Stadt, Land, Fluss   von Niekas
                                  (Drabbles)
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                               Kapitel 5: Abend
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Ein warmer Wind fuhr durch die Gasse und spielte mit Ludwigs Haaren. Die Häuser
links und rechts des Kopfsteinpflasters waren dunkel. Es war schön, dass sie
endlich ein wenig Zeit für sich hatten.
„Es ist wirklich ein wunderschöner Abend, nicht wahr?“
Feliciano, dessen Kopf in Ludwigs Schoß lag, antwortete nicht. Ludwig seufzte
leise.
„Bevor sie ankommen, möchte ich dich gern um etwas bitten.“
Etwas tropfte auf die Straße. Erneut kam ein heißer Windstoß auf und Ludwig
fröstelte. Er strich durch Felicianos Haare, blieb beinahe in den verknoteten
Strähnen hängen, zerrieb das klebrige Blut zwischen den Fingern.
„Bitte bleib am Leben.“

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