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ki ni take o tsuida yôna II

two lives but one love?
von

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Akt 9;

2004-10-21, 21 Tag, mittags in einem Hotelzimmer in Fukuoka. Kyo
 

Nach gut 10 Minuten hatte er alles wieder zusammen gepackt und sich die Orginaltabletten eingesteckt. In der Hoffnung, dass Ruki das nicht durchschauen würde und einfach weiterhin blind seine Tabletten schlucken würde. Leise seufzte der Sänger und sah zu dem Drummer auf.

„Du hast mein Wort Kyo. Ich sage ihm nichts und ich passe auf ihn auf, dass er nicht zu viel davon nimmt.“ „Die Ärzte haben gesagt – aller höchstens 5mal am Tag. Wenn er mehr nehmen sollte, dann wird das Auswirkungen haben.“ Ernst sah er ihn an. „Ist okay. Ich passe darauf auf.“ Kyo kommentierte das ganze nur noch mit einem ‚Danke‘, ehe er die Zimmertüre wieder aufschloss. Jetzt musste er Ruki wieder beruhigen und für sich gewinnen. Desto mehr Zeit er mit ihm verbringen würde, desto mehr Kontrolle hatte er über seine Tabletten. Irgendwie klang das mehr als merkwürdig. War er jetzt zu einem Kontrollfreak geworden? Leicht schüttelte er seinen Kopf, atmete durch und verließ dann das Zimmer.

Sein Weg führte ihn nach Draußen, wo er Ruki vermutete. Erleichterung legte sich auf seine Züge, als er den jüngeren Sänger auf der Bank vorfand.

„Darf ich?“, fragte Kyo vorsichtig, worauf der Angesprochene erschrocken zusammen zuckte. Hatte er ihn so erschrocken? Leicht biss er sich auf seine Unterlippe, ließ sich neben ihm sinken und zog ihn in seine Arme. Ruki hatte geweint, das konnte man nur zu deutlich sehen und es schmerzte. Es schmerzte so sehr, dass Kyo sich für diese Gefühle selber hasste. Wieso hatte er es soweit kommen lassen? Sanft strich er ihm über den Rücken und versuchte ihn dadurch zu beruhigen. Ruki sollte nicht so leiden und dennoch konnte er nicht viel daran ändern. Auch wenn er es wollte.

Nachdem Ruki sich langsam wieder beruhigt hatte, drückte er ihn etwas von sich und strich ihm die Tränen aus dem Gesicht.

„Die stehen dir nicht“, hauchte Kyo leise und zog ihn erneut an sich.

„Bitte. Du musst jetzt stark bleiben. Das würde deine Fans zutiefst enttäuschen, wenn du dich jetzt von deiner Krankheit überwältigen lassen würdest. Du wolltest mich doch übertrumpfen. Wo bleibt dein Optimismus, hmm?“ Fragend sah er ihn an, spürte wie Ruki tief einatmete und leicht seinen Blick hob.

„Ich versuche es ja …“, nuschelte dieser trotzig, was Kyo lächeln ließ.

„Wie ein trotziges Kind.“ Leicht musste er grinsen, konnte er doch einfach nicht anders. Irgendwie musste er Ruki ja wieder auf bessere Laune bringen, denn so würde er es keine Sekunde länger aushalten. Er konnte es einfach nicht sehen, wie es den Jüngeren kaputt machte. Die leichte Röte, die sich auf Rukis Gesicht niedergelegt hatte, ließ Kyo erneut grinsen.

„Ich bin kein Kind!“ Erneut genuschelte Worte, welche Kyo leise lachen ließen. Ja sicher doch. Er war kein Kind. Leicht schüttelte er seinen Kopf, hauchte Ruki einen kleinen Kuss auf die Stirn, ehe er sich erhob und ihm seine Hand hinhielt.

„Na komm. Wir haben noch was zu tun und die arme Frau im Restaurant hat bestimmt auch keine Lust mehr auf meinen Laptop aufzupassen.“, kommentierte er sein Tun und bekam auch sogleich ein leichtes Nicken, ehe er die Hand von ihm in seiner hatte. Kyo half dem Jüngeren auf die Beine und zusammen gingen sie dann zurück in das Restaurant. Dort angekommen ließ er sich auf seinem Platz sinken und klappte seinen Laptop auf, welchen er ja runter geklappt hatte, als sie aufgestanden waren.

„Das sollten wir endlich fertig bekommen. Es fehlt noch der letzte Schliff. Dannach können wir es den Anderen präsentieren.“ berichtete er dem Jüngeren, nachdem er ihm den Zettel rüber geschoben hatte. Doch dieser ignorierte dieses vorerst und bestellte sich lieber ein Eis. Etwas verwirrt legte Kyo seinen Kopf schief, schüttelte diesen dann aber. Er musste ihn nicht verstehen. Genau beobachtete er ihn dabei, wie er immer wieder etwas auf den Zettel kritzelte. Nachdem Ruki durch den Text durch war, drehte er den Laptop um und reichte dem Jüngeren die Ohrstöpsel, wollte er doch nicht, dass das ganze Hotel seine Musik hörte, die noch nicht fertig war. Ruki nahm sie entgegen und hörte sich dann die Musik an, während er weiterhin von dem Blonden beobachtet wurde.

„Das muss… Ich weiß nicht. Das klingt zu aggressiv. Da muss mehr Gefühl rein, mehr… es ist einfach zu kalt.“, versuchte Ruki ihm zu erklären, was ihn leicht lächeln ließ. Ihm war es von Anfang an klar gewesen, dass ihm das sicher nicht passen würde. Immerhin war ihr Stil nun wirklich nicht gleich.

„Du kannst es ruhig ändern.“ Ein Nicken folgte, was Kyo nur mit einem ‚Gut‘ quittierte, da sich gerade eine Hand auf seine Schulter gelegt hatte. Er hob seinen Blick und sah direkt in die Augen seines Gitarristen.

„Daisuke?“ Fragend sah er ihn an, bekam allerdings nur einen besorgten Blick zurück, nachdem der Rothaarige sich einen Stuhl heran gezogen hatte und sich auf diesen sinken gelassen hatte.

„Alles okay? Du warst in der letzten Zeit so zurückgezogen?“ Irgendwie war es ja klar gewesen. Immer wieder machten sie sich Sorgen um ihn und konnten es nicht einmal für sich behalten. Ihm ging es doch gut!

„Ja sicher. Es ist alles okay“, beantwortete er ihm dann seine Frage, was Daisuke nur leise seufzen ließ. Kyo verdrehte leicht seine Augen, erhob sich dann aber und griff nach seinen Zigaretten. Kurz warf er noch einen Blick auf den anderen Sänger, ehe er mit Daisuke nach Draußen ging und sich dort eine Zigarette anzündete. Ohne wäre er wortwörtlich verloren. Er brauchte das Nikotin einfach.

„Was macht ihr eigentlich?“ Etwas verwirrt hob Kyo seinen Blick und blinzelte leicht.

„Den Text schreiben - der ist aber fast fertig. Wir müssen nur noch etwas daran schleifen und die Musik fertig bekommen.“, erklärte er dem neugierige Gitarristen, welcher ihn erstaunt ansah.

„Du hast das echt durchgezogen?“ „Was muss das muss.“ War die einzige Antwort, die er ihm noch darauf gab. Was war ihm auch anderes übrig geblieben? Richtig! Gar nichts!

Genüsslich zog der Sänger an seiner Zigarette und stieß den Rauch gegen Himmel, als Daisuke ihn mit der nächsten Frage fast zum Ersticken brachte.

„Was läuft eigentlich zwischen euch Beiden?“ Was zum? Wie kam er jetzt bitte darauf? Vom Stein zum Stöckchen oder was? Nachdem Kyo sich wieder gefangen hatte, sah er den Gitarristen an, welcher ihn immer noch fragend und eindringlich ansah.

„Nichts! Was soll da laufen?“, setzte er an, versuchte so ruhig zu klingen, wie es ihm in dem Moment möglich war. Hatten Uruha und Aoi vielleicht doch nicht ihre Klappen gehalten? Die konnten was erleben, wenn er sie in die Finger bekommen würde.

„Ihr sitzt da total ruhig nebeneinander.“, stellte Daisuke trocken fest, während Kyo dessen Blick deutlich im Nacken spürte. Ob er was ahnte, was wusste? Leicht nervös sah er auf den Boden, ehe er sich zusammen riss und seinen Bandmember ernst in die Augen sah.

„Ja und! Wir versuchen uns eben zusammen zureißen und diesen verdammten Text fertig zubekommen.“ Wieso musste er so darauf rumreiten?

„Und was ist mit Shun?“ Also langsam ging er wirklich zu weit. Was sollte das denn jetzt? Wie kam er jetzt bitte von Ruki auf Shun?

„Was soll mit ihm sein? Ich habe mit ihm abgeschlossen und ich glaube, das war das Beste was ich tun konnte. Es geht mir wirklich besser.“ Sanft lächelte er – versuchte es zu mindestens, ehe er sich wieder abwandte und seine Zigarette zu Ende rauchte.

„Wem willst du das bitte erzählen, Kyo? Ich kenne dich jetzt schon lange genug, um zu sehen, dass bei dir etwas nicht stimmt.“ „Lass gut sein, Dai. Ich weiß was ich tue und ich habe wirklich mit ihm abgeschlossen.“, versuchte er es erneut, hob wieder seinen Blick und sah direkt in die Augen seines Gegenübers. Konnte er nicht einfach aufhören solche Fragen zu stellen?

„Aber-..“ „Und wie sieht es bei dir aus? Alles okay?“, unterbracht Kyo den Rothaarigen, welcher etwas verwirrt dreinsah und ein leises ‚Ja sicher‘ verlauten ließ.

„Gut, dann gehe ich wieder rein und mache mit Ruki den Text fertig. Desto eher es fertig ist, desto eher muss ich diesen Knirps nicht mehr in meiner Nähe ertragen.“, sprach er weiter, damit Daisuke gar nicht mehr die Chance hatte eine weitere Frage zu seinem Wohlsein zu stellen.

„Aber…“ Kyo ignorierte es und ging wieder in das Hotel, wo er sich wieder an dem Tisch sinken ließ und Ruki musterte.

„Schon zu einem Ergebnis gekommen?“, fragte Kyo, was Ruki erneut zusammenzucken ließ.

„Ihr habts heute damit oder?“ Verwirrt sah er den Jüngeren an und gab seine Verwirrung mit einem ‚Eh‘ kund. Wieso ‚ihr‘? Das musste er jetzt wirklich nicht verstehen oder? Ruki allerdings erwiderte nichts mehr darauf, stattdessen fuhr er sich durch sein Haar und ließ ein seufzen verlauten, ehe er leicht nickte.

„Warte noch einen Moment, gleich fertig.“ Verstehend nicke er, wandte sich dann ab und ließ ihn machen. Er hob seine Hand und winkte die Kellnerin zu sich, welche auch direkt kam.

„Eine Cola und eine Misosuppe bitte.“, bestellte Kyo und wandte seinen Blick dann wieder auf den Jüngeren, welcher ziemlich konzentriert schien. Doch dann lehnte er sich zurück und verkündetet ihm, dass er nun fertig war. Verstehend nickte der Ältere und zog den Laptop zu sich. Kyo setzte sich die Kopfhörer auf und lauschte dann der Musik, während er nebenbei den Text las. Immerhin wollte er wissen, wie es zueinander passte. Leicht wiegte er den Kopf von einer zur anderen Seite. Irgendwie fehlte ihm da noch etwas, aber er kam einfach nicht drauf was. Nachdenklich legte er die Kopfhörer bei Seite, speicherte alles ab und sah dann auf das Blattpapier, wo Ruki zuvor noch ein paar Änderungen drauf gekritzelt hatte.

„Hmm ich denke es wird Zeit das den Anderen zu geben. Das wäre zum einen Kaoru und bei euch ist es Uruha, oder?“ Erneut wiegte er seinen Kopf hin und her. Ruki begann zu schmollen, was Kyo leicht verwirrt drein blicken ließ.

„Ich schreibe gut 50% aller Lieder selbst.“, meinte er auf den fragenden Blick und sah ihn beleidigt an.

„Ist ja schön und gut, dass du das tust, aber das hier sollten wir den Anderen zeigen.“, murrte Kyo, nachdem er verstanden hatte, warum Ruki begonnen hatte zu schmollen. Kyo hob kurz seinen Blick, als ihre Bestellung kam und begann dann auch seine Suppe zu löffeln, während Ruki sich glücklich an seinem Eis zu schaffen machte.

Einen Moment herrschte Schweigen, ehe Ruki dann zustimmte.

„Gut dann werde ich Kaoru Bescheid geben, dass er das Abendessen als Meeting deklarieren soll.“ Mit den Worten zog er sein Handy hervor und schrieb ihrem Leader auch schon.

„Mach das. Auch wenn ich nicht glaube, dass wir das hier allen präsentieren können. Dafür brauchen wir einen ruhigen Raum.“ Kyo blinzelte leicht, ehe er leicht nickte. Da hatte er wohl Recht, doch darum konnte sich auch Kaoru kümmern. Er hatte seine Arbeit getan und würde den Rest nun den Anderen überlassen.

„Wir können ja währenddessen in den Wellnessbereich des Hotels gehen.“ Kyo hob seinen Blick und sah den Jüngeren an, welcher ihn wie ein Kamel anstarrte und sich sein Eis Löffelweise in den Mund stopfte. Scheinbar hätte er das nicht von ihm erwartet. Kein Wunder. Er gab sich ja auch immer wie der Unnahbare, der sich am liebsten irgendwo verbarrikadieren würde, um von allen in Ruhe gelassen zu werden.

„Klingt gut.“, meinte Ruki dann, nachdem er sich wieder gefangen hatte. Zufrieden nickte der Blonde und aß dann zu Ende.

Nachdem er fertig war, packte er seine Sachen zusammen und erhob sich.

„Ich bring das eben weg. Treffen wir uns dann gleich im Wellnessbereich?“, fragte er uns sah ihn an. Er hatte wirklich nichts gegen etwas Entspannung, auch wenn es mehr als untypisch für ihn war. Ruki nickte leicht und lächelte ihn an, was ihn ebenso lächeln ließ. Wieso musste er auch so unglaublich süß aussehen, wenn er ihn so anlächelte?

„Sobald ich fertig bin geh ich hin.“ Verstehend nickte Kyo und beobachtete ihn noch einen kurzen Augenblick, wie er sich immer wieder den Löffel in den Mund steckte und sein Eis genoss, welches wirklich groß war. Wie er das schaffte, wollte er gar nicht wissen. Kurz hob er seine Hand, ehe er sich abwandte und sich auf den Weg in sein Zimmer machte. Dort angekommen, schloss er die Zimmertüre auf, betrat das Zimmer und schloss sie wieder. Leise seufzend ging er weiter in das Zimmer, legte seine Sachen auf den Tisch und ging dann zur Balkontüre, die er öffnete und heraustrat. Eine frische Brise wehte ihm um die Nase, doch das störte ihn nicht wirklich. Viel lieber steckte er sich einen seiner heißgeliebten Glimmstängel an und zog genüsslich an diesem. Seine Gedanken schweiften ab und blieben wie so oft an dem jüngeren Sänger hängen.

Es war schwierig für ihn. Irgendwie. Er wollte nicht, dass die Anderen direkt mit bekamen, dass sich etwas geändert hatte. Dass vor allem er seine Meinung über einen gewissen Sänger geändert hatte - Nein falsch. Er hatte seine Meinung über Ruki nicht geändert. Er hatte sich nur in Takanori verliebt. Er wollte sich ihm anvertrauen. Er Tooru Nishimura wollte sich Takanori Matsumoto anvertrauen und mit ihm eine Beziehung führen. Ob das gut gehen würde war eine andere Sache, aber er gab ihm die Hoffnung, den Lichtblick. Seufzend stieß er den Rauch aus und sah in den Himmel. Wieso musste alles immer so kompliziert sein? Warum musste er immer so kompliziert sein?

Eine Weile stand er rauchend dort und starrte in den Himmel, bis… ja bis seine Zigarette ihr Ende gefunden hatte und ihm dies durch einen stechenden Schmerz am Finger mitteilte. Erschrocken ließ er den Zigarettenstummel fallen und fluchte leise vor sich her, während er seinen Finger anpustete. Gott hätte er nicht aufpassen können? Leise schnaufte er, ging dann aber zurück ins Zimmer und packte sich ein paar Sachen zusammen. Danach verließ er sein Zimmer, nachdem er es abgeschlossen hatte und ging nach unten in den Wellnessbereich. Dort angekommen ließ er seinen Blick, suchend nach Ruki, umherschweifen, doch er konnte ihn nicht ausfindig machen.

Erschrocken zuckte er zusammen, als er die Arme um sich spürte und kurz darauf auf die Wange geküsst wurde.

„Ruki?“, murmelte er leise, drehte sich dann zu ihm um und befreite sich langsam aus der Umarmung.

„Du hast noch eine geraucht.“ Stellte der Jüngere trocken fest. „Du solltest besser aufhören, das tut deiner Stimme nicht gut.“ Leicht verdrehte Kyo seine Augen, erwiderte aber nichts darauf. Das war seine Sache und Ruki hatte sich da nicht einzumischen. Er brauchte seine Zigaretten einfach.

„Lass uns reingehen.“, gab er nur von sich und zog Ruki dann auch schon an seiner gesunden Hand mit sich in den Wellnessbereich. Dort angekommen wurden sie auch schon gefragt, was sie gerne machen würden. Kyo entschied für sie, dass sie mit einer Massage beginnen wollten. So geschah es dann auch. Kurz darauf fand sich Kyo auch schon auf der Massageliege wieder und wurde von einer Masseuse massiert. Ruki lag direkt neben ihm und schien ihn komplett auszublenden. Kyo versuchte es ebenso, aber er konnte seinen Blick einfach nicht abwenden. Leise keuchte er auf, als die Masseuse eine Stelle massierte, die besonders wehtat. Langsam wandte er seinen Blick ab und begann dann zu genießen, während seine Gedanken immer noch bei Ruki hingen. Konnte Ruki nicht schnell lernen, wie man richtig massierte? Seine Hände waren sicher noch viel angenehmer. Obwohl – seine Hand war ja immer noch nicht heil. Doof. Nya lieber sollte er seine Gedanken abschalten und einfach genießen. Doch das war einfacher gesagt als getan.

Als ihre Zeit um war, erhob sich der Sänger und zog sich seinen Bademantel an, ehe sein Blick wieder auf Ruki fiel. Zusammen gingen sie dann in den Saunabereich, den sie für sich alleine reserviert hatten. Sie beide waren jeweils nur mit einem Handtuch bestückt, welches sie nun auf den Bänken ausbreiteten und sich darauf sinken ließen. Entspannt schloss Kyo seine Augen.

„Es ist wirklich schön etwas Zeit mit dir alleine zu verbringen.“, kam es leise über seine Lippen, während er kurz zu ihm sah.

„Geht mir genauso.“, seufzte Ruki zufrieden. Kyo wandte seinen Blick ab und sah an die Decke, ehe er langsam seine Augen schloss. Hoffentlich ging es Ruki wirklich gut. Der Weg hier hin war Ruki leicht geschwankt. Zwar hatte er sich nichts anmerken lassen, aber er hatte es deutlich sehen können. Leicht biss er sich auf seine Unterlippe, drehte sich dann auf die Seite und sah zu dem Jüngeren, welcher mit geschlossen Augen da lag. Seine Lippen waren leicht geöffnet und er konnte deutlich sehen, wie sich sein Brustkorb langsam hob und wieder senkte. Er schien vollkommen ruhig da zu liegen und zu entspannen. Sein Blick glitt wieder auf die leicht geöffneten Lippen des Jüngeren. Sein Herz machte einen kleinen Hüpfer, ehe er sich leicht über die Lippen leckte. Wusste Ruki eigentlich, wie verführerisch er da lag und ihn regelrecht provozierte? Er fuhr sich über sein Gesicht, ehe er sich erhob und langsam auf ihn zutrat. Vorsichtig kniete er sich über ihn und legte ihm dann seine Lippen auf. Zwei erschrockene Augen blickten ihn verwirrt an, ehe sie sich wieder schlossen und Ruki den Kuss erwiderte. Zufrieden schloss Kyo seine Augen und bat dann auch um Einlass, den er sogleich bekam. Den Kuss noch etwas intensiver werden lassend, begann er mit seinen Fingern über die schweiß bedeckte Haut zu streichen. Verdammt er wollte mehr und zwar sofort. Dieser Ort war doch perfekt dafür, oder nicht? Sie waren beide nackt und ~ naja. Er wollte nichts überstürzen, obwohl er schon so verdammt lange keinen Sex mehr gehabt hatte. Langsam löste er sich von den Lippen und öffnete seine Augen. Sanft sah er in die Augen des Jüngeren und lächelte ihn an.

„Am liebsten würde ich dich hier und jetzt vernaschen.“, raunte er ihm auf die feucht geküssten Lippen.

„Dann tue es doch.“, bekam er die Antwort, während er rot angelaufen war. Kyo grinste leicht, ehe er ihre Lippen wieder verschloss. Doch lange hielt er den Kuss nicht. Er wollte mehr. Langsam wanderte er mit seinen Lippen seinen Hals runter und verwöhnte die Haut dort. Er liebkoste seine schweißnasse Haut so liebevoll, wie er es noch nie bei einem Mann getan hatte und doch keimte urplötzlich wieder diese Angst auf, genau den gleichen Fehler wie damals zu begehen, doch Kyo stoppte nicht in seinem Tun. Wollte er das Ruki nicht schon wieder antun, schließlich wusste er ganz genau, wie sehr es ihn verletzte, wenn er schon wieder in seine Vergangenheit abrutschte und Ruki nicht mehr zu sich durch ließ. Das leise Keuchen von Ruki, quittierte er mit einem kleinen Grinsen, ehe er auch schon die Hand von ihm in seinem Nacken spürte, wie sie begann ihn sanft zu kraulen und von dem abzulenken, was sich in seinem Kopf zusammen spornte. Er musste sein Gehirn einfach ausschalten, dann würde das schon irgendwie gehen.

Sein Atem schluck gegen die nasse Haut seines Freundes, während seine Hand immer tiefer strich, doch dann hielt er inne. Sollte er das wirklich tun? Was war wenn…- Kyo schüttelte leicht seinen Kopf, hob seinen Blick und sah kurz in Rukis Augen, welche ihn glücklich und verlangend anstrahlten. Er wollte es genauso sehr wie er und dennoch. War die Saune wirklich dafür geeignet, vor allem in Rukis Zustand? Er zweifelte daran, dennoch konnte er einfach nicht aufhören.

Sanft biss er in die Haut an Rukis Schlüsselbein und küsste sie entschuldigend. Arw~ Er war so heiß und verdammt er spürte viel zu deutlich wie sein gesamtes Blut nach unten schoss und sich in seiner Körpermitte ansammelte. Gott!

„Ruki..“, hauchte er auf die feuchte Haut, kratzte leicht mit seinen Nägeln über die Haut an Rukis Seite. Wie sehr er sich nach ihm verzehrte, konnte sich der Jüngere gar nicht vorstellen. Langsam löste er sich, zog Ruki dann vorsichtig zu sich hoch.

„Komm mit.“ Leise gehauchte Worte und ein sanftes Nicken seitens Ruki folgte, ehe sie sich erhoben. Der Blonde half seinem Freund und so verließen sie die Sauna. Draußen angekommen, zog er den Jüngeren mit unter die Duschen, wo er das Wasser aufdrehte.

Erschrocken keuchte der Sänger auf und spürte nur zu deutlich das Zucken des anderen Körpers, welchen er eng an sich gedrückt hatte. Gott war das kalt! Wenigstens verteilte sich dadurch sein Blut wieder überall hin und vor allem in sein Gehirn.

Kyo fuhr sich kurz durch sein nasses Haar, ehe er zu den Handtüchern griff, die er aus der Saune mitgenommen hatte und aufgehangen hatte, ehe sie unter die Dusche gegangen waren.

„Entschuldige bitte.“, murmelte Kyo leise und reichte ihm sein Handtuch. Er hatte eindeutig zu voreilig gehandelt. Ruki ging es nicht gut und er wollte Ruki solchen Anstrengungen aussetzen. Was hatte er sich dabei nur gedacht.

„Du brauchst dich nicht entschuldigen.“, erwiderte der Jüngere, was Kyo leise seufzen ließ. Doch musste er und daran gab es auch nichts zu rütteln. Er war egoistisch gewesen und das tat ihm Leid.

„Ich..“ Er brach ab und schüttelte leicht seinen Kopf. Warum wollte er ihm das jetzt erklären. Eine Hand an seiner Wange spürend, hob er seinen Blick und sah Ruki direkt in seine Augen. Er schien ihn nicht zu verstehen. Wer konnte es ihm verdenken. Er verstand sich ja manchmal nicht mal selber. Leise seufzte er, legte seine Hand an die des Anderen und löste sie von seiner Wange.

„Wir sollten nach oben gehen.“ Er wartete gar nicht auf eine Antwort, sondern zog ihn mit sich zu den Spinten, wo sie sich ausgezogen hatten. Kyo zog sich seine Sachen wieder an und wandte sich dann wieder an Ruki, welcher sich ebenfalls schweigend angezogen hatte. Irgendwie gefiel ihm der Jüngere gerade überhaupt nicht. Begann er zu schwächeln? Lag es an den Tabletten? Leicht biss er sich auf seine Unterlippe, ehe er den Blick abwandte.

„Ich gehe raus eine rauchen. Willst du mitkommen?“, fragte er, sah den Anderen aber nicht an, da er nicht wollte, dass er sehen konnte, dass ihm etwas auf der Seele brannte.

„Nein. Ich muss mich um meine Hand kümmern. Das Ganze war nicht so ideal für sie.“ Er lächelte entschuldigend. „Rauch nicht zu viel.“ Kyo hob seinen Blick und blinzelte leicht. Jetzt wollte er ihn doch tatsächlich schon wieder belehren? So ein Idiot.

„Bis nachher.“, sagte er noch, ehe er dem Jüngeren hinterher sah. Er hatte sich vorhin nicht verguckt, der Anderen schwankte und das ordentlich. Ihm ging es nicht gut und er hatte ihm verdammt noch mal nichts gesagt. Warum nicht?! Warum hatte er nichts gesagt? Erneut biss er sich auf seine Unterlippe, ehe er ihm folgte, dann aber nach Draußen ging und sich dort eine Zigarette anzündete. In Gedanken versunken, lehnte er sich an die Wand und vertilgte eine Zigarette nach der nächsten. Gerade brauchte er das einfach. So verging die Zeit.

Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er sich auf den Weg machen musste, damit er nicht zu spät zum Essen kommen würde. So stieß er sich von der Wand ab, drückte seine Zigarette aus und ging nach oben auf sein Zimmer, wo er seinen Laptop holte. Mit diesem bewaffnet ging er wieder runter und betrat dann das Restaurant, wo Kaoru, Uruha und Aoi schon an einem großen, hergerichteten Tisch saßen. Seufzend ließ er sich neben Kaoru sinken und stellte seinen Laptop auf den Tisch.

„Alles in Ordnung?“, fragte Kaoru, der ihn beobachtete hatte, seit dem er den Raum betreten hatte.

„Ja sicher.“, log er gekonnt und öffnete dann den Laptop, um ihn schon einmal hochzufahren, während sie auf die Anderen warteten, die langsam eintrudelten. Kyo ignorierte sie, vor allem Daisuke, der meinte ihn mal wieder nicht in Ruhe lassen zu können. Kyo hob nur seine Hand und machte eine leichte Handbewegung, was Daisuke aufschnauben ließ. Der schien überhaupt nicht davon begeistert zu sein so vom ihm abgespeist zu werden.

„Wo ist Ruki?“, fragte Kaoru, was Kyo aufsehen ließ. Ruki war nicht da? Warum? Sofort breiteten sich Schuldgefühle in ihm aus. Ging es ihm noch schlechter, als eben noch? Sein Blick legte sich auf Shinya, welcher von Kaoru gefragt wurde. Dieser machte eine ausschweifende Handbewegung und murrte leise auf. Gekonnt zog der Sänger eine Augenbraue nach oben.

"Dem jungen Mann geht es nicht gut und er hält es nicht für nötig her zu kommen.", brachte Shinya hervor, was Kyo schlucken ließ, hatte sich doch ein mächtiger Klos in seinen Hals gesetzt. Deutlich spürte er die Blicke auf sich und murrte leise.

„Wenn der werte Herr nicht will. Lass ihn. Er weiß ja eh worum es geht.", meinte Kyo und erhob sich seufzend.

„Also Ruki und Ich haben den Song fertig geschrieben und haben auch schon etwas Musik ausgewählt. Meiner Meinung nach fehlt da noch etwas und da der ganze Mist ja nicht nur auf Ruki und meinem Mist gewachsen sein soll, seid ihr jetzt dran. Viel Spaß.", murrte er, drehte sich auf den Absatz um und verließ das Restaurant wieder. Die verwirrten Blick deutlich im Nacken spürend, fuhr er sich mit seiner Hand über sein Gesicht. Draußen angekommen, steckte er sich erneut eine Kippe zwischen die Lippen und zündete sie an. Sein Gewissen plagte ihn!

Nach der dritten Zigarette ging er wieder rein und ließ sich wieder am Tisch sinken. Kurz glitt sein Blick über die Anwesenden, die noch damit beschäftigt waren den Text zu verfeinern. Schweigend nahm er sich etwas von dem Essen und begann dann einfach etwas zu essen, auch wenn sich sein Appetit in Grenzen hielt. Kyo wollte einfach nicht noch mehr besorgte Blick auf sich spüren.

Nachdem alle einmal die Musik gehört und bearbeitet hatte, sofern sie das wollten, bekam Kyo seinen Laptop wieder, nachdem Uruha sich die Datei auf einen USB-Stick gezogen hatte. Kyo hörte sich die Musik an und nickte dann leicht zufrieden.

„Die Feinheiten besprechen wir dann noch bei den Proben.“, meinte er gelassen, erhob sich dann aber auch wieder, da er fertig gegessen hatte. Er nahm seinen Laptop, nachdem er ihn zugeklappt hatte und wandte sich dann noch einmal an die Anwesenden.

"Ich wünsche eine gute Nacht.", verkündete Kyo knapp, drückte dann Shinya's Schulter, der ihn nur fragend ansah, dann aber auch folgte. So gingen sie zu ihren Zimmern, doch Kyo hielt Shinya auf, bevor er reingehen konnte.

"Kannst du mir deinen Schlüssel geben?" Verwirrt sah Shinya zu Kyo, nickte dann aber, betrat Ruki's und sein Zimmer und reichte Kyo dann den Schlüssel. Dankend nickte Kyo ihm zu, steckte den Schlüssel ein und verzog sich dann in sein eigenes Zimmer, wo er den Laptop wegpackte und eine Rauchen ging.

Nachdem er alles geschafft hatte, zog er sich noch etwas bequemes an und verließ dann sein Zimmer. Seufzend stand er vor der Zimmertür seines Freundes - wie seltsam sich das anhörte - und überlegte, ob er wirklich reingehen sollte. Letztendlich entschied er sich fürs reingehen und so war er auch schon im Zimmer und sah sich in dem dunklen Raum um. Shinya schien zu schlafen, genauso, wie es Ruki tat. Langsam trat er auf ihn zu und kniete sich neben sein Bett. Behutsam, aber auch vorsichtig, strich er ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht, zuckte dann jedoch leicht erschrocken von ihm weg. Warum war er so heiß? Vorsichtig legte er seine Hand auf seine Stirn und seufzte resigniert. Er hätte ihm das nicht antun dürfen, aber jetzt war es zu spät. Jetzt musste er dadurch. Seufzend erhob er sich, ging ins Bad und machte einen Lappen feucht. Diesen legte er ihm dann vorsichtig auf die Stirn und kniete sich wieder neben ihn ans Bett. Vorsichtig suchte er nach seiner Hand, welche leider die verletzte war, also ließ er sie in Ruhe, betrachtete Ruki einfach nur schweigend.

Irgendwann war er einfach eingeschlafen. Sein Kopf lag auf der Matratze, neben Ruki auf seinen Armen.
 

2004-10-22, 22 Tag, morgends in einem Hotelzimmer in Fukuoka. Kyo
 

Recht spät wachte der Sänger auf, nachdem Shinya das Zimmer schon verlassen hatte und Ruki das erste mal aufgewacht war. Davon hatte Kyo allerdings nichts mitbekommen, da er tief und fest geschlafen hatte.

Leicht blinzelte er gegen das Licht und erblickte einen Rücken. Etwas verwirrt über diese Tatsache hob er seinen Kopf und musste dann feststellen, dass er doch tatsächlich eingeschlafen war. Leise seufzte er, erhob sich und streckte erst einmal seine Arme von sich. Gott ihm tat alles weh. Wie hatte er auch so einschlafen können? Leicht seinen Kopf schüttelnd, suchte er seinen Körper nach seinen Zigaretten ab, doch finden tat er sie nicht, was ihn erneut seufzen ließ. Was war nur los mit ihm?

Langsam ließ er seinen Blick auf Ruki sinken, welcher noch zu schlafen schien. Er ließ sich neben ihm auf dem Bett sinken und strich ihm sanft sein Haar aus dem Gesicht. Langsam beugte er sich vor und hauchte ihm ein Kuss auf die Wange. Er hoffte wirklich inständig, dass Ruki die Kraft dazu hatte, das Ganze durchzustehen. Alles anderen könnte sich der Sänger nicht verzeihen. Traurig sah er den Jüngeren an, nahm dann den Lappen und machte ihn wieder feucht, ehe er ihm damit die Stirn abtupfte. Ein leises Keuchen trat an sein Ohr, was ihn verwirrt drein blicken ließ. Langsam wachte der Jüngere auf und blinzelte ihn aus verschlafenen Augen an.

„Morgen.“, hauchte er sanft und schenkte ihm ein kleines Lächeln.

„War das Konzert heute?“ Verwirrt sah Kyo den Anderen an. Wie kam er denn jetzt darauf? Das musste er nicht verstehen oder?

„Ja heute Abend.“, beantwortete er ihm und legte leicht seinen Kopf schief, ehe er verstand warum Ruki dies zur Sprache brachte.

„Ich werde Kai nachher sagen, dass es dir nicht gut geht.“ Sanft lächelte er ihn an, während er ihm weiterhin die Stirn abtupfte. Ruki hatte nur leicht genickt.

„Gibst du mir bitte meine Tabletten?“, murmelte Ruki leise, was Kyo erneut etwas verwirrt drein sehen ließ. Wieso wechselte er ständig das Thema? Langsam löste er sich und reichte ihm dann seine Tabletten, nachdem er sie aus der Tasche des Jüngeren gefischt hatte. Ein Danke folgte und Ruki schluckte eine nach der Anderen. Augenblicklich wurde dem Sänger ganz anders. Erneut keimten Schuldgefühle in ihm auf und er wandte seinen Blick ab. Nachdem Ruki alle genommen hatte, packte der Ältere sie wieder weg und wandte sich dann nochmal an Ruki. Sanft küsste er ihn auf die Stirn, ehe er sich erheben wollte.

„Geh dich warm duschen, ja? Nicht, dass du auch noch krank wirst.“ Besorgt wurde er angesehen. „Überhaupt solltest du mir eigentlich nicht so nahe kommen. Nicht dass du dich ansteckst.“ Diese Worte hatten einen verdammt bitteren Nachgeschmack, den Kyo versuchte zu ignorieren, damit Ruki nicht auffiel, dass er etwas zu verbergen hatte.

„Ich möchte jetzt aber bei dir sein. Mach dir um mich keine Sorgen, ich habe ein gutes Immunsystem.“ Schief lächelte er ihn an, ehe er ihm die Decke über den Körper legte, die er Nachts wegstrampelt hatte, weil ihm wohl viel zu warm geworden war.

„Du muss die Bakterien ausschwitzen, nicht einfrieren.“, kommentierte er sein tun und lächelte ihn erneut schief an.

„Aber es ist so warm.“, kam es jammernd von dem Jüngeren, was Kyo leise brummen ließ.

„Wehe du fängst jetzt an zu Heulen.“ Sanft stupste er ihm mit dem Finger gegen die Nase, ehe er sich noch einmal hinunter beugte und ihm einen Kuss auf die Lippen gab. Kyo erhob sich und machte den Lappen erneut nass, ehe er ihn auf Rukis Stirn legte.

„Jetzt sei brav und ruh dich noch etwas aus. Ich geh runter etwas Frühstücken.“ Mit den Worten wandte er sich ab und verließ dann das Zimmer. Kurz steuerte er das seinige an und ging dort duschen. Nachdem das geschafft war, zog er sich an, fand seine Kippen und hängte noch eine Raucherpause dran, bevor er nach unten zu den Anderen ging. Seufzend steuerte er jedoch den Leader der anderen Band an.

"Ruki wird erst das Konzert mit machen können. Den Soundcheck müsst ihr ohne ihn machen, weil er sich scheinbar eine Grippe eingefangen hat.", flüsterte Kyo leise, aber verständlich in sein Ohr, woraufhin der Leader der anderen Band blass wurde und leicht verstehend nickte. Kyo wandte sich ab und ließ sich dann neben Shinya sinken, der ihn fragend ansah.

"Bleibst du auch hier?" Sofort schüttelte Kyo auf die Frage hin den Kopf. "Du spinnst doch.", brummte er ungehalten und widmete sich dann seinem Frühstück.

"Vielleicht sollte einer von euch sich etwas um Ruki kümmern", warf Shinya mal in die Runde, woraufhin sich Uruha meldete.

„Es ist schlimmer geworden?“, fragte der Gitarrist unsicher, worauf Shinya leicht nickte.

"Ihr solltet auch darauf achten, dass er nicht zu oft seine Tabletten nimmt.", sagte der Drummer ruhig, bevor sein Blick kurz auf Kyo fiel, der einfach nur sein Essen anstarrte.

"Alles okay Kyo?", fragte dann jedoch Daisuke, der ihren Sänger besorgt ansah.

"Sicher.", murmelte Kyo, ließ seine Stäbchen sinken und erhob sich.

"Ich geh eine Rauchen.", fügte er noch hinzu und schon hatte er eine Zigarette zwischen den Lippen und war nach Draußen verschwunden. Diese Unterhaltung hielt er im Kopf nicht aus. Er war daran schuld, dass es Ruki jetzt so schlecht ging, das wusste er ganz genau.

Seufzend trat er ein kleines Steinchen weg und lehnte sich gegen die Wand, ehe er sich eine Zigarette anzündete und an dieser zog. Was sollte er denn jetzt machen? Er wollte Ruki doch einfach nur helfen und nicht alles schlimmer machen. Hatte er einen Fehler gemacht? Bitter stieß er den Rauch aus und zuckte leicht zusammen, als er Uruhas Stimme vernahm: „Können wir kurz reden?“ Uruha deutete auf eine Bank etwas abseits. Leicht nickte er und ließ sich dann auf dieser sinken.

„Ich kann mir vorstellen, dass du nicht gerne darüber reden möchtest, aber Ruki ist mir wichtig…“ Uruha blickte ihn ernst an. „Und ich werde das Gefühl nicht los, dass hier mehr ist als das was wir denken. Liege ich da richtig? Oder machst du dir einfach nur so große Sorgen?“ Leise stieß er die Luft aus und fuhr sich kurz über sein Gesicht. Sah man es ihm so sehr an, dass er versuchte etwas zu verbergen?

„Ich mache mir sehr große Sorgen um seine Gesundheit. Sein Tablettenkonsum ist gestiegen und sie wollen ihm einfach nicht helfen. Jedes Mal wenn ich versuche mit ihm darüber zu reden, blockt er ab. Ich möchte doch nur, dass er endlich glücklich und gesund ist. Mehr möchte ich doch gar nicht.“ Bitter stieß er die Worte aus, ehe er fast krampfhast an seiner Zigarette zog, bevor er sie wegschnippte, da er sie in einem Zug getötet hatte.

„Wie könnt ihr einfach schweigend dabei zu sehen? Ich verstehe es nicht.“ Leicht schüttelte er seinen Kopf und fuhr sich durch sein Haar. Es war für ihn einfach unbegreiflich. Wieso tat der Manager nichts? Wieso?!

"Ich verstehe deine Sorge Kyo. Und ich teile sie." Er blickte in den Himmel und nahm einen tiefen Zug. "Aber Ruki hat sich da noch nie reinreden lassen, seit ich ihn kenne." Nachdenklich beobachtete er den Rauch, den er ausbließ. "Weißt du...er hasst Ärzte. Er hasst alles was damit zu tun hat. Reita hat da einen besseren Einblick als ich. Ich war nur ein zwei Mal mit ihm mit, wenn es wieder zu viel für ihn wurde, die ganzen Untersuchungen und alles. Meistens ist Reita mit. Ruki leidet wirklich darunter. Aber ich weiß auch nicht wie ich ihm helfen kann. Ich habe die Befunde des Arztes damals gehört. Und wenn ich daran denke, was passieren könnte wenn Ruki diese Tabletten nicht nimmt." Er zog wieder an der Zigarette. "Sie lindern seine Krankheit verstehst du? Überleg mal wie viele Situationen es auf dieser Tour gegeben hat, wo sich Ruki irgendwas hätte brechen können, aber nichts passiert ist. Sie ermöglichen es ihm sich wie ein normaler Mensch zu bewegen ohne dauernd aufpassen zu müssen. Laut dem Arzt könnte seine Krankheit so schlimm sein, dass man ihm beim Händeschütteln ohne die Tabletten die Hand bricht, ohne viel Druck." Er zog die Beine ran.

"Du glaubst doch nicht wirklich, dass es besser wird, wenn er immer mehr Tabletten zu sich nimmt? Vor allem nachdem er mir gesagt hat, dass die Ärzte meinten es würde besser werden, aber er fühlt sich, als würde es immer schlimmer werden.", brachte Kyo hervor, zog an dem Glimmstängel, den er sich angemacht hatte und stieß den Rauch nach oben in den Himmel aus.

"Ich kann und will einfach nicht glauben, dass ihm diese Tablettensucht wirklich vor so etwas bewahren kann." Ernst sprach der Sänger die Worte aus.

"Du glaubst also die Tabletten machen es nicht besser sondern schlimmer?" Der Gitarrist verschränkte die Arme vor der Brust. Leicht nickte Kyo, packte Uruha dann am Handgelenk und zog ihn näher an sich ran, während er ihn ernst ansah.

„Nach der Tour sollte Ruki nach Amerika zu einem Spezialisten gehen. Ruki will das nicht, aber er muss. Er muss, um seinen Traum weiter träumen zu können.“ Bittend sah er ihn an, wusste er doch einfach nicht, wie er Ruki dazu bekommen sollte.

„Wenn du ihn überzeugst dahin zu gehen, werde ich das tun.“, versprach der Brünette, was Kyo leise seufzen ließ. Super. Das half ihm dennoch nicht weiter, wie er den Jüngeren davon überzeugen sollte.

"Und ich glaube...wir sollten noch etwas tun, um uns sicher zu werden." Besorgt sah Uruha zu dem Fenster von Rukis Zimmer. Kyo folgte dem Blick, ehe er fragend zu Uruha sah. "Du kannst doch sicher mehr erreichen, als ich. Meinst du nicht, wir könnten ein paar Tabletten von Ruki in einem Labor testen lassen?" Leicht irritiert hob er eine Augenbraue, ehe er seinen Blick sinken ließ und den Boden anstarrte. Was sollte er jetzt tun? Sollte er Uruha die Wahrheit sagen? Leicht biss er sich auf seine Unterlippe, welche schon leicht malträtiert war. Warum musste er sich auch ständig auf diese beißen. Einen Moment zögerte er, doch dann entschied er sich dazu, Uruha in alles einzuweihen. Seufzend griff er in seine Jackentasche und zog eine Tüte hervor. Diese drückte er Uruha in die Hand und sah ihn an.

"Ich habe vielleicht etwas vorschnell gehandelt, aber ich versichere dir, dass es Ruki nicht schaden wird. Ich habe mit einigen Spezialisten telefoniert, denen ich Rukis Situation erklärt habe. Natürlich habe ich seinen Namen nicht erwähnt. Die Ärzte haben mir versichert, dass es ihm nicht schaden wird, aber sie haben mich darauf hingewiesen, dass es eventuell schlimmer werden kann für den Anfang, aber die Tabletten, die er seit gestern Abend nimmt sind nicht schädlich für ihn.", erklärte Kyo leise und fuhr sich durch sein Haar. Er hatte das einfach nicht mehr ausgehalten und er glaubte, nein er hoffte, dass Uruha ihn verstehen würde. Dieser riss seine Augen auf und starrte den Sänger einfach nur noch an…



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