnte. Was Kyo auch tat. Ruki schien sich langsam wirklich daran gewöhnt zu haben, da er immer wieder ein Keuchen von sich gab. Seine Hände hatten sich wieder auf Kyos Rücken gelegt und krallten sich leicht in die Haut, während sein Körper sich ihm entgegen streckte. Ja so gehörte sich das. Nachdem Kyo der Meinung war, dass er Ruki genug vorbereitet hatte, zog er die Finger wieder aus ihm, was diesen überrascht stöhnen ließ. Der Blick, dem ihm der Jüngere zu geworfen hatte, sagte so einiges. Dieses Verlangen in seinen Augen machte ihn richtig an. Vergessen waren die Zweifel. Kyo beugte sich zu dem Sänger, küsste ihn heiß, während er sich seine Panty auszog und mit seiner Hand an sein Glied griff, nur um dieses zu massieren. Stöhnend löste er den Kuss, sah dem Jüngeren direkt in diese verlangenden Augen. „Ich…“ Kyo brach ab, griff lieber nach dem Kondom, welches er öffnete und sich dann überstreifte. Noch ein wenig Gleitgel auf seinem Glied verteilend, richtete er sich etwas auf. Dass Ruki so direkt sehen konnte was er tat, bemerkte er gerade nicht. Viel eher reizte er sich selber etwas, bis er genug hatte. Leicht winkelte er die Beine des Jüngeren an, schob sie noch etwas auseinander, ehe er näher rutschte. Deutlich spürte er den zuckenden Muskel an seiner Spitze, was ihn erneut keuchen ließ. Der unsichere Blick von Ruki, ließ ihn dann zu ihm sehen. Eine Hand griff an seine Hüfte, während die andere sanft über Rukis Wange strich. „Entspannen...“, raunte er ihm auf die Lippen, hatte er doch bemerkt, wie Ruki sich angespannt hatte. Nein das sollte er nicht tun, doch Kyo wusste wie schwer das sein konnte. Demnach vereinte er wieder ihre Lippen, küsste ihn so verlangend, dass Ruki einfach nicht anders konnte, als alles andere einfach zu vergessen. Kyos Hand strich zwischen ihren Körpern über seine Brust, reizte noch einmal seine Brustwarze, ehe sie tiefer glitt und zwischen seinen Beinen verschwand. Mit Hilfe seiner Hand, schob er seine Spitze etwas mehr gegen den Muskel, ließ auch dieses Mal den Muskel arbeiten bis seine Spitze langsam in ihn eindrang, ohne das er viel Druck ausüben musste. Erst dann schob er sich gänzlich in den Jüngeren. Dieser bäumte sich unter ihm auf, krallte sich abermals in seinen Rücken, was auch Kyo stöhnen ließ und dazu führte, dass er den Kuss lösen musste. Sein Blick fiel direkt auf die Tränen, die sich in Rukis Augenwinkeln gebildet hatten. Augenblicklich biss er sich auf seine Unterlippe. „Ruki?“, fragte er leise, nicht sicher ob er wirklich weiter machen sollte, doch Ruki lächelte. „Ei… einen Moment...“, brachte er heiser, angestrengt hervor. Kyo nickte, strich mit seiner Hand über seine Wange und versuchte ihm irgendwie zu helfen. Doch so leicht war das nicht. Es dauerte wirklich einen Moment, bis Rukis Krallen sich aus seinem Rücken lösten und er sich endlich zu entspannen schien. Sachte strich er über seine Brust, bemerkt dadurch das leichte Zittern, dass immer noch anstrengende Atmen. Kyo senke seine Lippen, begann ihn erneut zu reizen, ihn etwas zu lockern. Dabei ließ er nichts aus, reizte ihn, bis er sein Keuchen hören konnte. Rukis Finger glitten sanft über seinen Rücken, was Kyo leise gegen die feuchte Haut seufzen ließ. „Ma…mach weiter..“, bat Ruki den Älteren, welcher sich auch endlich von der Haut löste und zu ihm hoch sah. War er sich wirklich sicher? Nun war es Kyo der unsicher zu dem Jüngeren sah. Dieser nickte nur, krallte sich wieder leicht in seine Haut. Langsam begann Kyo sich in dem Anderen zu bewegen, was diesen augenblicklich keuchen ließ. Die Finger gruben sich tiefer in seine Haut, doch das war Kyo egal. Ruki war so wunderbar eng, dass er gar nicht anders konnte, als einfach alles zu vergessen und sich zu nehmen was er verlangte. Sein Stöhnen hallte durch den Raum, wurde von Rukis aber immer wieder übertroffen. Kyo trieb sich immer weiter, genauso wie er den Jüngeren immer weiter an die Klippe trieb, ihm zeigte was es hieß einen Mann zu lieben. Seine Stöße wurden gezielter und trafen dann auch seine Prostata, was Ruki dazu brachte seinen Rücken zu wölben und laut zu stöhnen. Kyo versuchte diese Stelle immer wieder zu treffen, was allerdings nicht so einfach war. Dennoch wurden seine Stöße gezielter und auch fester, bis Ruki mit einem lauten Stöhnen auf den Lippen kam und unter ihm etwas zusammen sackte. Kaum war der Jüngeren gekommen, hatte Kyo ebenfalls laut gestöhnt, da Ruki dermaßen seine Nägel in Seinen Rücken gekrallt hatte, dass er glaubte, dass die Haut gebrochen war. Doch das war ihm egal. Kyo brauchte nicht lange, bis auch er mit einem lauten Stöhnen kam. Erschöpft sank Kyo auf den Jüngeren, welcher einen gedämpften Laut hervor gebracht hatte. Sein Atem stieß unaufhörlich gegen die Brust des Jüngeren, während er seine Augen geschlossen hielt und seinen Orgasmus genoss. Es verstrichen einige Minuten, bis Kyo sich langsam löste, sich vorsichtig aus ihm zog und sich dann neben ihm sinken ließ. Gezielt griff er neben sich, zog eins der Tücher aus der Box, welches auf seinem Nachtschrank stand und zog sich mit dem Tuch das Kondom vom Schwanz. Er versenkte das Paket in dem Mülleimer, welcher Gott sei Dank in der Nähe des Bettes stand. Erneut griff Kyo nach den Tüchern und säuberte zuerst Rukis und dann seinen Bauch von dem Sperma des Jüngeren. Auch die Tücher versenkte er im Mülleimer und zog Ruki dann an seine Brust. Dieser schien vollkommen weggetreten zu sein, doch das Lächeln auf seinen Lippen verriet ihm, dass er glücklich war… 2004-10-28,28 Tag, morgens vor einem Hotel in Tokyo. Kyo Leise seufzte Kyo, steckte sich gerade einen Glimmstängel an und zog genüsslich an dem Nikotin. Sie waren erst vor einer halben Stunde in Tokyo angekommen. Kurz rieb er sich die Hände und sah zu Daisuke, der sich zu ihm gesellt hatte. "Endlich wieder zu Hause.", gab dieser von sich, Kyo nickte jedoch nur stumm und rauchte schweigend seine Zigarette weiter. "Willst du gleich mit kommen. Kao und die Anderen wollen noch was durch Shibuya ziehen.", fragte der Gitarrist, doch er bekam wieder nur ein Kopfschütteln zur Antwort. Seufzend stieß sich Kyo von der Wand ab, schnippte den Stummel weg und ging an Daisuke vorbei rauf zu seinem Zimmer, wo er die Tür öffnete und zu dem Bett sah, auf dem Uruha saß. "Hey.", hauchte er leise, schloss die Tür hinter sich und hängte seine Jacke über den Stuhl. Kurz darauf flogen Handy, Schlüssel, Portmonee und Zigaretten auf den Tisch, bevor er sich auf seinem Bett sinken ließ. Sein Blick fiel auf den jüngeren Gitarristen, der etwas verloren wirkte. War alles in Ordnung? „Kyo?“ Der Angesprochene nickte leicht, sah den Jüngeren fragend an. Was war denn nun? „Du… ich meine..“ Er schüttelte leicht seinen Kopf. Was sollte das denn? „Ruki scheint so glücklich zu sein…. Ich habe Angst davor, dass er das nicht mehr sein kann, wenn er herausfindet was du… nein wir getan haben.“, brachte er hervor, was Kyo merklich Schlucken ließ. Harsch zog er die Luft in seine Lungen. Das hatte er ja schon fast vergessen. Die letzten Tage hatte er nichts anderes im Kopf gehabt, als Ruki nah zu sein, ihm seine Nähe zu geben, ihn zu berühren, ihn zu küssen. In den Nächten, während Ruki in seinen Armen lag und er mit seinen Haarsträhnen spielte, dachte er darüber nach, wie er seiner Mutter einen Strich durch die Rechnung machen konnte. Aber ihm war immer noch nichts eingefallen. Das war etwas, was ihn derzeit sehr belastete. Darüber hatte er die Sache mit den Tabletten ganz vergessen gehabt. Und gerade in diesem Moment wurde ihm bewusst, was er eigentlich getan hatte. Sich auf seine Unterlippe beißend, wandte er den Blick ab, starrte auf seine Hände und versuchte irgendwie einen klaren Gedanken zu fassen. „Ich habe auch Angst… aber ich stehe zu dem was ich getan habe.“ Verstehend nickte Uruha, bevor er sich erhob und Kyo nur zu deutlich die Hand auf seiner Schulter spüren konnte. „Geh zu ihm. Genieße die Zeit die du noch hast.“ Ein verwirrter Blick traf den Gitarristen. „Die Tour ist doch fast vorbei. Es sind nur noch wenige Tage.“ Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. Kyo nickte leicht, erhob sich dann aber auch. Ja vielleicht sollte er wirklich zu Ruki gehen. Seine Kippen, Handy und Schlüssel einsteckend, verließ er das Zimmer wieder und ging zu Rukis rüber. An der Türe hielt er inne. Einen Moment wartete er, bis er anklopfte. Nachdem herein betrat er das Zimmer, lächelte Ruki sanft an, welcher etwas überrascht aufgesehen hatte. "Wie gehts dir?", fragte er auch sogleich, zog einen Stuhl heran und ließ sich auf diesen sinken. "Gut.", antwortet Ruki und seufzte leise. "Ja...ziemlich sogar wenn ich an die letzten Tage denke." Sanft lächelte Kyo. "Das beruhigt mich. Ich habe mir wirklich große Sorgen um dich gemacht.", gab Kyo leise zu, erhob sich von seinem Stuhl und ließ sich dann neben Ruki auf das Bett sinken, welcher mächtig rot geworden war und verlegen nach unten sah. Zu niedlich. Scheinbar hatte er sich immer noch nicht daran gewöhnt, dass er ihn endlich sein nennen durfte. Sanft strich er ihm sein Haar hinters Ohr und hauchte ihm einen Kuss auf die Schläfe. "Versprichst du mir etwas?", fragte er leise, lehnte sich dabei leicht an ihn und legte behutsam seine Hand auf seinen Bauch. Sanft begann er diesen zu streicheln, während er langsam seine Augen schloss und darauf wartete, dass ihm Ruki antwortete. Ein Schlucken war zu hören, ehe ein Seufzen folgte, was ihn kurz zu Ruki sehen ließ. "Kommt drauf an.", murmelte er. "Ich würde sehr viel für dich tun. Aber ich habe auch meine Grenzen." Ohne es selbst zu bemerken vergrub er seine Nase in Kyos Halsbeuge. Leise seufzte Kyo, legte seinen anderen Arm um ihn und zog ihn noch etwas enger an sich ran. "Ich möchte, dass du nach der Tour zu einem Spezialisten gehst. Deine Freunde und ich sind der gleichen Meinung das irgendwas faul ist, deswegen lass dich bitte einmal durch checken. Deinem Traum und mir zuliebe.", hauchte er leise, hielt seine Augen weiterhin geschlossen und vergrub seine Hand sanft in dem Haar Rukis. Dieses Thema hatte schon zu vielen Diskussionen zwischen ihnen beiden geführt, aber er musste Ruki einfach davon überzeugen. Da würde er doch so viele Diskussionen in Kauf nehmen. "Ich weiß, du magst die Ärzte nicht besonders und du willst auch nicht, dass es publik wird. Das verstehe ich ja Ruki, aber deine Gesundheit geht vor. Ich ertrag diesen Anblick nicht ein zweites Mal.", gab er leise von sich. Ruki schien zu zögern, doch dann bekam er eine Antwort. "Wenn es dir danach besser geht.", nuschelte er leise, was Kyo sofort lächeln ließ. Das freute ihn wirklich, doch dann erschrak er, genauso wie Ruki, als sein Handy plötzlich zu klingeln begann. Vorsichtig löste er sich von Ruki, hauchte ihm erneut einen Kuss auf die Schläfe und zog dann sein Handy aus seiner Hosentasche. Kurz sah er auf dem Display und dann noch einmal zu Ruki. Sofort nahm er es in die Hand und hob ab. "Nishimura?", fragte er, griff nach seinen Zigaretten und ging dann raus. Dort steckte er sich eine Zigarette an und sah in den Himmel. Es war kalt, aber das war ihm gerade ziemlich egal. "Wie bitte? Das soll doch jetzt ein Scherz sein.", brachte Kyo hervor, stieß den Rauch aus und zog direkt wieder an der Zigarette. "Ja sicher sie scherzen nicht. Ja. Ja natürlich. Ja. Nein. Ich habe den Rat der Ärzte befolgt und habe ihm Vitamine gegeben. Ja. Langsam wird es besser. Ja. Ja ich verstehe. Ja bitte. Danke sehr. Auf Wiederhören.", gab er noch von sich und rauchte seine Zigarette zu ende. Nachdem diese zu ende geraucht war, steckte er sich noch einmal. Er konnte da jetzt nicht rein. Er hatte Angst. Verdammte scheiß Angst! Er hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass sie wirklich Recht mit ihrer Vermutung hatten. Demnach sah Kyo aber auch aus. Er war leichenblass und ein Zittern fuhr durch seinen Körper. Wie sollte er Ruki das nur beibringen? Ob er es überhaupt sollte. Sich auf seine Lippe beißend, schüttelte er seinen Kopf, drehte sich einmal herum und starrte nach unten. Was sollte er nur tun. Als die Zigarette aufgeraucht war, betrat er wieder das Zimmer, legte sein Handy weg und sah dann zu Ruki. Dass er immer noch blass war, konnte er nicht verleugnen, doch Ruki schien es gar nicht zu bemerken. Viel eher lag er mit geschlossenen Augen auf dem Bett und schien zu faul zu sein um sich überhaupt umzudrehen. "Kommst du her?", frage dieser leise, aber auch unsicher. Auf die Aufforderung hin, ging er zu ihm, setzte sich zu ihm und sah zu ihm runter. "Ruki?", fragte er, leckte sich über die trockenen Lippen und griff dann einfach nach Rukis Rucksack, holte seine Tabletten heraus und hielt Ruki eine der verschlossenen Packungen entgegen. "Du schaust dir deine Tabletten nicht mehr an. Nicht wahr. Ist auch gut so, weil sonst würde es dir sicher nicht so gut gehen.", brachte er hervor, leerte die Tasche neben ihm und sah auf die Tablettenschachteln und dann zu Ruki, welcher sich langsam aufsetzte und sich mit einen Armen abstützte. „Kyo…?“ Unsicher wurde er angesehen. "Das sind nicht mehr die Tabletten, die du sonst genommen hast. Das hier sind Vitamine, die deinen Körper stärken, dich von deiner Sucht befreien, ohne das es große Folgeschäden hätte.", brachte er hervor, schluckte dann jedoch den Kloß in seinem Hals herunter. Ruki würde ihn lynchen. "Kyo...?", wiederholte er mit zittriger Stimme. "Welche Sucht? Kyo wovon redest du?" Langsam wurde er panisch. Unsicher und mit zitternden Fingern griff er nach einer Schachtel und holte den Inhalt heraus, sah sich die Verpackung an. Die Tabletten hatten exakt die gleiche Größe. Aber die Verpackung... - Geschockt starrte er das alles an. "Willst du mich umbringen?", schrie er panisch auf und ließ es fallen, sah geschockt und kreidebleich zu dem älteren Sänger, welcher langsam seinen Blick sinken ließ und den Mut zu verlieren schien… Mein Kommentar: https://wordpress.com/post/kinitakeotsuidayona.wordpress.de/374 Kapitel 12: Akt 11; Die Wahrheit ist schwerer zu sagen, als eine Lüge aufrecht zu erhalten ------------------------------------------------------------------------------------------ 2004-10-25, 25 Tag, mittags in der Zepp Sendai in Sendai. Kyo "Meine Mutter hat sie mir auf der Beerdigung vorgestellt... - meine Verlobte." Sein Blick lag auf dem Jüngeren, wollte er doch wissen, wie er darauf reagieren würde, auch wenn Ruki so sein entblößtes Gesicht sehen konnte. Doch was sollte es. Ruki kannte doch schon so viel von ihm, wieso nicht auch das noch. Es war egal. Er liebte diesen Mann und er wollte ehrlich zu ihm sein, ihm nicht noch mehr verheimlichen, als er es eh schon tat… Die Reaktion die er darauf bekam, ließ ihn stocken. Ruki fiel einfach nach hinten auf seinen Hintern und starrte ihn geschockt an. „Ruki...“, hauchte er besorgt. „Hast du dir wehgetan?“ Er musste das einfach wissen, wollte er doch nicht, dass Ruki sich unnötig verletzte. Immerhin hatten sie heute ein Konzert. Leise seufzte er. Das Konzert hatte er ja fast vergessen. Leicht seinen Kopf schüttelnd fuhr er sich über sein Gesicht. Ruki sah ihn an, sah dann aber an sich runter und schüttelte leicht seinen Kopf. Kyo faste an die Hände, die Ruki hochgenommen hatte und sah dann die kleinen Schürfwunden. „Alles halb so wild.“, gab Ruki lächelnd von sich, was Kyo erleichtert aufatmen ließ. Das war gut, denn alles andere hätte er sich nicht verzeihen können. Ruki sollte sich nicht wegen ihm verletzen, nicht noch mehr als er es eh schon getan hatte. Seufzend zog er seine Zigaretten hervor und steckte sich eine davon zwischen die Lippen, ehe er sie sich anzündete. "Sie können dich aber nicht zwingen.", unterbrach Ruki ihn in seinen Gedanken, was Kyo erneut seufzen ließ. Sie konnte ihn nicht zwingen? Seine Eltern konnten vieles, auch wenn sein Vater nun tot war, so war seine Mutter genauso interhältig wie sein Vater es gewesen war. Zwar war sie nicht so brutal, aber ansonsten gab es nicht viele Unterschiede. "Sicher kann sie mich nicht zwingen, aber glaub mir mal... meine Mutter hat Mittel und Wege ihr Ziel zu erreichen. Auch wenn ich das wirklich nicht will, was ich ihr schon mehrmals gesagt habe, hat meine Mutter mich in der Hand. Was meinst du wohl warum mich das so mitnimmt? Sicher nicht nur die Tatsache, dass meine Eltern das wollen. Nein das ganz sicher nicht." Bestätigend schüttelte er seinen Kopf. "Es tut mir wirklich leid Ruki, aber wenn ich bis dahin keine Lösung finde, wird es demnächst wohl eine Hochzeit geben." Und wie er über diese Tatsache kotzen könnte. Dieser ganze Mist hatte ihm mal wieder klar gemacht, wie stark seine Eltern ihn in der Hand hatten und das war wirklich etwas was er unbedingt ändern musste. Aber der Öffentlichkeit sagen, dass er schwul ist? Niemals. Das konnte er einfach nicht, aber das war ja nicht das einzige. Seine Vergangenheit hatte nur ihn zu interessieren und sollte in keinen Klatschmagazinen stehen und um die ganze Welt gehen. Wenn er es in seine Lieder packte war das ja etwas anderes, aber es an die große Glocke hängen - niemals. Ruki schüttelte ein paarmal seinen Kopf, was Kyo etwas irritiert aufsehen ließ. Der Biss in seine Unterlippe und das Starren auf den Boden verhießen nichts gutes. Worüber dachte Ruki nach? "Dann soll sich deine werte Verlobte aber warm anziehen. Weil ich werde ihr die Hölle heiß machen, wenn sie versucht dich mir weg zu nehmen." Leicht verengten sich seine Augen zu Schlitzen. Kyos Blick wurde weich, bevor er seine Hand ausstreckte und sanft über seine Wange strich. "Du bist süß Ruki. Aber ich habe nicht vor es soweit kommen zu lassen. Ich muss mir nur noch überlegen, wie ich das am besten anstelle." Ein verunglücktes Lächeln legte sich auf seine Lippen, bevor er sich seiner Zigarette widmete und versuchte nicht mehr an das Geschehene zu denken. Doch das fiel ihm mal wieder schwer, wie eigentlich immer. So seufzte er erneut auf und fuhr sich genervt durch sein Haar. "Kyo?" Verwundert drehte sich der Angesprochene herum und erblickte Kaoru, welcher ihn nun auch besorgt musterte. "Hmm?" Fragend sah er seinen Leader an und versuchte weiterhin sich irgendwie zu beruhigen. "Du solltest langsam rein kommen und dich von der Maske fertig machen lassen. Es ist nur noch knapp eine Stunde bis zum Konzertbeginn.", meinte Kaoru ernst, was Kyo leicht nicken ließ. Das würde er schon hinbekommen - Irgendwie. "Können wir uns nach dem Konzert, wenn wir wieder im Hotel sind, zusammensetzen? Ich muss unbedingt mit dir reden." Was wollte Kaoru denn? Ging es um die Beerdigung, sein Verhalten? Er wusste es nicht, so nickte er nur erneut, ehe Kaoru auch schon wieder rein ging. Sein Blick fiel wieder auf Ruki, der immer noch vor ihm hockte – oh mein Gott! Kaoru hatte es gesehen! Leicht schüttelte er seinen Kopf, zog fest an seiner Kippe, ehe er sie auch schon auf dem Boden ausdrückte. Wie sollte er das bloß erklären? Wie kam er da nur wieder raus, oder sollte er gar die Wahrheit sagen? Doch weiter kam er in seinen Gedanken nicht, da er auf einmal geküsst wurde. Es war nur ein Hauchen, aber es riss ihn gänzlich in die Realität zurück. Seine Augen waren aufgerissen, wirkten überrascht, überrumpelt. "Trotz allem, niemand nimmt dich mir weg. Wenn ich irgendwas für dich tun kann, und wenn es nur darüber reden oder brainstorming ist." Warm lächelte er ihn an. "Du kannst immer auf mich zählen.“ Zart küsste er seine Stirn, ehe er sich aufrappelte und schließlich aufstand. Seufzend sah er auf seine Hände, bevor er Kyo seine Hand hinhielt und Kyo diese dankend annahm. Dennoch war er immer noch verwirrt und leicht überfahren. "Ich geh schon mal rein, ehe Kai in Panik verfällt weil ich nicht aufzufinden bin.", grinste Ruki schief. "Du weißt wo du mich findest. Ansonsten sehe ich dich im Zimmer." Noch ein kurzer Blick umher und er hauchte Kyo ein Küsschen auf die Wange. Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf seine Lippen und er wandte sich zum Gehen, doch Kyo hielt ihn davon ab. Kurz hatte auch dieser sich umgesehen, bevor er Ruki einfach an sich zog. Deutlich spürte er den warmen Körper, wie er sanft gegen seinen stieß. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Züge, bevor er ihm seine Hand in den Nacken legte und ihn noch enger an sich zog. Ruki schien überrascht und ein wenig rot zu sein, doch das störte den Sänger gerade nicht. "Du darfst mir auch einen richtig Kuss geben.", raunte er auf seine Lippen, ehe er diese mit seinen verschloss und ihn in einen sanften aber verlangenden Kuss verwickelte. Doch lange hielt er den Kuss nicht. So löste er sich und ließ Ruki dann vorgehen, nachdem dieser noch ein ‚bis dann‘ fallen gelassen hatte. Nach gefühlten fünf Minuten folgte er ihm dann und ließ sich von der Maske fertig machen, bevor er mit den anderen Bandmembern auf ihre Plätze ging, um das Gazette Konzert verfolgen zu können. Entspannt lehnte sich Kyo in seinem Stuhl zurück und versuchte sich nur auf das Konzert und Ruki zu konzentrieren. Die Musik war zwar immer noch nicht die beste, aber deutlich besser als am Anfang. Was wohl daran lag, das sich die Anderen um jeden einzelnen gekümmert hatten. Ein paar Tipps hier, ein paar Tipps dort. Seine Jungs waren einfach viel zu gutmütig. Kurz sah er sie an, ehe er sich wieder zur Bühne zuwandte. Doch dann kündigte Ruki ein Lied an, von dem Kyo einfach nicht wusste, was er davon halten sollte - ‚Reila‘. Den Streit dazu hatte er unweigerlich mitbekommen. Und dass er das Lied für eine gewisse Person geschrieben hatte, hatte er sich denken können. Doch aus welchem Grund er es jetzt live spielen wollte - das war ihm unklar. Leise seufzend fuhr er sich über sein Gesicht, bevor er sich erhob und in die Maske ging, wo er noch den letzten Feinschliff an sich machte. Natürlich ließ er sich ein wenig helfen, doch gerne tat er das keines Wegs. Nachdem auch das geschafft war, ließ er sich auf einen der Sessel sinken und steckte sich eine Zigarette an, während seine Gedanken wild im Kreis liefen. Was sollte er tun? Wie konnte er dieses Drama abwenden, ohne eine Katastrophe zu verursachen? Vielleicht sollte er diesbezüglich mit Kaoru sprechen. Was dieser allerdings von ihm wollte, wusste er auch nicht. Das ganze machte ihn wirklich noch wahnsinnig. Und Rukis Zustand machte das Ganze keinen Deut besser. Der Junge war ihm einfach viel zu ähnlich und das machte ihm zunehmend Angst. Wie sollte er das aushalten weiterhin so zu tun, als würde er Ruki glauben, dass es ihm besser ging? Er musste mit ihm reden. Er konnte dem ganzen einfach nicht mehr zugucken und nichts tun. Er musste einfach etwas machen. Nur wie sollte er Ruki schonend beibringen, dass er seine Tabletten ins Labor geschickt hatte? Nein das konnte er einfach nicht. Ruki würde ihn hassen und das würde sein Herz brechen und dann könnte er sich direkt einliefern lassen. Frustriert schüttelte er seinen Kopf und biss sich auf seine Lippe, die sofort aufplatzte und ihn einen metallischen Geschmack schmecken lief. Genervt stöhnte er auf und wischte sich mit seiner Hand über seine Unterlippe. Hatte er wirklich gehofft, dass es irgendwann besser werden würde? In was für einer Traumwelt lebte er denn bitte? Erschrocken hob er seinen Blick, als the Gazette den Raum betraten und erblickte direkt Ruki, welcher ihn mehr als skeptisch entgegensah. Was war denn so erstaunlich, dass er in der Maske war? Immerhin wollte er doch gut aussehen, wenn er gleich auf die Bühne musste. Leise stieß er den Rauch aus und drückte dann die Zigarette aus. Gerade wollte er sich erheben, als Ruki auf ihn zukam. "Ist etwas passiert?", fragte dieser besorgt. "Nein, wie kommst du darauf?", fragte er und versuchte so locker wie möglich zu sein. Das Runzeln von Rukis Stirn entging dem Sänger nicht. Genauso wenig wie er ihn nachdenklich ansah, nachdem er seinen Kopf schief gelegt hatte. Sicher es war nichts passiert, aber es war auch nicht alles okay. Er log ihn an und... VERDAMMT er log ihn an! Was sollte er nur machen? Leicht seinen Kopf schüttelnd erhob er sich und trat auf Ruki zu. Sanft legte er seine Hände auf seine Schultern, nachdem er sich kurz umgeguckt hatte, damit er sicherstellen konnte, dass sie wirklich alleine waren. "Wie geht es dir? Ich mache mir wirklich Sorgen um dich.", brachte er leise hervor und biss sich auf die Unterlippe. Nein das war es nicht, was er hatte sagen wollen. Aber wie könnte er das jetzt auch sagen? Jetzt wo jederzeit einer von den anderen hereinkommen und sie sehen könnte? Mitten in einem Konzert, wo er gleich auf die Bühne musste. "Mir geht es gut." Ihm ging es gut? Ja natürlich und er war der Kaiser von China! Wieso versuchte er ihn zu beruhigen, wenn er eh sehen konnte wie es ihm ging. Und das Ganze war auch noch seine Schuld. Immerhin hatte er die Tabletten ausgetauscht und Ruki das angetan. Aber was wäre passiert, wenn er seine eigenen weiter genommen hätte. Wahrscheinlich wäre es dann deutlich schlimmer als jetzt. "Mach dir keinen Kopf und konzentriere dich lieber auf das Konzert. Ich bin wirklich okay.", versicherte Ruki mit einem zarten Lächeln. Sanft löste er sich von dem Jüngeren und strich ihm sanft über seine Wange, ehe er den Blick abwandte und sich wieder auf dem Sessel sinken ließ. Kyo versuchte sich von seinen Gedanken nichts anmerken zu lassen und steckte sich viel lieber eine Zigarette an, die er dann begann genüsslich zu rauchen. "Mach dir keine Sorgen um mich. Ich schaffe das schon.", meinte er nur knapp auf seine Worte, ehe er gänzlich den Blick abwandte, da seine Member den Raum betraten. Ruki hatte nur leicht genickt, seine Sachen genommen und war an ihm vorbei gegangen. "Bist du schon fertig Kyo?", fragte Kaoru, was Kyo leicht nicken ließ. Verstehend drehte sich der Leader weg und ließ sich selber nochmal nachstylen. Gleich würden sie auf die Bühne müssen und ihren Fans mal wieder zeigen, warum sie sie so sehr liebten. Nachdem die Anderen endlich fertig waren, erhob sich der Sänger und machte sich mit den Anderen auf den Weg zur Bühne. Vor der Bühne blieben sie stehen und stellten sich zusammen, ehe Kaoru auch schon eine kleine Ansprache hielt, ehe sie ihren Schlachtruf ausführten. Mental gestärkt betrat einer nach dem anderen die Bühne und wurde von einem enormen Jubel begrüßt. Die Fans waren mal wieder super drauf und das freute Kyo, denn so konnte er umso mehr mit dem Publikum spielen. Lange ließen Dir en Grey sie nicht warten und begannen mit dem Konzert. Kyo verdrängte seine Gedanken an den jüngeren Sänger und an seine Familie, nur um seinen Fans das zu geben, was sie immer von ihm bekamen - Alles was er hatte - Mit Leib und Seele. Kyo powerte sich komplett aus, da er einfach das Verlangen dazu gehabt hatte. Einige Male hatte er sogar das Gefühl ein wenig übertrieben zu haben, da er glaubte gleich umzukippen. Doch jedes Mal konnte er sich im letzten Moment halten und etwas trinken. Doch beim letzten Lied übertrieb der Sänger gewaltig. Er schrie alles von seiner Seele, sprang über die Bühne, als wäre er gerade mal 17 und spornte seine Bandkollegen an mit zu machen. Diese waren zuerst skeptisch doch dann taten sie es ihm gleich. Nachdem Kyo den letzten Ton gesungen hatte, drehte er sich herum, griff nach Handtuch und Wasserflasche und nahm einen kräftigen Schluck, ehe er den Schweiß aus seinem Gesicht strich. Er wartete noch einen Moment, dann trat er auf sein Podest und hob seine Arme an, um die Fans noch mal richtig zum ausrasten zu bringen. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen, ehe er die Bühne verließ. Seine Hand legte sich an seinen Kopf, da ihm etwas schwindelig wurde. Er hatte es eindeutig übertrieben. Kyo taumelte mehr zurück in den Backstagebereich, als alles andere. Dort angekommen ließ er sich achtlos auf die Couch fallen, wo Ruki sich zum Schlafen hingelegt hatte, doch Kyo hatte den Jüngeren einfach übersehen. Was wohl eher daran lag, dass er gerade darum kämpfte nicht gänzlich weg zu kippen. Dass es auch leicht ungemütlich auf der Couch war, da er sich auf die Beine des Jüngeren sinken gelassen hatte, bemerkte er ebenso wenig. Erst das „Hey“ riss ihn aus seinen Gedanken. Erschrocken sah er zu Ruki, der gerade seine Beine an sich zog. „Oh.“, verließ seine Lippen, als er verstand. Das hatte er nun wirklich nicht gewollt. Hoffentlich hatte sich der Jüngere nicht verletzt. Doch das schien nicht der Fall zu sein. Etwas erleichtert darüber, legte sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen. "Geht es dir nicht gut?" Besorgt runzelte Ruki die Stirn. "Keine Sorge. Mir geht’s gut, habe es nur etwas übertrieben.", meinte er und grinste leicht schief, ehe er die Wasserflasche erneut ansetzte und sie komplett leerte. "Etwas übertrieben??? Das ist ein wenig untertrieben, Kyo!", murrte Daisuke, der auch den Weg in den Backstagebereich gefunden hatte und sich nun vor Kyo aufbaute. "Was sollte das denn? Ich weiß ja wie sehr du es liebst dich auf Konzerten auszupowern, aber das war bei weitem übertrieben." Kyo verdrehte genervt die Augen und wedelte leicht mit seiner Hand vor Daisukes Nase herum. "Beruhige dich mal wieder. Mir geht es doch gut.", kommentierte er Daisukes Besorgnis, welcher allerdings nur aufschnauben konnte. Der Rothaarige packte die Hand des Sängers und zog ihn leicht zu sich hoch. "Hör auf damit Kyo! Du machst der ganzen Band Sorgen, wenn du dich weiterhin so verhältst." Mit den Worten ließ er von dem Sänger ab und ging erst einmal eine rauchen. Etwas verwirrt sah Kyo seinem Gitarristen nach. Leicht schüttelte er seinen Kopf und lehnte sich gemütlich in die Couch zurück. "Ich könnte auf der Stelle einpennen.", murmelte er leise und schloss langsam seine Augen. Er war wirklich fertig und könnte eine Runde Schlaf wirklich gut gebrauchen. Doch ein Schlag auf seinen Kopf, ließ ihn augenblicklich herum fahren. Den besorgten Blick von Ruki deutlich im Nacken spürend, sah er zu Kaoru und Shinya auf, die nun vor ihm standen. Toshiya schummelte sich gerade hinter ihnen zu den Duschen. Kaoru hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah seinen Sänger aus nicht gerade freundlichen Augen an. „Ich dachte wir haben deutlich genug zum Ausdruck gebracht, dass wir so etwas nicht mehr von dir sehen wollen.“, knurrte Kaoru, doch Kyo wandte nur den Blick ab, sah kurz zu Shinya der beruhigend eine Hand auf Kaorus Schulter gelegt hatte und besorgt zu ihm sah. Ein Zischen verließ seine Lippen. „Ist ja gut. Dai hat mir schon eine Standpauke gehalten. Darf ich jetzt in Ruhe eine rauchen?“ Ein Nicken folgte und Kyo steckte sich eine Zigarette an. Ruki hatte er die ganze Zeit irgendwie ignoriert. Erst als auch die Beiden gegangen waren, griff seine Hand nach der von Ruki und drückte diese sanft. Es tat gerade einfach unglaublich gut. „Sag bitte einfach nichts.“, brachte er leise hervor, bemerkte das Nicken in seinem Augenwinkel und rauchte dann einfach nur in Ruhe seine Zigarette. Nachdem er diese auf geraucht hatte, erhob er sich, schenkte Ruki noch ein kurzes Lächeln, welches dieser erwiderte. Mit einem Handtuch bestückt verschwand er unter der Dusche. Als alle fertig waren, verließen sie die Halle und wurden zum Hotel gebracht, wobei gewisse Member mal wieder einen trinken gehen wollten, doch er nicht. Er wollte eigentlich nur seine Ruhe haben, darüber nachdenken. So ließ er sich mit Ruki zum Hotel bringen. Im Wagen lehnte er sich einfach an den Jüngeren, welcher auch sogleich seinen Arm um ihn gelegt hatte. Im Hotel angekommen, gingen sie zusammen auf ihr Zimmer, wo Ruki die Türe aufschloss und sie dieses betraten. Der Ältere schloss die Tür hinter sich, ließ seine Tasche fallen und griff nach der Hand des Jüngeren. Gerade hatte er es sich anders überlegt. Nachdenken konnte er immer noch, wenn er nicht gerade die Gelegenheit hatte mit Ruki alleine zu sein. Sanft sah er diesen an, während dieser überrascht schien. „Ich… ich will dich Ruki.“, brachte er heiser hervor, sah dabei in die geweiteten Augen des Jüngeren, doch dann folgte ein zögerliches Nicken. Er wusste nicht ob das die beste Idee war, aber er wollte einfach nicht mehr warten. Nicht nachdem er so brutal in die Wirklichkeit zurückgeholt wurde. Er wollte Ruki beweisen, dass er ihn wollte und ihn nicht mehr gehen lassen wollte. Zum anderen hatte er einfach Angst, dass er Ruki durch seine Lüge verlieren würde. Nein das würde er einfach nicht ertragen. Sanft zog er ihn an sich, schlang seinen Arm um seine Hüfte und seine andere Hand legte sich in seinen Nacken. Gierig küsste er die weichen Lippen des Jüngeren, welcher sich an ihn schmiegte und augenblicklich auf den Kuss einging. Wie lange hatte Ruki wohl auf diesen Moment gewartet, dass Kyo endlich über seinen Schatten sprang und sich ihm gänzlich öffnete – zumindest körperlich? Wahrscheinlich viel zu lange. Viel zu oft hatte er es probiert und doch wieder abgebrochen. Doch dieses Mal wollte er es zu Ende bringen. Das schwor sich der Blonde. Langsam schob er Ruki Richtung Bett, bis er mit seinen Kniekehlen an dieses stieß und einen kleinen Schubs brauchte, bis er auf diesem landete. Ihn immer noch festhaltend und küssend, sank er mit ihm auf das Bett. Es war Rukis erstes Mal und darum wollte er so sanft sein, wie es ihm möglich war. Leicht außer Atem löste er sich von dem Sänger, sah ihm direkt in die Augen. Der Blick von Ruki sprach Bände. Da brauchte er nichts mehr fragen, nichts sagen. Ruki wollte es, genauso sehr wie er es wollte, das konnte er deutlich sehen. Seine Hand strich sanft über die Wange des Jüngeren, welcher sich sofort an diese schmiegte und einen wohligen Laut von sich gab. Wie hatte er nur so lange diesen Lippen widerstehen können? Das wollte einfach nicht in seinen Kopf. Die dummen Gedanken auf Seite schiebend, verschloss er wieder ihre Lippen, während sich seine Hände selbstständig machten und über den Körper des Jüngeren strichen, sanft, bedacht. Ja er hatte Angst den Jüngeren zu verletzten. Sicher ging es ihm deutlich besser als ein paar Tage zuvor, aber wie fit war der jüngere Sänger wirklich? Und schon wieder hatte er Zweifel, ob er das wirklich tun sollte. Wieso passierte ihm das immer und immer wieder? Konnte er sich nicht endlich nehmen was er wollte? Wieso musste sein Kopf ihm immer wieder einen Strich durch die Rechnung machen? Kyo löste sich, richtete sich auf und sah auf den fragend dreinblickenden Ruki. Doch Kyo ließ sich nichts anmerken, lächelte leicht, bevor er sich seine Jacke auszog und dann auch sein Oberteil über den Kopf zog. Ruki schien unsicher, doch das versuchte er zu ignorieren. Viel lieber wollte er ihn an sich spüren. Er griff nach den Händen des Anderen, wobei er bei seiner verletzten Hand vorsichtiger war. Sie war zwar gut geheilt, aber immer noch nicht gänzlich fit. Sanft legte er Rukis Hände auf seine Brust und sah ihn dann auffordernd an. Ruki zögerte, doch dann schien er es zu verstehen. Ein wohliges Seufzen glitt über seine Lippen, als die Finger hauchzart über seine Haut glitten. Sein Kopf sank leicht in den Nacken und seine Lippen waren leicht geöffnet. Langsam schloss der Sänger seine Augen, ließ seine Hände auf Rukis Brust sinken und genoss einfach nur die sanften Berührungen. Sie waren so zögerlich und dennoch intensiv. Es fühlte sich einfach unglaublich an, etwas was er schon lange nicht mehr gespürt hatte. Deutlich spürte er, wie die Finger sanft seine Konturen nach strichen, seine Muskeln. Hauchzart fuhren sie wieder nach oben, umspielten seine Brustwarze, die sich freudig aufstellte und Kyo ein leises Keuchen entlockte. Ja er war empfindlich, vor allem an seinen Brustwarzen und Ruki schien es zu gefallen. Leicht zuckte der Ältere zusammen, keuchte erschrocken auf, als er ihm wirklich in seine Brustwarze zwickte. Seine Hand griff nach der frechen von Ruki und presste sie regelrecht gegen seine Brust. Das war nicht nett gewesen. Sein Blick glitt auf den Jüngeren, welcher unschuldig zu ihm aufsah. Als ob er so naiv war und nicht wusste, was das auslösen konnte. Leicht schüttelte er seinen Kopf, führte die Hand dann aber an seine Lippen und liebkoste etwas seine Finger, während sich seine andere Hand unter sein Oberteil schob. Gezielt packte er Rukis Brustwarze zwischen zwei Finger und übte dann Druck aus. Das Keuchen welches Rukis Lippen verließ, ließ ihn augenblicklich grinsen. Gleiches Recht für alle. Langsam beugte er sich zu dem Jüngeren runter, legte seine Lippen auf seine und Küsste ihn erneut. Verlangend bewegte er seine Lippen, gegen Rukis. „Wenn etwas nicht stimmt… sag es mir bitte direkt.“, raunte er ihm auf die Lippen, bekam dann auch ein zögerliches ‚OK‘ von ihm, was ihn lächeln ließ. Seine Lippen glitten seine Wange hinab an seinen Hals, wo er nun begann diesen zu erkunden, ihn zu liebkosen. Er wollte seinen Körper kennen lernen und vor allem seine süße Stimme hören, die sich um weiten besser anhörte, als wenn er sang. Über den Gedanken musste er kurz schmunzeln, wandte sich dann aber wichtigeren Sachen zu – Ruki! Seine Finger strichen sein Oberteil nach oben, bis er es ihm über den Kopf zog, nachdem er Ruki ein Stück nach oben gezogen hatte. Achtlos ließ er es auf den Boden fallen, bevor er sich wieder seinem Oberkörper zuwandte, der nun vollkommen entblößt vor ihm lag. Gierig leckte sich der Sänger über die Lippen, senkte sie dann auf die Haut und fuhr mit ihnen jede Kontur, jeden Muskel nach, den er erblicken konnte. Er war sanft, vorsichtig und ließ sich dabei alle Zeit der Welt. Die Laute die Ruki immer wieder von sich gab, waren wie Musik in seinen Ohren und ließen ihn immer weiter machen. Seine Finger ruhten auf seinem Hosenbund, während er immer noch über Ruki hockte. Seine Zunge versank in dem Bauchnabel, ehe er sachte mit seinen Zähnen an der Haut zog. Das Keuchen was Ruki hervorbrachte, ließ ihn kurz zu diesem sehen. Sein Kopf war zur Seite gedreht, während er seine Augen geschlossen hatte. Seine Lippen einen Spalt offen und gerade fuhr seine Zunge über seine Unterlippe. Arw~ das war ein Bild, was Kyo so schnell nicht mehr vergessen würde. Dabei tat er noch nicht einmal viel. [XXX] Ruki schien vollkommen weggetreten zu sein, doch das Lächeln auf seinen Lippen verriet ihm, dass er glücklich war… 2004-10-28,28 Tag, morgens vor einem Hotel in Tokyo. Kyo Leise seufzte Kyo, steckte sich gerade einen Glimmstängel an und zog genüsslich an dem Nikotin. Sie waren erst vor einer halben Stunde in Tokyo angekommen. Kurz rieb er sich die Hände und sah zu Daisuke, der sich zu ihm gesellt hatte. "Endlich wieder zu Hause.", gab dieser von sich, Kyo nickte jedoch nur stumm und rauchte schweigend seine Zigarette weiter. "Willst du gleich mit kommen. Kao und die Anderen wollen noch was durch Shibuya ziehen.", fragte der Gitarrist, doch er bekam wieder nur ein Kopfschütteln zur Antwort. Seufzend stieß sich Kyo von der Wand ab, schnippte den Stummel weg und ging an Daisuke vorbei rauf zu seinem Zimmer, wo er die Tür öffnete und zu dem Bett sah, auf dem Uruha saß. "Hey.", hauchte er leise, schloss die Tür hinter sich und hängte seine Jacke über den Stuhl. Kurz darauf flogen Handy, Schlüssel, Portmonee und Zigaretten auf den Tisch, bevor er sich auf seinem Bett sinken ließ. Sein Blick fiel auf den jüngeren Gitarristen, der etwas verloren wirkte. War alles in Ordnung? „Kyo?“ Der Angesprochene nickte leicht, sah den Jüngeren fragend an. Was war denn nun? „Du… ich meine..“ Er schüttelte leicht seinen Kopf. Was sollte das denn? „Ruki scheint so glücklich zu sein…. Ich habe Angst davor, dass er das nicht mehr sein kann, wenn er herausfindet was du… nein wir getan haben.“, brachte er hervor, was Kyo merklich Schlucken ließ. Harsch zog er die Luft in seine Lungen. Das hatte er ja schon fast vergessen. Die letzten Tage hatte er nichts anderes im Kopf gehabt, als Ruki nah zu sein, ihm seine Nähe zu geben, ihn zu berühren, ihn zu küssen. In den Nächten, während Ruki in seinen Armen lag und er mit seinen Haarsträhnen spielte, dachte er darüber nach, wie er seiner Mutter einen Strich durch die Rechnung machen konnte. Aber ihm war immer noch nichts eingefallen. Das war etwas, was ihn derzeit sehr belastete. Darüber hatte er die Sache mit den Tabletten ganz vergessen gehabt. Und gerade in diesem Moment wurde ihm bewusst, was er eigentlich getan hatte. Sich auf seine Unterlippe beißend, wandte er den Blick ab, starrte auf seine Hände und versuchte irgendwie einen klaren Gedanken zu fassen. „Ich habe auch Angst… aber ich stehe zu dem was ich getan habe.“ Verstehend nickte Uruha, bevor er sich erhob und Kyo nur zu deutlich die Hand auf seiner Schulter spüren konnte. „Geh zu ihm. Genieße die Zeit die du noch hast.“ Ein verwirrter Blick traf den Gitarristen. „Die Tour ist doch fast vorbei. Es sind nur noch wenige Tage.“ Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. Kyo nickte leicht, erhob sich dann aber auch. Ja vielleicht sollte er wirklich zu Ruki gehen. Seine Kippen, Handy und Schlüssel einsteckend, verließ er das Zimmer wieder und ging zu Rukis rüber. An der Türe hielt er inne. Einen Moment wartete er, bis er anklopfte. Nachdem herein betrat er das Zimmer, lächelte Ruki sanft an, welcher etwas überrascht aufgesehen hatte. "Wie gehts dir?", fragte er auch sogleich, zog einen Stuhl heran und ließ sich auf diesen sinken. "Gut.", antwortet Ruki und seufzte leise. "Ja...ziemlich sogar wenn ich an die letzten Tage denke." Sanft lächelte Kyo. "Das beruhigt mich. Ich habe mir wirklich große Sorgen um dich gemacht.", gab Kyo leise zu, erhob sich von seinem Stuhl und ließ sich dann neben Ruki auf das Bett sinken, welcher mächtig rot geworden war und verlegen nach unten sah. Zu niedlich. Scheinbar hatte er sich immer noch nicht daran gewöhnt, dass er ihn endlich sein nennen durfte. Sanft strich er ihm sein Haar hinters Ohr und hauchte ihm einen Kuss auf die Schläfe. "Versprichst du mir etwas?", fragte er leise, lehnte sich dabei leicht an ihn und legte behutsam seine Hand auf seinen Bauch. Sanft begann er diesen zu streicheln, während er langsam seine Augen schloss und darauf wartete, dass ihm Ruki antwortete. Ein Schlucken war zu hören, ehe ein Seufzen folgte, was ihn kurz zu Ruki sehen ließ. "Kommt drauf an.", murmelte er. "Ich würde sehr viel für dich tun. Aber ich habe auch meine Grenzen." Ohne es selbst zu bemerken vergrub er seine Nase in Kyos Halsbeuge. Leise seufzte Kyo, legte seinen anderen Arm um ihn und zog ihn noch etwas enger an sich ran. "Ich möchte, dass du nach der Tour zu einem Spezialisten gehst. Deine Freunde und ich sind der gleichen Meinung das irgendwas faul ist, deswegen lass dich bitte einmal durch checken. Deinem Traum und mir zuliebe.", hauchte er leise, hielt seine Augen weiterhin geschlossen und vergrub seine Hand sanft in dem Haar Rukis. Dieses Thema hatte schon zu vielen Diskussionen zwischen ihnen beiden geführt, aber er musste Ruki einfach davon überzeugen. Da würde er doch so viele Diskussionen in Kauf nehmen. "Ich weiß, du magst die Ärzte nicht besonders und du willst auch nicht, dass es publik wird. Das verstehe ich ja Ruki, aber deine Gesundheit geht vor. Ich ertrag diesen Anblick nicht ein zweites Mal.", gab er leise von sich. Ruki schien zu zögern, doch dann bekam er eine Antwort. "Wenn es dir danach besser geht.", nuschelte er leise, was Kyo sofort lächeln ließ. Das freute ihn wirklich, doch dann erschrak er, genauso wie Ruki, als sein Handy plötzlich zu klingeln begann. Vorsichtig löste er sich von Ruki, hauchte ihm erneut einen Kuss auf die Schläfe und zog dann sein Handy aus seiner Hosentasche. Kurz sah er auf dem Display und dann noch einmal zu Ruki. Sofort nahm er es in die Hand und hob ab. "Nishimura?", fragte er, griff nach seinen Zigaretten und ging dann raus. Dort steckte er sich eine Zigarette an und sah in den Himmel. Es war kalt, aber das war ihm gerade ziemlich egal. "Wie bitte? Das soll doch jetzt ein Scherz sein.", brachte Kyo hervor, stieß den Rauch aus und zog direkt wieder an der Zigarette. "Ja sicher sie scherzen nicht. Ja. Ja natürlich. Ja. Nein. Ich habe den Rat der Ärzte befolgt und habe ihm Vitamine gegeben. Ja. Langsam wird es besser. Ja. Ja ich verstehe. Ja bitte. Danke sehr. Auf Wiederhören.", gab er noch von sich und rauchte seine Zigarette zu ende. Nachdem diese zu ende geraucht war, steckte er sich noch einmal. Er konnte da jetzt nicht rein. Er hatte Angst. Verdammte scheiß Angst! Er hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass sie wirklich Recht mit ihrer Vermutung hatten. Demnach sah Kyo aber auch aus. Er war leichenblass und ein Zittern fuhr durch seinen Körper. Wie sollte er Ruki das nur beibringen? Ob er es überhaupt sollte. Sich auf seine Lippe beißend, schüttelte er seinen Kopf, drehte sich einmal herum und starrte nach unten. Was sollte er nur tun. Als die Zigarette aufgeraucht war, betrat er wieder das Zimmer, legte sein Handy weg und sah dann zu Ruki. Dass er immer noch blass war, konnte er nicht verleugnen, doch Ruki schien es gar nicht zu bemerken. Viel eher lag er mit geschlossenen Augen auf dem Bett und schien zu faul zu sein um sich überhaupt umzudrehen. "Kommst du her?", frage dieser leise, aber auch unsicher. Auf die Aufforderung hin, ging er zu ihm, setzte sich zu ihm und sah zu ihm runter. "Ruki?", fragte er, leckte sich über die trockenen Lippen und griff dann einfach nach Rukis Rucksack, holte seine Tabletten heraus und hielt Ruki eine der verschlossenen Packungen entgegen. "Du schaust dir deine Tabletten nicht mehr an. Nicht wahr. Ist auch gut so, weil sonst würde es dir sicher nicht so gut gehen.", brachte er hervor, leerte die Tasche neben ihm und sah auf die Tablettenschachteln und dann zu Ruki, welcher sich langsam aufsetzte und sich mit einen Armen abstützte. „Kyo…?“ Unsicher wurde er angesehen. "Das sind nicht mehr die Tabletten, die du sonst genommen hast. Das hier sind Vitamine, die deinen Körper stärken, dich von deiner Sucht befreien, ohne das es große Folgeschäden hätte.", brachte er hervor, schluckte dann jedoch den Kloß in seinem Hals herunter. Ruki würde ihn lynchen. "Kyo...?", wiederholte er mit zittriger Stimme. "Welche Sucht? Kyo wovon redest du?" Langsam wurde er panisch. Unsicher und mit zitternden Fingern griff er nach einer Schachtel und holte den Inhalt heraus, sah sich die Verpackung an. Die Tabletten hatten exakt die gleiche Größe. Aber die Verpackung... - Geschockt starrte er das alles an. "Willst du mich umbringen?", schrie er panisch auf und ließ es fallen, sah geschockt und kreidebleich zu dem älteren Sänger, welcher langsam seinen Blick sinken ließ und den Mut zu verlieren schien… Mein Kommentar: https://wordpress.com/post/kinitakeotsuidayona.wordpress.de/374 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)