Seelenpakt von Kyuuru (Seimiya die Drachenprinzessin) ================================================================================ Der Flug -------- „Es heißt 'Ember,' nicht 'Mädchen'.“ „Wie du wünschst.“, erwiderte er sarkastisch. Überrascht stellte ich fest, wie leicht es war, auf seinen Rücken zu klettern, obwohl er so groß war. Als weit schwieriger erwies es sich, mich festzuhalten. Er war gut gebaut und überall ertaste ich Muskeln und Sehnen, doch hatte ich kein Glück, einen guten Griff zu finden. Da erschrak ich bei der Stimme des Drachens: „Mach so weiter und du hast ein weiteres Problem, Ember~.“ Mein Herz setzte aus. Wie sprach er bloß meinen Namen aus? Es klang so merkwürdig. Erst als ich seinen Blick sah, verstand ich: Voller Sehnsucht... Empört erröte ich stark, nahm einige der schwarzen Strähnen und zog daran.  „Auaa!“ „Perverser Lustmolch!“, beschimpfte ich ihn. „Wer betatscht mich 10 Minuten lang?“ „Das war niemals so lange!“ „Süße, war es.“ Mein Gesicht färbte sich in ein intensives Rot und mir wurde heiß. Sein Blick voller Begierde schien mich förmlich zu verbrennen. Ich kannte das Gefühl nicht, von einem Mann begehrt zu werden, und wusste nicht genau, wie ich darauf reagieren sollte. „Sieh' nach vorn“, murmelte ich. „Was? Du musst schon lauter sprechen.“ „Sieh' nach vorn!“ Er soll mich nicht so ansehen, Perversling! Perversling! Perversling! „Halt' dich doch einfach an meinem Hals fest. Ist das so schwer?“ Langsam befolgte ich seinen Rat und es war verwunderlich, dass meine Hände es schafften, den großen Drachenhals ganz zu umschlingen. Ganz anders, als man von einem Drachen erwartet hätte, war Reyyons Körper kuschelweich und ich merkte, wie ich langsam einschlief. Wie konnte ich nur daran denken, auf dem Rücken eines Drachen einzuschlafen - noch dazu eines fliegenden? Ich riss meine Augen wieder auf und versuchte, wach zu bleiben. Er schien genau zu wissen, was ich dachte, und sagte mir:„Schlaf ruhig. Die Reise wird lang sein.“ „Aber du musst doch auch wach bleiben und was, wenn ich runter falle...?“ „Ich passe auf dich auf. Versprochen.“ Eigentlich sollten mich solche Worte aus dem Mund eines Fremden nicht beruhigen, doch das taten sie. Ich weiß nicht, warum, doch ich spürte, er würde nie zulassen, dass mir etwas passiert. Es war eine tiefe Gewissheit: Nie... Mit diesen Gedanken schlief ich ein. ~ (Reyyons Ansicht) Der Flug dauerte sehr lange und trotzdem schlief sie die ganze Zeit. Sie musste völlig erschöpft sein. Erst legte ich sie sanft am Boden ab, dann verwandelte ich mich in meine Menschengestalt, wovon ich alles andere als begeistert war, aber was soll man machen? So kann ich sie am Besten tragen. Überrascht stellte ich fest, dass sie schwerer war, als ich dachte. Ein Waisenkind hatte ich abgemagerter erwartet. Nun lag sie in meinen Armen. Sie hatte perfekte Rundungen und sah im Schlaf so unschuldig aus. Sie würde perfekt in mein „Beuteschema“ passen, doch wusste ich: Ich würde großen Ärger bekommen, wenn ich die Auserwählte nehmen würde. Schade aber auch. Amüsiert beobachte ich, wie die Kleine sich mir an den Hals warf und uns nur wenige Zentimeter trennten. Die Versuchung war zu groß, um widerstehen zu können. Sanft drückte ich meine Lippen an ihre und genoss ihren Duft nach den rosafarbenen Blüten, deren Namen ich nicht kannte, die aber in der Nähe des Waisenhauses wuchsen. Zum Glück schlief sie weiter. Wie tief war wohl ihr Schlaf? Sanft streichelte ich ihre Wangen. Selbst im Schlaf erröte sie jetzt. Meine Hände wanderten tiefer über ihren Hals und dann zu ihren vollen Brüsten. „Reyyon! Was stehst du da so dumm in der Gegend? Geh rein, sonst holt sich Ember noch den Tod!“, rief mir Thanatos entgegen. So kalt war es gar nicht. Schade, na ja, vielleicht hätte ich dieses Spiel auch zu weit provoziert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)