Nachtgeschrei von Schreiberchen (Wenn die Maske dich verfolgt) ================================================================================ Kapitel 14: #14# ---------------- Kapitel 14 Rache „Hast du auch einen Plan, wie wir das anstellen sollen?“ hakte Charlette nach. „Habt ihr nicht so was wie geweihte Silberpfähle?“ fragte Vlad. Die Mädchen überlegten. „Doch, klar!“ platzte es aus Rya. „Wir haben welche in der Abstellkammer.“ „Hä?“ fragte Rocca, die in der Abstellkammer bisher wohl noch nicht auf geweihte Silberpfähle gestoßen war. „Naja, nicht direkt in der Abstellkammer, mehr so dahinter.“ Sagte Rya. „Ich bin mal darauf gestoßen, als ich nach Überbleibseln von Miss Sunshine gesucht hab. Luca hatte gemeint sie war nicht ganz vollständig und mich wieder beschuldigt einen Knochen geklaut zu haben.“ „Du hattest doch auch einen Knochen geklaut.“ Sagte Rocca. „Na und? Du hast ihr Herz geklaut. Wie dem auch sei. Ich hab einen Geheimknopf gefunden und dann hat sich die Wand geöffnet. Dahinter lag eine ziemlich gut ausgestattete Waffenkammer.“ Erzählte Rya. Die anderen sahen sie erstaunt an. „Dann müssen wir zusehen, dass Blackdawn aus der Eingangshalle verschwindet, damit wir in die Abstellkammer können. Ich kann nachsehen gehen.“ Sagte Vlad. „Ja, ich komm mit.“ Serafina erhob sich. „Moment.“ Hielt Rya sie auf. „Ihr braucht zuerst Handschuhe.“ „Wofür?“ fragte Rocca. „Echt mal, Schwesterherz.“ Rya rollte die Augen. „Damit unsere Hände nicht an kokeln, wenn wir die Silberpfähle berühren.“ „Ah ja…“ nickte Rocca. „Aber wo kriegen wir welche her?“ „Tiberius hat welche im Klassenzimmer.“ Sagte Charlette. „Woher…“ setzte Rocca an, aber Serafina fiel ihr ins Wort. „Wir haben jetzt keine Zeit für so was. Charlette, wo hat er die Schlüssel?“ fragte sie ungeduldig und hatte schon die Hand auf der Türklinke. „In seinem Zimmer.“ Antwortete Charlette leise und wirkte so, als würde sie sich selbst dafür ohrfeigen wollen, dass sie das wusste, oder jemandem verriet, dass sie das wusste. „Kommst du da so rein?“ „Ja.“ Murmelte sie. „Ok, dann gehen wir gucken, ob die Luft rein ist und ihr wartet, bis wir euch ein Zeichen geben.“ Sagte Vlad und nahm Serafina an die Hand. Sie verließen das Zimmer und Serafina und Vlad gingen voraus bis zur Treppe, wo sie stehen blieben und beobachteten, wie die Männer den Weg zum Salon einschlugen. Serafina winkte den anderen dreien zu, die dann schnell zu Tiberius‘ Zimmer huschten. „Wir halten hier Wache.“ Flüsterte Serafina ihnen noch hinterher. Es dauerte knapp eine Minute, bis die Mädchen mit acht Paar Lederhandschuhen zurückkamen. „Wir wussten nicht genau, ob Igor auch welche braucht, also haben wir einfach mal welche für ihn mitgenommen.“ Erklärte Rya leise. Vlad und Serafina nickten und steckten dann jeweils ein paar Handschuhe ein. Sie schlichen die Treppe runter und öffneten leise die knarrende Tür des Abstellraumes. „Vlad, du stehst schmiere.“ Sagte Rocca und hielt ihn zurück, als er Serafina in den kleinen Raum folgen wollten. „Klar.“ Flüsterte er und blieb vor der Tür stehen. Rya drückte auf einen Stein an der Rückwand des Abstellraumes. Die Mädchen sahen gespannt zu, wie sich die Wand zurück und dann zur Seite schob. Dahinter lag ein Raum, der einer Folterkammer ähnelte. In der Mitte stand ein dunkler Holztisch auf dem verschiedene Werkzeuge standen, an den Wänden hingen Ketten und überall standen Holzkisten. „Krass.“ Sagte Rocca und hob eine Daumenzwänge vom Tisch. Rya trat zu einer Kiste vor und hob den Deckel ab, an der eine Armbrust mit eingespanntem Holzpfahl befestigt war. Sie hob einen Boden aus der Kiste und stellte ihn auf eine freie Stelle am Tisch. Dieser Zwischenboden war mit schwarzem Samt bespannt und auf ihm waren in zwei Reihen jeweils zehn Holzpfähle befestigt. „Sind die…“ Charlette zeigte mit einem Finger auf einen Holzpfahl und machte Anstalten ihn anzufassen. „Ne, die sind harmlos.“ Sagte Rya und zog einen Pfahl heraus, um ihn Charlette in die Hand zu drücken. „Fina, mach mal die Kiste da hinten auf.“ Rya zeigte auf eine Kiste, die ganz am Ende des Raumes Stand. Schnell war Serafina dort und hob den Deckel hoch, während Rya schon den nächsten Zwischenboden aus der ersten Kiste holte, auf dem Silberpfähle aufgereiht waren. „Die jetzt aber nicht anfassen, wenn du keine Handschuhe anhast.“ Wies Rya Charlette darauf hin, dass sie lieber ihre Handschuhe anziehen sollte. Das tat sie schnell und nahm dann einen Silberpfeil. Rocca sah währenddessen Serafina dabei zu, wie sie einen leeren Waffengürtel nach dem anderen aus der Kiste holte. „Also, egal was ihr sagt, ich will so einen Gürtel.“ Setzte Rocca begeistert fest und nahm sich einen dieser Gürtel. Sie trug ihre Handschuhe bereits. „Mm…“ nickte Rya und öffnete eine weitere Kiste. Rocca und Serafina legten zwei Hüftgürtel, zwei Schärpen und einige Arm- und Oberschenkelgurte auf den Tisch und sahen Rya dabei zu, wie sie einen schwarzen Koffer aus der Kiste holte. „Charlie, die Kiste da.“ Rya zeigte auf eine kleinere Kiste neben Charlette. Sofort legte Charlette den Pfahl weg und kniete sich zu der Kiste, die sie öffnete und eine Reihe kleiner Patronenschachteln herausholte. „Wofür brauchen wir Patronen?“ aber diese Frage erübrigte sich im nächsten Moment, da Rya den Koffer öffnete, in dem sich zwei schwarze Pistolen und eine Maschinenpistole befanden. „Das sind Silberpatronen. Ich weiß, dass ihr alle nicht schießen könnt, aber-.“ Ein Klopfen von draußen ließ sie alle Zusammenfahren. Die Tür öffnete sich und herein kam Vlad, der die Tür leise wieder schloss und den Mädchen bedeutete leise zu sein. „Warum brauchen die denn auch so lange?“ fragte Blackdawn laut. Er war wohl jetzt in der Eingangshalle. „Es sind Mädchen, die brauchen halt etwas länger.“ Sagte Tiberius. „Setzen Sie sich doch wieder in den Salon. Ich werden nachsehen gehen, wo Charlette bleibt.“ Bitterkeit lag in seiner Stimme, das konnten sie sogar durch die Tür hören. „Na gut, aber wenn sie in fünf Minuten nicht fertig ist, dann hol ich sie selbst.“ Knurrte Blackdawn. „Jaja.“ Die Stimmen entfernten sich. Sie warteten noch einen Moment, ehe Rya weiter redete. „Ok. Vlad, kannst du schießen?“ fragte sie. „Ja, wieso?“ erst dann fiel sein Blick auf die beträchtliche Ansammlung von Waffen. „Wir müssen uns beeilen.“ Sagte Rya. „Vlad, du suchst dir eine Waffe aus und nimmst dir genug Patronen. Charlette, du legst am besten die Arm- Oberschenkelgurte an und nimmst ein paar Pfähle.“ „Ich nehm‘ so ne Schärpe.“ Sagte Rocca, legte sich eine Schärpe um und steckte ein paar Silberpfähle hinein. „Und die schicke Armbrust da nehm‘ ich auch.“ Sie hob die Armbrust aus dem Koffer und schnallte sie auf den Rücken. „Sie sind abgehauen!“ hörten sie Tiberius aus dem Obergeschoss rufen. „Beeilung!“ Zischte Serafina. „Ja. Fina, du nimmst einen Hüftgürtel und die hier.“ Rya öffnete den zweiten Boden des Koffers und holte eine weitere schwarze Pistole raus. „Die ist am einfachsten zu bedienen. Du musst nur entsichern und auf den Abzug drücken.“ „Alles klar.“ Nickte Serafina und entsicherte die Pistole, ehe sie sie am Gürtel befestigte und dann noch ein paar Kugeln zum Nachladen holte. Wie das mit dem Nachladen funktionierte, würde sie sich später überlegen. Während sie ihre Gürtel füllten, legte Rya einen Oberschenkelgurt an, in den sie die letzte Pistole steckte. Dazu nahm sie sich eine Schärpe und befestigte daran die Maschinenpistole und einige Patronen. „Sie können ja nicht einfach weg sein. Sie sind wahrscheinlich draußen. Weit können sie jedenfalls noch nicht sein.“ Sagte Luca und klang dabei unglaublich nah. Schnell stopften sie sich noch ein paar Silberpfähle in die Gurte und wollten schon zur Tür gehen, als Rya ihnen stumm bedeutete zu warten, da sie noch etwas vergessen hatte. Schnell huschte sie zu einer anderen Kiste, öffnete sie und nahm eine Hand voll Granaten heraus. „Weihwassergranaten.“ Flüsterte sie und gab jedem eine. „Ok, wo sind sie?“ fragte Rocca leise, als sie die Waffenkammer verlassen hatten und jetzt eingezwängt in der Abstellkammer hockten. „In der Eingangshalle jedenfalls nicht.“ Antwortete Vlad, der sein Ohr an die Tür gelegt hatte. „Sie denken, dass wir im Wald sind, also sollten wir da auch hingehen. Es ist eh zu gefährlich, im Haus zu schießen.“ Erklärte Rya. „Charlie, Vlad, man sieht nicht direkt, dass ihr bewaffnet seid, also geht ihr als erstes und versucht sie ausfindig zu machen. Fina, du guckst nach, ob Igor noch da ist und gehst später zu Vlad und Charlie. Rocca, du kommst mit mir.“ Alle nickten auf Ryas Anweisungen, auch wenn Serafina sich was Besseres vorstellen konnte, als Igor zu suchen. Vlad öffnete vorsichtig die Tür und spähte hinaus. Die Luft war rein, also konnten sie ungestört ihren Plan fortsetzen. Vlad und Charlette gingen zur Haustür und öffneten diese dann leise. Serafina huschte zum Esszimmer und öffnete die Tür, während Rya und Rocca ins Obergeschoss verschwanden. Im Esszimmer war niemand, also ging sie weiter zur Küche. „Was willst du hier?“ fragte Igor, als Serafina die moderne Küche betrat. Igor saß am Küchentisch und schälte Kartoffeln, was ihm aber keinen Spaß zu machen schien. „Gar nichts. Ich wollte nur nachsehen, ob Sie noch da sind und – wer hätte es gedacht – da sind Sie.“ Sagte sie bissig. „Und jetzt?“ fragte Igor und schob die Kartoffeln beiseite. „Jetzt muss ich wieder los. Da gibt's nämlich jemanden, den wir ganz dringend loswerden müssen.“ Antwortete Serafina und ging wieder. „Viel Spaß.“ War nur noch in einem heiteren Gekicher aus der Küche zu hören, als Serafina schon wieder in der Eingangshalle war, wo sie durch die offene Haustür flitzte und dann nach Vlad und Charlette Ausschau hielt. Auf dem Hof waren sie nicht, aber sie konnte aus der Ferne die Rufe von Luca, Tiberius und Blackdawn hören. Sie waren beim Wald, also schlich Serafina um die nächste Ecke und zog dann die Pistole unter ihrem Rock hervor. „Pst!“ Hörte sie aus der Nähe und zuckte zusammen. „Fina!“ flüsterte Rocca vom Balkon über ihr und winkte durchs Geländer. „Rya sagt, du sollst dich von Gebüsch zu Gebüsch schleichen bis zum Wald und dann auf einem der Bäume warten. Vlad und Charlie sind auch da. Siehst du sie? Dahinten.“ Sie deutete auf einen großen Laubbaum, auf dem Charlette auf einem Ast hockte und ihnen zuwinkte. Serafina nickte und winkte zurück. Sie schmiss sich also hinter einen Busch und robbte über den Boden zum nächsten. Fünf Büsche weiter war sie auch schon am Wald angekommen und hüpfte schnell auf den Baum neben Charlettes. „Sah ja echt klasse aus, wie du dich zu uns rüber geschlichen hast.“ Grinste Charlette. „Sei du lieber froh, dass wir versuchen dir den Arsch zu retten.“ „Ich kann mich auch selbst verteidigen.“ Gab sie gespielt bissig zurück. „Sagte das kleine Mädchen auf dem Weg zur Bibliothek.“ Gab Serafina grinsend zurück. „Hey, ich bin älter als du.“ Fauchte Charlette. „Ja, so siehst du auch aus.“ Kicherte Serafina und fuhr erschrocken zusammen, als ihr plötzlich jemand von hinten eine Hand auf den Mund drückte. Vlad war wie aus dem Nichts aufgetaucht und deutete jetzt mit der freien Hand zu Tiberius der ganz schön dicht bei ihnen stand. „Echt clever diese kleinen Biester.“ Lachte er zu Luca rüber, der ein paar Meter von ihm entfernt stand. „Ja, wenn sie es schaffen sich noch ein paar Stunden zu verstecken, wird Blackdawn vielleicht aufgeben und uns endlich in Ruhe lassen.“ Meinte er und kratzte sich am Hinterkopf. „Na los, Grin, such!“ befahl Blackdawn seinem weißen Wolf, der über den Boden schnüffelte. Er und Blackdawn gingen noch über den Rasen einige Meter weiter entfernt. „Oh Mann, diese Arschgeige…“ meinte Tiberius. Daraufhin war ein leises Kichern zu vernehmen und die beiden Männer drehten sich sofort zu den Baumkronen um. „Da seid ihr ja.“ Sagte Tiberius leise und hob schnell die Hände, da im selben Moment zwei Pistolen auf ihn gerichtet waren. „Hey, keine Panik.“ Meinte Luca und zog eine silberne Pistole aus seiner Jacke, um sie zu entsichern. „Wie habt ihr die Waffenkammer gefunden?“ fragte Tiberius und behielt Charlette im Auge, die ihn böse ansah. „Rya hat sie uns gezeigt.“ Antwortete Serafina. „Ah.“ Sagte Tiberius und holte ebenfalls eine Pistole aus seiner Jacke. „Hat einer von euch noch Kugeln übrig?“ „Wieso sollten wir euch beiden vertrauen?“ fragte Serafina. „Das ist natürlich eine berechtigte Frage und wir können verstehen, wenn ihr uns jetzt hasst, aber wir mussten ihm einfach versprechen, dass wir Charlie rausrücken, wenn…“ erzählte Tiberius und stockte dann. „Wenn was?“ fragte Charlette bissig und kletterte vom Baum runter. „Gar nichts.“ Antwortete Tiberius schnell. „Dazu haben wir jetzt aber auch keine Zeit. Wo sind die anderen beiden?“ „Rocca auf dem Balkon und Rya, die sitzt da oben.“ Sagte Vlad und zeigte auf das Dach der Villa. „Wow, das ist mal was Neues.“ Stellte Luca fest, als er Rya dabei beobachtete, wie sie Blackdawn ins Visier nahm. „Ok. Fina, Vlad ihr übernehmt den Köter. Charlie, du hältst dich raus.“ Sagte Tiberius und entsicherte seine Pistole. „Nein, ich werde mich dafür rächen, was er mir angetan hat.“ Fauchte sie und zog ihren Rock hoch, um einen Pfahl darunter hervorzuholen. „Na gut, wenn’s denn sein muss, aber sei vorsichtig.“ Sagte Tiberius abgeneigt und sah sich nach Blackdawn um, der jetzt im Wald verschwunden war. „Ihr bleibt zusammen und geht in Richtung Pool. Rya und Rocca sollen bleiben wo sie sind.“ Befahl Luca. „Wir locken Blackdawn aus dem Wald zurück zum Haus.“ Die Männer steckten die Pistolen wieder weg. Die Mädchen und Vlad nickten und huschten schnell und unbemerkt zum Pool. „Was macht ihr da?“ fragte Rya, die Blackdawn aus den Augen verloren hatte. „Tiberius und Luca holen ihn aus dem Wald.“ Sagte Charlette. „Gib mal die Pistole, die du unterm Rock hast.“ „Von mir aus, aber sei vorsichtig damit.“ Sagte Rya und warf der Dreiundzwanzigjährigen die Pistole zu, die sie auffing und entsicherte. „Los, hockt euch hinter die Büsche.“ Zischte Rya und legte sich auf dem Dach so hin, dass man sie nicht gleich sah. Rocca richtete ihre Armbrust auf Blackdawn, der gerade zusammen mit Luca und Tiberius aus dem Wald kam. Serafina spähte durchs Gebüsch und beobachtete Grin, der immer näher kam. Er schien etwas zu wittern, denn er hob den Kopf und sah in genau die Richtung, in der Serafina und die anderen beiden auf dem Boden kauerten. „Sie sind sicherlich schon lange wieder drinnen.“ Hörten sie Luca sagen. „Mein Geduldsfaden reißt bald, wenn dieses Gör nicht bald auftaucht.“ Bellte Blackdawn. „Was liegt Ihnen eigentlich so viel an Charlie? Nehmen Sie sich doch ein anderes Mädchen.“ Schlug Luca vor. „Nein danke, aber die anderen drei sind mir ein bisschen zu alt.“ „Ich meinte ja nicht eine von unseren, sondern irgendein Mädchen.“ Gab Luca gereizt zurück. „Dann müsste ich ja wieder ganz von vorne anfangen.“ „Naja, so schwer kann es ja nicht sein, ein Mädchen zu überfallen und sie zu beißen.“ Meinte Tiberius. „Klar, wenn Sie dann die Ausbildung übernehmen.“ Blackdawn lachte. „Es ist ja schon ganz schön so einen Vampir zu haben, der niemals älter als vierzehn wird, aber die Ausbildung…nein, also das ist mir zu viel Arbeit.“ „Ihnen ist echt nicht mehr zu helfen.“ Serafina sah, wie Luca den Kopf schüttelte. „Jaja. Wo ist das Gör jetzt?“ „Charlie, zeig dich.“ Rief Tiberius. Da das alle für ihr Stichwort hielten, sprangen alle auf und richteten ihre Waffen auf Blackdawn und seinen Wolf. „Na endlich. Bist du dann fertig mit packen? Wir müssen langsam mal los.“ Bellte Blackdawn und ging auf Charlette zu, die ohne zu zögern den Abzug ihrer Pistole drückte und Blackdawn am Arm traf. „Bist du des Wahnsinns! Einfach auf deinen Schöpfer zu schießen. Du solltest dich was schämen.“ „Sie sollten sich etwas schämen, Blackdawn.“ Sagte Tiberius und richtete seine Pistole auf den großen Mann schräg vor ihm. „Einfach ein wehrloses Mädchen zu entführen, zu vergewaltigen und in einen vierzehnjährigen Vampir zu verwandeln.“ Fügte Luca hinzu und richtete seine Pistole ebenfalls auf Blackdawn. „Und es dann auf der Straße liegenzulassen, bis jemand es findet und mit nach Hause nimmt.“ Redete Tiberius weiter. „Sie haben nicht das Recht Charlie mitzunehmen. Sie ist eine Alucard und das wird sie immer bleiben.“ Sagte Luca. „Na, das wollen wir doch mal sehen!“ plötzlich wurden die beiden Männer von einer starken Energiewelle zurückgeschleudert, was den Mädchen und Luca das Zeichen gab, das Feuer zu eröffnen. Sofort hagelten Kugeln und Silberpfähle auf den Mann und dessen Wolf hinab, der die ganzen Kugeln mit einer Handbewegung wegwischte. Auch die Pfähle konnten ihm nichts anhaben, was sehr ärgerlich für alle Beteiligten war. Als Luca und Tiberius sich wieder aufgerappelt hatten, schossen sie von hinten auf Blackdawn, was ihn ein paar Mal an Schulter und Oberschenkel traf, aber keinen großen Schaden ausrichtete. Serafina schmiss eine Handgranate auf den Wolf, die zwar sofort explodierte, dem Wolf aber nichts anhaben konnte, da dieser wohl sterblich war. „Mist.“ Fluchte Serafina leise und legte ihre leere Pistole weg. „Hier, ich hab nämlich keinen Plan, wie man nachlädt.“ Sagte sie und gab Vlad die restlichen Kugeln, um sie gleich danach auf den Wolf zu stürzen und ihm kräftig in den Hals zu beißen, was das Tier spitz aufheulen ließ. Serafina biss ein Stück aus dem Hals des Wolfen hinaus und schlitzte ihm den Bauch auf. Der Wolf war also schon mal Geschichte. Von Blackdawn konnten sie das aber nicht behaupten. Er hielt allen Geschossen stand und währte sich um Energiekugeln, die man bei der Dunkelheit nur sehr schwer erkennen konnte. Etwas mit Blut beschmiert ging sie zurück zu Vlad, der seine Waffe nachlud. „Ein Gegner weniger.“ Meinte er und lächelte Serafina an. Selbst jetzt war er noch so toll zu ihr. Sie musste sich schon sehr zurückhalten, um ihm nicht sofort um den Hals zu fallen. „Ah!“ hörten sie aus Blackdawns Mund und sahen zu ihm rüber. Rocca hatte ihn mit einem geweihten Silberpfahl am Arm getroffen. Charlette nutzte die Gelegenheit, um ihre letzten Kugeln loszuwerden, traf aber nur ein Bein. Blackdawn zog ächzend den Pfahl aus seinem Oberarm und warf ihn von sich. Luca und Tiberius hatten auch keine Kugeln mehr, also waren sie jetzt irgendwie hilflos. Rya, Rocca und Vlad schossen aber weiter, bis auch sie keine Munition mehr hatten. Rocca war die erste, die rief: „Ich hab keine Pfähle mehr.“ und dann vom Balkon sprang. Rya und Vlad verschossen gleichzeitig die letzten Kugeln. Niemand hatte auch nur eine Kugel oder eine Granate übrig. Die Mädchen stellten sich dicht zusammen. „Tja, dann habt ihr wohl doch verloren.“ Lachte Blackdawn und sah dann zu Grin rüber. „Naja…Haustiere sind ersetzbar.“ Meinte er und zuckte ungerührt die Schultern. „Also dann, Charlette, verabschiede dich von deinen…Freunden.“ „Sie bleibt bei uns!“ kreischten Rya, Serafina und Rocca im Chor. „Nein, ist schon ok.“ Sagte Charlette gedämpft und trat ein paar Schritte vor. „Das kannst du doch nicht ernst meinen!“ rief Serafina. „Hast es wohl endlich eingesehen.“ Lachte Blackdawn. „Wird aber auch Zeit. Na komm, meine Kleine.“ Er breitete die Arme aus und sie ging tatsächlich auf ihn zu. Ihr Kopf war gesenkt und ihre Hände hatte sie in ihren Rocktaschen. Serafina fühlte sich, als hätte man ihr den Boden unter den Füßen weggenommen. Perplex starrte sie Charlette hinterher. Vlad legte ihr einen Arm um die Schultern und zog sie etwas an sich ran. Charlette stand nun nah genug vor Blackdawn, der sie zu sich zog und sie einmal fest drückte. „Wir sollten gehen.“ „Nein, Sie sollten gehen.“ Sagte Charlette, zog blitzschnell ihre Hände aus den Rocktaschen und stach Blackdawn einen geweihten Silberpfahl direkt ins Herz. Daraufhin machte dieser den gleichen entsetzten Gesichtsausdruck wie alle Opfer, die wussten, dass sie starben. Es dauerte nicht lange, da begann der Mann zu dampfen und seine Haut blätterte von ihm ab. Es war nicht unbedingt ein schöner Anblick, aber trotzdem sahen sie alle mit großer Genugtuung dabei zu, wie Blackdawn zu Staub zerfiel. Jetzt hatte Charlette ihre Rache. Jetzt hatte sie eine Sorge weniger. Im nächsten Moment stürzte Tiberius auf Charlette zu und drückte sie fest an sich. Rocca ging zu den beiden und machte daraus eine Gruppenumarmung. Rya ließ sich von Luca umarmen, wenn auch leicht wiederwillig und Serafina konnte endlich die Arme um Vlads Hals schlingen und… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)