Mein kleiner Trip nach Konoha von CaluCalumon ================================================================================ Kapitel 1: Goethe, Geldnot und Geigenhumor ------------------------------------------ (aus Hayames Sicht) Angewidert warf ich Goethes 'Faust' gegen die gegenüberliegende Wand und zog meine Bettdecke über den Kopf. „Was fällt dem eigentlich ein, unsere Ferien SO zu versauen?!“. Diese Schimpfe galten meinem Deutschlehrer, der uns aufgetragen hatte über die Ferien dieses 'Meisterwerk der deutschen Literatur' zu lesen. Ich grummelte noch etwas vor mich hin und vergrub mein Gesicht in meinem Kopfkissen. Da ich ohnehin ziemlich müde war, bemerkte ich kaum, wie schnell ich einschlief. Vogelzwitschern. Anfangs war es noch angenehm zu hören, aber dann musste ich mich doch fragen woher es kam. Ich hatte den Fernseher nicht an gehabt, also musste es von etwas anderem kommen. Als ich mich aufrichtete und meine müden Augen rieb bemerkte ich, dass mein Bett ungewöhnlich hart, mein Zimmer außerordentlich grün und der Wind in meinem Zimmer ziemlich... Moment mal, Wind?! Ich sprang auf und drehte mich hektisch hin und her. Ich war in einem Wald! Wie zur Hölle kam ich hier her?! Verwirrt blickte ich umher und ging dann einfach mal drauf los. Schlauer Weise hatte ich mein Handy nicht dabei, hätte wahrscheinlich eh keinen Empfang gehabt. Trotz meines miserablen Orientierungssinnes erreichte ich einen Weg, der durch diesen Wald führte. „Na geht doch, wenn ich dem folge finde ich sicherlich einen Weg hier raus!“. Gesagt, getan, ich wanderte den Weg entlang. Nach etwa einer Stunde stand ich dann vor einem großen Tor, bei dessen Anblick mir die Kinnlade runterklappte. (Makos Sicht) Fröhlich summte ich vor mich hin und beobachtete ein Eichhörnchen, welches am Wegesrand einen Baum hinauf kletterte und immer wieder anhielt um mich neugierig zu beäugen. Immer wenn es das tat lächelte ich ihm zu. Ich liebte Tiere und hier, im ruhigen Wald, lebten viele Tiere, deshalb hatte ich auch diesen Weg genommen und nicht den Hauptweg nach Konoha. Ich sollte dem Hokage eine Schriftrolle überbringen und hatte daher die zweitägige Reise von Sunagakure auf mich genommen. Als der Weg an den Hauptweg nach Konoha anschloss wusste ich, dass ich bald da sein müsste und beschleunigte meine Schritte etwas. Als ich dann die Tore Konohas erreicht hatte, setzte ich ein freundliches Lächeln auf und machte mich auf den Weg, um meine Mission abzuschließen. (Hayames Sicht) Ich glaubte meinen Augen nicht. Ich stand vor einem gewaltigen Tor, welches wohl der Zugang zu einer Stadt war. Irgendwie erinnerte mich der Anblick an einen meiner Lieblingsanimes, aber das konnte ja nicht sein. Jetzt war allerdings meine Neugierde geweckt und ich ging, noch etwas unsicher, auf das Tor zu. Drinnen kam ich aus dem Staunen nicht heraus. Alles sah genau wie in Konoha aus! Aber wie konnte das sein? „Hey!“. Ich schrak auf und sah mich um. Wer hatte da gerufen? „Hey Mädchen, komm her!“ rief die Stimme wieder. Sie kam von einem merkwürdigen Häuschen, welches aussah wie ein Stand bei einem Weihnachtsmarkt, nur war er breiter und natürlich nicht geschmückt oder so. Drinnen saßen zwei Männer, der eine saß da und blätterte durch einen kleinen Stapel Papier, der andere, ein schwarzhaariger junger Mann mit einem Verband oder so quer über seinem Nasenrücken, hatte sich nach vorn gebeugt und rief mir zu: „Komm mal eben her!“. Ich folgte der Aufforderung, da ich mir ja keinen Ärger einfangen wollte, außerdem könnte ich mich ja erkundigen wo ich war und wie ich zurück käme. Am Stand - ich wüsste jetzt nicht, wie ich das Teil sonst nennen sollte - angekommen wandte ich mich dem Mann mit dem Verband zu. Dieser musterte mich kurz. „Du bist nicht von hier, das steht fest. Hey Izumo, hast du sie auf deiner Liste?“. Der andere Mann sah auf und betrachtete eindringlich mein Gesicht, was mir ziemlich unangenehm war. Izumo wendete sich einem Klemmbrett zu, überflog schnell was auf den Listen stand, die darauf befestigt waren und schüttelte dann den Kopf. „Sie steht nicht hier, also ist sie verdächtig!“ Ich sah beide verwirrt an und wich etwas zurück, als sich der erste wieder zu mir vor beugte. „Dann erzähl uns doch mal, was du hier in Konoha willst!“. „Konoha?! Ich bin in Konoha?!“ Nun war ich es, die mein Gegenüber verwirrte. Kotetsu, der Kerl mit dem Verband auf der Nase, warf fragende Blicke zu seinem Freund, der nur mit den Achseln zuckte. Ich begann plötzlich freudig rumzuhüpfen. Ich war tatsächlich in Konoha, das hatte ich mir immer gewünscht! Scheiß drauf, wie ich heim komme, das konnte ich auch noch später klären, erst mal musste ich mich unbedingt umsehen, deshalb rannte ich einfach weiter und ließ das verdatterte Duo in ihrem Häuschen sitzen. Sie riefen mir nach ich solle sofort stehen bleiben, aber das kümmerte mich nicht, ich rannte einfach grinsend weiter. (Makos Sicht) Ich streckte meine Arme nach oben und reckte mich einmal. Die Schriftrolle hatte ich bei Tsunade, der hiesigen Hokage, abgegeben und nun wollte ich noch etwas im Dorf spazieren gehen. Da Sunagakure ziemlich weit entfernt lag hatte ich nicht oft Gelegenheit mal hier vorbei zu schauen, deshalb wollte ich meine Zeit in Konoha nutzen. „Hey, nicht so grob! Ich habe doch nichts verbrochen!“ hörte ich eine Stimme den Gang herauf tönen. Einer der Ninja, die heute das Tor bewachten, kam auf mich zu, er hielt ein Mädchen am Arm fest und zog sie hinter sich her. Sie hatte schulterlange, schwarze Haare und trug eher ungewöhnliche Kleidung. Ich schlussfolgerte, dass sie wohl ein Eindringling sein musste, auch wenn ich mir nicht wirklich vorstellen konnte, dass von so einem Mädchen Gefahr ausging. Die beiden verschwanden in Tsunades Büro und ich eilte hinaus, da die Hokage ziemlich sicher wütend werden würde und das wollte ich nicht mit anhören müssen. Irgendwie tat mir das Mädchen sogar Leid. (Hayames Sicht) Ich zuckte zusammen, als die blonde Frau mich anfuhr, um herauszufinden was ich wollte. Sie hatte wohl schon vorher schlechte Laune gehabt, jedenfalls war sie jetzt ziemlich aufgebracht, was wohl nicht minder daran lag, dass ich sie grinsend als Oma Tsunade begrüßt hatte, konnte ja keiner ahnen, dass sie so durchdrehen würde. „Ich habe doch gesagt, ich weis nicht wie ich hier her kam und ich bin wirklich kein Spion oder so!“ versuchte ich mich zu verteidigen. „Und woher kommt es dann, dass du mich SO nennst?!“. Shit, daran hatte ich gar nicht gedacht. Ich konnte jetzt nicht davon anfangen, dass Naruto in meiner Welt eine Fernsehserie ist, dann würde man mich für verrückt erklären und wegsperren, also musste ich mir etwas einfallen lassen. Da mir keine gute Ausrede einfiel, entschied ich mich für die Wahrheit. „Hören sie, ich bin aus einer anderen Welt hier her gekommen, keine Ahnung wie, aber..“. Ich schwieg. Das alles klang so unglaubwürdig! Tsunade sah mich an und zog skeptisch eine Augenbraue hoch. Dann schien ihr plötzlich ein Gedanke zu kommen, denn sie blätterte in ihren Ordnern, die sich auf dem Schreibtisch zu genüge stapelten, und ihre Augen weiteten sich, als sie einen Zettel überflog. „Du scheinst wirklich nicht von hier zu sein“ entgegnete sie nun ruhig. „also erlaube ich dir, hier zu bleiben, bis sich eine Möglichkeit findet, dich wieder zurück zu schicken. Wir können dich ja nicht grundlos einsperren.“. „Wirklich? Das ist toll, vielen Dank Tsunade!“ rief ich erleichtert aus, doch Tsunade sah mich nun wieder ernst an, schon fast düster. Eingeschüchtert wich ich zurück. „Aber solltest du dir etwas zu Schulden kommen lassen, werde ich deinem Besuch ganz schnell ein Ende bereiten!“ Ich nickte zustimmend. Da ich ja nicht vor hatte etwas anzustellen musste ich auch nicht darum fürchten, festgenommen zu werden. Somit konnte ich auch endlich das Büro verlassen. Kotetsu geleitete mich noch nach draußen, entschuldigte sich dafür, dass er mich verdächtigt hatte und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Posten. Jetzt konnte ich mich endlich in aller Ruhe umsehen. So schlenderte ich also durch Konoha und war immer total happy, wenn ich einen Ort oder eine Person wiedererkannte, auch wenn mich Passanten dann wohl für verrückt erklärten. Nach etwa einer Stunde fiel mir ein, dass ich ja noch gar nicht zu Mittag gegessen hatte und nun meldete sich der kleine Hunger. Zum Glück hatte ich in der Ferne schon 'Ichiraku's Nudelsuppenladen' ausfindig machen können und machte mich sofort auf, um diesem einen Besuch abzustatten. „Willkommen!“ begrüßte mich Ladenbesitzer Teuchi. Ich nickte ihm freundlich zu und betrachtete dann das Angebot. „20 Ryo...“. Ich durchsuchte meine Hosentaschen, obwohl ich wusste, dass ich nichts dabei hatte, vor allem kein altjapanisches Animegeld. Wie sollte ich an Geld kommen? Ich seufzte und wandte mich wieder zum gehen um. „Möchtest du gar nichts essen?“ fragte mich der Ladenbesitzer, ich lächelte ihm entschuldigend zu. „Ich habe keinen Hunger.“. Das war gelogen, mir hing der Magen in den Kniekehlen, aber ohne Geld kein Essen! So verließ ich 'Ichiraku's' schweren Herzens wieder. (Makos Sicht) Ich hatte mir in einem Laden einen Spieß Dangos gegönnt und erntete dafür einen ziemlich skeptischen Blick von meinem besten Freund im Dorf, Kiba Inuzuka. „Wie kannst du so ein weiches Zeug nur mögen?“ fragte er mich und verzog das Gesicht. Ich musste lachen und warf den leeren Holzspieß in einen Mülleimer. Kiba und mich verband eine enge Freundschaft, vor allem, da wir beide Tiere liebten. Wir kannten uns wohl schon ewig, daher wusste ich auch, dass er die weichen Dangos nicht mochte, er hatte lieber was richtiges zu kauen zwischen den Zähnen. „Dafür gehen wir heute Abend 'ne schöne große große Grillplatte essen, ok?“ versuchte ich ihn zu beschwichtigen. Damit gab sich der Junge zufrieden. Wir beiden schlenderten weiter durch Konoha und erzählten uns die ein oder andere Geschichte, immerhin hatten wir uns seit knapp zwei Jahren nicht mehr gesehen und uns viel zu erzählen. (Hayames Sicht) Mit knurrendem Magen wanderte ich durch die Straßen Konohas, auf denen heute recht viel los war. Ich versuchte mich etwas zu beschäftigen, also hielt ich, während ich mich umsah, immer mal wieder Ausschau, ob nicht vielleicht das ein oder andere bekannte Gesicht zu sehen war. Dies ließ nicht lang auf sich warten, aber es war nicht die Art von Begegnung, auf die ich aus war... Es begann damit, dass ich, in die fremde Umgebung vertieft, in jemanden hineinlief. Kaum, dass ich mich entschuldigt hatte, kam von oben eine Stimme herab, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. „Kein Problem, ein Mädchen mit solch JUGENDLICHER AUSSTRAHLUNG muss sich für so etwas nicht entschuldigen!“ Es war kein anderer als Guy, Konohas grüner Alien mit den riesigen Augenbrauen und der schwarzen Pottfrisur. Und er redete sofort ohne Punkt und Komma weiter auf mich ein. „Deine Ausstrahlung erinnert mich an meinen Lieblingsschüler, willst du nicht auch meine Schülerin werden, der ich das FEUER DER JUGEND weitergeben kann?“ Ich wich zwei Schritte zurück und als sich der Jonin auch noch in seiner äußerst Brechreiz erregenden Pose vor mir aufstellte rannte ich einfach nur weg und schrie dabei immer wieder „Nein!! NIEMALS!!“. Ich konnte nur hoffen, dass er mich nicht auch noch verfolgen würde... Als ich endlich aus Guys Blickfeld entkommen war seufzte ich erleichtert, während ich mich an einer Hauswand anlehnte. Nicht nur, dass mir der Magen noch immer auf halb acht hing, meine Ausdauer war noch die die beste gewesen – vielleicht hätte diese Aussage Guy ja abgeschreckt? - und jetzt musste ich erst mal durchatmen. Plötzlich überkam mich ein seltsames Gefühl, so als würde mich jemand beobachten. Langsam drehte ich mich um und sah, direkt neben mir an die Hauswand gelehnt, Shino. Ich fand ihn eigentlich immer sehr cool, aber ihn live zu sehen jagte mir eine Gänsehaut über den Körper. Das einzigste was sein Mantel preis gab waren seine Augen, welche wiederum von einer Sonnenbrille verdeckt waren. Er sah mich, durch meine ''Größe'' bedingt, von oben herab an und ich konnte natürlich nicht erkennen ob das freundlich oder nicht freundlich gemeint war, deshalb schüchterte mich seine Anwesenheit doch ziemlich ein. Da ich so kein Wort raus brachte ging ich lieber schnell weiter, drehte mich im Gehen noch einmal sicherheitshalber um und sah, dass er mir nicht folgte. So konnte ich meinen Weg einigermaßen sicher fortsetzen, auch wenn ich mir ziemlich bekloppt dabei vorkam vor denen wegzulaufen, die ich schon immer im richtigen Leben treffen wollte. Naja, außer Guy vielleicht, da war meine Reaktion am ehesten nachvollziehbar. (Makos Sicht) „Hey Shino, was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?“ Ich musste grinsen, denn diese Redewendung, die Kiba gerade benutzt hatte, passte ja irgendwie perfekt auf den Käferliebhaber Shino, auf den wir eben trafen. Shino schien irgendwie angepisst, das bemerkte ich sofort, denn auch wenn er wirklich selten bis nie Gefühle zeigte konnte man das an seiner Art und Weise feststellen. Jedenfalls wenn man ihn lange genug kannte. So berichtete uns Shino kurz, dass er gerade einem Mädchen begegnet war, welches nicht nur sehr merkwürdig aussah, sondern wohl den Tick hatte vor allen möglichen Leuten wegzulaufen. „Sie ist vor dir weggelaufen?!“. Kiba lachte sofort los, diese Vorstellung war wohl einfach zu köstlich. Shino, nun wirklich beleidigt, zog ab und ließ uns verdutzt zurück. „Das Mädchen ist klasse, die muss ich unbedingt kennenlernen!“ fuhr Kiba grinsend fort. Mein Freund schien wirklich begeistert von der Fremden zu sein. Ich selbst verstand nicht, warum Kiba das so toll fand, immerhin handelte es sich bei Shino ja um seinen Teamkameraden, aber ich blieb still. Kiba war schon immer etwas schadenfreudig gewesen und weil Shino ihn des öfteren herumkomandierte kam Kiba diese Gelegenheit wohl ganz recht. „Komm schon Mako, suchen wir das Mädchen, dann haben wir endlich was zu tun!“ versuchte Kiba mich zu überzeugen. Ich blieb weiterhin skeptisch, immerhin wäre diese Aktion ja so etwas wie stalking! Kiba fuhr nun andere Geschütze auf. „Sie scheint neu hier im Dorf zu sein und braucht doch sicher Hilfe sich zurecht zu finden. Wir könnten ihr dann helfen!“. Tja, Kiba kannte mich wirklich zu gut. Wenn es darum ging jemandem zu helfen konnte ich einfach nicht nein sagen und das wusste er! Gemeinheit! „Na gut Kiba, dann helfen wir ihr, aber tritt ihr blos nicht zu nahe!“. „Ach was, du kennst mich doch!“. „Genau das ist ja das Problem...“. So begaben wir uns auf die Suche nach diesem mysteriösen Mädchen, obwohl wir ja nicht einmal wussten wie sie aussah oder wohin sie gegangen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)