Blicke von LagoonAris (Blaise Zabini x Lee Jordan) ================================================================================ Er saß da und blickte rüber. Der Andere hatte immer diesen Gesichtsausdruck… Warum änderte der sich fast nie? „Hey, könntest du bitte aufhören, uns zu ignorieren?“ „Ja, das ist nämlich unhöflich.“ Lee Jordan blinzelte und schaute wieder zu seinen beide Freunden, den Weasley-Zwillingen. „Sorry, Leute, was war?“ Die Brüder tauschten kurz einen Blick aus, ehe sie breit grinsten. „Hat unser werter Lee etwa zu einem hübschen Mädchen herüber geschaut?“ „Ist er etwa verliebt?“ „Wer ist denn sein Schwarm?“, fragten die Zwei immer wieder abwechselnd. „Haltet die Klappe. Ich bin nicht verliebt.“, stritt Lee ab. Es wäre auch absolut absurd gewesen. Nicht in diese Person! Er aß seinen letzten Bissen, schluckte diesen mit etwas Kürbissaft runter und stand auf. „Und wenn ihr mich entschuldigt, ich habe noch zu tun.“ Und damit verließ er die Große Halle und machte sich auf den Weg in die Bibliothek. Verliebt? So ein Quatsch! Immerhin war die Person, zu der er geschaut hatte… „Hey, Jordan!“ Der Teufel, der auftauchte, wenn man von ihm sprach. Der Gryffindor drehte sich um. „Zabini.“, sagte er. „Was gibt’s?“ Blaise Zabini schwieg kurz, überlegte wohl, was er sagen wollte. „Wieso hast du mich beim Essen die ganze Zeit angestarrt?“ Innerlich hätte Lee jetzt gern geseufzt. War es wirklich sogar vom anderen Ende der Halle aus so offensichtlich gewesen? Nun, zu ändern war das jetzt auch nicht mehr. Also zuckte er mit den Schultern. „Problem damit?“, fragte er grinsend. Es war sein typisches Jordan-Grinsen. Er setzte es immer auf, wenn ihm sonst nichts Besseres einfiel. Der Andere hingegen schaute immer so neutral. Lee hatte ihn erst einmal lächeln sehen… //Flashback// Lee ging teils zügig, teils gemächlich Richtung Schloss. Heute war wieder ein Spiel gewesen, Hufflepuff gegen Slytherin. Natürlich hatten die Schlangen mal wieder den Sieg für sich errungen. Und da er – unter anderem deswegen – mal wieder etwas übertrieben hatte bei seinen Kommentaren, hatte McGonnagal es sich nicht nehmen lassen, ihm eine Strafpredigt zu halten. Lee hatte es stumm ertragen. Es war ja auch nichts Neues für ihn, wurde er doch nach fast jedem zweiten oder dritten Spiel zurecht gewiesen. Nun war die Predigt vorbei, so ziemlich jeder war schon wieder im Schloss und Lee war jetzt auch endlich auf dem Rückweg. Er korrigierte seinen Gedanken. Nicht jeder war im Schloss. Lees Weg hatte ihn in der Nähe des Sees vorbei geführt und dort am See stand jemand. Ein Junge. Lee kannte ihn kaum. Er wusste lediglich, dass sein Name Zabini war, ein Slytherin zwei Jahre jünger und somit im Jahrgang von Fred und Georges Bruder Ron. Lee musterte den Jungen kurz. Er hatte dunkles Haar, das im aufkommenden Wind leicht wehte und mit nachdenklichem Blick starrte er auf das Wasser. Lee blieb stehen. Sonst immer hatte er Zabini nur in Malfoys Schlepptau gesehen, stets mit einem kühlen Blick, als könnte er nichts fühlen. Worüber er wohl nachdachte? Zabini hatte wohl seine Gedanken beendet, denn nun drehte er sich um, bemerkte jetzt erst den Gryffindor und erstarrte kurz. Sein Gesicht verriet nicht im Geringsten, ob er von Lees Anwesenheit verwundert war. Überhaupt verriet sein Gesicht rein gar nichts. Spontan in üblicher Jordan-Manier grinste Lee und hob die Hand. „Hi.“, sagte er. „Auch noch auf einem Spaziergang?“ Für einen Moment schwieg Zabini, ehe er doch noch die Stimme erhob. „Was willst du?“ „Nur nicht zu freundlich, Zabini.“, scherzte Lee. „Darf man nicht mal einen Smalltalk mit seinen Mitschülern halten?“ „Ich bin Slytherin.“ „Na und?“ Zabini hob die Augenbrauen. „Einfach nur reden? Das ist absurd.“ „Es wäre auch langweilig, wenn es normal wäre.“, grinste Lee. Zabini musterte ihn kühl. „Worüber willst du reden?“ Der Gryffindor zuckte mit den Schultern. „War ein nettes Spiel heute. Ihr habt die Hufflepuffs ziemlich abgezogen.“ „Natürlich!“ Zabini sagte dies mit einer ziemlichen Überzeugung. Aber Slytherins waren ja immer von ihrem Haus überzeugt. Lees Grinsen wurde breiter. „Ja ja, aber glaub bloß nicht, wir Löwen würden es euch so einfach machen. Wir werden euch auseinander nehmen!“ Und da war es. Zabinis Mundwinkel zuckten kurz und bildeten ein Lächeln auf dem Gesicht. Es wirkte auf Lee irgendwie… ungebraucht, neu. Als hätte Zabini noch nie zuvor gelächelt. Klar, es war etwas überheblich – lag wohl am Kontext des Gespräches – aber es ließ sich nicht vermeiden, dass Lees Herz für einen Moment höher schlug. „Ist klar, Jordan.“, sagte Zabini ironisch und dann ging er ohne ein weiteres Wort wieder zum Schloss. Der Gryffindor stand noch einige Momente da, ehe auch er sich in Bewegung setzte… //Flashback Ende// Diese Begegnung lag nun schon drei Tage zurück und insgeheim hatte Lee dieses Lächeln nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Wann immer er den Slytherin danach noch zu Gesicht bekommen hatte, hatte er ihm unweigerlich mit Blicken verfolgt und in der Tat hatte er nie in irgendeiner Art und Weise ein Lächeln gesehen, als hätte Lee es sich damals nur eingebildet. „Ich frage mich nur, wieso du immer so starrst.“, riss Zabini den Älteren aus den Gedanken. Lee grinste immer noch. „Von deinem Anblick kann man nicht genug bekommen.“, sagte er dreist. Und tatsächlich blitzte für einen Moment Überraschung in den Augen des Jüngeren auf. „Was?“, fragte er, wieder neutral klingend. Lee näherte sich Zabini langsam. „Das heißt, dass du verdammt gut aussiehst.“, sagte er verführerisch. Sein Grinsen war dabei ein wenig anzüglich geworden. „Willst du damit sagen, dass du auf mich stehst, Jordan?“, fragte Zabini nach, klang doch etwas verwirrt. „Vielleicht?“, antwortete Lee. Eigentlich war die ganze Szene gerade als Scherz gedacht. Er wollte lediglich den Slytherin ein wenig an der Nase herumführen. Womit der Gryffindor jedoch nicht gerechnet hatte, war die plötzliche Eigeninitiative des Anderen, denn dieser legte ihm eine Hand in den Nacken und zog seinen Kopf näher, um ihre Lippen zu vereinen. Lee war sich nicht sicher, ob Zabini einfach nur den Spieß hatte umdrehen wollen, doch es war im Moment nicht wichtig. Lees Hirn hatte einfach ausgesetzt, sein Herz schlug höher und im Magen war ein gewaltiges Kribbeln. Das war schon kein Schwam Schmetterlinge mehr, sondern eine ganze Armee von Schnatzen. Unweigerlich vertiefte er den Kuss, zog den Jüngeren ganz zu sich und auch dieser schloss seine Arme um den Älteren. Lees Zunge stupste an Zabinis Lippen, bat um Einlass, welchen sie auch bekam. Alles um den Beiden war ausgeblendet und sie kehrten erst in die Realität zurück, als sie den Kuss aus Luftmangel lösen mussten. Einige Momente sagte niemand was und sie blickten sich nur an. Dann kam Bewegung in Zabini. Abrupt löste er sich von Lee, drehte sich um und wollte gehen, doch kurz hielt er noch inne. „Vielleicht steh ich auch auf dich.“, sagte er noch, und verschwand dann. Lee schaute ihm hinterher. Ohne es wirklich zu realisieren, legte er einen Finger auf die Lippen. Die Schnatze flogen immer noch umher. Unweigerlich fing Lee an zu grinsen. Jetzt würde er bestimmt nicht mehr aufhören, Zabini anzustarren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)