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ki ni take o tsuida yôna II

two lives but one love?
von

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Akt 3; Das Schicksal ist ein Verräter

In Osoka,Kyo
 

„Shun!“, drang der Name durch die Wohnung, doch keine Reaktion. Seufzend stieß Kyo die Luft aus und ließ sich in die Couch zurück sinken. Wieso war er gegangen? So schnell? Er hatte doch nur mit ihm reden wollen, doch Shun war ihm ausgewichen und gegangen. Sich durch sein Haar fahrend, schloss er die Augen. Was war nur los mit dem Anderen? Er war so abweisend geworden. Hatte er irgendwas falsch gemacht? Oder lag es nicht an ihm? Doch bestimmt. Aber wieso sprach er dann nicht mit ihm? Er wollte doch nur wissen was los war, aber scheinbar würde er darauf keine Antwort bekommen. Kyo konnte machen was er wollte. Shun wich ihm immer und immer wieder aus. Egal wie oft er fragte. Egal was er tat. Er verstand den Anderen nicht und dazu wurde er immer abweisender und gefühlskalter zu ihm. Was sollte er bloß machen? Wieso konnte es nicht einfach wieder so sein wie es am Anfang war? Da war er so liebevoll und war immer für ihn da gewesen, doch nun? Nun hatte sich das alles geändert. Er verstand einfach nicht warum. War es immer so? Je länger man zusammen war, desto eher kam man nicht mehr miteinander klar? Nein, das konnte nicht sein. Sonst wären Menschen doch nicht so lange zusammen und waren glücklich. Kyo wollte und konnte das einfach nicht glauben. Shun war ihm einfach zu wichtig, als dass er das glauben konnte. Niemals könnte er sich ein Leben ohne den Anderen vorstellen – nicht mehr. Da konnte Shun so grausam sein wie er wollte. Er konnte einfach nicht loslassen. Er musste das einfach ertragen, vielleicht war es nur eine Phase und es würde sich wieder bessern. Dann würde er glücklich bis an sein Ende mit ihm leben. Kyo redete sich das ein, Wochen, Monate vergingen, in denen es immer schlimmer wurde, doch Kyo hielt an seiner Meinung fest. Es musste besser werden – irgendwann! Bestimmt! Er konnte sich einfach nicht irren. Liebe war doch nicht so schmerzhaft, oder?

Langsam begann Kyo zu zweifeln. Begann zu zweifeln, dass es besser werden würde, dass Shun ihn wieder als seinen Freund sah und nicht als Sex-Opfer. Wieso war es nur so weit gekommen? Warum ließ er das immer noch mit sich machen? Seine Hand ballte sich zur Faust und schlug auf die Matratze des Bettes. Er hatte ihn schon wieder liegen lassen, nachdem er ihn nach aller Kunst ausgenommen hatte. Wie lange wollte er sich das noch gefallen lassen? Jahre? Nein... irgendwann würde es zu viel werden, da war er sich ziemlich sicher. Er konnte nicht glauben, dass er das aushalten würde. Er kannte sich. Er war schwach und würde daran zu Grunde gehen. Also musste er etwas ändern. Sich das fest vor nehmend, erhob er sich und ging erst einmal duschen, ehe er sich frische Kleidung anzog und sich fertig machte. Er würde einfach zu ihm gehen und ihn zur Rede stellen. Ihn fragen warum er ihm das antat, warum er so geworden war. Ja! So machte sich der Sänger auf den Weg zu dem Ort, an dem sich Shun am meisten aufhielt. Es war eine Bar oder so etwas in der Art. Kyo hatte nie wirklich nach gehakt, war es ihm doch egal gewesen, solange er ihn nicht betrog und anlog war alles in Ordnung. Warum auch nicht? Er musste ja nichts befürchten – oder doch? Gedankenverloren spielte er an dem Anhänger seiner Kette, die er vor einiger Zeit von Shun geschenkt bekommen hatte. Es war ein Schloss das verdeutlichen sollte, dass er nur Shun gehörte, da nur dieser den Schlüssel zu seinem Herzen trug. Kyo fand es unglaublich süß und hatte gehofft, dass sich das nie ändern würde, doch wie sehr er sich da irrte, sollte er in wenigen Minuten erfahren. Zielstrebig und nervös zugleich ging er auf den Laden zu, betrat ihn und sah sich um, doch Shun konnte er nirgendwo sehen. So sah er sich noch einmal um und erblickte die Freunde seines Freundes. Nichtsahnend ging er auf diese zu und grüßte sie kurz.

„Hey... habt ihr Shun gesehen? Ich muss unbedingt mal mit ihm reden“, brachte er hervor, bekam allerdings nur verdutzte Gesichter, ehe sie begannen zu lachen. Nun war es an Kyo verwirrt dreinzuschauen. Was sollte das denn? Hatte er irgendwas witziges an sich, dass sie begannen zu lachen? Er bezweifelte es.

„Was willst du denn hier? Du solltest lieber zu Hause warten, bis Shun wieder da ist und sich nimmt was ihm gehört.“ Erneutes Gelächter. Nun war er mehr als verwirrt. Wussten sie etwa über ihre Beziehung Bescheid? Das konnte er nicht glauben. Nein. Sicher wussten sie, dass sie zusammen waren, aber das ihre Beziehung gerade alles andere als rosig lief?

„Was soll das heißen?“ „Verstehst du nicht mein Lieber? Er nutzt dich nur noch aus!“ Geschockt sah er den Mann vor sich an. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Das konnte er nicht glauben. Shun ihn ausnutzen? Sicher, irgendwie hatte er Recht, aber dennoch... er konnte das einfach nicht glauben.

„Er nutzt mich nicht aus! Er liebt mich!“ Erneutes Gelächter. Kyo kam sich gerade mächtig verarscht vor, aber vor allem fühlte er sich verdammt unwohl. Er hätte nicht herkommen sollen. Nein. Er hätte einfach warten sollen bis Shun wiedergekommen wäre. Das wäre sicher besser gewesen.

„Wovon träumst du Nachts? Shun und dich lieben?! Das ich nicht lache!“ Okay das reichte jetzt. Gefährlich zuckte seine Augenbraue nach oben, ehe er den letzten Schritt auf ihn zu trat und ihm eine verpasste.

„Hör auf mit dem Scheiß! Sag mir lieber wo Shun ist?!“ Kyo musste sich wirklich zusammenreißen. Seine Gefühle schienen Achterbahn zu fahren und das gefiel dem Sänger überhaupt nicht. Er wollte es einfach nicht wahrhaben. Er wollte Shun sehen und hören, dass es nicht wahr war, was diese Idioten sagten.

„Er ist hinten, aber an deiner Stelle würde ich da nicht rein gehen!“, brachte der Mann neben ihm hervor und ließ Kyo auf schnauben.

„Das ist immer noch meine Entscheidung!“, knurrte er, wandte sich dann aber von den Freunden Shuns ab und ging nach hinten. Nervös umfasste er die Kette, sah sich kurz um, bevor er sich einfach gegen die Wand lehnte und seine Augen schloss. Nur zu deutlich spürte er wie sein Körper zu zittern begann. Noch nie wurde er so dermaßen vor den Kopf gestoßen, selbst die Hänseleien in der Schule hatten ihn nie so sehr getroffen, wie diese Sprüche jetzt. Waren wir im Kindergarten, oder warum zogen die so eine Show ab. Er konnte das einfach nicht verstehen. Für die Freunde Shuns schien er ja nur noch eine Lachfigur zu sein, jemand den man verarschen konnte. Dass er ein Sänger einer doch recht erfolgreichen Band war, war da wohl scheiß egal. Sich schnell übers Gesicht fahrend, stieß er sich von der Wand ab und stieß dann auch schon die Türe auf.

„Shun ich mu-…“ Doch weiter kam er nicht, hatte ihn das Bild was sich ihm bot doch viel zu sehr geschockt. Das konnte nicht sein! Nicht doch! Niemals! Verstört und zutiefst verletzt drehte er sich herum und ließ die Türe laut ins Schloss fallen. Das konnte er sich keine Sekunde länger mit ansehen. Sein Shun!! Sein Shun betrog ihn!!!!! Und das obwohl er vor wenigen Stunden erst mit ihm geschlafen hatte. Augenblicklich wurde ihm schlecht. Die Hand vor seinen Mund haltend, stürmte er auf die Toilette und übergab sich. Das konnte er einfach nicht fassen. Das war einfach zu viel für ihn.

„Wa...warum…?“, schluchzte er auf, nachdem er sich auf den Boden sinken gelassen hatte. Wie konnte er nur. Zitternd schlang er seine Arme um die Beine, zog sie fest an seinen Körper und versuchte sich irgendwie zu beruhigen. Warum? Warum traf ihn immer so etwas? Warum??!

„Tooru?“ Diese Stimme zerriss ihm sein Herz, sie stieß ihm immer wieder einen Dolch durch sein verletztes Herz. Konnte er nicht gehen? Doch sein aufschluchzen verriet ihn, kurz darauf ging auch schon die Tür auf. Den Blick deutlich auf sich spürend, drehte er sich weg. Er ertrug das keine Sekunde länger. Sich langsam wieder aufrappelt, sah er Shun kurz in die Augen, gab ihm preis, wie sehr ihn das verletzte. Und ehe Shun etwas machen konnte, hatte er sich an ihm vorbei geschoben und war aus der Bar gerannt. Das Gelächter deutlich hörend. Wie sie auf ihn hinunter sahen, wie Abschaum. Er wurde ausgenutzt, betrogen und als Belustigungsobjekt benutzt. Wie konnte man nur so tief sinken wie er?

„TOORU!! Warte!“ Erneut diese Stimme… Kyo wartete nicht, wieso sollte er auch. Er konnte nicht. Niemals. Das würde er keine Sekunde aushalten.

„VERSCHWINDE!!!!“, schrie der Sänger, lief einfach weiter, bis er irgendwann an ihrem Proberaum ankam und dort endlich den Zufluchtsort fand den er brauchte. Völlig fertig mit den Nerven und am Ende seiner Kräfte ließ er sich auf dem Boden sinken und versuchte erst einmal runter zu kommen. Das war einfach zu viel für ihn. Viel zu viel.

Nach einiger Zeit hatte er sich wirklich beruhigen können, wodurch ihm der Schmerz nur noch bewusster wurde. So erhob er sich langsam, griff nach einigen Sachen und ließ sich wieder sinken, ehe er versuchte sich den Schmerz zu nehmen. Quälend langsam ließ er die Rasierklinge über seine Haut fahren, ließ das Blut auf ein Blatt tropfen, ehe er zu schreiben begann, seine Gefühle in Worte fasste. Es schmerzte so unglaublich. Und so hörte er erst auf damit, als er erschöpft zusammengebrochen war. Voller Blut und Tränen, die einfach nicht aufhören wollten. Er war fertig, fertig mit der Welt...
 

wenige Stunden später
 

„Kyo?... Hey Kyo?“ Nur leise drangen die Worte an sein Ohr. Wer war das? Shun? Nein das konnte nicht sein. Er würde hier nicht rein kommen. Wer war es dann? Erschöpft öffnete er langsam seine Augen und blickte in das mehr als entsetzte Gesicht seines Leaders.

„Kao...“, hauchte Kyo leise, streckte seine Hand nach dem Leader aus und fasste, mit seiner blutverschmierten Hand, nach dessen Handgelenk, ehe er ihn auch schon zu sich runter zog.

„Was ist passiert?“ Doch Kyo schwieg. Er konnte nicht darüber reden. Sie wussten ja nicht mal, dass er mit Shun eine Beziehung führte... geführt hatte. Er musste das beenden. Ein für allemal. Kaoru hockte nun vor ihm und legte seine Hände auf seine Schultern.

„Kyo?“ Und wieder schwieg der Angesprochene. Schwach lehnte er sich nur gegen den warmen Körper seines Leaders. Er konnte einfach nicht mehr.

„Kyo... Kao?? Was zum Teufel..-“ „Hol einen Arzt Shin sofort!!“, wurde Shinya von Kaoru unterbrochen, der deutlich gemerkt hatte, dass Kyo erneut das Bewusstsein verlieren wollte.

„Ni...icht...“, brachte Kyo leise hervor, krallte sich an den Körper seines Leaders und schloss seine Augen. Er wollte das nicht. Kein Arzt. Viel lieber würde er einfach von dieser Welt voller Schmerz verschwinden. Was brachte ihm das Leben noch, außer Schmerz? Nichts. Es war einfach nicht mehr lebenswert.

„Kyo?“ Deutlich konnte Kyo den Schock in den Worten seines Leaders wahrnehmen. Was sollte es. Sie würden eh nicht auf ihn hören – das taten sie nie. Leicht biss er sich auf seine Unterlippe.

„Kyo bitte... wir brauchen dich.“ Leise lachte Kyo auf. Sie brauchten ihn? Dass er nicht lachte. So ein Blödsinn. Wofür brauchten sie ihn?

„Kyo!“ Fest wurde der Blonde an den anderen Körper gedrückt.

„Hör auf. Es ist wahr! Wir brauchen dich und wir lassen nicht zu, dass dir etwas passiert.“, brachte Kaoru hervor, was Kyo schlucken ließ.

„Dafür ist es schon zu spät.“ Und wie es das war. Wo waren sie denn gewesen, um ihn vor Shun zu schützen? Wo?? Gut er hatte es ihnen nicht gesagt, also sollte er so was nicht von ihnen verlangen. Dennoch. Sie hatten nichts tun können. Es war zu spät. Schon viel zu lange.

„Kyo... bitte“, drang nun Shinyas Stimme an sein Ohr, den er nun auch zu deutlich an sich spürte. Shinya.... vor einigen Monaten hatte er ihn noch verurteilt, weil er gesagt hatte, dass das nie gut gehen würde. Shinya hatte es einfach herausgefunden, dass Shun und er... Kein Wunder. Ihm hätte vorher auffallen müssen, dass Shinya Shuns kleiner Bruder ist, aber es war ihm entgangen. Und dann hatte er es einfach herausgefunden. Hatte ihn davon abbringen wollen, doch er hatte nicht auf ihn gehört. Hätte er doch auf ihn gehört, dann wäre das alles sicher nicht passiert.

„Shin...“, hauchte er leise, krallte sich nun auch an dessen Körper. Wieso hatte er es nur so weit kommen lassen?

„Es ist okay Kyo... Ich mache dir keine Vorwürfe. Es ist deine Entscheidung gewesen und wenn du jemanden zum reden brauchst... ich bin immer für dich da.“ Shinyas Worte berührten ihn. Warum sagte er so was? Er hatte ihn verurteilt und er hielt immer noch zu ihm. Wieso?

„Bitte lass den Arzt deine Wunden verarzten.“ Leicht nickte der Blonde, ließ dann aber einfach los und sackte erneut in seine wunderschöne Bewusstlosigkeit. Wie schön sie doch war. So dunkel und einsam. So Schmerzfrei.
 

Am nächsten Tag irgendwann gegen Mittag
 

Langsam öffnete er seine Augen und starrte an die Decke, welche er erblickte. Wo war er? Das war eindeutig nicht mehr der Proberaum und außerdem lag er auf etwas weichem. Sich langsam zur Seite drehend, sah er sich um und erblickte sogleich Shinya, der erschöpft auf einem Sessel neben dem Bett eingeschlafen war.

„Shin...“, hauchte er leise, setzte sich langsam auf und bemerkte erst jetzt die Verbände um seine Arme. Scheinbar hatten sie ihn verarzten lassen und dann hier hin gebracht. Seine Wohnung war das definitiv nicht. Vermutlich Shinyas. Leise seufzte er, erhob sich dann aber und wollte ins Bad gehen, doch ehe er auf den Beinen stand, sackte er wieder zurück ins Bett. Gott - sein Kreislauf war am Boden. Sich über sein Gesicht fahrend, versuchte er es erneut, hielt sich dieses Mal aber an der Wand fest. Vermutlich hatte er einfach zu viel Blut verloren. Sich leicht auf seine Unterlippe beißend, schleifte er sich ins Bad, wo er sich erst einmal kaltes Wasser ins Gesicht schlug. Das tat verdammt gut. Er musste erst mal wieder richtig auf die Beine kommen, ehe er darüber nachdenken konnte, was er als nächstes machen würde.

„Kyo?“ Verwundert sah der Blonde auf, sah direkt in das Gesicht Shinyas, welcher ihn besorgt musterte.

„Kann ich dir helfen?“, fragte dieser dann, trat langsam auf ihn zu.

„Hmm nein schon okay... ich schaffe das schon“, brachte Kyo hervor, sah noch einmal in den Spiegel, bevor er sich abwandte und wieder ins Schlafzimmer ging, wo er sich auf das Bett sinken ließ.

„Wie lange war ich Bewusstlos?“ Fragend sah er Shinya an, welcher ihm gefolgt war.

„Ein Tag und ein paar Stunden“, beantwortete er ihm die Frage, was Kyo leicht nicken ließ.

„Wie geht es dir?“ Kyo schloss seine Augen und seufzte tief.

„Beschissen!“ War die einzige Antwort, die er ihm auf die Frage gab. Wie sollte es ihm sonst gehen? Es ging ihm einfach nur beschissen. Sein Körper fühlte sich komisch an, sein Herz schmerzte wie Hölle und sein Schädel schien gleich zu explodieren. Sich in das Bett zurück fallen lassend, starrte er an die Decke. Was sollte er den jetzt machen?

„Es tut mir so Leid, Kyo.“ Kyo verdrehte seine Augen. Sicher tat es ihm Leid, aber er konnte nichts an dieser Situation ändern – rein gar nichts.

„Hör auf. Ich will das nicht hören!“, ernst hatte er die Worte hervor gebracht, ehe er sich wieder in die Decke rollte und seine Augen schloss. Schlafen wäre jetzt sicher eine gute Lösung. So schlief er auch schon ein und ließ Shinya mit seinen grausamen Gedanken alleine.
 

Es waren einige Tage vergangen, in denen Kyo angestrengt darüber nachdachte, was er nun tun sollte. Shinya hatte sich um ihn gekümmert und wirklich alles getan was er wollte. Kyo hatte das Gefühl, dass er ein mehr als schlechtes Gewissen hatte, doch er konnte einfach nicht verstehen warum. Shinya hielt einfach alles aus, was er getan hatte und er war nicht immer sanft gewesen. Er hatte Wutausbrüche erleiden müssen, er hatte seine Laune ertragen müssen und seine Schmerzen. Es war eine schlimme Zeit gewesen, doch mittlerweile war es besser geworden und Kyo war gewillt mit Shun zu reden. Ihn aus seiner Wohnung zu schmeißen und einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen. Niemand würde noch einmal so mit seinen Gefühlen spielen können. Niemand! Wieso sollte er sich überhaupt noch auf Gefühle einlassen? Sie waren Schmerzhaft und Grausam. Sie konnten einen in die tiefsten Depressionen schicken, einen in den Tod führen. Sie waren Grauenhaft. Wer brauchte schon Gefühle? Er nicht!

An seiner Wohnung angekommen, schloss er die Tür auf und ging zielstrebig ins Schlafzimmer, wo er eine große Tasche hervor zog und alle Sachen von Shun hineinwarf. Alles was er von Shun hatte, landete in dieser Tasche. Das tat er in der gesamten Wohnung, ehe er im Bad ankam. Auch dort schmiss er alles rein, doch dann hielt er inne, als er hörte, wie jemand die Tür aufschloss und die Wohnung betrat. Es konnte nur Shun sein. Wut stieg in ihm auf, dass er es überhaupt wagte hier aufzutauchen! Die restlichen Sachen mehr als wütend in die Tasche schmeißend, trat er aus dem Bad und stellte die Tasche in den Flur. Kurz sah er sich um, ging dann ins Wohnzimmer, wo er den Anderen vermutete.

„Was willst du hier?“, zischte Kyo wütend. Wie konnte er es wagen?!

„Mit dir reden, Tooru.“ „Nenne mich nie wieder Tooru!!“ Wie konnte er? Kyo kochte. Seine Gefühle schienen zu explodieren. Den Mann nur zu sehen machte ihn wahnsinnig und schmerzhaft bewusst, wie sehr er ihn immer noch liebte.

„Tooru bitte. Es tut mir Leid. Ich liebe nur dich!“ LÜGNER!! So ein verlogener Lügner. Wie konnte er hier stehen und ihm eiskalt ins Gesicht lügen? Das konnte er einfach nicht glauben.

„Du liebst mich? Das ich nicht lache. Das einzige was du getan hast, war mich zu belügen, mich zu benutzten und mich zu betrügen. Was anderes kannst du doch gar nicht!! Verschwinde Shun! Verschwinde und lass dich hier nie wieder blicken. Wie kann man nur so ein verlogenes Arschloch sein? Wie kann man einen Menschen nur so sehr verletzen, wenn man ihn doch angeblich liebt.“ Kyo war wütend, verletzt und das konnte man deutlich in seinen Worten hören. Es brannte. Diese Worte brannten in seiner Seele. Sie taten so unglaublich weh, dass sie ihn zu zerreiße drohten, doch er musste sich zusammenreißen. Er durfte nicht schwach werden, nicht schon wieder. Er war stark!! Nie wieder würde Jemand an ihn herankommen. Nie wieder! Er musste eine Mauer aufbauen, eine dicke stabile Mauer, die keine Gefühle zuließ. Nie wieder.

„Tooru! Das stimmt nicht. Wie kannst du so etwas sagen?“, empört drangen die Worte an sein Ohr und ließen Kyo auf schnauben. Es stimmte nicht? Was sollte der Scheiß? Er hatte es mit eigenen Augen gesehen.

„Wie ich so etwas sagen kann? Willst du mich verarschen?“ „Nein.. das würde ich niemals tun.“ Kyo wich zurück, als Shun einige Schritte auf ihn zukam. Was sollte das? Er sollte aufhören. Er machte ihn gerade mehr als unsicher. Das durfte nicht sein. Wieso glaubte er ihm, wieso glaubte ihm sein verdammtes Herz?

„Tooru ich habe dich nie belogen und auch nicht betrogen. Und vor allem habe ich dich nie benutzt. Wieso sollte ich so etwas tun? Ich liebe dich. Ich könnte das niemals.“ Geschockt starrte er ihn an. Was sollte das? Er hatte es mit eigenen Augen gesehen und er besaß diese Dreistigkeit ihm zu sagen, dass es nicht stimmte? Wer glaubte er war er eigentlich?

„Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen Shun! Wie kannst du nur.-“ „Das stimmt nicht. Du redest dir ein, dass du das gesehen hast. Ich habe nur mit ihm gesprochen. Wir haben lediglich über ein paar Geschäfte gesprochen. Du warst so in Rage, dass du direkt abgehauen bist. Ich konnte einfach nicht fassen, dass du so schnell abgehauen bist, obwohl ich nur mit ihm gesprochen hatte, also bin ich dir hinterher und wollte fragen was los war. Doch du wolltest nicht. Warum Tooru? Ich verstehe dich nicht. Warum stellst du mich so dar?“ Empört und verzweifelt sah er Kyo an, doch Kyo konnte einfach nichts darauf erwidern, war er doch viel zu geschockt. Sollte das war sein? Hatte er sich nur eingebildet, dass ihre Beziehung Berg ab ging. Verzweifelt und nicht wissend was er glauben sollte, krallte er sich in seine Haare und schüttelte seinen Kopf. Es war verwirrend... es schmerzte. Es schmerzte so unglaublich. Kraftlos sackte er auf den Boden.

„Das kann nicht sein! Du lügst! Du lügst!! Das kann einfach nicht sein. Ich bilde mir das doch nicht ein!“, schrie er verzweifelt, spürte dann aber auch schon die Hände an seinen Handgelenken und wie sie weggezogen wurden, ehe er sich auch schon in den Armen von Shun wieder fand. Nein... nicht! Es schmerzte. Es schmerzte so sehr. Diese Nähe hielt er einfach nicht aus.

„Lass mich los...“, flehend stieß er die Worte aus, doch Shun zog ihn nur noch enger an sich.

„Niemals. Das kann ich nicht. Ich liebe dich Kyo und ich will dich nicht loslassen.“ Sein Herz schrie vor Schmerz. Es war die Hölle.

„Lass mich los... bitte. Lass mich los...“ Er konnte diese Nähe einfach nicht ertragen. Es schmerzte viel zu sehr. Doch Shun ließ einfach nicht von ihm ab. Wieso? Wieso tat er das. Wieso fügte er ihm solche Schmerzen zu.

„Bitte... bitte lass mich los Shun..“ Verzweifelt klangen seine Worte, doch Shun ließ einfach nicht von ihm ab. Warum nicht? Warum konnte er nicht einfach verschwinden?

„Ich kann nicht, Tooru. Ich kann dich nicht loslassen. Dafür liebe ich dich viel zu sehr.“ Die Hand deutlich auf seiner Wange spürend, sah er Shun direkt in die Augen. Er log. Er log wie gedruckt. Oder nicht? Diese Augen. Sie strahlten so eine Wärme aus. Sagte er wirklich die Wahrheit?

„Shun...“, hauchte er leise, spürte die Finger die sanft über seine Wange strichen.

„Hab keine Angst Tooru. Ich bleibe für immer bei dir.“ Ein leicht, zögerliches Lächeln legte sich auf seine Züge, ehe er sich locker gegen ihn fallen ließ. Er konnte ihn nicht anlügen. Shun sagte die Wahrheit. Er hatte sich das alles nur eingebildet. Natürlich. Er war doch ein Narr.

„Shun... ich liebe dich auch.“ Leise hatte er die Worte ausgesprochen und schloss langsam seine Augen. Und wie er ihn liebte.

'Verstehst du nicht mein Lieber? Er nutzt dich nur noch aus!' Die Worte hallten durch seinen Kopf und ließen ihn seine Augen aufreißen. Shuns Freunde hatten ihm die Wahrheit gesagt. Sie hatten nicht gelogen und er glaubte kaum, dass Shuns Freunde ihn so sehr hassten, dass sie sie trennen wollten. Und er hatte gerade wirklich angefangen ihm zu glauben? Wie erbärmlich war er denn bitte? Geschockt über sich selbst und die Tatsache das Shun wirklich so dreist war, riss er sich aus der Umarmung und funkelte ihn an.

„ICH HABE GESAGT DU SOLLST MICH LOS LASSEN!!“, schrie er ihn an, erhob sich und nahm auch schnell mehr Abstand zu dem Anderen.

„Du bist ein Lügner Shun! Du willst mich doch nur im Glauben lassen, damit du mich weiter ausnutzen kannst. Das kannst du vergessen. Ich glaube dir kein Wort mehr!! Du kannst jemanden Anderen verarschen, aber ganz sicher nicht mich!“, zischte er wütend, doch seine Gesichtszüge entglitten ihm, als er das Lachen Shuns wahrnahm. Er lachte? Verstört sah er ihn an. Was sollte das?

„Zu schade aber auch, so leichtgläubig wie du warst, hatte ich doch gehofft, dass du mir das einfach abkaufst und so weiter machst, wie vorher auch. Wie ein willenloses Spielzeug, welches man einfach benutzen kann. Du hast so lange nichts gesagt. Hast du gehofft, dass es besser wird? Dass es wieder wird wie am Anfang? Nein Tooru. Das einzige was mich noch interessiert hatte, war der Sex. Zu mehr warst du aber auch nicht zu gebrauchen.“ Höhnisch lachte Shun, wodurch sich Kyo verkrampfte. Er wusste es. Er hatte es gewusst. Er hatte ihn nur benutzt. Es schmerzte - es schmerzte so unerträglich. Wieso? Zitternd krallte er seine Hand in seine Brust.

"Du bist langweilig! Und so verdammt anhänglich. Du bist ein Möchtegern-Sänger, was soll ich überhaupt mit dir?? Was besseres als dich zu benutzen und zu betrügen kann man mit dir gar nicht machen. Du bist einfach billig Tooru. Du hast nicht mal den Mumm in der Hose um irgendwas zu machen, du bist eine Memme!!" Shun trat auf ihn zu, doch Kyo konnte sich einfach nicht bewegen. Die Worte trafen ihn hart und machten ihn unfähig irgendwas zu erwidern oder sich zu bewegen. Sein Körper zitterte, während sich Tränen über seine Wange schlichen.

„Du bist so erbärmlich!“ Kyo sackte auf die Knie und schluchzte bitterlich auf. Das war zu viel. Das war eindeutig zu viel. Qualvoll schrie er auf, spürte die Hände an sich und stieß sie mit aller Kraft von sich.

„VERSCHWINDE!!!“, fuhr Kyo auf, rappelte sich langsam wieder auf und packte Shun an seinem Arm. Mit letzter Kraft, die er besaß, schmiss er ihn aus seiner Wohnung und die Sachen gleich hinterher.

„LASS DICH HIER NIE WIEDER BLICKEN DU VERDAMMTES ARSCHLOCH!“, schrie er ihm noch hinterher, ehe er die Türe ins Schloss schlug und an der Tür nach unten sackte. Er konnte nicht mehr. Es hatte seine ganze Kraft gekostet Shun aus seiner Wohnung zu schmeißen um endlich die Ruhe zu haben, die er brauchte. Sein Herz schmerzte, sein Kopf pochte. Es war einfach unerträglich. Wieso schmerzte Liebe so sehr? Wieso? Wieso war sein Leben nur so? Konnte er nicht einmal glücklich sein?
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Camu-chan
2012-09-26T17:12:59+00:00 26.09.2012 19:12
Hmm. An sich war das Kapitel ja gut. Allerdings hätte ich mir schon nen etwas triftigeren Grund als ein ich nenns mal einfacher Betrug vorgestellt. Ich mein... Da drüber müsste er ja mal langsam weg sein. Naja. Ich hätte einfach gedacht dass die Beziehung ein bisschen krasser zu Ende gegangen wäre. Ansonsten freu ich mich schon auf die Folgenden Parts mit Ruki :D
Antwort von:  _-Vanna-_
25.01.2013 15:33
(ich probiere mal die neue Funktion aus oO)
Danke für das Kommi ^^
Ich wollte es nicht zu Krass werden lassen, aber man sollte dazu die vorherigen Geschehnisse dazu ziehen. Durch diese Einflüsse reagiert ja jeder anders darauf und verarbeitet es auch anders. Sicher hätte ich es noch krasser machen können, aber das wäre mir das zu viel des Guten geworden.

lg
Von:  theon-vergil
2012-09-23T16:49:03+00:00 23.09.2012 18:49
halli hallo hallöle, da war ich mal ein paar tage net on und schwups gibt's schon 2 neue chapter einer meiner lieblings-fic! yipppiee ^^
obwohl eigentlich beide chapterchen net grad grund zur partystimmung geben!!! ó.ò
wieder mal wurden die leser (die es hoffentlich noch gibt -> seitenblick auf die weniges kommis *besorgt sei*) aus der schönen traumwolke vom 2 'pitelchen herausgerissen wo alles noch einigermaßen tuttifrutti war - hach liebe kann so schön aber auch grausam sein!!! ú.ù
sieht man ja an kyos liebe zu diesem doofen shun ... da fragt man sich doch wie der der bruder von dem lieben shin-chan sein kann ... soooo ein fieser zeitgenosse!!!
Ruki du hast hier einiges an arbeit vor dir, das trauma von kyo zu überwinden und seine schale aufzuknacken und den kleinen depp iwie wieder auf die gemeinsame tour zu schleifen!!!!
doof nur wenn es warumono sich nicht finden lassen will ........ hach ich kann es wie IMMMER net erwarten wie, wann, wo und keine ahnung es weiter geht. ich weiß aber auch net wie sich die vertrackte situation noch kitten lassen kann/soll!!!!
da is author-chans hilfe gefragt und es flinke tippen von fingern sowie schnelles beta-lesen!!!! ;)

ich hoffe du spannst uns net lange auf die folter, ich bin gespannt wie ein flitzebogen und freu mich auf die fortsetzung!!!!

ach und neben bei/ bzw. ganz vergessen suppppppppppi 'pitelchen!!!! =)

es war mir wie immer ein Vergnügen diese FF und jetzt die Fortsetzung zu lesen ^^
grüüüüüüüüüze vom treuen theon-vergil(chan) =P
Antwort von:  _-Vanna-_
25.01.2013 15:35
DAAANKE!!! <3
Wie du siehst dauert es doch ganz schon, aber mittlerweile ist das neue Pitelchen bei meinem Betalein, also kommt bald das nächste Kapitel ^^


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