Pokédex-Einträge von Xanokah (Kurzgeschichten zu Pokédex-Einträgen) ================================================================================ Kapitel 82: #131 Lapras ----------------------- LAPRAS "Hallo! Hilfe! Wir brauchen Hilfe!", rief ich in das Blau des Meeres hinaus. Ich wartete auf eine Antwort, doch nur das Rauschen der Wellen drang an meine Ohren und ich ließ mich zurück in den Sand fallen. Ich drehte meinen Kopf zur Seite, mein Blick fiel auf mein kleines Segelboot, an dessen Rumpf ein großes Loch klaffte. Ich war an diesem Tag hinaus gefahren, doch ein urplötzlicher Sturm ließ mich auf Felsen auflaufen und ich strandete auf einer kleinen Insel im Nirgendwo. Schon seit Stunden rief ich nach Hilfe, hoffte, dass eines der vorbeiziehenden Fischerboote auf meinen Ruf antworten und mich von diesem Ort retten würde. Meine Stimme war bereits heiser und kratzig gewesen, meine Wasservorräte gingen allmählich zur Neige und ich gab die Hoffnung auf. Das andere Ufer war nicht zu sehen gewesen, es musste mehrere Kilometer weit entfernt sein, zu weit weg und zu gefährlich zum Schwimmen. Die Sonne neigte sich dem Horizont zu, in kürzester Zeit würde sie verschwunden sein und mich allein auf der kleinen Insel zurücklassen. Ich konnte nur hoffen, dass keine wilden Pokémon auf mich lauerten und ich die Nacht überstehen würde. Ich starrte auf das Meer, die Silhouetten von mehreren Karpador waren zu erkennen, ab und zu zeigte sich ein Goldini und verschwand augenblicklich wieder, die Lichter der Lampi schimmerten schwach unter der Wasseroberfläche. Die Wellen rauschten sanft und ruhig, die untergehende Sonne spiegelte sich rot und orange auf dem Wasser wieder und ließ die Szenerie in einer unbeschreiblichen Schönheit erstrahlen. Eine sanfte Brise strich mir durch das Haar und ich legte mich auf den Rücken, schloss die Augen und lauschte der Idylle. Es vergingen nur wenige Minuten, bis ich meine Augen wieder aufriss und die Ohren spitze. Ein leises Summen erfüllte die Umgebung, jedoch war die Sonne bereits am Horizont verschwunden und ich konnte den Ursprung des Gesanges nicht ausmachen. Ich richtete mich blitzartig auf, taumelte ein wenig zurück, da die ruckartige Bewegung ein Schwindelgefühl in mir auslöste, doch fing mich im nächsten Moment wieder. Das Summen wurde lauter, näherte sich mir. In nicht weiter Ferne konnte ich ein Leuchten ausmachen, es kam immer weiter auf mich zu. Ich kniff meine Augen zusammen und nach einigen Augenblicken zeichneten sich Umrisse in der Dunkelheit ab, etwas Großes schwamm auf mich zu. Eine Gruppe von Pokémon begab sich zu der Insel und schon bald waren sie nah genug, um die einzelnen Wesen zu erkennen. Ein anmutig wirkendes Lapras befand sich inmitten einer Gruppe aufgeregter Lanturn, die das große Pokémon zu der Insel führten. Ich bewegte mich an das Ufer der Insel, neugierig darauf, was die Pokémon vor hatten. Das Lapras stieg nicht unweit von mir aus dem Wasser und drehte den Kopf zu mir herüber, die Lanturn warteten geduldig. "Bist du hier, um mich zu retten?", fragte ich ungläubig, starrte das Lapras an und wunderte mich, warum ich überhaupt mit einem Pokémon sprach. Zu meiner Überraschung nickte das Pokémon langsam, drehte sich um und wies mich darauf hin, auf seinen Panzer zu steigen. Ich schritt langsam auf das Lapras zu, es schien mir freundlich gesinnt zu sein, und legte eine Hand auf den Panzer. "Hast du meinen Hilferuf etwa gehört?", fragte ich erneut, das Lapras schüttelte den Kopf und deutete auf die Lanturn, dessen Lampen hell flackerten. Ich lächelte dem Lapras zu und stieg auf den Panzer. Ohne Vorwarnung stieß sich das Pokémon vom Ufer ab und war mit einem Satz im Wasser gelandet. Die Lanturn bildeten sogleich wieder einen Kreis um das Lapras und es trug mich auf seinem Rücken über das dunkle Meer. Es dauerte nicht lange, bis wir am anderen Ufer ankamen. Pokédex-Einträge von Lapras: Silber: "Die Menschen überqueren das Meer auf seinem Rücken. Ist es fröhlich, stimmt es ein entzückendes Lied an." Gold: "Dieses gutmütige Pokémon nimmt gerne Menschen mit und ist somit ein komfortables Fortbewegungsmittel." Feuerrot: "Aufgrund seiner hohen Intelligenz kann es die menschliche Sprache verstehen. Es mag es, Menschen auf seinem Rücken zu transportieren." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)