Nigels Geschichte mit dem blauen Feuer von Kurai_Cheri ================================================================================ Kapitel 14: Erinnerungen können schmerzen ----------------------------------------- Seine Hand streicht beruhigend über meinen Rücken. Sein angenehmer Duft steigt mir in die Nase. Sein warmer Körper gibt mir das sanfte Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Warum ich das bei ihm empfinde weiß ich nicht. Doch was ich weiß ist, das ich glücklich bin, das er mir gefolgt ist und mich tröstet. Kein Wort kommt über seine Lippen, was mir nur recht ist. Ich habe im Moment keine Lust mit jemandem zu reden. Lange Zeit sitzen wir so da, selbst als meine Tränen versiegt und mein leises Schluchzen verstummt ist. Wir sitzen einfach hier und er drückt mich an sich, wie als würde ich es nicht verkraften, wenn er mich loslassen würde. Erst nach einer halben Ewigkeit dringt seine Stimme an mein Ohr: „Gehts wieder?“ Ein stummes Nicken von mir muss ihm als Antwort genügen. „Wollen wir uns was zu trinken besorgen und zurück zum Schiff?“schlägt er nun leise vor. Erneut nicke ich nur und löse mich von ihm. Mit dem Handrücken wische ich mir über die von Tränen nassgewordenen Wangen, bevor ich mich zusammen mit Marco erhebe. Ein sanftes Lächeln umspielt seine Lippen, als er nach meiner Hand greift und mich hinter sich her zieht. Auf dem Weg zur Moby Dick machen wir nur kurz Halt, um uns Unmengen an Alkohol zu besorgen, damit wir uns aufs Schiff zurück ziehen können und dort unsere Ruhe zu genießen, was mir nur allzu recht ist. Momentan stört es mich noch nicht einmal, das ich den Blondschopf die letzten Tage ignoriert habe oder das ich in seiner nähe mehr als nur nervös bin. Das einzige was ich will ist trinken und jemanden mit dem ich reden kann. Wer wäre da besser als Marco, der kann wenigstens über ernste Themen reden. Gemeinsam betreten wir die Moby Dick und steuern direkt die Kajüte des Vizen an. Dort angekommen lasse ich mich auf dem Sofa nieder. Ja als Vize und erster Kommandant hat Marco das Glück, das er ein Sofa und ein großes Bett besitzt. Kurz darauf setzt Marco sich neben mich und drückt mir eine Flasche Scotch in die Hand, während er sich einen Sake genehmigt. Sofort Köpfe ich die Flasche und kippe mir die halbe Flasche runter, ehe ich ein Seufzen verlauten lasse. „Du vermisst sie oder?“ durchdringt die Stimme von Marco die Stille. „Ja, sehr sogar. Ich kann es dem alten Mann einfach nicht verzeihen, ob das seine Absicht war oder nicht,“ nuschel ich leise und gönne mir erneut einen kräftigen Zug aus der Flasche. „Ich kann dich auf bestimmte Art und Weise vertsehen, aber du musst Rays Seite auch bedenken. Schließlich ist er ein gefürchteter Pirat und Gesuchter und es war klar das man nach ihm suchen würde. Er hatte einfach die Hoffnung, das euch nichts passiert,“ stellt der Blonde nur trocken fest, woraufhin ich ihm einen bösen Blick von der Seite schenke. „Ich habe nur gesagt du solltest darüber nachdenken, nicht das du ihm verzeihen musst oder so,“ meint er nur und hebt beschwichtigend die Arme vor den Körper. Nachdenklich fixiere ich mein Getränk. Seine Seite auch bedenken. Was hätte ich an seiner Stelle getan? Wäre ich auch gegangen? Bestimmt wäre ich das, schließlich würde ich meine Familie beschützen wollen. Heißt das ich bin im unrecht? Sollte ich ihm vielleicht tatsächlich verzeiehn? Sollte ich mich bei ihm entschuldigen? Oder es einfach auf sich beruhen lassen? Nein, das wäre nicht fair. Ich habe ihn zu unrecht beschuldigt er sei an ihrem Tod Schuld. Wenn ich morgen die Zeit habe, dann werde ich mich bei ihm entschuldigen müssen. Ich bin schließlich erwachsen genug, um meine Fehler offen zu zugeben. Etwas anderes wäre kindisch und feige. Dann muss ich wohl schaun das ich morgen nochmal in die Buttakuri Bar gehe. „Vielleicht hast du Recht. Es war nicht in Ordnung von mir ihm die Schuld zu geben. Ich werde mich wohl bei ihm entschuldigen,“ murmel ich nur leise und krame nach meinen Zigaretten, „darf ich?“ „Klar rauch nur und ich bin froh das du dich umentschieden hast,“ lächelt mir Marco freundlich zu und greift nach dem Aschenbecher, welcher neben ihm auf einem kleinen Tischchen steht. Warum hat er hier einen Aschenbecher? „Gibt du mir eine ab?“ fragt er mich, nachdem ich mir meinen Glimmstängel angezündet habe. Irritiert sehe ich ihn an, ehe ich ihm die Schachtel hin halte. „Ich wusste gar nicht das du rauchst,“ gebe ich nur von mir, bevor ich mir erneut einen Schluck Scotch genemige. „Na ja ich rauche nur manchmal und jetzt steht mir der Sinn nach einer Zigarette,“ antwortet er mir grinsen und schiebt sich die Zigarette zwischen die Lippen. Zuvorkommend zünde ich ihm den Tabakstängel an, woraufhin er nur dankend lächelt. „Erzähl mir was von deinem Bruder und deiner Mutter,“ meint der Blondschopf nach einem Moment der Stille. „Meine Mutter war die schönste Frau, die ich jemals gesehen habe. Sie hatte langes, braungelocktes Haar, das ihr wie flüssige Schokolade über die Schultern fiel. Ihre grünen Augen strahlten immer eine unglaubliche Wärme aus. Sie war liebenswürdig und zuvorkommend und hat alles für mich und meinen Bruder getan und mein Bruder. Na ja er war ein kleiner Wirbelwind. Immer auf Achse und auf der Suche nach Aktion. Jeden Tag hat er sich neuen Ärger angelacht. Er war fast genauso wie Feli,“ erzähle ich von den beiden und ein glückliches Lächeln schleicht sich auf meine Züge. Stille breitet sich zwischen uns aus. Betrübt stürtze ich den letzten Schluck hinunter und greife mir gleich die nächste Flasche. Ein trauriges Seufzen entkommt mir, als ich meine Zigarette ausdrücke. „Tschuldigung ich wollte dich nicht traurig machen und ich glaube auch das die Beiden nicht wollen würden das du jedes Mal traurig wirst wenn du an sie denkst,“ brummt mein Gegenüber mir sanft zu und legt mir einen Arm um die Schulte. „Ich weiß das sie das nicht gut fänden, aber es tut einfach so weh wenn ich an sie denke. Denn in diesem Momenten muss ich immer wieder sehen wie sie tot vor mir lagen. Es ist einfach schrecklich dieses Bild immer wieder vor seinem Inneren Auge aufflackenr zu sehen,“ nuschel ich leise und lehne mich gegen den Phönix. Wie vorhin auch schon streicht seine Hand sanft über meinen Rücken. Ein warmes Gefühl macht sich in mir breit, als er seinen Kopf auf dem Meinen bettet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)