Zum Inhalt der Seite

ki ni take o tsuida yôna II

two lives but one love?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Akt 4; Du musst lächeln, immer lächeln.

2004-10-14, 14. Tag, irgendwo in der Innenstadt von Osoka. Kyo
 

Hart biss sich Kyo auf seine Unterlippe und fuhr sich durch sein Haar. Wo war er eigentlich? Was tat er hier eigentlich? Warum fühlte er sich so beschissen?

„Tooru?“ Erschrocken fuhr der Kleine, zitternde Körper herum und sah den Anderen mit seinen verschleierten Augen an. Wie viel hatte er getrunken? Er konnte nicht mal wirklich gerade stehen.

„Du…-“ Doch augenblicklich spürte er dessen Finger auf seinen Lippen und schwieg, schwankte leicht hin und her und spürte dann einen stützenden Arm um sich.

„Du solltest nicht so viel reden, Tooru.“, hauchte dieser und zog ihn dann sanft in seine Arme, bevor er ihn mit sich zog.

„Wohin willst du?“ „Von der Straße weg“, brachte dieser nur hervor und kurze Zeit später saß Kyo auch schon auf der Couch, umhüllt von einer kuschelig warmen Decke und einer Tasse Tee in der Hand. Irgendwie kam ihm diese Situation äußerst bekannt vor.

„Warum tust du das?“ „Weil ich nicht zulassen kann, dass du in dein Verderben rennst.“ -Stille-

Leicht nippte der Blonde an dem Tee, sah sich langsam um und sah dann wieder zu Shun.

„Du wohnst immer noch hier?“, fragte Kyo leise, stellte die Tasse ab und erhob sich langsam, schwankte leicht und hielt sich lieber an der Sofalehne fest.

„Du solltest dich lieber setzen.“ „Nein, nein es geht schon“, murmelte der Blonde nur, sah sich um, ehe er ein Bild erblickte, das ihm nur zu bekannt vor kam. Langsam ging er auf das Bild zu, welches auf einem Schrank stand und nahm es in die Hand. Vorsichtig legte er seine Finger auf das Glas und strich über das Bild, während er die zwei Personen, die sich liebevoll umarmten und glücklich in die Kamera strahlten, betrachtete.

„Du hast es immer noch?“ „Ja.“ Einen Moment schwieg er.

„Warum? Ich verstehe dich nicht. Warum hast du mich so verletzt, aber bewahrst dieses Bild immer noch auf.“ Kyo konnte ihn wirklich nicht verstehen. Er hatte ihn schon damals nicht verstanden. Wie könnte er auch? Wie konnte man nur so mit einem Menschen spielen.

„Tooru, wir waren mehr als 2 Jahre zusammen. Was glaubst du denn, dass ich dir das alles vorgespielt habe?“ „Ja davon war ich ausgegangen.“ Kalt hatte er die Worte ausgesprochen. Glaubte Shun etwa, dass er ihm noch ein einziges Wort glauben konnte? Wie könnte er?

„Es war aber nicht so. Du bist mir nicht egal.“ Wie konnte er ihm nicht egal sein, wenn er ihn so behandelt hatte? Wie? Er verstand es nicht.

„Warum lässt du mich dann so leiden?“ Verzweifelt rief Kyo die Worte aus und warf dabei das Bild auf den Boden. Klirrend ging es zu Bruch.

„Tooru?“ Entsetzt sprang Shun auf und zog den Vocal in seine Arme, welcher sich jedoch direkt verspannte und versuchte sich aus der Umarmung zu entziehen.

„Lass mich…“, schluchzte Kyo auf einmal auf und ließ sich verzweifelt auf dem Boden sinken und schlang seine Arme um seinen zitternden Körper.

„Warum hast du mir mein Herz gestohlen und nicht wiedergegeben? Warum lässt du mich so leiden? Warum hast du mein Vertrauen so missbraucht?“ Verzweifelt hatte er die Worte hervor gebracht.

„Ich wollte dich nicht verletzen.“ Kyo lachte bitterlich auf. Sicher doch. Und das sollte er ihm glauben?

„Warum hast du es dann immer wieder getan?“ „Ich konnte nicht anders. So bin ich. So war ich schon immer. Ich kann nichts daran ändern, egal wie sehr ich es gewollt hätte“, brachte Shun hervor, kniete sich zu dem Bild herunter und befreite es von den Scherben.

„Ich wusste, dass ich dich irgendwann verletzen würde, weil es meine Natur ist.“ Seine Natur? Wollte er ihn verarschen? Er glaubte ihm kein Wort, kein einziges Wort. Er wollte ihn doch nur wieder einlullen und so weitermachen wie er auf gehört hatte, so wie damals. Oder sagte er doch die Wahrheit? Er zweifelte daran.

„Wie lange? Wie lange warst du mir schon Fremd gegangen?“ Ob er ihm die Wahrheit sagte?

„Etwa ein Jahr lang.“ Unkontrolliert krallten sich seine Fingernägel in seine Oberarme und vergrub sein Gesicht an seinen angewinkelten Beinen. Ein Jahr! Ein ganzes Jahr hatte er ihn angelogen, betrogen und benutzt. Das war zu viel. Das konnte er einfach nicht fassen. Ein ganzes Jahr!!

„Ein Jahr?!“ Entsetzt starrte er den Anderen an. Doch dieser tat nichts anderes als zu nicken. Sollte er das jetzt einfach so hinnehmen? Was würde er auch daran ändern können? Es war geschehen und er hatte nichts davon mitbekommen. Shun hatte Recht, als er gemeint hatte, dass er leichtgläubig und dumm war.

„Tooru? Warum hast du so viel getrunken? Wegen diesem Jungen? Diesen Möchtegern Sänger?“, fragte Shun, legte das Bild auf den Wohnzimmertisch und sah zu dem verwirrt aufblickenden Blonden.

„Ich ertrage seine Anwesenheit nicht mehr. Ich habe Angst vor dem was Geschehen wird. Ich habe Angst davor wieder so verletzt zu werden, so wie du mich verletzt hast. Der Schmerz sitzt noch zu tief. Du bist daran Schuld, dass ich nicht mehr lieben kann“, schrie er ihn förmlich an, wurde er doch bei jedem Wort lauter. Er war so wütend. Shun war Schuld daran, ganz alleine er.

„Was für ein Blödsinn, das redest du dir ein. Du bist selber dafür verantwortlich. Vergiss mich doch endlich, wenn du es so Leid bist.“ „Wie soll ich das denn machen, wenn du immer wieder auftauchst? In meinen Träumen, meinen Gedanken und Real.“ Wie stellte er sich das vor? Er hatte doch so sehr gehofft, dass er das konnte. Doch bevor es überhaupt so weit kam, geschahen immer Dinge, die ihn erneut runter gezogen hatten, ihn an das vergangene erinnert hatten.

„Liebst du mich noch?“

Stille trat in den Raum, während Kyo den Anderen entsetzt ansah. Liebte er ihn noch? Er liebte doch Takanori, oder? Zweifel machten sich in ihm breit.

„Warum sonst hängst du noch so an mir?“, fragte Shun, erhob sich und ging auf Kyo zu, hockte sich zu ihm runter und legte seine Hand auf seinen Arm, doch Kyo schwieg weiterhin. Lange schwieg er einfach, ließ sich dann aber in die Arme des Anderen ziehen.

„Ich habe Angst“, kam es leise von dem Sänger.

„Wovor?“ „Vor der Liebe… Vor dem was geschehen wird.“ „Das brauchst du nicht. Es gibt immer eine Enttäuschung im Leben, aber es gibt auch wunderschöne Momente im Leben, die du genießen solltest und dich nicht davor verschließen solltest. Es macht dich nur verletzbarer, als du eh schon bist“, gab Shun von sich, strich ihm dabei behutsam über den Rücken.

„Du liebst ihn, hmm? Und er liebt dich, sonst hätte er dich nicht vor mir beschützt und mir dabei die Nase gebrochen. Er hätte sonst keinen Bruch seiner Knochen in Kauf genommen. Warum verschließt du dich so vor der Wahrheit?“ Wieso sprach er so auf ihn ein? Er wusste doch ganz genau warum. Wie konnte er nachdem was geschehen war noch Vertrauen aufbauen? Wie sollte er über seinen Schatten springen können? Wie sollte er diesen Schmerz verdrängen?

„Weil es so wahnsinnig weh tut. Ich möchte – nein ich kann diesen Schmerz nicht noch einmal ertragen.“ „Das wirst du nicht!“ Hart trafen ihn die Worte, was ihn stocken ließ. Was veranlasste ihn dazu, das zu glauben. Warum sollte es nicht so sein? Auch Ruki war nur ein Mensch und würde ihn verletzten, so wie alle Menschen es bis jetzt getan hatten, die er an sich ran gelassen hatte. Warum hielt er sonst so einen Abstand zu seinem Bandmembern.

„Warum bist du dir so sicher?“ Fragend sah er Shun an.

„Du weiß es doch selber ganz genau.“ Hart schluckte Kyo, löste sich langsam von Shun und taumelte leicht zurück. Er wusste es? Was wusste er? Warum es bei Ruki nicht geschehen würde? Weil er ihn so aufrichtig liebte, dass es weh tat. Ja das war der Grund. Ruki liebte ihn so aufrichtig, wie es sonst noch keiner getan hatte. Noch nie hatte er dieses Gefühl gespürt gehabt, welches von ihm ausging. Dennoch... war es wirklich wahr. Konnte er Shun vertrauen? Konnte er ihm wirklich glauben? Sollte er es wirklich riskieren und es einfach versuchen?

„Ich muss telefonieren“, murmelte der Sänger, kramte seine Handy aus seiner Hosentasche und rief Kaoru an.

„Kannst du mich abholen?“, fragte er, sah dann aber verwirrt zu Shun und reichte ihm das Handy. Kurzerhand hatte dieser dem Leader die Adresse genannt und hatte aufgelegt. „Danke“, murmelte Kyo, nahm das Handy wieder entgegen und ließ es in seiner Tasche verschwinden.

„Du hast meine Frage noch nicht beantwortet.“ Verwirrt sah er Shun an. Welche Frage?

„Welche?“ „Liebst du mich noch?“ Leicht schüttelte Kyo seinen Kopf.

„Ich verabscheue dich. Wünschte mir deinen Tod, aber ja, ich kann mich nicht von dir lösen.“ Wie konnte er ihn noch lieben, nachdem er ihm das alles angetan hatte? Er hasste ihn und das aus tiefstem Herzen. Und genau deshalb hing er noch so an ihm.

„Was muss ich tun damit du endlich los lässt und endlich glücklich wirst?“ Doch etwas schockiert sah er ihn an. Er wollte das er glücklich wurde? Das konnte er gar nicht glauben. Warum sollte er das wollen? Das sprach gegen jegliches Verhalten von ihm. Oder tat er es wirklich...

„Liebst du mich noch Shun?“ „Ja! Aber ich kann dich nicht glücklich machen, Tooru. Aber er kann es.“ Ruki sollte es können? Er zweifelte daran. Wieso sollte ausgerechnet er ihn glücklich machen können? Langsam ließ er sich wieder auf der Couch sinken und nahm das Bild in seine Hand.

„Vergiss die Vergangenheit, schließe endlich damit ab.“ Leichter gesagt als getan. So einfach fiel ihm das nun mal nicht, so sehr er sich das auch wünschte.

„Ich würde so gerne, aber es will nicht funktionieren.“ „Dabei kann ich dir nicht helfen Tooru. Das musst du selber schaffen“, brachte Shun hervor, bevor er aufsah, da es an der Tür klingelte. Kyo sah Shun nach, wie er die Türe öffnete und Kaoru in dieser stand.

„Habe ich dir nicht etwas bezüglich Kyo gesagt?“, knurrte Kaoru ungehalten.

„Er ist mir betrunken in die Arme gelaufen. Besser mir, wie irgendeinem Vollidioten“, verteidigte Shun sich, doch Kaoru ging einfach an ihm vorbei ins Wohnzimmer. Besorgt trat er auf Kyo zu und beobachtete ihn, wie er gedankenverloren auf das Bild starrte.

„Kyo?“, fragte Kaoru besorgt.

„Hmm?“ Langsam erhob sich der Blonde, steckte das Bild in seine Hosentasche und ging an Kaoru vorbei zum Flur.

„Lass uns zurück zum Hotel“, brachte Kyo leise hervor, was Kaoru verwirrt aufsehen ließ.

„Ist alles Okay? Was ist mit deiner Entscheidung von vorhin?“ Einen Moment schwieg Kyo und dachte darüber nach, ehe er Antwortete: „Egal... lass mir etwas Zeit.“

„Das Photoshooting?“ Leicht nickte der Sänger. Das würde er schon irgendwie hinbekommen. Er hieß ja nicht umsonst Kyo. Kyo trat in den Flur, wo er sich Jacke und Schuhe wieder anzog. Wann hatte er die ausgezogen? Ach was wusste er schon. Seufzend griff er in seine Jackentasche und zog die Schachtel Zigarette hervor, stellte jedoch fest, dass diese leer war.

„Kao?“ „Sicher.“ Und schon hatte Kyo seine gewünschte Zigarette im Mundwinkel hängen und zog genüsslich an ihr, bevor er den Rauch ausstieß.

„Tooru? Gehen wir nach der Tour mal einen trinken?“ Verwirrt drehte sich Kyo zu dem Anderen herum, stieß den Rauch erneut aus und schüttelte leicht den Kopf.

„Ich brauche Zeit Shun. Viel Zeit. Aber danke für das Gespräch“ , brachte er hervor, hob seine Hand und verließ dann mit Kaoru die Wohnung. Langsam ließ er sich in dem Wagen sinken und schloss seine Augen, während er seine Zigarette zu Ende rauchte.

„Wie viel hast du getrunken?“ „Frag mich etwas leichteres, Kao.“ „Na super. Na hoffentlich kannst du gerade stehen“, murrte der Leader, reichte ihm eine Packung Kaugummi, lehnte sich zurück und startete den Wagen.

„Die Anderen warten schon beim Photoshooting auf uns. Das hättest du so oder so machen müssen, genauso wie das Konzert. Früher habe ich den Abbruch nicht durch bekommen.“ „Schon okay. Wir machen weiter.“ „Sicher?“ Ein leichtes Nicken war die Antwort. Wie könnte er seine Fans enttäuschen? Sie waren alles für ihn. Das Einzige was ihn nie enttäuscht hatte. Das Einzige was ihm wohl für immer eine Stütze sein konnte.
 

Nachdem alle fertig gestylt waren, betrat nun auch endlich Kyo und der Leader komplett fertig gestylt den Raum. Kaum waren sie eingetreten, wurde Kyo auch schon zum Shoot gezogen und musste sein Bestes geben, was er auch tat. Kurz darauf folgte Kaoru. Schnell waren die Einzelshoots durch und sie konnten sich den Bandfotos widmen, die auch recht zügig gingen. Das Problem waren eher die Shoots mit den Anderen. Als Kyo dann auch schon mit Ruki posen sollte, atmete er tief durch, sah zu dem Jüngeren und befolgte kurz darauf die Anweisungen des Photographen. Augen zu und durch hieß es, aber er erhaschte einen Lichtblick, einen schmerzhaften Lichtblick, der ihm etwas Hoffnung auf Besserung verschaffte.

"Ich denke ich sollte mit Kao das Zimmer wechseln. Es wird das Beste für uns Beide sein fürs erste", brachte Kyo leise hervor, ließ dann aber von ihm ab und positionierte sich wie gewünscht. Ruki war erschrocken zusammengezuckt, doch dann nickte er leicht. Auch Kyo nickte, widmete sich dann aber wieder der Kamera und spielte seinen Part, so wie es Ruki tat. Seufzend verließ er den Raum, als er das Shooting hinter sich hatte und bat ein Staff ihm etwas zu Essen zu besorgen, schließlich hatte er noch überhaupt nichts gegessen. Ein Wunder, dass er den ganzen Alkohol bei sich behalten hatte. Bitter schluckte er, während er den Raum wieder betrat und sich zu Daisuke und Shinya setzte. Kaoru war mal wieder auf Achse, so wie er es immer war und Toshiya war mit Reita beim Fotografen, um sich ablichten zu lassen.

"Ich hab es ganz schön verbockt, hmm?", fragte er an Shinya und Daisuke, die ihn Beide verwirrt ansahen, doch bei Shinya machte es klick.

"Hör auf so etwas zu denken. Er hat es selbst verbockt, wenn er meint dich unter Druck setzen zu müssen", murmelte Shinya, erhob sich dann aber, da die Drummer nun an der Reihe waren. Tief seufzte er auf, sah zu Ruki, der sich gerade von Uruha die Hand neu verbinden ließ.

"Von selbst wird er sicher nicht mehr kommen, wenn musst du den nächsten Schritt machen", brachte Daisuke hervor, ließ ihn frustriert aufseufzen.

"Ich weiß. Aber ich brauche Zeit", brachte Kyo hervor, verließ dann auf den Wink des Staffs den Raum und widmete sich dem Essen, welches er regelrecht verschlang. So leer war sein Magen schon lange nicht mehr gewesen. Nachdem er alles aufgegessen hatte, hatte er sich auf der Couch lang gemacht und war eingeschlafen. Schlaf, den er bitter nötig hatte.
 

ein paar Stunden vorherRuki
 

Sie waren Kaoru ins Hotel gefolgt und hatten dort auch die Anderen getroffen. Irgendwie verhielten sich Shinya und Kaoru seltsam, doch das beachtete keiner. Jeder verschwand noch flüchtig hoch ins Zimmer, um ein paar wichtige Utensilien mitzunehmen, dann ging es auch schon zum Van. Sie verteilten sich auf die Bänke und während Ruki den Kopf auf Reitas Schoß legte und halb einschlief, sich dabei auch nicht daran störte, dass er quer über Uruha und Aoi lag - so ein Van war für 8 Personen nun mal sehr klein - sah Kai, der direkt neben Daisuke saß, in die Zeitung.

"Ach her je...", murmelte er. "Dabei hab ich unserem Manager extra angerufen, dass er das regeln soll." Seufzend schüttelte er den Kopf.

"Vielleicht sollten wir ein offizielle Nachricht an die Fans geben? Von wegen Ruki ist gestürzt und zur Sicherheit ins Krankenhaus und Ärzte haben gesagt, ist nichts mit Konzert, weshalb wir auch das Konzert absagen müssen. Haben wir eine ordentliche Erklärung. Wir sollten nur aufpassen keine Panik zu schieben."

"Finde ich gut", murmelte Uruha. Gähnend reckte er sich.

"Wäre eine Idee und zumindest recht plausibel", meinte Daisuke und sah zu den Anderen. Leicht nickte Kai und murmelte etwas von 'inneren Verletzungen' oder 'Stauchungen und Prellungen'. Irgendeinen triftigen Grund würden sie schon finden.
 

Bald kamen sie auf dem Gelände an und stiegen alle aus. Sie zogen ihre Outfits an und die Stylisten gaben sich alle Mühe. Ruki versteckte seinen Verband unter Fingerlosen Handschuhen und fertig war der Salat. Seufzend sank er auf ein Sofa und nahm sich eine Wasserflasche. Er war noch immer müde.

Gemeinsam brachten sie die Einzelshoots hinter sich und Ruki spürte die besorgten Blicke seiner Freunde auf sich, brachte aber alles recht gut hinter sich. Sobald er fertig war ließ er sich von einem Staff ein paar Vitamine in Form von Obst und was ordentliches zu Trinken bringen. Schließlich musste er sich irgendwie auf den Beinen halten. Geflissentlich ignorierte er Kyo, als dieser den Raum betrat. Je weniger er ihn ansehen musste, umso besser. Ruki biss in einen Apfel und spielte nebenbei geflissentlich auf Uruhas Gameboy Advance Pokemon. Als sie dann zu den Bandshootings übergingen, schaffte es Ruki auch irgendwie Kyo aus dem Weg oder eher aus dem Blick zu gehen. Doch dann, als er glaubte es überstanden zu haben, hatte der Fotograf ja die wundervolle Idee, sie zusammen fotografieren zu können. Was für ein Idiot. Merkte der etwas? Während des Shoots hatte Rukis Hand zu brennen begonnen, doch er ignorierte es geflissentlich. Genau wie Kyo. Zwar ließ er es sich nicht anmerken und auf den Bildern würde man nichts sehen, doch er schaffte es erfolgreich, den anderen Vocal irgendwie auszublenden. Umso erschrockener zuckte er zusammen, als ihn dieser ansprach: "Ich denke ich sollte mit Kao das Zimmer wechseln. Es wird das Beste für uns Beide sein fürs erste." Doch ein kleines Nicken war alles was Kyo als Antwort bekam. Irgendwann hatte Ruki es überstanden und die Bassisten waren die Nächsten. Wortlos schlurfte er zu seinem Platz zurück. Kyos Worte hatten weh getan. Und das überraschte ihn. Eigentlich hatte er damit doch rechnen können. Und doch... Er wusste, dass es vernünftiger war. Viel vernünftiger. Aber wenn er ehrlich war, hatte er bei dem Thema Kyo schon lange seinen Kopf abgeschaltet. Seufzend ließ er sich in das Sofa fallen und schnappte sich seine Wundcreme. Vermutlich war seine Haut einfach zu trocken unter dem Verband und die Wunde brannte deshalb. Uruha schien das bemerkt zu haben, denn er kam zu ihm und kniete sich vor Ruki.

"Lass mich das machen." Sanft lächelte er ihn an und Ruki hielt ihm wortlos die Hand hin. Lächelnd nickte Uruha, machte vorsichtig den Handschuh ab und begann dann den Verband aufzuwickeln.

"Darfst du das überhaupt?" Leise schnaubte Ruki. Lächelnd schüttelte Uruha den Kopf. Natürlich bemerkte er, wie es dem Kleinen ging, doch in seinen Augen schlug er sich recht wacker. Je mehr Uruha Rukis Hand freilegte, um so mehr musste er schlucken. Fünf mehr oder weniger große Narben erstreckten sich über die Hand, zeugten von der Verwüstung, die in dem kleinen Körperteil geherrscht hatte und von der Bemühung der Ärzte so wenig wie möglich öffnen zu müssen. Für Ruki waren solche Bilder normal, aber Uruha zerriss es jedes Mal das Herz, wenn er es sah. Vorsichtig cremte er die Nähte ein und bekam dann schon ein Pad vor die Nase gehalten, da merkte man eben wie sehr das für Ruki Routine war. Er hatte an alles gedacht. Uruha legte es auf die eingecremte Fläche, nachdem er eine Weile gewartet hatte, dass die Creme trocknete und verband Rukis Hand dann wieder.

"Danke", nuschelte der Kleine und nahm sich diesmal eine Orange. Warm lächelte Uruha, setzte sich neben ihn und schnappte sich eine Banane, die er genüsslich verspeiste. Ruki unterdessen hatte sich wieder seinen Gameboy geschnappt und tippte neben dem Schälen darauf herum.

Müde hatte Ruki irgendwann seine Augen geschlossen und etwas von wegen

"Weckt mich wenn ihr mich braucht", gemurmelt.
 

nach dem ShootingKyo
 

"Waaahh~ lasst mich durch… Ich muss maaaa~al", drang auf einmal eine quengelnde Stimme an ihre Ohren und ließ die Gitarristen Aufsehen.

"Sht!", kam es unisono von den Beiden und ließen Toshi verwirrt Aufsehen. "Oh... `tschuldigt.", murmelte und wuselte schnell auf Toilette. Leicht grinsend schüttelten die Beiden ihre Köpfe und sahen auf Kyo, der sich leise grummelnd räkelte. Na super da hatten sie den Salat. Kurz darauf saß Kyo auf der Couch und blickte in die Gesichter seiner beiden Gitarristen. "Wo~?" "Photoshooting." "Oh", brachte Kyo hervor, nahm dann das Glas Wasser entgegen, wie auch die Kopfschmerztablette, die ihm der Staff reichte. Schweigend schluckte er sie und atmete tief durch.

"Ist irgendwas?" "Nein. Wir haben nur über deinen Schlaf gewacht." "Achso", murmelte Kyo, erhob sich und streckte sich einmal ausgiebig, bevor er sich umziehen ging und sich entstylen ließ.

"Könnten sie das bitte wieder abdecken?", brachte Kyo hervor und deutete auf seinen Hals, nahm sich, nachdem die Stylistin es wieder abgedeckt hatte, ein Tuch und band es sich um den Hals.

"Danke", murmelte er und sah dann zu den Anderen, die langsam die Umkleide betraten, um sich ausgehtauglich zu machen.
 

Nach einer guten halben Stunde waren endlich alle Member startklar, während sie sich auf die Vans aufteilten. Zum einen die Gruppe, die in die Stadt fuhr und zur Anderen die, die zurück zum Hotel fuhren.

Daisuke reichte Kaoru die Zeitung, die er im Auto hatte liegen lassen und seufzte leise, wusste er doch, dass Kaoru immer top informiert sein wollte.

"Und wie wollt ihr das bereinigen?", fragte Kaoru an Kai gewandt, hatte er doch die Unterhaltung von vorhin ja nicht mitbekommen. Doch Kyo war schneller, nahm die Zeitung und las sich den kleinen Artikel durch.

"Das steht in der Zeitung?" "Ja." "Oh man…", seufze Kyo, reichte die Zeitung wieder zurück und schloss langsam seine Augen. Jetzt war er auch noch daran schuld, das Gazette eine Artikel von Spekulationen und sondergleichen am Hals hatten..

"Mhm... ich dachte daran, dass wir sagen Ruki sei irgendwo gestürzt, also dass es nach nichts ernstem klingt. Dass wir einfach zur Sicherheit ins Krankenhaus sind und halt ein paar Prellungen und so. Das werde ich noch mit dem Management bereden. Ich denke wir werden das auch als Grund angeben warum wir morgen nicht spielen können. Schließlich wollen wir ja keine Panik streuen." Warm lächelte Kai und zuckte mit den Schultern. "Uns fällt schon wieder was ein. Allerdings... ich frage mich gerade ob Ruki beim nächsten Konzert wieder kann. Ich weiß nicht, er hat uns nicht gesagt was die Ärzte genau gesagt haben, nur dass er Morgen nicht darf." Unsicher spielte er an seinem Armband. Leicht verstehend nickte Kaoru, las sich noch einige andere Artikel durch, bevor sie auch schon ankamen und ausstiegen.

"Ach Kai. Hör mal", meinte Kaoru und verschwand mit Kai in dem Hotel, Kyo sah den Beiden kurz nach, ehe er zu Aoi und dann zu Daisuke sah, bevor er aus dem Wagen stieg und sich an Aoi wandte.

"Ich tausche mit Kao das Zimmer. Kommst du bitte mit zu mir und hilfst mir?", fragte er den Gitarristen, der ihn ziemlich überrascht ansah.

"Ano..." Unsicher sah Aoi Kyo an, welcher auch schon einen Arm um sich hatte und kurz darauf den warmen Körper an sich spürte.

"Dai..", murmelte der Sänger leise und schmiegte sich an den Älteren.

"Wie gehts dir?" "Besser."

"Das erleichtert mich", hauchte Daisuke leise und löste sich langsam, bevor er entschuldigend zu Aoi sah, welcher die Beiden immer noch unsicher ansah.

"Reicht es euch wenn ich euch meinen Schlüssel leihe?" Leicht nickte Kyo auf die Worte und bekam auch schon den Schlüssel von Aoi, welcher dann mit Reita verschwand.

"Lasst uns rauf gehen", lächelte Daisuke und schon gingen die Beiden ins Hotel. In Kyos Zimmer angekommen, packten sie die Klamotten zusammen.

"Wo warst du? Die Kneipe in der du dich zulaufen lassen hast, habe ich gefunden, aber wo warst du danach?" "Bei Shun", brachte Kyo ruhig hervor, kramte das Bild aus seiner Hosentasche und reichte es Daisuke, der es sich besah. Augenblicklich wurde ihm einiges klar.

"Warum hast du nie etwas erzählt?" Leicht zuckte Kyo mit den Schultern, ließ sich auf dem Bett sinken und sah kurz zu dem des Anderen.

"Ich wollte euch damit nicht nerven. Es war gut, dass ihr nichts wusstest. Erst recht nachdem das alles passiert ist." Nur zu deutlich konnte man die Traurigkeit in seinen Worten hören.

"Aber wir wären doch für dich da gewesen." Leicht schüttelte Kyo seinen Kopf und nahm das Foto wieder in die Hand, sah kurz drauf, bevor er es wieder in seine Hosentasche schob und tief durch atmete.

"Dann hätte ich euch alles erzählen müssen und das wollte - das will ich nicht", brachte Kyo leise hervor.

"Warum verschließt du dich immer so sehr vor uns - vor mir? Ich dachte wir wären beste Freunde. Ich habe das Gefühl dich gar nicht mehr richtig zu kennen", brachte Daisuke leise hervor, ließ sich neben Kyo sinken und legte seine Hand sanft auf seine Schulter.

"Tut mir Leid, aber ich habe gelernt mit meinem Schmerz alleine umzugehen." "Aber es zerreißt dich. Warum gibst du nicht endlich zu, dass du es nicht alleine schaffen kannst." "Daisuke bitte", brachte Kyo hervor, befreite sich von der Hand und erhob sich. Kurzer Hand hing eine Zigarette zwischen seinen Lippen und er inhalierte den giftigen Stoff und stieß ihn wieder aus. Seine Augen fixierten die Decke.

"Ich möchte euch einfach nicht damit belasten", brachte er nach einer Zeit des Schweigens und Rauchens hervor.

"Aber du belastest uns viel mehr, wenn wir nicht wissen, warum es dir so scheiße geht." "Ich kann es aber nicht." Frustriert stieß er die Worte aus, ließ seine Faust gegen die Wand preschen und zischte leise auf.

"Ich will einfach nicht, dass ihr seht wie kraftlos ich eigentlich wirklich bin. Wie verletzbar, wie angreifbar. Ich habe doch ein Bild zu waren." Wieso konnte das Keiner verstehen. Er wollte einfach nicht mit Ihnen darüber reden. Er brauchte diesen verdammten Abstand einfach.

"Ja vielleicht auf der Bühne. Vielleicht bei den Shoots, bei den Interview's, vor der Welt, aber nicht vor deinen Freunden. Tooru. Du bist für uns Tooru Nishimura und nicht Kyo, der eiskalt ist, wenn er nicht gerade seine Stimme erhebt. Du bist für uns Tooru Nishimura, ein kleiner, zerbrechlicher Junge, der sich nichts sehnlicher wünscht, als endlich den Schmerz über Bord werfen zu können, der ihn immer wieder droht zu übermannen." "Hör auf Daisuke", brachte Kyo leise hervor, rauchte seine Zigarette zu Ende, während er seine Augen schloss. Wieso sagte Daisuke so etwas? So durften sie ihn nicht sehen. Sicher sie wussten, dass er viel ertragen musste. Aber das sie ihn so sahen... das ertrug er nicht. Kyo musste doch ein Bild vor Ihnen wahren. Sie durften nicht sehen, wie sehr ihn das wirklich mitnahm. Nein... sie durften sich nicht solche Sorgen um ihn machen. Sie sollten sich auf sich selbst konzentrieren und nicht auf ihn.

"Was muss geschehen, damit du dich uns endgültig öffnest." Die Frage ließ ihn aufsehen. Er sollte sich Ihnen ganz öffnen? Davon konnten sie lange träumen. Das würde er keinem gewähren, nicht mal Ruki.

"Ein Wunder", murmelte Kyo leise und packte seine restlichen Sachen zusammen, bevor er ein Block hervor zog und einige Schriftzeichen drauf kritzelte. Es war ein Anfang für ihren gemeinsamen Song, was ihm nun noch schwerer fiel, als es ohnehin schon für ihn war.

"Daisuke?" Kyo sah zu dem Gitarristen, welcher mehr als geknickt auf dem Bett saß. Scheinbar machte es ihn wirklich traurig, dass er sich Ihnen nicht öffnen wollte. Irgendwie konnte er es ja verstehen.

"Ja?", gab besagter Gitarrist von sich und sah nun endlich zu Kyo.

"Gehst du schon einmal vor?", fragte er und bekam ein Nicken des Rothaarigen, der den Schlüssel Aoi's hervor zog und die beiden Koffer Kyo's mit sich nahm. Seufzend erhob sich Kyo, ließ sich auf dem Bett Ruki's sinken und atmete tief den Duft des Jüngeren ein, bevor er den Zettel neben sich legte und noch etwas dazu schrieb.

»Es tut mir Leid was ich heute Morgen zu dir gesagt habe. Gib mir was Zeit zum nachdenken, dann werde ich dir eine endgültige Antwort auf deine Frage geben. Kyo.«

Seufzend erhob er sich, ging auf das Nachtschränkchen zu und griff nach den Schlaftatletten, die ihm Ruki gegeben hatte und verließ dann mit den restlichen Sachen das Zimmer...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  theon-vergil
2013-02-14T19:46:31+00:00 14.02.2013 20:46
Ich hab das ENS gesehen und hab gewartet und gewartet und gewartet ... und scheiße hat sich Animexx Zeit gelassen, das 'pitelchen freizugeben! >.<
ABER jetzt ist es endlich da und das warten hat sich gelohnt! Aber wie immer musste ich erst nochmal zum vorherigen kapitel um den anschluss nicht zu verlieren @.@?!
JEtzt bin ich wieder drinne und freue mich wie ein gummibärchen, dass du auch mal ruki's sicht beleuchtet hast, der arme kam immer viel zu kurz (no pun intended!) xD
aber ehrlich, der arme kleine mann hat sich für kyo es handgelenk gebrochen und shinya hat nix besseres zu tun als zu sagen, ER hätte es verbockt???? O.Ó
WIE denn das? ICH finde ja, dass ruki sehr aufopferungsvoll ist (gibt's das wort überhaupt?!) und kyo sich ruhig mal anstrengen sollte die verlorenen punkte/ vertrauen bei ruki wieder wett zu machen!
Daher fand ich es spitze, dass ruki jetzt mal eis queen spielt und kyo am zug ist! Drama baby, more drama!!!
Und sehr interessant das kyo so handzahm beim wiedersehen mit shun war, mal ehrlich der hätte doch spätestens von kaoru nen tritt in die fresse verdient! 1 JAHR fremdgegangen und ne billige entschuligung von wegen ich bin ein kerl und dann auch noch ein scheißkerl, der dir früher oder später eh weh getan hätte, aber ich liebe dich ... BULLSHIT ... kyo da hättest du mal das warumono raushängen lassen sollen und nciht bei ruki Ü.Ü
naja jetzt hab ich erstmal meinen frust losgelassen zu der verfahren situation (an der KYO und nicht Ruki Schuld ist) und jetzt werde ich weiterhin gespannt auf die kreativität von author-chan warten und hoffen, dass kyo endlich mal die arschbacken zusammen kneift und was draus macht (woraus auch immer, liegt bei author-chan) ^^

ich freu mich schon und drücke ganz doll die daumen für die abschlussprüfung aber hey ich hab auch in weniger als 3 Monaten schriftl. Abschlussprüfung (wo sich entscheidet ob ich dann meinen beruf "gelernt" hab - wasn' quark +.+)
trotzdem alles gute und hoffentlihc bis bald

de treue
theon-vergil *__*
Antwort von:  _-Vanna-_
14.02.2013 22:15
DANKE!!! Für das Kommi! Ich freue mich ja immer wieder aufs neue deine Kommis zu lesen, einfach göttlich :3
Aber ich habe nicht meine Abschlussprüfung, sondern Abschlussprüfung Teil 1 die frühere Zwischenprüfung, die nun zur Abschlussprüfung zählt. Ganze 15% der Gesamtnote und dann 15% praktische Abschlussprüfung Teil 1

lg


Zurück