Bad Moon Rising von SainzDeRouse (Seinem Bann kannst du dich nicht entziehen!) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Kapitel 4 „Mary! Mary, wach auf“, rüttelte jemand an meiner Schulter. „Was is?“, nuschelte ich ins Kissen hinein. Ich hatte Schwierigkeiten richtig wach zu werden, da noch immer eine bleierne schwere Müdigkeit über mir lag. „Tut mir leid, aber ich hatte es nicht geschafft Lily zu wecken, sie schläft zu fest. Wollt ihr zum Essen kommen? Oder wollt ihr lieber weiter schlafen?“, fragte mich Mrs. Evans. Mühsam öffnete ich die Augen und bemerkte dass die Sonne schon fast untergegangen war. Zunächst sah ich sie nur stumm an, ich hatte mühe damit zu verstehen was sie wollte. Ich war wirklich sehr übermüdet. Doch als mir wieder alles einfiel willigte ich zum Essen ein, da ich Mrs. Evans nicht enttäuschte, sie hatte schließlich extra gekocht. Und anstoßen wollten sie auch noch fiel mir ein. „Wir kommen gleich“, sagte ich, richtete mich auf und streckte mich erstmal um munterer zu werden, während Mrs. Evans wieder nach unten ging. „Lily! Lily, steh auf, es gibt essen!“ Nichts regte sich. „Lily steh auf“, rief ich und rüttelte sie heftig. „Was’n los?“, nuschelte sie verärgert und wollte sich gleich wieder umdrehen und weiter schlafen, doch ich lies das nicht zu. „Lily es gibt essen. Deine Mutter war grad da. Wir wollten doch anstoßen.“ Während ich damit beschäftigt war sie auf die Beine zu kriegen, versuchte ich mich an den Traum zu erinnern, den ich eben noch durchträumt hatte. Aber das einzige an das ich mich erinnern konnte war, das da ein Mann war und große gelbgoldene Augen. Als Lily sich nun endlich dazu aufraffen konnte sich hinzusetzen, musste ich unwillkürlich das Lachen anfangen. Denn sie hatte einen Blick wie ein Troll und Haare, so verstrubbelt wie ich es sonst nur bei James kannte. „Was ist so lustig?“ „Guck doch in den Spiegel!“, gluckste ich. „Ha ha, sie dich lieber mal an.“ Nun schon etwas munterer stand ich auf und zog Lily gleich mit, damit sie ja nicht wieder einschlafen konnte. Es wäre nicht das erste Mal, das ich sie geweckte habe, wir sogar manchmal ein kleines Gespräch führten, wie jetzt, und sie dennoch gleich wieder einschläft. Sie mag am Tage mit einigermaßen genug Schlaf, fit und sehr temperamentvoll sein, doch ist sie trotz dessen, der größte Morgenmuffel den ich kenne. Auch wenn man es nicht glauben mag, manchmal hatte ich das Gefühl sie könnte Winterschlaf halten. Ohne Pardon zog ich sie mit ins Badezimmer, damit wir uns frisch machen konnten. Was ein wenig dauerte, da wir noch immer müde und dadurch recht langsam waren. Doch nach einer viertel bis halben Stunde hatten wir es soweit und gingen die Treppe hinunter. Schon bei der ersten Stufe konnten wir Petunia im Flur ins Telefon flüstern hören. „Hast du Zeit? Meine Spinnerin von Schwester ist wieder da und sie hat auch noch Verstärkung mitgebracht. Kann ich …“ Lily ging fast trampelnd die Treppe hinunter, mit jedem Schritt versteifter. Als Petunia sie kommen hörte, legte sie auf, funkelte sie kurz zornig an, ging an uns vorbei in ihren Zimmer zurück. Ein Seufzer entkam Lilys Kehle, dann ging sie voraus in die Küchen, blieb aber abrupt in der Tür stehen. Der Esstisch, den wir gedeckt und mit Lilys Eltern daran sitzend erwartet hatten, stand leer da. „Mum?“ „Wir sind im Garten, Schatz“, kam die Stimme von Mrs. Evans aus der Richtung des Wohnzimmers zu uns. Ins Wohnzimmer laufend, erblickten wir Mrs. Evans an der Terrassentür mit zwei gefüllten Sektgläsern in der Hand. „Gratuliere zu eurem Abschluss“, sagte sie lächelnd, drückte uns die Gläser in die Hand und umarmte jeden von uns herzlich. „O was für ein schönes Medaillon. Ist das das Geschenk deiner Eltern?“, fragte Mrs. Evans und drehte es in ihren Fingern bestaunend hin und her. „Ja!“ Auch von Mr. Evans wurden wir dann gratuliert, ja sogar umarmt, was ich nicht gedacht hätte. „Willst du nicht mit Anstoßen Tunia?“, fragte Mr. Evans plötzlich Petunia, die gerade im Wohnzimmer ihren Rucksack fertig zusammen packte. „Nein! Ich geh zu einer Freundin. Ich komme auch heute nicht mehr heim, ich übernachte da. Tschüss!“, kam es nur mürrisch von Innen und schon hörte man die Haustür zuknallen. Man sah Lily und ihren Eltern an, das sie enttäuscht und verärgert auf Petunia waren, doch sagten sie nichts. Es war nicht das erste Mal das Petunia sich so verhielt wenn Lily aus Hogwarts zurück war. „Also, auf den Abschluss, den ihr hoffentlich besteht!“, sagte Mr. Evans und prostete uns zu. „Auf den Abschluss, den …“ „… wir auf jeden Fall bestanden haben!“, sagten wir grinsend, wie aus einem Munde. Alle nahmen einen großzügigen Schluck. Abgesehen von mir, denn er war geradezu winzig. Es lag nicht daran das es ein schlechter Sekt war, doch machte ich mir nicht viel aus Alkohol, da er für mich widerlich schmeckt. „Setzt euch, die Würste sind gleich fertig.“ Alles war festlich geschmückt. Auf dem Tisch waren ein paar Teelichter, bunt leuchtende Girlanden hingen an der Hauswand und über dem Tisch befestigt. Auf dem Grill brutzelten Würste und Steaks. Alles glich sehr einem Barbecue. „Möchtest du dein Abschlussgeschenk gleich haben Lily, oder erst nach dem Essen?“, fragte Mrs. Evans lächelnd. „Ich bekomme ein Geschenk?“, fragte Lily aufgeregt. „Natürlich, wie oft bekommt man schon seinen Abschluss.“ „Vor allem von so einer Schule“, mischte Mr. Evans sich ins Gespräch. Lily tat so als ob sie überlegen wurde, und legte den Kopf dabei schief. Doch alle wussten eh schon die Antwort. „Jetzt!“ „War ja klar!“, kam es gleich von Mr. Evans. „Du konntest es noch nie abwarten.“ Ein genuscheltes „Das hat sie von dir“ von Mrs. Evans und sie ging kurz hinein. Es dauerte schätze ein paar Minuten ehe sie wieder kam. Es wunderte mich ein wenig, aber vielleicht hatte sie es nur sehr gut versteckt. Als sie wieder kam, hatte sie ein buntes Päckchen mit einer grünen Schleife im Arm. Es musste was zerbrechliches, irgendwas aus Glas sein, denn sie trug es sehr vorsichtig und setzte es sanft vor Lily auf den Tisch. Kaum hatte es den Tisch berührt, rupfte Lily bereits die Schleife ab. Um die Spannung zu steigern öffnete sie den Deckel nur einen Spalt, schrie erschrocken auf und lies die Finger von den Päckchen. Wie auch sie hatte ich mich ebenfalls erschrocken. Denn etwas hatte zurückgeschaut. Und es waren definitiv nicht Lilys Augen die zurückstarrten. Es waren leuchtende Augen gewesen. Als sich Lily vom Schock erholt hatte, was ihre Eltern zum Lachen brachte, riss sie den Deckel schnell herunter und zum Vorschein kam etwas was niemand erwartet hätte. In dem Karton saß ein kleines pelziges Tier mit großen leuchtenden Augen. Wieder gab Lily einen Schrei von sich, doch diesmal aus Begeisterung und hob das kleine Kätzchen in ihre Arme. Es war noch sehr jung, hatte braun/weiß geflecktes Fell und große Augen, deren Farbe man nun schlecht erkennen konnte. „O Mum, Dad, vielen Dank! Danke, danke! So eine hatte ich mir schon immer gewünscht.“ „Das wissen wir, du hattest uns nämlich sieben Jahre darauf aufmerksam gemacht“, sagte Mr. Evans grinsend. „Wie soll sie …äh er …?“, fragte ich. „Es ist ein Mädchen“, erklärte Mrs. Evans. „Mmh, wie nenn ich dich nur?“, überlegte Lily. „Wie wär’s mit May?“, schlug ich vor. „Sie sieht aus wie eine May!“ „Gute Idee! Hast du gehört kleine? Ab jetzt heißt du May!“, taufte Lily das kleine Kätzchen. „Gut, das wäre ja dann erledigt. Morgen gehen wir los und besorgen ein Halsband“, sagte Mrs. Evans. Während wir aßen, schlossen sie May erstmal wieder im Schlafzimmer der Eltern ein, da Lilys Zimmer noch nicht so ganz Katzensicher war. Da Lily und ich den ganzen Tag kaum was gegessen hatten langten wir nun so richtig zu, was uns zierlichen Gestalten kaum zuzutrauen war, was uns die verwunderten Blicke von Lilys Eltern bestätigten. „Sag mal Lily, hast du nicht immer geschwärmt was es in Hogwarts für Mengen von tollem Essen gibt?“, fragte Mr. Evans und staunte Bauklötze. „Schon … aber wir hatten das Frühstück fast verpasst … da wir verschlafen hatten … weil wir die ganze Nacht durch gemacht hatten. … So hatten wir nicht genug Zeit uns satt zu essen, verstehst du?“, erklärte Lily zwischen mehren Bissen. „Dann esst jetzt nicht zu viel, sonst schlägt es euch noch auf den Magen“, zügelte uns Mrs. Evans gleich. Nach dem leckeren Essen gab es noch ein leckeres Dessert und während wir so da saßen und verdauten, erzählten uns Lilys Eltern wie ihre Abschlusspartys so waren. Ich muss gestehen, es gibt keine großen Unterschiede. Nur das wir kein Alkohol, sondern nur Butterbier hatten. Wir erzählten bis kurz nach Mitternacht und Lilys Mutter meinte wir sollten uns ins Bett legen und mal so richtig ausschlafen. Plötzlich wieder von Müdigkeit übermannt, schlurften wir langsam hinauf in Lilys Zimmer. Und da wir zu kaputt waren um noch eine Matratze für mich zu holen, legten wir uns wieder zu zweit in Lilys Bett. Es war zwar nicht besonders groß, doch da wir beide eh nicht viel Platz verbrauchten und sowieso Hundemüde waren, passte es auch so ganz gut. Kaum lagen wir eine Minute im kuscheligen Bett, waren wir auch schon eingeschlafen. Fortsetzung folgt . . . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)