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Du könntest sagen...(KBxMF)
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...we see the past again (1)

...we see the past again (1)

Du könntest sagen, wir sehen die Vergangenheit nochmal.


 

Samstag, 26.Juni 1994
 

»Katie, wir schreiben uns, ja?« aufgedreht stand die Braunhaarige vor ihrer Hausgenossin, als diese Worte ihre Lippen verließen. Lachend nickte die andere bloß und meinte »Ich darf ja nicht riskieren, dass du an Unterhaltungsmangel verendest.«
 

Leicht beleidigt plusterte Miranda ihre Wangen auf und nuschelte etwas davon, dass sie sicherlich nicht zu wenige Unterhaltung haben würde, grinste dann aber und erwiderte »Sprichst ja scheinbar aus Erfahrung?!« Und geschickt wich sie dann dem leichten Klaps aus, den die 13 jährige ihr geben wollte.

Dann kehrte kurz Ruhe ein, ehe die Braunhaarige wieder das Wort erhob »Du wirst mir die nächsten acht Wochen echt fehlen.« Leicht Lächelnd winkte die Blonde ab »Ach quatsch, du wirst froh sein mich erstmals wieder los zu sein.« dann umarmten sich die beiden Mädchen und getrennt setzten sie sich in den Zug, welcher sie zurück zum Bahnhof Kings Cross bringen sollte.
 

~♥~

Nachdem Katie Angelina und Alica gefunden hatte, verstaute sie ihren Koffer und ließ sich auf einen Fensterplatz im Abteil nieder. Seit sie im Quidditchteam ihrer Hausmannschaft war, waren die beiden Älteren, so wie auch der Rest der Mannschaft, ihre zweite Familie geworden.

Das sie nebenbei auch für kurze Zeit für ihren Kapitän geschwärmt hatte, ließ sie gerne mal außen vor. Immerhin hatte er ja recht schnell deutlich gemacht, dass er eher auf ältere Hexen stand und es bevorzugte, wenn sie weniger brutalen Sportarten nachgingen.
 

»Katie, was machst du denn in den Ferien?« lächelnd sah Alicia zu der jüngeren, welche bisher gedankenverloren aus dem Fenster des Abteil gesehen hatte. Das kurze zusammen Zucken überspielte die 13 jährige mit einem strahlenden Lächeln und erwiderte »Ich werde meinen Geburtstag feiern!« Lachend sah sie zu den beiden ihre Gegenübersitzenden.
 

Angelina schüttelte lächelnd den Kopf »Wie gut drauf du wieder bist.«

Ein einfaches Schulter zucken folgte »Na ja. Mit 14 gehöre ich jedenfalls nicht mehr zu den Kleinen im Schloss... und ich bekomme einen neuen Besen.«

Lachend stand Alicia auf. »Ja das erklärt natürlich deine gute Laune.« in ihrem Koffer kramend fand sie nach einigen Minuten wonach sie suchte. Zum Vorschein kam ein kleines, in rot eingewickeltes, Paket. »Hier. Aber du darfst es erst an deinem Geburtstag aufmachen ja?!«

Vor Freude strahlend, umarmte sie die Ältere, welche für sie wie eine große Schwester war und murmelte ein »Danke, wäre doch nicht nötig gewesen.«

»Ach was« Alicia zwinkerte der jüngeren zu. »Wir haben zusammen gelegt, also ist echt kein Problem.« Lächelnd umarmte sie auch noch Angelina. »Ihr seid die Besten!«
 

»Wissen wir doch, Katie!« riefen die Zwillinge, als sie die Tür aufstießen und hinein traten.

Grinsend ließen sie sich rechts und links von der jüngsten der drei Jägerinnen nieder. »Und wir finden das ehrlich unfair, dass du nicht mit uns deinen Geburtstag feiern willst!« mit einem Schmollmund von beiden Seiten angestarrt, kratzte sich Katie leicht überfordert am Ohr.

»Ähm, ja tut mir leid?« Unsicher sah sie zu Fred und George. »Wir holen das nach, ja?«

Zufrieden grinsten sich die beiden Weasleys an. »Oh ja, das wird eine Feier, das versprechen wir dir Kats.« dann lehnten sie sich zurück und begannen den Mädchen von ihren neusten Erfindungen zu erzählen, und von denen die sie in den Ferien noch ausprobierten wollten.
 

Das irgendwann Oliver dazu kam fiel nur deshalb auf, weil sich auf einmal das Thema nur noch um Quidditch drehte und wie sie den Schlangen im nächsten Jahr wohl den Pokal streitig machen konnten. Das die anderen in eben jenem Abteil nur noch genervt waren interessierte den Redner scheinbar kaum, denn nachdem er keine Antworten mehr bekam führte er einen zähen Monolog, der nur dadurch unterbrochen wurde, dass die Gryffindors Besuch bekamen.
 

»Na wen haben wir denn da. Woody und seine Anhängsel.« Grinsend sahen Marcus und Adrian zu dem buntgemischten Haufen von Löwen. »Müsst ihr euch jetzt gegenseitig eure Wunden lecken, weil ihr den Pokal wieder nicht bekommen habt?« Lachend zwängte sich Pucey zwischen die beiden älteren Jägerinnen. »Also wenn ihr wollt, ich helfe euch gerne.«

»Vergiss es Pucey.« kam es auch schon von beiden Seiten geknurrt.
 

Flint, welcher am Rahmen stehend das Schauspiel beobachte, schüttelte leicht amüsiert den Kopf. Das sein bester Freund aber auch immer so eine Schwäche für kratzbürstige Hexen haben musste. Er würde wohl nie lernen, dass sie ihn irgendwann in sein Grab bringen würden. Vor allem wenn er es weiterhin bei den Löwinnen versuchen würde. Wobei er nicht sicher sagen konnte, ob da etwas zwischen ihm und Spinnet lief. Marcus Blick traf beim umher schweifen den der Jüngsten im Abteil.
 

Katie Bell. Soweit er wusste hatte sie jetzt ihr drittes Schuljahr hinter sich und war der Hoffnungsschimmer in Woods Team, neben Harry Potter natürlich.

Aber die Kleine hatte es faustig hinter den Ohren. Mit ein wenig mehr Training würde aus ihr irgendwann einmal eine große Spielerin in der Liga werden, auch wenn er selber eigentlich nichts von Frauen hielt die Quidditch spielten. Er war halt der Ansicht, dass dieser Sport ein Männersport war und bleiben sollte.
 

»Flint, hör auf meine Jägerin so anzustarren!« Katie, welche garde scheinbar in den Augen des Slytherin Kapitän versunken war, schreckt überrascht auf als sie die Stimme ihres Kapitäns vernahm. Marcus hingegen ließ seinen Blick nur skeptisch zu eben jenen schweifen und gab ein »Wieso? Angst dass ich sie dir Streitig machen könnte?« worauf sich ein abfälliges Grinsen auf seinem Gesicht breit machte. Das Knurren, welches nun von Oliver kam brachten den Jäger vollends zum Lachen. »Keine Sorge Woody-Boy so was treu doofes wie deine Kätzchen gibt es glaub ich nirgendwo anders mehr auf dieser Erde.« Dann drehte er sich um »Adrian.« und ging mit seinem Hausgenossen von dannen.
 

»Tze. Diese verdammten Schlangen.« vor sich her grummelnd sah er den beiden Schlangen nach und schnaufte noch was das Zeug hielt. »Kann der Blitz sie nicht in den Ferien treffen?!«

Während die Jungs und Angelina Oliver zustimmend zu redeten, sahen Alicia und Katie nur aus dem Fenster und dachten sich ihren Teil selber dazu. Oliver, werde endlich erwachsen.
 

Und so verging dann auch der Rest der Zugfahrt. Die Verabschiedung viel aus wie immer.

Ein »Wir sehen uns in den Ferien ja noch.«, »Vergiss nicht mir zu schreiben!«, »Es sind ja nur acht Wochen.« und »Ach, ihr werdet mir doch so fehlen!«

Aber nachdem man dann erstmals seine Familie gesichtet hatte, waren alles Floskeln vergessen und man warf sich in die Arme seiner Eltern, welche die meisten dass ganze vergangene Jahr, seit Schuljahres beginn, nicht mehr gesehen hatten. Genauso auch Katie.
 

»Ach Kleines, wie sehr du uns gefehlt hast.« War das Erste was die 13 jährige zu hören bekam, als sie ihrer Mutter um den Hals fiel. »Mum, nenn mich doch nicht immer Kleines.«

Schmollend sah sie ihre Mutter an, welche jedoch nur lächelnd auf sie hinab sah.

»Katielein, du kennst doch deine Mutter.« Zwinkerte ihr Vater ihr zu und legte seine Arm um ihre Schulter, während er sie zum Ausgang führte.
 

Beim hinaus gehen sah sie ein kleines Mädchen mit dunklen Locken, welches fröhlich auf einen großgewachsenen Jungen zu lief. Und kurz bevor sie ganz an den beiden vorüber war sah sie wie die kleine ihr zuwinkte und wie Marcus Flint ihr mit einem winzigen Lächeln zunickte.

Es war ein seltsames, ein ihr unbekanntes Gefühl, welches sie überfiel, aber dieses Gefühl war erst etwas ganz kleines, für etwas noch viel größeres, als sie es sich je hätte vorstellen können.
 

~♥~

Donnerstag, 15.Juli 1994
 

Die ersten drei Wochen der Ferien waren bereit vergangen und gerade in diesem Moment lag Katie in ihrem Bett und strahlte ihre Zimmerdecke an. Sie hatte heute Geburtstag. Und ja sie freute sich tierisch, auch wenn sie in diesem Jahr keinen ihrer Freunde einladen durfte, weil ihre Eltern meinte sie würden dieses Mal ausnahmsweise nur mit der engsten Familie feiern. »Na ja, mir kann es ja eigentlich egal sein.« murmelte sie vor sich her, ehe sie sich aus ihrer Bettdecke schälte und im Bad verschwand.
 

Geduscht und angezogen führte ihr nächster Weg in das Wohnzimmer, wo sie wie sonst auch ihre Eltern mit einer kleinen Geburtstagstorte erwartete, doch als sie heute, an ihrem 14 Geburtstag, das Wohnzimmer betrat, hielt sie durch die ihr unbekannten Personen verwirrt inne.

»Katie, wir müssen mit dir reden.« hörte sie auch schon die Stimme ihres Vaters von der Seite und ohne es zu merken folgten ihre Augen dem Klang seiner Stimme und sie sah in ein von zweifeln geplagtes Gesicht.

Kein Happy Birthday, kein Guten Morgen. Die junge Gryffindor war höchst irritiert. Die ihr unbekannte Frau und der ebenso unbekannte Mann, die ihr auf irgendeine ihr doch merkwürdige Weise bekannt vorkamen. Hatte sie die beiden Erwachsenen doch schon einmal gesehen?

Waren es Eltern von ihren Freunden? Hatten ihre Eltern vielleicht eine Überraschungsfeier geplant?

Aber wo waren dann ihre Freunde? Was war hier los?
 

Zu viele Fragen, welche ihr in diesem einem Moment durch den Kopf schossen, so viele, dass sie nicht Mals mitbekam wie man sie ansprach. Erst die Hand ihrer Mutter, welche sich auf ihre Schulter legte holte sie ins hier und jetzt zurück. »Katie, wir wollten dir zwei alte Bekannte vorstellen...« erklang dann wieder die Stimme ihres Vaters. »Das sind Jenna und Daniel Wood.«
 

»Wood?« leise kam der Name über ihre Lippen und eher die Information so richtig in ihrem Gehirn angekommen war, sprach sie auch schon weiter »Olivers Eltern?«

Das bestätigende Nicken der Frau, welche ihr gegenüber saß und sie freundlich anlächelte half nicht dabei ihre Gedankenflüsse zum Stillstand zu bringen. Während die Eltern ihres Kapitäns sie scheinbar immer zufriedener anlächelten, schienen ihre Eltern immer verunsicherter.

»Und...« ihre Stimme brach, weshalb sie sich kurz Räusperte. »Und weshalb, wolltet ihr mich jetzt sprechen?«
 

»Nun also, Kathleen...« ihre Mutter hatte sie schon so lange nicht mehr Kathleen genannt.

Sie konnte sich kaum noch an das letzte Mal erinnern. Sie wusste nur noch, dass damals ihre Oma gestorben war und sie war zu der Zeit noch keine vier Jahre alt gewesen, also schon über zehn Jahre her. »Du weißt doch sicherlich, dass es häufig dazu kommt, dass die Eltern die Ehepartner ihrer Kinder aussuchen...« und weil ihre Mutter scheinbar nicht wusste wie sie weiter Reden sollte, übernahm Mister Wood das Wort »Und da unsere beiden Familie sehr angesehen sind und deine Eltern zurzeit in Geldnöten stecken, wegen den Schulden deiner Großeltern, kamen wir zu dem Entschluss, dass du und Oliver doch ein sehr schönes Paar darstellen würdet.«
 

Einzig und allein ein Schlucken brachte Katie in diesem Moment zustanden. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein? Sie sollte Oliver Wood heiraten? Aber sie war doch grade erst 14. Sie hatte ihr Leben doch noch komplett vor sich. Und vor allem, sie hatte doch keinerlei Gefühle für eben genannten!

Panik machte sich in ihr breit. Das war doch ein schlechter Witz?! »Das ist doch nicht euer Ernst?«
 

»Natürlich werdet ihr nicht jetzt sofort heiraten.« Erhob nun auch Mrs. Wood ihre Stimme. »Wenn alles so bleibt wie es ist, werdet ihr nach deinem Abschluss heiraten. Natürlich werden wir vorher eure Verlobung bekannt geben, aber das hat ja noch Zeit. Immerhin vergehen bis zu deinem Abschluss noch mindestens vier Jahre. Also hat das ganze ja keine Eile.«

Ungläubig sah Katie in die braunen Augen der Frau ihr gegenüber. Langsam stand sie auf und schüttelte unentwegt ihren Kopf. »Ihr seid doch Krank. Bitte, in welchem Jahrhundert leben wir, dass ihr Zwangsehen arrangiert?«
 

»Katie Kleines, du musst uns verstehen, bitte.« doch auch der flehentliche Ausdruck schien sie nicht mehr beruhigen zu können und auch die folgenden Worte verhalfen nicht mehr zur Ruhe.

»Wir wollen doch nur dein bestes.«
 

Ungläubig schnaufte sie auf und aufgebracht rief sie »Ihr wollt mein Bestes?« ging Richtung Türe und drehte sich noch einmal um. »Mein Bestes wäre es gewesen, wenn ihr euch aus meinem Leben herausgehaltet hättet!« und als sie sah wie ihr Vater ihr nach wollte und dann auch noch die Stimme erhob wäre sie am liebsten an die Decke gegangen »Kleines, bitte...«

»Verflucht, nein! Ich bin nicht mehr euer Kleines!« Und das Letzte was sie hörte bevor sie ihre Zimmertüre zuwarf waren die Worte Mr. Woods »Ein aufmüpfiges junges Ding. Ihr hättet härter durchgreifen müssen...«
 

~♥~
 

Weinend lag sie auf ihrem Bett und ein Schluchzen folgte dem Nächsten. Seit Stunden lag sie schon dort und hatte der Sonne beim untergehen zugesehen. Die Woods waren endlich weg und auch ihre Eltern hatten es aufgegeben ihre Türe öffnen zu wollen. Katie war klar, ein einfaches Schlüssel umdrehen würde es nicht bringen, denn mit einem kurzen »Alohomora« hätten ihre Eltern die Türe auf bekommen. Deshalb hatte sie die alte schwere Buchenholz Kommode, ihrer vor Jahren verstorbenen Oma, vor die Tür geschoben und sicherheitshalber noch Türstopper vor die vier kleinen Beine gelegt.
 

Hatte sie wenige Stunden zuvor noch freudestrahlend an die Decke gesehen so waren ihre Augen nun erfüllt mit Kälte und Tränen, welche ihre Wangen hinab liefen. »Happy Birthday, Kats.«

Unter dem leisen und mitfühlenden gurren ihrer Eule weinte sie sich in den Schlaf, welcher sie so einladend empfing wie nie zuvor. Auch wenn ihr Schlaf traumlos war, bildeten sich in ihrem Kopf schon Szenen des Abschiedes wieder, welchen sie für den nächsten Tag geplant hatte.

Denn gleich nach dem Aufstehen würde sie Miranda einen Brief schreiben und sie darum bitten, den Rest der Ferien bei ihr verbringen zu dürfen.
 

~♥~


 

Freitag, 16. Juli 1994
 

Der Morgen ließ nicht lange auf sich warten und kaum, dass Katie ihre Augen geöffnet hatte setzte sie sich auch schon an ihrem Schreibtisch mit Papier und Feder und begann den Brief an eine ihrer besten Freundinnen zu schreiben.
 

Liebe Miranda,
 

ich weiß, dass meine folgende Bitte ziemlich überrumpelnd für dich sein muss, doch ich wollte dich fragen ob ich nicht für den Rest der Ferien zu dir kommen könnte?

Sicherlich fragst du dich jetzt warum und zu gerne würde ich dir alles jetzt schreiben, aber dies würde wahrlich zu lange dauern und soviel Zeit habe ich, denke ich, nicht.

Vielleicht werde ich dir alles erzählen, wenn ich bei dir bin, vielleicht.

Aber sollte es nicht so sein, bitte ich dich mich nicht zu drängen.
 

Das Einzige was ich dir jetzt schon zu sagen vermag ist, dass ich mich aufs übelste mit meinen Eltern zerstritten habe. Und auch wenn ich dir den Grund noch nicht verraten sollte, so sei dir sicher, irgendwann werde ich zu dir kommen und dir alles erklären.
 

Auf eine schnelle Antwort hoffend und mit den liebsten Grüßen,

Katie B.
 

Nach mehreren Anläufen und öfteren überfliegen des Briefes, verstaute sie ihn in einem Kuvert und band diesen ihrer Eule um. Vorsichtig hob sie diese auf ihren Arm und öffnete leise das Fenster.

Dann mit einem »Flieg schnell und warte auf eine Antwort.« entließ sie ihre Eule in die Freiheit.
 

»Freiheit, nach welcher ich mich immer sehnte und scheinbar nun verloren habe, bevor ich sie gewinnen konnte.«
 

Seufzend ließ sie sich wieder auf ihr Bett fallen. Ihr brannten die Augen und auch ihre Wangen fühlten sich auf ihre eigene Art und Weise taub an. Die Tränen der vergangenen Stunden hatten ihre Spuren hinterlassen. Spuren, welche sie am liebsten wegwischen würde. Doch das Wegwischen alleine würde nicht helfen, denn egal wie, das Gefühl würde bleiben, welches bleiern und Tonnen schwer auf ihrer Brust lag. Aber es half nichts, wenn sie sich jetzt hängen ließ. Sie musste kämpfen.

Auf ihre Art und Weise.
 

Man hatte ihr gesagt, dass ihr Leben nach ihrem Abschluss nicht mehr ihres war. Man hatte ihr genommen worauf sie so sehr noch gehofft hatte. Die Hoffnung auf das Glück denjenigen zu finden, der es schaffen würde sie glücklich zu mache. Man hatte ihr genommen, wofür sie lebte.

Ihre Freiheit. Aber sie würde kämpfen. Sie würde um ihre Freiheit kämpfen, solange sie konnte.

Und selbst wenn das für sie heißen würde nur solange Frei zu sein, wie sie zur Schule ging!
 

Wie von selbst vielen ihre Augen zu, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.

Sie war eine Löwin und das nicht umsonst. Sie hatte Kampfgeist und der würde sie aufrecht halten.

Egal wie. Und als sie das nächste Mal ihre Augen aufschlug hockte neben ihr ihre gurrende Eule mit einem Brief an ihrem Fuß.
 

Liebe Katie,
 

nachdem ich deinen Brief erhalten haben, habe ich sofort meine Eltern gefragt und diese haben natürlich ihr Einverständnis gegeben. Hab keine Sorge, ich werde solange meine Fragen für mich behalten bis du irgendwann von selbst zu mir kommst und mir alles erzählst.

Bring am besten gleich alles mit was du brauchst. Auch deine Schulsachen.

Denn ich habe das Gefühl, dass du deine Eltern wohl fürs Erste nicht mehr sehen möchtest.

Also, wir erwarten dich.
 

Mit liebsten Grüßen,
 

Miranda C.
 

P.s: Unsere Türe steht immer für dich offen.
 

Sofort sprang die 14 jährige auf und packte alle ihre Sachen zusammen, welche sie brauchte.

Als nächstes holte sie aus einem Versteck Geld, welches sie mal für schwere Zeiten zurück gelegt hatte und verstaute auch dieses in ihrem Koffer, den sie schon in ihrem Kamin geschoben hatte.

Danach stellte sie ihre Eule auf eben jenem ab und huschte in das Bad, welches gleich an ihr Zimmer grenzte und zu ihrer eigenen Verfügung stand.

Im Schnellverfahren duschte sie und trocknete ihre Haare, welche sie zu einem einfachen Dutt danach zusammenband.
 

Noch ein letztes Mal in diesen Ferien setzte sie sich an ihrem Schreibtisch und verfasste einen kurze Notiz an ihre Eltern, welche sie danach auf ihr Bett fallen ließ.
 

Sobald ihr in mein Zimmer gekommen seid und diesen Zettel gelesen habt, bitte ich euch mich für die nächste Zeit in Ruhe zu lassen. Den Rest dieser Ferien werde ich bei einer Freundin verbringen, welcher ist egal. Wenn ich es für richtig halte, werde ich mich irgendwann im laufe der Wochen bei euch melden.
 

Kathleen 

Die alte Kommode noch kurz an ihren alten Platz geschoben und schon stand sie mit einer Hand voll Flohpulver im Kamin und nannte ihr Ziel. Mit einem Puff lag das Zimmer alleine und verlassen dar und erst die Morgendämmerung ließ die sich doch so eigentlich besorgten Eltern bemerken, dass ihr einziges Kind nicht mehr im Hause war.
 

~♥~

Samstag, 17. Juli 1994
 

Kaum das Katie in dem anderen Kamin angekommen war, wurde sie auch schon von einer überaus besorgten Miranda in die Arme geschlossen. »Alles klar, Katie?«

Ein Schulterzucken, ein schwaches Lächeln und die Worte »Hauptsache ich bin Zuhause raus.« mussten für den Anfang reichen, denn in dem Moment wo Katie endlich aus ihrem Zimmer raus war, schien es als würde ihre die Welt auf den Kopf fallen.
 

Kurz nachdem die beiden Mädchen alles aus dem Karmin geschafft hatten, womit sie sofort nach der Begrüßung begonnen hatten, kam Misses Clearwater herein und brachte den beiden eine Kleinigkeit zu Essen und zu Trinken. »Katie, du siehst müde aus.« war das Erste was ihre Lippen verließ, nachdem sie die Hausgenossin ihrer Tochter erblickte. »Brauchst du einen Arzt?«

»Nein, nein, es geht schon!« gab die Angesprochene hastig von sich und schüttelte den Kopf. »Aber vielen Dank, dass ich vorerst hier bei Ihnen bleiben darf.«

Lächelnd winkte die schon ältere Dame ab und strich Katie kurz über die Haare, was dieser gleich ein Gefühl von Willkommen sein vermittelte »Vergiss nie, dass immer jemand für dich da ist, wenn du Probleme hast. Auch und vor allem nicht wenn diese Probleme Zuhause sind. Wir haben immer ein Plätzchen für dich frei.« dann ging sie.
 

»Ich habe wirklich Glück, eine Freundin wie dich zu haben.« lächelnd sah Katie zu Miranda, welche ihr entgegen Grinste. »Tja, sieht dann so aus, als würde keiner von uns jetzt an Unterhaltungsmangel eingehen«
 

~♥~

Mittwoch, 1. September 1994
 

Und ohne, dass die beiden Viertklässlerinnen es richtig bemerkten, waren die Ferien schon vorbei. Die Bücher und alles andere waren gekauft und nun standen sie mit dem Ehepaar Clearwater am Bahnhof King Cross auf dem Gleis 9 ¾ und kämpften sich durch die Massen von Schülern.

Die Zeit war Knapp, denn es war schon fünf vor elf und sobald es zur vollen Stunden schlug sollte der Zug sich in Bewegung setzten. So kam es, dass die Verabschiedung recht kurz ausfiel mit einer Umarmung an jeden und einem »Viel Glück, ihr schafft das.« für das kommende Schuljahr.
 

Nachdem sie dann trotz der Verspätung noch ein leeres Abteil ergattert hatten, verstauten sie ihre Koffer und ließen sich erschöpft auf die Fensterplätze fallen. »Ich kann jetzt schon nicht mehr.«

kam es keuchend von Miranda. Katie hingegen lachte ihre Freundin schamlos aus »Vielleicht solltest du mal anfangen etwas Sport zu treiben.« Weiter vor sich her jammernd, grummelte die Jüngere etwas von »Wenn du nochmal Asyl beantragst.« und streckte sich dann quer auf der Bank aus auf der sie saß. »Ich werde mich heute nicht mehr bewegen!«

»Dann werde ich wohl alleine eine Runde durch den Zug drehen.« Lachend stand Katie auf und wollte schon raus, als sie noch ein »Verlauf dich nicht und pass auf die kleinen grünen Monster auf, die Loovgood immer sieht.« »Mach ich!« und dann war sie weg.
 

Mit einem gemischten Gefühl im Magen machte sie sich auf den Weg den schmalen Gang entlang. Sie bemerkt dieses flaue Gefühl immer wieder, wenn sie an eine mögliche Begegnung mit Oliver dachte. Wie sollte sie reagieren? Was sollte sie sagen? Ob er sich jetzt anders ihr gegenüber verhalten würde? Würden sie jetzt allen etwas hier vormachen?

Doch weitere Fragen und Gedanken konnten sich gar nicht in ihrem Kopf Bilden, denn in dem Moment hörte sie auch schon wie sie jemand rief »Katie!«
 

Als sie sich dann umdrehte und erkannte wer ihr da entgegen kam, blieb ihr Herz für einen Moment stehen und das sicher nicht aufgrund von positiven Gefühlen. Denn nun vor ihr stand kein anderer als Oliver Wood. »Wir müssen reden.« kurz sah er sich um, dann fuhr er fort »also damit das klar ist, wir werden jetzt nicht einen auf heile Beziehung machen! Mach von mir aus was du willst, aber komm nicht auf die Idee dich jetzt durch die gesamte männliche Schülerschaft von Hogwards zu vögeln.« Ungläubig brachte Katie im ersten Moment kein Wort heraus, doch es dauerte keine drei Sekunden, da schoss sie zurück »Aber sonst geht es dir gut ja? Für wen oder was hältst du dich eigentlich?«
 

Hart drückte er die Jüngere daraufhin an die Wand des Zuges und zischte ihre entgegen »Ich halte mich für deinen Verlobten, ob es dir passt oder nicht, und wenn du meinen Ruf gefährdest, dann lernst du mich erst richtig kennen!«

Mit zusammengekniffenen Augen sah sie zu ihm auf und presste ein »Lass mich los!« raus.

»Lerne es dich zu zügeln, sonst...«

»Sonst was Wood? Nimm deine Finger von ihr, sofort!« Kam es da auch schon von Rechts, wo eine Braunhaarige Schülerin des 6. Jahrgangs stand. »McEven verpiss dich.« war jedoch die einzige Antwort die er von sich gab, als die Slytherin näher kam. »Sofort, wenn du die Kleine losgelassen hast.« Doch der Gryffindor schien nicht sonderlich beeindruckt und bewegte sich keinen Schritt von Katie weg.
 

Als Marcus und Adrian durch den Zug gingen hörte sie die Stimme einer Schülerin die Lautstark mit jemanden zu Streiten schien und nachdem sie dann auch noch festgestellt hatten, dass diese beiden Wood und eine ihrer Hausgenossinnen war, beschloss der Ältere einzugreifen.

»Wood, ich würde besser tun was sie sagt oder einer von uns holt Snape.«

Das geknurrte »Klasse, der auch noch.« ließ die Freude auf das Wiedersehen gerade zu hervor stechen, doch scheinbar hatten seine Worte Wirkung gezeigt, denn der Löwe suchte das Weite und zurück blieb eine ungläubige Katie Bell.
 

»Alles klar bei dir?« fragend sah Diana auf die junge Hexe vor sich. Sie kam ihr zwar bekannt vor, aber einem Namen konnte sie ihr nicht zuordnen. »Ähm, ja danke.«

»Kein Problem.« Kurz lächelte Katie der Braunhaarigen nochmal zu und wollte schon in die gleiche Richtung wie Wood verschwinden, als sie nochmal gerufen wurde

»Bell, was wollte Wood von dir?« Das Katie jedoch nur den Kopf schüttelte und sich wieder zum gehen abwandte war dem Flint nicht ganz recht, denn er setzte noch ein »Wenn du ein Problem mit Wood hast, dann komm zu mir.« kurz nickte sie ihm zu und ein kleines Lächeln legte sich auf ihre Lippen... Als könntest du mir dabei helfen, aber trotzdem danke.

Dann ging sie in ihr Abteil zurück.
 

»Heute deinen sozialen Tag, Flint?« skeptisch sah McEven zu den beiden älteren, wobei Pucey selber die Situation noch nicht ganz zu begreifen schien. Marcus jedoch schüttelte nur den Kopf und antwortete »Jeder der ein Problem mit Wood hat, könnte man meinen wäre mein Freund.«

»Na dann.« und damit ging auch die Sechstklässlerin, Männer und ihre Logik. Eine Sache für sich.
 

»Marc, wirst du krank?« fragend sah Adrian zu seinem Freund auf. Dieser lachte jedoch nur und gab ein »Halt die Klappe.« von sich.
 

~♥~


 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kikotoshiyama
2012-06-04T15:18:44+00:00 04.06.2012 17:18
Hammer Kap^^
Der Rückblick ist dir gut gelungen.
Bin schon aufs nächste Kapitel gespannt.
lg kiko


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