You may say... von Annie (Du könntest sagen...(KBxMF)) ================================================================================ Kapitel 3: ...we wanted to help you ----------------------------------- ...we wanted to help you Du könntest sagen, wir wollten dir helfen. Freitag, 1. September 1995 »Warum?« laut hallte die Stimme des 18 jährigen durch das Zimmer, genauso wie seine geräuschvollen Schritte. »Verdammt Kathleen, warum hast du mir nichts gesagt?« er schrie sie an. Er wusste, er hatte nicht das Recht dazu. Er wusste es. Und trotzdem... Er konnte nicht verstehen warum sie ihm das nicht erzählt hatte. Sie wusste es seit über einem Jahr. Sie wusste es. Sie wusste es, als das zwischen ihnen begonnen hat. Und dennoch hatte sie nie auch nur ein Wort erwähnt. Sie schluchzte. »Marcus...« »Nein, nichts Marcus! Erkläre es mir!« er unterbrach sie. Er klang nicht gekränkt. Nicht mehr. Sie hatte ihm nie etwas versprochen. Und das war beiden klar. Er kniete sich vor sie. Es tat ihm weh, sie so zu sehen. Wie sie auf seinem Bett saß, weinte und ihn ansah. So verzweifelt... so verletzt. »Warum hast du mir nichts gesagt? Warum?« Er nahm ihre Hände in seine und hielt sie fest umschlossen. Katie schüttelte den Kopf. »Ich wollte leben, Marc.« Verzweifelt sank sie in sich zusammen. »Ich wollte die Zeit die mir noch bleibt genießen!« »Hättest du nur ein Wort gesagt... ich hätte dir geholfen! Ich helfe dir auch jetzt noch.« leise drangen seine Worte zu ihr durch. Mit seinem Daumen strich er ihr über die Wange, sammelte ihre Tränen auf. »Wie willst du mir denn helfen, Marcus? Ich wusste doch gar nicht, dass du dieses Jahr wieder kommst. Du wusstest doch selber nichts davon!« ein weiteres Schluchzen entrann ihrer Kehle. Marcus nahm ihr Gesicht in seine Hände, drückte seine Lippen auf ihre. Ein erstes Mal, nur leicht gehaucht. Ein zweites Mal, nur leicht verletzt. Ein drittes Mal, nur leicht verzweifelt. »Katie... Katie. Ich bin ein Flint. Was ich will, das bekomme ich auch.« Sie zog ihn zu sich hinauf aufs Bett, küsste ihn, verzweifelt, zog ihn zu sich. Sie brauchte ihn. Jetzt. Hier. Gestern. Heute. Und Morgen. Sie wusste es. Sie wusste es schon lange. Sie liebte ihn. Sie liebte nur ihn. Es hatte alles so harmlos begonnen. Doch nachdem Oliver ihr in den Ferien klar machen wollte, dass sie sich ab jetzt wie seine Verlobte verhalten sollte, musste... Sie wusste nicht warum. Aber in dem Moment wusste sie, dass sie Marcus brauchte. Dass sie ihm alles hätte erzählen müssen. »Dann hilf mir. Hilf mir frei zu sein! Jetzt...« damit zog sie ihn vollends an sich. Diese Nacht die sie zusammen verbrachten war anderes. Sie war anderes, als all die Nächte zuvor. In dieser Nacht schliefen sie nicht einfach miteinander. In dieser Nacht liebten sie sich. Aufrichtig. Und für beide war es die schönste Nacht überhaupt. ~♥~ Samstag, 2. September 1995 Er konnte die junge Gryffindor auf der anderen Seite des Saals an ihrem Platz sehen. Er konnte sehen wie sie da in sich versunken, ihr essen hin und her schob. »Hast du schon gehört?« leise ließ sich Adrian neben seinen besten Freund nieder. »Wood darf dieses Jahr nicht als Kapitän starten.« Fragend zog Marcus eine Augenbraue hoch. »Ich weiß nicht genau... McGonagall wollte wohl Johnson.« »Ach komm, sei doch ehrlich. Du weißt doch bestimmt, warum McGonagall Wood nicht wollte.« gab der 18 jährige von sich, dann hörte er einen Seufzer aus dem Mund seines besten Freundes. »Lesha meinte es gab gestern Abend noch richtig Stress im Gemeinschaftsraum. Einer von den Erstklässlern hat Panik bekommen und McGonagall geholt. Wood hat sich, dann mal wieder von seiner besten Seite gezeigt und darauf meinte die alte Hexe, dass er sein letztes Jahr wohl doch nicht als Kapitän verbringen würde, nachdem das auch letztes Jahr schon so ein Hin und Her war.« Marcus nickte. Geschah diesem hohlen Stück Holz ganz recht. Wenn er etwas über Gryffindors Hausdrachen wusste, dann dass man ihm mit Respekt begegnen sollte. Sonst hatte man genau die Art von Probleme die man nicht haben wollte. »Sonst noch was?« Adrian schüttelte den Kopf und aß sein Brötchen weiter. »Bei dir was neues? Ich mein ja nur so... du schienst gestern sehr verwirrt.« Marcus schloss kurz seine Augen. Gab es was Neues? Sollte er seinen Gedanken wirklich in die Realität umsetzten? Er wusste es nicht genau, aber er wusste, dass er ihr helfen musste, wollte. »Ich brauch deine Hilfe!« dann stand er auf und ging. Etwas überrascht sah Adrian ihm nach, dann folgte er Flint, noch ehe er seinen Teller geleert hatte. ~♥~ »Also, eigentlich solltest du wissen, dass ich noch keine Gedanken lesen kann.« sagte der junge Slytherin, als er Marcus auf den Ländereien wieder fand. »Was kann ich machen um ihr zu helfen? Was?« er fuhr herum, sah seinen besten Freund schon beinah verzweifelt an. Überrascht sah Adrian ihn an. Er wusste nicht genau was da wirklich zwischen Marcus und Katie lief, aber es schien als hätte Katie ihn Grundlegend verändert. »Ich weiß es nicht Marc, ich weiß es nicht. Wirklich. Es tut mir leid« Verzweifelt fuhr Marcus sich durch seine schwarzen Haare. »Merlin, Adrian, du hast doch sonst immer für alles eine Lösung!« Der Angesprochene nickte... sonst, sonst war die Lage auch nicht so kompliziert. »Tut mir wirklich Leid, aber ich wüsste nichts was euch nicht beide nur noch mehr Probleme machen würde.« »Egal. Es ist egal, wie viele Probleme uns das machen würde! Hauptsache sie kommt von diesem dummen Stück Holz weg!« Einen Moment zögerte Adrian, sah sich um, dann sagte er »Schreib deinen Eltern einen Brief, erzähl ihnen was los ist. Übertreibe ein bisschen. Erzähl ihnen, dass du sie liebst, dass sie dich liebt. Sie sollen dir deinen Siegelring schicken.« Im ersten Augenblick schien er nicht zu verstehen was Adrian damit bezwecken wollte, dann jedoch schien er zu wissen worauf das ganze hinauslaufen würde. »Du willst, dass ich meinen Eltern sozusagen sage, dass ich mich mit einer bereits versprochenen Hexe verloben will? Du müsstest doch eigentlich wissen, dass das nicht geht!« In seiner Rage bemerkte der 18 jährigen, den Schatten der hinter einem der Bäume vorbei huschte gar nicht und auch der andere Schüler schenkte ihm keine Aufmerksamkeit, sondern antwortete einfach »Ich werde meinem Vater schreiben sobald du den Brief losgeschickt hast. Er wird sich dann mit deinem Vater treffen. Die beiden werden die Verlobung lösen. Glaub mir.« Marcus schüttelte den Kopf. »Du glaubst doch selber nicht, dass das so einfach geht.« Adrian legte dem 18 jährigen seine Hand auf die Schulter. »Beim richtigen Preis, werden auch die Bells nicht nein sagen können. Und die Woods, glaub mir so protzig unser Woody-Boy auch tut, so viel Geld haben die nicht.« »Katie dreht mir den Hals um, wenn sie erfährt, dass ich sie „gekauft“ habe.« Pucey lachte. »Also ich würde mich lieber von dir, als von Wood kaufen lassen. Vor allem, sie hat dich doch schon längst Wood vorgezogen.« Ein leichtes Lächeln lag auf Adrians Lippen, als er den letzten Satz aussprach. Und in dem Moment wurde Marcus klar... Sie hatte sich für ihn entschieden, als sie bereits wusste, dass sie eigentlich Wood versprochen war. Mit einem leichten Lächeln ging er und holte seinen Adler aus der Eulerei. Wenn er schon mal hier war, warum sollte er dann unnötig Zeit schinden indem er noch einmal hinunter lief? Genau wusste er nicht, warum er wirklich den Brief schrieb. Aber er wusste so konnte er ihr helfen und das bedeutete ihm mehr, als alles andere. Ihm war zwar nicht mehr klar, wann er angefangen hatte auf diese Art für sie zu empfinden, aber er wusste es war schon so bevor er erfuhr, dass ein anderer sie bekommen sollte. Den Brief band er an den Fuß seines Adlers. »Flieg so schnell du kannst!« und schon war der Adler auf in Richtung Himmel. Er sollte, musste sich beeilen. Marcus wollte ihr endlich wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern. ~♥~ »Katie, was ist los?« die Angesprochene schreckte aus ihren Gedanken. »Nichts, nein es ist nichts.« ein Seufzer folgte ihren Worten. Alicia schüttelte den Kopf. »Nach nichts sieht mir das aber nicht aus.« Katie fuhr sich über ihr Gesicht, durch die Haare. »Ich bin nur etwas müde.« Die Sechstklässlerin nickte. »Wo warst du die Nacht über eigentlich? Miranda meinte du warst weder als sie eingeschlafen, noch als sie aufgewacht ist, da.« Katie legte ihren Kopf leicht schief und sah ihre beste Freundin aus trüben Augen an. Etwas in ihrem Blick ließ Alicia zusammen zucken, dennoch wand sie den Blick nicht ab. »Ich habe bei Marcus geschlafen.« Erst setzte die Ältere zu einem Nicken an, bis die Worte ihre Gedankengänge noch einmal passiert hatten. »Marcus? Welcher Marcus?« Die 15 jährige seufzte. »Marcus Flint.« Auf eine Art und Weise war Alicia in dem Moment geschockt. »Was hast du bei Marcus zu suchen?« Doch statt einer vernünftigen Antwort zu geben, schüttelte sie den Kopf und stand auf. »Du würdest das nicht verstehen.« dann ging sie. Was sollte sie auch anderes machen? Sollte sie sich jetzt auch noch mit ihrer besten Freundin zerstreiten? Sie hatte doch schon Probleme genug. Im Moment war ihr einfach alles zu viel. Die Sache mit Oliver. Marcus. Sie wusste einfach nicht mehr wo vorne und hinten war. Am liebsten hätte sie sich auf ewig unter ihrer Bettdecke versteckt. Ohne auf ihre Umgebung zu achten ging sie durch die Flure des alten Schlosses. Es schien als würde außer ihr kein anderer hier sein. Irgendwie beruhigend... und doch fühlte sie sich in Momenten wie diesen alleine. Normal, wenn sie Abstand suchte, ging sie zu Marcus. Marcus... Bilder der letzten Nacht erschienen vor ihrem inneren Auge. Es war so anders gewesen, so gefühlvoller. Sie seufzte. Sie wollte zu ihm. Aber sie konnte doch jetzt schlecht einfach so in den Kerkern hinein spazieren und sagen »Hey Leute, ist Marcus hier?« Sie schüttelte den Kopf. Nein, sie musste alleine damit klar kommen. ~♥~ Natürlich war Kimberly nach Slytherin gekommen. Sie hätte es ja selbst gewundert wenn nicht. Mit jemanden angefreundet hatte sie sich noch nicht. Aber dafür hatte sie auch im Moment gar nicht den Kopf frei. Immer und immer wieder schossen ihr Alicas Worte durch den Kopf. »Katie wurde Oliver versprochen.« In welchem Jahrhundert lebten sie eigentlich, dass Hexen noch Zauberern versprochen wurden? Sie konnte es einfach nicht fassen. Vor allem schien ihr dieser Oliver nicht der einfühlsamste zu sein. Wie konnte Eltern ihren Kinder nur so etwas antun? Ohne es wirklich mitbekommen zu haben, führten ihre Füße sie in die Bibliothek in der Madame Price wie immer alles überwachte. Leise suchte sich Kim einen Tisch weiter hinten und packte Pergament und Feder heraus. Nein, sie hatte jetzt nicht vor Hausaufgaben zumachen, immerhin hatte sie Glück und die Lehrer hatten am ersten Tag noch keine aufgegeben. Aber sie hatte etwas viel wichtigeres vor. Auch wenn sie Katie nicht wirklich kannte, sie schien ihr auf den ersten Blick doch sehr Lebensfroh erschienen. Aber nachdem dieser Wood da war... Kim wusste es nicht genau, doch Katie schien innerlich gebrochen zu sein. Die Erstklässlerin wusste zwar nicht genau wie, aber sie musste ihr doch irgendwie helfen können. Irgendwie, denn... sie schien doch auch für Marcus so wichtig zu sein. Auch wenn sie es sich nicht immer zeigten, aber sie liebten einander, wie Geschwister sich nun einmal liebten und sie kannte ihren Bruder. Sie war sich irgendwo ziemlich sicher, dass ihm noch nicht klar war wie viel die Gryffindor ihm bedeutete und sollte es ihm klar werden, könnte es vielleicht schon zu spät sein. Und ohne, dass sie es richtig mitbekam verfasste sie einen Brief an ihre Mutter. Hallo Mum, Hogwarts ist wirklich unbeschreiblich und wie hätte es anders sein können, bin ich natürlich nach Slytherin gekommen. Aber das ist nicht der Grund warum ich dir schreibe. Du kannst dich doch sicherlich noch daran erinnern, dass Marcus in den letzten Wochen nicht immer bei bester Laune war... Ich weiß, ich sollte mich da besser raus halten ä und dir nun nicht das Folgende berichten, aber ich liebe meinen Bruder und ich kenne ihn, deshalb habe ich die Befürchtung, dass wenn ich es dir nicht schnellstmöglich mitteile, er in sein eigenes Unglück läuft, beziehungsweise das Unglück auf sich zulaufen lässt! Ich weiß nicht ob du sie kennst, aber Kathleen Bell ist eine wirklich bezaubernde und talentierte Hexe und es scheint mir als wäre es um sie und Marc geschehen. Doch Mum, da gibt es ein Problem und ich weiß eigentlich nicht ob du oder sonst wer bei diesem Problem helfen könnt... Katie wurde bereits jemanden versprochen und obwohl sie es wusste ließ sie zu, dass sie sich in Marcus verliebte. Und Mama, glaub mir. Ihr geht es elend, Marcus geht es elend. Ich weiß nicht warum, aber sie hatte es Marc bis gestern verschwiegen und doch auch da... auch dann hatte er es nur durch einen Zufall erfahren. Vielleicht wollte sie ihm nicht weh tun, ich kann es dir nicht genau sagen... Doch ihr Verlobter scheint mir nicht sehr liebevoll. Ich kann dir nicht viel zu ihm verraten ich weiß nur, dass er Oliver Wood heißt und dass Marcus und er wohl einige Differenzen haben. Und Mama glaub mir wenn ich dir sage, dass es mir nicht schien als würde er auch nur im entferntesten etwas für Katie empfinden. Ich habe Marcus heute nur einmal kurz gesehen, Mama, und er sah schlecht aus. So verzweifelt. Mama so hast selbst du ihn noch nicht gesehen und selbst Adrian schien so hilflos zu sein, als könnte auch er nichts für Marc tun. Ich bitte dich! Mach irgendetwas. Irgendetwas... nur mach dass Marcus wieder lächeln kann. Wenn es einen Weg gibt diese Verlobung zu lösen, dann bitte ich dich Mutter, tu etwas. Für Marcus, für Katie. Haben wir nicht alle das Recht diejenigen zu lieben die wir lieben wollen? Ich hoffe dir und Vater geht es gut und ich kann mit einer baldigen Antwort deinerseits rechnen. Eure Kimberly. Ihre Augen überflogen die Zeilen noch einmal. Das musste wohl gehen. Hoffte sie jedenfalls. Ohne weiter darüber nachzudenken faltete sie den Brief zusammen und verstaute ihn in einem Kuvert. Schnell packte sie ihre Sachen zusammen und machte sich eiligen Schrittes auf den Weg zur Eulerei. Sie ließ ihren Blick schweifen, konnte aber den Adler ihres Bruders nicht entdecken. Frustriert seufzte sie auf. Das konnte doch nicht wahr sein. Seit wann verschickte Marcus am ersten Tag Briefe? Nun, da sie es nicht ändern könnte musste sie wohl oder übel eine der Schuleulen nehmen. Schnell band sie den Brief fest, nannte der Eule ihr Ziel und verschwand eiligst wieder. Sie hoffte ehrlich, dass ihre Eltern etwas tun konnten. ~♥~ Als Adrian am Mittag aus seinem Kerkerfenster sah, konnte er erkennen wie nur wenige Meter entfernt ein Falke den Weg Richtung Himmel suchte. Ein lächeln legte sich auf seine Lippen nieder. Also war es Marcus wirklich ernst... nun dann, dann sollte Adrian wohl auch nicht länger warten. In kürzester Zeit verfasste er einen Brief an seinen Vater, wie versprochen. Mit diesem, in der Hand, ging er Richtung Eulerei aus der er die kleine Schwester seines besten Freundes laufen sah. Was um alles in der Welt machte Kim denn schon hier? Die meisten Erstklässler warteten doch die ersten Briefe ihrer Eltern ab. Aber darüber sollte er sich wohl besser später den Kopf zerbrechen, denn jetzt wäre es besser, so schnell es ging, den Brief abzuschicken. ~♥~ Freitag, 29. September 1995 Die Tage zogen so langsam dahin... Stunden fühlten sich an wie Tage und ganze Tage glichen Wochen. Weder Kim noch Marcus hatten bisher eine Antwort auf ihre Briefe erhalten. Marcus stand kurz vor der Verzweiflung. Seit ihrer letzten gemeinsamen Nacht ging Katie ihm permanent aus dem Weg. Wenn er sie sah, sah er sie nur beim Essen. Doch was brachte ihm das? Wenn er nicht wollte, dass in kürzester Zeit die gesamte Schülerschaft über sie beide Bescheid wusste, sollte er sie wohl kaum in der großen Halle ansprechen. Also beschloss er an diesem Abend ihr nach dem Abendessen zu folgen, sobald sie aufstehen sollte. Gesagt, getan, denn wenige Sekunden nachdem sie sich erhoben hatte, stand auch er auf, verabschiedete sich von seinen Freunden und folgte ihr unauffällig. Als sie dann die Treppen erreicht hatten, packte er sie an einem Arm und zog sie in eine der vielen dunklen Nischen. ~♥~ Katie hatte gar nicht mitbekommen, dass ihr jemand gefolgt war und als sie dann auch noch in eine Nische gezogen wurde, wollte sie sogleich aufschreien, doch warme ihr bekannte Lippen hinderten sie daran. Ein leises Seufzen entrann ihr. Wie sehr hatte sie ihn in den letzten Tagen, Wochen vermisst? Sie konnte es gar nicht richtig in Worte fassen. Ihre Arme schlangen sich um seinen Nacken um ihn näher an sich ziehen zu können. Ein leiser Seufzer entrann seiner Kehle. Merlin wie sehr er es vermisst hatte, wie sehr sie ihm gefehlt hatte! Er drückte sie noch mehr an sich, löste den Kuss. »Katie...« Sie vergrub ihr Gesicht in seinem Pullover. »Warum?« Und obwohl sie dieses Wort nur hauchte verstand er sie. »Was?« »Warum darf ich nicht lieben wen ich will?« und mal wieder war der Damm gebrochen. Sie schluchzte, Tränen flossen. Einerseits fühlte Marcus sich ziemlich hilflos, andererseits verspürte er wieder diese unbändige Wut. Eine Wut die er am liebsten an jemanden auslassen würde, am liebsten an Wood. Er drückte sie so fest es ging an seine Brust, fühlte wie ihre Finger sich in seinem Hemd verkrampften. Es tat ihm weh, sie so zu sehen. Wie sie schluchzend in seinen Arm lag. Er vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. Wann hatten seine Eltern bloß vor zu antworten? Er würde noch verrückt werden, wenn diese ganze Situation nicht bald geregelt wurde. ~♥~ »Ey Pucey, ist aber ziemlich spät noch für Post.« verwundert sah Graham Montague zu seinem Hauskameraden, welcher jedoch nur mit den Schultern zuckte und sich vom Tisch erhob. »Wir sehen uns später.« Ein Blick hatte gereicht und er wusste diesen Brief sollte er in Ruhe lesen. Dieser Brief kam von seinem Vater. Er hatte sich schon gefragt wann es soweit war... immerhin war es schon über zwei Woche her, dass er geschrieben hatte. Ohne ein Geräusch zu verursachen schritt er durch die Gänge, ging dabei an Marcus und Katie vorbei, welche seit einigen Minuten schon in ihrer innigen Umarmung verharrten. Sein Blick glitt von den beiden zu seinem Brief. Hoffentlich waren es gute Nachrichten. Er ging weiter, bis er den Kerker erreichte. Ging weiter bis er in seinem Zimmer war. Er ließ sich auf sein Bett fallen und drehte den Brief eine Weile in seinen Händen hin und her. Dann riss er ihn auf. Adrian, ich hoffe du weißt, dass diese Situation nicht einfach zu regeln ist. Weder ich, noch Magnus, können viel ausrichten. Aber des Weiteren möchte ich dies nicht in einem Brief erläutern. Ich werde in diesen Tagen mit deinem Onkel mal vorbeischauen. Professor Snape ist ebenfalls informiert. Sag Marcus er soll Geduld haben und kümmre dich ein wenig um Kim. Sie scheint sich ebenfalls sehr um ihn zu sorgen. Frustriert seufzte der 17 jährige auf. Dieser Brief hatte ihm jetzt nicht im geringsten geholfen. Er schürte nur noch mehr seinen Pessimismus. ~♥~ Als Kim sich auf den Weg in den Kerker befand hörte sie aus einer der Nischen ein Schluchzen. Lautlos führten ihre Füße sie dort hin. Ihre Zähne gruben sich in ihre Unterlippe. Wie verzweifelt ihr Bruder und die Gryffindor dort standen...Sie ging zu den beiden, drückte sich an Marcus Rücken. Leicht erschrocken fuhr sein Kopf herum und als er lediglich seine Schwester dort sah, zog er diese an seine Seite. Katie sah auf die schwarzen Haare die sich zu ihnen gesellten, dann spürte sie zwei zierliche Arme um ihren Bauch und einen Kopf auf ihrer Schulter. »Kim?« es überraschte Marcus schon, wie seine kleine Schwester Katie in den Arm nahm, aber dann war es ihm auch egal. Wenn Kim Katie mochte... besser konnte es nicht gehen. Außer natürlich die Sache mit Wood würde endlich geklärt werden. Dann zog er seine beiden Mädchen in seine Arme. Sie verharrten so. Minuten, Stunde... wer wusste das schon. Sie standen einfach still da, in einer Umarmung die halt gab. Irgendwann löste Kim sich von den beiden. Sie sah ihren Bruder an, welcher sein Gesicht in ihre Richtung wandte. »Es ist spät, wir sollten hier weg.« Marcus nickte und zog Katie mit, welche widerstandslos folgte. Die Flure wurden immer dunkler umso näher sie dem Gemeinschaftsraum der Schlangen kamen, doch Katie schien dies kaum zu bemerken. Sie merkte nicht, wie sie durch eine Tür nach der anderen geschoben wurde, bis sie auf Marcus Bett saß. Er stand vor ihr und sah einfach nur auf sie hinab. Sie war mit ihren Gedanken nicht hier. Irgendwo anderes, wo er nicht hin kam. Wo er keinen Zutritt zu hatte. Nie haben würde. »Leg dich hin...« leise murmelte er ihr die Worte zu und konnte sehen wie sie nach hinten rutschte, sich hinlegte. Er ging kurz ins Bad, zog sich um und als er wieder kam, lag sie friedlich schlafend dort, in seinem Bett. Auch wenn es nicht das erste Mal war, wo er sie so dort so liegen sah, dieses Mal war etwas anders. Vielleicht weil er sich diesmal bewusst war, was sie ihm bedeutetet. War sich bewusst, dass er sie brauchte, dass er sie liebte. Dann legte er sich zu ihr, zog sie an sich und folgte ihr ins Land der Träume. ~♥~ Samstag, 30. September 1995 Der nächste Morgen kam für beide viel zu früh. Doch auch die Tatsache das Samstag war ließ den beiden keinen Schlaf, denn die Türe von Marcus Zimmer wurde durch ein andauerndes Klopfen geschüttelt. Ehe Marcus aufstand, drückte er Katie einen Kuss auf die Stirn, dann machte er sich auf um den Störenfried herein zu lassen. Überrascht und teilweise erschrocken blickte Marcus in das Gesicht seines Vaters. »Vater, was..?!« der Slytherin ging einige Schritte zurück und ließ seinen Vater eintreten. Als sein Sohn ihm die Türe öffnete sah er nichts von dem jungen Mann der in den Ferien bei ihnen war. Dieser Junge hier vor ihm sah so ausgelaugt und fertig aus, aber dennoch irgendwie befreiter. Sein Blick glitt durch das Zimmer des 18 jährigen und er erblickte auf dessen Bett eine blonde junge Hexe, welche einen noch ausgelaugteren Eindruck machte als Marcus selbst, was durch die rot angelaufenen Augen nur noch mehr unterstrichen wurde. Er räusperte sich kurz und sah zu seinem Sohn »Marcus, willst du mir nicht jemanden vorstellen?« Katie indes lief rot an. Warum um alles in der Welt tauchte Marcus Vater hier auf? Peinlich berührt sprang sie aus dem Bett und strich ihre zerknitterte Schuluniform glatt. Ihr Blick ging gen Boden und so entging ihr auch wie Marcus zu ihr kam. Er zog sie in seine Arme und sagte an seinen Vater gewandt »Dad, darf ich dir meine Freundin vorstellen? Kathleen Bell, Gryffindor, fünftes Jahr, Jägerin ihrer Hausmannschaft.« Magnus Flint nickte, sah sich die beiden doch so ungleichen Schüler an. Seinen Sohn und diese Gryffindor. Er spürte die Verzweiflung, sah den Stress der vergangenen Tage. »Ich glaube wir sollten uns im Drei Besen unterhalten.« dann kehrte er um und ließ die beiden Hogwardsschüler stehen. »Marcus..?« Nach schier unendlichem Schweigen, brach Katie die Stille. Sie war verwirrt, sie war überfordert, sie wusste nicht was sie denken sollte, sie hatte keine Ahnung was sie von dem Auftreten von Markus Vater halten sollte. Sie wusste gar nichts mehr, außer dass sie Antworten wollte. Doch Marcus schüttelte den Kopf und ging in sein Bad, er ließ sie einfach stehen. Er lehnte sich, nachdem er die Tür geschlossen hatte an eben diese. Seine Gedanken fuhren Achterbahn. Sein Vater war hier. Ob er ihm helfen wollte? Ob er ihr helfen konnte?! Ob... Das sachte Klopfen an der Tür ließ ihn wieder aus seiner Trance erwachen. »Lass mich nicht alleine...« leise und gebrochen hörte er ihre Stimme durch die Tür. Dann folgten Schritte, ihre Schritte, die sich entfernten. Und ohne weiter nachzudenken riss er die Türe erneut auf und bekam sie gerade noch am Arm zu fassen, bevor sie die Türe zum Ausgang hätte öffnen können. Er zog sie zurück, zog sie in seine Arme und hielt sie fest. Erst wehrte sie sich, wollte ihn wieder weg schieben, doch er war stärker, stark genug für sie beide, auch als sie begann zu weinen und ein Schluchzen dem nächsten folgte. »Ich lass dich nicht alleine... nie wieder!« ~♥~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)