Bad Moon Rising von SainzDeRouse (Seinem Bann kannst du dich nicht entziehen!) ================================================================================ Kapitel 7: ----------- Kapitel 7       An diesem Abend ging ich nicht ganz so früh ins Bett, da mich das Haus lange Zeit beanspruch hatte. Schon sehr müde zwang ich mich mein violettes Satinnachthemd überzuziehen und nicht, was mir besser gefallen hätte, einfach samt Kleider ins Bett zu fallen. Während ich mir meine hüftlangen schwarzen Haare kämmte, betrachtete ich die Landschaft aus meinem großen Fenster. Ich hatte einen tollen Ausblick. Den besten im ganzen Haus, meiner Meinung nach sogar in der ganzen Stadt. Denn ich musste nicht auf irgendwelche Gärten anderer oder auf graue Hauswände sehen. Von meinem Fenster aus konnte ich unseren ganzen Garten (er war in Gegensatz zu den anderen hier in der Nähe sehr groß, aber wir waren auch nicht zwischen anderen Reihenhäusern gedrängt. Unser Haus stand sehr Abseits und bei uns gab es nicht so viele Häuser in der Straße, stattdessen aber einen großen Spielplatz) und den Waldrand dahinter erblicken. Und während ich so über die Büsche hinweg sah, bekam ich plötzlich einen heftigen Schock. Ruckartig ging ich ein Schritt zurück, mein Herzschlag beschleunigte sich und meine Hände wurden so zittrig, dass ich die Bürste fallen lies. Denn etwas hatte zu mir zurückgesehen. Große goldene Augen, wohl vom Mondlicht beleuchtet, hatten mir direkt in die Augen gesehen. Ich hob die Bürste wieder auf und als ich wieder aus dem Fenster zu den Büschen sah, war nichts zu sehen. Ich versuchte mich zu beruhigen indem ich mir einredete dass ich mir das nur durch die Müdigkeit eingebildet hätte, oder es war nur eine Katze. Vielleicht auch ein streunender Hund? Wahrscheinlich hatte ich es mir doch eingebildet, was sollte es schon gewesen sein? Vielleicht war es auch Hermes oder eine andere Eule. Schnell kroch ich in mein Bett und zog mir die Decke bis zum Kinn. Doch statt der schlaflosen Nacht, die ich schon fast befürchtete, da die Sache doch irgendwie gruselig war, schlief ich bereits nach nicht mal zwei Minuten ein.   Als ich folgenden Morgen aufwachte, ging ich sofort ans Fenster und sah zu den Büschen hinunter, wie erwartet war nichts zu sehen. Ich ging auf meinen Balkon, sah mich noch mal genau um, was ich mir letzte Nacht nicht getraut hatte, und fand wieder nichts. Völlig beruhigt ging ich hinunter zum Frühstücken und verbrachte die nächsten zwei Stunden mit Fernsehen, als plötzlich das Telefon klingelte. „MacDonald!“ „Mary?“ „Ja?“ „Ich bin’s Lily.“ „Hi, was gibt’s denn?“ „Ich habe mit ihr geredet. Na ja, nicht direkt. Ich hab sie einfach darum gebeten mir bei einem Trank zu helfen, weil ich nicht wusste wie und was ich sagen sollte. Zuerst war sie völlig baff und dachte sie wird veräppelt, doch als ich ihr klar machen konnte das es ernst gemeint war, schien sie sich zu freuen. Und heute war sie schon viel besser drauf und netter zu mir. Ich glaube ich leihe ihr Mal Geschichte Hogwarts’ aus. Was machst du so, genießt du das Alleinsein?“ „Na ja, es ist schon ziemlich einsam.“ „O, na ja, aber ich bin nicht sicher ob ich in den nächsten Tagen zeit habe. Mum und Dad haben viel vor, weißt du? Aber ich werde es versuchen. O, ich muss los.   Mum, Dad, Petunia und ich gehen jetzt in den Park Eisessen. Bis dann!“ „Bis dann!“ Und schon war ich wieder alleine und einsam. Als ich merkte wie warm es im Zimmer war, machte ich die Terrassentür auf. Und schwups, flog auch schon etwas großes Graues hinein. Es war Hermes. Er war es letzte Nacht also doch gewesen. „Ach Hermes, du Spinner! Musstest du mich gestern so erschrecken?“ Hermes blickte mich empört an, lies den Brief den er für mich hatte auf dem Boden hinfallen und flog beleidigt in den Käfig. Als ich ihm ein Keks zur Belohnung geben wollte und der arme Kerl anscheinend wirklich die ganze Nacht draußen mit dem Brief gewesen war, schnappte er sich den Keks und zwickte mir dabei absichtlich in den Finger. „Aua! Beleidigte Leberwurst. Wärst du an meinen Fenster gekommen, hättest du noch in Ruhe jagen können.“ Mit blutigem Finger, riss ich den Brief auf. Er war natürlich von Mum und Dad.   Liebe Mary,   wir freuen uns riesig, dass du alle Fächer bestanden hast. Deiner Großmutter geht es in zwischen ein wenig besser, das Fieber ist nun nach einigen Tagen endlich gesunken und der Husten löst sich auch schon. Wir werden bald wieder da sein. Und viele liebe Grüße von deiner Großmutter, sie wird dir ein Geschenk schicken, was für Hermes allerdings zu groß war. Es müsste bald mit der Post kommen.   Bis bald, Mum und Dad   Großmutter schickte mir ein Geschenk, das für Hermes zu groß war? Was das wohl war? Ich bin gespannt. Den Brief legte ich erstmal weg und verarztete meinem Finger. Hermes hatte ordentlich zugebissen. Da ich nun wieder nicht wusste was ich machen sollte, schnappte ich mir ein Buch aus meinem Regal und begann es zu lesen. Kleines Handbuch der irischen Elfen hatte ich zu meinem dreizehnten Geburtstag bekommen und schon um die dreimal durchgelesen. Ich hatte mir in den letzten Jahren sehr viele Bücher bei Flourish & Blotts gekauft, da ich eine echte Leseratte war. Mit Fernsehen und dergleichen konnte ich nicht viel oder lange was anfangen. Aber das lag auch daran, das ich das ganze Jahr in der Schule zugebracht hatte, da gab es so was ja gar nicht.   Der restliche Tag verlief völlig ereignislos. Am Abend aber war es wieder zum Gruseln, da ich wieder die Augen zwischen den Bäumen sehen konnte. Da ich zunächst glaubte das es wieder Hermes sei, ging ich auf den Balkon. „Hermes bist du das schon wieder? Du brauchst dir keine Mühe geben, das funktioniert kein zweites Mal“, sprach ich zu den großen Augen. Nichts geschah. Alles war ruhig, windstill und es war kein Mucks zu hören. Mit einem Schulterzucken und einem genuschelten „Beleidigte Leberwurst“, ging ich wieder hinein. Plötzlich kam mir ein Fiepen von Hermes als Antwort, was mein Herzschlag wieder zum Rasen brachte.   Nicht weil er mir antwortete, sondern weil sein Fiepen deutlich aus dem Wohnzimmer unter mir zu hören war und nicht von draußen. Kurz davor in Angst auszubrechen, lief ich so schnell wie möglich die Stufen hinunter ins Wohnzimmer. Hermes saß seelenruhig in seinem Käfig und sah mich neugierig an. Ein Blick zum Fenster verriet mir das er es draußen nicht gewesen sein konnte. Was war es nur? Schnell sperrte ich alle Türen und Fenstern die ins Haus führten zu und ging wieder in meinem Zimmer. Mit einem dicken Kloß im Hals nährte ich mich meinem Fenster und sah wieder hinaus. Aber wieder war nichts zu sehen.   „Mary MacDonald, ich glaube du wirst langsam paranoid. Du führst dich auf wie eine Verrückte, es war bestimmt nur irgendein Tier, du lebst schließlich am Waldrand, da gibt es viele Tiere. Beruhige dich!“, nuschelte ich mir zu und legte mich ins Bett. Am darauf folgenden Vormittag beschloss ich der Sache auf dem Grund zu gehen, da mir die Sache keine Ruhe lies. Ich ging also, etwas aufgeregt muss ich sagen, in den Garten und suchte die Büsche ab. Zwischen den Bäumen, neben den Büschen, fand ich die Antwort. Es war ein Fußabdruck auf dem Boden zu sehen.   Ein sehr großer Hundepfotenabdruck. Wahrscheinlich ist der Bernadinerhund meines Nachbarn mal wieder ausgebüchst. Das tat er sehr gerne, wie ich hörte. Einmal mussten sie ihn aus dem nahe gelegenen Tierheim holen, hatte mir Dad mal erzählt. „Wääh, igitt!“, rief ich angewidert aus, als ich mit meinen Sandalen in eine regelrechte kleine stinkende Pfütze neben dem Baum getreten war. Der Hund scheint sich hier verewigt zu haben, er hatte sogar Haare an der Baumrinde gelassen. Bei genauerer Betrachtung erkannte ich ein graues Haarbüschel. War der Bernadiner nicht weiß/braun? Na ja, ich weiß ja nicht wie alt er ist, aber scheint schon graue Haare zu bekommen.   Schnell und deutlich beruhigter ging ich wieder ins Haus um mir neue Socken anzuziehen und die Schuhe zu waschen. An diesem Tag passierte wieder nichts Erwähnenswertes. Ich verbrachte den Tag nur mit lesen und fernsehen gucken. Langsam glaubte ich bei dieser einen Seifenopfer durchzusehen. Zwei Tage später rief mich Lily wieder an und verkündete freudestrahlend das Petunia das Buch geradezu verschlang und das obwohl sie nicht so eine war, die viel las. Ich erzählte ihr die Sache mit dem gelben Augen und dem Bernadiner. „Bist du sicher, dass es Beethoven war? So weit ich erfahren habe lassen die Newtons ihn nur noch angekettet in den Garten und das schon seit Ferienbeginn. Meine Mutter hat sie nämlich gestern beim Einkaufen getroffen, weißt du? Na ja, ich muss Schluss machen, Tunia möchte noch telefonieren. Bye!“ „Bye!“, sagte ich völlig starr. Wenn Beethoven wirklich angekettet war, wer war es dann? Was soll’s, wahrscheinlich ein streunender Hund. Die Gedanken um den Hund verflogen sehr schnell als das Paket von meiner Großmutter ankam. Während ich ein Kleidungsstück aus diesem herauszog, fiel ein Pergamentblatt heraus.   Hallo Kleines,   wie geht es dir? Ich hoffe gut. Wie du bestimmt schon von deinen überbesorgten Eltern gehört hast, bin ich momentan nicht so topfit. Manche sagen auch „Kranksein“ dazu. Aber es ist nur das übliche Kleinnot. Ein wenig Fieber, Schnupfen und Husten. Deine Eltern aber tun so als könnte ich jeden Moment von der Schippe springen, was mir allerdings, wenn ich an dieses Bemuttern denke, vor allem von deiner Mutter, sehr angenehm wäre. Aber das kennst du sicher. Ich freue mich sehr über deine bestandene Abschlussprüfung und zur Belohnung habe ich dir ein kleines Geschenk anfertigen lassen. Es ist ein besonderer Stoff, aber das wirst du erst merken, wenn du ihn benutzt. Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen, wir haben uns schließlich lange nicht mehr gesehen.   Deine dich liebende Großmutter   PS: Könntest du nicht vielleicht Alarm schlagen, damit die beiden endlich von hier weg gehen?   Lächelnd legte ich den Brief zu Seite. Ich würde ihr ja gerne helfen, doch lassen sich meine Eltern nicht so leicht abwimmeln. Großmutter schenkte mir einen schönen weichen roten Mantel mit Kapuze und schwarzen großen Knöpfen. Für die regnerischen Tage in London, selbst im Sommer, genau das richtige. Er war nicht zu dick und nicht zu dünn, am Stoff merkte ich schon dass man wohl nicht so leicht darin schwitzte, aber auch nicht fror. Schnell probierte ich ihn an und konnte freudig feststellen, dass er passte. Er war sehr eng anliegend und ging mir bis oberhalb der Knie. Ich freute mich schon darauf ihn einmal draußen tragen zu können.   Am Tag darauf ging ich in den Park, der eine halbe Stunde mit dem Fahrrad von mir entfernt war, um zu lesen und um meinen neuen Mantel auszuprobieren. (Es war zwar Sommer, aber heute ein wenig bewölkt, nicht so warm und auch ein wenig windig. Londoner Wetter eben.) Daheim wurde es nämlich auf Dauer zu langweilig und öde. Ich hatte mir ein Rucksack mit drei verschiedenen Büchern mitgenommen, eine Wasserflasche, ein wenig Geld um mir ein Eis zu kaufen und altes Brot um die Enten füttern zu können. Eine weile schob ich mein Fahrrad durch den riesigen Park, bis ich einen schönen großen alten Baum fand, unter dem ich mich setzten konnte.   Er stand mehr außerhalb des Parks, schön abgelegen, es war also sehr ruhig. Genau richtig für mich. Ich setzte mich zwischen den dicken Wurzeln im Schneidersitz und begann die neue Auflage von Phantastische Tierwesen & wo sie zu finden sind zu lesen. Es dauerte nicht lange bis ich sehr vertieft war und nichts mehr mitbekam. Ich war auf Seite vierundvierzig bei dem Nundu als ich plötzlich von jemandem mit einer tiefen Stimme angesprochen wurde. „Entschuldigung? Ist hier noch Platz?“ „Was?“, fragte ich verdutzt. Ich hatte nicht richtig mitbekommen was er gesagt hatte, da ich zu tief ins Buch geschaut hatte. Doch als er die Frage noch einmal äußerte, starrte ich ihn nur an und hörte nur halbherzig zu. Ich kannte ihn, auch wenn ich ihn im ersten Moment nicht zuordnen konnte. Er war groß, hatte einen kräftigen breitschultrigen Körperbau und mattbraunes Haar. Er schien im besten Alter zu sein, so ende der Dreißiger schätzte ich. Doch seine ausdrucksvollen Augen halfen mir geschwind auf die Sprünge, woher ich ihn kannte. „King’s Cross!“, rief ich aus und hielt mir plötzlich selber den Mund zu. „Bitte?“ Gott war das peinlich. „Äh, ich glaube sie auf King’s Cross gesehen zu haben“, sagte ich kleinlaut. „O ja, ich glaub ich erinnere mich an dich. Aber so eine Schönheit kann man schlecht vergessen, oder?“ Ich spürte wie sich mein Gesicht puterrot färbte. Ich hatte noch nie ein Kompliment von einem Mann bekommen. „Darf ich mich nun dazu setzten?“ „Äh was? Ja, natürlich.“ Er setzte sich in die nächste Wurzelmulde, genau neben mir. „Schon komisch, das ich heute fragen muss um hier zu sitzen.   Normalerweise ist es mein Baum und ich hab nur sehr selten hier jemanden gesehen“, begann er ein Gespräch mit mir. „O tut mir leid“, sagte ich ernst gemeint, doch er tat es nur mit einer Handbewegung ab. „Sie sitzen wohl öfter hier?“ „Ja, fast jeden Tag. Ich halte es nämlich seit geraumer Zeit nicht mehr zu Hause aus. Es ist nur ein Loch musst du wissen, mitten in der Stadt. Sehr deprimierend. Hier in der Natur gefällt es mir viel besser.“ Etwas verwundert war ich darüber schon das er gleich so vertrauensselig redete, schließlich kannten wir uns nicht einmal. „O ich habe mich noch nicht mal vorgestellt. Ich heiße Mary.“ Ich fand es klüger nicht gleich meine gesamten Daten auszuplaudern. „Mary, ein sehr schöner Name. Nenn mich Fen.“ „Äh OK, Fen.“ Für eine Weile schwiegen wir und ich nutzte es zum Lesen aus. „Was liest du da?“, fragte er neugierig.   Obwohl ich nicht sicher war, ob ich es ihm sagen konnte, schließlich war es kein Muggelbuch, sagte ich es ihm doch, schließlich kann ein Muggel eh nicht alle Bücher der Welt kennen. „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind!“ „Ah, das hab ich auch. Hab ich mir erst letztes Jahr bei Flourish und Blotts gekauft.“ Starr sah ich ihn an, während er nur lächelte. Sollte das heißen er …? „Hast du Hogwarts schon beendet?“ Das war alles was ich als Bestätigung wissen musste. „Ja, gerade eben“, erzählte ich stolz. „Aha, und hast du alles bestanden?“ „Ja“, verkündete ich noch stolzer. „Sehr gut. Ich war damals bei Slughorn in Zaubertränke durchgerasselt.“ Erfreut sah ich ihn an. „Echt? Ich hatte ihn auch, aber dank einer Freundin habe ich es grad noch geschafft.“ Ich musste zugeben, je mehr ich mich mit ihm unterhielt, gefiel er mir immer besser. Er war recht sympathisch und er sah gar nicht so übel aus. Ich hatte schon immer ein Faible für ältere Männer, aber dass ich tatsächlich mal einen kennen lernen würde, hätte ich nicht gedacht. Mein Vater fand das immer komisch und er meinte ich sollte mir einen suchen der so alt war wie ich, doch ich antwortete ihm immer das ich mit diesen Hormongesteuerten Idioten nichts anfangen konnte. Außer natürlich Remus und die anderen drei, doch würde ich auch nie eine Beziehung mit einen von ihnen eingehen, weil wir Freunde sind, ich keinerlei Interesse hab und das ganze alles kaputt machen könnte. Ich war zwar mal in Sirius verliebt, wie viele andere auch, wie ich bitter erfahren hatte, aber das war schon Jahre her und längst vergessen. Wieder schwiegen Fen und ich. Während ich weiter las, lehnte er sich mit verschränkten Armen an den Baum, schloss die Augen und döste anscheinend. Hatte wahrscheinlich die Nacht durchgemacht, er wirkte recht müde.   Es war ein sehr angenehmes Schweigen, was mich etwas verwirrte. Wie konnte man sich wohl fühlen bei einem Fremden? Na ja, fremd war er ja nicht mehr, aber gut kannte ich ihn ja auch nicht gerade. Nach ungefähr einer dreiviertel stunde als ich mit dem Buch fertig war, es waren ja nicht mehr so viele Seiten, packte ich es ein und holte meine Wasserflasche heraus. Dann packte ich alles ein und stand mit dem alten Brot in der Hand auf. „Wo willst du hin?“, kam plötzlich eine sehr muntere Stimme neben mir. Fen sah mich fragend an. „Ich wollte nur die Enten dort drüben füttern gehen“, erklärte ich und zeigte auf einen riesigen Teich, oder kleinen See, ich weiß auch nicht. „Hättest du was dagegen wenn ich mitgehe? Hier auf den harten Boden ist mir schon der Hintern eingeschlafen“, fragte er, stand auf und rieb sich seinen Hintern. „Na klar“, lächelte ich. Während wir zu den Enten liefen und uns unterhielten schob er freundlicherweise mein Fahrrad.   Bei den Enten angekommen, setzten wir uns auf den Steg, da das Brot recht groß war und es eh länger dauern würde, es zu verfüttern. „Was wirst du jetzt machen, nach Hogwarts?“ „Ich weiß noch nicht. Mein Vater wollte immer das ich auch Heilerin werde, wie er, oder zumindest in der Apotheke in der Winkelgasse arbeite, aber da ich in Zaubertränke nur mit Annehmbar bestanden habe, wird wohl nichts draus.“ „Jetzt hast du mir gesagt was dein Vater will, aber nicht meine Frage beantwortet.“ „Ich würde am liebsten entweder in Flourish und Blotts oder in der Magischen Menagerie, eventuell auch in Eeylops Eulenkaufhaus arbeiten.“ „Du bist also eine tierliebende Leseratte“, lachte er und ich stimmte mit ein. Als ich mit Entenfüttern fertig war, wollte ich Eisessen gehen und wieder ging er mit mir mit. Der Eisstand war gar nicht so weit entfernt, denn wo es Enten zu füttern gab, gab es auch Menschen, die an so einem schönen Sommertag Eis essen wollten.   Während ich noch überlegte welche Sorten ich haben wollte, fragte ich ihn ob er nicht auch eins bestellen wolle und das er ruhig als erstes bestellen könnte, da ich noch eine Weile brauchen würde. „Ne, lass mal. Ich hab’s nicht so mit süßem Zeug.“ „Tja, aber Salat ist heute leider aus“, scherzte ich. „Ne, auch nicht. Ich bin mehr für Fleisch zu haben.“ Nachdem ich mir nach einigen hin und her ein Vanilleeis gekauft hatte, setzten wir uns auf eine Bank und unterhielten uns noch ein wenig. Nach einem Blick auf meine Armbanduhr musste ich mich verabschieden. „O Gott, es ist ja schon halb fünf. Tut mir leid, aber ich sollte jetzt heimgehen. Ich will nicht im Dunkeln fahren.“ „Ist in Ordnung. Geh nur.“ „Sehen wir uns wieder?“, fragte ich schüchtern.   Eigentlich wollte ich es nicht sagen, aber irgendwie kam es schneller raus, als mein Hirn war. „Du weißt wo du mich finden kannst“, lächelte er. „OK. Bis irgendwann“, verabschiedete ich mich, stieg auf mein Fahrrad und fuhr denselben Weg wieder zurück, den wir entlang spaziert waren. Als ich wieder an unserem Baum vorbeikam versuchte ich mir den genauen Standpunkt zu merken, damit ich ihn wieder finden konnte. Ich wusste dass es vielleicht nicht das Klügste war, mich auf einen älteren Mann einzulassen. Aber es war ja nichts passiert, wir reden ja nur und außerdem wollte ich ihn unbedingt wieder sehen. Ich wusste nicht warum das so war, aber es war eben so.   Fortsetzung folgt …     _______________________________________________________________ A/N: Na, ist es nicht schon etwas interessanter? Ich hoffe es zumindest. Wolle Review schreiben? *ganz lieb guck* Die Rosen sind ausgegangen! *grins*   Hosted by Animexx e.V. 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