Pokédex-Einträge von Xanokah (Kurzgeschichten zu Pokédex-Einträgen) ================================================================================ Kapitel 51: #335 Sengo ---------------------- SENGO Das hohe Gras raschelte, etwas bewegte sich im sicheren Schutz der grünen Sträucher, bewegte sich langsam durch das Feld und schlich nah an den Boden gedrückt umher. Das Wesen hinterließ keine Spuren, sondern drückte geschickt das Gras beiseite, ohne es dabei umzuknicken und ohne auch nur auf einen zufällig platzierten Ast zu treten und damit aus versehen ein Geräusch zu verursachen. Auf allen Vieren kroch das Sengo durch das hohe Gras, lauerte einem anderen Wesen auf, beobachtete jede Bewegungen seines Feindes. Durch das schneeweiße Fell hatte das Sengo es nicht leicht, sich im grünen Gras versteckt zu halten, deswegen musste es bei jedem seiner Schritte besonders vorsichtig sein, verjagte auf eigene Faust alle Pokémon in der Umgebung, die ihn bei seiner Jagd auf seinen ausgesuchten Feind stören könnten. Das Sengo umkreiste seinen Feind, wich dabei immer näher an diesen heran, der Abstand zwischen ihnen verringerte sich immer weiter und mit dem immer enger werdenden Kreis stieg auch das Risiko, entdeckt zu werden. Das Sengo pirschte sich vorsichtig an seinen Feind heran und wartete etliche Minuten auf den richtigen Augenblick, wartete auf einen Moment der Unaufmerksamkeit seines Gegners, um dann mit voller Kraft zuschlagen zu können, seinen Gegner zu überraschen und ihm den finalen Stoß zu versetzen. Mit seinen rot funkelnden Augen hatte es das Vipitis genau im Blick, fixierte es und duckte sich noch weiter, um die Wahrscheinlichkeit, von seinem Feind gesehen zu werden, möglichst weit einzuschränken. Das Vipitis schlängelte sich um einen kleinen, massiven Felsen, der fest im Boden saß und bereits viele Furchen und Schnitte trug, und schärfte die Klinge an seiner Schwanzspitze. Mit jedem Male, das die Klinge über den Stein fuhr, wurde ein kreischendes Geräusch wieder gegeben. Das Vipitis hatte dabei stets den Blick in das hohe Gras gerichtet und jedes Mal, wenn der Blick in die Richtung fiel, in der sich das Sengo aufhielt, blieb dem weißen Pokémon der Atem weg und es blieb für diese wenigen Sekunden regungslos stehen, bewegte sich keinen Millimeter. Das Sengo zuckte zusammen und stieß einen kaum hörbaren Schreckenslaut aus, als die Klinge des Vipitis ein weiteres Mal auf den schweren Stein prallte, ein unerträgliches Geräusch drang an die Ohren des Pokémon und als das Vipitis seinen Kopf in die Richtung des weißen Jägers schwang, bewegte sich das Sengo langsam weiter, ohne noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen. Das langsame Kriechen durch das hohe Gras verdeckte dem Sengo die klare Sicht auf seinen Feind und so musste es noch behutsamer vorgehen, da es nun nicht mehr erkennen konnte, in welche Richtung das Vipitis gerade blickte. Das Sengo begab sich in unmittelbare Nähe des Felsens, den das Vipitis als Klingenschärfer benutzte, verblieb jedoch weiterhin im Schutze des grünen Gestrüpps. Es war jetzt nur noch wenige Meter von dem Vipitis entfernt, mit einem Sprung würde es ohne Weiteres den ersten Angriff landen können, und daher richtete es sich langsam auf. Lange, schwarze Krallen fuhren aus dem schneeweißen Fell aus seinen Vorderpfoten, welche mindestens ebenso sorgsam geschärft waren, wie der Schweif des Vipitis. Das Sengo stellte sich auf seine zwei Beine und ging in Angriffsposition, die spitzen Ohren des Pokémon ragten dabei ein wenig aus dem Gras. Das Vipitis zeigte dem Sengo seinen Hinterkopf, das war der Moment gewesen, in dem das Sengo zum Sprung ansetzte und ehe das Vipitis das auf es lauernde Sengo bemerkte, sprang das weiße Pokémon mit einem kräftigen Satz aus dem Gras und stürzte sich auf seinen Feind, versuchte, seine Krallen tief in das Fleisch des Gegners zu rammen. Doch die Sinne des Vipitis reagierten schnell. Noch ehe der erste Angriff des Sengo es erwischen konnte, wich es geschickt aus, indem es seinen Körper wie eine Sprungfeder plötzlich auseinander zog und so mit bahnbrechender Geschwindigkeit über das Sengo hinweg sprang. Das Sengo wirbelte herum und erblickte das Vipitis, welches provozierend seinen Schweif auf den Felsen schlug, der sich nun zwischen den beiden Kämpfenden befand. Doch das Sengo ließ sich nicht in die Irre führen und stieß sich mit seinen Hinterbeinen erneut vom Boden ab, war mit einer blitzschnellen Bewegung wieder in die unmittelbare Nähe des Vipitis gelangt. Es ließ seine Klauen erneut auf den langen Körper seines Gegners herab sausen, doch das Vipitis war auch dieses Mal schneller gewesen und bewegte sich hinter das Sengo, setzte mit seinen mit tödlichem Gift benetzten Zähnen zum Angriff an. Die zwei Vorderzähne des Vipitis sausten auf das Sengo hinab, doch das Sengo war schneller und das Maul seines Feindes schnappte ins Leere. Die Bewegungen des Sengo waren weitaus schneller als die Augen des Vipitis und so endete jeder weitere Versuch, die giftigen Zähne in das Fell des Sengo zu rammen, mit einem weiteren Biss ins Nichts. Blitzschnell wich das Sengo jedem der Angriffe des Vipitis aus und sein kleiner, wendiger Körper war klar im Vorteil gegenüber des fast doppelt so großen Körpers seines Feindes. Das Sengo bewegte sich im Kreis um das Vipitis herum, welches immer noch verzweifelt nach dem weißen Pokémon schnappte und nach jedem Angriff erneut nach dem Sengo Ausschau halten musste. Das weiße Pokémon lenkte seinen Feind unbewusst zu dem großen Felsen und als das Sengo direkt vor dem Stein stand, sprang es plötzlich nach oben und das giftige Maul des Vipitis stieß mit großer Wucht gegen den Stein. Der Aufschlag ließ das Pokémon für einige Sekunden benommen zurück und gab für das Sengo einen kostbaren Moment zum Angriff frei. Mit einem letzten Satz stürzte sich das Sengo auf seinen Feind und rammte seine Krallen tief in den Körper des Vipitis, verursachte eine klaffende Wunde auf dessen Körper. Eine Wunde, dessen Narbe noch viele, viele Generationen später von dem Kampf zeugen sollte. Mit letzter Kraft rappelte sich das Vipitis auf und die Blicke der beiden Pokémon trafen sich, zwei paar blutroter Augen starrten sich an und schworen sich einen ewigen Kampf bis auf den Tod. Das Vipitis verschwand sodann kriechend im Gras, hinterließ eine feine Spur aus Blut, das aus der Wunde austrat. Die Haare standen dem Sengo noch immer zu Berge als es dem fliehenden Vipitis nach sah, doch den finalen Schlag würde es sich für ein anderes Mal aufheben, denn dies sollte gewiss nicht der letzte Kampf zwischen dem Sengo und dem Vipitis werden. Dann wetzte das Sengo behutsam seine Krallen an dem Felsen. Pokédex-Einträge von Sengo: Rubin: "Die Erinnerungen an den Kampf mit seinem Erzrivalen VIPITIS haben sich in jede Zelle von SENGOs Körper eingebrannt. Dieses POKéMON weicht feindlichen Angriffen unheimlich raffiniert und geschickt aus." Saphir: "SENGO bewegt sich normalerweise auf allen Vieren. Wenn es aber wütend wird, stellt es sich auf seine Hinterbeine und fährt seine Klauen aus. Dieses POKéMON ist seit Generationen ein erbitterter Rivale von VIPITIS." Smaragd: "Beim Kampf steht es auf seinen Hinterbeinen und greift mit seinen scharfen Klauen an den Vorderbeinen an. Trifft es auf VIPITIS, sträubt sich sein Fell." HeartGold/SoulSilver: "VIPITIS' Geruch lässt ihm alle Haare zu Berge stehen. Mit seinen scharfen Klauen kratzt es seine Feinde." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)