Mit Malfoy hat man's schwer von lara_lianore ================================================================================ Kapitel 7: Von Jägern und Sammlern ---------------------------------- Aus der Versenkung aufgetaucht und endlich mal neben dem Arbeiten zum schreiben gekommen, sage ich euch hallo, viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende ^^ Sie hatten sich fertig eingerichtet, so gut es eben in einem Zelt ging. Die Luftmatratzen wurden magisch aufgeblasen (die Muggel mussten ganz schön starke Lungen haben, überlegte der blonde Auror) und die Schlafsäcke ausgerollt. Harry kramte in seiner Tasche nach etwas, das er nach wenigen Augenblicken triumphierend vor Dracos Nase hielt. „Was ist das?“ Der Blick des anderen war äußerst misstrauisch. Bei Potter konnte man ja nie wissen, was er wieder anschleppte. „Die Antwort von Bill. Sie ist heute Morgen noch eingetroffen.“ Draco sah ihn völlig verständnislos an und Harry fiel ein, dass er ja noch gar nichts von seinen Neuigkeiten erzählt hatte. „Bill Weasley, ich hatte ihn gefragt, ob er etwas von diesem Armreif weiß, der gestohlen wurde.“ Er faltete das Pergament auseinander und wollte gerade anfangen zu lesen, als er Mrs. Wenston’s Stimme hörte und die Nachricht hastig wieder in der Tasche verschwinden ließ. „Ich bitte Sie alle, zu mir zu kommen. Das Essen wartet.“ „Zeig sie mir nachher.“, sagte Draco knapp und verschwand aus dem Zelt, Harry folgte ihm dicht. Die restliche Gruppe hatte sich schon um einen länglichen Tisch platziert, auf dem das Frühstück aufgebaut war. Es gab Brot und Brötchen, verschiedene Marmeladen und Beläge, Kaffee, Tee und einige Schalen mit Obst. Die Auroren hatten es sich wirklich schlimmer vorgestellt auf einem Muggelzeltplatz zu kampieren. „Greifen Sie ruhig zu, Sie werden Ihre Kräfte heute noch brauchen.“ Das ließen sie sich nicht zwei Mal sagen und langten ordentlich zu. Harry genoss das Essen an der frischen Luft, nicht einmal Malfoys Anwesenheit konnte ihm die gute Laune verderben. Nachdem sie fertig waren, stand die Ausbilderin auf und ließ die Essensreste verschwinden. „Als nächstes werden wir in den angrenzenden Wald gehen, dort wartet Ihre nächste Aufgabe auf Sie.“ Sie deutete auf die Bäume, die fast neben ihrem Zeltkreis standen. „Sie sollten sich lange Sachen anziehen, auch wenn es bisher noch warm ist, kann es im Schatten doch recht frisch werden. Und Sie wollen bestimmt nicht von Insekten angegriffen werden.“ Alle taten was sie sagte und das erstaunte die beiden älteren Auroren doch. Mrs. Wenston war ruhig und freundlich, und doch strahlte sie einen beeindruckenden Respekt aus. Nach nur wenigen Schritten standen sie auf einer sonnigen Lichtung, auf der sechs Kissenberge aufgehäuft waren. Harry überkam ein mulmiges Gefühl, denn die Kissen erinnerten ihn an eine ihrer Übungen bei den DA-Versammlungen, und es würde ihn wirklich nicht freuen, von Malfoy mit dem Petrificus Totalus außer Gefecht gesetzt zu werden. Eben jener freute sich hingegen schon, sich an dem Held der Zauberwelt zu rächen. „Sehr schön, sehr schön. Und nun suchen Sie sich mit Ihrem Partner zusammen einen Platz aus, damit ich Ihnen die Übung erklären kann.“ Mrs. Wenston schien vor guter Laune richtig überzulaufen, was auch immer diese Frau für Drogen nahm, sie sollte Draco etwas abgeben, denn er fand die ganze Zeltplatzaktion nicht mal ansatzweise lustig. Die beiden älteren Auroren gingen in stillschweigender Übereinkunft auf den am weitesten entfernten Übungsplatz zu, bloß so weit wie möglich weg von Zuschauern und Blamagen. Sie ignorierten gekonnt, dass sie sich fast nicht weiter blamieren konnten. „Und nun zu Ihrer Aufgabe. Sie werden lernen, Ihrem Partner und damit auch anderen Menschen zu vertrauen. Das ist enorm wichtig, wenn Sie auf Missionen sind und sich in schwierigen Lagen befinden. Denn dann bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als im Team zu arbeiten. Auroren, die Einzelkämpfer sind, überleben meist nicht lange.“ Die Ausbilderin hatte die Ernsthaftigkeit wieder gefunden. (Draco vermutete eher, dass die Wirkung ihrer Drogen nachgelassen hatte.) „Wenn Sie das Gefühl haben zu fallen, sollten Sie sich auf Ihren Partner verlassen können. Und das nicht nur im übertragenen Sinne. Hier sollen sich wirklich nach hinten fallen lassen, vertrauen Sie darauf, dass der andere Sie auffängt. Sie halten Ihre Augen geschlossen, Ihr Partner ist wachsam, wenn Sie sich sicher fühlen, fangen Sie an. Bei den ersten Malen, sollten Sie noch bis 3 zählen, danach wird sich ein Verständnis zwischen Ihnen bilden und die Warnung unnötig machen. Die Kissen sind dazu da, Ihren Sturz abzufangen, sollte Ihr Partner nicht die nötige Kraft oder das Reaktionsvermögen haben. Allerdings werden Sie dann wohl keine Punkte mehr erhalten können. Und nun, fangen Sie an, ich werde Sie nur beobachten.“ Harry und Draco sahen sich missmutig an, keinem gefiel der Gedanke sich in die Arme des anderen Aurors fallen zu lassen. „Wer fängt an?“, fragte der Blonde nervös. Sie wussten beide, dass die Kissen bei ihnen besonders notwendig waren. „Ich lasse mich fallen.“, bestimmte Harry. Er stellte sich mit dem Rücken zu Draco und schloss die Augen. Innerlich schloss er schon mal mit dem Leben ab, wer wusste schon, was für einen Fluch ihm sein Erzfeind auf den Hals hetzten würde. Noch ein letztes Mal versuchte er ruhig ein und auszuatmen, dann fing er mit dem Zählen an. „Bereit? 1, 2, 3…“ Er ließ sich nach hinten fallen und stellte sich darauf ein, mit dem gepolsterten Boden Bekanntschaft zu machen. Doch entgegen seiner Erwartung wurde sein Sturz von zwei starken Armen gebremst. Zu überrascht um zu reagieren blieb er noch einen Augenblick in der Position. „Bist du ohnmächtig geworden, Potter?“ Dracos höhnische Stimme drang an sein Ohr und er blinzelte verwirrt. Zwei silbergraue Augen schauten ihn spöttisch an. Mit einem Satz stand Harry wieder auf seinen Beinen, das war ja wirklich peinlich gewesen. Aber woher hätte er wissen sollen, dass Draco ihn wirklich auffing? Und seit wann war er so stark? Es stimmte zwar, dass Harry schlank war und nicht viel wog, aber seit er im Ministerium angefangen hatte, hatte er einige Pfund an Muskeln zugelegt. Dann wurde ihm bewusst, dass er immer noch dastand wie angewurzelt und den anderen Auror ungläubig anstarrte. Er klappte den Mund wieder zu und tat, als ob nichts gewesen wäre. „Gut… Und jetzt du.“ Wenn er sich nicht täuschte, sah er, wie sich Unsicherheit in Malfoys ganzem Körper ausbreitete. Dieser stellte sich ihm gegenüber und drehte ihm den Rücken zu. Draco hatte wirklich breite Schultern bekommen, oder hatte er diese auch schon in der Schule gehabt und Harry hatte ihn nie wirklich angesehen? Moment mal, seit wann interessierte ihn Malfoys Aussehen! „Es geht los. 1, 2, 3!“ Die Stimme des anderen Aurors holte ihn gerade rechtzeitig wieder in die Wirklichkeit zurück. Bevor er darüber nachdenken konnte, ob er Draco nicht doch einfach fallen ließ, hatte er ihn aus Reflex auch schon aufgefangen. Der Blonde war leichter als er gedacht hätte. Auf einmal wirkte er auf Harry zerbrechlich, wie er in seinen Armen lag, die silberblonden Haare waren durch den Fall etwas durcheinander geraten. Und wieder schauten ihn seine faszinierenden silbergrauen Augen an. „Wenn du dich satt gesehen hast, kannst du mich ja wieder loslassen.“, schmunzelte Draco, doch es fehlte der sonst so typische spöttische Unterton. Vorsichtig stellte Harry ihn wieder hin und sagte das erstbeste, was ihm in den Sinn kam. „Seit wann hast du solche Muskeln?“, platzte er heraus. Und hätte sich im nächsten Moment am liebsten nach Alaska appariert. Malfoy schaute ihn erst etwas verdutzt an, grinste und fing dann schallend an zu lachen. Er hatte ihn noch nie so unbefangen lachen gehört, überhaupt war aus dem eitlen Eisprinz von Slytherin plötzlich ein gut gelaunter junger Mann geworden. Und er sieht auch gut aus… Stopp! Denk gar nicht erst an so eine Richtung, Harry! Schmollend sah er in eine andere Richtung, er konnte ihn doch nicht so einfach auslachen! Auch wenn die Frage vielleicht etwas unbeholfen klang, würde es den Schwarzhaarigen wirklich interessieren. „Also gut“, antwortete Draco atemlos, immerhin hatte er aufgehört zu lachen. „Aber versprich mir, dass du es niemanden erzählst.“ Er blickte Harry ernst an. „Oder wenigstens nicht meinem Vater oder anderen ehemaligen Slytherins, sonst bin ich das Gespött der Stadt.“ „Sind wir das nicht schon beide?“, seufzte sein Partner und dachte missmutig an Ron und Hermines Kommentar zurück, dass schon am Freitag das ganze Ministerium Bescheid wusste. „Versprich es mir!“ „Ja, ja, schon gut, ich verspreche es.“ Wenn es dem Blonden so wichtig war, musste es wirklich interessant sein. „Ich gehe jede Woche in ein Fitness-Center der Muggel. So, jetzt kannst du mich auslachen. Wieso erzähl ich es auch ausgerechnet dir???“ Draco schloss verzweifelt die Augen und wartete darauf, dass er sich über ihn lustig machte. Doch Harry lachte ihn nicht aus, er lächelte ihn einfach nur an. „Ist doch toll, dass du trainierst. Warum sollte ich dich auslachen?“ „Naja, ein Malfoy gibt eigentlich nicht zu, dass er etwas für sein tolles Aussehen machen muss, und auch noch bei Muggeln.“ „Du vergisst, dass meine Mutter auch muggelstämmig war. Zu deinem ach so tollen Äußeren sag‘ ich jetzt besser nichts.“ „Mr. Potter und Mr. Malfoy!“ Erschrocken drehten sich die beiden Auroren um, sie hatten nicht mitbekommen, dass Mrs. Wenston sich ihnen genähert hatte. Doch jetzt stand sie wütend vor ihnen und die ganze Gruppe schaute sie neugierig an. So viel zum Thema nicht noch mehr blamieren. „Wenn Sie die ganze Zeit lieber quatschen als an Ihre Übung zu denken, wird es Ihnen ja auch nichts ausmachen, wenn Sie mir Ihre Zauberstäbe geben und sich dann auf den Weg machen um Brennholz für heute Abend zu besorgen!“, schrie die sonst so ruhige Ausbilderin sie an. Die jungen Männer waren zusammen gezuckt, als sie hörten, dass sie ohne Zauberstäbe in den Wald gehen sollten. Womit hatten sie das immer wieder verdient? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)