Bindungen von Ayres (Mark und Zachary) ================================================================================ Kapitel 3: Anstrengende Heimkehr -------------------------------- Zachary setzte sich neben ihm auf und musterte den jungen Mann, welcher noch immer mit geschlossenen Augen auf dem Boden lag. “Schläfst du schon?”, fragte der Magier misstrauisch. “Nicht wirklich.”, antwortete Mark, ohne das Gesicht zu verziehen. Der Rothaarige grinste und erhob sich. Noch bevor er etwas entgegnen konnte, regte sich der Confidant und setzte sich auf. “Gehen wir.”, meinte der Blonde, stand auf und folgte dem Weg welcher sie nach Hause führen würde. Als sie ihr Dorf erreicht hatten, trennten sich ihre Wege. Zachary bot einige Male an seinen Freund zu begleiten, gab schließlich jedoch klein bei und ging nach Hause. Ohne zu zögern betrat Mark das Haus seines Vaters, schritt geradewegs an der verblüfften Haushälterin vorbei und klopfte an die Tür des Arbeitszimmers, in dem sich sein Vater normalerweise aufhielt. Niemand antwortete ihm. Entschlossen blieb er vor der Tür stehen und wartete. “Guten Abend.”, sagte die dunkelhaarige Frau, an der er gerade vorbei gelaufen war. Der Blonde wandte sich ihr zu und betrachtete sie kurz. Sie war Mark gänzlich unbekannt, ausschließlich die Tatsache, dass sie sich in dem Haus aufhielt und die Kleidung einer Haushälterin trug, wies sie als zugehörige dieses Haushaltes aus. Sie schien nicht wesentlich älter als er zu sein und noch dazu wirkte sie ziemlich verunsichert. “Entschuldigung, der Herr des Hauses ist sehr beschäftigt.”, erklärte sie vorsichtig. “Das ist mir bekannt. Wie lautet ihr Name?”, entgegnete Mark. Der hohe Verschleiß an Hausmädchen hatte den jungen Mann zwar gelehrt, sich nicht all zu sehr für diese zu interessieren, allerdings war es das mindeste ihre Namen zu kennen. “Wie? Ich… mein… Mein Name ist Amy.”, antwortete sie verunsichert. Sie hatte einen schmalen und gut proportionierten Körper, ein hübsches Gesicht und war ein ganzes Stück kleiner als der Confidant. Er nickte und lehnte sich an die Wand neben der Tür des Arbeitszimmers. “Keine Sorge, ich gehöre ebenfalls zu diesem Haushalt. Mein Name ist Mark.”, erklärte er. Die Augen der jungen Frau weiteten sich vor Überraschung und sie musterte den jungen Mann. Noch bevor Amy jedoch etwas sagen konnte, öffnete sich die Tür, neben der Mark lehnte und ein großer, dunkelblonder, muskelbepackter Mann trat in den Flur hinaus. Ungerührt sah dieser zu dem Confidanten. “Seit wann bist du zurück?”, fragte Marks Vater. “Ich bin gerade angekommen.”, entgegnete ihm sein Sohn. Der Ältere drehte sich auf dem Absatz um, bedeutete Mark ihm zu folgen und betrat wieder das Arbeitszimmer. Der junge Mann tat wie ihm geheißen und schloss die Tür hinter sich. In dem Zimmer war es ziemlich dunkel. Dies lag nicht nur daran, dass draußen die Sonne bereits unterging sondern hauptsächlich daran, dass das einzige Fenster von einem dunkelblauen, leichten Vorhang verhangen war, durch den sich die letzten Sonnenstrahlen kämpfen mussten. Ein dicker, blauschwarzer Teppich bedeckte den halben Fußboden und mitten auf diesem Stand ein schwerer, hölzerner Schreibtisch. Unter diesem befand sich ein Brandfleck. Mark war einer der wenigen Menschen denen diese Tatsache bekannt war, da er es gewesen war der diesen verursacht hatte. Sein Vater wusste es natürlich auch. An der linken Wand befand sich ein großes Bild, welches eine windumtoste Klippe am Meer zeigte. An der rechten Wand befand sich eine Schrankwand, welche bis zum Rand mit Büchern gefüllt war. Hinter dem Schreibtisch und somit, gegenüber der Tür befand sich ein sehr großes Fenster. Marks Vater lehnte sich an seinen Schreibtisch und sah den Confidanten auffordernd an. Doch dieser machte keine Anstalten, etwas zu sagen und beschränkte sich darauf dem Blick des anderen zu begegnen. Einige Augenblicke des Schweigens vergingen. Schließlich war es sein Vater, der die unangenehme Stille durchbrach. “Seth wurde zu seiner ersten Zwischenprüfung zugelassen. Ich erwarte, dass du zusammen mit Oria anwesend sein wirst.”, sagte dieser und ließ sich hinter seinem Schreibtisch nieder. Der Blonde nickte zustimmend. Er überlegte noch immer, wie er seinem Vater beibringen sollte, dass er die Bindung mit Zachary nicht gelöst hatte. Es gab sicherlich viele Möglichkeiten dies zu tun, doch keine davon würde ihn versöhnlich stimmen. “Steh nicht dort herum und starre mich an.”, tadelte ihn der Ältere. Wieder nickte sein Sohn. “Ich habe die Bindung mit Zach nicht gelöst.”, brachte Mark schließlich gerade heraus und mit einer ungewohnten Entschlossenheit in der Stimme. Er würde dies nun hinter sich bringen. Ruckartig erhob sich der Mann hinter seinem Schreibtisch, wodurch der Stuhl auf dem er gesessen hatte, nach hinten kippte und zu Boden fiel. “Ich hatte durchaus Gelegenheit dies zu tun, habe mich jedoch dagegen entschieden.”, fuhr der Confidant fort und trat einen Schritt zurück, um dem Mann, welcher gerade um den Schreibtisch herum kam und sich vor ihm aufbaute, platz zu machen. “Das ist nicht deine Entscheidung! Du hattest eine klare Anweisung!”, brüllte sein Vater, mit wutverzerrtem Gesicht. “Richtig und ich ging um diese Anweisung auszuführen. Doch ich werde es nicht tun. Wir sind Freunde.”, entgegnete Mark. Sein Vater packte ihn am Kragen und drückte ihn gegen die Tür. Der Blonde spürte zwar hart die Türklinke in seinem Rücken, ließ sich diese Tatsache jedoch nicht anmerken. Sollte sein Vater nur toben, seine Entscheidung war gefallen. “Es schadet meinem Ansehen! Noch dazu ist es ein Mann, hast du denn gar kein Schamgefühl?! Du wirst dich meinem Willen beugen!”, wütete der Ältere. Seelenruhig sah Mark seinem Gegenüber ins Gesicht und erwiderte nichts darauf. Der Aufgebrachte ließ von ihm ab und trat einen Schritt zurück. “Das ist also dein Ernst? Du schadest nicht nur mir mit deiner Starrköpfigkeit. Die ganze Familie verliert an Ansehen, wenn du Oria heiratest und eine Bindung mit diesem mittelmäßigen Magier geschlossen hast. - Du vergeudest deine Fähigkeiten.”, knurrte sein Vater und versuchte sich dabei in Zaum zu halten. Marks Augenbrauen hoben sich leicht und er betrachtete seinen Vater. “Erlaube dir kein Urteil über die Talente eines Menschen, wenn du diesen nicht kennst.”, erwiederte der Blonde eiskalt ohne den Blick abzuwenden. Plötzlich verlagerte sein Gegenüber das Gewicht und trat nach ihm. Der Confidant hätte den Tritt durchaus abwehren können, doch er blieb einfach stehen und ließ sich von diesem treffen. Der Fuß traf ihn in die linke Seite und er stolperte, durch die Wucht des Aufpralles nach rechts und gab somit dir Tür frei. Mark wirkte nach außen hin noch immer gefasst. Er stand aufrecht und sah mit ausdruckslosem Gesicht den Mann an, der ihn gerade angegriffen hatte. Seine Seite schmerzte und er verspürte den Drang, seinen Vater einfach in diesem Raum stehen zu lassen und zu gehen. Doch dies würde er auf keinen Fall tun. “Ich werde Oria heiraten, wie du es für mich beschlossen hast. Aber ich werde diese Bindung nicht lösen nur, weil du es verlangst.”, erklärte der Blonde ganz ruhig. Seinem Gegenüber war anzusehen, dass ihm diese Antwort missfiel. Unvermittelt wandte sich sein Vater ab, verschwand durch die Tür und schlug diese mit Wucht hinter sich zu. Mit erhobenen Augenbrauen starrte Mark auf die geschlossene Tür. Er blinzelte zweimal, schüttelte leicht den Kopf und legte seine Hand auf die schmerzende Stelle an seiner Seite. Er konnte nicht so recht nachvollziehen, was in seinem Vater vorging. Einmal atmete er noch tief durch, ließ seine Hand sinken und verließ den Raum. Zielstrebig schritt er durch die Haustür nach draußen und folgte einfach der Straße, ohne wirklich an ein Ziel kommen zu wollen. Nach einiger Zeit erreichte er den Weiher, an dem Zachary und er vor kurzem vorbei gekommen waren. Der Blonde legte sich an das Ufer und blickte in den dunklen Himmel. Ein paar Wolken verdeckten hier und dort die Sterne und Teile des Mondes. Ein kühler Wind wehte und nahm seinen Weg durch die Grashalme. Um ihn herum herrschte angenehme Stille. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass Zachary bald hier auftauchen würde. Oder hoffte er es? Es verging einige Zeit und seine Annahme bestätigte sich nicht. Ein letztes Mal sah er sich um und beschloss dann einfach an diesem Ort zu übernachten. Wieso er dies tat, konnte er sich nicht erklären. Als er wieder aufwachte war es bereits hell, allerdings musste es noch sehr früh sein, da sich weder Kinder hier aufhielten noch Menschen auf der Straße, unweit des Weihers, unterwegs waren. Er richtete sich auf und spürte, wie etwas von ihm herunterrutschte und von seinen Beinen aufgefangen wurde. Ein Blick verriet ihm, dass es sich bei dem Gegenstand um eine graue Weste handelte. Irritiert starrte er auf diese herab. Er war gestern Nacht nicht müde genug gewesen, um jemandem zu ermöglichen, sich an ihn anzuschleichen. Normalerweise spürte er so etwas und wachte auf, bevor die Person in seiner Reichweite war. Er ließ den Blick schweifen und suchte nach dem Besitzer der Weste, konnte jedoch niemanden entdecken. Er erhob sich, nahm aus einem Impuls heraus die Weste, warf sich diese über die rechte Schulter und machte sich auf den Weg zur Akademie. Schon aus einiger Entfernung konnte er aufgeregte Stimmen hören, welche aus dem Innenhof der Akademie zu kommen schienen. Seiner Meinung war es eindeutig zu früh für solch einen Tumult. Er beschleunigte seine Schritte und betrat den Innenhof, in dem aufgeregte Kinder, Jugendliche und Erwachsene um irgendetwas herum standen. Als ihn ein Gefühl der Wut, wie ein Schlag ins Gesicht traf, sah er sich nach Zachary um, konnte ihn jedoch nicht entdecken. Vorsichtig bahnte er sich einen Weg durch die aufgeregte Menschenmenge und konnte schließlich den Grund für diesen Tumult entdecken. Zwei Jugendliche ungefähr im selben Alter standen sich gegenüber. Einer der Beiden hielt einen Dolch in seiner linken Hand und der andere stand zornig um am Arm blutend diesem gegenüber. Unweit der Kontrahenten stand Zachary und starrte wütend auf die Szenerie. “Hört endlich auf! Ihr schadet nicht nur euch! Was ist wenn ihr jemanden verletzt?”, brüllte der Rothaarige die Streithähne an. Ohne dem Magier Beachtung zu schenken, attackierte der Bewaffnete seinen Gegner. Dieser wich der Klinge knapp aus und konterte mit einem Fausthieb in dessen Rücken. Der Getroffene stolperte mit dem Dolch voran auf eine junge Frau zu, die nur da stehen und entsetzt zuschauen konnte. Kurz vor ihr kam der Jugendliche zum Stehen und wandte sich wieder seinem eigentlichen Opfer zu. Mark ließ suchend seinen Blick schweifen und fand auch schnell, was er gesucht hatte. Die Scheide des Dolches lag unweit der Kontrahenten auf dem Boden. Seelenruhig schritt er zu den beiden herüber und zog somit die Aufmerksamkeit aller auf sich. Zachary schien sehr überrascht, Mark dort zu sehen. Zumindest ging der Blonde davon aus, dass dies der Grund für das Gefühl der Überraschung war, welches ihn gerade erreichte. Mit einem Hechtsprung, näherte der unbewaffnete Junge sich dem Dolchträger und versuchte diesen zu entwaffnen. Sein Vorhaben scheiterte jedoch, da der Bewaffnete sich einige Schritte zurückzog und mit dem Dolch nach der Hand des anderen hieb. Dies tat er mit einigem Erfolg und hinterließ einen blutigen Schnitt auf der Hand seines Gegners. Mark hatte unterdessen die Scheide des Dolches aufgehoben und stand nun neben den Kämpfenden. Da war aber noch etwas anderes, dass seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Aus den Augenwinkeln sah er einen ihm bekannten Blondschopf. Seth stand neben einem der Confidantenausbilder und wurde von diesem am Arm zurück gehalten. Leise redete der Ausbilder auf den jungen Confidantenanwärter ein und deutete wage in Marks Richtung. Plötzlich stieß jemand gegen Mark. Ein Blick verriet ihm, dass der Dolchträger durch eine Attacke seines Gegners aus dem Tritt gebracht worden und dadurch gegen den Blonden gestolpert war. Am Rande seines Gesichtfeldes nahm er war, wie Zachary mit einem Zauber begann. Auch dem Dolchträger entging dies nicht und so startete er einen Angriff auf den Rothaarigen. Anstatt einen Schild um diesen zu errichten, überholte Mark kurzerhand den Angreifer und stellte sich schützend vor seinen Partner. Wenige Augenblicke später stach der Jugendliche zu. Der Confidant fing die Klinge gekonnt mit der Scheide des Dolches ab, welche er noch immer in Händen hielt. Die Klinge fuhr bis zum Heft in die Scheide und der Blonde entwand dem jungen Mann, mit einem kräftigen Dreh, die Waffe. Den so erworbenen Gegenstand warf der Confidant Zachary zu, welcher diesen auffing. Der Zauber den der Magier vorbereitet hatte brach und die Zeichen verschwanden. Unschlüssig stand der Entwaffnete vor Mark und durchlöcherte diesen mit wütenden Blicken. “Wirklich beeindruckend.”, stellte Zachary fest. Etwas irritiert schenkte sein Partner ihm einen kurzen Blick. “Was mischst du dich in meine Angelegenheiten ein?”, fragte der junge Mann trotzig. Ungerührt sah der Blonde ihm ins Gesicht. Der Rothaarige seinerseits kam zu den beiden herüber und stellte sich rechts neben seinen Freund. “Es liegt mir fern, mich in anderer Leute Angelegenheiten zu mischen.”, entgegnete Mark trocken. Mit einem Blick stellte der Blonde fest, dass der eigentliche Gegner des Jungen bereits das Weite gesucht hatte. Besagter hingegen schien nicht wählerisch in der Wahl seiner Sparringspartner, denn er trat kräftig nach seinem Gegenüber. Mark konterte mit einem Tritt, welcher das Bein des Jugendlichen zur Seite beförderte und diesen aus dem Gleichgewicht brachte. Unelegant fiel der Jüngere auf den Hintern, kam allerdings augenblicklich wieder auf die Füße. Bereit jeden Angriff des Jungen abzuwehren, stand der Confidant neben seinem Partner und ließ sich seelenruhig abermals von bösen Blicken, seitens des Kleineren durchlöchern. Doch statt Mark anzugreifen, wandte der Junge, der Mark angegriffen hatte diesem den Rücken zu und verschwand wortlos und festen Schrittes in der Menschenmenge um sie herum. Der Blonde sah sich nach seinem Bruder um, konnte diesen jedoch nirgends ausmachen. Anscheinend war Seth bereits gegangen. Ein leichter Stoß veranlasste ihn dazu, Zachary anzusehen. Dieser musterte Mark besorgt. “Ist alles in Ordnung mit dir? Wie geht es deinem Kopf?”, erkundigte sich der Magier. Der Blonde zuckte leicht mit den Schultern. “Ich kann nicht klagen.”, antwortete er knapp, ohne den Blick abzuwenden. Erfreut nickte der Rothaarige und deutete kurz auf die graue Weste, welche der Confidant noch immer über seine Schulter geworfen hatte. “Brauchst du die noch, oder kann ich sie wieder haben?”, fragte der Magier grinsend. Ohne zu zögern hielt ihm Mark das Kleidungsstück entgegen. Gerade als Zachary danach griff, überkam den Confidanten ein seltsames Gefühl des Unbehagens. Noch bevor er den Rothaarigen warnen konnte, ließ dieser die Weste zu Boden fallen, legte die Handflächen aneinander und richtete diese anschließend gen Himmel. Unmittelbar erschien ein Kreis aus grün leuchtenden, magischen Zeichen um die beiden herum. Kurz darauf schloss sich eine rote Kuppel aus Licht um sie und sowohl die Zeichen als auch die Kuppel verschwanden im Nichts. Zachary hatte den Zauber ohne Probleme abgewehrt. Der Magier ließ seine Hände sinken und sah sich um. Mark seinerseits hatte bereits eine Ahnung, wonach er suchen musste und hielt daher nach seiner Verlobten Ausschau. Auch ein Großteil der Menschen um sie herum, sah sich suchend nach der Quelle des Zaubers um. Ein Teil der Zuschauer links von ihnen, schienen sich allerdings nicht dafür zu interessieren, woraus der Blonde schloss, dass der angreifende Magier in dieser Region zu finden war. Sofort setzte er sich in Bewegung, bahnte sich einen Weg durch die Menge und blieb schließlich vor einer hübschen, dunkelhaarigen Frau stehen. Zachary war ihm gefolgt und hielt sich immer rechts neben dem Confidanten. Das Mark direkt vor seiner Verlobten stehen blieb, schien den Rothaarigen keinesfalls zu wundern. Ganz im Gegenteil sogar. Trotzig und ohne ein Wort zu sagen, blickte Oria dem Blonden ins Gesicht. “Was sollte das denn?”, fragte Mark in einem Ton, den man beinahe als teilnahmslos bezeichnen konnte und brach damit die Stille. “Ich weiß nicht wovon du redest.”, gab die Frau bockig zurück. Zachary trat einen Schritt vor, wahrscheinlich um Oria besser sehen zu können. Dabei streifte er leicht den Arm des Blonden, welcher seine Aufmerksamkeit sofort auf den Magier verlagerte. Wütend warf die junge Frau dem Rothaarigen todbringende Blicke zu. “Ich bin mir sicher,…”, begann Mark zu sprechen, wurde jedoch unterbrochen als Oria ihre Arme um ihn schlang und ihre Lippen auf die seinen presste. Die Augen des Confidanten weiteten sich. Er stand überrumpelt da und ließ es einfach über sich ergehen. Eine enorme Wut durchzuckte Marks Körper, welche von Zachary ausging und beinahe zur selben Zeit bewegte sich der Rothaarige neben dem Paar. Instinktiv griff Mark mit der rechten Hand die Linke des Magiers und umfasste mit dem linken Arm die Hüfte von Oria. In diesem Moment wusste der Blonde sich einfach nicht anders zu helfen. Er spürte den Zorn seines Freundes und konnte diesen auch nachvollziehen da er wusste, dass der Rothaarige in ihn verliebt war. Oria von sich stoßen konnte er jedoch nicht, da er mit ihr verlobt war und es somit ihr Recht war, ihn zu küssen. Mark wusste genau, dass sie ihn nur küsste um ihre Besitzansprüche geltend zu machen und zu zeigen, dass er zu ihr gehörte. Sie hatten sich zuvor erst einmal geküsst und dies nur, weil es damals die Etikette so verlangt hatte. Es war nun einmal ein ungeschriebenes Gesetz eine Verlobung mit einem Kuss zu besiegeln. Noch immer war Zachary rasend vor Wut, doch er rührte sich nicht und hielt einfach nur Marks Hand umklammert. Langsam löste sich Oria von ihrem Verlobten und sah dabei dem Rothaarigen mit einem viel sagenden Blick tief in die Augen. Der Confidant rechnete fest damit, dass Zachary der hübschen Frau eine saftige Ohrfeige verpassen würde. Der Magier zitterte bereits am ganzen Körper und durchlöcherte sie mit seinem hasserfüllten Blick. Doch statt auf seine Rivalin los zu gehen, wandte sich der Rotschopf ab und zerrte den Blonden an der Hand hinter sich her. Überrascht und verdattert stand Oria einfach nur da und sah den beiden hinterher. Bevor sie die Frau aus den Augen verloren, konnte der Confidant noch ein bösartiges Grinsen auf den Lippen seiner Verlobten erkennen. Gemeinsam verließen Mark und Zachary die Akademie und der Magier folgte einfach dem Weg, welcher vom Ort des Geschehens fortführte. “Wo willst du denn hin?”, fragte der Blonde, noch immer mit der Wut des anderen ringend. “Weg von hier.”, knurrte der Rothaarige und zog weiterhin seinen Freund, schnellen Schrittes, hinter sich her. Mark passte seine Geschwindigkeit an die seines Partners an, um nicht die ganze Zeit hinter diesem her geschleift zu werden. Nach einigen weiteren Metern seufzte der Confidant vernehmlich. “Es tut mir Leid. Ich hatte nicht damit gerechnet.”, erklärte sich der Blonde. “Ich weiß. Sie hat dich ziemlich aus der Reserve gelockt. Ich konnte deine Überraschung und die Hilflosigkeit spüren.”, entgegnete Zachary, ohne sich zu ihm umzudrehen. Marks Augenbrauen hoben sich leicht und er musterte den Wütenden eingehend. Gestern hatte sich der Magier noch gefreut, als er einige Bilder und Emotionen von Mark empfangen hatte und heute schien auch diese Tatsache ihn zu ärgern. Der Rotschopf war ihm einfach ein Rätsel. “Wo gehen wir überhaupt hin?”, fragte der Confidant. Die Schritte des Magiers verlangsamten sich ein wenig und schließlich blieb er stehen und wandte sich zu dem Blonden um. “Ich liebe dich. Das habe ich dir schon einmal gesagt. Ich weiß, dass es falsch ist, weil du ebenfalls ein Mann bist. Aber ich kann es nicht ändern.”, platzte es aus Zachary heraus. Marks Mund öffnete sich leicht, um etwas zu entgegnen, doch er wusste einfach nicht, was er entgegnen sollte. Nach einigen Sekunden schloss er den Mund wieder und schüttelte leicht den Kopf. Es belastete ihn stark, die enorme Wut des Mannes vor ihm zu spüren, während er ihm sagte, dass er ihn liebe. Es kam ihm vor als schwappten im Sekundentakt Wellen des Zorns über ihn hinweg. Irgendwie musste er dem Abhilfe schaffen. Der Magier stand vor ihm und wartete auf eine Antwort, doch statt ihm diese zu geben, trat der Confidant auf ihn zu und zog den Rothaarigen in seine Arme. Zu dem Gefühl der Wut gesellte sich Überraschung. Mark verstärkte seine Umarmung und versuchte so, der Gefühle Herr zu werden. Nach einigen Augenblicken erwiderte Zachary die Umarmung und legte seinen Kopf auf Marks Schulter. Der Zorn, welchen Mark die ganze Zeit von seinem Freund zu spüren bekommen hatte, ebbte ab und verrauchte schließlich. Vorsichtig fuhr Zachary mit der Hand über den Rücken des Blonden. Als er die Stelle berührte, an der sich die Türklinke in Marks Rücken gebohrt hatte, zuckte dieser leicht, beinahe unmerklich zusammen. “Was hast du?”, fragte der Magier und löste sich von seinem Freund, um diesen besser mustern zu können. “Nichts weiter.”, antwortete der Confidant und setzte den Weg fort, den der Rothaarige begonnen hatte. Zachary überholte ihn und verstellte ihm den Weg. “Rede mit mir.”, forderte der Kleinere ihn auf. Mark sah ihn mit ausdrucklosem Gesicht an und seufzte schließlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)