Pokédex-Einträge von Xanokah (Kurzgeschichten zu Pokédex-Einträgen) ================================================================================ Kapitel 66: #200 Traunfugil --------------------------- TRAUNFUGIL Huuuu... "Was war das? Hast du das auch gehört?" "Nein, ich habe nichts gehört." Huuuuuuu... "Hörst du, da war es schon wieder." "... ja, jetzt habe ich es auch gehört." HUUUUUU... "Ich habe Angst." "Ich ebenfalls, lass uns wo anders hin gehen." AAAAAAAAAAAAAAH. Ein spitzer Schrei erfüllte die Nacht, gefolgt von einem leisen Kichern. Das Traunfugil, welches im Schutze der Schatten wartete, beobachtete die beiden Menschen, die augenblicklich panisch davon liefen, als würde ihr Leben davon abhängen. Das Traunfugil schwebte ihnen hinter her, natürlich im sicheren Abstand, um nicht bemerkt zu werden, und heulte noch einmal auf. Die Angst stand den beiden Menschen ins Gesicht geschrieben und ihre Augen weiteten sich, als sie das bedrohliche Heulen erneut vernahmen. Das Traunfugil folgte ihnen eine Weile, beobachtete, wie sie ziellos durch die leeren Straßen rannten und die Angst mit jedem Geräusch, das von dem Pokémon kam, größer wurde. Als das Traunfugil genug von ihrer Angst gesehen hatte, ließ sein Interesse nach und es wandte sich von den beiden Menschen ab (doch nicht, ohne vorher noch einmal ein markerschütterndes Kreischen von sich zu lassen), schwebte weiter durch die Nacht auf der Suche nach neuen Opfern. Es begab sich wieder in den Schutz der Dunkelheit, versteckte sich hinter großen Mülltonnen und in finsteren Gassen, nur um sicher zu gehen, dass niemand seine Pläne vereitelte. Das Traunfugil sah ein Pärchen die Straße entlang laufen und erdachte sich sogleich eine Möglichkeit, den beiden Menschen die Angst durch jeden Knochen zu jagen und seinen leeren Magen zu füllen. Es beobachtete das Pärchen eine Weile, folgte ihnen unauffällig, und seine Lust, die beiden zu erschrecken wurde mit jedem Kichern, das von den beiden ausging, immer größer und größer. Die Frau trug einen Rock und gerade, als die beiden um eine Ecke bogen, huschte das Traunfugil an den beiden vorbei, was das kurze Kleidungsstück dazu brachte, der Gravitation nach zu geben und nach oben zu flattern. Beschämt ließ die Frau einen spitzen Schrei erklingen und drehte sich in alle Richtungen, versuchte, den Schuldigen für diese Untat zu erwischen. Doch das Traunfugil war bereits wieder in der Dunkelheit verschwunden, grinste und kicherte über seinen gelungenen Plan und richtete den Blick erneut auf das Pärchen, folgte ihnen auf Schritt und Tritt. Es huschte von einem Schatten in den nächsten und bei der nächsten Gelegenheit, die sich bot, rammte es den Mann leicht, so dass sein Schlüsselbund aus seinen Taschen fiel. Schnell, wie das Traunfugil war, schnappte es sich den Schlüssel, bevor sich der Mann danach bücken konnte und ließ das Pärchen mit großer Verwunderung zurück. Zu dem Glück des Traunfugil hatten sie das Wesen immer noch nicht bemerkt und hielten verwundert nach dem Schlüsseldieb Ausschau. Der Unruhestifter versteckte sich in einer der Mülltonnen, die nahe standen, und rüttelte diese kräftig. Das Pärchen fuhr erschrocken hoch und starrte ungläubig auf die Mülltonne, unsicher, ob sie das Geheimnis dieser überhaupt lüften wollten. "Ob der Dieb sich darin versteckt hat?", brachte die Frau zögernd heraus und der Mann nickte, ging auf die Mülltonne zu, hob langsam den Deckel dieser hoch. Blitzschnell schoss das Traunfugil aus eben dieser, hatte den Schlüsselbund vorher auf dem Boden dieser platziert, und kicherte in sich hinein, als der Mann nach seinem verlorenen Gegenstand griff. Mit einer weiteren Kopfnuss fiel der Mann kopfüber in die Mülltonne und der Deckel klappte mit einem lauten Scheppergeräusch zu, die Frau stieß erneut einen Schrei aus. Das Traunfugil beschloss dann, sich zu zeigen, wirbelte um die vor Schreck gelähmte Frau und griff nach ihren Haaren, zerzauste diese völlig. Die Frau schlug wild um sich, doch sie konnte das wendige Traunfugil nicht erwischen, welches unaufhörlich an den Haaren der Frau zog und ihr sanft in die Arme biss. Und noch bevor sich der Mann aus der Mülltonne befreien konnte, war das Traunfugil wieder im Schatten verschwunden, kringelte sich schier vor lauter Spaß. Der Mann sah seine Freundin besorgt an, welche völlig aufgeschreckt und verstört in Tränen ausbrach. AAAAAAAAAAAAAAH. Das Traunfugil kreischte noch einmal aus vollem Herzen und das Pärchen raste davon. Es war sich sicher, dass die beiden nicht mehr so schnell nachts in der Stadt spazieren gehen würden. Doch das Traunfugil war noch längst nicht satt und machte sich auf die Suche nach dem nächsten Opfer. Pokédex-Einträge von Traunfugil: Gold: „Es liebt Streiche und erschreckt nachts Menschen, indem es heult oder ihnen im Dunkeln auflauert.“ Silber: „Es liebt, Menschen zu beißen und sie an den Haaren zu ziehen, nur um ihre Reaktionen zu sehen.“ Rubin/Saphir: „TRAUNFUGIL erschreckt Menschen mit einem markerschütternden Schrei. Dieses POKéMON verwendet seine roten Kraftfelder dazu, die Ängste seiner Feinde aufzunehmen und sie in Nahrung umzuwandeln.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)