Seelenpakt von Kyuuru (Seimiya die Drachenprinzessin) ================================================================================ Kette und Torte --------------- Beschämt konnte ich nicht anders, als zu warten. Plötzlich fiel mir ein, dass ich meinen eigenen Geburtstag vergessen hatte, der gestern war. Ich hatte noch nie soviel um die Ohren gehabt, dass ich noch nicht einmal daran dachte, doch ich musste auch ehrlich sagen: Im Waisenhaus hatte ich auch nur selten wirklich viel zu tun. Dafür fand ich es hier um einiges besser als im Heim und fühlte mich sehr wohl. Alle behandelten mich so freundlich, obwohl ich ja eine Fremde war. Nun konnte ich ja schlecht sagen, dass ich gestern Geburtstag hatte, und scheinbar war ohnehin nicht wirklich viel Zeit zum Feiern da. Der Einzige, der vielleicht Bescheid wissen konnte, war Thanatos, denn immerhin hatte er die Papiere für die Adoption unterschieben. Nun war ich offiziell eine Erwachsene, doch irgendwie fühlte es sich irreal an, denn unter all den Fremden war ich doch so neu und klein. Seufzend legte ich meine Dreckwäsche auf das Bett und setzte mich darauf, war doch diese Seidenbettwäsche viel zu schade um sie mit Blut zu beflecken. Kaum hatte ich mit hingesetzt, war Reyyon auch schon da, die notwendigsten Sachen, also Kleidung und Binden, im Gepäck. „Den Rest bekommst du später.“ „Danke.“ Nun ging ich mich besser umziehen. Heute war die Kleidung eher schlicht, erinnerte aber weiterhin an den japanischen Kleidungsstil. Wie schön es doch war, endlich sauber zu sein. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als mich Reyyon plötzlich hochnahm. „Warne mich nächstes Mal vor.“ „Du gewöhnst dich dran.“ Kaum hatten wir das Gebäude verlassen, schoss Reyyon nach oben. Seine grauen Flügel ragten aus seiner menschlichen Gestalt. Ich klammerte mich an seinen Hals, doch mehr aus Wunsch nach seinem Körper denn aus Angst. Überrascht merkte ich, dass Thanatos mit einigen anderen Drachen uns etwas zubrüllten. Ich verstand kein Wort, aber ich war sicher, dass Reyyon es schon mitbekam. Immerhin war er ein Drache und konnte bestimmt besser hören als ich. „Reyyon, was haben sie gesagt?“ „Nicht wichtig...“ Ich glaubte ihm kein Wort, aber diskutieren wäre sinnlos. Die Reise war zu Ende und Reyyon setzte mich vorsichtig ab. Wir standen auf einer wunderschönen Wiese voller farbenfroher Blüten. „Alles Gute zum Geburtstag nachträglich.“ Kaum registrierte ich, was er gesagt hatte, waren seine Lippen auf meinen. Sein Kuss war so wild und stürmisch, dass ich sofort knallrot wurde. Seine Zunge ging mir sogar in den Rachen, aber ich fand es angenehm, mehr als das. Etwas Kühles strich meinen Hals, Ausschnitt und Schulter. Der Kuss endete und Reyyon sah mir tief in die Augen. Verlegen blickte ich wieder weg und sah an mich hinunter. Er hatte mir eine glänzende goldene Kette umgehängt – doch es war weniger eine einfache Halskette als vielmehr ein ganzes Geflecht, welches sich über meine Schultern und bis herab zu meinen Brüsten spannte. Fasziniert betrachtete ich die eingepassten Saphire, die nun meine Schulterblätter schmückten, und meine Finger konnten sich gar nicht mehr vom Kernstück lösen: Einem erschreckend großen Rubin, eingefasst in einen Anhänger. Ich war überwältigt, beinahe sprachlos. „Sie ist wunderschön. Danke, Reyyon. Wissen die anderen auch davon?“ Reyyon murmelte leise: „Ja. Ich wollte dich aber für mich allein haben...“ Das war unglaublich süß von ihm. Ohne Vorwarnung stopfte mir Reyyon Torte in den Mund. „Reyyon... du kannst es nicht lassen, oder?“ Dauernd tat er so überraschende Dinge. Ich war voller Kuchen. „Ach, ist doch kein Problem.“ Mit diesen Worten schob er meinen Kimono hoch und leckte die Kuchenreste ab. Sofort erschauderte ich stark. „So, fertig.“ Kaum war alles weg, hörte er sogar auf. Beschämt richtete ich meinen Kimono wieder normal hin. „Ich möchte mehr über dich erfahren. Bitte...“ Diesmal sah ich ihm tief in die Augen und wartete auf eine Antwort... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)