You may say... von Annie (Du könntest sagen...(KBxMF)) ================================================================================ Kapitel 1: ...we forgot to talk ------------------------------- ...we forgot to talk. Du könntest sagen, wir vergaßen zu reden. Freitag, 1. September 1995 »Adrian!« überrascht drehte der Gerufene sich und blickte sich in dem Chaos, welches es  jährlich (kostenlos) zum Schulbeginn am Gleis 9 ¾ gab, um und erblickte eine braunhaarige junge Frau auf sich zu laufen. »Alicia?!« erwiderte er erfreut, als sie bei ihm angekommen war. Kurz kicherte sie, ehe sie ihn umarmte und ihm einen Kuss gab. »Und wie geht es dir?« Eine Grimasse schneidend schaute der junge Mann zu seiner Freundin. »Ganz ehrlich?« Verwirrt nickte die Gryffindor. »Worüber Marcus auch immer nachgedacht hat in den letzten zwei Wochen, und nach Aussage seiner Schwester schon die ganzen Ferien über... Er war schlechter drauf, als wenn er bei McGonagall Nachsitzen muss.« »Uhh!« mitleidig sah die Sechstklässlerin ihn an und nickte verstehend, hatte sie doch fast das gleiche Problem mit ihrer besten Freundin gehabt »Und er hat dir nichts erzählt?« Frustriert gab er ein Kopfschütteln von sich »Nichts!« »Okay...« skeptisch sah die Brünette ihren Freund an, ehe sie seine Hand packte und in den Hogwards-Express zog. »Und wie war´s bei Katie?« »Ganz in Ordnung.« antwortet die Gefragte und bog in ein noch leeres Abteil ein. Ein leichter Hauch von Besorgnis legte sich auf ihr Gesicht »Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie nicht immer ganz bei der Sache war.« Fragend schauend ließ sich der Slytherin neben seiner Freundin nieder. »Na ja... sie hat halt ziemlich oft so ausdruckslos aus dem Fenster gestarrt oder während ich mit ihr geredet hab hat sie einmal komplett abgeschaltet und ich stand eine halbe Stunde schweigend vor ihr, ehe sie mich fragte ob ich etwas gesagt hätte.« Ratlos schüttelte die Schlange den Kopf »Marc und Katie hätten zusammen bestimmt viel Spaß gehabt.« Leicht musste Alicia schmunzeln als sie dies hörte. »Überhaupt würden die beiden zusammen ein nettes Paar geben, meinst du nicht?« Skeptisch sah der Siebtklässler das Mädchen neben sich an »Nichts für ungut Alicia, aber wir reden hier von Marcus Flint, der Oberschlange, und Kathleen Bell, eurer kleinen Gryffindor-Prinzessin. Im übrigen waren beide sehr offenkundig gegen unsere Beziehung.« Schmollend gab Alicia ihm einen Klaps auf den Arm. »Sei doch ein bisschen optimistischer. Immerhin akzeptieren die beiden unsere Beziehung mittlerweile. Außerdem waren sie nicht wirklich gegen unsere Beziehung. Sie waren halt nur ein bisschen skeptisch.« »Wohl wahr. Im Gegensatz zu Johnson, welche dann wohl immer noch skeptisch ist« Besagte junge Frau öffnete gerade das Abteil und fragte, schon mit einem kurzen Blick auf den Slytherin, angesäuert »Was ist mit mir?« »Nichts, nichts Angi.« winkte die andere Gryffindor ab und deutete lächelnd auf den Platz vor sich »Setzt dich doch zu uns!« Mit Todesblicken auf einen gewissen Jemand im Abteil, ließ sich die Angesprochene auf den ihr gewiesenen Platz nieder. »Wo ist denn Katie? Warst du nicht die letzten zwei Wochen bei ihr?«  Der Neuling in der Runde bekam ein Seufzen als Antwort »Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Ich bin nochmal nach Hause. Sie schien ein wenig Zeit für sich zu brauchen.« »Achso...« verstehend nickte die andere Jägerin. »Und wo hast du Flint gelassen?« wandte sie sich nach einer kurzen Pause an Adrian. »Äh....« erst schien er etwas verwirrt darüber, dass sie ihn ansprach. Aber schnell bekam er sich wieder zusammen und meinte dann »Gleiches Problem wie bei Kathleen.« Ungläubig schüttelte die Johnson den Kopf. »Seid ihr nicht der Meinung mit 15 und 18 in seine Erste Midlife Crisis zu verfallen wäre ein wenig verfrüht?« »Das erzähl den beiden mal.« grummelte die Schlange, als mal wieder die Abteiltür aufging, »ADRIAN!« und sich ein schwarzhaariges Mädchen an den Gerufenen hing. Leicht erschrocken sahen alle drei auf die circa elfjährige, als Angelina an Alicia gewandt meinte »Also, wenn ich nicht eh was gegen eure Beziehung hätte...«, sie legte eine Kunstpause ein, »...und wenn die Kleine hier nicht wirklich älter als elf aussehen würde...«, es folgte wieder eine kurze Atempause »...dann würde ich dir jetzt wohl raten eifersüchtig zu sein.« Alicia gab ein leicht perplexes Nicken von sich. »Kimberly!« genervt kam Marcus Flint in das Abteil und ließ sich ungefragt gegenüber seines besten Freundes nieder. »Nerv nicht.« gab die Angesprochene von sich und ließ sich zwischen der Schlange und der Löwin nieder, zu welcher sie sich auch gleich umdrehte. »Du bist sicher Adrians Freundin, Alicia Spinnet, oder?« Immer noch leicht perplex nickte die 16 jährige. »Freut mich, ich bin Kimberly Anne Flint. Marcus kleine Schwester.« Aber bevor Alicia hätte antworten können, redete die kleine Flint auch schon ungerührt weiter. »Adrian hat ja so viel von dir erzählt! Du spielst Quidditch, oder?« »Ja...« aber da wurde sie auch schon wieder von der Schwarzhaarigen unterbrochen. »Wow... Marcus findet ja Quidditch ist nichts für Frauen und...« aber bevor sie weiter reden konnte kam wieder jemand ins Abteil. Das blonde Mädchen im Eingang schien erst über die plötzliche Ruhe verwirrt, ehe ihr wieder einfiel was sie grade beim öffnen zu hören bekommen hatte. »Ach was Flint?« gab sie Augenbrauen hochziehend von sich. »Ich dachte du hättest deine Meinung, bezüglich Quidditch und Frauen geändert?!« Genervt seufzte der Slytherin, sah seine Schwester finster an und blickte schließlich in das wartende Gesicht von Katie Bell. »Hab ich nie behauptet.« Schnaubend wandte sie sich ihren Freundinnen zu, welchen sie beide ein Küsschen rechts und links auf die Wange gab. Kimberly, die noch etwas unter der Unterbrechung litt, wollte gerade wieder zum reden ansetzten. Allerdings wurde sie von Angelina unterbrochen, welche schon seit längerem, genaugenommen seit dem Flint das Abteil betreten hatte, eine Frage auf der Zunge hatte. Verschmitzt grinsend fragte sie »Na, eure erste Midlife Crisis überstanden?« Verwirrt schaute Katie zu ihr und dann zu einer entschuldigend, lächelnden Alicia, ehe sie wusste was Sache war. Seufzend ließ sie sich zwischen Angelina und Marcus nieder und meinte ziemlich finster drein blickend »Findet ihr nicht für eine Midlife Crisis bin ich noch zu jung?«  An der Stirn kratzend sahen sich sowohl die beiden Sechstklässlerinnen als auch Adrian an. Und bevor es irgendwer hätte verhindern können, übernahm die Jüngste im Abteil wieder die Gesprächsführung. »Also, scheint ja in eurem Alter momentan In zu sein. Marcus steckt auch mittendrin.« Kurz runzelt Kim die Stirn, als wolle sie ihre Worte nochmal überdenken, doch dann nickte sie selbst bestätigend vor sich her. Gespielt mitleidig sah Katie zu dem Benannten, legte ihm eine Hand auf sein Knie und fragte dann »Oh... hatte etwa keines deiner Betthäschen in den Ferien Zeit für dich?« Mit einem spöttischen Blick antwortete dieser »Ach, und was war mit deinem Loverboy? Interesse verloren?« Wütend funkelte sie ihn aus ihren grünen Augen an, ehe sie ihm mit verschränkten Armen den Rücken zu drehte. »Tzzz!« »Schnauze Flint!« mischte sich nun Alicia empört ein. »Unsere Katie ist doch noch viel zu jung für einen Lover!« Bestätigend nickte auch Angelina. Was die beiden aber nicht mitbekamen war wie sich ein leichter Rotschimmer auf dem Gesicht der 15 jährigen breit machte. Doch sowohl Adrian, als auch Kimberly bemerkten dies. »Hey! Ich bin mittlerweile 15.« empörte sich die Blonde, als sie sich sicher war, dass dieser verräterische Rotton verschwunden war. »Ja eben! Du bist erst 15!« ereifert sich Spinnet weiter. »Da kannst du ruhig noch ein, zwei Jahre warten mit einem „Lover.“« Skeptisch legte Katie ihre Stirn in falten »Das sagt die die sich seit über einem Jahr von einem Slytherin flach legen lässt.« »Ist sie doch nicht die einzige.« Marcus schaute grinsend an die Decke. »Nicht wahr, Bell?« Giftig schaute die jüngste der drei Jägerinnen zu ihrem Nebenmann. »Flint...« Angelina schüttelte leicht den Kopf. »Wäre das hier neben mir nicht unsere kleine Katie...«, die 16 jährige überlegte kurz ob sie wirklich sagen sollte woran sie gerade dachte, entschied sich jedoch für etwas anderes »...würde ich glatt sagen, dass ihr beide was am laufen habt und es Geheim haltet... oder es mehr schlecht als recht versucht.« seufzend stand sie dann auf. »Ich geh mal zu den Zwillingen.« In der Abteiltür blieb sie jedoch kurz stehen und sah Katie eindringlich an. »Ach Katie... du solltest zu Oliver kommen.«, dann war sie weg. Katie sah der 16 jährigen kurz mit einem leicht erschrocken wirkenden Gesicht hinterher, während die beiden Slytherins sich still fragten warum auf einmal so eine erdrückende Stille aufkam. Den Ellbogen seiner Freundin, den Adrian daraufhin abbekam, ließ ihn wieder ins hier und jetzt kommen. Adrian hatte seine Augen und Ohren meist genau an den Plätzen an denen sie besser nicht waren. Und das gefiel der 16 jährigen gerade in solchen Angelegenheiten überhaupt nicht. ~♥~ Alicia tauschte mit Kimberly den Platz, sodass diese nun am Fenster saß, lehnte sich an Adrian und schlief auch kurz darauf ein. Katie lehnte sich in die Polster zurück und bemerkte auch schnell wie sie die Müdigkeit überrollte. Auch die kleine Flint merkte wie sie die Müdigkeit überkam und schloss die Augen, doch einschlafen konnte sie zunächst nicht, zu aufgeregt war sie noch. Als Pucey jedoch den Eindruck hatte, dass die drei Mädchen alle am schlafen waren wandte er sich seinem besten Freund zu, welcher ebenfalls die Augen geschlossen hatte. Doch da Adrian ihn mittlerweile gut genug kannte, wusste er, dass dieser mit Sicherheit nicht am schlafen war. »Marcus.« »Mh...?« »Seit wann?« Auf diese Frage öffnete der 18 jährige seine Augen und sah seinen Gegenüber forschend an, als der Kopf der Blondine neben ihm auf seine Schulter fiel. Adrians Blick huschte zu der 15 jährigen. »Da läuft nichts.« gab Marcus gelangweilt von sich, strafte seiner Antwort jedoch Lüge, als er dem Arm um Katie legte und diese näher zu sich zog. Kimberly öffnete nur wenige Millimeter weit ihre Augen, sodass sie den Arm ihres Bruders, welcher nun um die Jägerin lag, sehen konnte. »Also...?« Adrians Blick schien ihm zu durchbohren. »Seit deinem Geburtstag.« Geschockt sah der 17 jährige zu dem Schwarzhaarigen. »Seit über einem halben Jahr?« Marcus nickte nur. »Warum hast du mir nichts erzählt?« nun schien die Schlange empört. »Wir sind nicht zusammen.« gab der Kapitän des Quidditch-Teams von sich. Der andere sah verwirrt und wütend gleichzeitig aus. »Du legst sie flach?« Ein kaltes Grinsen in Adrian Richtung sagte diesem alles. »Verdammt Marcus, sie ist Alicias beste Freundin!« Gleichgültig sah Marcus aus dem Fenster. »Ich zwing sie doch zu nichts.« Kimberly war leicht erschrocken. Sie wusste zwar wie ihr Bruder über Frauen dachte, aber das dann auch noch so von ihm zuhören, war ein mieses Gefühl. Zudem sie Katie als eine sehr nette Person einschätze. Außerdem fand sie es toll wie diese ihrem Bruder Kontra gab. »Sie ist erst 15.« warf Adrian ein. »Spinnet ist 16, kein großer Unterschied.« hielt Marcus dagegen. »Alicia ist aber auch nur ein Jahr jünger als ich. Katie ist drei Jahr jünger als du!« Marcus war langsam aber sicher genervt von seinem besten Freund. »Alter, was regst du dich so auf? Vor Alicia hast du auch alles was nicht bei drei auf dem Baum war gevögelt.« »Sie ist aber die beste Freundin meiner Freundin!« Adrian verzog sein Gesicht. Das würde sicher Ärger geben, wenn Alicia davon Wind bekommen würde. »Wen interessiert´s?« gab der Ältere gelangweilt von sich. »Mich!« empörte sich der Blonde. »Nicht meine Sache, oder?!« Adrian schloss die Augen und zog Alicia weiter in seine Arme. »Spätestens wenn ich mich das erste Mal mit Alicia deswegen streite, wird es auch deine Sache sein!« Ohne ein weiteres Wort und ohne zu merken das dieses Gespräch von einer dritten Person mit abgehört wurde, schliefen beide ein. Diese dritten Person setzte sich nun aufrecht hin und besah sich ihren großen Bruder. Irgendwie konnte sie ihm nicht glaube... nicht glauben, dass diese Gryffindor ihm nichts bedeutete. Sonst wäre er nicht die ganzen Ferien über so abwesend gewesen. Das war er nie. Und erst recht nicht nur wegen einem Betthäschen. Kim schaute kurz zu Katie rüber. Sie sah aus als wäre sie glücklich. Wirklich glücklich. Als würde sie spüren, dass sie in Marcus Armen lag und ihm endlich wieder nah sein konnte. Kim legte ihren Blick wieder auf das Gesicht ihres Bruders. Er sah zufrieden aus. Selten sah man bei ihm diesen Ausdruck. Zufriedenheit. Ob sie ihm mehr bedeutete? Ob er ihr mehr bedeutetet? Sollte sie es ausprobieren? Auch auf die Gefahr hin, dass etwas schief ging? Wobei... Sie war eine Flint. Bei Flints ging nie etwas schief. Also warum sollte das jetzt schief gehen?  Mit sich und der Welt wieder zufrieden, stand sie auf und ließ sich neben Katie nieder. Sie legte ihren Kopf auf den Schoss der Fünftklässlerin und schlief ein. ~♥~ Alicia, welche aufgewacht war, als die Dame mit den Süßigkeiten rein kam, beobachtete schon seit einer Weile die drei Personen vor sich. So wie sie da saßen/lagen, sahen sie aus wie eine kleine Familie. Eine glückliche kleine Familie. Ein Seufzer entrann ihren Lippen. Was lief da bloß zwischen ihrer besten Freundin und der Schlange? Vor allem, Katie war doch... »Was ist los?« verschlafen murmelte Adrian vor sich hin und öffnete träge die Augen. »Du seufzt schon die ganze Zeit.« »Schau mal!« Die Gryffindor nickte in die Richtung der drei Anderen. Der Slytherin schien leicht verwirrt. »Saß Kim nicht eben bei uns auf der Seite?« Alicia runzelte leicht die Stirn. »Jetzt wo du es sagst...« »Ist ja jetzt auch egal. Warum seufzt du die ganze Zeit so still vor dich her?« Besorgt lag der Blick des jungen Mannes auf der Frau in seinen Armen. »Sie sehen so glücklich aus!« gab diese von sich. »Aber sobald einer von ihnen die Augen aufmacht, streiten sie wieder.« damit meinte sie die beiden Älteren. »Lesha...« bedrückt sahen beide sich an. »Ich weiß.« murmelte die 16 jährige. »Aber es ist ja nicht nur das.« Fragend sah Adrian in ihre Augen. Widerwille spiegelte sich unverkennbar in ihnen wieder. »Was ist noch?« Irgendwie verstand der 17 jährige gerade gar nichts. Doch Alicia schüttelte bloß ihren Kopf, kuschelte sich wieder an ihren Freund und landete wieder im Land der Träume »Vergiss es wieder...« ~♥~ Fast zeitgleich wachte Katie auf. Etwas verwirrt sah sie auf das Gewicht, welches auf ihrem Schoss lag, dann wanderte ihr Blick zu dem Besitzer des Armes an ihrer Schulter. »Marcus...« leise hauchte sie ihm seinen Namen ins Ohr und verschlafen öffnete dieser die Augen. »Was gibt es?« murmelte er, seine Arme fester um sie schlingend. »Deine Schwester.« Mit dem Kopf deutete sie auf das schwarze Haarknäuel auf ihrem Schoss. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf die Lippen des 18 jährigen. »Sie mag dich!« »Meinst du nicht...« unsicher sah Katie in blaue Augen, welche sie fragend ansahen. »Ich mein...« unsicher kaute sie auf ihrer Unterlippe. »Kimberly und ich sollten nicht so ein enges Verhältnis zu einander aufbauen.« Marcus schüttelte den Kopf. »Warum denn nicht?« »Weil wir nicht zusammen sind.« Katie schloss ihre Augen und lehnte ihren Kopf an die Schulter des jungen Mannes. »Das ist kein Grund!« gab dieser zurück. Katie fuhr mit ihren Finger über das schwarze Haar der 11 jährigen.»Ich finde schon. Nachher gewöhnt sie sich zu sehr an mich.« Marcus schmunzelte. »Das ist nicht schwer, Kleines.« »Du sollst mich doch nicht so nennen.« Schwacher Protest, welcher leicht übergangen wurde. »Ich bin nur noch ein Jahr hier...« gab Marcus nach kurzem Schweigen von sich. »Sie sollte danach weiterhin eine Ansprechperson haben.« Sie legte ihren Kopf in den Nacken um seine Gesichtsregungen zu beobachten. »Und du meinst ich bin die Richtige dafür?« Der Slytherin lächelte und legte seine Lippen hauchzart auf die ihren. »Wenn nicht du, wer sonst?« »Ich bin doch nur eins deiner Betthäschen.« antwortete sie, den Hauch von Bitterkeit hoffte sie, dass er ihn überhörte. Doch er tat es nicht.  Er hört ihn.  Und er schmerzte ihm.  Warum?  Weil sie mehr war?  Mehr für ihn als ein Betthäschen? »Du bist mehr als nur ein Betthäschen für mich!« Weil sie ihm etwas bedeutete?  Weil er die ganzen Ferien nur an sie denken konnte?  Weil er nur noch an sie denken wollte?  Weil er immer ihr Bild vor Augen hat?  Weil er sie... »Ich hab dich vermisst!« Er hatte sie vermisst? Er. Marcus Flint. Hatte Sie. Kathleen Mary Bell. Vermisst? Irgendwie passte das nicht zusammen. Marcus und vermissen? Verwirrt sah Katie ihn an. Wollte ihn etwas fragen. Doch dieser eine Satz brachte sie so durcheinander, dass sie noch nicht mal mehr wusste was sie fragen wollte. »Du... ich, ähm... also...« stotterte sie unwirsch vor sich her. Marcus konnte ihr die Unsicherheit in den Augen ablesen. Sachte lächelte er und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Schlaf noch ein bisschen. Bis Hogwarts dauert es noch.« Und ohne einen weiteren Kommentar, folgte sie seiner Aufforderung und schloss die Augen. ~♥~ Kurze Zeit später. »So, so.« Adrian öffnete seine Augen und sah zu seinem besten Freund hinüber. Falls der junge Flint überrascht gewesen sein sollte, so ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken. »Was?« Adrian grinste. »Du hast sie vermisst!« »Und wenn...« Marcus spielte den uninteressierten. Pucey räusperte sich. »Nun ja... Also wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen du empfindest etwas für sie.« Skeptisch sah der 18 jährige seinem Gegenüber an. »Vielleicht.« dann wandte er seinem Blick der vorbeifliegenden Landschaft zu. Adrian verdrehte seine Augen. »Jetzt tu doch nicht so! Du willst, dass sie sich um Kim kümmert.« »Dann hab ich sie nicht an der Backe und ich muss sie nicht zu Parkinson oder Greengress schicken und sie somit genauso verblöden lassen wie die beiden.« antwortete Marcus monoton. »Als ob das alles wäre!« »Es ist alles.« widersprach der Ältere. Die andere Schlange schüttelte den Kopf. »Und warum glaub ich dir das nicht?« Marcus zuckte mit der Schulter und sah ihm wieder an. »Weiß ich doch nicht.« Verschlafen blinzelte Kim. Also... sie hatte ja schon mal bessere Ideen gehabt als auf einer Zugbank zu schlafen. Kurz um setzte sie sich auf und sah in die angespannten Blicke der beiden Slytherins. »Was guckt ihr denn so doof?« »Schlaf weiter Kim.« grummelte Marcus und legte seinen Kopf auf Katies. Aber auch diese schien nicht mehr richtig schlafen zu können, denn sie wachte langsam auf. »Was ist denn los?« fragend sah sie Adrian an, doch dieser schüttelte bloß den Kopf und sah aus dem Fenster. Marcus zog seinen Arm zurück und verschränkte diesen schließlich mit seinem anderen vor der Brust. Skeptisch sah Katie ihm dabei zu und schaute mit einer Mischung aus Wut und Kränkung ebenfalls aus dem Fenster. In Kim zog sich etwas zusammen. Irgendwie bildete sich in ihr der Drang etwas gegen diese gepresste Stimmung zu machen. Ihr behagte diese knisternde Stille überhaupt nicht, besonders da dieses Knistern aus Wut hervor trat. Doch als sie etwas sagen wollte und die Tür aufflog, schienen sich in ihrem Bauch noch mehr Sorgen breit zumachen. Der Braunhaarige Junge, welcher eingetreten war und Katie am Arm gepackt hochzog, schien ebenfalls wütend zu sein. Jedoch galten seine wütenden Blicke nicht der 15 jährigen, sondern dem Ältesten im Abteil. »Verdammt, lass mich los.« aufgebracht versuchte Katie sich aus diesem Klammergriff zu befreien. Zwecklos. Obwohl der Junge ihr gegenüber nicht sonderlich stark aussah, schien er doch genügend Kraft inne zu haben um sie an Ort und Stelle zu halten. »Wood, nimm deine Griffel von ihr!« Marcus stellte sich ebenfalls hin und sah auf den gut einen Kopf kleineren Oliver hinab. Dieser steigerte sich in seine Wut weiter hinein und drückte, ohne es richtig zu bemerken immer fester, den Arm der Blonden. Diese keuchte leicht vor Schmerz auf. »Oliver, hör auf!« Alicia sprang auf und zog an seinem Arm, doch mit einer ruckartigen Bewegung mit eben diesem brachte er die junge Spinnet ins Stolpern, sodass sie zurück auf die Bank fiel. Dies veranlasste Adrian ebenfalls dazu auf zu springen und nach der Hand zu packen, welche Katie festhielt. Der Griff des Slytherin war so fest, dass Oliver gezwungen war diese nun los zulassen. Nun packte Marcus den Hüter am Kragen und drückte ihn gegen die Wand gegenüber dem Abteil in dem sie sich befanden. »Was hast du für ein Problem, Wood?« fauchte die Schlange sogleich und Olivers Antwort darauf lautete lediglich »Mein Problem bist du!« Hämisch erklang das Lachen des 18jährigen »Woody-Boy, das wissen wir doch schon lange...« Adrian wollte sich gerade einmischen, da tauchte zu aller Überraschung Professor Snape auf und sofort erklang seine dröhnende Stimme »Was um alles in der Welt ist hier los?« Berechnend grinste Flint den Löwen an und ließ ihn los. Seine Hand packte nach Katies Arm, welche noch perplex da stand. »Wood dachte er könne mit einer seiner Jägerinnen wie Dreck umgehen.« Darauf hin zog er den Arm der Blonden hoch an dem sich deutlich die Fingerabdrücke des Gryffindors abbildeten. Snape besah sich diese kurz und sein Gesicht bekam einen noch genervteren Ausdruck als normal. Seine Augen suchte die Olivers und mit einem »Mitkommen!« ging er in den nächsten Wagon. »Was – war – das denn?« stockend sprach Alicia, während sie von einem zum anderen sah. Katie sah auf den Boden, während die beiden Slytherins nicht so recht wussten was sie jetzt denken sollten und Kimberly geschockt in der hintersten Ecke des Abteils saß. Katie stand noch immer wie festgewachsen da.  Sie wusste nicht so recht, wie sie reagieren sollte. Doch anscheinend schien dies auch Momentan keiner zu erwarten. Als mehr oder weniger Ruhe eingekehrt war, saßen die fünf wieder in ihrem Abteil. Die Stimmung war gedrückt. Keiner sprach und keiner sah den anderen an. Die kleine Flint fühlte sich unwohl. Sie wusste nicht mit dieser unbekannten Situation umzugehen. Alicia hatte eine Frage nach der andere, doch aussprechen wollte sie sie nicht. Nicht hier. Nicht jetzt. Nicht in Gegenwart der Schlangen. Adrian ging es nicht anderes als seiner Freundin. Er hatte Fragen. Doch wer ihm diese beantworten konnte, wusste wahrscheinlich zurzeit nur Merlin selbst. Marcus war wütend. Wütend auf sich. Wütend auf Wood. Wütend auf Katie. Wütend auf alles und jedem. Und Katie? Katie wusste nichts mehr. Nicht wie sie fühlen sollte, nicht was sie denken sollte. Das Einzige was sie wusste war, dass sie Schuldgefühle hatte. Sie mussten reden. Nur wann, das war noch offen. Katie stand auf. Sie brauchte jetzt einen Moment für sich. Die Blonde ging ohne ein Wort. Marcus sah ihr nach. Was hatte sie? Sie wusste bestimmt warum Wood gerade so ausgerastet war. Und das lag sicher nicht nur daran, dass sie beide im selben Abteil waren. Sein Blick suchte Alicias. Doch diese sah beharrlich aus dem Fenster. »Was hatte Wood für ein Problem?« Alicia zuckte kurz zusammen. Was sollte sie jetzt machen? Sie konnte doch jetzt nicht sagen was los war! Das war eindeutig Katies Sache. Sie blickte in stechend blaue Augen. »Was hatte Wood für ein Problem?« Überrascht sah Adrian seinen besten Freund an. Er wusste aus eigener Erfahrung nur zu gut, dass Marcus sich nicht gerne wiederholte. »Was ist - « seine Stimme klang beim dritten Anlauf gereizt und wütend und Alicia wusste, dass wenn sie jetzt keine Streit hier haben wollte, sie besser den Mund auf machte. Noch ehe sie die Worte ausgesprochen hatte bereute sie diese. Das hätte ihr nicht ausrutschen dürfen! Nicht, niemals. »Katie wurde Oliver versprochen!«  Die Mienen der Schlangen waren erstarrt. Kimberly zog hörbar die Luft ein... und der Zug hielt. Sie waren da. Das Schuljahr hatte begonnen. ~♥~ Kapitel 2: ...we see the past again (1) --------------------------------------- ...we see the past again (1) Du könntest sagen, wir sehen die Vergangenheit nochmal. Samstag, 26.Juni 1994 »Katie, wir schreiben uns, ja?« aufgedreht stand die Braunhaarige vor ihrer Hausgenossin, als diese Worte ihre Lippen verließen. Lachend nickte die andere bloß und meinte »Ich darf ja nicht riskieren, dass du an Unterhaltungsmangel verendest.« Leicht beleidigt plusterte Miranda ihre Wangen auf und nuschelte etwas davon, dass sie sicherlich nicht zu wenige Unterhaltung haben würde, grinste dann aber und erwiderte »Sprichst ja scheinbar aus Erfahrung?!« Und geschickt wich sie dann dem leichten Klaps aus, den die 13 jährige ihr geben wollte. Dann kehrte kurz Ruhe ein, ehe die Braunhaarige wieder das Wort erhob »Du wirst mir die nächsten acht Wochen echt fehlen.« Leicht Lächelnd winkte die Blonde ab »Ach quatsch, du wirst froh sein mich erstmals wieder los zu sein.« dann umarmten sich die beiden Mädchen und getrennt setzten sie sich in den Zug, welcher sie zurück zum Bahnhof Kings Cross bringen sollte. ~♥~ Nachdem Katie Angelina und Alica gefunden hatte, verstaute sie ihren Koffer und ließ sich auf einen Fensterplatz im Abteil nieder. Seit sie im Quidditchteam ihrer Hausmannschaft war, waren die beiden Älteren, so wie auch der Rest der Mannschaft, ihre zweite Familie geworden. Das sie nebenbei auch für kurze Zeit für ihren Kapitän geschwärmt hatte, ließ sie gerne mal außen vor. Immerhin hatte er ja recht schnell deutlich gemacht, dass er eher auf ältere Hexen stand und es bevorzugte, wenn sie weniger brutalen Sportarten nachgingen. »Katie, was machst du denn in den Ferien?« lächelnd sah Alicia zu der jüngeren, welche bisher gedankenverloren aus dem Fenster des Abteil gesehen hatte. Das kurze zusammen Zucken überspielte die 13 jährige mit einem strahlenden Lächeln und erwiderte »Ich werde meinen Geburtstag feiern!« Lachend sah sie zu den beiden ihre Gegenübersitzenden. Angelina schüttelte lächelnd den Kopf »Wie gut drauf du wieder bist.« Ein einfaches Schulter zucken folgte »Na ja. Mit 14 gehöre ich jedenfalls nicht mehr zu den Kleinen im Schloss... und ich bekomme einen neuen Besen.« Lachend stand Alicia auf. »Ja das erklärt natürlich deine gute Laune.« in ihrem Koffer kramend fand sie nach einigen Minuten wonach sie suchte. Zum Vorschein kam ein kleines, in rot eingewickeltes, Paket. »Hier. Aber du darfst es erst an deinem Geburtstag aufmachen ja?!« Vor Freude strahlend, umarmte sie die Ältere, welche für sie wie eine große Schwester war und murmelte ein »Danke, wäre doch nicht nötig gewesen.« »Ach was« Alicia zwinkerte der jüngeren zu. »Wir haben zusammen gelegt, also ist echt kein Problem.« Lächelnd umarmte sie auch noch Angelina. »Ihr seid die Besten!« »Wissen wir doch, Katie!« riefen die Zwillinge, als sie die Tür aufstießen und hinein traten. Grinsend ließen sie sich rechts und links von der jüngsten der drei Jägerinnen nieder. »Und wir finden das ehrlich unfair, dass du nicht mit uns deinen Geburtstag feiern willst!« mit einem Schmollmund von beiden Seiten angestarrt, kratzte sich Katie leicht überfordert am Ohr. »Ähm, ja tut mir leid?« Unsicher sah sie zu Fred und George. »Wir holen das nach, ja?« Zufrieden grinsten sich die beiden Weasleys an. »Oh ja, das wird eine Feier, das versprechen wir dir Kats.« dann lehnten sie sich zurück und begannen den Mädchen von ihren neusten Erfindungen zu erzählen, und von denen die sie in den Ferien noch ausprobierten wollten. Das irgendwann Oliver dazu kam fiel nur deshalb auf, weil sich auf einmal das Thema nur noch um Quidditch drehte und wie sie den Schlangen im nächsten Jahr wohl den Pokal streitig machen konnten. Das die anderen in eben jenem Abteil nur noch genervt waren interessierte den Redner scheinbar kaum, denn nachdem er keine Antworten mehr bekam führte er einen zähen Monolog, der nur dadurch unterbrochen wurde, dass die Gryffindors Besuch bekamen. »Na wen haben wir denn da. Woody und seine Anhängsel.« Grinsend sahen Marcus und Adrian zu dem buntgemischten Haufen von Löwen. »Müsst ihr euch jetzt gegenseitig eure Wunden lecken, weil ihr den Pokal wieder nicht bekommen habt?« Lachend zwängte sich Pucey zwischen die beiden älteren Jägerinnen. »Also wenn ihr wollt, ich helfe euch gerne.« »Vergiss es Pucey.« kam es auch schon von beiden Seiten geknurrt. Flint, welcher am Rahmen stehend das Schauspiel beobachte, schüttelte leicht amüsiert den Kopf. Das sein bester Freund aber auch immer so eine Schwäche für kratzbürstige Hexen haben musste. Er würde wohl nie lernen, dass sie ihn irgendwann in sein Grab bringen würden. Vor allem wenn er es weiterhin bei den Löwinnen versuchen würde. Wobei er nicht sicher sagen konnte, ob da etwas zwischen ihm und Spinnet lief. Marcus Blick traf beim umher schweifen den der Jüngsten im Abteil. Katie Bell. Soweit er wusste hatte sie jetzt ihr drittes Schuljahr hinter sich und war der Hoffnungsschimmer in Woods Team, neben Harry Potter natürlich. Aber die Kleine hatte es faustig hinter den Ohren. Mit ein wenig mehr Training würde aus ihr irgendwann einmal eine große Spielerin in der Liga werden, auch wenn er selber eigentlich nichts von Frauen hielt die Quidditch spielten. Er war halt der Ansicht, dass dieser Sport ein Männersport war und bleiben sollte. »Flint, hör auf meine Jägerin so anzustarren!« Katie, welche garde scheinbar in den Augen des Slytherin Kapitän versunken war, schreckt überrascht auf als sie die Stimme ihres Kapitäns vernahm. Marcus hingegen ließ seinen Blick nur skeptisch zu eben jenen schweifen und gab ein »Wieso? Angst dass ich sie dir Streitig machen könnte?« worauf sich ein abfälliges Grinsen auf seinem Gesicht breit machte. Das Knurren, welches nun von Oliver kam brachten den Jäger vollends zum Lachen. »Keine Sorge Woody-Boy so was treu doofes wie deine Kätzchen gibt es glaub ich nirgendwo anders mehr auf dieser Erde.« Dann drehte er sich um »Adrian.« und ging mit seinem Hausgenossen von dannen. »Tze. Diese verdammten Schlangen.« vor sich her grummelnd sah er den beiden Schlangen nach und schnaufte noch was das Zeug hielt. »Kann der Blitz sie nicht in den Ferien treffen?!« Während die Jungs und Angelina Oliver zustimmend zu redeten, sahen Alicia und Katie nur aus dem Fenster und dachten sich ihren Teil selber dazu. Oliver, werde endlich erwachsen. Und so verging dann auch der Rest der Zugfahrt. Die Verabschiedung viel aus wie immer. Ein »Wir sehen uns in den Ferien ja noch.«, »Vergiss nicht mir zu schreiben!«, »Es sind ja nur acht Wochen.« und »Ach, ihr werdet mir doch so fehlen!« Aber nachdem man dann erstmals seine Familie gesichtet hatte, waren alles Floskeln vergessen und man warf sich in die Arme seiner Eltern, welche die meisten dass ganze vergangene Jahr, seit Schuljahres beginn, nicht mehr gesehen hatten. Genauso auch Katie. »Ach Kleines, wie sehr du uns gefehlt hast.« War das Erste was die 13 jährige zu hören bekam, als sie ihrer Mutter um den Hals fiel. »Mum, nenn mich doch nicht immer Kleines.« Schmollend sah sie ihre Mutter an, welche jedoch nur lächelnd auf sie hinab sah. »Katielein, du kennst doch deine Mutter.« Zwinkerte ihr Vater ihr zu und legte seine Arm um ihre Schulter, während er sie zum Ausgang führte. Beim hinaus gehen sah sie ein kleines Mädchen mit dunklen Locken, welches fröhlich auf einen großgewachsenen Jungen zu lief. Und kurz bevor sie ganz an den beiden vorüber war sah sie wie die kleine ihr zuwinkte und wie Marcus Flint ihr mit einem winzigen Lächeln zunickte. Es war ein seltsames, ein ihr unbekanntes Gefühl, welches sie überfiel, aber dieses Gefühl war erst etwas ganz kleines, für etwas noch viel größeres, als sie es sich je hätte vorstellen können. ~♥~ Donnerstag, 15.Juli 1994 Die ersten drei Wochen der Ferien waren bereit vergangen und gerade in diesem Moment lag Katie in ihrem Bett und strahlte ihre Zimmerdecke an. Sie hatte heute Geburtstag. Und ja sie freute sich tierisch, auch wenn sie in diesem Jahr keinen ihrer Freunde einladen durfte, weil ihre Eltern meinte sie würden dieses Mal ausnahmsweise nur mit der engsten Familie feiern. »Na ja, mir kann es ja eigentlich egal sein.« murmelte sie vor sich her, ehe sie sich aus ihrer Bettdecke schälte und im Bad verschwand. Geduscht und angezogen führte ihr nächster Weg in das Wohnzimmer, wo sie wie sonst auch ihre Eltern mit einer kleinen Geburtstagstorte erwartete, doch als sie heute, an ihrem 14 Geburtstag, das Wohnzimmer betrat, hielt sie durch die ihr unbekannten Personen verwirrt inne. »Katie, wir müssen mit dir reden.« hörte sie auch schon die Stimme ihres Vaters von der Seite und ohne es zu merken folgten ihre Augen dem Klang seiner Stimme und sie sah in ein von zweifeln geplagtes Gesicht. Kein Happy Birthday, kein Guten Morgen. Die junge Gryffindor war höchst irritiert. Die ihr unbekannte Frau und der ebenso unbekannte Mann, die ihr auf irgendeine ihr doch merkwürdige Weise bekannt vorkamen. Hatte sie die beiden Erwachsenen doch schon einmal gesehen? Waren es Eltern von ihren Freunden? Hatten ihre Eltern vielleicht eine Überraschungsfeier geplant? Aber wo waren dann ihre Freunde? Was war hier los? Zu viele Fragen, welche ihr in diesem einem Moment durch den Kopf schossen, so viele, dass sie nicht Mals mitbekam wie man sie ansprach. Erst die Hand ihrer Mutter, welche sich auf ihre Schulter legte holte sie ins hier und jetzt zurück. »Katie, wir wollten dir zwei alte Bekannte vorstellen...« erklang dann wieder die Stimme ihres Vaters. »Das sind Jenna und Daniel Wood.« »Wood?« leise kam der Name über ihre Lippen und eher die Information so richtig in ihrem Gehirn angekommen war, sprach sie auch schon weiter »Olivers Eltern?« Das bestätigende Nicken der Frau, welche ihr gegenüber saß und sie freundlich anlächelte half nicht dabei ihre Gedankenflüsse zum Stillstand zu bringen. Während die Eltern ihres Kapitäns sie scheinbar immer zufriedener anlächelten, schienen ihre Eltern immer verunsicherter. »Und...« ihre Stimme brach, weshalb sie sich kurz Räusperte. »Und weshalb, wolltet ihr mich jetzt sprechen?« »Nun also, Kathleen...« ihre Mutter hatte sie schon so lange nicht mehr Kathleen genannt. Sie konnte sich kaum noch an das letzte Mal erinnern. Sie wusste nur noch, dass damals ihre Oma gestorben war und sie war zu der Zeit noch keine vier Jahre alt gewesen, also schon über zehn Jahre her. »Du weißt doch sicherlich, dass es häufig dazu kommt, dass die Eltern die Ehepartner ihrer Kinder aussuchen...« und weil ihre Mutter scheinbar nicht wusste wie sie weiter Reden sollte, übernahm Mister Wood das Wort »Und da unsere beiden Familie sehr angesehen sind und deine Eltern zurzeit in Geldnöten stecken, wegen den Schulden deiner Großeltern, kamen wir zu dem Entschluss, dass du und Oliver doch ein sehr schönes Paar darstellen würdet.« Einzig und allein ein Schlucken brachte Katie in diesem Moment zustanden. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein? Sie sollte Oliver Wood heiraten? Aber sie war doch grade erst 14. Sie hatte ihr Leben doch noch komplett vor sich. Und vor allem, sie hatte doch keinerlei Gefühle für eben genannten! Panik machte sich in ihr breit. Das war doch ein schlechter Witz?! »Das ist doch nicht euer Ernst?« »Natürlich werdet ihr nicht jetzt sofort heiraten.« Erhob nun auch Mrs. Wood ihre Stimme. »Wenn alles so bleibt wie es ist, werdet ihr nach deinem Abschluss heiraten. Natürlich werden wir vorher eure Verlobung bekannt geben, aber das hat ja noch Zeit. Immerhin vergehen bis zu deinem Abschluss noch mindestens vier Jahre. Also hat das ganze ja keine Eile.« Ungläubig sah Katie in die braunen Augen der Frau ihr gegenüber. Langsam stand sie auf und schüttelte unentwegt ihren Kopf. »Ihr seid doch Krank. Bitte, in welchem Jahrhundert leben wir, dass ihr Zwangsehen arrangiert?« »Katie Kleines, du musst uns verstehen, bitte.« doch auch der flehentliche Ausdruck schien sie nicht mehr beruhigen zu können und auch die folgenden Worte verhalfen nicht mehr zur Ruhe. »Wir wollen doch nur dein bestes.« Ungläubig schnaufte sie auf und aufgebracht rief sie »Ihr wollt mein Bestes?« ging Richtung Türe und drehte sich noch einmal um. »Mein Bestes wäre es gewesen, wenn ihr euch aus meinem Leben herausgehaltet hättet!« und als sie sah wie ihr Vater ihr nach wollte und dann auch noch die Stimme erhob wäre sie am liebsten an die Decke gegangen »Kleines, bitte...« »Verflucht, nein! Ich bin nicht mehr euer Kleines!« Und das Letzte was sie hörte bevor sie ihre Zimmertüre zuwarf waren die Worte Mr. Woods »Ein aufmüpfiges junges Ding. Ihr hättet härter durchgreifen müssen...« ~♥~ Weinend lag sie auf ihrem Bett und ein Schluchzen folgte dem Nächsten. Seit Stunden lag sie schon dort und hatte der Sonne beim untergehen zugesehen. Die Woods waren endlich weg und auch ihre Eltern hatten es aufgegeben ihre Türe öffnen zu wollen. Katie war klar, ein einfaches Schlüssel umdrehen würde es nicht bringen, denn mit einem kurzen »Alohomora« hätten ihre Eltern die Türe auf bekommen. Deshalb hatte sie die alte schwere Buchenholz Kommode, ihrer vor Jahren verstorbenen Oma, vor die Tür geschoben und sicherheitshalber noch Türstopper vor die vier kleinen Beine gelegt. Hatte sie wenige Stunden zuvor noch freudestrahlend an die Decke gesehen so waren ihre Augen nun erfüllt mit Kälte und Tränen, welche ihre Wangen hinab liefen. »Happy Birthday, Kats.« Unter dem leisen und mitfühlenden gurren ihrer Eule weinte sie sich in den Schlaf, welcher sie so einladend empfing wie nie zuvor. Auch wenn ihr Schlaf traumlos war, bildeten sich in ihrem Kopf schon Szenen des Abschiedes wieder, welchen sie für den nächsten Tag geplant hatte. Denn gleich nach dem Aufstehen würde sie Miranda einen Brief schreiben und sie darum bitten, den Rest der Ferien bei ihr verbringen zu dürfen. ~♥~ Freitag, 16. Juli 1994 Der Morgen ließ nicht lange auf sich warten und kaum, dass Katie ihre Augen geöffnet hatte setzte sie sich auch schon an ihrem Schreibtisch mit Papier und Feder und begann den Brief an eine ihrer besten Freundinnen zu schreiben. Liebe Miranda, ich weiß, dass meine folgende Bitte ziemlich überrumpelnd für dich sein muss, doch ich wollte dich fragen ob ich nicht für den Rest der Ferien zu dir kommen könnte? Sicherlich fragst du dich jetzt warum und zu gerne würde ich dir alles jetzt schreiben, aber dies würde wahrlich zu lange dauern und soviel Zeit habe ich, denke ich, nicht. Vielleicht werde ich dir alles erzählen, wenn ich bei dir bin, vielleicht. Aber sollte es nicht so sein, bitte ich dich mich nicht zu drängen. Das Einzige was ich dir jetzt schon zu sagen vermag ist, dass ich mich aufs übelste mit meinen Eltern zerstritten habe. Und auch wenn ich dir den Grund noch nicht verraten sollte, so sei dir sicher, irgendwann werde ich zu dir kommen und dir alles erklären. Auf eine schnelle Antwort hoffend und mit den liebsten Grüßen, Katie B. Nach mehreren Anläufen und öfteren überfliegen des Briefes, verstaute sie ihn in einem Kuvert und band diesen ihrer Eule um. Vorsichtig hob sie diese auf ihren Arm und öffnete leise das Fenster. Dann mit einem »Flieg schnell und warte auf eine Antwort.« entließ sie ihre Eule in die Freiheit. »Freiheit, nach welcher ich mich immer sehnte und scheinbar nun verloren habe, bevor ich sie gewinnen konnte.« Seufzend ließ sie sich wieder auf ihr Bett fallen. Ihr brannten die Augen und auch ihre Wangen fühlten sich auf ihre eigene Art und Weise taub an. Die Tränen der vergangenen Stunden hatten ihre Spuren hinterlassen. Spuren, welche sie am liebsten wegwischen würde. Doch das Wegwischen alleine würde nicht helfen, denn egal wie, das Gefühl würde bleiben, welches bleiern und Tonnen schwer auf ihrer Brust lag. Aber es half nichts, wenn sie sich jetzt hängen ließ. Sie musste kämpfen. Auf ihre Art und Weise. Man hatte ihr gesagt, dass ihr Leben nach ihrem Abschluss nicht mehr ihres war. Man hatte ihr genommen worauf sie so sehr noch gehofft hatte. Die Hoffnung auf das Glück denjenigen zu finden, der es schaffen würde sie glücklich zu mache. Man hatte ihr genommen, wofür sie lebte. Ihre Freiheit. Aber sie würde kämpfen. Sie würde um ihre Freiheit kämpfen, solange sie konnte. Und selbst wenn das für sie heißen würde nur solange Frei zu sein, wie sie zur Schule ging! Wie von selbst vielen ihre Augen zu, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Sie war eine Löwin und das nicht umsonst. Sie hatte Kampfgeist und der würde sie aufrecht halten. Egal wie. Und als sie das nächste Mal ihre Augen aufschlug hockte neben ihr ihre gurrende Eule mit einem Brief an ihrem Fuß. Liebe Katie, nachdem ich deinen Brief erhalten haben, habe ich sofort meine Eltern gefragt und diese haben natürlich ihr Einverständnis gegeben. Hab keine Sorge, ich werde solange meine Fragen für mich behalten bis du irgendwann von selbst zu mir kommst und mir alles erzählst. Bring am besten gleich alles mit was du brauchst. Auch deine Schulsachen. Denn ich habe das Gefühl, dass du deine Eltern wohl fürs Erste nicht mehr sehen möchtest. Also, wir erwarten dich. Mit liebsten Grüßen, Miranda C. P.s: Unsere Türe steht immer für dich offen. Sofort sprang die 14 jährige auf und packte alle ihre Sachen zusammen, welche sie brauchte. Als nächstes holte sie aus einem Versteck Geld, welches sie mal für schwere Zeiten zurück gelegt hatte und verstaute auch dieses in ihrem Koffer, den sie schon in ihrem Kamin geschoben hatte. Danach stellte sie ihre Eule auf eben jenem ab und huschte in das Bad, welches gleich an ihr Zimmer grenzte und zu ihrer eigenen Verfügung stand. Im Schnellverfahren duschte sie und trocknete ihre Haare, welche sie zu einem einfachen Dutt danach zusammenband. Noch ein letztes Mal in diesen Ferien setzte sie sich an ihrem Schreibtisch und verfasste einen kurze Notiz an ihre Eltern, welche sie danach auf ihr Bett fallen ließ. Sobald ihr in mein Zimmer gekommen seid und diesen Zettel gelesen habt, bitte ich euch mich für die nächste Zeit in Ruhe zu lassen. Den Rest dieser Ferien werde ich bei einer Freundin verbringen, welcher ist egal. Wenn ich es für richtig halte, werde ich mich irgendwann im laufe der Wochen bei euch melden. Kathleen  Die alte Kommode noch kurz an ihren alten Platz geschoben und schon stand sie mit einer Hand voll Flohpulver im Kamin und nannte ihr Ziel. Mit einem Puff lag das Zimmer alleine und verlassen dar und erst die Morgendämmerung ließ die sich doch so eigentlich besorgten Eltern bemerken, dass ihr einziges Kind nicht mehr im Hause war. ~♥~ Samstag, 17. Juli 1994 Kaum das Katie in dem anderen Kamin angekommen war, wurde sie auch schon von einer überaus besorgten Miranda in die Arme geschlossen. »Alles klar, Katie?« Ein Schulterzucken, ein schwaches Lächeln und die Worte »Hauptsache ich bin Zuhause raus.« mussten für den Anfang reichen, denn in dem Moment wo Katie endlich aus ihrem Zimmer raus war, schien es als würde ihre die Welt auf den Kopf fallen. Kurz nachdem die beiden Mädchen alles aus dem Karmin geschafft hatten, womit sie sofort nach der Begrüßung begonnen hatten, kam Misses Clearwater herein und brachte den beiden eine Kleinigkeit zu Essen und zu Trinken. »Katie, du siehst müde aus.« war das Erste was ihre Lippen verließ, nachdem sie die Hausgenossin ihrer Tochter erblickte. »Brauchst du einen Arzt?« »Nein, nein, es geht schon!« gab die Angesprochene hastig von sich und schüttelte den Kopf. »Aber vielen Dank, dass ich vorerst hier bei Ihnen bleiben darf.« Lächelnd winkte die schon ältere Dame ab und strich Katie kurz über die Haare, was dieser gleich ein Gefühl von Willkommen sein vermittelte »Vergiss nie, dass immer jemand für dich da ist, wenn du Probleme hast. Auch und vor allem nicht wenn diese Probleme Zuhause sind. Wir haben immer ein Plätzchen für dich frei.« dann ging sie. »Ich habe wirklich Glück, eine Freundin wie dich zu haben.« lächelnd sah Katie zu Miranda, welche ihr entgegen Grinste. »Tja, sieht dann so aus, als würde keiner von uns jetzt an Unterhaltungsmangel eingehen« ~♥~ Mittwoch, 1. September 1994 Und ohne, dass die beiden Viertklässlerinnen es richtig bemerkten, waren die Ferien schon vorbei. Die Bücher und alles andere waren gekauft und nun standen sie mit dem Ehepaar Clearwater am Bahnhof King Cross auf dem Gleis 9 ¾ und kämpften sich durch die Massen von Schülern. Die Zeit war Knapp, denn es war schon fünf vor elf und sobald es zur vollen Stunden schlug sollte der Zug sich in Bewegung setzten. So kam es, dass die Verabschiedung recht kurz ausfiel mit einer Umarmung an jeden und einem »Viel Glück, ihr schafft das.« für das kommende Schuljahr. Nachdem sie dann trotz der Verspätung noch ein leeres Abteil ergattert hatten, verstauten sie ihre Koffer und ließen sich erschöpft auf die Fensterplätze fallen. »Ich kann jetzt schon nicht mehr.« kam es keuchend von Miranda. Katie hingegen lachte ihre Freundin schamlos aus »Vielleicht solltest du mal anfangen etwas Sport zu treiben.« Weiter vor sich her jammernd, grummelte die Jüngere etwas von »Wenn du nochmal Asyl beantragst.« und streckte sich dann quer auf der Bank aus auf der sie saß. »Ich werde mich heute nicht mehr bewegen!« »Dann werde ich wohl alleine eine Runde durch den Zug drehen.« Lachend stand Katie auf und wollte schon raus, als sie noch ein »Verlauf dich nicht und pass auf die kleinen grünen Monster auf, die Loovgood immer sieht.« »Mach ich!« und dann war sie weg. Mit einem gemischten Gefühl im Magen machte sie sich auf den Weg den schmalen Gang entlang. Sie bemerkt dieses flaue Gefühl immer wieder, wenn sie an eine mögliche Begegnung mit Oliver dachte. Wie sollte sie reagieren? Was sollte sie sagen? Ob er sich jetzt anders ihr gegenüber verhalten würde? Würden sie jetzt allen etwas hier vormachen? Doch weitere Fragen und Gedanken konnten sich gar nicht in ihrem Kopf Bilden, denn in dem Moment hörte sie auch schon wie sie jemand rief »Katie!« Als sie sich dann umdrehte und erkannte wer ihr da entgegen kam, blieb ihr Herz für einen Moment stehen und das sicher nicht aufgrund von positiven Gefühlen. Denn nun vor ihr stand kein anderer als Oliver Wood. »Wir müssen reden.« kurz sah er sich um, dann fuhr er fort »also damit das klar ist, wir werden jetzt nicht einen auf heile Beziehung machen! Mach von mir aus was du willst, aber komm nicht auf die Idee dich jetzt durch die gesamte männliche Schülerschaft von Hogwards zu vögeln.« Ungläubig brachte Katie im ersten Moment kein Wort heraus, doch es dauerte keine drei Sekunden, da schoss sie zurück »Aber sonst geht es dir gut ja? Für wen oder was hältst du dich eigentlich?« Hart drückte er die Jüngere daraufhin an die Wand des Zuges und zischte ihre entgegen »Ich halte mich für deinen Verlobten, ob es dir passt oder nicht, und wenn du meinen Ruf gefährdest, dann lernst du mich erst richtig kennen!« Mit zusammengekniffenen Augen sah sie zu ihm auf und presste ein »Lass mich los!« raus. »Lerne es dich zu zügeln, sonst...« »Sonst was Wood? Nimm deine Finger von ihr, sofort!« Kam es da auch schon von Rechts, wo eine Braunhaarige Schülerin des 6. Jahrgangs stand. »McEven verpiss dich.« war jedoch die einzige Antwort die er von sich gab, als die Slytherin näher kam. »Sofort, wenn du die Kleine losgelassen hast.« Doch der Gryffindor schien nicht sonderlich beeindruckt und bewegte sich keinen Schritt von Katie weg. Als Marcus und Adrian durch den Zug gingen hörte sie die Stimme einer Schülerin die Lautstark mit jemanden zu Streiten schien und nachdem sie dann auch noch festgestellt hatten, dass diese beiden Wood und eine ihrer Hausgenossinnen war, beschloss der Ältere einzugreifen. »Wood, ich würde besser tun was sie sagt oder einer von uns holt Snape.« Das geknurrte »Klasse, der auch noch.« ließ die Freude auf das Wiedersehen gerade zu hervor stechen, doch scheinbar hatten seine Worte Wirkung gezeigt, denn der Löwe suchte das Weite und zurück blieb eine ungläubige Katie Bell. »Alles klar bei dir?« fragend sah Diana auf die junge Hexe vor sich. Sie kam ihr zwar bekannt vor, aber einem Namen konnte sie ihr nicht zuordnen. »Ähm, ja danke.« »Kein Problem.« Kurz lächelte Katie der Braunhaarigen nochmal zu und wollte schon in die gleiche Richtung wie Wood verschwinden, als sie nochmal gerufen wurde »Bell, was wollte Wood von dir?« Das Katie jedoch nur den Kopf schüttelte und sich wieder zum gehen abwandte war dem Flint nicht ganz recht, denn er setzte noch ein »Wenn du ein Problem mit Wood hast, dann komm zu mir.« kurz nickte sie ihm zu und ein kleines Lächeln legte sich auf ihre Lippen... Als könntest du mir dabei helfen, aber trotzdem danke. Dann ging sie in ihr Abteil zurück. »Heute deinen sozialen Tag, Flint?« skeptisch sah McEven zu den beiden älteren, wobei Pucey selber die Situation noch nicht ganz zu begreifen schien. Marcus jedoch schüttelte nur den Kopf und antwortete »Jeder der ein Problem mit Wood hat, könnte man meinen wäre mein Freund.« »Na dann.« und damit ging auch die Sechstklässlerin, Männer und ihre Logik. Eine Sache für sich. »Marc, wirst du krank?« fragend sah Adrian zu seinem Freund auf. Dieser lachte jedoch nur und gab ein »Halt die Klappe.« von sich. ~♥~ Kapitel 3: ...we wanted to help you ----------------------------------- ...we wanted to help you Du könntest sagen, wir wollten dir helfen. Freitag, 1. September 1995 »Warum?« laut hallte die Stimme des 18 jährigen durch das Zimmer, genauso wie seine geräuschvollen Schritte. »Verdammt Kathleen, warum hast du mir nichts gesagt?« er schrie sie an. Er wusste, er hatte nicht das Recht dazu. Er wusste es. Und trotzdem... Er konnte nicht verstehen warum sie ihm das nicht erzählt hatte. Sie wusste es seit über einem Jahr. Sie wusste es. Sie wusste es, als das zwischen ihnen begonnen hat. Und dennoch hatte sie nie auch nur ein Wort erwähnt. Sie schluchzte. »Marcus...« »Nein, nichts Marcus! Erkläre es mir!« er unterbrach sie. Er klang nicht gekränkt. Nicht mehr. Sie hatte ihm nie etwas versprochen. Und das war beiden klar. Er kniete sich vor sie. Es tat ihm weh, sie so zu sehen. Wie sie auf seinem Bett saß, weinte und ihn ansah. So verzweifelt... so verletzt. »Warum hast du mir nichts gesagt? Warum?« Er nahm ihre Hände in seine und hielt sie fest umschlossen. Katie schüttelte den Kopf. »Ich wollte leben, Marc.« Verzweifelt sank sie in sich zusammen. »Ich wollte die Zeit die mir noch bleibt genießen!« »Hättest du nur ein Wort gesagt... ich hätte dir geholfen! Ich helfe dir auch jetzt noch.« leise drangen seine Worte zu ihr durch. Mit seinem Daumen strich er ihr über die Wange, sammelte ihre Tränen auf. »Wie willst du mir denn helfen, Marcus? Ich wusste doch gar nicht, dass du dieses Jahr wieder kommst. Du wusstest doch selber nichts davon!« ein weiteres Schluchzen entrann ihrer Kehle. Marcus nahm ihr Gesicht in seine Hände, drückte seine Lippen auf ihre. Ein erstes Mal, nur leicht gehaucht. Ein zweites Mal, nur leicht verletzt. Ein drittes Mal, nur leicht verzweifelt. »Katie... Katie. Ich bin ein Flint. Was ich will, das bekomme ich auch.« Sie zog ihn zu sich hinauf aufs Bett, küsste ihn, verzweifelt, zog ihn zu sich. Sie brauchte ihn. Jetzt. Hier. Gestern. Heute. Und Morgen. Sie wusste es. Sie wusste es schon lange. Sie liebte ihn. Sie liebte nur ihn. Es hatte alles so harmlos begonnen. Doch nachdem Oliver ihr in den Ferien klar machen wollte, dass sie sich ab jetzt wie seine Verlobte verhalten sollte, musste... Sie wusste nicht warum. Aber in dem Moment wusste sie, dass sie Marcus brauchte. Dass sie ihm alles hätte erzählen müssen. »Dann hilf mir. Hilf mir frei zu sein! Jetzt...« damit zog sie ihn vollends an sich. Diese Nacht die sie zusammen verbrachten war anderes. Sie war anderes, als all die Nächte zuvor. In dieser Nacht schliefen sie nicht einfach miteinander. In dieser Nacht liebten sie sich. Aufrichtig. Und für beide war es die schönste Nacht überhaupt. ~♥~ Samstag, 2. September 1995 Er konnte die junge Gryffindor auf der anderen Seite des Saals an ihrem Platz sehen. Er konnte sehen wie sie da in sich versunken, ihr essen hin und her schob. »Hast du schon gehört?« leise ließ sich Adrian neben seinen besten Freund nieder. »Wood darf dieses Jahr nicht als Kapitän starten.« Fragend zog Marcus eine Augenbraue hoch. »Ich weiß nicht genau... McGonagall wollte wohl Johnson.« »Ach komm, sei doch ehrlich. Du weißt doch bestimmt, warum McGonagall Wood nicht wollte.« gab der 18 jährige von sich, dann hörte er einen Seufzer aus dem Mund seines besten Freundes. »Lesha meinte es gab gestern Abend noch richtig Stress im Gemeinschaftsraum. Einer von den Erstklässlern hat Panik bekommen und McGonagall geholt. Wood hat sich, dann mal wieder von seiner besten Seite gezeigt und darauf meinte die alte Hexe, dass er sein letztes Jahr wohl doch nicht als Kapitän verbringen würde, nachdem das auch letztes Jahr schon so ein Hin und Her war.« Marcus nickte. Geschah diesem hohlen Stück Holz ganz recht. Wenn er etwas über Gryffindors Hausdrachen wusste, dann dass man ihm mit Respekt begegnen sollte. Sonst hatte man genau die Art von Probleme die man nicht haben wollte. »Sonst noch was?« Adrian schüttelte den Kopf und aß sein Brötchen weiter. »Bei dir was neues? Ich mein ja nur so... du schienst gestern sehr verwirrt.« Marcus schloss kurz seine Augen. Gab es was Neues? Sollte er seinen Gedanken wirklich in die Realität umsetzten? Er wusste es nicht genau, aber er wusste, dass er ihr helfen musste, wollte. »Ich brauch deine Hilfe!« dann stand er auf und ging. Etwas überrascht sah Adrian ihm nach, dann folgte er Flint, noch ehe er seinen Teller geleert hatte. ~♥~ »Also, eigentlich solltest du wissen, dass ich noch keine Gedanken lesen kann.« sagte der junge Slytherin, als er Marcus auf den Ländereien wieder fand. »Was kann ich machen um ihr zu helfen? Was?« er fuhr herum, sah seinen besten Freund schon beinah verzweifelt an. Überrascht sah Adrian ihn an. Er wusste nicht genau was da wirklich zwischen Marcus und Katie lief, aber es schien als hätte Katie ihn Grundlegend verändert. »Ich weiß es nicht Marc, ich weiß es nicht. Wirklich. Es tut mir leid« Verzweifelt fuhr Marcus sich durch seine schwarzen Haare. »Merlin, Adrian, du hast doch sonst immer für alles eine Lösung!« Der Angesprochene nickte... sonst, sonst war die Lage auch nicht so kompliziert. »Tut mir wirklich Leid, aber ich wüsste nichts was euch nicht beide nur noch mehr Probleme machen würde.« »Egal. Es ist egal, wie viele Probleme uns das machen würde! Hauptsache sie kommt von diesem dummen Stück Holz weg!« Einen Moment zögerte Adrian, sah sich um, dann sagte er »Schreib deinen Eltern einen Brief, erzähl ihnen was los ist. Übertreibe ein bisschen. Erzähl ihnen, dass du sie liebst, dass sie dich liebt. Sie sollen dir deinen Siegelring schicken.« Im ersten Augenblick schien er nicht zu verstehen was Adrian damit bezwecken wollte, dann jedoch schien er zu wissen worauf das ganze hinauslaufen würde. »Du willst, dass ich meinen Eltern sozusagen sage, dass ich mich mit einer bereits versprochenen Hexe verloben will? Du müsstest doch eigentlich wissen, dass das nicht geht!« In seiner Rage bemerkte der 18 jährigen, den Schatten der hinter einem der Bäume vorbei huschte gar nicht und auch der andere Schüler schenkte ihm keine Aufmerksamkeit, sondern antwortete einfach »Ich werde meinem Vater schreiben sobald du den Brief losgeschickt hast. Er wird sich dann mit deinem Vater treffen. Die beiden werden die Verlobung lösen. Glaub mir.« Marcus schüttelte den Kopf. »Du glaubst doch selber nicht, dass das so einfach geht.« Adrian legte dem 18 jährigen seine Hand auf die Schulter. »Beim richtigen Preis, werden auch die Bells nicht nein sagen können. Und die Woods, glaub mir so protzig unser Woody-Boy auch tut, so viel Geld haben die nicht.« »Katie dreht mir den Hals um, wenn sie erfährt, dass ich sie „gekauft“ habe.« Pucey lachte. »Also ich würde mich lieber von dir, als von Wood kaufen lassen. Vor allem, sie hat dich doch schon längst Wood vorgezogen.« Ein leichtes Lächeln lag auf Adrians Lippen, als er den letzten Satz aussprach. Und in dem Moment wurde Marcus klar... Sie hatte sich für ihn entschieden, als sie bereits wusste, dass sie eigentlich Wood versprochen war. Mit einem leichten Lächeln ging er und holte seinen Adler aus der Eulerei. Wenn er schon mal hier war, warum sollte er dann unnötig Zeit schinden indem er noch einmal hinunter lief? Genau wusste er nicht, warum er wirklich den Brief schrieb. Aber er wusste so konnte er ihr helfen und das bedeutete ihm mehr, als alles andere. Ihm war zwar nicht mehr klar, wann er angefangen hatte auf diese Art für sie zu empfinden, aber er wusste es war schon so bevor er erfuhr, dass ein anderer sie bekommen sollte. Den Brief band er an den Fuß seines Adlers. »Flieg so schnell du kannst!« und schon war der Adler auf in Richtung Himmel. Er sollte, musste sich beeilen. Marcus wollte ihr endlich wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern. ~♥~ »Katie, was ist los?« die Angesprochene schreckte aus ihren Gedanken. »Nichts, nein es ist nichts.« ein Seufzer folgte ihren Worten. Alicia schüttelte den Kopf. »Nach nichts sieht mir das aber nicht aus.« Katie fuhr sich über ihr Gesicht, durch die Haare. »Ich bin nur etwas müde.« Die Sechstklässlerin nickte. »Wo warst du die Nacht über eigentlich? Miranda meinte du warst weder als sie eingeschlafen, noch als sie aufgewacht ist, da.« Katie legte ihren Kopf leicht schief und sah ihre beste Freundin aus trüben Augen an. Etwas in ihrem Blick ließ Alicia zusammen zucken, dennoch wand sie den Blick nicht ab. »Ich habe bei Marcus geschlafen.« Erst setzte die Ältere zu einem Nicken an, bis die Worte ihre Gedankengänge noch einmal passiert hatten. »Marcus? Welcher Marcus?« Die 15 jährige seufzte. »Marcus Flint.« Auf eine Art und Weise war Alicia in dem Moment geschockt. »Was hast du bei Marcus zu suchen?« Doch statt einer vernünftigen Antwort zu geben, schüttelte sie den Kopf und stand auf. »Du würdest das nicht verstehen.« dann ging sie. Was sollte sie auch anderes machen? Sollte sie sich jetzt auch noch mit ihrer besten Freundin zerstreiten? Sie hatte doch schon Probleme genug. Im Moment war ihr einfach alles zu viel. Die Sache mit Oliver. Marcus. Sie wusste einfach nicht mehr wo vorne und hinten war. Am liebsten hätte sie sich auf ewig unter ihrer Bettdecke versteckt. Ohne auf ihre Umgebung zu achten ging sie durch die Flure des alten Schlosses. Es schien als würde außer ihr kein anderer hier sein. Irgendwie beruhigend... und doch fühlte sie sich in Momenten wie diesen alleine. Normal, wenn sie Abstand suchte, ging sie zu Marcus. Marcus... Bilder der letzten Nacht erschienen vor ihrem inneren Auge. Es war so anders gewesen, so gefühlvoller. Sie seufzte. Sie wollte zu ihm. Aber sie konnte doch jetzt schlecht einfach so in den Kerkern hinein spazieren und sagen »Hey Leute, ist Marcus hier?« Sie schüttelte den Kopf. Nein, sie musste alleine damit klar kommen. ~♥~ Natürlich war Kimberly nach Slytherin gekommen. Sie hätte es ja selbst gewundert wenn nicht. Mit jemanden angefreundet hatte sie sich noch nicht. Aber dafür hatte sie auch im Moment gar nicht den Kopf frei. Immer und immer wieder schossen ihr Alicas Worte durch den Kopf. »Katie wurde Oliver versprochen.« In welchem Jahrhundert lebten sie eigentlich, dass Hexen noch Zauberern versprochen wurden? Sie konnte es einfach nicht fassen. Vor allem schien ihr dieser Oliver nicht der einfühlsamste zu sein. Wie konnte Eltern ihren Kinder nur so etwas antun? Ohne es wirklich mitbekommen zu haben, führten ihre Füße sie in die Bibliothek in der Madame Price wie immer alles überwachte. Leise suchte sich Kim einen Tisch weiter hinten und packte Pergament und Feder heraus. Nein, sie hatte jetzt nicht vor Hausaufgaben zumachen, immerhin hatte sie Glück und die Lehrer hatten am ersten Tag noch keine aufgegeben. Aber sie hatte etwas viel wichtigeres vor. Auch wenn sie Katie nicht wirklich kannte, sie schien ihr auf den ersten Blick doch sehr Lebensfroh erschienen. Aber nachdem dieser Wood da war... Kim wusste es nicht genau, doch Katie schien innerlich gebrochen zu sein. Die Erstklässlerin wusste zwar nicht genau wie, aber sie musste ihr doch irgendwie helfen können. Irgendwie, denn... sie schien doch auch für Marcus so wichtig zu sein. Auch wenn sie es sich nicht immer zeigten, aber sie liebten einander, wie Geschwister sich nun einmal liebten und sie kannte ihren Bruder. Sie war sich irgendwo ziemlich sicher, dass ihm noch nicht klar war wie viel die Gryffindor ihm bedeutete und sollte es ihm klar werden, könnte es vielleicht schon zu spät sein. Und ohne, dass sie es richtig mitbekam verfasste sie einen Brief an ihre Mutter. Hallo Mum, Hogwarts ist wirklich unbeschreiblich und wie hätte es anders sein können, bin ich natürlich nach Slytherin gekommen. Aber das ist nicht der Grund warum ich dir schreibe. Du kannst dich doch sicherlich noch daran erinnern, dass Marcus in den letzten Wochen nicht immer bei bester Laune war... Ich weiß, ich sollte mich da besser raus halten ä und dir nun nicht das Folgende berichten, aber ich liebe meinen Bruder und ich kenne ihn, deshalb habe ich die Befürchtung, dass wenn ich es dir nicht schnellstmöglich mitteile, er in sein eigenes Unglück läuft, beziehungsweise das Unglück auf sich zulaufen lässt! Ich weiß nicht ob du sie kennst, aber Kathleen Bell ist eine wirklich bezaubernde und talentierte Hexe und es scheint mir als wäre es um sie und Marc geschehen. Doch Mum, da gibt es ein Problem und ich weiß eigentlich nicht ob du oder sonst wer bei diesem Problem helfen könnt... Katie wurde bereits jemanden versprochen und obwohl sie es wusste ließ sie zu, dass sie sich in Marcus verliebte. Und Mama, glaub mir. Ihr geht es elend, Marcus geht es elend. Ich weiß nicht warum, aber sie hatte es Marc bis gestern verschwiegen und doch auch da... auch dann hatte er es nur durch einen Zufall erfahren. Vielleicht wollte sie ihm nicht weh tun, ich kann es dir nicht genau sagen... Doch ihr Verlobter scheint mir nicht sehr liebevoll. Ich kann dir nicht viel zu ihm verraten ich weiß nur, dass er Oliver Wood heißt und dass Marcus und er wohl einige Differenzen haben. Und Mama glaub mir wenn ich dir sage, dass es mir nicht schien als würde er auch nur im entferntesten etwas für Katie empfinden. Ich habe Marcus heute nur einmal kurz gesehen, Mama, und er sah schlecht aus. So verzweifelt. Mama so hast selbst du ihn noch nicht gesehen und selbst Adrian schien so hilflos zu sein, als könnte auch er nichts für Marc tun. Ich bitte dich! Mach irgendetwas. Irgendetwas... nur mach dass Marcus wieder lächeln kann. Wenn es einen Weg gibt diese Verlobung zu lösen, dann bitte ich dich Mutter, tu etwas. Für Marcus, für Katie. Haben wir nicht alle das Recht diejenigen zu lieben die wir lieben wollen? Ich hoffe dir und Vater geht es gut und ich kann mit einer baldigen Antwort deinerseits rechnen. Eure Kimberly. Ihre Augen überflogen die Zeilen noch einmal. Das musste wohl gehen. Hoffte sie jedenfalls. Ohne weiter darüber nachzudenken faltete sie den Brief zusammen und verstaute ihn in einem Kuvert. Schnell packte sie ihre Sachen zusammen und machte sich eiligen Schrittes auf den Weg zur Eulerei. Sie ließ ihren Blick schweifen, konnte aber den Adler ihres Bruders nicht entdecken. Frustriert seufzte sie auf. Das konnte doch nicht wahr sein. Seit wann verschickte Marcus am ersten Tag Briefe? Nun, da sie es nicht ändern könnte musste sie wohl oder übel eine der Schuleulen nehmen. Schnell band sie den Brief fest, nannte der Eule ihr Ziel und verschwand eiligst wieder. Sie hoffte ehrlich, dass ihre Eltern etwas tun konnten. ~♥~ Als Adrian am Mittag aus seinem Kerkerfenster sah, konnte er erkennen wie nur wenige Meter entfernt ein Falke den Weg Richtung Himmel suchte. Ein lächeln legte sich auf seine Lippen nieder. Also war es Marcus wirklich ernst... nun dann, dann sollte Adrian wohl auch nicht länger warten. In kürzester Zeit verfasste er einen Brief an seinen Vater, wie versprochen. Mit diesem, in der Hand, ging er Richtung Eulerei aus der er die kleine Schwester seines besten Freundes laufen sah. Was um alles in der Welt machte Kim denn schon hier? Die meisten Erstklässler warteten doch die ersten Briefe ihrer Eltern ab. Aber darüber sollte er sich wohl besser später den Kopf zerbrechen, denn jetzt wäre es besser, so schnell es ging, den Brief abzuschicken. ~♥~ Freitag, 29. September 1995 Die Tage zogen so langsam dahin... Stunden fühlten sich an wie Tage und ganze Tage glichen Wochen. Weder Kim noch Marcus hatten bisher eine Antwort auf ihre Briefe erhalten. Marcus stand kurz vor der Verzweiflung. Seit ihrer letzten gemeinsamen Nacht ging Katie ihm permanent aus dem Weg. Wenn er sie sah, sah er sie nur beim Essen. Doch was brachte ihm das? Wenn er nicht wollte, dass in kürzester Zeit die gesamte Schülerschaft über sie beide Bescheid wusste, sollte er sie wohl kaum in der großen Halle ansprechen. Also beschloss er an diesem Abend ihr nach dem Abendessen zu folgen, sobald sie aufstehen sollte. Gesagt, getan, denn wenige Sekunden nachdem sie sich erhoben hatte, stand auch er auf, verabschiedete sich von seinen Freunden und folgte ihr unauffällig. Als sie dann die Treppen erreicht hatten, packte er sie an einem Arm und zog sie in eine der vielen dunklen Nischen. ~♥~ Katie hatte gar nicht mitbekommen, dass ihr jemand gefolgt war und als sie dann auch noch in eine Nische gezogen wurde, wollte sie sogleich aufschreien, doch warme ihr bekannte Lippen hinderten sie daran. Ein leises Seufzen entrann ihr. Wie sehr hatte sie ihn in den letzten Tagen, Wochen vermisst? Sie konnte es gar nicht richtig in Worte fassen. Ihre Arme schlangen sich um seinen Nacken um ihn näher an sich ziehen zu können. Ein leiser Seufzer entrann seiner Kehle. Merlin wie sehr er es vermisst hatte, wie sehr sie ihm gefehlt hatte! Er drückte sie noch mehr an sich, löste den Kuss. »Katie...« Sie vergrub ihr Gesicht in seinem Pullover. »Warum?« Und obwohl sie dieses Wort nur hauchte verstand er sie. »Was?« »Warum darf ich nicht lieben wen ich will?« und mal wieder war der Damm gebrochen. Sie schluchzte, Tränen flossen. Einerseits fühlte Marcus sich ziemlich hilflos, andererseits verspürte er wieder diese unbändige Wut. Eine Wut die er am liebsten an jemanden auslassen würde, am liebsten an Wood. Er drückte sie so fest es ging an seine Brust, fühlte wie ihre Finger sich in seinem Hemd verkrampften. Es tat ihm weh, sie so zu sehen. Wie sie schluchzend in seinen Arm lag. Er vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. Wann hatten seine Eltern bloß vor zu antworten? Er würde noch verrückt werden, wenn diese ganze Situation nicht bald geregelt wurde. ~♥~ »Ey Pucey, ist aber ziemlich spät noch für Post.« verwundert sah Graham Montague zu seinem Hauskameraden, welcher jedoch nur mit den Schultern zuckte und sich vom Tisch erhob. »Wir sehen uns später.« Ein Blick hatte gereicht und er wusste diesen Brief sollte er in Ruhe lesen. Dieser Brief kam von seinem Vater. Er hatte sich schon gefragt wann es soweit war... immerhin war es schon über zwei Woche her, dass er geschrieben hatte. Ohne ein Geräusch zu verursachen schritt er durch die Gänge, ging dabei an Marcus und Katie vorbei, welche seit einigen Minuten schon in ihrer innigen Umarmung verharrten. Sein Blick glitt von den beiden zu seinem Brief. Hoffentlich waren es gute Nachrichten. Er ging weiter, bis er den Kerker erreichte. Ging weiter bis er in seinem Zimmer war. Er ließ sich auf sein Bett fallen und drehte den Brief eine Weile in seinen Händen hin und her. Dann riss er ihn auf. Adrian, ich hoffe du weißt, dass diese Situation nicht einfach zu regeln ist. Weder ich, noch Magnus, können viel ausrichten. Aber des Weiteren möchte ich dies nicht in einem Brief erläutern. Ich werde in diesen Tagen mit deinem Onkel mal vorbeischauen. Professor Snape ist ebenfalls informiert. Sag Marcus er soll Geduld haben und kümmre dich ein wenig um Kim. Sie scheint sich ebenfalls sehr um ihn zu sorgen. Frustriert seufzte der 17 jährige auf. Dieser Brief hatte ihm jetzt nicht im geringsten geholfen. Er schürte nur noch mehr seinen Pessimismus. ~♥~ Als Kim sich auf den Weg in den Kerker befand hörte sie aus einer der Nischen ein Schluchzen. Lautlos führten ihre Füße sie dort hin. Ihre Zähne gruben sich in ihre Unterlippe. Wie verzweifelt ihr Bruder und die Gryffindor dort standen...Sie ging zu den beiden, drückte sich an Marcus Rücken. Leicht erschrocken fuhr sein Kopf herum und als er lediglich seine Schwester dort sah, zog er diese an seine Seite. Katie sah auf die schwarzen Haare die sich zu ihnen gesellten, dann spürte sie zwei zierliche Arme um ihren Bauch und einen Kopf auf ihrer Schulter. »Kim?« es überraschte Marcus schon, wie seine kleine Schwester Katie in den Arm nahm, aber dann war es ihm auch egal. Wenn Kim Katie mochte... besser konnte es nicht gehen. Außer natürlich die Sache mit Wood würde endlich geklärt werden. Dann zog er seine beiden Mädchen in seine Arme. Sie verharrten so. Minuten, Stunde... wer wusste das schon. Sie standen einfach still da, in einer Umarmung die halt gab. Irgendwann löste Kim sich von den beiden. Sie sah ihren Bruder an, welcher sein Gesicht in ihre Richtung wandte. »Es ist spät, wir sollten hier weg.« Marcus nickte und zog Katie mit, welche widerstandslos folgte. Die Flure wurden immer dunkler umso näher sie dem Gemeinschaftsraum der Schlangen kamen, doch Katie schien dies kaum zu bemerken. Sie merkte nicht, wie sie durch eine Tür nach der anderen geschoben wurde, bis sie auf Marcus Bett saß. Er stand vor ihr und sah einfach nur auf sie hinab. Sie war mit ihren Gedanken nicht hier. Irgendwo anderes, wo er nicht hin kam. Wo er keinen Zutritt zu hatte. Nie haben würde. »Leg dich hin...« leise murmelte er ihr die Worte zu und konnte sehen wie sie nach hinten rutschte, sich hinlegte. Er ging kurz ins Bad, zog sich um und als er wieder kam, lag sie friedlich schlafend dort, in seinem Bett. Auch wenn es nicht das erste Mal war, wo er sie so dort so liegen sah, dieses Mal war etwas anders. Vielleicht weil er sich diesmal bewusst war, was sie ihm bedeutetet. War sich bewusst, dass er sie brauchte, dass er sie liebte. Dann legte er sich zu ihr, zog sie an sich und folgte ihr ins Land der Träume. ~♥~ Samstag, 30. September 1995 Der nächste Morgen kam für beide viel zu früh. Doch auch die Tatsache das Samstag war ließ den beiden keinen Schlaf, denn die Türe von Marcus Zimmer wurde durch ein andauerndes Klopfen geschüttelt. Ehe Marcus aufstand, drückte er Katie einen Kuss auf die Stirn, dann machte er sich auf um den Störenfried herein zu lassen. Überrascht und teilweise erschrocken blickte Marcus in das Gesicht seines Vaters. »Vater, was..?!« der Slytherin ging einige Schritte zurück und ließ seinen Vater eintreten. Als sein Sohn ihm die Türe öffnete sah er nichts von dem jungen Mann der in den Ferien bei ihnen war. Dieser Junge hier vor ihm sah so ausgelaugt und fertig aus, aber dennoch irgendwie befreiter. Sein Blick glitt durch das Zimmer des 18 jährigen und er erblickte auf dessen Bett eine blonde junge Hexe, welche einen noch ausgelaugteren Eindruck machte als Marcus selbst, was durch die rot angelaufenen Augen nur noch mehr unterstrichen wurde. Er räusperte sich kurz und sah zu seinem Sohn »Marcus, willst du mir nicht jemanden vorstellen?« Katie indes lief rot an. Warum um alles in der Welt tauchte Marcus Vater hier auf? Peinlich berührt sprang sie aus dem Bett und strich ihre zerknitterte Schuluniform glatt. Ihr Blick ging gen Boden und so entging ihr auch wie Marcus zu ihr kam. Er zog sie in seine Arme und sagte an seinen Vater gewandt »Dad, darf ich dir meine Freundin vorstellen? Kathleen Bell, Gryffindor, fünftes Jahr, Jägerin ihrer Hausmannschaft.« Magnus Flint nickte, sah sich die beiden doch so ungleichen Schüler an. Seinen Sohn und diese Gryffindor. Er spürte die Verzweiflung, sah den Stress der vergangenen Tage. »Ich glaube wir sollten uns im Drei Besen unterhalten.« dann kehrte er um und ließ die beiden Hogwardsschüler stehen. »Marcus..?« Nach schier unendlichem Schweigen, brach Katie die Stille. Sie war verwirrt, sie war überfordert, sie wusste nicht was sie denken sollte, sie hatte keine Ahnung was sie von dem Auftreten von Markus Vater halten sollte. Sie wusste gar nichts mehr, außer dass sie Antworten wollte. Doch Marcus schüttelte den Kopf und ging in sein Bad, er ließ sie einfach stehen. Er lehnte sich, nachdem er die Tür geschlossen hatte an eben diese. Seine Gedanken fuhren Achterbahn. Sein Vater war hier. Ob er ihm helfen wollte? Ob er ihr helfen konnte?! Ob... Das sachte Klopfen an der Tür ließ ihn wieder aus seiner Trance erwachen. »Lass mich nicht alleine...« leise und gebrochen hörte er ihre Stimme durch die Tür. Dann folgten Schritte, ihre Schritte, die sich entfernten. Und ohne weiter nachzudenken riss er die Türe erneut auf und bekam sie gerade noch am Arm zu fassen, bevor sie die Türe zum Ausgang hätte öffnen können. Er zog sie zurück, zog sie in seine Arme und hielt sie fest. Erst wehrte sie sich, wollte ihn wieder weg schieben, doch er war stärker, stark genug für sie beide, auch als sie begann zu weinen und ein Schluchzen dem nächsten folgte. »Ich lass dich nicht alleine... nie wieder!« ~♥~ Kapitel 4: ...we see the past again (2) --------------------------------------- ...we see the past again (2) Du könntest sagen, wir sehen die Vergangenheit nochmal. Mittwoch, 1. September 1994 »Also jetzt erklärst du uns mal warum du die letzten sechs Wochen nicht auf unsere Briefe reagiert hast!« lauthals machte Angelina ihrer Wut darüber Platz, dass sie vor Sorge wegen der kleinen Gryffindor fast umgekommen war, wo doch an die gefühlten 100 Briefe unbeantwortet geblieben waren. Sämtliche Schülerinnen und Schüler sahen schon leicht verschreckt auf die Fünftklässlerin, welche am Gryffindortisch wie ein wild gewordener Drache wütete. Katie fuhr sich leicht überfordert übers Gesicht. Der Schock über die Begegnung mit Oliver saß noch tief in ihr und würde wahrscheinlich nie mehr gehen und jetzt musste sie sich auch noch vor versammelter Schülerschaft vor ihren Freundinnen erklären, wo sie doch gar nicht mehr die Nerven an diesem Tag dafür besaß. »Ähm, also... da gab es ein paar Differenzen bei mir Zuhause und dann bin ich zu Miranda. Ich habe wohl vergessen euch das zu schreiben.« Unsicher lächelte sie ihre Hausgenossin an. »Es... tut mir leid?!« Immer noch leicht verärgert schnaufte die Ältere, aber dann lächelte sie zurück und erwiderte »Du hast Glück, dass ich heute meinen guten Tag hab.« Alicia schüttelte lediglich den Kopf und besah sich die Jüngste unter ihnen noch einmal. Sie wirkte ruhiger, auf eine gewisse Art auch verschreckte und unsicher. Alicia hatte das Gefühl als würde hinter den paar Differenzen die sie Zuhause gehabt habe etwas mehr stecken. Etwas, wo sie nicht drüber reden wollte. Und während der Rest die Unterhaltung am ersten Tag dieses Schuljahres beim Abendessen lautstark mit seinen jeweiligen Ferien Erlebnissen unterstütze, war Katie wieder einmal in ihrer eigenen Welt gefangen. In einer Welt, wo die Gedanken an eine schon so vorausgeplante Zukunft sie aufzufressen drohte. Denn diese Welt, die sich in ihrem Kopf Stück für Stück aufbaute, war eine Welt, welche sie selbst nie so hatte haben wollen. Zumindest nicht mit ihren jungen 14 Jahren... aber vielleicht lag es auch einfach nur an dem Mann, welcher das Bild komplementieren sollte?! So wurde der erste Tag überstanden und das Chaos begann sich zu verbreiten, wie es sich nur verbreiten konnte wenn manche Menschen sich in das Leben anderer einmischten ohne ein Recht dazu zu haben... Da war es egal ob Eltern oder Lehrer, Freunde oder einfach nur Bekannte. Doch während der eine den Fehler begann, konnte der andere ihn vielleicht ausbügeln? ~♥~ Freitag, 24.September 1994 Seit etwas über drei Wochen verweilten die Schülerinnen und Schüler von Hogwards wieder in ihren Schlafsälen. Brief um Brief kam und ging. Der Unterricht ging wie gewohnt weiter und die Lehrer nahmen keine Rücksicht auf die noch mehr oder weniger in den Ferien verweilenden Hexen und Zauberer. Und so kam es jedem gelegen, dass es Freitag Nachmittag war und die letzte Stunde für diese Woche nun zu Ende ging. Während der Weg der meisten Schüler einen in deren Gemeinschaftsraum führte, so ging der Weg von Diana McEven in Richtung Bibliothek. Doch kurz bevor sie in eben jenen Gang einbog, welcher sie dort hin führen sollte, hörte sie zwei ihr bekannte Stimme, die sich scheinbar in einem unschönen Konflikt befanden. Mal wieder. »Sag mal wie kindisch bist du mit deinen 14 Jahren noch? Antworte deinen Eltern endlich mal« Diana sah um die Ecke und erblickte Oliver Wood, welcher lautstark auf die kleine Bell einredete, beziehungsweise auf sie ein schrie. »Ich bin kindisch? Bitte Oliver, was sind denn dann unsere Eltern?« Lautstark und die Tränen zurückhaltend antwortete sie dem Älteren, doch der schien darüber nur noch wütender zu werden und ging auf die Viertklässlerin zu, welche leicht panisch nach hinten schritt. »Unsere Eltern haben das zu unserem, zu deinem, Wohl getan.« und immer bedrohlicher schritt er auf die Hexe zu. Die Slytherin, welche die Situation schon eskalieren sah, wollte wie bereits im Zug einschreiten doch in dem Moment kam kein anderer als Marcus Flint aus der Tür der Bibliothek und schien sofort zu bemerken, dass diese scheinbare Nähe nicht auf gegenseitiges Wollen beruhte. »Wood, guck das du weg kommst, sonst werde ich dir dabei helfen!« knurrte er auch schon los und ließ den Hüter und Kapitän der Gryffindors zusammenzucken. Während es dem Sechstklässler eiskalt den Rücken hinunter fuhr, seufzte die Jüngste erleichtert auf. Zwar waren sie und Flint nicht per du, aber er hatte ihr bereits im Zug geholfen und es schien als hätte er das gleiche wieder vor. »Halt dich hier raus, das geht dich gar nichts an, Flint!« Der jedoch war völlig unbeeindruckt und packte den Löwen am Kragen und drückte ihn an die Wand, an welcher er eben noch die kleine Gryffindor drängen wollte. »Du hast recht, es geht mich nichts an. Aber vielleicht Dumbeldor?! Der wird sich sicher freuen, wenn er erfährt dass du Schülerinnen gegen ihren Willen anfasst...« Dass diese Worte der Schlange nicht aus Spaß über die Lippen kamen war nicht nur der Slytherin, welche sich versteckt hielt, klar. Auch die Löwin sah hinter diesen Worten ein Versprechen, welches böse Folgen mit sich bringen konnte. Mit einem letzten Schnaufen und den Worten »Wir haben das letzte Wort noch nicht gesprochen.« an Katie, verschwand der Sechstklässler in der Richtung in der auch Diana stand. Ohne sie zu bemerken, wollte er dann auch an ihr vorbei, doch da sie ihm ein Beinchen stellte, landete er erstmals unsanft auf dem Boden. Sich neben ihn hockend raunte sie ihm ins Ohr »Sehe ich das noch einmal, wie du hier irgendjemanden versuchst fertig zumachen, solltest du dich verstecken und hoffen das ich dich niemals finden werde. Und jetzt lauf Löwe. Die Schlange ist schneller, als dir lieb ist.« und mit geweiteten Augen suchte er dann laufend das Weite. Diana hingegen sah noch einmal zu den beiden zurückgebliebenen und entschied sich dann dafür später in die Bibliothek zu gehen um das Buch zu holen, welches sie für ihre Hausaufgaben brauchte. Vorher wollte sie jedoch noch zu einer ganz bestimmten Person, welche sicherlich ein wenig Licht ins Dunkel bringen konnte. »Alles in Ordnung?« Katie, welche bis gerade ihrem Verlobte, wie sie diese Bezeichnung jetzt schon verabscheute, hinterher gesehen hatte schaute überrascht auf. Als ihre Augen jedoch auf die unendlich blauen Augen des Slytherins trafen, schaute sie scheu auf den Boden. »Es... es geht schon. Danke.« mit einem schwachen Lächeln sah sie zu dem Abschlussabsolventen auf und wollte, wie bereits im Zug, an ihm vorbei gehen, doch wieder hielt er sie zurück. »Ich meinte das ernst, was ich im Zug zu dir gesagt habe...« sein Hand streifte ihre und beide fühlten ein ihnen unbekanntes Kribbeln. Verwirrt löste sie sich von ihm und ging einige Schritte zurück. »Das klärt sich irgendwann wieder. Bestimmt.« dann verschwand auch die kleine Gryffindor und ließ die große Schlange mit einem Wirrwarr an Gefühlen zurück. ~♥~ »Herein.« erklang die genervte Stimme ihres Hauslehrers hinter der dicken Buchentür. Mit wenigen Schritten betrat sie dessen Büro und setzte sich ihrem Lehrer gegenüber an dem Schreibtisch. »Was kann ich für Sie tun, Miss McEven.« missbilligend schnalzte er mit der Zunge. Wie sehr er es hasste, wenn seine Schüler ihn wegen irgendwelcher Kleinigkeiten auf die Nerven gehen wollten. Ein schwaches Zucken umspielte währenddessen die Mundwinkel der Sechstklässlerin. Ja, sie wusste ihr Lehrer war nicht der gesprächigste aber irgendwie würde sie ihn schon dazu bringen ihr zu helfen. Es konnte ja nicht angehen, dass nachher sein wichtigster Schüler Probleme bekam. Denn so wie es aussah war Marcus Flint auf dem besten Weg sich welche einzuhandeln, wenn er nicht bald aufhörte der kleinen Löwin immer wieder aufs neue ihren Hintern zu retten. »Professor, so wie es aussieht gibt es zwischen Mister Wood und Miss Bell...« Der Professors unterbrach sie. »Ihnen ist klar, dass diese beiden Schüler nicht in meinen Aufgabenbereich fallen?« Die Augenbrauen hochgezogen, sah er sie skeptisch an. Ihr bestätigendes Nicken, jedoch ließ ihn nicht so recht glauben, dass sie es verstanden hatte. »Ja, Sir. Das ist mir durchaus bewusst.« Innerlich verdrehte sie die Augen. Für wie blöd hielt er sie? »Nun dann. Sie wissen wo die Türe ist.« Genervt seufzte sie auf. »Professor ich bin nicht einfach so hier. Mister Wood belästigt Miss Bell schon seit wir auf dem Weg zurück nach Hogwards waren.« Nicht ganz verstehend warum sie denn jetzt immer noch hier war, setzte der Hauslehrer der Schlangen wieder an »Und...?« wurde jedoch nun ebenfalls unterbrochen. »Warum auch immer, Miss Bell scheint sich nicht dagegen wehren zu können und Mister Flint scheint es zu riechen, üwenn sie und Mister Wood sich mal wieder Streiten.« »So, so.« Nun spiegelte sich auch Erkenntnis auf dem Gesicht des Älteren wieder. Seine Schülerin versuchte ihm also klar zu machen, dass wenn dieser Konflikt zwischen den beiden Gryffindor Schülern sich nicht bald erledigt hatte, Mister Flint scheinbar auch ernstliche Problem bekommen könnte, da er scheinbar einen Drang dazu verspürte der jungen Miss Bell zu helfen. »Und was haben Sie jetzt erwartet von mir zu erfahren, Miss McEven?« Die Angesprochene zuckte mit den Schultern. »Ich hatte ja die Hoffnung, dass Sie wissen wieso Miss Bell die Sache noch nicht gemeldet hat, immerhin spricht sich unter den Professoren ja schnell etwas herum.« Doch wieder musste der slytherinsche Hauslehrer verneinen. »Na ja, dann hatte ich gedacht Sie hätten vielleicht eine Idee um heraus zu finden woran es liegen könnte...« Ja sie wusste, es ging sie ja eigentlich nichts an. Aber als Slytherin war man von Natur aus sehr neugierig, was die Probleme anderer anging. »Nun...« Snape schien zu überlegen. Miss Bell war seitdem das Schuljahr begonnen hatte wirklich nicht ganz bei der Sache. War sie früher eine der besten ihre Jahrgangs, so machte sie jetzt diesem Mister Longbotton einem Jahrgang unter ihr wahrlich Konkurrenz was das hochjagen von Zaubertränke an ging. »Miss Bell scheint einige Probleme in Zaubertränke zu haben... Ich werde ihr mitteilen, dass Sie demnächst, wegen einiger Nachhilfestunden auf sie zukommen werden.« Ein zufriedenes Lächeln machte sich über ihre Lippen breit. Ja, damit konnte sie wirklich Leben. So konnte sie nochmal die alten Tränke durchgehen und kam gleichzeitig an Informationen die scheinbar noch niemand wusste. »Natürlich, Professor.« So stand sie auf und machte sich auf den Weg den Raum zu verlassen, wurde an der Türe jedoch noch einmal zurück gehalten. »Sollte es sich um etwas ernstlich Wichtiges handeln, bitte ich darum informiert zu werden.« Mit einem »Wie Sie wünschen.« und einem »Guten Abend.« verschwand sie hinter der ihr zufallenden Türe. Das lief ja besser, als sie erwartet hätte. ~♥~ Mittwoch, 29.September 1994 »Miss Bell, ich bitte Sie nach der Stunde noch einmal zu mir zukommen.« dies waren die ersten Worte die Katie zu hören bekam, nachdem ihr an diesem Montag schon wieder ein Trank misslungen war. Schwer seufzte sie auf. »Das wird schon, Katie.« versuchte Miranda sie aufzubauen. Doch vergeblich, denn die Blonde schüttelte schwach mit dem Kopf. »Das ist schon der vierte Trank den ich seit Schuljahresbeginn verhaut habe. Und wir haben erst diese vier Tränke gebraut.« Darauf wusste dann auch die Dunkelhaarige nichts mehr zu erwidern, außer »Na ja, ich werde dann wohl draußen auf dich warten.« Seufzend schob Katie ihre Sachen in ihre Tasche und ging langsam auf den am Pult sitzenden Professor zu, welcher Hausarbeiten am kontrollieren war. »Professor?« Noch kurz die Seite zu Ende gelesen und schon sah der Lehrer auf und setzte seine alt typischen Gesichtsausdruck auf und begann dann auch schon »Miss Bell, mich interessiert wirklich nicht was bei Ihnen im Moment los ist. Aber es wäre schon interessant zu erfahren warum Ihre Leistungen von einem Ohnegleichen geradezu in Richtung Troll gehen dieses Jahr.« »Ähm, ja... Professor...« Katies Stimme brach. Sie räusperte sich kurz und setzte dann wieder an »Also, ähm... ich hatte ein Paar Probleme, aber ich werde mich bemühen damit sich diese nicht weiter auf meine Noten auswirken werden.« Snape nickte und die Gryffindor wollte schon erleichtert aufatmen, als ihr Professor noch hinzufügte »Miss McEven wird Sie dann wohl solange unterstützen, damit keine größere Lücken in dem Stoff entstehen den wir grade durchnehmen.« Überrascht sah sie zu ihrem Professor. Damit hatte sie nicht gerechnet, immerhin hatte er es ja nicht so mit den Schülern ihres Hauses. Deswegen brachte sie nur noch eine kurzes »Danke, Sir.« heraus und verließ den Raum. »Kathleen Bell... ich würde zu gerne wissen was einer spitzen Schülerin so zusetzten kann...« Als sie das Klassenzimmer verlassen hatte atmete sie noch einmal erleichtert auf und ein kleines Lächeln legte sich auf ihre Lippen. »Katie? Alles klar?« Miranda kam auf die an der Wand lehnenden Katie zu und griff nach ihrer Hand. Die gleiche Hand die Mar... Flint berührt hatte. »Ähm, ja. Alles in Ordnung. Lass uns gehen.« Zusammen machten sich die beiden auf den Weg zum Mittagessen. »Was wollte Snape denn von dir?« Katie zuckte die Schulter. »Er war komisch drauf... Er hat mir eine Nachhilfe besorgt.« Erstaunt sah Miranda auf. »Was...? Wow.« da fiel selbst der sonst so gesprächigen Viertklässlerin nichts zu ein. Dass sie sich mittlerweile an ihrem Haustisch befanden und schon mit dem Essen begonnen hatte, ließ die Stille für kurze Zeit weiter bestehen bis Miranda dann aber doch wieder etwas einfiel. »Du, wer soll dir denn jetzt Nachhilfe geben?« Katie überlegte kurz und antwortete schließlich »McEven, wenn ich richtig verstanden hab.« »Diana McEven aus der Sechsten?« ging die Fragerei dann weiter. »Denk ich mal. Eine andere McEven ist glaub ich nicht auf Hogwarts.« die Dunkelhaarige dachte kurz nach und nickte dann zustimmend. »Ja, mir würde jetzt auch keine einfallen...« danach aßen sie weiter. Zusammen machten sich die beiden noch auf den Weg zu Kräuterkunde, wobei Miranda dann noch hinzufügte »Aber warum ausgerechnet eine Slytherin?« Katie, welche sich deshalb keine Gedanken machte zuckte lediglich die Schultern und erwiderte »Ist mir egal. Hauptsache er lässt mich nicht durchfallen.« lächelnd sah sie die Jüngere an und setzte sich vor den Gewächshäusern auf eine der Bänke. »Ja, wenn du das so sagst...« dann ließ auch Miranda sich auf die Bank neben Katie fallen. ~♥~ Freitag, 1.Oktober 1994 »Kathleen Bell?« Erschrocken zuckte die Angesprochen zusammen und verschluckte sich an den Erbsen, welche sie runterschlucken wollte. Um dem Erstickungstod doch noch zu entgehen halfen die Weasleyzwillinge, zwischen denen Katie saß, indem sie ihr auf den Rücken klopften. »McEven, welche Ehre dich an unserem Tisch begrüßen zu dürfen.« grinsend sahen die Zwillinge einander an. »Also wenn unsere kleine Kats keine Zeit für dich hat.« »Wir nehmen uns gerne welche.« Diana jedoch schüttelte nur, Augen verdrehend, den Kopf und gab auf die eher plumpen Worte ein »Nein danke, kein Bedarf.« dann sah sie wieder zu Katie, welche sie fragend ansah und lächelte leicht und vielleicht auch ein bisschen unterkühlt. »Können wir irgendwo reden... ohne diese Zwillingsidioten?!« Nickend stand Katie auf und sah die Jungs noch einmal strafend an, bevor sie der Sechstklässlerin hinter ging. Vor der großen Halle lächelte Diana schon etwas freundlicher. »Hey, ich bin Diana und deine Nachhilfelehrerin für Zaubertränke.« Katie bemühte sich das Lächeln zu erwidern, doch irgendwie wollte es ihr heute nicht Recht gelingen. Schuld daran war vielleicht auch der Brief ihrer Eltern den sie wenige Minuten zuvor erhalten hatte. »Ja, ich weiß. Freut mich. Und ähm danke, dass du dir die Zeit dafür nimmst.« Diana winkte leicht ab »Hat auch für mich seine Vorteile.« Die Gryffindor nickte. Natürlich, immerhin war ihr Gegenüber eine Slytherin, wie sie im Buche stand. »Klar...« Diana lachte auf dieses doch leicht ironisch wirkende Klar. »Ich wollte dich eigentlich nur fragen, wann es dir mit den Nachhilfe am besten passt... wegen Quidditch und so.« Katie überlegte kurz. Diana sollte sich nicht nach ihr richten müssen... es ging ja immerhin nicht um ihre Noten. Außerdem waren ihr ihre Noten wichtiger als das Quidditch, wozu sie im Moment eh keine richtige Lust mehr zu hatte, seit der Sache mit Oliver. »Wann ist es dir denn am liebsten?« Die Slytherin zuckte mit den Schultern »Also ich kann immer, von daher ist es eigentlich egal.« Diana überlegte kurz »Weist du was... lass uns uns erst mal nächsten Mittwoch treffen. Und dann schauen wir einfach, okay?« Leicht nickte Katie und lächelte dann nochmal. »Ich bin dir echt dankbar, dass du mir hilfst... und das Snape mich nicht gleich durchfallen lässt.« Die 16 jährige lachte, wenn du wüsstest. »Du musst wohl sehr gut gewesen sein, sonst hätte er dich wirklich ohne mit der Wimper zu zucken durchfallen lassen, jetzt schon.« Katie bemühte sich ein Lachen zu unterdrücken, doch dies gelang ihr mehr schlecht als recht und der trockene Kommentar den sie darauf folgen ließ, brachte auch Diana zum grinsen. »Ich weiß.« Und als Katie sich schon wieder auf den Weg zurück in die große Halle machte, rief ihr Diana noch zu »Und diese Schwachmaten von Zwillingen sind echt deine Freunde?« Lachend nickte die Viertklässlerin und erwiderte »Ja und die Besten die man haben kann.« dann verschwand sie in Richtung ihres Tisches. Diana sah ihr nach und schüttelte nur den Kopf, ohne jedoch das Lächeln verbergen zu können. Was ist bloß dein Geheimnis? ~♥~ Dienstag, 26. Oktober 1994 Es war ein kalter und graue Dienstag Nachmittag, als Katie und Diana schon zum vierten mal in der Bibliothek zusammen saßen wegen der Nachhilfe in Zaubertränke.»Ich kann nicht mehr...« frustriert stöhnte Katie auf. Seit geschlagenen zwei Stunden saßen sie schon hier. Die Uhr hatte eben sieben geschlagen und ihr rauchte wortwörtlich der Kopf. »Ich denke auch das wir für heute Schluss machen sollten...« auch Diana war mit ihren Nerven,  bildlich gesehen, am Ende. Seit Wochen traf sie sich jetzt jeden Dienstag mit der Gryffindor und dennoch hatte sie noch nicht ein Wort über die Sache mit Wood aus ihr raus bekommen.   Katie stellte währenddessen die Bücher, welche sie zum lernen gebraucht hatten zurück in das Regal, als auf einmal zwei kichernde Fünftklässlerinnen aus Rawerclaw die Bibliothek betraten. »Ich kann das kaum glauben.« sagte die eine, während die andere den Kopf schüttelte. »Ich auch nicht... Alicia Spinnet und Adrian Pucey? Gryffindor und Slytherin? Wie lange das wohl gut geht?« Ungläubig sah die Viertklässlerin den beiden Mädchen nach, wie sie zu den hinteren Regalen gingen. »Hab ich irgendwas verpasst?« Auch Diana schien an den eben gehörten zu zweifeln. So etwas gab es ja schon lange nicht mehr... und dann auch noch beides Quidditchspieler der jeweiligen Hausmannschaften. »Wenn das stimmt, was die beiden Tratschtanten da von sich gegeben haben...« Überaus verwirrt ließ Katie sich wieder auf ihren Stuhl fallen. »Wow, nein das geht doch nicht...« Interessiert ließ sich Diana wieder gegenüber von Katie nieder, stütze ihre Kopf mit ihrer Hand und fragte nach »Wieso? Doch so festgefahren was diese Häuserfeindschaft angeht?« »Ach Quatsch...« Sie schüttelte den Kopf. »Es ist nur so... dass, also...« »Also?« Diana zog ihre Augenbrauen hoch. »Pucey, Pucey ist so ein... ein...« »Weiberheld?« half die Ältere ihr auf die Sprünge. »Genau!« »Auf welche Art von Jungs stehst du denn so? Da Jungs wie Pucey raus fallen dann mehr so wie Diggory oder doch... Wood?« interessiert beugte sich Diana nun über den Tisch vor zu Katie. Diese jedoch setzte nun eine undurchschaubare Miene auf und schüttelte mit einer unglaublichen Gleichgültigkeit den Kopf »Das ist doch völlig egal.« Diana zog eine Augenbraue hoch »Katie, mal ehrlich. Du bist jung und hübsch. Aber sobald man dich etwas persönliches fragt weichst du aus. Und ich glaube, dass das etwas mit Wood zu tun hat.« Erschrocken sah Katie auf. Das konnte sie doch jetzt nicht ernst meinen. Immerhin... es wusste doch niemand davon, oder? Wieso kam Diana denn grade auf Oliver? Wieso? »Ich habe euch jetzt schon ein paar Mal streiten sehen und ehrlich Katie du hattest Glück das Marcus immer dazwischen gegangen ist.« Die Gryffindor schloss ihre Augen und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. »Dafür bin ich ihm auch wirklich dankbar.« »Dann sag mir warum du es keinem Lehrer meldest!?« doch Katie schüttelte nur den Kopf und begann zu schluchzen. »Hey, Katie.« nicht wissend wie sie nun reagieren sollte, sprang die Slytherin auf und nahm die Jüngere in den Arm »Was ist denn los?« Damit hatte sie jetzt nicht gerechnet, damit dass die sonst doch so starke Löwin nun weinend in ihren Armen lag und ein Schluchzen nach dem anderen ihre Lippen verließ. »Wenn ich dir helfen soll, dann rede bitte mit mir...« leise verließen diese Worte ihre Lippen und Slytherin hin oder her, dieses eine Mal wollte sie ihr ohne Hintergedanken zur Seite stehen. Doch die folgenden Worte machten die Situation nicht besser, sie führte nur dazu dass die 14 jährige noch mehr Tränen fallen ließ »Niemand kann mir helfen, Diana, niemand.« Vorsichtig strich sie der Gryffindor übers Haar. »Dann rede einfach darüber... es hilft dir damit klar zu kommen, glaub mir.« Der Kopf der Schlange ging in Richtung Decke und nur mit Mühe konnte sie die nun kommenden Tränen unterdrücken. »Rede, Katie, rede.« Katie konnte es nicht so recht glauben... das worauf sie seit Wochen hoffte, dass eine ihrer Freundinnen auf sie zu kommen würde und sie fragen würde was denn los sei, tat heute an diesem doch so grauen Tag, eine ihr quasi Fremde. Aber auch wenn sie sich dagegen wehren wollte, gegen die Nähe die ihr Halt gab, welche ihr schon so lange fehlte, gegen das Bedürfnisse ihr Leid Preis zu geben. Sie konnte nicht. Sie musste es los werden, sonst würde sie an ihren Schmerzen zerbrechen. »Ich werde in weniger als vier Jahren Oliver Wood heiraten, weil meine Eltern und seine das beschlossen haben.« ~♥~ Immer noch konnte sie nicht so wirklich glauben was sie eben gehört hatte. Unglauben machte sich in ihr breit, wie sie ihn noch nie zuvor befallen hatte. Ihr Weg führte sie durch die Gänge des Kerker, zu dem Büro ihres Hauslehrers. Katie wurde von ihren Eltern Zwangsverlobt. Sie lebten im 20. Jahrhundert und ihre Eltern lebten nach so einer alten Fraß die die Zauberergesellschaft vor Jahrzehnten verboten hatten. Und immer wieder hörte sie Katies Stimme wie sie sagte »Und das alles nur wegen ein paar Galleonen. Wegen des Geldes verkaufen sie ihre einzige Tochter!« Ihr lief es kalt den Rücke runter, wenn sie daran dachte. Sie konnte sich gar nicht vorstellen wie es war so etwas zu erfahren, wie es war so zu leben. So, nach den Vorstellungen anderer. So, ohne jemanden zu haben mit dem man darüber sprechen konnte. »Du bist die Erste, der ich das erzähle...« Nun stand sie an der Tür, wo sie entschieden hatte, dass sie herausfinden wollte was wirklich zwischen den beiden Gryffindors los war. Und leise machte sich in ihr die Frage breit ob sie nicht besser dran gewesen wäre, wenn sie alles auf sich hätte beruhen lassen. Leicht klopften ihre Finger gegen das robuste Holz. »Herein.« Als sie den Raum betrat sahen ihr zwei Augenpaare entgegen. Einmal das ihres Hauslehrers und einmal das von Marcus Flint. »Professor, ich würde gerne alleine mit Ihnen reden.« Mit einem Nicken signalisierte er Flint, dass er gehen konnte, was diesen zum aufstehen veranlasste. Einen prüfenden Blick in ihre Richtung und schon war er aus dem Raum verschwunden. Ja, das eben gehörte hatte auch bei ihr Spuren hinterlassen. »Setzten Sie sich, Miss McEven.« Mit dem Blick auf ihren Schoß gerichtet, berichtete die Sechstklässlerin die Umstände durch welche Miss Bell so beeinträchtigt wurde und erst am Ende ihrer Erzählung sah sie in die ungläubigen Augen ihres Lehrers. »Haben Sie ein Augen auf sie.« Mit einem Nicken und einem letzten »Guten Abend.« verließ sie den Raum. »Egal was kommt, ich bin für dich da, okay?« ~♥~ Kapitel 5: ...something goes wrong ---------------------------------- ...something goes wrong Du könntest sagen, manchmal geht etwas schief. Samstag, 30. September 1995 Nun saßen sie also hier im drei Besen. Marcus hielt unter dem Tisch ihre Hand und strich mit seinem Daumen über ihren Handrücken, während sie gegenüber von seinem Vater saßen. Magnus indes besah sich beide genau. Während sein Sohn immer wieder unsicher zu der kleinen Miss Bell sah, konnte er dennoch so was wie Hoffnung in seinen Augen entdecken. Doch bei Katie schien diese schon komplett in sich zusammen gefallen zu sein. Einzig und allein, wenn sie zu Marcus sah glänzten ihre Augen noch. »Nun...« begann Flint Senior, nach anhaltender Stille. Sofort sahen die beiden Schüler auf. »Ihr wisst sicher warum ich hier bin.« Während Katie noch verwirrter, als sie eh schon war den Kopf schüttelte, nickte Marcus seinem Vater zu und wandte sich an die Gryffindor. »Adrian und ich haben eine Möglichkeit gefunden wie wir die Verbindung zwischen dir und Wood lösen könnten, ohne dass deine Familie dabei belastet wird.« Wenig überzeugt sah die 15 jährigen den jungen Zauberer an. »Deswegen ist mein Vater heute hier, um uns zu sagen ob das wirklich geht.« Ein leichter Schimmer von Hoffnung legte sich über ihre Augen und im gleich Augenblick zog Magnus Flint einen Siegelring seiner Familie hervor und legte ihn in die Mitte des Tisches. »Jetzt müsst ihr entscheiden ob ihr diesen Weg wirklich gehen wollt...« Katie öffnete ihren Mund, fixiert auf den Ring, schloss ihn wieder und setzte erneut an, dann »Was hat das zu bedeuten?« sie suchte Marcus Blick. Dieser jedoch hob erstmals nur ihre Hand, die mit seiner eigenen verschränkt war und hauchte ihr einen Kuss auf den Handrücken. »Wenn du meinen Siegelring trägst, bist du für alle anderen Zauberer unantastbar...« Er erwiderte ihren Blick und fügte hinzu »Insofern du den von Wood noch nicht an deinen Fingern getragen hast.« dabei fuhren seine Finger ihre nach. Die Augen der Blonden weiteten sich. »Aber...« Sie musste ihre Gedanken sortieren, denn damit hatte sie nicht gerechnet! War sie ihm so wichtig? So wertvoll »Marcus, mit dem tragen dieses Ringes würde ich ein Versprechen eingehen, eines welches nicht gebrochen werden darf!« Er nickte, nahm den Ring zwischen Daumen und Zeigefinger, und sah ihr weiterhin ununterbrochen in die giftgrünen Augen. »Ich weiß.« Sie löste ihre Hand aus seiner, erhob sich, drückte ihm einen letzten Kuss auf die Wange, während sie leise flüsternd in sein Ohr hauchte »Ich wollte nie, dass du wegen mir dein Leben aufgibst. Und das will ich immer noch nicht.« Jedes ihrer Worte war für ihn ein Schlag in den Magen. Sie lächelte Mister Flint Senior ein letzte Mal zu »Es hat mich gefreut Ihre Bekanntschaft zu machen und es tut mir sehr leid falls Sie sich meinetwegen in Umstände begeben haben.« Dann ging sie, ohne irgendeine Reaktion abzuwarten, Richtung Ausgang, den Kopf gesenkt mit Tränen, welche ihre Wangen hinab liefen. ~♥~ Marcus brauchte einige Sekunden bis er begriff was passierte und ein kurzer Blick in Richtung seines Vater der bestätigend nickte und ein »Lauf ihr nach« hinten dran setzte, ließen alles in seinem Kopf leer werden und schon lief er hinaus, sah wie sie durch die rot orangen Herbstblätter rannte in Richtung Schloss. Wenige Sekunden später, war er fast bei ihr angekommen, rief immer wieder ihren Namen »KATIE!« doch umso öfter er sie rief, desto schneller schien sie zu werden, schien sie vor ihm zu fliehen. Bis er sie am Arm zu packen bekam, sie herum riss und in ihr Tränen verschmiertes Gesicht sah. Er sah die Tränen wie Sturzbäche fließen. »Lass mich gehen!« sie zog gegen seinen Griff um ihren Arm zu befreien, wimmerte vor Schmerzen, die ihr das Herz zu zerreißen schien. Doch er dachte nicht daran, dachte nicht einen Moment, eine Sekunde daran sie je wieder los zu lassen. Stattdessen zog er sie in seine Arme, drückte sie an sich, vergrub sein Gesicht in ihrem Haar und ignorierte ihre Versuche sich ihm zu entreißen. »Wenn ich dich jetzt gehen lassen, würde das für mich heißen mein Leben gehen zu lassen.« »Sag so etwas nicht, sag so was nicht!« wimmerte sie und krallte sich in seinem schwarzen Hemd fest. »Lass mich einfach los und morgen ist alles vergessen!« Langsam ließ Marcus Griff nach. Warum wehrte sie sich so? Warum wollte sie nicht bei ihm bleiben? Warum ließ sie ihn so stehen? »Warum? Du hast doch gesagt ich soll dich nie wieder alleine lassen. Das hast du gesagt!« »Weil ich weiß, dass du...« »Was weißt du, Katie was?!« er schrie sie nicht an aber er sprach laut, seine Stimme glich einem Grollen und seine Hände packten ihre Arme, schoben sie von sich. »Katie du weißt gar nichts. Entscheid dich endlich!« Dann ließ er sie los, sah sie ein letztes Mal an und ging den Weg den er ihr nachgelaufen war zurück. Ihre Rufe ignorierte er. Er hörte sie zwar, »Marcus, bitte! Es tut mir leid. Aber es geht doch nicht anders.« aber er drehte sich nicht nochmal um. Auch wenn er wusste, natürlich ging es anders. ~♥~ Als Diana McEven, Slytherin in ihrem Abschlussjahr, den Honigtopf verließ, kam ihr ein vor Wut kochender Marcus Flint entgegen. »Flint?!« doch auch als sie ihn ansprach rauschte er einfach an ihr vorbei. Schulterzuckend machte sie sich im gemächlichen Schritt zurück auf den Weg Richtung Hogwarts, doch als sie wenige Meter später eine schluchzende Katie Bell sah, legte sie einen Schritt zu. Sie hatte nichts gegen diese Gryffindor, sie war eine der wenigen die sich in der Schule ihr Ansehen selber erkämpft hatte und nicht durch das ihrer Familie zu etwas besonderen gemacht wurde. Sie hatte Charakter und selbst wenn Diana, eine eingeschworene Slytherin, es nicht gerne zugab, gerade das mochte sie an Katie. Zumal sie Katie auch eine Zeit lang Nachhilfe in Zaubertränke gegeben hatte. »Katie?!« als sie ihren Namen hörte, zuckte sie erschrocken zusammen und kurz darauf sah sie in die Augen einer alten Bekannten. Diana. Sie erinnerte sich wie viel Spaß die beiden zusammen bei der Nachhilfe hatten, kaum zu glauben. Doch nachdem das mit ihr und Marcus angefangen hatte, hatte er ihr immer geholfen und so hatten sie und Diana sich leider wieder entfremdet. »Diana.« schluchzend warf sie sich in die Arme der Braunhaarigen. Ohne etwas zusagen nahm sie die Fünftklässlerin in ihre Arme, erinnerte sich unweigerlich an ihren wütenden Hausgenossen und zählte eins und eins zusammen. »Du und Marcus?« Krampfhaft klammerte sie sich an ihrem Gegenüber. »Ja.« nur ein leises Flüstern. »Was ist mit Wood?« dieser Name kam nur mit einem gewaltigen Anflug von Abscheu über die Lippen der 17 jährigen. ~♥~ Irgendwie hatte sie es dann geschafft im Kerker des Schlosses anzukommen, und nun saß Katie mit Diana im Gemeinschaftsraum der Schlangen. Die Slytherin stellte nun eine Tasse mit Tee vor der Blonden ab. »Ich sollte nicht hier sein.« ließ Katie kurz darauf verlauten und wollte aufstehen, doch wurde sie sogleich zurück gedrückt. »Ich will gar nicht wissen wie oft du in den letzte Wochen und Monaten hier schon drin warst! Ich will von dir wissen was los ist...« War die Stimme der Älteren zu Beginn noch hart und kalt, wurde sie zum Ende leiser, einfühlsamer. Diana wusste von der Sache mit Wood Bescheid. Sie war eine der Ersten gewesen die Katie einweihte. Sie wusste sogar vor ihren besten Freundinnen Bescheid! Sie sah in Katie so was wie die kleine Schwester die sie nie hatte und auch das Ehepaar McEven kannte die kleine Kathleen gut. Wenn sie nur wüssten was der kleinen Gryffindor angetan wurde, sie würden alle Hebel in Bewegung setzten um dies Rückgängig zu machen. Katie hätte ihr so gerne alles erzählt... doch sie hatte keine Kraft mehr. Die Tränen hatten ihr jegliche noch vorhandene Kraft genommen. Und so fiel sie zur Seite, einer Ohnmacht gleich, ohne dass die Slytherin etwas hätte machen können. Seufzend strich sie ihr eine blonde Locke beiseite. »Wenn ich dir doch nur helfen könnte...« Diana saß einfach nur noch still neben der 15 jährigen und sah sie an, sah ihre Schmerzen, ihr Leid, und fühlte ihre Angst. Sie vergaß völlig die Zeit bekam nicht mal mit wie ihr Hauslehrer hinter sie trat. »Miss McEven.« Wie aus einer Trance erwachend sah sie auf und sah in das leicht fragende Gesicht von Snape. »Was macht Miss Bell hier?« Diana brauchte etwas bis sie die Frage verstand, dann zuckte sie die Schultern und sagte »Ich wusste nicht wo ich sie hinbringen sollte, ich hätte sie schlecht auf der Straße in Hogsmead liegen lassen können.« »Wo ist Mister Flint?« Doch Diana konnte ihm diese Frage nicht beantworten, sie konnte lediglich mit den Schultern zucken. »Als ich ihn das letzte Mal sah lief er wütend an mir vorbei.« Snape nickte, besah sich nochmal die in sich zusammen gefallene Miss Bell und schüttelte den Kopf. »Eine Schande seinem eigenen Kind so etwas anzutun.« Diana nickte »Gebrochen durch eine Entscheidung die andere für sie trafen.«  ~♥~ Als Marcus nach Stunden die er mit seinem Vater geredet, gestritten, diskutiert hatte, zurück gekehrte war, waren dies die ersten Worte die ihm empfingen als er in den Gemeinschaftsraum trat. Er erkannte McEvens Stimme und er sah Snape. Beim näher treten entdeckte er auch Katie... seine Katie. Snape drehte sich um, nachdem er das Portal schließen hörte und sah seinen Kapitän auf sich zu kommen. »Mister Flint, Miss McEvens hat etwas gefunden was wohl Ihnen gehört.« Marcus durchbohrte seinen Hauslehrer aufgrund seiner Worte mit einem unnachahmlichen Blick. »Ich wüsste nicht, seit wann Miss Bell mir gehöre.« Diana lachte trocken und in slytherin'cher Manier auf. »Bei deiner Auffassungsgabe kein Wunder, dass du wiederholen musst, Flint.« Gleichgültig trafen ihre Blicke aufeinander, eher Professor Snape die Frage stellte, die Diana völlig aus der Bahn warf »Also trug Miss Bell bereits einen Siegelring, dass nicht Ihrer nun an ihrem Finger glänzt?!« Marcus zuckte die Schultern. In seinen Augen kämpfte die Gleichgültigkeit gegen den Schmerz der vergangenen Absage an und verlor kläglich. Vielleicht hatte er sie einfach nur überrumpelt?! Vielleicht war er nachher auch einfach zu früh geflohen?! Geflohen, bevor sie auch nur irgendwas hätte sagen könne. »Ich weiß es nicht.« Überrascht weiteten sich die Augen des Professors, während Diana sachte lächelnd den Kopf schüttelte. »Sie bekommt den Siegelring von Wood erst zur Hochzeit.« Dann sah sie zu Marcus. »Pass gut auf sie auf, sonst werde ich dir ernsthaft weh tun müssen.« dann verschwand sie in einer der vielen dunklen Ecken des Kerker. Verwirrt sah er McEven nach. Was hatte sie denn mit Katie zu tun? Und als würde Snape wissen was er dachte sagte dieser »Miss MceEven gab Miss Bell bis vor knapp einem halben Jahr Nachhilfe in Zaubertränke.« Marcus nickte. Bis das ganze mit ihm und Katie anfing. Dann ging er zu der auf der Couch liegende Gryffindor, strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr und hob sie auf seine Arme. Wie von alleine schlang sie im Schlaf ihre Arme um seinen Hals und drückte sich näher an ihn. »Mister Flint, seien Sie für sie da. Auch wenn sie sich am Ende nicht für Sie entscheiden sollte...« Die Worte seines Professors versetzten ihm einen Stich mitten ins Herz. Aber er hatte recht. Vielleicht war es besser am Ende nur ein Freund zu sein, anstatt sie völlig zu verlieren. Vielleicht hätte er auch hier wieder bis zum Schluss seinem Gegenüber Gehör schenken sollen. »...was ich nicht glaube, denn ohne Sie scheint sie in dieser Welt verloren.« ~♥~ »Dad? Onkel Magnus?« mit Bletchly und Montague im Schlepptau war Adrian gerade unterwegs gewesen um in den Aufenthaltsraum zu gehen, als ihm die beiden Männer in der Gesellschaft seines Hauslehrer auffielen. Die drei bereits in die Jahre gekommenen Männer drehten sich zu den Abschlussabsolventen und konnte sehen wie sich die Gesichtszüge des 17 jährigen Schülers, in der Mitte, verhärteten. »Mister Bletchly, Mister Montague, würden Sie Mister Purcy bitte Entschuldigen.« Snape sah zu seinen Schüler, welche auch sofort das Weite suchten, ohne auch nur den Versuch zu starten zu Widersprechen. »Adrian, wir müssen kurz mit dir reden.« setzte Marcus Vater an und gemeinsam mit dem Professor gingen sie in dessen Büro, wo sie sich an einen Tisch hinsetzten und einander wohl wissende Blicke zuwarfen. »Nun Adrian, es scheint uns als wäre euch bei eurem Plan ein kleiner Fehler unterlaufen.« setzte Mister Purcy Senior an »Immerhin hat die junge Miss Bell, sichtbar unbeholfen, das Weite gesucht...« »Was?« Verwirrt sah Adrian zu seinem Vater. »Sie hat nicht ja gesagt?« Mister Flint schüttelte den Kopf. »Sie schien alles andere als begeistert.« »Dieses Sture...« Purcy stand auf und wollte schon Richtung Ausgang, als Professor Snape die Stimme erhob »Mister Purcy, sollte Miss Bell nicht in absehbarer Zeit einwilligen, können ihr Onkel und ihr Vater nichts mehr an dieser Situation ändern.« »Das heißt?« skeptisch sah Adrian zu Snape, seine Stirn gekraust. »Das heißt, dass die Woods die Hochzeit noch vor eurem Abschlussball gelegt haben.« antwortete sein Vater. Ungläubig sah der Schüler ihn an und schüttelte den Kopf. »Bei Salazar, das werden wir verhindern!« dann ging er. »Nun...« setzte Mrs. Flint, welche aus dem Schatten des Zimmers trat an »...jetzt liegt es wohl an Adrian, den beiden zu helfen. Wir haben unseren Teil getan.« und dann verließ auch sie den Raum, um wieder in den Schatten der Kerker zu verschwinden. »Marcus fühlt sich in seinem Stolz gekränkt.« murmelte Magnus, nachdem die Tür klickend zugefallen war. Ein bestätigendes Nicken war die Antwort der beiden anderen. »Da wird Adrian einiges zu tun haben.« ~♥~ Die zwei zurückgebliebenen jungen Männer streiften schon eine Weile ziellos durchs Schloss, ehe der eine, der der auf den Namen Graham Montague hörte, fragte »Was meinst du, warum waren wohl Marcus und Adrians Väter hier?« Miles zuckte mit den Schultern und so schwelgten sie einige Zeit, jeder für sich, in ihren Gedanken. Dann auf einmal zuckte der vorher noch scheinbar Ahnungslose zusammen und sagte »Vor ein paar Wochen, habe ich ein Gespräch zwischen Adrian und Marcus mitgehört.« Verwirrt sah der andere lediglich auf. »Und was willst du mir jetzt damit sagen, außer dass das so ziemlich lebensmüde war?« Das Abwinken seines Gegenüber half jedoch nicht gegen den zweifelnden Gedanken an fehlender Lebenslust, die sich scheinbar in Graham an zu sammeln schienen. »Keine Panik, die haben mich nicht bemerkt.« kurz stoppte Miles wieder. »Marcus war überaus angespannt und meinte irgendetwas wie, er habe sich in eine bereits versprochene Hexe verliebt...« Wieder legte sich die Ruhe des Schweigens über die beiden Slytherin. »Wusstest du das Bell Wood versprochen wurde?« murmelte Montague gedankenlos vor sich her, ehe ihm scheinbar ein Licht aufging. »Marcus und Bell haben was am laufen!« Und das diese Worte natürlich nicht ungehört blieben, in einem Schloss wo die Wände Ohren und Augen hatten, wäre zu erwarten gewesen. ~♥~ »Purcy!« Als er seinen Namen hörte, lief Adrian grade durch die verwinkelten Gänge der Kerker. Gereizt drehte er sich um und wollte schon den oder diejenige anpflaumen, entdeckte aber auch gleichzeitig das neben eben dieser Person noch die kleine Schwester seines besten Freundes stand. »McEven?!« Mit einem auffordernden Blick öffnete sie eines der leerstehenden Klassenzimmer und trat hinein, gefolgt von Kimberly. Erst zögerte er, dann jedoch betrat auch er den Raum, dessen Türe sich gleich darauf schloss. »Adrian, Marcus und Katie haben sich gestritten! Und Diana hat Katie weinend in Hogsmead gefunden und Marcus hat sich auch mit unserem Vater gestritten.« »Merlin, was stellen die beiden sich denn Bitte so dumm an?« seufzend massierte er sich die Stirn. Diana nickte ihm zustimmend zu. Ja die beiden machten sich nur noch mehr Probleme, als sie doch eh schon hatten. »Wenn wir den beiden nicht helfen wird Kathleen in weniger als einem Jahr Misses Wood sein. Denn unser Möchtegern-Quidditchprofi wird nervös, dass jemand ihm seine Katie streitig macht.« Fragend sah der Angesprochene zu seiner Klassenkameradin, welche auch sofort weiter sprach »Ich hab Wood eben mit jemanden sprechen hören, wo er meinte dass er Katie schnellst möglich an sich binden müsse, bevor sie sich wirklich auf Flint einlassen würde.« Adrian schüttelte den Kopf. »Wenn der wüsste.« trocken lachte er auf. »Aber wie schaffen wir es, dass Woody auf andere Gedanken kommt?« Ein kleines Grinsen bildete sich auf dem Gesicht der Jüngsten, als McEven weiter sprach »Ich werde mich ein bisschen um Wood kümmern...« Skeptisch sah er die beiden jungen Frauen vor sich an. »Und welche Rolle spiele ich dabei?« »Du hältst Marcus davon ab ihn um zu bringen.« antwortete Kim. Die Augenbrauen in die Höhe ziehend lachte Adrian trocken auf »Ich hatte nicht vor in absehbarer Zeit, selbst das Zeitliche zu segnen.« Ein spöttisches Lächeln legte sich auf die Lippen der 17 jährigen »Pucey, heutzutage müssen wir alle Opfer bringen.« sich der Tür zudrehend, setzte sie noch hinzu »Und da ist es ja nicht zu viel verlangt seinem besten Freund zu seinem Glück zu verhelfen.« dann war sie weg. »Diese Hexe!« seufzend ließ er sich auf einen der Stühle fallen. »Lässt mich doch eiskalt in mein Verderben laufen.« Kim, die zu ihm sah, nickte nur leicht »Adrian, wir sind Slytherins.« Sie lächelte den Älteren an »Alles hat seinen Preis, gerade bei solchen wie wir es sind. Und du weißt es doch auch am besten.« dann verließ auch die 11 Jährige den Raum. Kaum merklich schüttelte er den Kopf. Ja das Leben als Schlange forderte seine Tribute, doch lebte jede Schlange ihr Leben und nicht das welches man für sie ausgesucht hatte... auch wenn viele Außenstehende diese kleine Tatsache oft übersahen ~♥~ Sonntag, 1. Oktober 1995 Sie wachte irgendwann in der Nacht auf. Sie wusste sofort wo sie war. Sie erkannte den Duft der sie umgab, das Bett in dem sie lag und der Junge der mit dem Rücken zu ihr saß. Sie wusste nur nicht wie sie hier her kam, denn das Geschehene von vorher ließ sie nicht wirklich ruhen. Es folgte ihr. Es folgte ihr sogar in ihren Träumen. Langsam setzte sie sich auf, ihre Augen immer auf Marcus gerichtet und als er bemerkte, wie sich die Matratze unter ihm bewegte sah er leicht über seine Schulter. Und in der Dunkelheit seines Zimmer erkannte er lediglich die Umrisse die sich ihm zu wandten, sich ihm näherten. Sekunden vergingen, bis Katie kurz darauf hinter ihm kniete, er hatte sein Gesicht wieder von ihr abgewandt. Was dachte er? Warum hatte er sie wieder hier her gebracht? War jetzt alles zu Ende? Oder gab er ihr doch noch eine Chance? Was war jetzt? Eine Frage folgte der nächsten in ihrem Kopf »Marcus?« nur ein Hauch und doch erreichte ihn der unsichere Klang ihrer Stimme. Doch er konnte sich nicht umdrehen, er wollte nicht. Wollte nicht wieder leiden wenn er sie ansah, so wie er die ganzen vergangenen Stunden hatte leiden müssen, bei jedem noch so kurzen Blick den er auf sie riskierte, riskieren musste. Leiden, weil sie nicht sah wie sehr er sie brauchte, wollte. Leiden, weil sie nicht sah wie ernst ihm die Sache war, sollte. Leiden, weil sie nicht sah wie sehr er ihr doch helfen wollte, musste. Leiden, weil sie nicht sah wie ernst ihm seine Gefühle doch waren, wusste. Sie wollte ihn umarme, wollte sich an ihn drücken, wollte ihn wieder bei sich haben. Doch sie war nicht dumm. Sie wusste sie hatte falsch gehandelt. Sie wusste, dass sie überreagiert hatte. Und jetzt hatte sie angst, angst ihm nah zu kommen, angst dass er sie von sich stoßen könnte. Angst vor so vielem was sie nicht aussprechen konnte, wusste. »Marcus!?« er hörte wie ihre Stimme zu zittern begann, roch die Tränen die ihre Wangen begann entlang zu streichen und spürte ihre Verzweiflung. Dann völlig unerwartet spürte er ihre Arme die sich um seine Brust klammerten, ihr Gesicht welches sich zwischen seine Schulterblätter drückte, ihre Tränen die durch sein T-Shirt sickerten. Und doch... reagierte er nicht. Ein Stich mitten in ihr Herz. Sie saß hier, weinte, für ihn... wegen ihm... ...und er reagierte nicht, nicht mal als sie sich an ihn klammerte und verzweifelt versuchte ein Schluchzen zu unterdrücken. Es ließ ihn kalt. Und diese scheinbar doch vorhandene Kälte fraß sie von innen heraus auf. Vielleicht... vielleicht hatte er ja endlich erkannt, wie Unsinnig seine Idee war ?! Langsam glitten ihre Arme zurück, sie sackte in sich zusammen sah auf ihre Hände die sie auf ihren Schoß legte und atmete tief durch, versuchte sich zu beruhigen auch wenn es dadurch nur noch schlimmer wurde. »Marc...« ihre Stimme brach bei dem erneuten Versuch zu reden. Sie schluchzte. Ihr war kalt, so eisig kalt in diesem dunklen Zimmer und sie kam sich so alleine vor. »Ich dachte du lässt mich nicht mehr allein, nie wieder.« kaum hörbar kamen diese Worte, zwischen dem Schluchzen, über ihre Lippen. »Ich wollte bei dir sein! Ich wollte dir helfen! Ich wollte dir deine Freiheit wieder geben!« Ja, Marcus verlor die Beherrschung und ja... er schrie sie an. Das erste Mal... Er schrie sie an weil auch er verzweifelt war. Er, der er so etwas wie Zweifel nicht kannte, nicht kennen musste! Er, der er alles hatte was er wollte, der alles bekam was er wollte, brauchte. Doch jetzt musste er kämpfen! Kämpfen für jemanden anderen, damit er bekam was er wollte, was er brauchte! Und es machte ihn fertig, immer und immer wieder, ins ungewisse zu treten. Und jedes mal kam nur noch mehr Verzweiflung auf. »Ich wollte alles für dich tun! Ich würde alles für dich tun! Und ich will alles für dich sein!« Er stand vor ihr. Er sah auf sie hinab, wie sie da kniend auf seinem Bett kauerte und weinte. Und auch er konnte nicht mehr anders. Er konnte, er wollte nicht mehr an sich halten. Einmal musste auch er zeigen wie verzweifelt er sich fühlte und dieses eine Mal sollte auch sie sehen, wie ihm die Tränen über die Wangen liefen. Sie sollte sehen, dass auch er litt. Fassungslos und ungläubig sah sie ihn an. Was sagte er da? Er sollte so etwas nicht sagen! Er sollte doch nicht so verzweifeln! Er sollte, er durfte doch nicht weinen! Nicht wegen ihr! Er hätte doch recht, jetzt und hier, alles zu beenden! Er hätte recht sie zurück zu weisen! Er hätte recht, würde er sagen, er können dies alles nicht mehr! Er hätte das Recht einen Schlussstrich unter dieses Chaos zu setzten. Aber er durfte doch nicht so etwas sagen… ?! Und noch weniger ! Er durfte doch nicht weinen... ?! Denn sie war doch nicht das was angemessen für ihn war. Sie war keine Slytherin. Sie hatte keine reichen Eltern. Sie spielte Quidditch und legte nicht den geringsten Wert auf die Meinung der Magischengesellschaft. Sie war das genaue Gegenteil von einer Frau, welche einem Flint zustand. »Sag das nicht! Sag so was nicht zu mir!« „Sag es nicht, niemals, nie mehr! Auch wenn ich dich brauch.“ Er sah sie an und konnte nicht anderes, als es ihr zu sagen... ihr zu sagen warum ihm dies alles so an sie band... und mehr. Er Wollte sie! Er wollte, dass sie das Selbe empfand. »Warum? Weil es wahr ist? Weil ich dich Liebe?!« Er..? Aber? In ihrem Kopf flogen ihre Gedanken geradezu hin und her. Sie fanden kein Anfang und kein Ende. Sie fand lediglich ein heilloses Durcheinander. Er sah in ihre Augen, sah den Unglauben, sah die Hoffnung, sah die Zweifel. Doch hinter all diesem sah er auch ihre Liebe und er wusste, sie war es Wert zu kämpfen! Denn wenn er sie verlor, verlor er gleichzeitig sich selbst. (Und was wäre schon ein Kampf ohne schmerzen? Es wäre ein unnötiger Kampf gewesen.) ~♥~ Kapitel 6: ...we see the past again (3) --------------------------------------- ...we see the past again (3) Du könntest sagen, wir sehen die Vergangenheit nochmal. Freitag, 29. Oktober 1994 Seufzend sah Katie ihre Aritmatik Hausaufgaben an. »Ich kann nicht mehr.« kraftlos ließ sie ihren Kopf auf das Papier fallen. »Ich hasse Schule.« Ein leises Lachen hinter ihr ließ sie aufschrecken und als sie sich umdrehte stand hinter ihr Marcus Flint, welcher sie grinsend ansah. »Ohne Schule keinen Job. Überdenke deine Worte nochmal.« Mit gerunzelter Stirn sah sie zu dem Abschlussabsolventen auf. »Flint, such's Weite... bitte.« Dieser jedoch konnte das Grinsen gar nicht mehr sein lassen, ließ sich stattdessen neben ihr auf dein Stuhl fallen und nahm sich die Hausaufgaben, welche vor ihr lagen. »Ist doch ganz einfach, schau.« und mit nur wenigen Sätzen erklärte er Katie ihre Hausaufgaben, so dass sie auch wirklich verstand worum es ging. »Wow ich bin begeistert, Mister Flint.« Ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen »Danke.« »Keine Sache, ehrlich.« seufzend ließ er sich zurückfallen und massierte sich die Stirn. »Alles klar?« komisch. Zum ersten Mal seit langem stellte sie diese Frage jemandem anderen. Doch ohne wirklich mit ihr zu reden gab Marcus nur ein »Mhh... passt schon.« von sich. Während Marcus weiter mit geschlossenen Augen vor sich her döste, fing Katie noch mit ihrem Aufsatz für Zaubertränke an. So in ihren Gedanken vertieft, bemerkte sie gar nicht wie Flint sie auf einmal anfing zu beobachten. Wie er sie dabei ansah, wenn sie ihre Stirn krauste, weil ein Satz scheinbar keinen Sinn ergab oder wie sie ihre Hand bewegte, während sie schrieb. Und als sie dann seufzend die Feder zur Seite legte und sich übers Gesicht fuhr, machte er sich erst wieder bemerkbar. »Warum warst du beim letzten Spiel nicht mit dabei?« Überrascht sah sie den 17 jährigen an. Ja, warum war sie beim letzten Mal nicht dabei gewesen? Sie brauchte ein paar Sekunden, bis ihr der Grund wieder einfiel. »Ich... ich hatte ein paar Differenzen mit Oliver.« Ungläubig schüttelte Marcus den Kopf »Und nur deswegen bist du nicht geflogen?« Katie zuckte mit den Schultern. Sie konnte ihm ja schlecht sagen, dass Oliver zu ihr meinte, wenn sie nicht aus dem Team fliegen wollte, sie sich doch mehr anstrengen müsste, weil einige die Vermutung hatten dass etwas mit ihr nicht stimmte, dass sie sich verändert hätte. Ein Seufzen verließ ihre Lippen. »Ich hab überlegt, ob ich nicht aus dem Team aussteigen sollte...« Der Slytherin zog eine Augenbraue hoch. »Mal ehrlich, Bell. Wegen so einer Flachzange wie Wood willst du dein größtes Hobby aufgeben?« Schulterzuckend stand sie jedoch auf. »Diese Flachzange, wie du ihn nennst, ist mein Kapitän... und es macht einfach keinen Spaß in Olivers Nähe zu spielen.« Ihre Sachen packte sie in ihre Tasche und gerade, als sie sich verabschieden wollte, griff er zum zweiten Mal schon nach ihrer Hand und hielt sie fest »Lass dich von dem nicht runter machen. Wir sehen uns morgen.« dann machte er sich auf dem Weg um die Bibliothek zu verlassen. Verwirrt sah sie ihm nach und fragte so laut, dass er sich umdrehte und sie angrinste »Wie wir sehen uns morgen?« »Hat Spinnet dir noch nicht gesagt? Wir gehen zusammen mit Adrian nach Hogsmead. Nach dem Frühstück« lachend zwinkerte er ihr zu, drehte sich um und verließ die Bibliothek, während er zum Abschied noch einmal seine Hand hob. »Merlin, was hab ich dir getan?« seufzend machte auch sie sich auf den Weg um die Bibliothek zu verlassen. »Ach Bell.« erschrocken schrie sie auf, als sie Flint neben sich an der Wand lehnend sah. »Verdammt erschreck mich doch nicht so.« Der grinste sie jedoch wieder an und ging Schritt für Schritt auf sie zu »Das hab ich in den Umkleiden gefunden...« ~♥~ Einige Sekunden hatte sie da gestanden und ihm nachgesehen, ehe sie dem Beachtung schenkte was er in ihre Hand gelegt hatte. Es war ein schlichtes silbernes Medaillon, welches in seinem Inneren ein Foto von ihr und ihren Eltern beherbergte. Sie hatte es im letzten Spiel der vergangenen Saison verloren und nicht mehr wieder gefunden. Jetzt, fast ein halbes Jahr später wo alles drunter und drüber zu gehen schien, gab ihr Marcus Flint ein Erinnerungsstück an eine Zeit, wo sie dachte sie könnte nicht schöner sein, wieder. Sie saß auf den Treppen zum Eingangsportal und der Wind pfiff ihr geradezu um die Ohren. In einer halben Stunde würde das Training beginnen und sie hatte wie so oft in letzter Zeit einfach keine Lust darauf. Seufzend sah sie zu dem Wolken behangenen Himmel hinauf, schloss die Augen und fühlte einfach nur noch den Wind, welcher sie zu umgarnen schien. Irgendwann legte sich eine Hand auf ihre Schulter und als sie sich umdrehte um denjenigen entgegen zu blicken der diesen Moment grade zerstört hatte, konnte sie jedoch nicht anders als Lächeln. »Du sitzt noch hier obwohl ihr gleich Training habt?« fragend, aber mit einem kleinen Lächeln ließ sich Diana neben der Gryffindor auf die kalte Treppe fallen. »Ich glaube ich werde aufhören.« Verwundert sahen grüne, fast schon braune Augen sie an. »Aber nicht nur wegen Wood, oder?« leichter Missfallen schwang in der Stimme der Schlange mit. Katie jedoch zuckte nur mit den Schultern. »Vielleicht... sicher, warum, bin ich mir ja selber nicht.« »Hey, Quidditch ist doch dein Leben.« versuchte die Ältere die Viertklässlerin umzustimmen. Katie zuckte mit den Schultern. »Vielleicht setzt ich auch einfach nur für eine Zeit lang aus.« »Das hört sich schon besser an.« erwiderte Diana und wackelte mit dem Kopf hin und her. »Hab gehört du hast morgen ein Date mit Flint?« aufreizend wackelten nur Dianas Augenbrauen. Die kleine Löwin jedoch schielte nur skeptisch in Richtung der Schlange und murmelte etwas von »Keine Ahnung. Irgend so ein Doppeltdateding. Mit Pucey und Alicia.« Stille trat ein. »Mal ehrlich Katie...« seufzend stand die 16 jährige auf. »Du willst frei sein... vielleicht schafft Marcus, dass du dich frei fühlst.« Sie ging ein paar Stufen hinauf und drehte sich vor dem Portal nochmals um und sah das Kopfschütteln der Jüngeren. »Vielleicht genügt es ja, wenn er es für den Moment schafft.« Ihre Gedanken drehten sich. Sie und Flint? Als würde das gut gehen. Außerdem war sie nicht so eine... dennoch. In seiner Gegenwart fühlte sie sich wohl... aber vor allem sicher. Vielleicht hatte Diana ja recht. Aber war das kurze Gefühl der Freiheit das alles wirklich Wert, was der Kontakt zu Flint bedeuten würde? Sollte sie es drauf ankommen lassen? Oder..? Ihre Gedanken wurden unterbrochen als sie aufblickte und vor sich Oliver stehen sah »Wo warst du?« Kurz dachte sie an das was sie zu Diana gesagt hatte, dass sie eine Pause brauchte und ohne sich wirklich darüber bewusst zu sein sagte sie »Ich glaube ich brauche eine Pause. Oliver ich steig aus.« Verstehend nickte der Hüter und machte sich auf den Weg zum Portal, doch auch er hielt noch mal inne, zwar ohne sich umzudrehen, dennoch gingen seine Worte an sie »Wenn du wieder kannst... für dich ist immer Platz im Team.« dann verschwand auch er hinter den Mauern Hogwarts. Ja sie hatte sich entschieden... Jetzt brauchte sie erstmal eine Pause von allem wo sie eine Pause von nehmen konnte. Sie wollte, sie sollte ihr Leben wieder ordnen. Stück für Stück die alte Katie werden. Wieder Leben. Mit ein bisschen Abstand würde sie die Dinge wieder auf die Reihe bekommen. Da war sie sich sicher. ~♥~ Samstag, 30. Oktober 1994 »Du Katie...« Die Angesprochene biss grade in ihr Brötchen als Alicia sie ansprach. »Ähm, also...« Doch Katie winkte ab und nuschelte mit vollem Mund »Weiß schon Bescheid.« Dann schluckte sie die Reste, welche sie noch im Mund hatte, hinunter und setzte ein »Dafür hab ich aber was gut bei dir.« hinten dran. Erleichtert atmete die Fünftklässlerin auf. »Merlin und ich dachte schon du würdest mich verfluchen... äh Moment mal.« Alicia hielt in der Bewegung inne, als sie ihre Tasse zum trinken ansetzten wollte »Woher weist du denn bitteschön Bescheid?« Katie stand auf und zuckte die Schultern. Mit einer Scheibe Brot in der Hand wandre sie sich Richtung Ausgang und meinte nur noch »Nenn es siebten Sinn, oder wie auch immer. Bin meine Jacke holen.« damit war sie verschwunden. »Katie ist aus dem Team ausgestiegen.« »WAS?« überaus verwundert kam dieser Ausruf von Alicia, nachdem sie Angelinas Worte vernommen hatte. »Oliver ist gestern Abend noch zu mir gekommen und hat gefragt ob ich nicht jemanden ansatzweise gutes kennen würde.« Ungläubig schüttelte die Braunhaarige ihren Kopf. »Hat er gesagt warum sie aufhört?« »Er meinte nur, dass er sich kurz bevor er zu mir gekommen wäre noch mit Katie unterhalten habe und sie ihm dann gesagt hätte, dass sie eine Pause bräuchte.« Ohne ihr Frühstück weiter zu beachten sah sie zu ihrer Klassenkameradin »Katie hat in letzter Zeit Probleme in der Schule.« Nun war es an Angelina überrascht zu schauen. »Das wusste ich gar nicht...« Alicia zuckte jedoch auch nur mit den Schultern. »Ich habe sie letzten zufällig in der Bibliothek mit McEven gesehen. Ich wusste davon auch nichts.« »Wir scheinen im Moment von vielem nichts zu wissen...« mit bedrücktem Gesicht nickte Alicia und verspürte einen gewissen Stich in ihrem Inneren. »Hast du Lust gleich mitzukommen?« Schief sah Angelina die Sprecherin von der Seite an. »Ähm, nein vergiss es.« Alicia zuckte mit den Schultern »Dann nicht... ich wollt ja nur fragen.« Die Dunkelhäutige grinste leicht »Lass es lieber, zumindest solange Pucey und Flint mit von der Partie sind.« »Ey.« empört knuffte die Braunhaarige ihrer Freundin in die Seite. Diese lachte jedoch nur und meinte »Was denn? Ist doch wahr.« und leise, so dass sie die andere nicht verstand »Kann sowieso nicht verstehen, was du an ihm findest.« ~♥~ »Ähm ja...« nun standen die vier also vor dem Eingangsportal und Alicia hatte so ihre Mühe die beiden Jungs mit Katie bekannt zu machen. Die jedoch schüttelte nur den Kopf und sagte nach einigen Minuten, in denen die Stille sie zu erdrücken schien »Alicia, wir kennen uns alle. Mehr oder weniger zumindest.« Während Pucey bestätigend nickte, bildete sich um Marcus Lippen ein kleines Lächeln und so machten sie sich dann auf den Weg in das kleine Zauberer Dorf. Während Alicia mit Pucey vollends beschäftigt schien, ließ Katie sich mit der Zeit zurück fallen. Was sie nicht bemerkte war, dass irgendwann Marcus neben ihr her ging. »Immer in ihrer eigenen kleinen Welt...« Verwundert sah die Gryffindor auf, nickte dann jedoch. Immerhin, irgendwie hatte er ja recht. »Woran denkst du?« leise und ohne das die beiden voran laufenden etwas mitbekamen verwickelte er die Löwin in ein Gespräch. »Ich habe Oliver gesagt, dass ich für eine Zeit aussteige.« »Warum?« natürlich verwunderte ihn ihre Aussage, immerhin war sie eine begnadete Jägerin, welche sicher nicht nur so eine Zeit lang gespielt hat. Sie hing mit Leib und Seele an diesem Sport und auf einmal hörte sie auf? Sie jedoch zuckte nur mit den Schultern und murmelte »Dafür hab ich im Moment einfach keinen Kopf.« Er jedoch schüttelte nur seinen und sagte »Mir hilft Quidditch immer den Kopf frei zu bekommen.« Leicht lächelte Katie zu dem Slytherin auf. »Jeder von uns ist anders, oder nicht Flint?« »Bell, du bist komisch...« Auf seine Worte hin lachte die Viertklässlerin kurz auf und zog somit die Aufmerksamkeit ihrer anderen Kameraden auf sich. »Hey, was ist so lustig? Ich will mit lachen.« rief Alicia ihnen zu, als die beiden Zurückliegenden aufholten. Wann hatte sie Katie das letzte mal lachen gesehen? Das war vor den Ferien... Ihr Blick ging zu Marcus, welcher sich neben Adrian stellte und irgendwas von »Ach diese Gryffindors haben sie doch allesamt einen an der Klatsche.« Sie musste dringend mit ihr reden. ~♥~ Seit geraumer Zeit schon, saßen die Hogwartsschüler im drei Besen und tranken ihre Butterbier, redeten und alberten herum. »Also Bell, erzähl mal...« zum 100 Mal schon machte Alicia ihren Freund darauf aufmerksam, dass er Katie doch mit Vornamen ansprechen sollte aber immer wieder bekam sie die gleiche Antwort »Macht der Gewohnheit.« Das es das gleiche umgekehrt bei Katie nochmal gab, war sicherlich klar. »Na los Pucey, sprich dich aus.« lachte die Angesprochene schließlich. In der Umgebungen der beiden Slytherins fühlte sie sich ungewohnt frei. Lag das vielleicht doch nur an Flint? Die Gedanken, welche sich nach dem Gespräch mit Diana in ihr breit gemacht hatten, nahmen wieder die überhand. »...wie findest du unseren Marcus hier?« Verwirrt kratzte Katie sich an der Nase. Sie fühlte sich auf eine Art und Weise ertappt. Aber okay. »Mh... lass mich nachdenken.« Ihr Blick suchte den von Marcus und lächelnd zwinkerte sie ihm zu. »Also... sagen wir es so, würde ich auf Egomane Trolle stehen, die einen übermäßiges Bedürfnis an Aufmerksamkeit haben...« sie sah wieder zu Pucey, während sie sich ein Lachen nur schwer verkneifen konnte, ehe sie zu Ende sprach »...dann fände ich ihn sicherlich, äußerst attraktiv.« Während Alicia sämtliche Gesichtszüge entglitten, zuckten Marcus Mundwinkel und Adrian, sowie Katie lagen lachend auf dem Tisch. »Katie?!« Die Art wie Alicia ihren Namen aussprach hatte etwas von quängelig bis hin zu ungläubig. »Der war gut Bell, wirklich.« Anerkennend nickte Marcus ihr zu, setzte dann jedoch nach »Wenn du das nächste Mal wieder Hilfe bei den Hausaufgaben brauchst, weißt du ja wen du nicht mehr fragen brauchst.« Sich die Haare aus dem Gesicht streichend sah sie zu ihm in die Augen und erwiderte »Kein Problem. Ich hab ja jetzt Pucey. Pucey und ich, für die Verzweiflung in Alicias Leben!« und wieder lagen die beiden lachend auf dem Tisch. »Merlin, was war bitte in dem Butterbier von den beiden drin?« grummelnd vergrub sie ihr Gesicht in ihren Händen. »Nimm's nicht so schwer, Spinnet. Das tu ich mir schon seit sechs Jahren an.« Katie, währenddessen japste angestrengt nach Luft. »Tut mir leid. Ich weiß echt nicht was heute mit mir los ist.« Alicia sah sie skeptisch an »Ich auch nicht. Kats. Ich auch nicht.« Und während sowohl Katie als auch Adrian weiter damit beschäftigt waren sich unter den Tisch zu lachen, fragte Alicia sich wieso ihr in den vergangenen Wochen nicht aufgefallen war wie sehr die junge Gryffindor sich verändert hatte. »Wieso bist du aus der Mannschaft ausgestiegen?« irgendwann nach dem die beiden Schüler weiterhin mit ihren Scherzen beschäftigt gewesen waren, warf die Fünftklässlerin diese Frage ein. Marcus, welcher bereits Bescheid wusste sah sich in dem überfüllten Gastraum um und Adrian hielt verwirrt inne. Katie jedoch sah betreten zur Seite und schluckte. »Wieso, Katie? Ich möchte nur einen Grund dafür wissen, warum du von jetzt auf gleich aufhörst.« Ruhig aber mit gewissen Nachdruck verließen die Worte den Mund der älteren Gryffindor. Die Jüngere jedoch schüttelte nur den Kopf und murmelte nun nicht mehr so euphorisch wie sie es zuvor noch gewesen war »Das würdest du nicht verstehen.« Immerhin war die Ältere eine Eins A Schülerin. Alicia sah unnachgiebig zu ihrer Mitschülerin »Stimmt, und das kann ich auch nicht, solange du nicht mit mir redest.« Langsam stand Katie auf und sah kurz entschuldigend zu den beiden Slytherins »Und ich denke, dass hier nicht der richtige Ort zum reden wäre. Ehrlich gesagt möchte ich jetzt auch nicht darüber reden.« Sie nahm ihre Jacke und schob sich an Alicia vorbei »Ich denke ich sollte jetzt gehen.« dann zog sie ihre Jacke an und ging ohne ein weiteres Wort Richtung Ausgang. Betreten folgte ihr Blick nun der 14 jährigen. Vielleicht hätte sie doch mit ihrer Frage warten sollen bis, dass sie beide alleine waren. »Musste das jetzt sein?« Ihr Blick wanderte zu dem ihres Freundes, der sie zwar tadelnd aber zugleich auch fragend und besorgt ansah. Alicia zuckte jedoch nur mit ihren Schultern. Marcus jedoch schüttelte seinen Kopf und machte sich ebenfalls fertig um zurück zum Schloss zu gehen. »Komisch, dass du als eine ihrer besten Freundinnen nicht mitbekommst, wenn sie Probleme hat.« dann ging auch er. »Hat er recht, Adrian?« leise verließen die Worte ihre Lippen und obwohl der Gefragte nicht so recht wollte nickte er langsam »Wood scheint es dieses Jahr nicht gut mit ihr zu meinen und sie bekommt Nachhilfe, weil sie im Unterricht nicht mehr mitkommt. Alicia... sie hat Probleme und keinen mit dem sie darüber spricht.« Ungläubig und mit der Hand vor ihrem Mund, sah Alicia den Sechstklässler an »Aber.. woher, woher weist du..?« Seufzend stand er auf und zog auch Alicia mit sich. »Zufall... alles böser Zufall.« ~♥~ Sonntag, 31. Oktober 1994 Es war Halloween und Katie verbrachte wie so oft in letzter Zeit ihren Sonntag in der Bibliothek. Seufzend vergrub sie ihr Gesicht in ihren Händen. Sie konnte ihre Hausaufgaben und die ganzen Bücher nicht mehr sehen und riechen und überhaupt irgendwas. Sie hatte ganz einfach gesagt keine Lust mehr auf irgendwas. Ihren Kopf ließ sie auf ihre Arme fallen und schloss die Augen. Irgendwann war aus dem kurzen Augenschließen ein langes geworden und dann war sie eingeschlafen. Als sie wach wurde spürte sie ein Augenpaar auf sich. Langsam hob sie den Kopf und sah in das Gesicht ihrer Nachhilfelehrerin. »Na, auch wieder wach?« Den besorgten Blick bekam Katie in ihrem Halbschlaf nicht wirklich mit, deswegen kauerte sie ihren Kopf wieder auf ihre Arme und grummelte ein »Wie lange sitzt du schon hier?« Diana wog ihren Kopf hin und her und dachte kurz nach »Scheinbar lang genug, dass du deinen Mittagsschlaf beenden konntest.« Doch Katie gab nur so etwas ähnliches wie ein Grunzen von sich und die Worte »Bin aber noch müde.« Und während Katie noch einige Minuten vor sich her döste, legte Diana sich die Worte in ihrem Kopf zu recht. Sollte sie die Gryffindor wirklich darauf ansprechen auf das was sie gehört hatte und welche Vermutung sich deshalb in ihr breit machte? Doch bevor sie wirklich darüber nachgedacht hatte verließen eben jene Worte ihre Mund »Ich hab gehört wie Pucey und Flint gestern Abend über euer Treffen geredet haben. Und dass Spinnet keine Ahnung darüber hat was mit dir los ist...« Langsam und scheinbar um einiges wacher, als noch wenige Sekunden zuvor, sah die 14 jährige auf. Ihren Kopf legte sie leicht schief und ihre Augen schienen von einem Schleier bedeckt. »Sie hat ja auch keine Ahnung.« Ihre Augenbraue zogen sich zusammen. »Du hast immer noch nicht mit ihnen geredet, oder?« Katie schüttelte den Kopf. »Nein, und sie haben auch nicht gefragt.« »Gestern scheinbar schon.« Und wieder schüttelte sie den Kopf »Sie hat nur interessiert warum ich aus dem Team ausgestiegen bin.« Ungläubig sah die Slytherin sie an »Bitte?« Doch Katie stand auf und räumte Schulter zuckend ihre Bücher weg und Papier und Feder wieder in ihre Tasche, dann ging sie. Und als Diana sich auch auf den Weg machte die Bibliothek zu verlassen kam ihr Adrian Pucey entgegen, welcher wenige Sekunden zuvor noch eine leicht aufgelöste Katie gesehen hatte »McEven, du weißt nicht zufällig was mit Bell los ist?« Doch der kalte Blick und die folgenden Worte ließen selbst den älteren Slytherin zusammenfahren »Wenn es dich etwas angehe würde, dann wüsstest du es. Und wenn deine Freundin nicht so dumm wäre, müsste sie jetzt nicht wegen ihrer eigenen Fehler andere zu heulen.« ~♥~ »Willst du wirklich nicht mitkommen?« Miranda stand vor dem Bett ihrer Klassenkameradin und sah sie fragend an. Doch Katie schüttelte nur den Kopf und gab ein »Keine Lust.« von sich. Seufzend ließ sie sich auf das Bett ihrer Mitbewohnerin fallen »Ich würde zu gerne wissen warum du dich so verkriechst...« Mit einem »Lass gut sein.« drehte die 14 jährige ihr den Rücken zu und vergrub ihr Gesicht in ihrem Kissen. Mit einem leisen »Okay.« verließ die Jüngere schlussendlich den Raum und ging ihren Weg in Richtung große Halle, wo heute die Halloweenparty stattfand. Als sie den Raum verließ kam ihr Alicia entgegen, welche die Treppe zu ihrem Schlafsaal hinauf ging und ohne zu klopfen langsam die Tür öffnete. Ihr Gesicht war ernst und ihre Augen von einem Schleier des Bedauerns bedeckt. »Ich kann dir nicht sagen wieso, aber ich weiß, dass du dringend mit Kathleen reden solltest.« Adrians Worte hallten schon seit Stunden in ihren Ohren wieder. Hatte er recht? Aber woher sollte er irgendetwas wissen, wenn sie selbst doch von nichts auch nur die geringste Ahnung hatte. Ihr Blick fiel sofort auf die in sich zusammen gekauerte Katie, welches ein leises Schluchzen nach dem anderen von sich gab. »Katie?« ungläubig sah sie zu der ehemaligen Jägerin. Was war aus dem starken kleinen Mädchen geworden? Wo war dieser fröhliche Wirbelwind, welcher alle immer zum Lachen gebracht hatte? Wo war das Mädchen von gestern geblieben, welches ihr doch so vertraut war und irgendwo das Gefühl in ihr geweckt hatte das ihr sagte, dass ihr Lachen erzwungen wäre... Zögernd ließ sie sich neben der Weinenden nieder. Langsam ließ sie ihre Hand auf Katies Schulter fallen »Was ist los, Kats?« Die Angesprochene zuckte zusammen und sah mit rot angelaufenen Augen zu ihrer Hausgenossin. »Geh, bitte.« und drehte sich wieder um. In Alicia machte sich Wut breit. »Nein, nein. Nochmal sehe ich nicht weg!« Sie stand auf und zog Katie an ihrem Arm hoch. »Du redest jetzt mit mir! Sofort!« und ob Katie wollte oder nicht... irgendwann und irgendwie sprudelten die Worte nur so aus ihrem Mund »Meine Eltern haben mich verlobt. Mit Oliver...« Wort für Wort kam und wurde begleitet mit einem Schluchzen, welches dem Nächsten folgte. Sie erzählt wie sie sich in ihrem Zimmer einschloss und wartete. Wie sie Miranda schrieb und wie sie floh. Sie erzählte von den unzähligen Briefen, welche sie in dem Kamin des Gemeinschaftsraumes verbrannt hatte, ohne sie zu lesen, ohne sie zu beantworten. Sie erzählte von den Konflikten, welche sie mit Oliver hatte und wie sie ihm sagte, dass sie eine Pause brauchte. Sie erzählte von ihren Problemen im Unterricht. Doch sie verschwieg die Personen, welche sie bis hier her über Wasser gehalten hatten. Diana McEven und... Marcus Flint. Und so verbrachten die beiden den Abend der Halloweenparty in dem Schlafsaal der Viertklässlerin und redeten. Sie redet über Katie und Oliver, über Alicia und Adrian. Katie versicherte ihr, dass sie nichts gegen diese Beziehung hatte, jedoch dass sie Adrian nie ihr ganzes Vertrauen schenken würde, einfach weil er war wie er war. Doch Alicia war das genug. Es reichte ihr. Und sie wusste jetzt hatte sie die Katie wieder die sie kannte. Aber auch wenn sie es nicht ausgesprochen hatte, sie würde ihr helfen eine Lösung zu finden, sie würde ihr helfen damit zurecht zu kommen. »Tust du mir noch einen Gefallen?« zusammen lagen die beiden auf Katies Bett und sahen einander an. Alicia nickte und die junge Löwin fuhr fort. »Könntest du Angelina alles erzählen?« »Natürlich.« und gleichzeitig fielen die beiden dann in einem ruhigen und erholsamen Schlaf in dem sie keine Gedanken an die letzten Tage verfolgten und auch kein schlechtes Gewissen mehr plagte. Licht war ins Dunkle gekommen. Doch es blieb die Frage, ob nicht noch mehr im Schatten verborgen war. Etwas was noch nichts Ganzes, aber schon lange nichts Halbes mehr war. Etwas was wie eine Blume langsam zu wachsen begann. Eine Blume, vielleicht, die noch niemand kannte und wo noch niemand wusste wie ihre Blüte am Ende aussah. ~♥~ Kapitel 7: ...we have one moment of silence ------------------------------------------- ...we have one moment of silence Langsam stand sie auf und sah den jungen Mann vor sich an. Der Mann der alles für sie aufgeben wollte. Der Mann dessen Freiheit sie sich mehr wünschte, als ihre eigene. Der Mann den sie mehr braucht, als alles andere auf dieser Welt. Der Mann für den ihr Herz schlug. »Marcus...« verzweifelt näherte sie sich ihm. Schritt... für Schritt, bis sie vor ihm stand. Sie sah zu ihm auf, legte ihre Hände an seine feuchten und erhitzten Wangen, strich sanft drüber. Sie zog ihn zu sich hinab, lehnte ihre Stirn an seine. Hauchte ihm einen Kuss, leichter als die Berührung einer Feder, so unendlich verzweifelt auf seine Lippen. Er vergaß alles. Er vergaß was war. Er vergaß was kommen könnte. Er vergaß seinen Schmerz. Er vergaß ihr Leiden. Er vergaß das hier und jetzt. Er wollte sie nur wieder in seinen Armen halten. Sich an sie klammern, sie und sich selbst retten. Retten vor den Schmerzen die sie versuchten niederzustrecken. »Katie!« Er zog sie fest an sich. Verbarg sein Gesicht an ihrem Hals. Ließ sich von ihrem Duft einnehmen. »Stoß mich nie wieder zurück, hörst du?!« Und sie klammerte sich an ihn. »Ich wollte nur dein Bestes!« und ein leises Schluchzen entrann ihr in dem Moment wo sie dieses unendliche Gefühl der Geborgenheit zu übermannen drohte. »Du bist das Beste für mich!« Langsam führte er sie zurück zu seinem Bett, ließ sich mit ihr dort nieder. Fiel mit ihr in eine Welt in der es nur sie beide gab. Sie gaben sich ihren Träumen hin und lebten genau diese in dem Moment wo sie sich im Schlaf aneinander festhielten wie Ertrinkende im offenen Meer. ~♥~ Der Morgen kam und trotz der sinkenden Temperaturen sangen manche Vöglein noch ein Lied. Doch nicht nur die Vöglein trotzten der Kälte, nein, auch eine gewisse Slytherin stand vor den Toren des Schlosses. Mit dem Unterschied, sie wartete ungeduldig auf einen ganz bestimmten Gryffindor. „Wenn diese verfluchte Sache zu Ende ist, schwöre ich, habe ich bei allen von denen etwas gut.“ und mit einem kleinen Lächeln, dachte sie an dieses unscheinbare Mädchen, welches unglaublich viel verändert hatte. „Sie ist genau die Richtige für ihn.“ Bei einer aufkommenden Windböe, schlang sie fröstelnd ihrem Arme um sich. „Bei Merlin, Wood beginnt sein Morgendliches Sondertraining doch immer um die gleiche Zeit, also wo verflucht nochmal bleibt dieser Gnom von einem Zauberer?!“ Aber sie hatte noch nicht ganz zu Ende gedacht da erschien auch schon besagter Gryffindor und wollte schon an ihr vorbei laufen, als sie sich bei dem überraschten Hüter unter hackte. »Wood, so alleine heute morgen?« Skeptisch sah er zu der Slytherin an seinem Arm. »Was willst du McEven?« und ihr überaus reizendes Lächeln ließ dieses unwohle Gefühl in ihm aufflammen, welches ihm riet schnellstens das Weite zu suchen. Beruhigend war da auch nicht ihre Hand, welche sich unter den Saum seines Pullovers schob. »Ich dachte so ein erfolgreicher Kapitän wie du könnte mal ein bisschen Abwechslung gebrauchen.« kokett zwinkerte sie ihm zu, während sie in ihrem Inneren schon über der nächsten Toilette hing. Was man nicht alles für seine Freunde tat. Sie unterdrückte ein Seufzen und spielte ihr kleines Spielchen weiter, wobei sie sich aufreizend über die Lippen leckte. Am liebsten hätte er sich ja selber verflucht, aber diese Hexe... wie sollte man ihr bitte widerstehen?! Er war zu gefangen von ihrem graziösen Auftreten und dieser blendenden Schönheit. Und ihre Worte machten es nicht besser, geschweige denn die Bluse, welche wirklich tiefe Einblicke gewährte. »Wie wäre es? Die Umkleiden sind doch um diese Zeit sicher leer und so schnell wird wohl dort auch keiner vorbei kommen, oder?« Seine Augen wurden von einem Schleier überzogen und sie wusste, sie hatte ihn soweit. Da half auch sein schwacher Protest nicht viel »Ich bin Verlobt... und... und ich dachte du kannst mich nicht leiden.. also wegen letztes Jahr uns so.« Kurz entschuldigte sie sich in Gedanken für ihre folgenden Worte, dann sprach sie endgültig die Worte aus die Woods Damm zum einstürzen brachten. »Eine Verlobte die deine Bedürfnisse nicht zu stillen scheint, denn sonst würde dein kleiner Freund sich mir nicht so auffordernd entgegen strecken.« dann verschwand ihre Hand in seiner Hose. Sein folgendes Stöhnen, veranlasste sie alle Selbstbeherrschung zusammen zu raufen um nicht angewidert ihr Gesicht zu verziehen. Arme, arme Katie... Sie hatte recht, wenn sie sich lieber einen anderen suchte. Während ihre Lippen seine Wange entlang strichen hauchte sie ihm noch zu »Und wegen letztes Jahr... vergessen wir die alten Sticheleien doch einfach.« Die folgenden Minuten waren für Oliver wahrscheinlich die schönsten in seinem bisher jämmerlichen Leben, während McEven jede einzelne Sekunde davon verfluchte. Und nach vollendeter Tat säuberte sie sich mit einem Reinigungszauber und ließ einen total erschöpften aber scheinbar wunschlos glücklichen Oliver Wood zurück. Sie brauchte Kernseife. Sonst würde sie dieses eklige Gefühl nicht mehr von ihren Händen bekommen. Fürs Erste sollte er wohl nun damit beschäftigt sein, dass er sein schlechtes Gewissen bereinigen musste. Immerhin würde er spätestens, sobald die Erschöpfung nachgelassen hat realisieren, dass er Katie betrogen hatte. Und er als ehrenvoller Gryffindor würde seiner Herzdame so etwas doch nicht verschweigen. Ein listiges Lächeln schlängelte sich über ihre Lippen während ihre Haare einen Schatten über ihre Augen warfen. Er lief in seine persönliche Hölle, direkt in die Arme der Schlangen. Sie hielten zusammen egal was andere sagten und dachten. Und die Gefährten einer Schlange, denen näherte man sich besser auch nicht, denn diese galt es doppelt und dreifach zu beschützen! ~♥~ »Adrian, was ist hier los?« fragend stand Alicia vor dem Tisch an dem der Angesprochene saß und sah ratlos zu ihm. Doch statt einer Antwort von sich zu geben sah er geradewegs an ihr vorbei auf einen nicht vorhandenen Punkt an der Wand. Einige Sekunden wartete sie ab doch als auch endlose Sekunden später nichts kam knurrte sie schon beinah »Rede mit mir!« Doch der Slytherin schüttelte den Kopf und sah sie beinah schon Ausdruckslos an. »Ich bin der Letzte von dem du erfahren solltest was hier los ist!« Dann stand er auf und wollte schon aus dem Klassenzimmer heraus treten, als sie erneut die Stimme erhob »Sag mir bitte was los ist! Ich weiß gar nicht mehr was Sache ist.« Tränen brannten in ihren Augen. »Katie geht uns aus dem Weg, sie ist kaum noch im Turm.« »Ich kann es dir nicht sagen.« seufzend verließen die Worte seine Lippen, eher er seine Löwin in seine Arme zog. »Glaub mir, ich würde es dir sagen aber das muss sie selber machen.« Er drückte seine Lippen an ihre Stirn. »Stell keine Fragen, sei einfach für sie da.« Dann verließ er mit ihr den Raum. Sie liefen durch die Gänge Hogwards bis sie in der Eingangshalle ankamen, wo ihnen eine angeekelt wirkende Diana McEven entgegen lief. Als diese ihren Hausgenossen erkannte erhob sie zeitgleich ihre Stimme und rief quer durch den Raum »Pucey, du kannst Flint ausrichten, dass ich Schadensersatz von ihm will und sollte ich je einen Psychiater brauche darf er ihn zahlen!« Grummelnd wollte sie an ihm vorbei doch als sie in die beiden fragenden Gesichter sah setzte sie noch hinzu »Wood ist eine Zumutung, die keinem angetan werden sollte.« Während Alicia immer noch Informationen zu fehlen schienen verzog Adrian angewidert sein Gesicht, konnte sich jedoch ein hämisches Lachen nicht verkneifen. »Du bist wirklich widerlich McEven?!« Doch diese zuckte nur mit den Schulter und murmelte was von »Als würde das jetzt etwas ändern« und verschwand hinter der nächsten Ecke. »Was...?« doch er ließ die 16 jährige gar nicht erst zu Ende reden und unterbrach sie mit einem einfachen Kopfschütteln und zog sie stattdessen aus dem Haupttor in Richtung Ländereien. »Glaub mir... du willst es gar nicht wissen.« Und sie hatte das Gefühl, als würden diese Wort voll und ganz Stimme. ~♥~ »Wie lange bleibt ihr?« fragend sah die 11 jährige zu ihrer Mutter. Natürlich freute sie sich sie zu sehen, doch irgendwie ließ sie das Gefühl nicht los, als hätte sie schlechte Nachrichten. Doch Meredith lächelt ihr seltenstes Lächeln und winkte ab. »Ich denke es ist in Ordnung, wenn wir spätestens heute Abend abreisen.« Unsicher sah Kim aus dem Fenster »Trägt sie denn schon seinen Ring?« Und obwohl die ältere Flint dies mit einem Kopfschütteln verneinte, wirkte sie keinesfalls verunsichert deshalb. »Es handelt sich nur noch um eine Frage der Zeit.« Trocken lachte die Schülerin auf. »Ich bitte dich Mum...« und trotz ihres noch so jungen Alters sah sie diese Situation wie sie war. Die Zeit verging zu schnell. Jede Sekunde zählte. Und eine Sekunde zu viel könnte gleich zwei Welten zerstören »...sie haben keine Zeit mehr!« Unmittelbar nach ihren Worten verschärfte sich der Blick der schon über 40 jährigen. »Und doch können sie Druck noch weniger gebrauchen.« sie verstummte kurz. »Also halt dich zurück Kimberly!« der leicht bestürzte Blick der folgte, ließ die Ehemalige völlig kalt. Die Slytherin setzte schon zu einer Erwiderung an doch unterbrach sie sich als ihr Vater sich zu ihnen an den Tisch gesellte. »Hör auf deine Mutter Kim. Es würde beide nur unglücklich machen, wenn sie jetzt zu etwas gedrängt werden würden.« Doch Verständnislos schüttelte die jüngste unter ihnen den Kopf »Ihr lasst sie ja gerade zu in ihr Verderben laufen.« Magnus lachte amüsiert auf. »Kimi, Kimi, Kim... auch wenn du es jetzt noch nicht merkst, aber es hat seinen Sinn, weshalb wir genauso handeln.« Dann sah er zu seiner Frau und nickte ihr auffordernd zu »Wir werden uns jetzt noch bei Professors Snape verabschieden und danach abreisen.« Und so folgte, bei dem ganzen Durcheinander welches eigentlich herrschte in dieser Zeit, eine gerade zu alltägliche Abschiedsszene. Eine Umarmung dort, ein Küsschen da. Dann ging jeder seine Wege. ~♥~ „Ich kann nicht glauben, dass Katie so etwas machen würde!“ ungläubig lief die 16 jährige Gryffindor in ihrem Schlafsaal auf und ab. Ihre Gedanken schwirrten und das Gesagte der beiden Slytherins aus ihrem Jahrgang, wollten und wollten einfach nicht mehr aus ihrem Kopf verschwinden. „Katie würde nie... sie, sie...“ ihr fiel nichts mehr ein. Sie dachte immer, dass ihre kleine Kats wüsste was gut für sie war. Sie dachte immer, dass die Kleine wüsste, dass sie zu Oliver gehörte. Sie dachte immer, dass der kleine Quidditch-Star ihren ehemaligen Kapitän glücklich machen würde.  Doch scheinbar hatte sie falsch gedacht... „aber warum flüchtet sie dann ausgerechnet in die Arme dieser Schlange!?“ »Verflucht!« ohne es zu bemerken entfloh ihren Lippen dieser Ausruf und das in diesem Moment auch noch Alicia herein kam und sie verwirrt aber auch irgendwie glücklich anlächelte war auch nicht geplant. »Alles klar?« fragend sah die Braunhaarige zu ihrer Hausgenossin. Selten sah sie die andere so außer sich, so unruhig. Das abwehrende Kopfschütteln änderte nichts an der Tatsache, dass die Luft in diesem Schlafsaal zum zerreißen gespannt war. »Angelina...?« Die Angesprochene reagierte nicht und sah einfach nur ausdruckslos vor sich her. Sollte sie Alicia sagen was war? Oder wusste diese schon darüber Bescheid? Vielleicht war sie ja selber an der ganzen Sache mit beteiligt? Immerhin... ihr Freund. Nein! So etwas würde sie ihr nicht verheimlichen, dennoch... Sie würde nichts sagen. Nichts. Bis sie sicher wusste ob ihre beste Freundin immer noch eben jene war. »Lass uns zum Mittagessen gehen.« Doch sie waren noch nicht ganz die Treppen runter, da hörten sie schon die Zwillinge johlen »Bam! Da hat McEven doch ernsthaft unseren Woody flachgelegt!« und die darauf folgende Blicke, welche sich die beiden scheinbar uneingeweihten zuwarfen blieb zwar für die umstehenden verborgen, doch einander half er nicht weiter. Und die Tatsache, dass eben Genannter zwar rot wie eine Tomate wurde, jedoch nicht protestierte, so wie er es sonst machen würde, war noch verwunderlicher als alles andere. ~♥~ Seit Stunden schon, sahen sie einander an. Seit Stunden schon, lagen sie einander gegenüber. Die Zeit schien stehen geblieben zu sein, dennoch ließen sich die schmerzlichen Gedanken nicht verdrängen und auch nicht verbergen. Denn jeder Blick in die Augen des anderen zeigte nicht nur die Liebe zueinander, sonder noch viel deutlicher den Schmerz bei dem Gedanken einander zu verlieren. Ihre Hände lagen an seiner Brust, während seine immer und immer wieder über ihr Gesicht und ihr Haar strich. »Woran denkst du?« leise hauchte er ihr dies entgegen, denn eigentlich wollte er diesen seltenen Moment der Ruhe mit ihr auskosten, doch... er wusste dass sie reden mussten! Langsam schüttelte sie den Kopf, verbarg ihr Gesicht an seiner Brust, atmete seinen Duft ein, und gab ein leises Seufzen von sich. »Du könntest denken ich wäre eine Träumerin.« mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, sah sie zu ihm auf. »Dann lass uns beide Träumer sein!« seine Lippen legten sich auf ihre Stirn, seine Hände um ihre Taille und ihre Brust an seiner. »Ich wünschte ich dürfte mit dir glücklich werden.« flüsterte sie nah an seinem Ohr, leise. Sein Griff, der sich daraufhin festigte und seine Worte ließen sie kurz erzittern »Heirate mich, und lass uns deine Träume leben!« er löste einen Arm von ihr, griff hinter sich auf seinen Nachttisch und hielt ihr seinen Siegelring entgegen. Ein Ring aus purem Silber. Die Gravur einer Rose, von zwei Schlangen umwickelt. Smaragde, welche die Seelen der Schlangen widerspiegelten. Unsicher sah sie ihn an. Sie hatte gehofft er würde sie nicht nochmal vor die Wahl stellen, nicht während alles noch so ungewiss schien. Denn sie wusste ein weiteres Mal konnte sie ihm nicht widerstehen. Nicht wo sie ihn scheinbar so sehr verletzte. »Marcus...« doch er deutete ihr an leise zu sein, half ihr sich auf zu setzten und nahm ihre rechte Hand in seine. Langsam streifte er ihr den Ring an und das sie sich nicht dagegen wehrte war für ihn das größte Geschenk, welches sie ihm geben konnte. »Kathleen Mary Bell, gehst du den Schwur der ewigen Treue mit mir, Marcus Alexander Flint, ein?« und ihr Tränen ersticktes »Ja.« ließ den silbernen Ring erleuchten, ließ die Schlangen sich lösen. Eine biss in den Finger des 18 jährigen, nahm sie dessen Blut und brachte es zu der Rose, welche sich langsam zu öffnen begann. Die andere Schlange kehrte mit dem Blut der jungen Gryffindor zurück, und brachte es dazu, dass die Rose vollständig erblühte. Verwirrt sah die 15 jährige dem ganzen zu. So etwas hatte sie bisher noch nie gesehen. Nie. »Keiner vermag diese Bindung nun zu lösen, Katie.« leise murmelte er ihr dies in ihr Ohr. »Wir sind nun nach alt traditionellem Zaubererbrauch verlobt.« seine Lippen streiften ihr Ohr entlang uns seufzend schmiegte er sein Gesicht an ihre Halsbeuge. »Deine Eltern, wie auch die Woods erhalten in diesem Moment eine Auszahlung, für die Lösung eurer vorgesehenen Verbindung.« ~♥~ »McEven, der ganze Gryffindortisch redet über dich und Wood?!« lachend ließ sich Adrian beim Mittagessen neben die Braunhaarige fallen. »Schon irgendwie ekelhaft.« Grummelnd sah die Angesprochene von ihren Nudeln auf und verzog ihr Gesicht »Pucey, du wiederholst dich.« unübersehbar zuckten ihre Augenbrauen. Adrian wollte schon einen bissigen Kommentar folgen lassen, wurde jedoch von Kim, welche sich zwischen die beiden Siebtklässler setzte, unterbrochen. »Macht euch nichts draus. Spätestens heute Abend sind zwei ganz andere Personen Gesprächsthema Nummer eins.« Verwundert sahen die beiden Älteren, auf das strahlende Gesicht der Erstklässlerin. »Gerade kam ein Brief aus Gringrots, dass eine Abbuchung betätigt wurde die nicht registriert war.« Diana räusperte sich. »Fehlbuchung?!« und erhielt auch sogleich das zustimmende Nicken von Adrian. Doch die Jüngste schüttelte den Kopf und fing auch gleich die auffordernden Blicke auf. »Die Buchung war nicht registriert, weil sie nur stattfinden sollte, wenn Katie den Siegelring unserer Familie an ihren Fingern trägt.« Die vorher noch missmutige Slytherin sprang erleichtert auf und rief hörbar für alle im Saal »Salazar sei dank! Endlich haben wir es hinter uns!« Die fragenden Blicke überging sie einfach, schritt auf Wood zu und genoss die schmachtenden Blicke derer die sie wollten, jedoch im Traum nicht einmal bekamen. Oliver sah der Slytherin lediglich gespannt entgegen und freute sich schon förmlich auf deren Ankunft, doch die folgenden Worte ließen seine ganzen Gedanken auf den Boden der Tatsache zurück kehren »Hey Wood, jetzt wo Flint deine kleine Jägerin endlich an sich gebunden hat, erwarte bloß nicht das ich auch nur noch ein Wort mit dir wechsle.« dann lief sie lachend, vor Erleichterung, aus der großen Halle. Die eisige Abfuhr der Schönheit ließ ihm im ersten Moment den Sinn der restlichen Worte nicht wahrnehmen, doch das empörte »WAS?« von Angelina riss ihn aus seinen Gedanken. »Was hat sie gesagt?« noch leicht verwirrt sah er zu den anderen Gryffindors um sich herum. Lediglich Alicia reagierte in dem sie aufstand und sagte »Scheint als hättest du das verloren was du versucht hast zwanghaft an dich zu binden, Oliver.« dann ging sie. Doch ihre Worte schienen für ihn ein einziges Rätsel und als er zu den Zwillingen sah, welche ihm die Antwort verkündeten ohne etwas schön zu reden entgleisten ihm sämtliche Gesichtszüge »Katie und Flint sind nun magisch aneinander gebunden.« ~♥~ Die Nachricht über die beiden doch scheinbar so ungleichen Hogwardsschüler verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Kimberly Flint hatte mit ihrer vorherigen Aussage voll und ganz Recht. Noch am Abend sprach keiner mehr über Oliver Wood und Diana McEven. Die einzigen Namen die man in den folgenden Stunden hörte waren die von Marcus Flint und Katie Bell. Während Füchse und Dachse sich schlichtweg aus den Unterhaltungen heraushielten - die einen aus Angst, die anderen deshalb weil sie Klug genug waren um sie wissen, dass ihnen egal welche Meinung sie vertraten, entweder die Schlangen oder die Löwen zum Verhängnis werden würden – führten die Diskussionen zwischen Slytherin und Gryffindor zu einem Heillosen durcheinander. Waren Teile der Schlangen hoch erfreut, dass ihr Oberhaupt nun scheinbar die Hexe gefunden hatte, welche ihn bis an sein Lebensende begleiten sollte, so ging es anderen schlichtweg am Arsch vorbei. Hexe war Hexe und selbst wenn sie aus Gryffindor kam, so gehörte sie nun trotzdem mehr oder weniger auch zu den Schlangen. In Gryffindor sah das ganze schon anders aus, waren dort doch die wenigsten für diese nun scheinbar unwiderrufliche Beziehung. Zweifel ob alles mit rechten Dingen zugegangen war hatte viele und das Misstrauen wurde auch offen geschürt. Man machte keinen Hehl daraus, dass diese Beziehung in ihrem Hause nicht geduldet wurde. Stieß doch schon die erste Beziehung zwischen den Häusern bei den Gryffindors auf böse Gemüter. Dass die Hauptpersonen dieses ganzen Drama an diesem Tage auch noch von niemanden gesehen wurde machte alles nicht besser. Doch da am nächsten Tage der Unterricht rief war es schon jetzt sicher, dass es zu Unannehmlichkeiten kommen würde. Doch mit dem Kommenden hatte dann wohl niemand aus dem Hause der Löwen gerechnet... Immerhin dachte man der Hass wäre auf beiden Seiten mit Öl begossen wurden. ~♥~ Montag, 2. Oktober 1995 Irgendwann mitten in der Nacht, hatte Marcus Katie zu ihrem Turm gebracht. Da er durch eine Eule von seinem besten Freund darüber informiert wurden war, dass nun alle Bescheid wüssten was die beiden betraf, hatten die beiden darauf verzichtet seine Räume für den Rest des Tages zu verlassen. Essen hatten sie sich von den Hauselfen bringen lassen und ihre Zeit haben sie damit verbracht ihre scheinbar unheilbaren Wunden zu versorgen. Sie hatten geredet, hatten geklärt. Und nun stand Katie vor dem Spiegel in ihrem Schlafsaal den sie mit Miranda Clearwater teilte. Noch keine 24 Stunden waren vergangen seit sie sich das letzte Mal in diesem Spiegel betrachtet hatte, doch sie schien sich vollkommen verändert. Sie fühlte eine Ruhe in sich die sie schon seit so vielen Monaten nicht mehr verspürt hatte. Alles, weil sie nun wusste zu wem sie gehörte, wer sie glücklich machen konnte, wer sie gerettet hatte. Alles weil sie nun ihm gehörte! Das Miranda sich zu ihr gestellt hatte, bekam die 15 jährige zunächst gar nicht mit. Ihr Blick lag auf dem Ring, welcher sich um ihren Finger geschlungen hatte. Ja, sie wusste sie hatte das Richtige getan und sie wusste sie würden es gemeinsam durchstehen. Sie und Er. »Also ist es wahr, ja?« leise und nur schwerlich drang die Stimme zu der Blonden durch doch als sie deren Sinn registriert nickte sie leicht und sah durch den Spiegel in die Augen der anderen. »Warum so plötzlich?« Miranda hatte ja keine Ahnung. So plötzlich... Katie kam es vor wie eine Ewigkeit. »Ist er es Wert alles was du hier hast wegzuschmeißen?« Langsam drehte Katie sich um und sah mit glänzenden Augen zu ihrer Hausgenossin. Für einen Moment war es Miranda, als hätte sie eine ganz andere Person vor sich, doch dann erkannte sie, dass sie die Katie vor sich hatte die sie in ihrem ersten Jahr kennengelernt hatte und in ihrem vierten Jahr verloren hatte. »Was ist wirklich passiert?« Und während Katie lächelnd die Tränen aus den Augen flossen, konnte die anderen nicht glauben was in den letzten Monaten von sich gegangen war. So sehr sich die Fragen in ihr breit gemacht hatten seit dem letzten Tag, so sehr machte sich nun das Bedürfnis in ihr breit Katie zur Seite zu stehen, denn die Gryffindor hatte vieles durch machen müssen, so vieles das sie keine Kraft mehr hatte. Und die Kraft die sich nun in ihr Sammelte musste geschürt werden, sie musste sehen dass sie nicht alleine war, dass das hier es wirklich alles Wert gewesen war. »Ich bin für dich da.« Und Katie wusste, auf diese Worte konnte sie sich verlassen. »Dann lass mich dir alles erzählen...« ~♥~ Kapitel 8: ...we see the past again (4) --------------------------------------- ...we see the past again (4) Du könntest sagen, wir sehen die Vergangenheit nochmal. Dienstag, 16. November 1994 »Mister Flint, Sie müssen wirklich mehr für die Schule tun.« tadelnd sah die schon in die Jahre gekommene Lehrerin den Slytherin an, welcher jedoch recht unbeteiligt ihren Worten folgte. »Sie haben einige Defizite in Verwandlung, welche Sie dringend für Ihre Abschlussprüfung beheben sollten.« Der Angesprochene wusste worum es ging, immerhin war ihm sein mangelndes Können in diesem Fach nicht unbekannt. Die Tatsache, dass die alte Hexe vor ihm auch noch Gryffindors Hauslehrerin war vereinfachte das alles auch nicht. Auch wenn die Löwen der Meinung waren ihre Hauslehrerin würde sie alle gleich behandeln, so mussten doch besonders die Schlangen Tiefschläge einstecken bei jeder Kleinigkeit. »Professor, mir ist bewusst, dass ich einige Defizite in diesem Fach besitze. Aber ich habe bereits einen Vertrag bei den Falcons für die kommende Saison unterschrieben und muss mich deshalb intensiv auf das Training konzentrieren.« Minerva McGonagall nickte lediglich und tat seine Worte mit einem Handwinken ab. »Dennoch werden sie mit einer so unzureichenden Leistung ihren Abschluss nicht bekommen.« Und so zählte die Lehrerin Minute um Minute, Marcus kamen es vor wie Stunden, auf welche Nachteile sein Handeln mit sich zog und welche Probleme ihn ohne Abschluss ereilen könnten sollte er wegen einer Verletzung nicht mehr spielfähig sein. »Sie sollten wirklich Nachhilfe nehmen, ansonsten sehe ich mich gezwungen Sie durchfallen zu lassen.« Noch einige Worte der Nettigkeit halber und weg war er. Die Hexe sollte sich nicht so aufplustern, er würde es schon schaffen. Außerdem waren die Abschlussprüfungen noch in weiter Ferne. Sie hatten Mitte November. Er hatte noch gute sechs Monate. Doch trotz seines Optimismus führten ihn seine Füße in die Bibliothek. ~♥~ »Hast du das verstanden?« Fragend sah Diana zu ihrem Schützling. Ihre Augenbrauen zusammenziehend nickte die Gefragte und ließ kaum hörbar die Worte »Ich denke schon.« von sich. »Dann steht dem Test nächste Woche ja nichts mehr entgegen.« Lachend ließ Diana sich auf dem Stuhl zurückfallen und streckte ihre müden Glieder. Auch Katie schien nun sichtbar entspannt, überhaupt die letzten Wochen schien sie weniger unter Druck zu stehen als zu Beginn ihrer Freundschaft. »Irgendwas ist anders an dir...« sagte Diana während sie Katie dabei zusah wie sie, wie so oft, ihre Sache zusammenpackte. »Ich habe mit Alicia geredet...« Diana nickte und sah weiterhin fragend zu Katie, welche sich schließlich wieder auf den Platz gegenüber von einer ihrer neuen guten Freundinnen setzte. »Und wie hat sie reagiert?« »Na ja, wie man reagiert wenn man erfährt, dass die beste Freundin verlobt ist... sie war entsetzt.« Ein leises Lachen entkam ihren Lippen, obwohl sie sich sicher war, dass dieses ganze Chaos sicherlich nicht lustig war. Doch auch Diana lächelte leicht und sagte »Aber du kannst wieder lachen, ohne das es bedrückt wirkt...« Überrascht sah Katie auf. »Hab ich mich so verändert?« Doch die Slytherin zuckte nur mit den Schultern »Ich weiß nicht wie du früher warst... ich weiß nur, dass du nicht mehr zu ertrinken scheinst.« Schweigend saßen sie noch einige Minuten da, bis sich Diana verabschiedete und Katie alleine dort sitzen blieb. »Ich weiß nicht wie du früher warst... ich weiß nur, dass du nicht mehr zu ertrinken scheinst.« hatte Diana mit ihren Worten recht? Schien sie dabei gewesen zu sein zu ertrinken? Und so in Gedankenversunken bemerkte sie nicht wie sich jemand gegenüber von ihr nieder ließ. Komisch wie du mich mal für mal, wieder hier her ziehst... Marcus Augen folgten ihren Bewegungen, wie ihre Augen hin und her sahen, ihn jedoch nicht wahrnahmen. Er lächelte leicht. Sie machte einen so unendlich zerstreuten Eindruck auf ihn. So anders als wenn sie ihm gegenüber flog, während eines Spieles. So anders als wenn sie ihm gegenüberstand, während einer Diskussion zwischen Leuten aus ihren Häusern. So anders als wenn sie mit ihren Freundinnen unterwegs war... und doch so gleich, wenn er auf sie traf. »Eine Galleone für deine Gedanken...« Auch wenn seine Worte kaum lauter, als ein Flüstern waren... sie verstand jedes Wort, erkannte seine Stimme und ein kaum scheinbares Lächeln überzog ihre Lippen. »Die würden dich nur verwirren...« Doch das er nur mit den Schultern zuckend abwinkte, ließ sie ihn überrascht ansehen. »Lassen wir es doch für einen Versuch drauf ankommen.« Seine blauen Augen suchten ihre Grünen und kaum das er sie fand, ließ er sie nicht mehr los. »Ein Versuch..?« Katie konnte seine Worte nicht so recht glauben... lief das Lamm grade dem Wolf in die Arme? »Ich bin doch selber viel zu verwirrt...« Durch die Fenster funkelten die Sterne und der Mond herein. Sie schienen auf ihr Gesicht und Marcus wusste nicht wieso aber sein Herz schlug schneller, ungleichmäßig, einfach anders als normal. Und anders als normal, normal hätte er Katie in eine Nische gezogen und gemacht was seine Triebe von ihm verlangten, nahm er nun ihre Hand und zog sie hinter sich her, hinaus. »Wohin gehen wir?« ihre Worte ließen ihn kurz innehalten. Er drehte sich um und beugte sich zu ihr hinunter »Lass dich überraschen...« dann zog er sie weiter, hinaus aus dem Schloss, über die Felder, hinauf zum Quidditchfeld, in die Umkleiden der Schlangen. Dann ließ er ihre Hand los. Katies Haut kribbelte. Er hatte sie wieder berührt und wieder verspürte sie dieses Kribbeln. Dennoch, argwöhnisch sah sie sich in dem Raum um, in dem sie nun waren, und beobachtete die Schlange wie sie in einem Spind herum kramte. »Ich werde aber sicherlich nicht hier mit dir irgendetwas machen was sich nicht gehört...« grummelnd verließen die Worte, welche ihr selber unangenehm waren, ihre Lippen. Doch der Slytherin lachte nur und antwortete »Keine Sorge Kleines, ich hatte nicht vor irgendetwas mit dir zu machen was sich nicht gehört.« »Nenn mich nicht Kleines, du Troll!« Empört, aber doch irgendwie belustigt versuchte sie ihn von ihrem verhassten Spitznamen abzubringen. Nachdem sich der Slytherin umgedreht hatte, mit einem Pulli und seinem Besen in der Hand, zog er grinsend eine Augenbraue hoch. »Kleines, was die Wahrheit ist, sollte auch die Wahrheit bleiben. Du bist klein und ich ein Troll, zumindest teilweise« dann warf er ihr den Pullover zu »Los anziehen. Wir gehen fliegen.« Etwas überrumpelt tat sie was er sagte und folgte ihm als er die Kabine verließ »Ich hab aber keinen Besen mehr hier unten...« »Wir fliegen zusammen auf meinem.« Dann standen sie da. Auf dem Quidditchplatz. Katie sah zweifelnd zu dem gut 30 Zentimeter größeren Slytherin. »Ähm...« Doch lächelnd winkte er ab und deutete ihr an sich auf den Besen zu setzten und zögernd folgte sie seiner Aufforderung. Als sie dann spürte wie er sich hinter sie setzte und seine Arme um sie schlang um den Besen zu halten, spannte sie sich leicht an. »Ganz ruhig... ich lass dich schon nicht fallen.« Sein Atem streifte ihr Ohr und irgendwann schien sie sich vollkommen fallen gelassen zu haben. Ein Seufzen verließ ihre Lippen, welche ein Lächeln formten. »Alles in Ordnung?« sie war sich nicht sicher. Dafür war sie viel zu sehr abgelenkt von den Sternen, welche sie beobachtete. Von den Armen, welche sie umschlangen. Von der Wärme, welche sie umgab. Aber vielleicht hatte sie ja wirklich leise Sorge aus seinen Worten entnommen. »Ja, alles bestens.« »Okay...« sein Atem streifte ihren Hals. Er konnte die Gänsehaut sehen, welche sich bildete. Die Versuchung ihre Haut mit seinen Lippen zu berühren wuchs. Doch noch konnte er sich zusammen reisen... irgendwie. »Verrätst du mir jetzt was du denkst?« dafür musste er aber auch sich irgendwie wieder auf andere Gedanken bringen. Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter und sah in sein konzentriertes Gesicht, während er sie Runde für Runde um Hogwarts führte. »Frei sein. Ich fühle mich im Moment so unendlich frei.« »Bist du nicht immer frei?« Der Troll in ihm begann sich zu regen. Wer sollte diese mutigen Löwin versuchen in einen Käfig zu stecken? »So frei, wie man in einem Käfig sein kann...« murmelte sie und beobachtete wie sich sein Gesicht anspannte und wie auch seine Arme sich scheinbar fester um sie schlangen. »Doch du scheinst wie ein Schlüssel der meinen Käfig öffnen kann...« Er ließ den Besen Richtung Boden gleiten. Die Sperrstunde würde in wenigen Minuten beginnen, dennoch... ihre Worte verwirrten ihn. Doch von Außen blieb er normal, wie immer, wie eine Schlange. »Und wer sperrt dich ein?« Sie standen einander gegenüber und sahen einander in die Augen. Strahlend blau in giftgrün. Ihre Augen hatten die Farbe seines Hauses. Katie lächelte und stellte sich auf ihre Zehnspitzen, hauchzart streiften ihre Lippen seine Wange und mit einem »Danke.« lief sie in Richtung Schloss zurück, während Marcus ihr nachsah und seine Wange an der Stelle berührte an der sie ihn geküsst hatte. Sie waren wie Lamm und Wolf. Dennoch schienen sie einander zu helfen. Von seiner Wut, welche ihn zuvor noch eingenommen hatte, war seit dem Moment wo er sie gedankenverloren in der Bibliothek gesehen hatte, nichts mehr übrig. ~♥~ Mittwoch, 17. November 1994 »Wie lief dein Gespräch gestern mit McGonagall?« Müde ließ sich Marcus neben seinen besten Freund nieder. »Scheiße?!« Adrian nickte »Warst du gestern deswegen nirgends wo mehr zu finden?« Doch der Gefragte schüttelte nur den Kopf und gab keine weiteren Auskünfte über seinen Aufenthalt des letzten Abends. Ob zufrieden oder nicht, das folgende Schweigen war für den Sechstklässler Zeichen genug, dass er nicht weiter fragen sollte. Währenddessen sah Katie, wie Marcus gedankenverloren in sein Brötchen bis ohne sie bisher wahrgenommen zu haben. Immer und immer wieder fragte sie sich selbst, was sie am vergangenen Abend bloß einen Mist von sich gegeben hatte. »Doch du scheinst wie ein Schlüssel der meinen Käfig öffnen kann...« über sich selbst empört schnaubte sie leise. Er kannte sie doch gar nicht... sie kannte ihn nicht. Was konnte er schon großartiges vollrichten, dass sie sich wieder frei fühlte? Er musste einfach nur da sein. Und seufzend machte sie sich auf den Weg in den Unterricht. Vielleicht sollte sie sich ins Mungos einliefern lassen..? Vielleicht reichte es auch aus wenn sie ihm vorher seinen Pullover zurück gab, welchen sie gestern einfach mitgenommen hatte... Als Katie die große Halle verließ, folgten seine Augen ihr von ganz alleine. Ob sie wusste was sie mit ihm machte? Ob sie wusste wie er sich fühlte? Wie das Trollblut in ihm zu toben begann, wenn sie in seiner Nähe war? Er brauchte wohl dringend Ablenkung... Und während Marcus sich in seinen Gedanken scheinbar verlief stand Katie vor ihrem Klassenraum mit den Gedanken an den letzten Abend. Mit dem Gefühl vielleicht doch frei zu sein. Oder einfach nur irgendwie frei sein zu können. Mit ihm? Wegen ihm? Wer wusste das schon, solange sie es nicht versuchte..? ~♥~ Dienstag, 7. Dezember 1994 »Was machst du eigentlich über Weihnachten?« Katie saß gedankenverloren auf einem Stuhl in der Bibliothek und lernte wie so oft schon mit Diana, als diese ihr auch schon die Frage gestellt hatte. Erstmals verwirrt zuckte sie mit den Schultern, antwortete dann jedoch »Ich denke ich werde hier bleiben. Nach Hause fahr ich auf keinen Fall!« Diana nickte und lächelte kurz ehe sie sagte »Gut, dann wirst du mich nach Hause begleiten. Meine Eltern wissen schon Bescheid und freuen sich darauf dich kennen zu lernen.« Auch wenn die Gryffindor derweil leicht überrumpelt, vielleicht auch überfordert, war so machte sich ein Lächeln auf ihren Lippen breit und auch eine kleine Vorfreude überfiel sie. Sie würde also wirklich die Menschen kennen lernen, von denen Diana immer mit Stolz erzählte und berichtete wie wichtig ihnen eine eigene Entscheidungsfreiheit sei. Und so kam es das Katie Bell ihr 14 Weihnachtsfest bei der Familie McEven verbracht. So kam es, dass sie Halt, Schutz und Rückhalt von Menschen bekam mit denen sie so gesehen nie vorher etwas zu tun hatte. »Manchmal müssen es nicht nur Freunde sein, welche dir zur Seite stehen.« ~♥~ Samstag, 21. Januar 1995 »Adrian hat heute Geburtstag.« zwischen zwei Bissen gab Alicia diesen kurzen Satz von sicher, während sie mit ihren Freundinnen beim Frühstück saß. Angelina sah unbeteiligt zu der Rednerin und aß weiter. Katie gab lediglich ein Nicken von sich um zu zeigen, dass sie verstanden hatte. »Er gibt heute Abend nach dem Spiel eine Feier. Wollt ihr nicht mitkommen?« »Ich bezweifle, dass die Schlangen feiern werden, wenn die heute gegen uns verlieren. Wo ich mir so ziemlich sicher bin.« gab die Dunkelhaarige spöttisch von sich und machte gleichzeitig damit deutlich, dass das Thema für sie gegessen war. Katie jedoch ging die Möglichkeiten in ihrem Kopf durch. Sollte sie versuchen sich in ihrem Schlafsaal zu verkriechen und Gefahr laufen, dass jemand sie da raus holte damit sie mitfeierte oder sollte sie sich in das Schlangennest begeben, wo sie wahrscheinlich ungebeten war, dann jedoch vielleicht einen lustigen Abend mit Alicia oder Diana haben könnte... »Ich komm mit dir.« und während Alicia über das ganze Gesicht zu strahlen begann, sah Angelina aus als wäre die Welt gerade unter gegangen. ~♥~ Gemeinsam mit Alicia stand Katie nun vor dem Eingang des Slytheringemeinschaftsraumes. Der Eingang stand offen und laute Musik dröhnte aus dem Inneren des Raumes. Die beiden Gryffindors blieben unsicher davor stehen. »Ähm... und jetzt?« fragte die Jüngere. Alicia zuckte mit den Schultern und murmelte »Wir sollten wohl rein gehen...« Die Blonde nickte bestätigend, fügte dennoch hinzu »Oder wir drehen uns um und sagen wir haben den Weg nicht gefunden.« Während die Ältere noch überlegte und sich schon in Gedanken auf dem Weg zurück befand, kam schon ihr Freund heraus um nach zu schauen wo sie denn blieb. »Na los, worauf wartet ihr? Kommt rein!« dann zog er die beiden Damen an den Armen hinein. Der Raum war dunkel. Lediglich ein paar per Zauber produzierten Lichteffekten erhellten ab und an den Raum. Leichter Nebel kroch über den Boden und die Musik schien die Wände zum Wackeln zu bringen. Hier und da hörte man von ein paar Quidditchfans Loblieder auf ihre Hausmannschaft, welche das heutige Spiel gegen Gryffindor haushoch gewonnen hatte. Alicia hatte zwar leichte Gewissensbisse nun hier zu sein und zu feiern, während ihre Teamkollegen ihre Wunden am lecken waren, aber es war nun mal auch der Geburtstag ihres Freundes... und irgendwie auch eine Siegesfeier. Katie indes fragte sich warum sie sich nicht doch in ihrem Schlafsaal verkrochen hatte, da die Hausparty bei ihnen doch ausgefallen war, andererseits war ihr klar, dass sie Alicia nicht hatte alleine gehen lassen können, weil diese sich sonst vollkommen verloren gefühlt hätte. Immerhin hatte Adrian schon wieder das Weite gesucht und die beiden standen nun irgendwie wie bestellt und nicht abgeholt mitten im Raum. »Und jetzt?« kam es schon zum zweiten Mal von der jungen Löwin, wobei sie dieses Mal doch erheblich lauter sprechen musste um die Musik zu übertönen. »Holen wir uns was zu trinken?!« kam es gedämpft bei der Blonden an, welche darauf nickte und sich einen Weg durch die feiernde Schülerschaft kämpfte, wobei sie bemerkte dass doch mehr nicht Slytherins anwesend waren als erwartet. Mit Getränken bewaffnet suchte die beiden Löwinnen sich eine etwas ruhigere und abgelegenere Ecke in der sie beim Reden nicht gleich schreien mussten. »Ganz schön viele Dachse und Raben hier...« Alicia nickte »Hab auch ein paar von uns hier herumlaufen sehen.« Katie grinste müde »Na wenn Oliver das wüsste.« Die Ältere lachte trocken auf »Der würde alle als Verräter abstempeln. Und wenn er ehrlich wäre, bin ich doch nur noch im Team, weil du gegangen bist.« Katie schüttelte den Kopf. »Nein.« dann grinste sie und rempelte ihre Freundin leicht mit der Schulter an »Du bist nur noch im Team, weil er den Pokal will.« »Du bist scheiße, weist du das?!« Katie nickte und schon waren die beiden am lachen. »Ladys, was treibt ihr hier so alleine in der Ecke?« Adrian trat hinter die beiden und legte jeder einen Arm um die Schulte, drückte seiner Freundin aber gleichzeitig einen Kuss auf die Wange. »Ihr solltet tanzen!« Auf diese Aufforderung schüttelte die Blonde vehement die Kopf, während Alicia absolut ernst antwortete »Wir reden gerade darüber das Oliver mit Sicherheit eine viel bessere Party organisieren wird, wenn wir erstmal den Pokal haben.« Dem Slytherin entgleisten sämtliche Gesichtszüge, während sich die beiden Gryffindors vor lachen nicht mehr ein bekommen konnten. »Nicht lustig.« gab die Partyqueen und Klatschtante Nummer eins von sich und schob die beiden Jägerinnen auf die Tanzfläche. »Und um das wieder gut zu machen tanzen wir drei hübschen jetzt!« Pucey schien voll in seinem Element zu sein, denn er tanzte was das Zeug hielt und schien seinen Spaß zu haben. Die beiden Gryffindors taten sich etwas schwer sich dem Takt der Musik anzupassen aber letztendlich schienen auch sie ihren Spaß zu haben. Katie ließ sich auch von der ein oder anderen Schlange antanzen, plauderte dort ein bisschen und lachte da ein wenig. Als auf einmal ein langsames Lied einsetzte, wollte Katie sich schon auf den Weg zum Rand des Raumes machen, wurde jedoch von einer Hand zurückgehalten, welche sie an eine ihr nicht ganz unbekannte Brust zog. »So sieht man sich wieder...« Ihr Blick ging nach oben und sie sah in die Augen der Oberschlange schlecht hin. Ihre letzte Begegnung war noch allzu präsent in ihren Gedanken und auch das Gefühl sich doch auf irgendeine Weise lächerlich gemacht zu haben wollte nicht schwinden. »Soll vorkommen auf einer Schule wie Hogwarts.« Ein unsicheres Lächeln spiegelte sich auf ihren Lippen. Er grinste leicht auf sie hinab. »Ich dachte schon, du würdest dich vor mir verstecken.« Ihre Wangen nahmen ein sattes rot an, welches sie hoffte, dass er es nicht erkannte durch die schlechten Lichtverhältnisse. Doch er schien es durchaus gesehen zu haben. »Autsch.. da hab ich wohl ins Schwarze getroffen.« Zwar wollte Katie widersprechen doch schienen ihr nicht die richtigen Worte einzufallen und anlügen wollte sie ihn ja irgendwo auch nicht. »Weißt du, ich hab über deine Worte nachgedacht.« Seine Lippen, sein Atem, streiften ihr Ohr und erneut machte sich eine Gänsehaut in ihrem Nacken breit. »Welche?« Ihre Stirn lehnte an seiner Brust, sodass er ihre Stimme nur gedämpft aber noch laut genug vernahm. »Das ich wie ein Schlüssel bin, der deinen Käfig öffnen kann...« Katie biss sich auf ihre Lippen und sah wieder unsicher zu ihm auf. »Wenn du willst halte ich diese Gitter noch eine Zeit lang offen.« Seine Lippen streiften über ihren Hals und ihr entrann ein überraschtes Keuchen. Seine Augen suchten ihre und ohne zu wissen wieso, weshalb, warum; ohne wirklich darüber nachzudenken, nickte sie »Okay.« und ohne das irgendjemand es bemerkte verließen die beiden den Raum. Sonntag, 22. Januar 1995 Er lag auf der Seite und stützte seinen Kopf auf seiner linken Hand, während seine andere immer wieder leicht über das ihm zugewandte Gesicht strich. Ihr blondes Haar umspielte ihr Gesicht und ihre Brust hob und senkte sich regelmäßig. Er selber hatte nicht lange geschlafen. Laut seinem Wecker war es erst kurz nach vier Uhr am Morgen. Es konnten höchstens drei Stunden gewesen sein in denen er geschlafen hat. Dennoch fühlte er sich ausgeschlafener, als sonst. Wie ruhig und ausgeglichen sie doch war, wenn sie schlief. Ein Seufzen entwich ihm. Worauf hatte er sich da bloß eingelassen? Seine rechte Hand von ihr nehmend ließ er sich in sein Kissen fallen und fuhr sich über sein Gesicht. Vielleicht machte er sich einfach viel zu viele Sorgen.  Bell war doch nicht der Typ Mädchen, welcher ihm weiter hinterher rannte, wenn er ihr am nächsten Morgen sagte, dass es das gewesen war. Aber war es das wirklich schon? Wollte er, dass diese Nacht die Einzige blieb? Warum war er mit ihr überhaupt in sein Zimmer gegangen? Hätte es eine Nische im Flur nicht auch getan? So wie die ganzen Male zuvor, mit den ganzen anderen Mädchen. Sie hatte ihm ihre Unschuld geschenkt. Ihre Unschuld. Ihm, einer Schlange. Der Schlange. Sie hatte ihm blind vertraut. Aber warum? Wollte er das wirklich wissen? Ein leises Seufzen holte ihn aus seinen Gedanken. Er drehte sich wieder auf die Seite und sah in die verschlafen blinzelnden Augen der Löwin. »Gut geschlafen, Kleines?« Als Antwort bekam er ein verschlafenes »Mhh...« und schon drehte sie auf den Bauch und vergrub ihr Gesicht in das Kissen, welches unter ihr lag. Einige Zeit herrschte, bis auf ihrer beider Atem, Stille und er dachte schon die kleine Gryffindor wäre wieder eingeschlafen, als sie ihm ihr Gesicht wieder zu wandte »Guten Morgen..?« Ein dünnes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Ihre Unsicherheit hatte einen gewissen Reiz. »Guten Morgen.« er beugte sich ein wenig zu ihr herüber und strich mit seinen Lippen hauchzart über ihre. Vorsichtig hob sie ihre Hand und berührte ihre Lippen. Die ganze Situation irritierte sie. Sie lag nackt im Bett dieser Schlange, sie hatte mit ihm geschlafen, und sie fühlte sich leicht bis restlos überfordert. Würde er sie jetzt raus schmeißen? Würden sie wieder...? Auf ihren Wangen bildete sich ein zarte Röte, welche dem Slytherin trotz der Dunkelheit nicht entgingen. »Woran denkst du?« sein Atme, sowie seine Lippen strichen wieder einmal über ihr Ohr und bereitete ihr eine Gänsehaut. Leise seufzte sie und sah ihm in die Augen »Wenn ich ehrlich bin frage ich mich, wann du mich samt meiner Klamotten raus schmeißt... und worauf ich mich bloß eingelassen hab.« Kurz lachte er auf und zog sie auf seine Brust »Keine Angst, ich werde dich schon nicht rausschmeißen.« wie schon beim ersten Mal musste er erstaunt feststellen, wie zart ihre Haut sich einfühlte und er musste schwer an sich halten um sich zu beherrschen. Mit ihren Händen stützte sie sich leicht auf seiner Brust hoch um ihm besser ins Gesicht sehen zu können. »Und was ist mit meiner zweiten Frage?« Als Antwort spürte sie seine Finger an ihrer Seite entlang fahren und seine Lippen an ihrem Hals. »Lass es uns heraus finden.« Dienstag, 14. Februar 1995 Es war Valentinstag und im gesamten Hause Gryffindor schien der Ausnahmezustand zu herrschen. Während Katie und Angelina genervt von all den Verliebten den Raum verließen um sich nicht das Geturtel bis Unterrichtsbeginn in der Großen Halle anzutun, war Alicia wie der Rest auch auf Wolke Sieben am schweben. »Sie sollen alle dran ersticken.« gab Angelina genervt von sich, wozu die Blonde nur ein bestätigendes Nicken abgab. Die Sache mit ihr und Flint, welche wohlgemerkt mehr als geheim war, schien sie doch auf gewisse Art und Weise zu nerven. Denn irgendwo hätte auch sie heute gerne eine Kleinigkeit bekommen. Aber sie wusste wie dieser Troll war... und er war alles andere als romantisch veranlagt. Das würde auch sie wohl nie ändern können. Sie hatte sich gerade von ihren Freundinnen verabschiedet und wollte aufstehen, als auf ihrem Teil des Tisches eine korallenrote Rose erschien mit einem zusammengefalteten Stück Pergament. Heute Abend bei mir. & red mit Wood.  Beim nächsten Spiel will ich wieder gegen dich fliegen. M.F.  P.s.: Frohen Valentinstag  Mit einem Lächeln sah die Gryffindor auf und sah am anderen Ende der großen Halle in ein paar blaue Augen, welche sie vergnügt angrinsten. Sie schüttelte immer noch lächelnd den Kopf und machte sich auf den Weg zu ihrem Kursraum. Dann nahm alles seinen Lauf... & jetzt war es so wie es war. Es war Liebe. ~♥~ Kapitel 9: …all new beginnings are difficult -------------------------------------------- …all new beginnings are difficult Du könntest sagen, jeder Neuanfang ist schwer Montag, 2. Oktober 1995 Bis zum frühen Morgengrauen saßen die beiden Schülerinnen in ihren Betten und redeten miteinander. Miranda konnte kaum glauben was sie alles erzählt bekam. Konnte es möglich sein, dass sie alle wirklich nicht das Geringste mitbekommen hatten in den letzten Monaten? »Er bedeutet dir wirklich viel oder?« Überrascht sah Katie auf, konnte aber nichts anderes als Lächeln. »Er ist alles für mich. « »Alles ist so viel.« leicht ungläubig schüttelte die Braunhaarige mit dem Kopf, was dazu führte dass Katie mit den Schultern zuckte »Er war immer genau dann da, wenn ich jemanden gebraucht habe. Und irgendwann, da hab ich nur noch ihn gebraucht.« Miranda legte die Hände über ihren Mund. »Aber ihr habt euch immer genauso verhalten wie sonst. In den Fluren, auf dem Quidditchfeld.« Die Jägerin nickte »Ich spiele nur wegen ihm wieder. Und aufgehört habe ich wegen Oliver. Schon komisch oder? Während ich vor dem einen weglaufe, laufe ich dem anderen in die Arme.« Die Jüngere schüttelte den Kopf »Weißt du was wirklich komisch ist? Der Junge bei dem alle dachten, dass er dich glücklich machen würde, hat dich den Abgrund hinunter gestürzt. Der der dich aufgefangen und wieder hoch getragen hat, war der bei dem alle dachten er würde dir irgendwann das Genick brechen.« Leise seufzte Katie »Ja, ich glaube keiner hätte damit gerechnet, dass es so kommen würde. Am allerwenigsten wir selber.« Ihr Blick schweifte durch den Schlafsaal und blieb an ihrem Wecker hängen. 6.45 Uhr. »Wir sollten uns langsam fertig machen.« »Katie, also... einige sind ganz und gar nicht erfreut von den Neuigkeiten mit dir und Flint.« gab Miranda drucksend von sich. Doch die Andere schüttelte nur leicht mit dem Kopf »Weiß ich und irgendwo war mir das von Anfang an klar. Vielleicht bin auch deswegen solange davor weggelaufen.« zum Ende wurde sie leiser. Die beiden Fünftklässlerinnen waren früh dran, als sie sich auf dem Weg zur großen Halle machten, weswegen ihnen auch kaum jemand begegneten. Zu der Erleichterung beider, vor allem niemanden aus ihrem oder dem Hause Slytherin. Vereinzelt fanden sich aber auch am Haustisch der Löwen schon Schüler, welche ihr Frühstück zu sich nahmen. Der ein oder andere warf Katie einen bösen Blick zu oder versuchte etwas, was wie ein aufmunterndes Lächeln wirken sollte, rüber zu bringen. »Du schaffst das!« murmelte Miranda, als sie sich hinsetzten. Auch wenn Katie wusste, dass ihre Freundin die Worte wirklich so meinte wie sie sie aussprach, machten sich in ihr selbst doch kleinere Zweifel breit. Was wäre, wenn sich wirklich ihr gesamtes Haus gegen sie stellte? Was sollte sie dann machen? Auf keinen Fall würde sie ihr Versprechen Marcus gegenüber brechen, aber wie würde es aussehen, wenn sie von ihrem eigenen Haus verstoßen wurde? »Katie« erschrocken zuckte die Angesprochene zusammen. Sie hatte gar nicht mitbekommen wie die große Halle sich nach und nach füllte und auch nicht wie Alicia sich zu ihr gesetzt hatte, wo die meisten sie doch scheinbar zu meiden schienen. Unsicher sah Katie auf und konnte ein leichtes Lächeln auf den Lippen der anderen Jägerin erkennen. »Warum hast du mir denn nichts gesagt?« Wie oft sie schon diese Frage gehört hatte. Wie oft sie nicht darauf antworteten konnte, wollte. »Ich konnte nicht.« Ja, Alicia wusste, dass Katie es in der letzten Zeit nicht leicht hatte. Sie wusste, dass die Löwin mit sich selbst zu kämpfen hatte. Aber hätte nicht Katie wissen müssen, dass sie gerade in dieser Situation zu ihr hätte kommen können »Ich freue mich für euch!« und noch bevor sich in ihren Augen der Unglaube breit machen konnte, wurde der jungen Löwin klar das Alicia mit dieser Angst umzugehen wusste. Immerhin hatten sie und Adrian es bereits geschafft. »Dankeschön.« Ihr Blick ging in Richtung Tür und gerade sah sie wir Marcus und Adrian eintraten und auch ihre Blicke zum Gryffindortisch glitten. Ein Lächeln bildete sich auf den Gesichtern der beiden nun Verlobten. Dann sah Katie wieder auf ihren Teller und aß den Rest ihres Brötchen. Sie sah kurz zu Miranda, welche scheinbar nur noch auf sie wartete, erhob sich und verabschiedete sich von Alicia, bis zum Training am Nachmittag. Ohne wirklich jemanden zu beachten gingen die beiden Löwinnen durch die Flure, bis sie am Raum für Zaubertränke angekommen waren. Einige der anderen Schüler standen bereits dort und während nun ungewohnter Weise die Schlangen sie grüßten, drehten sich ihre alten Freunde von ihr weg. Miranda bemerkte wie Katie sich verkrampfte und mit sich kämpfen musste. Der Alptraum eines jeden Hogwartsschüler war für Katie wahr geworden. Ihr eigenes Haus wandte sich von ihr ab. Ein zittriger Seufzer verließ die Lippen der 15 jährigen und sie wusste nicht recht wie sie sich nun verhalten sollte. Doch einer der anderen Gryffindors nahm ihr die Entscheidung ab. Er war so alt wie Katie, jedoch um einiges größer und breiter. Ohne das irgendjemand reagiert rempelte er sie so an, dass sie das Gleichgewicht verlor und zu Boden fiel. Sofort war Miranda neben ihr und half ihr auf, als auch schon zwei Schülerinnen aus Slytherin zu den beiden kamen und sich nach Katies Befinden erkundigten, während sie den Rempler, David McConner, giftig anfunkelten. Zu perplex war die Gryffindor um zu reagieren, doch scheinbar war das auch völlig unnötig denn zwei stämmige Fünftklässler aus Slytherin packten sich den Übeltäter und machte ihn mit der Wand auf diesem Flur bekannt, allen voran sein Gesicht. »Irgendein Problem, McConner?« fauchte da auch schon einer der beiden Slytherin. Der Löwe jedoch lachte nur trocken auf und versuchte vergeblich sich zu befreien »Was wollt ihr denn? Solltet ihr nicht lieber euer neues „Oberhaupt“ suchen anstatt diese Schlampe zu verteidigen?« Einer der Schlangen drückte McConner fester gegen die raue Steinwand und sah zu seinem Hausgenossen hinüber. »Was denkst du Miles, wie würde es unserem „Oberhaupt“ gefallen, wenn wir ihm erzählen wie dieser Möchtegern von einem Zauberer seine Verlobte betitelt.« Der Angesprochene lachte hämisch auf »Oh, dann kann der kleine David aber nur hoffen, dass Marcus gute Laune hat, ansonsten wird er wohl bis zum Jahresende nicht von der Krankenstation kommen« Langsam aber sicher machte sich in dem Gryffindor Panik breit und auch als die Schritte ihres Lehrers erklangen wurde diese nicht unbedingt weniger, sie wurde nur noch größer. Als Snape dann mit wehenden Umhang um die Ecke bog und sah wie zwei seiner Schüler einen Löwen im Griff hatten, seufzte er genervt auf. Die Stunde fing ja schon einmal gut an. »Mister Bletchley, Mister Miller. Was hat Ihnen denn bitte unser so hilfloser Mister McConner getan?« »Der kleine Mister McConner musste sich selbst beweisen, dass er was in der Hose hat und hat deshalb Miss Bell angepöbelt und zu Boden geschubst.« kam es daraufhin etwas abgelegen von den Gruppen, welche sich gebildet haben. Auf der einen Seite Katie mit Miranda und den Schlangen, auf der anderen Seite die Löwen. Ungläubig schüttelte der Lehrer mit dem Kopf. Verstand war bei den Gryffindors wohl größtenteils untergegangen. »Nachsitzen McConner. Die nächsten zwei Wochen.« dann öffnete er den Klassenraum und betrat ihn, im Schlepptau seine Schüler sowie den protestierenden McConner »Aber...« doch Snape schnitt ihm das Wort ab bevor er auch nur dazu kam weiter zu reden »Was? Ihnen sind zwei Wochen nicht genug? Also gut dann machen wir doch drei Wochen draus.« Damit begann Katies erste Stunde, in der sie nicht wie üblich vorne mit ihren Gryffindorfreunden saß, sondern im hinteren Teil des Raumes bei den Schlangen, welche sie respektierten und akzeptierten, als wäre sie eine von ihnen. ~♥~ »Flint!« genervt drehte der Angesprochene sich um und sah wie eine der Fünftklässlerinen seines Hauses auf ihn zugeeilt kam. Es war bereits abends, Marcus hatte Katie den ganzen Tag noch nicht gesehen und eigentlich wollte er jetzt nichts mehr, als endlich das Abendessen hinter sich zu bringen um sie anschließend in sein Zimmer zu entführen »Was?!« Wegen des nicht freundlichen Ton, welchen der Abschlussabsolvent an den Tag legte, war die Slytherin leicht verunsichert legte aber die in ihrem Haus erforderlichen kalten und gleichgültigen Züge auf »Katie, also Bell, wurde heute vor Zaubertränke von McConner aufs übelste beleidigt. Miles und Daniel sind dazwischen gegangen... aber ich weiß nicht, ob das die anderen wirklich abhält sie auch anzugreifen.« Die Stirn runzelnd sah er sie an »Und wieso kommst du zu mir und sagst mir das?«  Zwar war ihm klar, dass er in seinem Haus sehr viel Respekt entgegen gebracht bekam, dies nun auch Katie zu teil kam, dennoch wusste er nicht, ob er seinem Gegenüber wirklich trauen konnte. Sie jedoch räusperte sich kurz »Sagen wir es so, sie hat mich vor einer ziemlich unschönen Erfahrung bewahrt, okay?« Marcus wollte nicht weiter darauf eingehen, weshalb er nur nickte und sich schon auf ein Gespräch mit seiner Verlobten vorbereitete. Das erleichterte Seufzen hinter sich, hörte er dennoch und irgendwie wollte er nun doch wissen, wovor seine Freundin diese Slytherin bewahrt hatte. Nach dem Abendessen, Katie hatte Marcus gesagt, dass sie heute nicht mehr mit zu ihm kommen würde, machte sich der junge Flint schlechtgelaunt auf den Weg in Richtung Kerker, gemeinsam mit seinen Freunden. »Jetzt zieh nicht so ein Gesicht! Katie braucht auch noch Luft zum atmen.« Adrian gab Marcus einen Stoß mit dem Ellbogen. Dieser jedoch verzog keine Miene und antwortete stattdessen »Du musstest auch keine Angst haben, dass irgendwelche verrückt gewordenen Gryffindors deine Freundin anfallen.« Überrascht zog Graham eine Augenbraue hoch. »Also stimmt das, was Miles eben erzählt hat? McConner ist handgreiflich geworden!« Marcus nickte bestätigend und Adrian schüttelte ungläubig den Kopf. »Diese Gryffindors haben sie doch nicht mehr alle. Da soll noch mal einer sagen, wir Slytherin wären alt eingesessen.« »Ich denke aber nicht, dass du dir große Sorgen machen musst.« gab Theodor von sich »Bell ist kein Mädchen, welches sich allein nachts durch Hogwarts schleicht. Und während der Unterrichtszeit, haben die Slytherin aus ihrer Klasse sie im Auge.« »Aber in ihrem Gemeinschaftsraum ist keiner der ein Auge auf sie wirft.« ~♥~ »In ein paar Tagen werden sich alle wieder beruhigt haben.«  Schon den halben Tag über versuchte die Sechstklässlerin, die Fünftklässlerin zu beruhigen, doch egal was sie sagte, wirklicher Optimismus schien nicht auf zu kommen. Es folgte lediglich ein weiterer Seufzer und schweigen von der Blonden. »Soll ich Adrian oder Marcus eine Eule schicken?« Doch auch darauf gab Katie nur ein schwaches Kopfschütteln. »Alicia, das bringt doch auch nichts. Ich kann mich doch nicht ewig hinter ihm verstecken.« »Du hast ja Recht.« seufzte die Ältere. »Aber hier sitzen und nichts tun, dass bringt dir auch nichts.« Ihre Glieder von sich streckend, erhob die 15 jährige sich schwerfällig. »Und was soll ich, deiner Meinung nach, machen? Selbst Angelina redet nicht mehr mit mir.« Eine Tatsache, welche der Jägerin deutlich zu schaffen machte. »Denn wenn wir mal ehrlich sind, außer dir und Miranda, gehen mir alles Gryffindors aus dem Weg.« »Das wird schon wieder...« versuchte Alicia es erneut. Als Katie sich auf ihr Bett fallen ließ, sah sie ein letztes Mal zweifelnd zu ihrer Freundin »Vielleicht ja morgen.« dann wandte sie sich zum schlafen um. »Gute Nacht.« »Gute Nacht.« und damit ging auch die 16 jährige in ihren Schlafsaal. Dienstag, 3. Oktober 1995 Der nächste Morgen kam und Katie fühlte sich, trotz der Unannehmlichkeiten, welcher sie sich mehr als bewusst war, deutlich wohler, als in den vergangenen Monaten. Sie wusste, dass sich in den wenigen Stunden, in welchen sie geschlafen hat, sich nichts verändert hatte. Die Schüler, welche ihre Entscheidung verachteten, würden dies auch noch an diesem Morgen tun. Doch sie würde den Kopf nicht hängen lassen, denn sie wollte — sollte, allen zeigen, dass sie eine Löwin war, dass sie mutig und stark war, dass sie ihren Kampf kämpfen würde. Sie würde es ihnen zeigen, ihnen allen. Ihr Weg führte sie heute allein in die große Halle. Wenige ihr bekannte Gesichter grüßten sie. Hexen und Zauberer, welche sie bis vor einigen Tagen noch täglich grüßten, schritten nun wortlos an ihr vorbei. Andere jedoch, mit welchen sie selten, bis nie, ein Wort gewechselt hatten, grüßten sie nun und sprachen mit ihr. Kurz bevor sie die große Halle erreichte, hörte Katie, wie man sie rief. Sie blieb stehen und wandte sich der Stimme zu. »Allison?« »Katie, hey.« schnaufend blieb die Slytherin vor der 15 jährigen stehen. »Merlin, bist du schnell.« Die Angesprochene zuckte mit den Schultern »Was gibt’s?« »Wegen gestern... also, ich dachte mir, du solltest nicht allein unterwegs sein.« Ein leichtes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. »Alles halb so schlimm.« Allison seufzte »Das habe ich auch gesagt, bis du McConner verflucht hast, damit er von mir ablässt.« Katies Lächeln schwand. »Ich denke immer noch, du hättest es melden sollen.«  »Ich weiß Katie, ich weiß. Aber ich konnte es nicht und dank dir ist ja nichts passiert.« Die Slytherin wirkte bedrückt. »Marcus macht sich Sorgen um dich und die sind berechtigt. Ich bin dir etwas schuldig und jeder bei uns ist um deinen Schutz besorgt. Marcus ist sehr angesehen in unserem Haus und du gehörst jetzt auch dazu.« »Es ist seltsam, dass jetzt jeder weiß, dass wir zusammen sind.« langsam drehte sie sich um und deutete Allison an ihr zu folgen. »Wie lange läuft das mit euch schon?« Katie lachte über die Neugier der Slytherin »Ihr Slytherin seid euch alle so ähnlich.« Diese grinste und zuckte die Schulter »Also?« »Seit Adrians Geburtstag.«, dass der Slytherin ihre Gesichtszüge entgleisten, als sie die Große Halle betraten, übersah Katie einfach mal. ~♥~ Donnerstag, 9. November 1995 Liebste Katie, leider haben wir uns bei meinem letzten Besuch in Hogwarts nicht kennen lernen können und leider konnte ich bisher auch noch nicht die Zeit finden um dir zu schreiben. Da sich die Umstände nun jedoch geändert haben, würde ich mich freuen, wenn wir weiterhin in Briefkontakt bleiben und uns so ein wenig kennen lernen könnten. Auch wenn es noch ein wenig früh dafür ist, mein Mann und ich würden uns freuen, wenn du die Weihnachtsfeiertage sowie das Neujahrsfest mit uns zusammen verbringen würdest, jetzt, wo du doch schon bald ein Teil unserer Familie sein wirst. Richte Marcus und Kimberly doch bitte schöne Grüße von uns aus und sag ihr, dass sie doch bitte auf unsere Briefe antworten soll, sonst werde ich ihr einen Heuler zu kommen lassen müssen. Ich freue mich schon auf deine Antwort. Mit lieben Grüßen, Grace Flint Freitag, 10. November 1995 Sehr geehrte Misses Flint, ich habe mich wirklich sehr über ihren Brief gefreut und freue mich auch sehr ab jetzt in engeren Briefkontakt mit Ihnen zustehen und Ihre Einladung bezüglich der Feiertage nehme ich mit Freuden an. Von Ihren Kindern soll ich Ihnen viele Grüße zurück ausrichten und Kim versucht Ihnen schnellst möglich zu antworten (Sie ist im Moment zu sehr mit ihren Freundinnen beschäftigt). Nun bisher habe ich noch keinen engeren Briefkontakt mit jemanden außer meinen Freunden geführt, weshalb ich nicht genau weiß was ich Ihnen nun erzählen könnte. Doch zuvor möchte ich Ihnen und Ihrem Mann dafür danken, dass Sie mir die Möglichkeit geboten haben den Mann zu heiraten, welcher mir alles auf dieser Welt bedeutet. Ich weiß nicht, wie ich es Ihnen erklären soll. Aber als ich mitgeteilt bekam, dass ich verlobt sei, verlor ich den Boden unter meinen Füßen. Ich fühlte mich eingeengt und eingesperrt.  Dieses Gefühl eingesperrt zu sein hielt mich fest in seinen Klauen, solange bis Marcus und ich uns angefreundet haben, bis wir uns näher gekommen sind, bis wir uns verliebt haben. Ich kann Ihnen gar nicht sagen wie dankbar ich Ihnen für alles bin. Mit freundlichen Grüßen, Kathleen Bell Freitag, 22. Dezember 1995 Die Blätter fielen von den Bäumen und schmückten den Boden der Ländereien, während nach und nach die Tage kälter und kürzer wurden. Bisher war noch kein Schnee gefallen, was bei Katie Wehmut hervorrief. Es würde jetzt schon ihr zweites Weihnachten ohne ihre Eltern werden und auch wenn sie es nicht gerne zu gab, sie fehlten ihr. Und auch wenn sich die Probleme in der Schule geregelt hatten, bisher hatte sie noch keinen Brief ihrer Eltern gelesen oder ihnen von sich aus geschrieben. »Woran denkst du?« leise hauchte Marcus ihr die Worte ins Ohr und führte ihre Hand, welche mit seiner verschränkt war zu seinen Lippen und hauchte ihr einen Kuss auf ihren Handrücken. »Daran, dass dies bereits das zweite Weihnachten ist, welches ich ohne meine Eltern verbringe.« bedrückt sah sie zu ihrem Verlobten. Verlobter, ein Wort, welches sie mittlerweile zum strahlen brachte. Was für einen Unterschied es doch machen konnte, wenn derjenige dem diese Bezeichnung galt ihr auch unendlich viel bedeutete. »Wir können sie immer noch einladen.« wie so oft in den letzten Tagen machte er ihr diesen Vorschlag, welchen sie jedoch wie sonst auch ablehnte. »Nein, sie fehlen mir ja, aber ich will sie nicht sehen.« »Okay.« fest zog er sie an seine Brust und drückte ihr einen Kuss aufs Haar. »Ich liebe dich.« Ein Strahlen huschte über ihr Gesicht und nachdem sie ihm einen Kuss auf die Lippen gehaucht hatte erwiderte sie »Ich liebe dich auch.« »Meine Eltern freuen sich dich richtig kennen zu lernen.« seine Hand streifte über ihren Arm, während er die vorbeiziehende Landschaft beobachtete. »Deine Eltern scheinen nett zu sein. Ich mag deine Mutter und ich hoffe dein Vater hat keinen allzu schlechten Eindruck von mir nach unserer letzten Begegnung.« lächelnd sah sie zu ihm auf. »Weißt du, nachdem mein Vater gesehen hat, wie viel wir beide bereit sind für den anderen zu verlieren...« Marcus suchte ihren Blick und lehnte seine Stirn an ihre »Er wollte, dass ich um dich kämpfe.« „Ohne sie wirst du nie wieder glücklich.“ Den Rest der Zugfahrt verbrachten sie still, sahen einander zwischen durch an und hielten sich die ganze Zeit im Arm. Am Bahnhof angekommen ließ Marcus ihr Gepäck vor sich her schweben, sie sammelten Kim ein und am Ausgang vom Bahnhof wartete auch schon sein Vater auf die drei Schüler. Sie sagten einander Hallo und schon apparierten sie gemeinsam zum Anwesen der Flints, wo sie bereits erwartet wurden. »Möchtet ihr etwas essen, Kinder?« Mrs. Flints Worte hallten durch den großen Flur, als sich das Eingangsportal wieder geschlossen hatte. Während ihr Mann die Kinder vom Bahnhof abgeholt hatte, hatte sie eine Kleinigkeiten zum Essen vorbereitet. »MUM!« vor Freude strahlend warf sich Kimberly an den Hals ihrer Mutter, als diese in die Eingangshalle hinein kam. »Kim.« Lächelnd legte sie ihre Arme um ihre Jüngste, gab ihr einen Kuss und sah über ihre Schulter zu ihrem Sohn, welcher seine Verlobte an der Hand hielt. »Marcus, Kathleen.« mit einem Lächeln auf den Lippen schritt sie auf die beiden zu, nahm erst ihren Sohn in die Arme und dann Katie, welcher sie ins Ohr flüsterte »Willkommen in der Familie.« Auch wenn ihre Worte nur ein Flüstern waren, so hatte Marcus sie verstanden und schloss Katie mit einem Lächeln auf seinem Mund in die Arme und gab ihr einen Kuss auf ihre Stirn. Dass sein Vater, das Gleiche bei seiner Mutter tat, sah er nicht. »So Kinder, jetzt solltet ihr aber eine Kleinigkeit essen.« und mit diesen Worten scheuchte Grace die Meute ins Esszimmer, während Marcus mit einem Wink seines Zauberstabes seine und Katies Koffer in sein Zimmer schweben ließ. »Katie, magst du Kürbissaft oder möchtest du etwas anderes?« fragend sah Mrs. Flint ihr Schwiegertochter in Spee an, während sie den Krug mit dem Saft herum schweben ließ zum einschenken. »Kürbissaft ist in Ordnung, danke« lächelnd sah sie zu Marcus Mutter, spürte seine Hand auf ihrer und seit langem fühlte sie sich mal wieder Zuhause. Montag, 25.Dezember 1995 Manchmal wusste Marcus wirklich nicht was in seine Mutter gefahren war. Dachte sie wirklich, dass Katie auf Hogwarts jede Nacht in ihrem eigenen Bett verbrachte? Scheinbar schon, sonst hätte sie ihr nicht eines der Gästezimmer zurecht gemacht und ihm ausdrücklich verboten sich Nachts in ihr Zimmer zu schleichen oder sie davon zu überzeugen sich in sein Zimmer zu schleichen. Nun, da er mit seinen 18 Jahren schon volljährig war, er zwar Respekt, aber keine Angst vor seiner Mutter hatte, war er nun auf dem Weg in das Zimmer seiner Verlobten. Lautlos schritt er den Gang entlang, bis er bei der Tür angekommen war, hinter der Katie am schlafen war. Mit einem Schwung seines Zauberstabes öffnete sich die Tür und nachdem er hineingetreten war, schloss sie sich mit eben jener Bewegung auch wieder. Langsam und leise ließ er sich neben sie auf dem Bett nieder und sah dabei zu wie der Mond und die Sterne kleine Schatten über ihr Gesicht tanzte ließen. Zart strichen seine Finger über ihr Gesicht und ließen seine Lippen folgen. »Marc...« verschlafen öffnete sie ihre Augen und sah das Lächeln auf seinen »Frohe Weihnachten.« »Wünsche ich dir auch.« murmelte sie vor sich her, während sie sich an seine Brust schmiegte und seine Hand über ihren Rücken strich »Wie spät ist es?« »Kurz nach drei.« »Was machst du denn hier? Deine Mutter hat doch gesagt...« nach einer Weile in der beide geschwiegen haben, richtete Katie ihr Wort wieder an ihn. Marcus konnte sich ihr Grinsen gerade zu vorstellen »Meine Mum...« setzte Marcus an würde jedoch unterbrochen, als die Tür aufschwang und auf einmal das Licht in dem Gästezimmer anging. »Marcus Alexander Flint!« Die Stimme von Grace Flint hallte durch das Anwesen und ließ die beiden Schüler erschrocken zusammen zucken. »Habe ich dir nicht ausdrücklich verboten dich nach 22 Uhr in dieses Zimmer zu begeben?!« Während Katie ein Lachen unterdrückte, schoss Marcus das Blut in die Wangen, ob aus Wut oder Scham konnte keiner genau sagen »Mutter!« »Los raus hier, junger Mann!« Und unter grummelnden Protesten und einem letzten Kuss an Katie verschwand er dann wieder in sein Zimmer. »Dieser Junge...« seufzend ging sie auf die 15 Jährige zu und ließ sich neben ihr nieder, welche ein kleines Grinsen auf den Lippen trug. »Manchmal hat er den Hang gegen die Regeln zu verstoßen.« Grace entwich ein Seufzen »Du darfst diese Regel auf gar keinen Fall persönlich nehmen, okay?« Überrascht sah Katie zu ihrer zukünftigen Schwiegermutter. »Ihr seid jetzt zwar verlobt... aber Marcus macht sich momentan noch strafbar, wenn er mit dir schläft.« Katie schoss die Röte in die Wangen. »Was ihr in Hogwarts macht, darauf habe ich keinen Einfluss. Aber bis zu deinem 16. Geburtstag werdet ihr in diesem Haus nicht in einem Bett schlafen und wenn es nach mir ginge, wäre es so bis zu eurer Hochzeit.« Während der ganzen Zeit sah sie mit einem Lächeln zu der 15 jährigen. »Grace?« »Ja, Kleines?« »Ich freue mich ein Teil von eurer Familie zu werden.« Nach diesen Worten schloss Mrs. Flint die Schülerin in ihre Arme und während Katie langsam ins Land der Träume glitt, sagte die Dame des Hauses »Und ich freue mich zu sehen, wie glücklich du meinen Sohn machst« Als Marcus am Morgen (um acht Uhr) Katies Zimmer erneut betrat, machte sich ein Lächeln auf seinen Lippen breit, als er sah dass seine Mutter die 15 jährige im Arm hielt, während sie beide am schlafen waren. Würde Katie erstmals den Schnee sehen, welcher die Landschaft und das Anwesen bedeckte... Sonntag, 31. Dezember 1995 In einem Kleid aus smaragdgrüner Seide stand Katie auf dem Balkon, welcher an den Ballsaal anschloss. Schnee bedeckte die Umgebung und wurde von den Sternen und dem Mond über ihr beleuchtet. Die Musik hinter ihr ließ alles noch unwirklicher scheinen. Sie war noch nie auf so einem Fest gewesen und sie wusste, wenn sie und Marcus erst einmal offiziell verlobt waren, würden diese Feste zu etwas alltäglichem werden. »Katie« Als sie seine Stimme hörte, drehte sich die 15 jährige um und lächelte zu ihm auf »Hey« Seine Arme umschlossen sie und zogen sie an seine Brust »Gleich beginnt ein neues Jahr.« »Unser Jahr.« sagte Katie lächelnd und streckte sich zu ihm hoch um ihm einen Kuss zu geben. Zeitgleich zu ihrem Kuss begann hinter ihnen das Neujahrsfeuerwerk. »Ja, unser Jahr!« ~♥~ Epilog: ...we are dreamers -------------------------- Epilog You may say we are dreamers Dienstag, 30. Juni 1998 Ihr Blick glitt ein letztes Mal über die Mauern dieses Gebäudes. Sie überblickte ein letztes Mal diese ihr so bekannte und wundervolle Landschaft. Ein leiser Seufzer verließ ihre Lippen und für einen Moment gab sie sich all den Erinnerungen der letzten sieben Jahre hin. Sie erinnerte sich daran, wie sie an ihrem ersten Tag gerade zu überwältigt war von diesen eindrucksvollen Gemäuern und wie sie ganz vorne in der großen Halle saß und vor den Augen aller den Sprechendenhut aufgesetzt bekam. Wie dieser sie dem Hause Gryffindor zuwies. Sie erinnerte sich an ihr zweites Jahr, in dem sie sich für die Quiddich Mannschaft bewarb und wie sie unendlich lange kämpfen musste um Oliver Wood von sich zu überzeugen, wie sie in ihrem ersten Spiel gegen die Schlangen vom Besen geworfen wurde von keinem anderen als Marcus Flint. Sie erinnerte sich an ihr drittes Jahr, in welchem sie unsterblich in Oliver Wood verliebt war und wie er für alle anderen außer für sie ein Auge übrig hatte, wie sie sich langsam damit abfinden konnte, dass sie in den Augen Oliver Woods nichts weiter als ein unreifes Kind war, dass zu nichts anderem außer Quddich taugte. Sie erinnerte sich an ihr viertes Jahr, indem sich alles änderte. Indem sie selbst ein anderer Mensch wurde und sich von längst veralteten Vorstellungen löste. In diesem Jahr fand sie sich selbst neu, auch wenn sie zunächst einmal glaubte alles verloren zu haben. In diesem Jahr gewann sie etwas, was niemand ihr jemals wieder wegnehmen können würde. Marcus Flint wurde Teil ihres Lebens. Sie erinnerte sich an ihr fünftes Jahr, wie sie sich selbst verletzte, weil sie glaubte es sei der bestem der einfachste Weg. Es war ein Jahr voller Hochs und Tiefs. Voller Verzweiflung und Erleichterung. Angst und Freude. Hass und Liebe. Zum ersten Mal in ihrem Leben wurde ihr klar, was es heißt Mut zu beweisen und für seine Wünsche, Träume und Ziele zu kämpfen. Sie war nicht länger nur Katie Bell, Gryffindor, Jägerin. Sie war die junge Frau, welcher ihrer Familie die Stirn geboten hat. Die junge Frau, welche Oliver Wood niemals wirkliche Gefühle entgegen gebracht hatte und niemals entgegen bringen würde. Sie war die junge Frau, welche Marcus Flint in ihren Bann gezogen hatte, für welche er alles stehen und liegen ließ. Sie war die Frau, welcher Marcus Flint sein Herz geschenkt hatte und welcher unerbittlich um sie gekämpft hatte. Sie war die Frau, welche seinen Siegelring tragen durfte. Sie erinnerte sich an ihr sechstes Jahr, wie sie sich unter unendlich vielen Tränen von ihm verabschiedet hatte in dem Glauben ihn erst an Weihnachten wieder zu sehen. Wie er sie überrascht hatte mit Mirandas Hilfe. Dass sie sich an jedem Hogmeads Wochenende trafen, zumindest an einem Tag in der Woche. Und wie sie Snape an den Rande des Wahnsinns trieb, als sie ihren Kessel in die Luft jagte, wegen eines Fehlers, den ihr Arbeitspartner verschuldet hatte. Sie erinnerte sich an ihr letztes Jahr, welches über und über mit lernen war. An einen fürchterlichen Streit, welchen sie mit Marcus hatte, weil sie ihn Woche um Woche versetzten musste um mit dem Stoff mitzuhalten. Wie sie sich vertragen haben und wie auch Miranda ihr Herz an einen ihrer Mitschüler verlor und ihre Katze in eine laufende Badewanne verzauberte. Sie erinnerte sich an die Abschlussfeier, wo sie ihr Zeugnis bekam und die Zusage des Saint Mungos für eine Ausbildungsstelle zur Heilerin. Sie erinnerte sich an den tränenreichen Abschied von ihren Klassenkameraden und ihren Freunden. Und daran wie sie nun hier her gekommen war. Alle Gänge noch einmal in Augenschein genommen hatte. Es war ein Abschied. Ob er für immer war, wer wusste das schon. Doch an diesem Tag beendete sie ein Kapitel in ihrem Leben, welches sie niemals vergessen wollte. Dennoch oder vor allem deswegen freute sie sich auf das was noch kommen würde. Vielleicht wusste sie noch nicht was die Zukunft ihr bringen würde, doch sie würde kämpfen. Sie saß mit Miranda alleine in einem der vielen Abteile. Sie würden weiterhin in Kontakt bleiben, denn die letzten Jahre hatten sie beide einfach zusammen geschweißt und miteinander verbunden. Seit diesem einen Tag... Der Abschied von ihrer besten Freundin fiel ihr am schwersten, obwohl sie wusste, dass es nicht für immer sein würde. Ein paar Tränen konnte sie beide einfach nicht zurückhalten. Miranda war schon seit einigen Minuten mit ihren Eltern weg, während Katie immer noch wartete. Sie wusste, dass er sie nicht vergessen hatte... dennoch fühlte sie sich von Minuten zu Minuten, die verstrich, ein wenig verlassen. Egal wie gut sie die Geschehnisse verarbeitet hatte, kleine Zweifel und Ängste konnte sie einfach nicht unterdrücken und in Moment wie diesem fühlte sie sich von dem Gefühl des Alleinseins überrollt. Sie wurde immer ungeduldiger, mit jeder Person die den Bahnhof verließ. Sie stand da und sah nervös von einer Seite zur nächsten, drehte sich im Kreis und hoffte, dass er bald kommen würde. Sie schloss einige Sekunden die Augen und noch bevor sie sie öffnen konnte fand sie sich in einer starken und unnachgiebigen Umarmung wieder. Ein vertrauter Geruch überkam sie und sie schmiegte sich an die Person, welche ihr Herz zum rasen brachte. »Es tut mir leid, ich musste noch etwas abho... erledigen.« Seine Nase vergrub sich in ihrem Haar und ihre Hände krallten sich in seinen Pullover. »Du hast mir so unendlich gefehlt.« Ihr Herz raste und stockte zugleich. Ihr Atem war ungleichmäßig und ihre Gefühle glichen einer Achterbahn fahrt. Sie hatte ihn so vermisst. Er löste sich von ihr und umfasste ihr Gesicht mit seinen Händen, küsste sie mit einer Hingabe, welche sie jedes mal aufs neue seufzen ließ. »Ich liebe dich.« und auch sein Herz schlug doppelt so schnell, wenn er in ihre strahlenden Augen blicken konnte. »Ich liebe dich auch.« Er legte einen Arm um ihre Schulter und zog sie mit sich zum Ausgang. Seine freie Hand glitt in seine Hosentasche und umfasste ein kleines Kästchen. Er würde sie fragen. Heute. Er hatte so lange gewartet und nun wollte er sie endgültig als Sein bezeichnen können. Ohne jeglichen Druck, ohne Angst. Einfach weil sie es nun beide wollten. Noch mehr als jemals zuvor. Und er war sich sicher, dass sie ja sagen würde, jetzt und nicht erst in ein paar Jahren. Sie würde ja sagen, weil sie wusste wie es war ohne ihn zu leben, weil sie wusste, wie es war zu glauben, sie habe ihn verloren, weil auch sie ohne ihn nicht mehr leben konnte. Sie liebten einander nicht nur. Sie waren miteinander verbunden, wie nur das Schicksal es vermochte. Es waren keine Träume. Es war ihre Realität, ihre Zukunft für welche sie gekämpft haben. Und sie haben gewonnen. ENDE Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)