Back to the Past von ShizoFairytale ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- So und hier kommst schon das nächste Kapitel. Ich leihe mir die Charakter noch immer lediglich aus und verdiene kein Geld mit dieser ff. Dann wünsche ich euch mal viel Spaß beim lesen^^ Kapitel 2 In der Küche war es still, bis auf das gewöhnliche Geschirrgeklapper, welches während des Essens auftrat. Chaos war sich der vielen Blicke bewusst, die immer wieder auf ihm landeten. Die Leute die ihm die Blicke sandten, versuchten unauffällig zu sein, doch der Schwarzhaarige konnte über ihre Versuche nur Schmunzeln. Sie hätten nicht auffälliger sein können, vor allem nicht, wenn so viele Leute zugleich Blicke in seine Richtung sandten. Doch was ihn am meisten beschäftigte, war die Tatsache, dass an diesem Tisch seine Eltern saßen, seine lebenden Eltern. Er mochte seine wahren Eltern zwar nie gekannt haben - überhaupt Elternliebe war ihm fremd - doch zu sehen wie ein 16jähriger Harry Potter zwischen seinen Eltern saß und sich sorgenlos mit ihnen unterhielt, während er im gleichen Alter um sein Leben kämpfen musste, tat weh. Man lernte die Dinge wohl wirklich erst dann zu schätzen, wenn man sie verloren hatte. Doch konnte man etwas wirklich schätzen, wenn man es nie wirklich gekannt hatte? „Möchtest du wirklich nichts essen, Ha-Chaos?“ fragte Lily Potter besorgt. Ihre Mutterinstinkte hatte schon den ganzen Abend ihren Verstand bekämpft und nun endlich gewonnen. Sie selbst hatte kaum Appetit und aß nur, weil sie wusste, dass sich ihr Mann sonst Sorgen um sie machen würde. Der Gedanke zauberte ein sanftes Lächeln auf ihr Gesicht, welches jedoch fast sofort wieder verschwand als sich ihre Aufmerksamkeit wieder auf den jungen Mann richtete, welcher schon die ganze Zeit einfach nur an der Wand angelehnt dastand und sie alle ruhig beim essen beobachtete. Sie konnte kaum glauben, dass dies ein 20 Jahre alter Harry sein sollte. Ihre Hand fand, ohne dass sie sich dieser Aktion wirklich bewusst war, die Hand ihres Sohnes und umklammerte sie fest. Die Rothaarige gab zu, dass Chaos ihr Angst machte. Nicht eine Angst wie sie vor ihren Feinden hatte und die Adrenalin durch ihren Körper schießen ließ - eher eine Art Angst welche ihre Glieder kalt werden und ein Schauer über ihren Rücken jagen ließ. Sie hatte Angst vor einer Welt, welche ihren so liebenswürdigen Sohn in eine solche Persönlichkeit verwandeln konnte, wie dort an der Wand lehnte. Sie hatte Angst um ihren Sohn, ihren 16 Jahre alten Sohn, welcher sich noch eine gewisse Unschuld bewahrt hatte und die Welt nicht aus kalten Augen betrachtete, die das Schlimmste bereits gesehen haben und auf nichts gutes mehr hofften - nicht aus Chaos Augen. Die Dunkelheit, welche in diesen so vertrauten Smaragden schimmerten, nahmen ihr den Atem und wenn sie ehrlich mit sich selbst war, wollte sie gar nicht erst von dieser fremden Dimension erfahren, aus welcher Chaos gekommen war. Sie wollte nicht wissen was eine Version ihren Sohnes alles Erleiden musste, um zu diesem Krieger - denn als etwas anderes konnte er nicht beschrieben werden - zu werden, welchen sie beschworen hatten. Als nun also die Frage ihre Lippen verließ, war sie fast schon über sich selbst überrascht. Andererseits stand dort noch immer eine Version ihres Sohnes und sie hatte ihren Sohn schon immer etwas überbemuttert, wenn sie es auch nicht zugab. Chaos jedoch schüttelte nur den Kopf und sah die Frau, die seine Mutter hätte sein können, aus unlesbaren Augen an. Er selbst konnte nicht genau sagen, was er empfand. Wie ein Wirbelsturm durchfuhren ihn seine Gefühle, wirbelten in ihm hin und her. Mal drängte sich das Eine, mal das Andere an die Front seiner Gedanken. Also drängte er alle Gefühle in den hintersten Bereich seines Seins und schloss sie dort ein. Okklumentik erwies sich bei solchen Dingen immer als überaus nützlich. Owl und Bite würden ihm später helfen können, sich seinen Gefühlen zu stellen und ihm auch erklären, was sie bedeuteten. Er selbst hatte leider nicht allzu viel Erfahrung, was Gefühle anging. Er hatte zwar immer mehr darüber gelernt, seit er seine beiden Partner kannte, doch wie hätte es auch anders sein können, nachdem er mit den Dursleys aufgewachsen war? Chaos schüttelte den Kopf, er wollte nicht über jene Menschen nachdenken, die sich seine Verwandten nannten, auch wenn sie nicht mehr lebten. Bite und Owl waren auch der Grund, weshalb Chaos nichts aß. Er war der Meinung, dass ein Anführer erst dann essen sollte, wenn seine Männer versorgt waren. Auch wenn Chaos selbst im Moment nur der Anführer von zwei Personen war, würde er diese selbst auferlegte Regel nicht brechen. Er selbst kannte Hunger und wusste damit umzugehen und dennoch zu kämpfen - doch die Männer und Frauen unter ihm mussten stark sein, um die Chance zu haben den nächsten Tag zu erleben. Aus den Augenwinkeln konnte er erkennen, wie Moody anerkennend nickte, als der ehemalige Auror seine Beweggründe durchschaute. Chaos hatte nur zwei krieglose Tage erlebt, nachdem er Voldemort getötet hatte - es war also nicht ungewöhnlich, dass er alte Gewohnheiten noch nicht abgelegt hatte und es war auch eher unwahrscheinlich das er es in nächster Zeit (wenn überhaupt) tun würde, nun da er in einer neuen Dimension war und erneut in einem Krieg kämpfen musste. Wenn Chaos ehrlich mit sich selbst war, war er fast schon erleichtert, beschworen worden zu sein. Er hatte keine Ahnung gehabt, was mit sich selbst anzufangen nachdem der Krieg beendet war. Er war zu einer Kriegsmaschine ausgebildet worden, einem Killer. Etwas, was so nahe an Unbesiegbar herankommen sollte wie nur möglich und er wusste, auch wenn es niemand laut aussprach, dass die Menschen seiner Dimension Angst vor ihm gehabt hatten. Er mochte ihnen geholfen haben, sie gerettet, verteidigt und sich um sie gekümmert haben, aber zugleich wusste jeder, dass er mächtig war und getötet hatte, sehr viel getötet hatte und extrem mächtig war. Und mit Macht kam die Einsamkeit, als die Menschen begannen, sich vor ihm zu fürchten. Der Schwarzhaarige war sich sogar fast sicher, dass er irgendwann beschuldigt worden wäre der neue dunkle Lord zu sein. So in Gedanken gefangen bemerkte Chaos kaum, wie die Zeit verflog und schließlich auch das letzte Ordensmitglied mit essen fertig und der Tisch mithilfe eines Zauberstabschlenkers von Mrs. Weasley geräumt worden war. Ein Räuspern seitens Dumbledore holte ihn zurück in die Wirklichkeit und mit kühlen Augen schaute er den alten Mann an. „Nun da der Hunger uns nicht mehr vom denken abhalten kann-“ begann Dumbledore, ein Lächeln auf dem Gesicht und Chaos konnte ein Schnauben nicht unterdrücken. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Dumbledore jemals wirklichen Hunger erlitten hatte. Diese Art von Hunger, welche einem tatsächlich den Verstand raubte und nur die tiefsten Instinkte zurückließ und aus einem Menschen eine Bestie machen konnten, welche nicht besser als ein Tier war. „-lasst uns beginnen.“, beendete der Schulleiter seinen Satz, ohne auf das Schnauben des Schwarzhaarigen einzugehen oder überhaupt ein Anzeichen zu machen, es gehört zu haben. Doch Chaos war sich sicher, dass Dumbledore es gehört hatte. Nicht, dass es ihm etwas ausmachte, doch nach den Blicken der anderen Anwesenden zu urteilen war sein Schnauben wohl doch etwas lauter gewesen, als er zunächst vermutet hatte. Er ging jedoch nicht auf die fragenden Blicke ein. „Da ihr etwas über uns erfahren wollt ist es nur fair das wir auch etwas über euch und eure Welt erfahren, schließlich müssen wir wohl hier für die nächste Zeit leben.“ Sprach Chaos und führte eine Idee aus, welche ihm gekommen war, während die anderen mit essen beschäftigt waren. „Am besten währe also, dass beide Seiten-“ auch wenn seine Seite nur aus ihm bestand „- abwechselnd Fragen stellen und die eigene Frage dann selbst so beantwortet, wie es sich in der eigenen Dimension zugetragen hat.“ Der Orden nickte und Chaos konnte sehen wie die Jugendlichen sich wissbegierig vorlehnten, um auch nichts zu verpassen. Waren sie auch so gewesen? Andererseits, überlegte er, hatte bei ihnen als er 16 war bereits fast ein Jahr lang Krieg geherrscht. „Wenn es niemanden stört würde ich gerne beginnen.“, setzte Dumbledore erneut an und Chaos drehte die Augen himmelwärts. Das war ja vorauszusehen gewesen. Wie immer musste der Alte den guten Anführer spielen und mit ‚gutem’ Beispiel vorangehen. War er heute etwas Sarkastisch? „Mich würde der Anfang interessieren, ob ihr bereits von Anfang an verschieden gewesen seid oder erst später der Unterschied in den Dimensionen eintrat.“ Chaos schwieg. Der Anfang also. Ungewollt schlichen sich Bilder von grellem grünen Licht vor seine Augen und in seinen Ohren drang das Flehen und Bitten einer Frau, die um ihre Kind fürchtete. Ein gellender Schrei der Frauenstimme gefolgt von einem hohen Lachen. Der Anfang war immer der schwerste, es war jener Teil seines Lebens, welcher, wäre er anders verlaufen, alles hätte ändern können. ‚Aber wen hätten die Leute dieser Dimension denn dann herbei beschwören können?’ dachte sich Harry grimmig, mit einem Anflug schwarzen Humors. „Ich nehme an, dass der Anfang einer der größten Unterschiede unserer beiden Welten ist. Als ich ein Jahr alt war, verriet eine kleine Ratte namens Wurmschwanz, auch als Peter Pettigrew bekannt, unseren Aufenthaltsort an Voldemort-“ Bei dem Namen machte ein Zucken die Runde und Harry konnte nicht anders als genervt zu seufzen. „Es ist doch nur ein dummer Name.“, murrte er leise und sprach anschließend lauter weiter, auch wenn ihm die leicht beschämten Blicke verrieten, dass sein Murren durchaus gehört worden war. „Wurmschwanz war der Geheimniswahrer und daher hatte Voldemort ein leichtes Spiel, nach Godric’s Hollow zu gelangen und Lily und James Potter zu töten, bevor er mich erledigen wollte. Leider ging dieser Plan schief und ich weilte immer noch unter den Lebenden. Voldemort wurde von seinem eigenen Fluch getroffen, überlebte jedoch dank seiner Horkruxe und schaffte es als körperloses Etwas zu fliehen. Als Sirius in das Haus gestürmt kam, war nur noch Peter da und die richtigen Schlüsse ziehend jagte er schließlich Peter nach, der jedoch entkommen konnte.“ Was danach kam war nicht mehr wichtig in Chaos Augen, zumindest nicht zur Beantwortung von Dumbledores Frage. Mit einem stummen Kopfnicken deutete er an, dass nun der Schulleiter an der Reihe war, die Geschichte zu erzählen, wie sie sich hier zugetragen hatte. Chaos hatte auch nicht den Blutschutz erwähnt, welcher ihn eigentlich hätte schützen sollen, denn wenn diese Version von Lily noch lebte, konnte es kaum das Opfer seiner Mutter gewesen sein, welches ihn gerettet hatte. „Wie du dir schon denken kannst hat es sich bei uns anders zugetragen.“, begann Dumbledore und Chaos verkniff sich ein gespielt ungläubiges Augenaufreisen. Als wären seine sehr lebendigen Eltern nicht Beweis genug dafür. Die konnten immer noch nicht glauben, was Chaos ihnen da gerade berichtet hatte. Sie waren also auf diese Weise gestorben? Nach nur einem Jahr mit ihrem Sohn? Harry konnte es ebenfalls nicht fassen. Ein Leben ohne seine Eltern war für ihn unvorstellbar. Auch wenn sie sich öfters stritten und auch schon schwierige Zeiten durchlebt hatten, würde er sich ein Leben ohne sie an seiner Seite niemals wünschen. „Die Potters standen nicht unter dem Fidelius Zauber und hatten daher auch keinen Geheimniswahrer. Doch auch hier verriet Peter Pettigrew, den niemand von uns des Verrats verdächtigt hätte, uns an Voldemort. Als sicher war, dass Lily und James einen Abend weggehen würden und Harry mit einem Kindermädchen alleine im Haus war, schlug Voldemort zu. Das Kindermädchen wurde leider getötet, doch als Voldemort sich Harry vornahm überlebte er wundersamerweise und auch hier wurde Voldemort von seinem eigenen Fluch getroffen und floh auf dieselbe Weise wie du sie bereits beschrieben hattest.“ Lily war während der Nacherzählung der Ereignisse in sich zusammengesunken. Ihre Hände zitterten. Allein der Gedanke fast ihr Baby verloren zu haben ließ sämtliche Kraft entweichen, die sie noch hatte. Sie konnte bis heute nicht die Vorwürfe gegen sich selbst stoppen und die kleinen Stimmen in ihrem Kopf, die immer und immer wieder „Was wäre wenn du da gewesen wärst?“ flüsterten. Nun konnte sie diese Frage beantworten. Sie wäre gestorben und Harry trotzdem verflucht worden. James nahm ihre zitternden Hände in seine eigenen und rieb sie sanft. Er sagte kein Wort, doch Lily verstand auch so was er sagen wollte. ‚ Du bist nicht alleine, ich in bei dir’ schienen seine Augen zu sagen und mit einem zittrigen Lächeln nickte Lily. „Wenn wir uns nicht um dich kümmern konnte, wo bist du dann aufgewachsen?“ durchbrach sie die Stille die sich über das Zimmer gelegt hatte als die Anwesenden die ersten Informationen, die sie erhalten hatten zu verarbeiten versuchten. „Bei den Dursleys.“ Harry wusste, dass er keine Mine verzogen hatte und seine Stimme hatte ebenfalls nichts über die Abneigung, die er seinen Verwandten gegenüber empfand, preis gegeben. Also konnte er nicht Schuld daran sein, dass sich Lilys und James Augen entsetzt weiteten. Sie mussten sie wohl ebenfalls kennen gelernt haben. „Die Dursleys? Meine Schwester Petunia und ihre Furchtbarer Mann Vernon mit ihrem Sohn Dudley? Diese Dursleys?“ hackte Lily nach. Chaos nickte und zog eine Augenbraue hoch. Definitiv eigene Erfahrungen, die aus Lily heraus zu sprechen schienen. Die Dursleys dieser Dimension schienen sich nicht von denen seiner eigenen zu Unterscheiden. „Oh Gott. Wieso warst du denn bei diesen Monstern und nicht bei Sirius oder Remus? Ich meine, selbst Snape wäre besser gewesen.“ Knirschte James hervor und besonders der letzte Satz schien ihn große Überwindung zu kosten. „Davon abgesehen, dass es Remus wegen seines kleinen pelzigen Problems verboten war mich aufzunehmen, Sirius verhindert war und Snape sich eher selbst erschossen hätte, als James Potters Sprössling aufzunehmen? Dumbledore schien es für das Beste zu halten, wenn ich bei meinen liebevollen Verwandten aufwüchse.“ Weiter würde Chaos nicht auf diese Frage eingehen. Was genau ein Leben bei den Dursleys enthielt, ging diese Leute nichts an. Es hatte nichts mit dem Krieg zu tun und war eine der wenigen Dinge, bei denen er tatsächlich noch emotional wurde. Da diese Emotionen zumeist aus unbändiger Wut und Hass bestanden, war ein emotional geleiteter Chaos nichts, womit man sich gerne herumschlug. Seine Magie hatte die Angewohnheit sich eigenständig zu machen und eine Vorliebe dafür Dinge in die Luft zu jagen. Er ignorierte weitere Fragen, welche sich um die Dursleys drehte und erst als Sirius schließlich die Frage stellte, über welche er schon die ganze Zeit nachgedacht hatte, kehrte wieder Ruhe ein. „Wieso war ich verhindert?“ Chaos atmete tief ein und schloss die Augen. Der Verlust seines Paten hatte Chaos lange Zeit zu schaffen gemacht, da mit ihm der erste Erwachsene starb, dem Chaos tatsächlich vertraut hatte. Dass er sich bis heute noch die Schuld an seinem Tod gab, half auch nicht. „Du warst in Askaban.“, sagte er schließlich. Kurz und schmerzlos, so sagte man doch? Doch es war alles andere als schmerzlos. Sirius keuchte entsetzt und seine Augen weiteten sich. Auch alle anderen starrten den Hundeanimagus geschockt an. Sirius? Askaban? „Wieso?“ flüsterte Remus schließlich. „Er war unschuldig. Ich hatte euch ja bereist erzählt, dass Sirius Peter gejagt hatte, an dem Tag, an welchem meine Eltern starben.“ Lily und James zuckten bei den Worten zusammen. „Doch was ich euch nicht erzählt hatte war, wie Peter entkommen konnte. Er hatte sich in einer Muggelgegend mitten auf die Straße gestellt und Sirius die Schuld an dem Tod meiner Eltern gegeben, bevor er die gesamte Straße in die Luft gesprengt, sich selbst einen kleinen Finger abgehackt und sich in die Ratte, die er war, verwandelt hatte. Die Auroren tauchten auf und sahen die Zerstörung. Sie nahmen Sirius sofort in Gewahrsam und hörten sich die Zeugenaussagen der Muggel an, die das alles überlebt hatten. Natürlich erzählten die das, was sie gesehen hatten - ein großer schwarzhaariger Mann war einem kleineren, untersetzten Mann hinterher gejagt und hatte schließlich alles in die Luft gesprengt. Das Größte, was man von Pettigrew gefunden haben soll, war der kleine Finger gewesen. Sirius wurde lebenslang nach Askaban verurteilt, ohne auch nur eine Anhörung gehabt zu haben.“ Bei den letzten Worten richteten sich Chaos Augen von dem immer blasser werdenden Sirius auf Dumbledore und schauten ihn anklagend an. „Aber weshalb habe ich denn nichts getan?“, keuchte der Schulleiter bestürzt auf. „Das ist eine Frage, die ihnen niemand beantworten kann.“ ‚Außer sie selbst’, dachte sich Harry dazu, doch auch unausgesprochen lagen die Worte in seinem anklagenden Blick - und Dumbledore schien sie zu verstehen. Er schaute aus müden, traurigen Augen zurück und Chaos dachte für einen Moment, nur für einen kurzen Moment, dass dieser Dumbledore vielleicht nicht ganz so kaltherzig war, wie der seiner Dimension. Dann schüttelte er den Kopf. Er konnte es sich nicht leisten so zu denken. Zu viele waren bereits auf das gütige Großvaterschauspiel, welches der Alte perfekt beherrschte, hereingefallen. „Nach 13 Jahren hast du es geschafft auszubrechen.“ Chaos Worte ließen alle erstaunt hochfahren. „Ausbrechen-“ „-unmöglich-“ „Das ist noch keinem Gelungen und-“ „Aber die Dementoren-“ Ein heilloses Durcheinander brach aus, als jeder versuchte seine eigene Theorie über den Ausbruch mit einzubringen. Amüsiert beobachtete Harry das Spektakel und musste sich ein Grinsen verkneifen, als er sah, dass selbst Dumbledore eifrig mit diskutierte. „Wie hast du das nur geschafft?“, konnte Chaos die ungläubige Stimme James hören, welcher seinen Freund fassungslos anstarrte. „Ich habe keine Ahnung, Mann.“, erwiderte Sirius verwirrt. „Aber du hast es doch getan. Oder zumindest hat eine Version von dir es getan und da ihr zumindest einigermaßen die gleichen sein solltet müsstest du doch wissen, was in dem hübschen Kopf deiner anderen Version vorgegangen ist.“ Nun starrten Sirius und Lupin James verwirrt an. „Okay ich gebe zu, damit habe ich mich gerade selbst verwirrt, aber ihr wisst doch was ich mein.“, schmollte der Auror gespielt. „Was soll ich denn noch sagen, außer ich hab keine Ahnung? Wie du bereits in deinem sehr verwirrenden Satz zuvor erwähnt hattest, war es eine andere Version von mir und wenn du dir Harry und Chaos anschaust, dann kannst du sehen, wie unterschiedlich solche zwei Versionen sein können.“ „Aber es ist schon merkwürdig, dass du nicht einmal eine Idee hast.“, klinkte sich Remus in das Gespräch mit ein und schaute den Langhaarigen aus nachdenklichen Augen an. „Moony, du machst mir Angst.“ Nach weiteren zehn Minuten, in denen niemand zu einem Ergebnis kam, welches es auch nur annähernd ermöglichen würde aus Askaban fliehen zu können, geschweige denn 13 Jahre lang bei Verstand zu bleiben und tatsächlich einen Plan formulieren zu können, wandten sie sich schließlich zurück zu Chaos, um die Lösung des Rätsels zu hören. Selbst Sirius schaute ihn Ahnungslos an. „Deine Animagusform.“, gab Chaos schließlich preis. „Meine Animagusform?“ „Tiere haben nicht so viele Gefühle wie Menschen und daher hatten die Dementoren keine so starke Wirkung auf dich. Außerdem sagtest du mir einmal, dass der einzige Gedanke, der sich in deinem Kopf abspielte ‚Ich bin Unschuldig’ war und das ist kein glücklicher Gedanke. Als du dann schließlich dünn genug warst, um in deiner Animagusform durch die Gitterstäbe zu schlüpfen, konntest du fliehen und dich in deiner Animagusform verstecken. Ich war damals im meinem dritten Jahr in Hogwarts.“ Sirius wollte weiter nachfragen. Wollte erfahren, weshalb Chaos so viel wusste, wenn doch alle geglaubt hatten, dass er Schuldig des Mordes an Lily und James war. „Ein anderes Mal, Sirius, versprochen. Ein anderes Mal erzähl ich dir, was alles passiert ist, doch dies ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.“ Stumm nickte der letzte Black. Chaos musste zugeben, dass dies nicht ganz ohne Eigennutz war. Nach so vielen Jahren ohne seinen Paten war es schwer ihn jetzt wieder lebendig zu sehen, auch wenn es nicht sein Sirius war. Für Chaos waren die Unterschiede zwischen den beiden sehr deutlich. Sein Sirius hatte dunkle Schatten in seinen blauen Augen und Augenränder von schlaflosen Nächten. Auch noch nach zwei Jahren Freiheit aus Askaban war sein Körper dünn und sein Gesicht eingefallen gewesen und er hatte nie die gleiche lebensfrohe Aura versprüht, wie sie der Mann hatte, welcher dort am Tisch saß. Dennoch war es Sirius, ein anderer Sirius, doch sein verletztes Herz achtete nicht auf diese kleine Tatsache und klammerte sich alleine an den Gedanken, dass etwas Zeit, welche er mit seinem Paten verbringen würde, seiner Seele auf dem Weg zu Heilung helfen könnte. „Auch wenn es von dem vorherigen Themen abweicht, mich würde interessieren in was ihr alles trainiert und spezialisiert seid.“ Die tiefe Stimme Kingsleys brachte die nächste Frage vor. „Das ist schwer zu sagen. Ihr müsst verstehen, dass wir ab dem 6. Schuljahr keine richtige Ausbildung mehr erhalten hatten. Sie und Moody waren unter anderem unsere Ausbilder, was Duellieren angeht, doch als der Krieg heftiger wurde begannen wir - Owl, Bite und ich - selbst zu recherchieren. Durch einen Trank, welchen Professor Snape noch kurz vor seinem Ableben erstellt hatte, ist es Bite nun möglich willentlich zwischen seiner Werwolfform und seiner Menschlichen hin und her zu wechseln und dennoch bei Verstand zu bleiben. Doch die Schmerzen welche mit der Verwandlung zusammenhingen, konnten nicht gemildert werden. Daher versucht Bite sich nur dann zu verwandeln, wenn es nötig wird. Owl ist unsere Heilerin, Schutzexpertin und Gehirn. Wer etwas wissen will geht zu ihr und wer beschütz werden will ist in keinen besseren Händen als bei ihr. Ich weis nicht wie oft ihre Schilde uns das Leben gerettet haben. Ich hingegen bin in Kampfmagie spezialisiert - egal ob dunkle oder helle Magie - und bin für die Zauber zuständig, die eine Menge Magie brauchen, da ich davon eh zuviel habe…“ Was niemand der Anwesenden wusste war, dass dieses extrem hohe Magielevel folgen mit sich brachte. Der Menschliche Körper war nicht dafür gemacht so viel Magie zu speichern, doch da Harry bereits als einjähriges Kind mit extrem mächtiger Magie in Berührung kam - ganz zu schweigen von seinem späteren Training - hatte sich sein Magischer Kern tatsächlich so weit ausgebreitet wie es nur möglich war. Sein Körper bestand sozusagen zu einem Großteil aus Magie. Doch wenn diese Magie nicht genutzt wurde, wurde sie schnell unruhig und arbeitete an dem, was ihr am nächsten war. Um seine Umwelt zu schützen hielt Harry seine Magie daher ständig mit eiserner Faust unter Kontrolle. So blieb ihr nur noch ein Angriffsziel. Harry selbst. Der Schwarzhaarige hatte Glück das ihn die Magie mochte und daher versuchte nicht all zu viel Schaden anzurichten, dennoch hatte er schon öfters schwere innere Verletzungen davongetragen. Sein Körper konnte all dieser Magie einfach nicht standhalten. „Wir alle sind auch noch im Kampf mit verschiedenen Waffen ausgebildet. Bites Pistole habt ihr ja bereits gesehen.“ Ein kurzes Grinsen huschte Chaos bei den letzten Worten über das Gesicht. „Dunkle Magie?“ fragte Arthur Weasley unsicher. Chaos nickte einfach nur. Super jetzt musste er die Leute, welche an seiner Seite kämpften, zum zweiten Mal davon überzeugen, dass Magie eigentlich weder hell noch dunkel war und einzig und allein die Absicht hinter der Magie die gewirkt wurde zählte. Als deutlich wurde, dass Harry nicht willentlich war jetzt mit ihnen über dieses Thema zu diskutieren, ließen sie schließlich nach und Harry stellte die nächste Frage. „Woher hast du die Narbe?“ Belustigt schaute Chaos seine jüngere Version an und fragte spöttisch: „Welche?“ Rot anlaufend murmelte der Jüngere: „Die in deinem Gesicht.“ Chaos wusste welche Narbe er meinte und machte er sich ausnahmsweise keinen Spaß daraus zu fragen, welche der Narben in seinem Gesicht der Jüngere meinte. Er konnte es sich denken, schließlich war der Kampf mit Rodolphus Lestrange einer seiner Berühmtesten Kämpfe gewesen und der Grund für die große Narbe welche quer über sein Gesicht verlief. Der Todesser war überhaupt nicht begeistert davon gewesen, dass Chaos es Neville ermöglicht hatte seine Frau zu töten und hatte sich, rasend vor Zorn, in den Kampf mit ihm gestürzt. Hätte er genauer hingeschaut, hätte er gesehen, dass ein guter Heiler seine Frau vor dem Tod hätte retten können. Die Wahnsinnige hatte es geschafft Neville mit sich in den Tod zu reisen und war schließlich langsam und qualvoll an einem Schneidefluch gestorben, welcher sich langsam in ihren Körper gefressen hatte. Hätte jemand Chaos in seinem ersten Jahr in Hogwarts gesagt, dass Nevill zu so etwas fähig war, hätte er ihn lachend als Verrückten abgetan. Doch nach dem Verlust seiner Ehefrau Luna Lovegood war Neville nie mehr der Selbe gewesen. Überraschenderweise war es Blaise Zabini gewesen, welcher es geschafft hatte zu Neville durchzudringen. Doch nachdem auch der Slytherin von Bellatrix getötet worden war, hatte der einst sanftmütige und tollpatschige Gryffindor nichts anderes als Rache im Kopf. Fast schon wahnsinnig, war der Tod - in dem Wissen seine Eltern und Blaise gerächt zu haben - wohl eine Erlösung gewesen. „Aus einem Kampf.“ Mehr brauchten Harry nicht zu wissen. Es reichte wenn Chaos von Albträumen wach gehalten wurde. Langsam wurde Chaos der vielen Fragen müde und als er einen Blick auf die Uhr erhaschte, war er überrascht wie spät es war und wie lange sie nun schon in der Küche verweilten. Drei Stunden waren vergangen, seit er Owl und Bite weggeschickt hatte. Mrs. Weasley schien seinen Blick wohl bemerkt zu haben, denn mit strenger Stimme befahl sie: „Nur noch eine Frage. Lasst dem armen Jungen doch auch mal eine Verschnaufpause. Ich bin mir sicher, auch seine Freunde machen sich bereits Sorgen um ihn.“ Die Ordensmitglieder schauten sich beschämt an. Voller Wissensdurst hatten sie vollkommen vergessen, dass es für Chaos kein einfacher Tag gewesen war und er nun schon sehr lange an der Wand angelehnt stand. Chaos selbst konnte nur schmunzeln. Es schien egal zu sein in welcher Dimension er sich befand, niemand wagte sich etwas gegen Mrs. Weasley zu sagen oder ihr zu widersprechen. „Da das die letzte Frage ist, bin ich der Meinung wir sollten etwas wirklich wissenswertes erfahren.“ Machte sich Tonks mit einem schelmischen Grinsen bemerkbar und ihre Augen richteten sich auf Chaos, welcher plötzlich das ungewöhnliche Verlangen hatte zu fliehen. „Bist du mit Owl zusammen?“ Totenstille, dann brachen alle in Gelächter aus. Selbst Chaos konnte ein kurzes Auflachen nicht unterdrücken. Natürlich hielt Tonks dies für eine der wichtigsten Fragen. Hermine war rot angelaufen und Chaos konnte bereits jetzt den neidischen und bedenklichen Blick sehen, welchen Ron Harry schenkte und musste den Kopf schütteln. „Das heißt du bist nicht mit Owl zusammen?“, fragte Tonks enttäuscht. Sie hatte die Reaktionen des Schwarzhaarigen beobachtet und auch das Kopfschütteln war ihr nicht entgangen. „Doch, ich bin mit Owl zusammen.“ lächelte Chaos. „Aber ich dachte, Owl wäre mit Bite zusammen. Sie hat ihn doch geküsst, bevor die beiden gegangen sind.“, rief Mrs. Weasley schockiert dazwischen und viele nickten zustimmend. „Natürlich hat sie Bite geküsst, schließlich ist Owl auch mit Bite zusammen.“ Grinste Harry. „Aber du sagtest doch gerade-“ protestierte Fred Weasley. „- das du mit Owl zusammen bist.“ Beendete George Weasley. „Ist sie auch. Sie ist mit uns beiden zusammen. so wie Bite mit mir und Owl zusammen ist und ich mit Owl und Bite.“ Chaos war eindeutig amüsiert und die verdutzten Gesichter vor ihm halfen nicht annähernd dabei, sein Amüsement zu mildern. „Ein Dreier?“, keuchte Sirius schließlich hervor und der Schwarzhaarige nickte seinem Paten bestätigend zu. „Genau.“ Plötzlich lachte James laut auf. „Du bist wahrhaftig der Sohn eines Hermutreibers! Warum sich mit einem begnügen, wenn man auch zwei haben kann?“ „Was soll das den bitte heißen?“, rief Lily von seiner Seite gespielt verärgert aus. Lächeln beobachtete Chaos das Schauspiel, welches sich ihm bot, als sein Vater versuchte, sich zu erklären und seine Mutter alles absichtlich falsch verstand. Er wusste, dass sie es zum Teil für ihn taten, um die Aufmerksamkeit von ihm zu nehmen und er war ihnen dankbar dafür, auch wenn es nicht nötig gewesen wäre. Er hatte kein Problem damit, für seine Liebe einzustehen. Owl und Bite waren die Einzigen, die immer an seiner Seite gewesen waren, ihn unterstützt hatten. Sie waren seine Retter, wenn er es nicht mehr ertragen konnte der Retter der Zaubererwelt zu sein. Sie weckten ihn aus seinen Albträumen auf, hielten ihn während er vor Schmerzen und Wut schrie, als er erneut durch eine Vision miterleben musste, wie Voldemort weitere Menschen folterte und tötete. Sie waren für ihn da, als er drohte seinen Willen zu Kämpfen zu verlieren und Chaos wusste, dass er diesen Krieg nicht für all die Menschen, die sich hinter ihm versteckt hatten beendet hatte. Er hatte ihn nicht für die zukünftigen Kinder der Zaubererwelt beendet und sicherlich nicht, weil er Voldemort als böse ansah. Dafür hatte er zuviel gesehen. Nein, er hatte diesen Krieg für Owl und Bite beendet. Er hatte ihn beendet, um ihnen weiteres Leid zu ersparen. Nur für sie hatte er gekämpft und nur für sie hatte er gesiegt. Wenn nun diese neue Welt dachte ihm sagen zu können, wen er zu lieben hatte und wen nicht, dann sollten sie sich lieber auf eine Überraschung gefasst machen. Denn Chaos wusste sehr genau, dass es niemanden außer Owl und Bite gab, welche seinen zerstörten Geist tatsächlich aufhalten und zu einem Teil auch verstehen konnten Ich hoffe ich werde jetzt nicht meine halben Leser an die Tatsache verlieren das ich eine Beziehung zwischen Chaos/Owl/Bite geplant habe, aber ich konnte mir nicht vorstellen sie mit jemand anderem zusammen zu bringen. Die drei haben so viel durchgestanden, da ich sie alle drei ziemlich leiden ließ und auch noch leiden lassen werde. Aber keine Sorge, bei den jüngeren Versionen der drei kommen andere Beziehungen zustande^^ Natürlich würde ich mich wieder über Kommis und favos freuen^^ LG ShizoFairytale Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)