Drogensucht - Bis(s) das Leid ein Ende hat von jennalynn (Wenn das Schicksal zuschlägt) ================================================================================ Kapitel 17: Notwendiges Gespräch -------------------------------- Einen wunderschönen dritten Advent ihr süßen. Ich hab jetzt mal wieder eine Edward POV für euch. Es wird viele Fakten geben…was ich persönlich aber sehr interessant finde. Aber lasst euch einfach überraschen. Viel Spaß! ********** Edward POV Das leise Rauschen des Wassers aus dem ersten Stock entspannte meinen Körper auf eine angenehme Art und Weise. Es signalisierte mir endgültig, dass sie vorläufig bleiben würde. Die erste Hürde war geschafft,…viele weitere würden folgen und keine davon darf scheitern. Ein Versagen, würde ihren Tod bedeuten,…dem sie, so erschrecken diese Erkenntnis war, wohl schon näher war als dem Leben. Ich stützte meine Ellenbogen auf die Knie und legte mein Gesicht in die Handflächen. Alle Gedanken schaltete ich Bewusst aus, es gab Moment…da wollte ich meinen Kopf für mich alleine haben und erst recht nicht, in einem anderen sein. „Es wird alles gut werden Edward.“ Den Optimismus meiner Mutter hätte ich auch gern. Ich sah auf, achtete nicht auf sie sondern sah zu meinem Vater. Als sich unsere Blicke trafen, seufzte er schwer und brach den Blickkontakt ab. Mit einer Hand, fuhr er sich durch sein blondes Haar. Er sah Müde aus… „Carlisle?“ Esmes Optimismus verflog genauso schnell, wie er gekommen war. Sie rückte zu ihm auf die Couch, setzte sich auf die gleicht Stelle auf der Bella vor kurzen noch gesessen hatte und legte zärtlich eine Hand auf seinen linken Oberschenkel. Bella…was für ein wundervoller Name. Auch wenn sie anderer Meinung war, so fand ich dennoch, dass er perfekt zu ihr passte. Voreingenommenheit hin oder her. Sie war wunderschön in meinen Augen…und würde es immer sein. „Was denkst du?“ Dad sah sie an, lächelte träge und zuckte leicht die Schultern. „Ich weiß es nicht…“, in diesem Moment kam Alice. Sie schenkte mir ein trauriges Lächeln und setzte sich wieder neben mich. Nahm eine meiner Hände in ihre und beugte sich vor…hing wie jede andere gebannt an Carlisles Lippen. „…ein dreiviertel Gramm, ist keine Dosis die unser Vorhaben vereinfachen würde. Es ist erschreckend hoch für ein sechzehnjähriges Mädchen…“ Sechzehn…was ging in dem Kopf einer sechzehnjährigen vor, das sie zu diesen Mitteln greifen lässt? Himmel…sechzehn ist verdammt jung! „…jeder fängt klein an. Anfangs werden keine 0,10 Gramm pro Druck injiziert und mit diesem Druck kommt der Betroffene einen ganzen Tag aus, in den meisten Fällen mehrere. Denn oft beginnt die Sucht schleichend. Erst an einem Tag in der Woche, irgendwann werden es zwei und ehe man sich versieht drückt man jeden Tag…spürt erst die Abhängigkeit, wenn die ersten Entzugserscheinungen auftreten, was in der Regel ziemlich schnell nach dauerhaften Konsum der Fall ist…“, er machte eine Pause um sich erneut durchs Haar zu fahren. „…wenn man dann erst einmal abhängig ist, gibt es selten ein zurück. Ganz entsetzlich endet diese Sucht für Leute ohne Sozialen Kontakt…ohne Familie. Wenn niemand da ist, der Veränderungen des Familienmitgliedes wahrnimmt…dann kann auch nicht geholfen werden. Und von allein, wollen die wenigsten aufhören, denn oft gab es einen einschlagenden Grund, der sie genau in diese Richtung getrieben hat…“ „Wie bei Bella“, mischte sich Jasper ein und ich würde sofort hellhörig. „Wie meinst du das?“ „Lasst uns Bellas Situation bitte gleich besprechen…erst möchte ich euch mehr über diese Art von Sucht berichten.“ Ich nickte wiederwillig, verkniff mir auch das schnüffeln in Jaspers Gedanken. Alles nacheinander! „…wenn also niemand da ist, der es versucht aufzuhalten, wird es immer mehr voranschreiten. Nach einiger Zeit wird die Dosis vom Körper als Selbstverständlich angesehen und der erhoffte Effekt bleibt aus. Eine Unzufriedenheit macht sich in dem Betroffenen spürbar und es gilt alles, dies zu bekämpfen und das Wohlgefühl wiederzuerlangen. Also wird die Dosis erhöht und das…immer und immer wieder. Bei Neueinsteiger meist erst um weitere 0,10 Gramm aber irgendwann, reicht auch diese kleine Veränderung nicht aus, um den Körper und vor allem den Geist zu befriedigen und es wird noch mehr injiziert…“ Er stoppte im gleichen Augenblick, wie oben das Wasser abgestellt wurde. Jeder lauschte dieser kleinen Veränderung, ganz besonders ich. Ein Handtuch das raschelte, eine niedliche Stimme die seufzte und dieser beruhigende gleichmäßige Herzschlag der…das schönste war, das je mein Gehör erfreut hatte. „…die Persönlichkeit ändert sich drastisch. Positive Eigenschaften, weichen den negativen. Alles und jeder wird zweitrangig…nur der nächste Schuss zählt, nur der ist wichtig. Gesetze werden gebrochen, Prinzipien über Bord geworfen…das Pflichtbewusstsein verkümmert…“, führ er fort und mich traf jedes Wort mit einer vollen Breitseite. „…Kontakte die noch bestanden, werden vernachlässigt bis bald niemand mehr da ist. Junkies sind Einzelgänger! Untereinader verstehen sie sich mehr schlecht als recht. In heiklen Situationen, ist jeder auf sich allein gestellt…bei mangelndem Heroin werden sie aggressiv, fahren schnell aus der Haut. Freundschaften werden genauso schnell beendet, wie sie geschlossen werden...“ Er seufzte tief. Es bereitete ihm große Anstrengung uns an seinem phänomenalen Wissen teilhaben zu lassen. Wir Vampire, wussten beinahe alles…allerdings auch nur das, das uns interessierte oder das, was wir irgendwann mal aufgeschnappt hatten. Mit Drogen, hat sich in dieser Runde noch niemals jemand bewusst befasst…bis auf Carlisle. „…im Grunde, ist jeder auf sich allein gestellt. Dazu kommt die dauernde Angst, die schnell zur Paranoia ausarten kann. Der unbändige Druck der auf ihnen lastet zerstört ihr Denken…die Beschaffung der Drogen nimmt den ganzen Tagesablauf ein. Wichtige Bedürfnisse wie,… essen, trinken, schlafen…werden unwichtig. Der Süchtige nimmt auf sich, was er auf sich nehmen muss. Diebstähle, Einbrüche…selbst Morde gehen auf das Konto einiger Junkies. Frauen und Mädchen…“ Als er stoppte und mir gequält in die Augen sah, wurde mir siedend heiß. Ich wollte nicht hören was kommt, ich konnte es mir denken… „…Frauen und Mädchen…“, fuhr er wispernd fort, beobachtete mich dabei wachsam. „…finden sich schnell am… am Straßenrand wieder… dort, bieten sie ihre Körper für wenig Geld an…“ Ich schloss die Augen und biss die Zähne zusammen. Meine Hände ballten sich zu Fäusten, zitterten leicht. Alice strich beruhigend mit ihrem Daumen über meine Handoberfläche. Jeder um mich herum verhielt sich still, nur das stetig klopfende Herz hallte in meinen Ohren wieder…das leise Luftholen. Ich konnte die Bilder, die Carlisle in mir heraufbeschwor nicht verdrängen. Sah stinkende, behaarte, fette Leiber die lüstern die zarten Kurven meines Mädchens mit ihren milchigen Augen nachfuhren. Ich konnte Bellas emotionslosen Gesichtsausdruck sehen, während sie langsam einen viel zu kurzen Rock öffnet. Ich sah ihre ausdruckslosen Augen, als die Männer in sie… Ich fing an zu schnaufen, versuchte die Wut zurück zu kämpfen. Die Muskeln meiner Wange zuckten unaufhörlich. Das Polster rechts neben mir senkte sich leicht, eine weitere Hand kümmerte sich um die, die nicht in Alice Fängen war. „Beruhig dich Edward…“ Rosalie klang besorgt, besorgt wie lange nicht mehr. Unter großer Anstrengung sah ich auf, direkt in ihre goldenen Augen. „Bitte…du hast keine Gewissheit das Bella dies wiederfahren ist. Es…ich weiß es ist schrecklich mit dem Gedanken umgehen zu müssen aber…du darfst dich jetzt nicht von deinen Gefühlen leiten lassen. Du musst stark sein…für sie.“ Und sie hatte recht. Sie war die einzige in diesem Raum, die in etwa nachempfinden konnte was in mir und vor allem Bella vorgegangen sein musste…sollte es tatsächlich dazu gekommen sein. Denn ihr Leben, fand unter einer ähnlichen Situation sein Ende. Aber wie sollte ich stark sein? Noch nie fühlte ich mich so schwach wie am heutigen Tag. Es war einfach zu viel auf einmal. Es sollte etwas Schönes sein, seinen Gefährten zu finden. Das war es auch…aber die Lage war leider eine ganz andere. Ob ich jemals mit ihr glücklich werden würde? Diese Antwort stand in den Sternen. „Okay…weiter“, forderte ich Carlisle auf. Ich lehnte mich zurück. Meine beiden Schwestern kuschelten sich jede an eine meiner Seiten und gaben mir den Halt, den ich so dringend brauchte. Esme sah sich das Bild gerührt an und Carlisle…nun er seufzte erneut. Auf Emmett und Jazz achtete ich im Moment nicht. „…schon bald folgen Krankheiten. Viele…schlimme…die aber nicht ernstgenommen werden. Ich könnte sie euch jetzt aufzählen, aber ich denke das dies erst einmal nicht von belangen ist. Ich muss Bella dazu bringen, sich von mir untersuchen zu lassen, erst dann wird dieses Thema ein aktuelles Thema…“, jeder nickte, mich eingeschlossen. „…Ich könnte allerdings, eine erste Diagnose stellen. Die im logischen und medizinischen Aspekt mit der Höhe ihrer täglichen Dosis harmonieren würde“, wieder sah er mich an. „Stell sie schon…“, hauchte ich schwach. „Es ist das offensichtliche. Sie ist stark untergewichtig. Ich denke, dass ihr Flüssigkeitshaushalt besorgniserregend ist. Sie ist blass, ihr Gesicht eingefallen. Sie hat dicke Ringe unter den Augen. Der Hautausschlag, ist eine Nebenwirkung des Heroins. Allein am linken Arm, konnte ich zwei Thrombosen ausmachen. Viele der Einstiche waren entzündet, es besteht eine erhöhte Hepatitis Gefahr. Von allen anderen Keimen die sie durch verdreckte Nadeln in sich aufgenommen hat, möchte ich nicht sprechen. Es ist wichtig…das ich sie von Kopf bis Fuß auseinander nehme. Ich hoffe…auf ihre Einverständnis.“ „Was denkst du…wie lange wird sie schon…“, ich war nicht einmal im Stande diesen Satz zu Ende zu führen. „Sie ist sechzehn, sie drückt ein dreiviertel Gramm und das mehrmals täglich…“, er zuckte wieder die Schultern. „Vielleicht ein Jahr, vielleicht mehr…“ Ich hielt das nicht aus. Ohne Rücksicht auf meinen Schwestern sprang ich auf und schritt zum Fenster. „Edward“, seufzte er. „Fünftzehn, vielleicht sogar vierzehn ja…“, knurrte ich und hatte das Bedürfnis irgendetwas zu zerstören als er nickte. „Zum Teufel nochmal…das ist viel zu jung. Sie war noch ein Gottverdammtes Kind verdammt nochmal“, schrie ich und raufte mir das Haar. „Bitte…Edward beruhig dich. Sie…sie ist erst eingeschlafen, sei nicht so laut. Lass uns ruhig weiterreden, setz dich wieder zu uns…bitte.“ Esme stand hinter mir, hatte ihre kleinen Hände auf meine Schulterblätter gelegt und streichelte diese sanft. „Ich kann das nicht…warum…warum sie, warum pumpt sich ein Kind Heroin in die Venen Carlisle, sag es mir?“ Mit dieser Frage, drehte ich mich zu den anderen, die alle leidend auf den Boden starrten. Meiner Mutter legte ich einen Arm um ihre zierlichen Schultern und drückte sie an meine Brust, musterte aber ganz genau Carlisle. „Auf diese Frage, gibt es viele Antworten Edward…nur sie kann uns den wahren Grund nennen.“ „Ich kann ihre Gedanken nicht lesen.“ Sprach ich aus heiterem Himmel, vollkommen zusammenhangslos. Erntete dennoch sechswaches Keuchen. „Aber…wie kann das sein?“ „Ich weiß es nicht“, stöhnte ich und fiel komplett in mich zusammen. Esme brachte mich mehr schleppend als stützend zurück zum Sofa, bugsierte mich zwischen meinen Schwestern und hockte sich vor mich. Nahm meine Hände in ihre und seufzte schwer. „Genau genommen…scheiße mir ist das erst jetzt bewusst geworden“, flüsterte ich. Ja…wie konnte das sein? Ich hörte jeden Gedanken, von jeder Person…nie gab es eine Ausnahme…bis jetzt! Warum ist mir das nicht sofort aufgefallen? Diese Stille die sie umgab…alles war so ruhig in ihrem Kopf. Ich hätte das doch sofort bemerken müssen. „Vielleicht…hast du nicht genau darauf geachtet. Es ist ja auch eine verteufelte Situation, ich meine… da kann es doch passieren, dass man so etwas Wesentliches übersieht“, sprach Emmett meinen nächsten Gedanken aus. „Vielleicht…keine Ahnung“, hauchte ich schwach. „Aber es muss doch einen Grund dafür geben“, wunderte Esme weiter. „Vielleicht kann er sie nicht lesen, weil sie seine Gefährtin ist.“ „Glaub ich nicht, ich kann deine Gefühle auch spüren Schatz und du bist meine Gefährtin. Im übrigen, kann ICH Bellas ganz genau spüren…merkwürdig…“, mischte sich Jasper ein. Mir war das gerade völlig egal. Während meine Familie weitere Thesen aufstellte verfiel ich in Selbstmittleid. Ich hörte ihnen nicht zu. Einzig und allein Carlisles bohrender Blick lastete auf mir. Ich war nicht stark genug um ihn zu erwidern. „Edward…hey, bist du noch anwesend?“ „Was…tut mir leid.“ „Macht doch nichts Schatz“, Esme strich mir liebevoll über die Wange, erhob sich und schlenderte wieder zu ihrem Mann. „Ich denke, so schnell werden wir keine Antwort darauf bekommen…“, runzelte Dad die Stirn und fixierte mich wieder. „…aber es verkompliziert die Sache um einiges“, ich nickte, wusste was er damit meinte. Würde meine Gabe bei Bella funktionieren, wüssten wir was in ihrem Kopf vorgeht, könnten gezielt daran anknüpfen. Aber ganz ehrlich, ich war mir nicht sicher wirklich in ihren Kopf schauen zu wollen. Das erste Mal meines Daseins, war ich sogar ganz froh darüber nicht zu wissen was ein anderer dachte, einfach weil…weil mir reicht was ich sah. Ich würde mit ihren schrecklichen Gedanken nicht umgehen können…definitiv nicht. „Was meintest du vorhin, Jasper? Und was ist es was du bei ihr spüren kannst?“ Fragte Alice ihren Liebsten. Jeder schenkte Jasper seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Selbst ich richtete mich wieder auf. „Carlisle sprach von einem Grund, der die meisten in diese Sucht treibt…nun ich denke zu wissen was Bella vielleicht in dieses Leben getrieben hat. Es muss etwas mit ihrer Familie zu tun haben. Dieser Schmerz der von ihr ausging, als Carlisle uns als seine Familie vorgestellt hatte war unmenschlich. Sie litt Höllenqualen, allerdings verlor sich dieses Gefühl schnell…als hätte sie es effektiv zurückgekämpft. Ich denke,…das Heroin war ihr dabei behilflich…“, Carlisle räusperte sich und Jasper hielt inne. „Heroin ist gut darin Gefühle und Erinnerungen zu blockieren. Wahrscheinlich ist das eines der Ziele, die sich eine Vielzahl jeder wünscht, die das erste Mal konsumieren. Die euphorische Wirkung, die nach jedem Schuss freigesetzt wird, ist der Bonus. So denke ich, aber mit Gewissheit kann ich es nicht sagen. Ich habe nie die Beweggründe eines Süchtigen erfahren.“ Kam es mir nur so vor oder würde alles nur noch schlimmer? Nicht schlimm genug, das sie abhängig war. Jetzt gab es auch noch einen schrecklichen Grund, der so schwer auf ihrer Seele lastet, das sie einfach nicht anders konnte, als ihn mit Heroin zu betäuben. „Mein Gott…“, sofort tätschelten meine Schwestern meine Knie um mich vor einem erneuten Ausbruch zu bewahren, ich war ihnen ungeheuer dankbar für ihr Mitgefühl und ihr Verständnis…jedem einzelnen. „…ich meine, WO sind ihre Eltern?“ Stellte Jasper die Frage aller Fragen. Ein längeres Schweigen setzte ein, bis Carlisle sich erneut räusperte. „Das hab ich mich auch schon gefragt. Es ist eindeutig, dass sie seit längerem die Straße ihr zuhause nennt. Was also kann geschehen sein? Wurde sie verstoßen? Ist sie weggelaufen, weil etwas Schreckliches im Kreise der Familie vorgefallen ist?“ „Auch das werden wir nur durch ihre Hilfe erfahren können“, hauchte Esme bedrückt. „Leute ernsthaft…“, fuhr ich dazwischen. „…machen wir uns lieber Gedanken wie wir ihr helfen können. Sie muss weg von diesem scheiß und das lieber gestern als morgen.“ Damit stoppten die Gespräche und auch das…immer lauter werdende Rauschen in meinem Kopf. Es war unerträglich, wenn sie alle gleichzeitig anfingen fieberhaft zu denken. Selbst dann, wenn ich ihre Gedanken bewusst ausblendete. „Edward hat recht…also, was machen wir?“ Warf Rosalie, die alles entscheidende Frage in den Raum, sah dabei aber wie jeder andere Carlisle an. „Wir müssen ihr Vertrauen gewinnen…alle gemeinsam oder einer allein…“, dabei sah er gezielt mich an. „Du denkst…ICH? Warum sollte sie mir vertrauen?“ „Sie ist deine Gefährtin!“ Sagte Alice beinahe belustigt über meinen fehlenden Scharfsinn. Ich lachte humorlos. „Und? Sie weiß es nicht…spürt es nicht“, wisperte ich. „Da irrst du dich…von ihr ging nicht nur Schmerz aus Edward. Immer wenn sie dich ansah…ich will nicht sagen, dass es liebe war. Wahrscheinlich kann sie etwas Derartiges nicht einmal empfinden…“, Carlisle nickte auf Jaspers Feststellung. „…aber dort war Faszination, Vertrautheit…Verwirrung“, lächelte er. Und mir…mir ging es sofort besser. Sie fühlt etwas…etwas Schönes, wenn sie mich ansieht? War das der Grund, Hoffnungen aufkeimen zu lassen? Würden diese Gefühle am Ende stark genug sein, ihre Sucht zu bekämpfen? Wenn sie trotz Entzugserscheinungen, trotz Heroin im Blut fähig ist, etwas für mich zu fühlen…dann war das gut oder? Sehr gut sogar! Ein kleines Lächeln stiehl sich auf meine Züge und jeder in diesem Raum erwiderte es. „Okay…also Vertrauen“, nickte ich Carlisle zu. Dieser amüsierte sich köstlich über mein aufgeregtes Gesicht. Fing sich dann recht schnell wieder und fuhr fort. „Genau vertrauen…sie darf sich unter keinen Umständen bedrängt fühlen. Vermeidet es ihr dutzende Fragen auf einmal zu stellen. Geht sachte beim Fragen um. Versucht mehr aus dem Hinterhalt Antworten aus ihr heraus zu kitzeln. Zeigt Verständnis für ihre Situation. Gebt ihr immer das Gefühl erwünscht zu sein. Bezieht sie mit ein…unternehm etwas mit ihr. Lacht…habt Spaß…zeigt ihr, wie toll es sein kann eine Familie zu sein…aber übertreibt es nicht… seit einfach… einfach ihr selbst.“ Man würde meinen, das würde nicht schwer werden. Doch das war es,…weil so viel davon abhing. Zwar war sie MEINE Gefährtin, doch damit wurde sie sofort ein Teil der Familie. Und man hilft seiner Familie! Jeder liebte sie…konnte gar nicht anders…schon jetzt. „Wir sind Vampire“, warf Emmett vollkommen zusammenhangslos ein. „Ja…das sind wir…“, Carlisle machte eine gedankliche Pause, kratzte sich für Vampire total unnötig am Kinn und seufzte wieder. „…wenn wir davon ausgehen, dass sie Vertrauen aufbaut. Das sie soweit ist, etwas über ihr Leben preiszugeben. Vielleicht soweit ist, ihre Gefühle zu Edward anzunehmen…zu erkennen…“, er stoppte wieder. Mich machte diese permanente Unterbrechung nervös. Was denn nun? Was machen wir? Denn irgendwie…konnten wir nicht wir selber sein…nicht ganz! Gott…wie würde sie reagieren, wenn sie die Wahrheit erfährt? Ich schluckte unweigerlich…der ganze Rettungsversuch wäre zum Scheitern verurteilt, wenn sie es nicht so aufnimmt, wie es sich ein jeder hier erhofft. Sie wäre verloren…ich wäre es ebenfalls. „Irgendwann wird sie die Wahrheit erfahren müssen…“, fuhr Carlisle fort…jeder nickte. „…ich würde sagen wir lassen es darauf ankommen. Wir können nicht planen, es wäre Blödsinn. Ihr Gemütszustand kann sich binnen weniger Minuten verändern. Wer weiß, wie sie morgen über die ganze Sache denken wird? Wer weiß, wie sie in einigen Tagen, Wochen…Monaten denken wird? Erst einmal, müssen wir ihr Vertrauen gewinnen, das hat oberste Priorität!“ „Was…wenn ich etwas falsch mache…wir etwas falsch machen?“ Rosalie drückte meine Hand. „Du wirst nichts falsch machen Edward…du hast es im Blut, würde jetzt passen…“, sie kicherte…jeder andere mit, außer mir…ich war zu angespannt. „…du wirst instinktiv wissen was du tun musst und wir…ich denke es wird kein Problem sein. Sie scheint nett und lustig zu sein. Verdammt skeptisch aber hey…sie ist hier. Wie schlimm kann es also noch werden?“ Sie hatte recht! „Und wenn du dich verrückt machst…Edward, sie wird es merken. Sei einfach du selbst. JA deine Gefährtin ist Heroin abhängig, sechzehn, lebt auf der Straße, sie sieht Krank aus…ist es wahrscheinlich sogar aber…sie ist nun nicht mehr allein. Von jetzt an, kann es nur besser werden. Wenn sie deine Bestimmung ist…dann werdet ihr beide die Kraft haben an dieser Situation zu wachsen. Ihr seid bestimmt dazu glücklich zu sein. Zweifel nicht an dir…es ist Unsinn. Nehm jede Hürde wie sie kommt…ich bin ganz sicher, es wird sich am Ende bezahlbar machen.“ Würde ich es können, würde ich heulen. Noch niemals habe ich meine blonde,…hin und wieder kühle…Schwester so imposant reden hören. Hatte sie jemals solch liebe Worte hintereinander gesagt? Zu…zu mir? Wann war sie so Gefühlvoll geworden? „Rose du…wer bist du und was hast du mit meiner Frau gemacht?“ Rettete Emmett diese rührende Situation mit einen seiner…oft unmöglichen…Kommentare. Er hatte seine ganz eigene Art mit heiklen Situationen umzugehen. Manchmal, beneidete ich ihn für seine unbekümmerte Art und Weise. Sie schlug ihn…ohne hinzusehen…auf den Hinterkopf, lächelte jedoch und blickte mich dabei so weich an das ich nicht anders konnte als sie in den Arm zu nehmen. „Aus deinem Mund hört sich das alles so leicht an“, nuschelte ich in ihren nach Aprikosen duftendem Haar. „Wenn du versucht die Situation zu akzeptieren und aufhörst nur das negative aus ihr heraus zu pullen, dann wirst du selber sehen das nicht alles schlecht ist. Edward…du hast sie gefunden. Freu dich…und sei mit ihr Stark das letzte zu bekämpfen was euch im Wege steht.“ Verdammt…ich liebe sie! War sie jemals eine so gute Schwester gewesen? Ihre Worte machten Sinn. Und das Beste,…sie bauten mich auf. Gaben mir zurück was ich vor einige Stunden verloren hatte…meinen Kämpfergeist. Oh ja ich würde für dieses Mädchen kämpfen…auch wenn es das letzte ist, was ich tun werde!!!! „Warum verwandelst du sich nicht einfach, Carlisle?“ Mit dieser Frage aus Emmetts Mund, löste ich die Umarmung mit meiner Schwester und sah geschockt zu Carlisle. Nicht, dass ich es gut heiße, jemanden dieses Leben aufzudrücken aber…ja warum eigentlich nicht? Sie…wenn sie mich so liebt, wie ich sie liebe dann wird sie das sowieso wollen. Denn…es ist UNSERE Bestimmung FÜR IMMER zusammen zu sein. Und für immer geht nur, wenn wir beide den Ewigen Tod erlangen. Sie würde doch wollen oder? Ich meine…warum nicht? Es würde ihr alles ersparen. Wir könnten nach der Verwandlung anfangen uns kennenzulernen. Nicht unbedingt die normale Reihenfolge aber…es würde alles einfacher machen und so wie ich die Situation betrachte…hat sie keinen Grund um es nicht zu wollen. Sie lebt auf der Straße…allein. Nichts gibt es was sie aufhalten könnte. Nichts gibt es, an das sie sich gebunden hat. Gar nichts, würde ihr im Wege stehen. Sie kann nur gewinnen!!! „NEIN“, sprach das Oberhaupt so entschieden das meine gerade gesammelte Euphorie wie eine Seifenblase verpuffte. „Nein?“ Harkte ich nach…verstand nicht warum er so sehr dagegen war. Er hatte mich verwandelt…Esme, Rosalie…Emmett. Warum war Bella ein Problem? Ich kämpfte meinen Zorn zurück…als er mich bedeutend ansah. Das Eindringen in seinem Kopf frustrierte mich noch mehr, denn er schleuderte mir ein Schlaflied in den Kopf. Hin und wieder mochte er nicht, wenn ich vor allen anderen wusste, was er sagen wollte. Ungeduldig, zog ich mich aus seinem Kopf zurück, sein amüsiertes Grinsen brachte mich zur Weißglut. „Nein…entspann dich Edward und hör mir erst einmal zu“, ich schnaufte genervt, nickte dennoch brav. „Es ist ähnlich wie meine Entscheidung, ihr in großen Mengen Heroin zu geben…“ Ich verstand nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hatte. Noch immer konnte ich sein Handeln nicht ganz nachvollziehen. Ja…ich hatte den Einblick in seinen Gedanken gehabt. Und JA es war logisch, ist es noch immer. Doch…es schmerzt, es mit ansehen zu müssen. „Wie ich vorhin schon zu Bella gesagt habe…hätte ich sie entziehen lassen, hätte es keinen Erfolg gezeigt. Sie wäre nach dieser, prägenden, erschreckenden, schmerzhaften…“, er schnaufte…verschluckte die anderen niederschmetternden Eigenschaften die ein Entzug mit sich bringen würde. „…sie wäre nach diesem Erlebnis sofort abgehauen. Hätte sich wahrscheinlich nicht einmal umgedreht und wäre mit großer Wahrscheinlichkeit sofort rückfällig geworden. Ein Entzug muss als aller erstes im Kopf beginnen. Sie muss selbst aufhören wollen. Vom Herzen wollen…alles andere führt zu keinem Erfolg.“ „Ja aber…aber wenn du sie verwandeln würdest, dann…dann müsste sie gar nicht entziehen“, stotterte ich niedergeschlagen. „Ich werde sie nicht gegen ihren Willen verwandeln“, sagte er ernst und ich knurrte leise…konnte es nicht verhindern. „Mich hast du auch nicht gefragt…Esme, Rosalie und Emmett auch nicht soweit ich mich erinnere und meine Erinnerung an diese Tage ist sehr deutlich…Dad.“ Zischte ich bedrohlich leise in seine Richtung. Für einen Moment, sah er mich erstaunt an, doch dann wurde auch sein Gesicht wütend. Ich war dabei seine Autorität zu untergraben…so etwas konnte er ganz und gar nicht ausstehen. Nicht…wenn er sich im Recht sah! „Ihr lagt im Sterben…wann hätte ich das tun sollen?“ Alice zog mein Gesicht zu sich, sah mir tief in die Augen und schüttelte den Kopf. Ergeben ließ ich die Schultern hängen und nickte ihr zu. „Tut mir Leid“, hörte ich mich flüstern. „Nein mir tut es leid, Edward…ich weiß wie schreckliche diese Situation für dich sein muss. Ich kann mir vorstellen, dass du alles nur so schnell wie möglich über die Bühne bringen möchtest. Das du ihr Helfen möchtest, ohne das sie Leiden muss. Ich kann das verstehen und ich verstehe auch,…dass dich das alles selber zu Boden drückt. Du findest heute deine Gefährtin und alles was du mit diesem Moment,…der eigentlich der schönste deines Daseins sein sollte in Verbindung bringst ist Schmerz…Angst und Trauer…aber du musst mir vertrauen Edward, wie vorhin in der Gasse…du weiß ich würde niemals etwas tun das dir schaden könnte…niemals etwas tun was IHR schaden könnte…“ „Ja ich weiß…“ Ich fühlte mich schlecht…unfähig mit dieser Situation umzugehen. Alles was Rose in mir geschafft hatte wieder herzustellen, hatte sich zum Teufel geschert. „…wir könnten sie doch aber fragen…vielleicht würde sie wollen, wenn sie erst einmal alles versteht“, versuchte ich es erneut. „Edward…würdest du mir einfach einen Moment zuhören?“ Ich gab keinen Kommentar ab. Lehnte mich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust…eindeutige Abwehrhaltung und blickte ihm fest in die Augen. Er deutete dies wohl als ein ja, denn er fing nach einem tiefen seufzen an zu reden. „Das wäre natürlich eine Möglichkeit, Edward. Wir könnten sie über uns und unsere Art in Bilde setzen und ihr die Entscheidung überlassen. Ich gehe recht in der Annahme, dass sie einer Verwandlung zustimmen würde. Vielleicht nicht sofort, aber nach einiger Zeit würde sie die Lösung all ihrer Problem sehen und vor allem DICH…“, dabei sah er mir fest in die Augen. „…doch was,…wenn sie auch nach dieser Offenbarung nicht gewillt ist eine Zukunft zu haben?“ Ich starrte ihn verständnisvoll an. Auf was wollte er hinaus? „Womit wir wieder bei diesem ausschlaggebenden Punkt wären….“, jetzt klingelte es bei mir. Natürlich…er hatte recht und das könnte unter Umständen der Fall sein. Würde sie trotz liebe zu mir, dennoch sterben wollen? Wollte sie das überhaupt? Ich hatte keine Ahnung…woher auch, ich kannte sie nicht. Verdammte scheiße… „Aber darauf möchte ich gar nicht weiter eingehen. Ich würde sie nicht verwandeln, weil ich ihr ganz einfach die Chance geben möchte mit ihrer Vergangenheit abzuschließen.“ „Was?“ Emmett sah wahrscheinlich genauso wenig durch wie ich. Was gut war, denn ich hatte keine Kraft mehr Fragen zu äußern. „Sie muss schlimmes erlebt haben. Entweder vor ihrer Zeit auf der Straße oder aber aller spätesten während dieser Zeit. Denkst du nicht, sie hat verdient zu verarbeiten wie jeder andere Mensch auch, Edward?“ „Natürlich…aber das kann sie genauso gut als unsterbliche“, gab ich ihm kontra. „Ja…das würde sie können. Dann würde sie ihr neues Leben mit den gleichen schmerzenden Gefühlen und Erinnerungen beginnen, wie ihr altes aufgehört hat...“ Ich öffnete den Mund, schloss ihn sofort wieder. So langsam verstand ich seinen Gedankengang und…wie nicht anders zu erwarten… war er einleuchtend. „Ich denke einfach…dass es nicht verkehrt für sie wäre zu entziehen. Ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen, um abschließen zu können. Um sich die Seele, den Geist, die Gedanken…das Herz reinzuwaschen. Sie muss trauern dürfen, Edward. Egal wie diese Trauer auch aussieht, egal was diese Trauer alles einschließt…sie muss die Chance bekommen, sich aus eigenen Stücken zurück ins Leben zu kämpfen. Sie muss Weinen dürfen…“, er lächelte traurig. „…eine Verwandlung würde das Problem der Sucht Eleminieren. Doch das Verlangen etwas zu bekämpfen, was sie bekämpfen möchte wäre noch immer da. Der Wunsch zu Vergessen wäre nach wie vor präsent. Alles was wir…du…sie… erreichen würden wäre…eine am Boden zerstörte Neugeborene, die mit voller Wucht ihren Erinnerungen ausgesetzt ist und damit…mit großer Wahrscheinlichkeit überfordert wäre. Die…daran zugrunde gehen könnte. Du weißt nicht was ihr passiert ist…wie wird sie reagieren? Wird sie in sich zusammensinken? Wird sie vielleicht aggressiv werden?...Vergessen wir nicht, sie wäre eine Neugeborene. Wir kennen sie nicht gut genug um sie einschätzen zu können…genaugenommen, kennen wir sie überhaupt nicht. Wird sie uns am Ende vielleicht hassen…“ Meine abweisende Haltung ist mittlerweile in sich zusammengefallen. Nun hing ich vielmehr auf dem Sofa, hatte den Kopf gesenkt… war geschockt über Carlisle Worte. Jeder hatte das überflüssige Atmen eingestellt…als nach und nach durchsickerte, dass er verdammt recht hatte. So einfach…wie es sich beinahe jeder in diesem Raum vorgestellt hatte, würde es nicht werden. „Aber sie…sie wird so schrecklich leiden“, flüsterte ich bedrückt. „Das wird sie…ja das wird sie aber, es wird ihr die Stärke zurückbringen, die sie anscheinend vor langer Zeit verloren hat.“ Ich vertraute meinem Vater. Er wusste immer genau was zu tun war. Seine Weisheit, hatte uns schon einige Male aus der Patsche geholfen. Und ich wollte darauf vertrauen, dass er auch diesmal die Lage im Griff hatte. Wenn ich nicht selbst so verflixte Angst davor hätte. Aber für sie…Bella…würde ich alles geben. „Du wirst wissen was zu tun ist“, nuschelte ich und sah auf. „Aber ich kann das nicht allein Edward…ihr müsst alle mithelfen und ganz besonders du. Du musst, wie Rosie gesagt hat…stark sein. Zeigst du Schwäche, wird Bella sich noch elendiger fühlen. Nehm diese Hürde mit Stolz und lass nicht zu, das dieses Problem euch kaputt macht…das bist nicht du mein Sohn. Lern sie kennen und verstehen…sei für sie da, wann immer sie es erlaubt. Rosie hat Recht…sie ist hier…das schlimmste wäre geschafft!“ ********** Dann hören wir uns HIER erst nach Weihnachten wieder. Das nächste PER SEMPRE wird noch vor Weihnachten erscheinen. Also alle die an per sempre nicht teilnehmen…wünsche ich ein tolles Weihnachtsfest und eine ordentliche Bescherung. GGLG Alex Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)