Und er kotzt mir seine Seele vor die Füße von Pandora- (E&B "Warum musst du immer aus dem Rahmen fallen?" fragt die Mutter. "Warum hast du mich eingerahmt?", fragt die Tochter) ================================================================================ Prolog: No Matter How Dark The Night .. The Sun Will Rise --------------------------------------------------------- Und er hämmerte um 3 Uhr Morgens an meinem Schlafzimmerfenster. Das Hemd halb offen, vollkommen durchnässt vom frischen Sommerregen, das Gesicht blutverschmiert und mit blauen Flecken überzogen. Er umarmte mich, ich roch den verdammten Alkohol noch an ihm, spürte, wie die Nässe auch an meine Haut drang. „Cullen? Was.-„ Dieser verdammte Anblick von Edwards halb nackter, vom Regen noch komplett nasser Haut raubte mir vollends die Fassung. Ich wollte ihn genau so sehr, wie ich ihn immer gewollt habe, ihn immer wollen würde. Zu gerne hätte ich ihm sofort das störende, weiße Hemd ausgezogen. Ich wollte meine Lippen auf seinen spüren, ihm die nassen Haare aus dem Gesicht streichen, mit ihm zum Bett gehen, um ihn den letzten Tropfen Wasser von seinem Oberkörper zu lecken. „Komm mit mir mit.“, unterbrach er meine Fantasien. „Fuck, was verdammt nochmal ist mit dir passiert?“ „Mein Auto ist vollgetankt. Ich habe 2.000 Dollar und die schlechteste CD, die die Beatles jemals rausgebracht haben. Die CD, die du so liebst. Gott weiß warum.“ „Eben deshalb liebe ich sie, weil sie sonst niemand liebt.“, antwortete ich verwirrt. Er grinste und presste seine Lippen gleichzeitig stürmisch an die meinen, drängte mich Richtung Fenster. „Verarscht du mich gerade? Ich bin noch drauf." „Denk nicht lange darüber nach.. vertrau mir einfach.", raunte er. „Wohin willst du überhaupt?" „Einfach weg." „Fuck. Edward.." „Wir .. wir schauen uns die Welt an. Wir arbeiten wenn wir Geld brauchen, wir schlafen wo wir es schön finden, wir rauchen, betrinken uns, ficken wenn wir Lust dazu haben. Wir können tun was auch immer wir wollen, ohne irgendwelche beschissenen Vorschriften.“ Dieser Kerl kam wie aus dem Nichts mit kranken Ideen, die sein Hirn vollkommen automatisch auszuspucken schien und zog mein ganzes Leben in die Scheiße. Außer Kontrolle, unberechenbar und keinen einzigen Gedanken daran verschwendend, ob etwas richtig oder falsch war, tat er was auch immer er wollte. Diese Fähigkeit hatte ich sonst immer an ihm bewundert. „Edward .. das ist .. wirklich ein geiler Gedanke, aber .. auch irgendwie echt wahnsinnig.“ „Es ist mir - fick mich - alles scheißegal, solange ich nur mit dir zusammen bin.“ Genau Cullen. Das hat man schon an den vielen Versprechen gemerkt, die du gemacht hast und nie gehalten hast. An den Wochen wo ich dir auf den Arsch gegangen bin und du dich einfach nicht gemeldet hast. Und an den Nächten, in denen wir uns treffen wollten und du einfach nicht aufgekreuzt bist. „Das kann ich nicht .. ich bin nicht so spontan wie du..“ „Das denkst du, das du das nicht kannst. Aber du kannst tun was du willst." „Genau das ist dein Problem, du lebst den Moment und genau das mag ich so sehr an dir. Aber du musst auch an die Zukunft denken.", ich seufzte, hatte keinen blassen Schimmer wie ich ihm diesen verfickten Wahnsinn ausreden sollte. "Wo willst du in fünf Jahren sein?" Einen Moment lang blickte er mir ins Gesicht. „Ich will bei dir sein!" Ich trat einen Schritt auf ihn zu, legte meine Finger sanft an seine Wange und er schloss seufzend seine Augen, genoss beinahe wiederwillig meine Berührung. Er war einen Moment lang zahm und nicht unabhängig und stark. „Das will ich auch, aber nicht so.“ Edward machte einen Schritt zurück, Richtung Fenster. "Scheiß auf die Vernunft, auf die Vorschriften. Nur du und ich .. komm schon!" „Ich weiß nicht mit wem du dich geschlagen hast, aber schlaf heute Nacht hier bei mir .. und morgen .. wir machen das gemeinsam und ich h-„ „Morgen wird alles besser, was?", unterbrach Cullen mich mit rauer, belegter Stimme. "Morgen löst sich all die Scheiße, die mein verficktes, verpfuschtes Leben darstellt in Luft auf. Dann treten mich diese Arschfressen nicht mehr, bis ich mich nicht mehr rühren kann. Keiner schreibt mir mehr vor, was ich zu tun habe und ich höre auf, das Leben als eine beschissenen sinnlose Qual zu sehen. Die Selbstmordgedanken und die große Depression werden wie von selbst verschwinden. Ich weiß, das sagst du mir seit Monaten, Bells.“ „Edward..“, meine Stimme war nicht mehr als ein verzweifeltes Wimmern. „Du liebst mich, ich weiß es ..“ Er streckte seine Hand nach mir aus, machte einen weiteren Schritt zurück. „Komm schon. Du kannst dich auf mich verlassen.“ Aufgeregt sog ich Luft in meine Lungen. Er war aus dem Fenster geklettert, der Regen fiel auf sein hübsches Gesicht und Blut tropfte von seiner Stirn auf sein Hemd herab. Ich konnte die Verzweiflung in seinen Augen erkennen, die Verbitterung die er mit sich herum trug war zum greifen nahe. Edward spielte der ganzen Stadt diesen wütenden, missverstanden Rebellen vor, der immer nur Scheiße im Kopf hatte und es geil fand, andere zu provozieren. Aber er war kein schlechter Mensch, es hat ihm nur nie jemand eine echte Chance gegeben. Ich kannte so viele Seiten an ihm, wusste, dass tief in ihm ein anderer Mensch lebte, der sehr wohl sanft, liebenswürdig und fürsorglich sein konnte. Er versuchte diesen Teil von sich selbst wegzusperren, zu verleugnen. Cullen hasste es, schwach und verletzbar zu sein. Hinter seiner rauen Fassade steckten Angst und Selbstzweifel. Er erwartete von den Menschen, dass sie ihn nicht haben wollten. Dass er es überhaupt nicht wert war, geliebt und umsorgt zu werden. Dass er sich auf nichts und niemanden verlassen konnte und es letzten Endes wehtat, anderen nahe zu sein. Seine Eltern hatten ihm diesen verfickten Scheiß eingeprügelt. Mir war klar, dass er über seinen eigenen Schatten gesprungen war, als er durch mein Fenster geklettert war und mich gebeten hatte mit ihm zu kommen. Und ich wollte seine Hand nehmen, mit ihm in dieses scheiß Auto steigen, wirklich. Und trotzdem .. unfähig auch nur ein Wort von mir zu geben schüttelte ich schließlich den Kopf und er drehte sich mit leerer Mine um, schlug zwei Mal fluchend auf die Motorhaube seines Wagens und ein paar Sekunden später war Edward Cullen aus meinem Leben verschwunden. Ich hatte seine größten Ängste, seine inneren Dämonen bestätigt, ich wollte ihn nicht haben, er war es nicht wert, dass jemand sich für ihn aufopferte, nur damit es ihm besser ging. Verfickte Scheiße. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)