ki ni take o tsuida yôna II von _-Vanna-_ (two lives but one love?) ================================================================================ Kapitel 6: Akt 6; Du erhältst die Chance, die du dir selbst gibst ----------------------------------------------------------------- 2004-10-15, 15. Tag, Mittags in irgendeinem Hotel in Osoka. Kyo Am Mittag brachen die beiden Bands dann zu ihrer Besichtigungstour auf und vergnügten sich in Osaka. Der Nachmittag verflog wie im Fluge und ließ die Musiker endlich mal was abschalten. Am späten Nachmittag spalteten sich kleine Grüppchen, wobei sich Kyo an Kaoru und Kai hing, die zusammen noch einige Dinge bezüglich des morgigen Konzerts absprachen. Irgendwer musste ja von den Gazettos den Überblick behalten. Kyo hatte die meiste Zeit geschwiegen, bis Kauro ihn bezüglich der Erweiterung der Setlist ansprach. Einer der Gründe warum er wirklich mit Kaoru und Kai mitgegangen war. Nach einer längeren Diskussion standen nun auch die weiteren Lieder fest und Kyo konnte getrost den Heimweg zum Hotel anstreben. Endlich. Er war schließlich immer noch nicht dazu gekommen Rukis Antwort zu lesen, geschweige denn dazu endlich mal wieder abzuschalten und sich auf das morgige Konzert vorzubereiten. Er brauchte jetzt einfach etwas Abstand von seiner Band. So gesagt so getan. Kaum eine viertel Stunde später war er im Hotel angekommen und ging noch rasch was Essen, bevor er sich auf sein Zimmer verzog, welches zu seinem Glück ruhig und verlassen da lag. Zufrieden verzog er sich in sein Bett, ließ seinen Laptop hochfahren und sah sich um. Endlich erblickte er den kleinen Zettel und sah darauf und las ihn sich durch. Schnell waren die paar Zeilen abgetippt und er feilte sie noch etwas aus, bevor er weiter schrieb. Es gelang ihm recht gut, denn diese Zeile passte doch recht gut zu seiner jetzigen Situation. Wer hätte das gedacht. Nachdem das geschafft war, widmete er sich seinen eigenen Songtexten, wie auch seinen Gedichten, die er immer mal wieder zwischendurch bearbeitete oder einfach einen neuen Text schrieb. Sie kamen ihm einfach in den Sinn, sprachen genau seine Gefühle aus und das musste er einfach festhalten. Es ging gar nicht anders. Kyo ging recht zeitig ins Bett, bekam nicht mehr mit wie Aoi zurück kam. Erst am nächsten Morgen wachte er wieder auf. Schnell ging er duschen, zog sich an und machte sich fertig. Lange brauchte der Sänger nicht, den Rest würde er auch noch später machen können. Seufzend verließ er den Raum und begab sich zum Frühstück, wo er auch auf Kaoru und Shinya traf. Die Anderen schliefen scheinbar noch. Wen hätte es gewundert? Ihn sicher nicht. Seufzend ließ er sich seinem Leader gegenüber fallen und bestellte sich ein kleines Frühstück. "Kyo?" Irritiert sah dieser auf, zog dann aber auch schon gekonnt eine Augenbraue nach oben. "Bist du noch sauer auf mich?" Leicht schüttelte der Sänger den Kopf, widmete sich viel lieber seinen Nägeln, die er abschätzend betrachtete. "Du kannst ja nichts dafür." "Ich hätte dich warnen können." "Lass es gut sein Shini. Ich möchte darüber nicht mehr reden. Er ist abgeschlossen. Geschichte, okay." Finster sah er den Drummer an und merkte, wie dieser deutlich zusammen zuckte. "Kyo, bitte." "Was?", zischte Kyo Kaoru ins Wort, widmete sich dann aber seinem Frühstück, welches ihm gerade auf den Tisch gestellt wurde. "Sei nicht so mies zu ihm." Erneut ermahnte ihn der Leader, doch das ließ ihn kalt. Es störte ihn das Shinya immer weiter da drauf beharren musste und es nicht einfach akzeptieren konnte. "Seit wann bist du so eine Memme geworden? Sonst spielst du doch immer den Harten." Abwertend wandte er sich von dem Drummer hab, der sich nun erhob, doch Kaoru hielt ihn an seinem Handgelenk fest und bat ihn sich wieder zu setzen. Widerwillig ließ dieser sich wieder auf dem Stuhl fallen und starrte abwesend in sein Glas, welches leer war. Leicht schüttelte der Sänger seinen Kopf über ihn, sah dann aber zu Kaoru, der ihn erneut ermahnte. "Ist doch wahr. Seit wann kränkt ihn das denn bitte so?", fragte Kyo, verstand er den Blonden doch nicht. "Du bist ein Freund von mir und er ist mein Bruder", brach es aus Shinya heraus. "Wow, hast du gut erkannt Shin-chan. Hör endlich auf so eine Miene zu ziehen. Ich habe doch gesagt es ist okay. Er ist mir egal. Es ist vorbei. Ich habe damit abgeschlossen. Also bitte hör endlich auf." "Wie soll ich, wenn ich weiß, dass das nur leere Worte von dir sind." Entgeistert sah er den Drummer an, der immer noch in sein leeres Glas starrte. "Du spinnst doch", murrte Kyo ungehalten. Shinya schwieg auf die Worte des Sängers und ließ Kyo lieber sein Frühstück essen. Nachdem er dieses beendet hatte, erhob er sich. "Ich geh eine rauchen. Kommst du mit Kao?", fragte er, sah dann aber zu dem Rotschopf auf, der gerade an den Tisch trat. "Schon okay ich geh mit Daisuke." Und schon hatte er den Rothaarigen an seinem Arm gepackt und mit sich nach Draußen gezogen. "Na gut geschlafen? Hier", fragte er und hielt ihm eine angezündete Zigarette entgegen, während er sich selbst erneut eine ansteckte und an dieser zog. "Ja... kann nicht klagen. Du?" Den musternden Blick genau auf sich spürend, zog Kyo gekonnt eine Augenbraue nach oben. "Ja doch ganz gut denke ich.", meinte er dann knapp, zog an seinem Glimmstängel und sah in den Himmel. Leicht nickte Daisuke. "Freut mich", gab dieser dazu nur kund. Es war ziemlich frisch Draußen und so kuschelte Kyo sich enger in seine Lederjacke. "Ist kalt geworden, hmm?", murmelte der Sänger, stieß erneut den Rauch aus und sah dann zu Daisuke, welcher auflachte "Ja das stimmt. Aber was erwartest du? Es ist Oktober", meinte dieser und schloss die Augen. Okay da hatte Daisuke wohl recht. Er hatte fast vergessen, dass sie schon Oktober hatten. So schmunzelte er leicht, ehe er das Thema auf das bevorstehende Konzert lenkte. "Freust du dich auch auf heute Abend. Die Osaka-Hall für uns ganz allein. Ich freue mich tierisch. Vor allem auf die Erinnerungen. Erinnerst du dich noch an 99? Es ist als wäre es Gestern gewesen, hmm~" Zufrieden lehnte er sich gegen die Wand, vergrub seine freie Hand in der Hosentasche und sah wieder in den Himmel. Jetzt wurde er doch glatt etwas melancholisch. Ach was sollte es. Ab und zu war das erlaubt. So in seinen Gedanken vertieft, merkte er nicht wie Toshiya sich zu ihnen gesellte und sich ebenfalls eine ansteckte. "Wenigstens einem dem es gut geht", grinste Toshiya leicht wehleidig. "Ich hab geschlafen, wie ne Eisenstange. Gott, mir tut alles weh. Wie soll ich mich da bewegen?", fragte der Bassist und verzog schmerzerfüllt sein Gesicht. "Wundert mich bei dir nicht, du bist ja fast beim Saufen eingeschlafen. Mann, dass dich Uruha unter den Tisch gesoffen hat war echt peinlich.", lachte Daisuke. "Gerade der weiblichste verträgt am meisten, peinlich, peinlich." Schmunzelnd schüttelte er den Kopf. "Ach halt doch die Klappe du Blödmann", schmollte der Bassist, drehte ihm den Rücken zu und widmete sich viel lieber seiner Zigarette. "Was kann ich denn dafür, wenn der Tag täglich trinkt?", murrte Toshiya ungehalten weiter und verschränkte seine Arme vor der Brust. Daisuke lachte und klopfte Toshiya auf die Schulter. "Du hast dich dennoch von nem Jüngeren unter den Tisch saufen lassen. Was machen wir nur mit dir, Toto?", brachte Daisuke hervor und sah dann zu Kyo, welcher immer noch in seinen Erinnerungen schwelgte, die ihm ein zufriedenes Lächeln auf die Lippen zauberten, bis… ja bis die Asche seinen Finger erreichte und ihn erschrocken auf fluchen ließ. Toshiya musste lachen, als er den wehleidigen Blick ihres Sängers betrachtete und sah dann zu Daisuke. "Tzz und das hat man davon, wenn man den ganzen Tag vor sich hin träumt." "Idiot", knurrte Kyo und boxte ihn gegen die Schulter. „Toto lass ihn doch. Es ist doch nur natürlich, dass er bei der Halle in Erinnerungen schwelgt oder?" „Tzz." Eingeschnappt drehte Toshiya sich von dem Rothaarigen weg, rauchte seine Zigarette zu Ende und drückte sie aus. "Macht ihr nur weiter so. Ich besorge mir Kopfschmerztabletten bei Mama und Papa", brummelte Toshiya und schon war der Jüngste der Drei verschwunden. Die Beiden hatten ihm noch nachgesehen, ehe Daisuke sich an Kyo wandte. "Zeig mal her." Daisuke drückte seine Zigarette aus und nahm Kyos Hand, die dieser ihm widerwillig entgegenstreckte. "Ich denke es reicht, wenn du sie ein wenig kühlst." Aufmunternd sah er Kyo an, welcher ihm seine Hand wieder entzog. "Ist schon okay. Tut nicht weh", beschwichtigte der Sänger, sah noch einmal auf seine Hand und ließ sie dann sinken. "Soll ich mitkommen?", bot der Rothaarige spaßeshalber an, was Kyo seine Augenbraue nach oben wandern ließ. "Ich geh auf mein Zimmer", gab er nur knapp von sich und verschwand somit auch schon wieder im Hotel. Auf seinem Zimmer angekommen sah er zu dem Anderen, der scheinbar immer noch schlief. Seufzend öffnete er die Balkontür, sah kurz hinaus, bevor er zu dem Gitarristen sah. "Aufstehen du Schlafmütze", rief er zu ihm, zog ihm die Decke weg und betrachtete den Anderen stumm. Leise murrte Aoi und kugelte sich ein. "Will nicht", jammerte er. "Viel zu früh..." Kurz schüttelte Kyo den Kopf. "Nope." "Lass mich mal", meinte Uruha der grinsend den Kopf reinsteckte. "Die Tür war offen", erklärte er Kyo, der ihn irritiert ansah, dann aber mit den Schultern zuckte, war ihm doch herzlich egal, wie er rein gekommen war. "Hast sie scheinbar nicht richtig geschlossen, Morgen übrigens." Er ging ins Bad und kam wenig später mit einem feuchten, eiskalten Lappen wieder, den er einfach über Aois nacktem Rücken auswrang. Sofort schrie der zweite Gitarrist auf und saß im Bett. "URUHA! DUUUUUUUUU!!!" Er stürzte sich auf den Jüngeren und begann ihn zur Strafe durch zu kitzeln, bis dieser weinend um Gnade flehte. Lachend setzte sich Aoi auf und ließ von seinem Opfer ab. Er sah zu Kyo und schmunzelte. "Morgen." Skeptisch begutachtete er das Geschehen und stempelte die Beiden als eindeutig verrückt ab. Wenn man ihn so wecken würde, wäre derjenige Tot gewesen, oder aus dem Fenster geflogen, was im Grunde das Gleiche war, aber egal. Über seine Gedanken den Kopf schüttelnd, ließ er sich auf seinem Bett sinken, nahm sich eine seiner Zigaretten und zündete sie sich an, bevor er sich umsah und nach dem kleinen Zettelchen griff. Seufzend las er sich diesen noch einmal durch, bevor er ihn in den Mülleimer warf. Es war klar und deutlich, was ihm der Junge sagte. Kurz schielte er zur Uhr, griff dann nach seinem Handy und steckte es in seine Hosentasche. Schnell zu Ende geraucht und wieder erhoben, packte er seine restlichen Sachen zusammen und sah zu den Beiden. "Wir sehen uns dann später nehme ich an.", gab er nur leise von sich, verließ mit diesen Worten das Zimmer und ging zu Kaoru, der mit Shinya und den anderen Beiden schon auf ihn zu warten schien. "Ah wir können endlich los." Leicht nickte Kaoru zu den Staff‘s und schon verpackten diese alles. Die Dir en Grey Member stiegen in den Van, der sie zu der Konzerthalle bringen sollte. Zufrieden lehnte sich Kyo in dem Sitz zurück, zog seine Sonnenbrille auf die Nase und schloss seine Augen. Jetzt hieß es einfach entspannen und locker machen. Lange dauerte die Fahrt nicht und sie war auch sonst recht ruhig, was ihn wirklich glücklich machte. Kaoru hielt nur seine allseits bekannten Ansprachen, bei denen keiner wirklich zuhörte. Als sie dann endlich die Halle erreicht hatten, verließ die Band, die vielen Staff‘s und Roadies im Schlepptau, den Van und schon konnten die Vorbereitungen beginnen. Der Soundscheck verlief ohne Probleme, abgesehen von ein paar Kabeln, die nicht direkt auftauchen wollten und die Überwältigung, die die Band ein weiteres mal gepackt hatte. Tief hatte Kyo durchgeatmet, bevor er den ersten Ton ins Mikrofon gab. Der normale Stress herrschte über ihnen und so bekam die Band selbst nicht mit, wie sich die Halle langsam aber sicher füllte. Als es dann endlich soweit war, ließ Kaoru wieder seinen Machtruf walten und die Band konnte auf die Bühne. Zuerst Shinya, danach Daisuke, Toshiya folgte sogleich und auch Kaoru betrat die Bühne. Als letztes trat er an den Vorhang, schlug noch einmal mit den Staff‘s ab und betrat dann die Bühne, begrüßte sein Publikum auf seine allbekannte Art und ließ sich dann zurück in den Schatten der Bühne fallen. Es wurde dunkel und es konnte endlich beginnen. Er war wieder in einer ganz anderen Welt. In einer Welt, die für ihn alles bedeutete und so gab er auch alles was in ihm steckte frei. Seine Gefühle, seine Emotionen - einfach alles, was in ihm loderte und nach Erlösung schrie. Ruki war vergessen - vergessen für einen kurzen Augenblick. In der Pause, ließ sich Kyo erschöpft auf der Couch sinken, ließ sich den Schweiß abwischen und trank sein Wasser, doch sein Durst schwand nicht. Seine Kehle fühlte sich verdammt trocken an. "Kyo?" "Ja?" Fragend sah er seinen Leader an. "Du bist dir sicher?" Langsam erhob sich der Blondschopf, ging auf ihren Leader zu und pattete seine Schulter. "Ja das bin ich mir. Wir machen das so, wie wir es abgesprochen haben." Sanft lächelte er, sah zu den Jungs und fuhr sich dann durch sein Haar. So betraten die Jungs erneut die Bühne und erweckten sie erneut zum Leben. Das Publikum war hin und weg und störte sich nicht wirklich daran, dass Dir en Grey heute die einzige Band bleiben würde, die diese Bühne betreten würde. Für Kyo begann jetzt der schwierige Part, schließlich hatte er diesen Song tief ausgraben müssen, um ihn wieder zu finden und doch war er so nah. Er verband mit diesem Song diese Halle und doch verband er damit seine momentane Lage, die er nun Ruki darbieten wollte. Kurz glitt sein Blick über die Menschenmassen, bevor er ihn erblicken konnte. Er war wirklich gekommen. Ein sanftes Lächelnd legte sich auf seine Lippen, während er den Jungen weiter fixierte. Langsam hob er seinen Arm, bevor er auch schon den nächsten Song ankündigte. „Garden! - Mit diesem Song verbinden wir diese Halle. Es bedeutet uns sehr viel, dass wir ihn hier mit euch ein erneutes Mal singen dürfen.“ Das Publikum war vollkommen aus dem Häuschen, doch seine geballte Aufmerksamkeit lag auf Ruki. Ob er es merkte, dass er diesen Song eigentlich ihm widmete, anstatt irgendwem anders. Er hörte deutlich wie Daisuke begann seine Gitarre zu spielen und kurz darauf die Anderen einsetzte. „GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARDEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARDEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARDEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARDEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...)“ „Lauscht genau meinen Worten.“, hauchte er ins Mikrofon, bevor er noch einmal laut 'Garden' ins Mikrofon schrie. „aishi hajimeta ano hi kara boku wa kawari hajimeta (der Beginn von Liebe, und von diesem Tag an begann ich mich zu verändern) anata dake wo mitsumeraretara ii to (es ist in Ordnung, wenn ich nur dich anstarre) anata wa itsumo ano niwa de sabishisou ni tatazumi (du bist immer in diesem Garten, einsam wirkend, dort stehend) chitte yuku hana dake wo mitsumete ita (du starrtest nur auf die sich verstreuenden Blumen) todokanai negai wa setsunaku kokoro ni kizu wo tsuketa (in meinem von Schmerz gezeichnetem Herzen,) me no mae ni fusagatta genjitsu dake ga boku wo ima mo zutto (dieser unerreichbare Wunsch fügte eine weitere Wunde hinzu) nayamaseta muse kaeru kuuki dake ga ima no boku wo (vor meinen Augen, nur diese verschlossene Realität lässt mich verstört zurück, selbst jetzt) wasurenai you ni (so dass nur die weinende Atmosphäre mich jetzt vergessen wird) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...) karete yuku kanashii hana wa ikusen no yoru wo mita (kummervoll welkende Blumen, in tausend Nächten gesehen) sepia iro ni utsushita anata no sugata (in Sepia dein Umriss abgebildet) wasuretai wasuretakunai mujunna kimochi sae mo (ich will vergessen, ich will nicht vergessen, diese widersprüchlichen Gefühle) nejifuseta boku ga soko ni tada hitori tachi tsukushita (ich, festgehalten, bin die einzige Person, erschöpft stehend) sabishige ni yuki dake ga keshiki wo iro zuketa keredo (einsam, nur mit dem Schnee, vereint mit der Farbe der Landschaft, aber) ima mo zutto wasurenai you ni (selbst jetzt, sodass es immer vergessen ist) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...)“ Immer wieder glitt sein Blick zu dem jüngeren Sänger, verweilte einen Moment dort. Dann hatte er endlich eine Pause und konnte einen Schluck trinken, während er dem wunderschönen Klängen Kaoru's und Daisuke's Gitarren lauschte. Wieder fiel sein Blick auf den Jüngeren, während er geduldig auf seinen Einsatz wartete. Er wusste was jetzt kommen würde und die Fans wussten es auch, nur Gazette wussten es nicht. „wasuretai wasuretakunai mujunna kimochi sae mo (ich will vergessen, ich will nicht vergessen, diese widersprüchlichen Gefühle) nejifuseta boku ga soko ni tada hitori tachi tsukushita (ich, festgehalten, bin die einzige Person, erschöpft stehend) toki ga sugiru no wa hayaku genjitsu kara kiete yuku omoide wo (die vorübergehende Zeit verschwindet schnell aus der Realität) wasurenai you ni (sodass Erinnerungen vergessen werden )“ Kyo hörte auf zu singen, doch man hörte deutlich, wie die Menge den Song weiter trug. Nur noch die Instrumente spielten. Nur ab und zu sang er ein zwei Worte mit, doch nach nur wenigen Tönen war das gar nicht mehr nötig. Das Publikum sang von ganz allein den Refrain, so wie auch das erste Mal, wo sie hier gespielt hatten „GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer... du wirst)“, sang das Puplikum fleißig und lautstark mit, bis die Gitarren nun auch aussetzten und nur noch das Schlagzeug den Takt angab. „GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...)“ Weiterhin sangen die Fans und ließen nicht locker, doch nun setzten auch wieder die Gitarren ein und auch immer wieder begann Kyo mit dem Anfang. „GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...)“ Die Instrumente wurden noch eine Spur lauter, so dass die Fans fast übertönt wurden, doch langsam setzten sie das Finale an. „GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...)“ Und so setzte nun wieder der richtige Song ein und Kyo brachte das zu Ende, was er schon längst hätte tun sollen. „GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo... (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer...) GARDEN itsu no hi ka wa deaeru to negatta (GARTEN Ich wünschte dass wir eines Tages riskieren werden uns zu treffen) GARDEN sugi yuku kono kisetsu no nake de itsu made mo...anata wo.. (GARTEN vorbeiziehen von der Mitte dieser Jahreszeit, für immer... du wirst)“ Die Instrumente spielten weiter, doch Kyo hörte auf zu singen - war es nun doch vorbei - und sein Blick glitt erneut zu dem anderen Sänger. Total unauffällig. Seufzend ließ er das Mikrofon sinken, sah zu seinen Fans und feuerte sie noch ein wenig an. Sie waren echt großartig. Noch nie hatten ihn ihre Fans enttäuscht. Zufrieden sah er zu den Jungs, nickte leicht und leitete nun die letzte Runde ein. Das Konzert wurde mit Bravur bewältigt und alle verließen Glücklich die Bühne, auch wenn sie sich schwer losreißen konnten, denn die Erinnerungen an alte Zeiten riss an ihnen, doch sie schafften es doch irgendwann einen Schlussstrich zu ziehen und die Bühne zu verlassen. Mehr als geschafft, ließ sich Kyo auf dem Sofa fallen, griff nach seinen Zigaretten und zündete sich eine an. „Glaubst du er hat es begriffen?“, fragte er und sah zu Shinya, welcher gerade die Flucht ergreifen wollte, um nicht als Aschenbecherhalter oder sonst der Gleichen missbraucht zu werden. Verwirrt sah er Kyo demnach an. „Hä?“, fragte er also intelligent. „Ach vergiss es einfach. Ist nicht so wichtig“, murmelte Kyo, widmete sich viel lieber seinem Glimmstängel und genoss diesen. Ob Ruki wohl zu ihnen kommen würde? Ihn drauf ansprechen würde? Ach er wusste es nicht, verstand auch nicht wirklich seine Gedankengänge, die sich gerade nichts sehnlicher wünschten, als das ihn Ruki unter der Dusche wusch, ihn verwöhnte. Oh Gott. Er sollte aufhören zu denken. 2004-10-16, 16. Tag, Morgens in irgendeinem Hotel in Osaka. Ruki Gazette verbrachten einen wahrlich ruhigen Vormittag. Irgendwann trudelten alle im Speisesaal ein und obwohl die Stimmung recht gut war herrschte vorrangig Stille. Sie waren alle irgendwie noch vom Vortag gerädert und jeder hing irgendwie seinen Gedanken nach. Dann schließlich wurden sie alle zur Halle gefahren. Doch bis zum Einlass waren noch einige Stunden totzuschlagen. So teilten sie sich in zwei Gruppen, streunerten ein wenig durch die Gegend, kauften ein wenig ein… Uruha, der seine Zeit mit Aoi allein genoss, ein wenig mehr. Rechtzeitig kamen sie wieder zur Halle, übergaben dem Staff ihre Sachen und gingen mit der Masse an Fans in die Halle. "Uhu...Taka hat sich ja noch einmal umgezogen?", bemerkte Uruha und grinste ihren Sänger breit an, der in der Tat in seiner neu gekauften hellen, fast komplett kaputten Jeans, seinen lockeren Stiefeln und einem einfachen Shirt steckte. "Und was ist das?" Neugierig nahm Aoi Rukis Handgelenk genauer in Augenschein. "Wir dachten uns eben wir passen uns an", meinte Reita, der genau wie Kai in einem Tour-Shirt steckte. In der Tat konnte man an Ruki, Kai und Reita immer wieder irgendwelches Merchandise erkennen, sei es der Schlüsselanhänger, der von Rukis Hose baumelte oder sonst was. Dass es teilweise sogar ausschließlich Dir en Grey Artikel waren störte sie nicht. Sie wollten nur nicht auffallen. Aber das würden sie wohl auch so nicht. Ruki hingegen hatte eher auf seine gerade erst neu gekaufte Sonnenbrille gesetzt. Darüber runzelte Uruha zwar leicht die Stirn, aber auch als es dunkel wurde nahm der Jüngste sie nicht ab. Er lehnte sich lässig in seinem Stuhl zurück und während seine Kollegen fleißig mit dem Publikum mitmachten, betrachtete er einfach nur die Bühne. Und wenn er ganz ehrlich wäre... dann würde er sich eingestehen, dass seine Augen ausschließlich auf Kyo lagen. Es war richtig gewesen Dir en Grey diese Halle zu überlassen. Und doch merkte er, dass es nicht nur das war. Etwas hatte sich in Kyo geändert, das war nicht von der Hand zu weisen. Und... es freute ihn. Ja es freute ihn irgendwie, ihn so zu sehen, auch wenn er noch nicht sagen konnte was genau sich verändert hatte. Nachdenklich fuhr er sich durch die Haare. Ob es etwas damit zu tun hatte was Kyo ihm geschrieben hatte? Nachdenklich starrte er in der Pause auf seine Finger. Ruki wusste nicht mehr was er tun sollte, was er tun konnte außer warten und hoffen. Er traute sich einfach nicht, aus Angst zu weit zu gehen. Kyo... hatte doch selbst gesagt, dass er kommen würde... indirekt oder? Nachdenklich kaute er auf seiner Unterlippe herum und bemerkte nicht die besorgten Blicke seiner Freunde. Es wurde wieder dunkel. Ruki nahm die Brille ab und bahnte sich seinen Weg an die Absperrung vor ihrem Bereich. Kurz sah er zur Bühne. Sein Leben hatte sich so verändert in diesen wenigen Tagen, in den wenigen Tagen die hinter ihnen lagen. Gedankenverloren spielte er an seiner Kette und seufzte. Er horchte auf als ein bekannter Titel an sein Ohr drang. Erstaunt weiteten sich seine Augen und er blickte zu Kyo. Kurz war ihm als hätten sich ihre Blicke getroffen doch er tat es als Einbildung ab. Er stand zwar nah an der Bühne aber Kyo konnte ihn in der Masse unmöglich finden. Hart schluckte er. Warum dieses Lied? Warum Heute? Das war nicht fair... Das Konzert verging und als Dir en Grey von der Bühne waren, konnte man gar nicht so schnell schauen, wie Ruki über die Absperrung geklettert war. Den Security’s, die ihn bemerkt hatten, zeigte er nur seinen Ausweis, auch wenn sie nicht spielten, hatten sie sehr wohl einen und Zutritt nach Hinten. Man ließ ihn passieren und er huschte unbemerkt über die Bühne, grinste seine Freunde noch schadenfroh an, die sich vermutlich nicht trauten. Er brauchte nicht lange, um die Garderobe zu finden. Immerhin war alles ausgeschildert. "Es hätte wohl keiner gedacht, dass ihr Heute dieses Lied spielt, egal wie verbunden es mit dieser Halle ist." Grinsend schob er die Hände in die Hosentaschen und genoss die teils verblüfften Blicke auf ihm. "Wie...was...wie kommst du? Du kennst es?", stammelte Daisuke. Ruki lachte amüsiert. "Mhm~ als Reita erfahren hat, dass wir mit euch auf Tour gehen, hat er sich aus Aggression vom Manager die DVD geschnappt und mich genötigt sie mit ihm anzusehen. Er kann halt besser Wut ablassen, wenn er die Personen vor sich sieht", grinste er breit. "Bei Garden hatte er aber netterweise endlich den Rand gehalten." Immer noch lächelte Ruki. "Ach das hattest du gemeint", drang die Stimme Shinyas an sein Ohr, als dieser sich dreister weise neben ihn setzte, nachdem er seine Beine einfach runter geschoben hatte. "Jep", meinte er, spielte ein wenig an seinem Armband und schielte zu Ruki. Welcher verwirrt zwischen Shinya und Kyo hin- und her sah, ehe er mit den Schultern zuckte. War ja auch egal. "Ich hoffe dir hat es gefallen." Leicht nickte Ruki auf Kyos indirekte Frage. Es hatte ihm gefallen, auch wenn er nie zugeben würde was er da unten im Publikum empfunden hatte. Und es war auch besser so, wenn er es für sich behielt. Keiner sollte mehr die Abgründe seiner Seele sehen. Nicht in nächster Zeit. Er schmiss sich auf einen Stuhl und beobachtete die Anderen. "Ich geh duschen", meinte Kyo, hob seine Hand und verschwand dann in dem angrenzenden Bad, dicht gefolgt von Shinya. "Wo sind denn die Anderen?", meldete sich nun auch Toshiya zu Wort, und drückte das aus was Daisuke nicht geschafft hatte zu fragen. "Kommen wohl noch. Sie sind halt nicht klein genug, um unbemerkt über die Absperrung zu klettern und über die Bühne zu gehen." Obwohl Reita und Kai in den Tour-Shirts wohl sicher auch nicht SOOO aufgefallen wären. "Gib den anderen Bescheid, dass sie ruhig her kommen dürfen, wenn sie wollen. Wir wollen doch gleich was trinken gehen", beauftragte er einen der Staffmember, ehe er sich wieder an Ruki wandte. "Tja manchmal sind manche Eigenschaften doch sehr vorteilhaft, hmm", grinste Kaoru und ließ sich auf dem Platz von Kyo sinken. "Ja...ich muss gestehen, so sehr ich es hasse, manchmal liebe ich es klein zu sein", grinste Ruki. Er zog die Beine ran. "Und ihr wollt nicht duschen?" Er musterte die Drei verbliebenen, die alle vor sich hin rauchten. Seeehr ungewohnt. Sie gingen immer zusammen duschen, außer wenn es mal Zank gegeben hatte, aber eigentlich gerade da. Unter der Dusche konnte man so etwas überraschend gut klären, wie er immer wieder feststellen musste. Manchmal...wenn sie noch nicht ganz ausgepowert waren, kabbelten sie sich noch. Aber es gab auch einfach Tage da musste der Staff sie fast in die Duschen schleppen. Vergnügt steckte sich Kaoru eine Zigarette an, sah zu Ruki und grinste leicht. "Alles mit der Ruhe. Wir haben doch noch genügend Zeit", schmunzelte der Leader, während die anderen Beiden ihm zustimmten. Leicht verstehend nickte der Sänger und sah sich dann nachdenklich um. "Kaoru? Habt ihr hier zufällig irgendwo Blätter und `nen Stift rum liegen?" Kaum hatte er das gefragt reichte ihm ein Staff welche. Er blinzelte verwirrt. "Eh...danke." Leicht zuckte Ruki mit den Schultern und begann zu kritzeln. Gedanken musste man halt eben festhalten, wenn man sie hatte. Und im Publikum hatte er keine Möglichkeit gehabt. Daisuke beobachtete ihn neugierig, doch der Sänger schien extra schlecht zu schreiben, so dass es ihm schwer fiel zu entziffern was da stand. "Also Daisuke. Du weißt doch ganz genau, dass du eh nur Bahnhof verstehst", grinste Kaoru fies. "Gib es auf", hallte es nun erneut von der Tür und die restlichen Vier kamen endlich rein. Uruha setzte sich neben Ruki und musterte das Blatt flüchtig. "Er schreibt immer so, dass keiner es lesen kann außer ihm selbst. Am liebsten lässt er Striche weg oder so..." Er zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung wie er es lesen kann aber bisher hat es noch keiner geschafft es zu entziffern, wenn Ruki nicht wollte, dass es entzifferbar ist. Er mag es halt meistens nicht wenn man seine Entwürfe liest." "Das kennen wir. Kyo ist da nicht wirklich anders. Es ist halt ihre Privatsphäre. Jeder hat seine eigene Art.", meinte Kaoru und pattete den Rotschopf, der sich dann aber auch langsam zu den Duschen auf machte, wie auch Toshiya. "Ich guck dann mal was meine restlichen Küken machen. Nicht weglaufen. Wir wollen doch alle wieder gemeinsam weggehen." Mit den Worten, war nun auch Kaoru verschwunden und die Gazettos wieder alleine. "Wieso bist du einfach ohne uns abgehauen", schmollte Reita und piekte Ruki in die Seite. Gemeinheit. Er hatte sie einfach doof stehen lassen. Ruki schreckte auf und blinzelte desorientiert. "Eh?" Er brauchte etwas ehe er grinste. "Tja...weil ihr zu langsam wart", meinte er frech und streckte Reita die Zunge raus. "Ich wollt‘ sie halt noch vor der Dusche erwischen und das hätte ich mit euch nicht geschafft." Zufrieden sah er wieder auf das Blatt auf seinem Schoß und änderte ein paar Sachen. Da auf Beinen schreiben scheiße war, hatte er sich sogar etwas schönes drunter gelegt. Reita hatte Ruki schmollend angesehen. "Gemeinheit. Nur weil du auf nackte, schwitzige Männerkörper stehst", brummelte der Bassist und wurde auch direkt verwirrt angesehen. "Ich weiß ja nicht wovon du Nachts träumst, aber soweit ich mich erinnere war ich der, der als letztes eine Beziehung mit einer Frau hatte", meinte er trocken und bemerkte nicht einmal, dass er es laut ausgesprochen hatte und ein Teil seiner Band immer noch nichts von Mizuki wusste. Na ja...konnte ja auch lange her sein...oder so. Seufzend fuhr er sich durch die Haare, packte den Zettel ein und stand auf. "Ich such‘ mal meinen Rucksack, den muss der Staff irgendwie rein gebracht haben." Er brauchte seine Tabletten. Ihm wurde wieder leicht Schwindlig und seine Hand begann wieder zu brennen. Er hatte viel zu lange keine Tabletten mehr zu sich genommen. Wie leichtsinnig von ihn. Seufzend verließ er den Raum und ging also auf die Suche nach ihren Sachen. Irgendwo mussten die ja sein. "Hey warte du Giftzwerg ich komme mit.", rief Reita ihm hinterher und stolperte ihm nach, holte ihn aber auch recht schnell ein. "Tut mir Leid", nuschelte er schnell, winkte ab und knuffte Ruki sanft. "Dir geht es besser, hmm? Hast du mit Kyo gesprochen?", fragte er vorsichtig, sich nicht sicher, wie stabil Rukis Zustand wirklich war. Verzweifelt sah sich dieser um. "Theoretisch", meinte er und hielt einen Staff auf, fragte ihn nach den Sachen, doch der konnte ihm nicht weiter helfen. "Verflucht." Grummelnd kaute er sich auf der Unterlippe rum und blieb stehen. Nicht hektisch werden, das tat seinem Kreislauf nicht gut. Er schloss die Augen und lehnte sich an die Wand. Warum hatte er nichts getrunken die letzten Stunden? Das rächte sich jetzt, genauso wie das Fehlen seiner Medikamente. Reita hob gekonnt eine Augenbraue. "Wie Theoretisch? Wie soll ich das denn jetzt bitte verstehen?", fragte er, sah sich dann aber ebenfalls um, bevor er einen Staff stoppte und ihn darum bat Ruki etwas zu Trinken zu besorgen, wie auch seine Sachen. Sanft legte er seine Hand an seine Schulter und drückte sie leicht. "Keine Sorge. Sie finden die Sachen schon. Die können ja nicht einfach verschwunden sein.", lächelte er aufmunternd, ließ sich mit Ruki einfach auf dem Boden sinken und sah ihn an. "Na theoretisch halt. So wirklich gesprochen haben wir nicht", murrte er leise. "`Ne Zettelunterhaltung ist für mich keine richtige Unterhaltung." Seufzend lehnte er sich an die Wand, ehe er einfach zur Seite an Reita kippte. "Ich hasse es...", murmelte er. Er hasste seinen Körper einfach. Alles an ihm. Er schloss die Augen in der irrsinnigen Hoffnung, dass es dann aufhörte sich zu drehen. Er hasste seinen Körper dafür, dass er ihm immer zeigen musste, wie es ihm ohne den ganzen Tablettenscheiß gehen würde. Dabei hatten seine Ärzte ihm versprochen, dass er ab seinem 20. Lebensjahr sie absetzten konnte. Pustekuchen. Nichts da mit absetzten. "Ich weiß einfach nicht was ich machen soll...", murmelte er leise. "Mehr als warten kann ich nicht...aber ich...ich will nicht nur warten..." Erschrocken zuckte Ruki zusammen als er ein Räuspern vernahm und blickte wie ein erschrecktes Reh zu Kyo hoch. Wie lange stand er da schon? Er blickte zu seinem Rucksack und nahm ihn an sich, nickte nur leicht. "Ich glaub den hast du gesucht", meinte Kyo, wandte sich dann aber wieder ab und wollte gehen. Deprimiert starrte er auf den roten Stoff und atmete tief durch. Als Reita Kyo ansprach legte er ihm eine Hand auf den Arm. Er wollte nicht, dass sich sein bester Freund da einmischte, auch wenn Kyo klar freundlicher ihnen gegenüber geworden war. Er wollte jetzt einfach keinen Stress. Vor allem da er nicht wusste was Kyo gehört hatte und wie es bei diesem angekommen war. Und nicht zuletzt hatte er Angst vor der Wirkung. Er kramte in seinen Sachen und zog seine Tablettenbox raus. "Schon okay..." Er fischte seine Wasserflasche hervor, kramte an die 5 Tabletten raus und sah diese hasserfüllt an. Doch was sollte er tun? Er schloss die Augen und schluckte die Tabletten einfach mit dem Wasser. Seufzend hatte sich Reita wieder zu Ruki gesetzt und sah ihn traurig an. "Tut mir Leid. Aber wenigstens hast du deine Tasche wieder", lächelte Reita leicht verunglückt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)